Krieg in der Ukraine - Wirtschaftliche Auswirkungen

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roli
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Re: Krieg in der Ukraine - Wirtschaftliche Auswirkungen

Beitrag von roli »

yogi61 hat geschrieben: So 18. Sep 2022, 09:58 Das ist wohl leider so. China sagt nicht Nein zu diesen zusätzlichen Absatzmöglichkeiten und taktiert im eigenen Sinne.
ich weiß nicht, ob dieser Absatzmarkt so gut ist.
In vielen Teilen Russlands herrscht grosse Armut und die Menschen kommen gerade so über die Runden.
Nicht gerade das Idealbild guter Konsumenten.
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Re: Krieg in der Ukraine - Wirtschaftliche Auswirkungen

Beitrag von roli »

Skull hat geschrieben: Di 20. Sep 2022, 18:21 Ich halte den kommenden Winter für relativ sicher. Natürlich auch nicht für total sicher.

Ich gebe auch zu, ich muss ja keine Verantwortung übernehmen, wenn der Winter extrem hart wird,
und die Reserven plus laufende Lieferungen nicht ausreichend wären.

Da bin ich natürlich in einer anderen Situation als ein Bundesminister.

mfg
ich bin mir nicht so sicher, ob nur dieser Winter ein Problem darstellen könnte.
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Cobra9
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Re: Krieg in der Ukraine - Wirtschaftliche Auswirkungen

Beitrag von Cobra9 »

jack000 hat geschrieben: Mi 21. Sep 2022, 18:22 Jaja, "hätte, können, sein, etc..." Wir haben hier 0,0 in der Hand!
Ach die zuständigen Institutionen haben keine Daten zur Hand. Der Füllstand der Speicher also unbekannt ect?
Andrij Melnyk nennt Rolf Mützenich den „widerlichsten deutschen Politiker“..wo Er Recht hat...

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schokoschendrezki
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Re: Krieg in der Ukraine - Wirtschaftliche Auswirkungen

Beitrag von schokoschendrezki »

roli hat geschrieben: Mi 21. Sep 2022, 18:51 Ich bin immer noch nicht so ganz überzeugt davon, ob da wirklich Schadenfreude entstehen könnte (oder entstanden ist).
Wer hat zu diesem gewissen Wohlstand in Teilen Chinas beigetragen? Zu Entstehung einer für dortige Verhältnisse passablen Mittelschicht? Verbunden mit Mehreinnahmen in der kommunistischen Staatskasse. Sicherlich nicht das arme Russland.
Nein. Aber jetzt geht es u.a. um die Konkurrenzfähigkeit auf hohem Niveau. Selbstverständlich spielen dafür die zu entrichtenden Preise für Rohstoffe und Energie eine sehr wichtige Rolle. Das kann ich ganz trivial an den Preisentwicklungen für Brötchen beim Bäcker um die Ecke oder für HotWings bei KFC eine Ecke weiter beobachten.
Nein, China braucht den Absatzmarkt im Westen. Nur dort ist gute Kaufkraft vorhanden. Kaufkraft nicht nur bei ein paar Hanseln in den oberen Etagen sondern flächendeckend in der Bevölkerung.
Schaut mal nach, welche Produkte bei Euch "Made in China" sind? Vom Auto mal abgesehen, fast alles.
Wenn dieser Absatz wegbricht, wars das mit dem wirtschaftlichen Wachstum in China.
Und der bricht weg, wenn der Konsum im Westen wegen zu hoher Energiekosten stagniert bzw. nach unten gefahren wird.
Was du bei dieser Betrachtung vergisst ... das ist die starke Abhängigkeit umgekehrt des Westens von China als Absatzmarkt. Gerade und besonders in der Fahrzeugindustrie. Ich habe schon Artikel (in serösen Medien) mit der Überschrift "Das Schicksal der [deutschen, westlichen] Autobauer hängt an China" gelesen. Die großen Autobauer wie VW, BMW usw. verkaufen grob gerechnet etwa ein Drittel ihrer Produkte in China. Im Luxussegment sieht der Anteil noch einmal erheblich höher aus.
Alleine mit den Russen und Indern können die Chinesen keine guten Geschäfte machen. Wo ist da Kaufkraft?
Auch wenn die natürlich gerne ihr System als das Bestes der Welt ansehen und mit Russland quasi einen Gegenpol bilden wollen.
Geld regiert die Welt. Selbst bei Diktatoren.
Geld regiert schon in erheblichem Maße die Welt. Aber nicht in so einfacher Weise. Geld hat der, der verkauft. Und verkaufen tut der, der konkurrenzfähige Produkte hat. Und das wird sich mehr und mehr auch über die Energiepreise entscheiden. Nimm nureinmal den Bedarf an Aluminium im Fahrzeugbar. Die Herstellung von Alumunium ist so ziemlich das energieintensivste was man sich so vorstellen kann. Eine Aluminiumhütte hat den Elektrizitätsbedarf einer ganzen Stadt. Und wenn eine Autobaubranche wie die in D aufgrund dessen weniger konkurrenzfähig ist, dann sinkt selbstverständlich auch die Kaufkraft in diesem Land.

Es gibt in dieser westlichen Welt eine beachtliche Zahl von Schlafmützen, die mental in dieser Epoche des wirtschaftlichen Aufstiegs in der Nachkriegszeit steckengeblieben sind, von der ökonomischen Überlegenheit des Westens als sozusagen historischer Konstante ausgehen und nicht mitbekommen, auf wievielen Bahnsteigen gerade Züge abfahren oder schon abgefahren sind. Ohne sie. Wirtschaftliche Überlegenheit ist permanent und immer aufs Neue zu erarbeiten.
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Re: Krieg in der Ukraine - Wirtschaftliche Auswirkungen

Beitrag von roli »

schokoschendrezki hat geschrieben: Fr 23. Sep 2022, 11:50 ...

Es gibt in dieser westlichen Welt eine beachtliche Zahl von Schlafmützen, die mental in dieser Epoche des wirtschaftlichen Aufstiegs in der Nachkriegszeit steckengeblieben sind, von der ökonomischen Überlegenheit des Westens als sozusagen historischer Konstante ausgehen und nicht mitbekommen, auf wievielen Bahnsteigen gerade Züge abfahren oder schon abgefahren sind. Ohne sie. Wirtschaftliche Überlegenheit ist permanent und immer aufs Neue zu erarbeiten.
Wirtschaftliche Überlegenheit hilft Dir nicht viel, wenn der Arbeiter in China oder Indien 5,50 € verdient und bei uns 18,80€.
Der Preis diktiert das Geschäft.
Der Verbrenner ist ein komplexes Gebilde, wohl ein Grund, daß uns China hier noch nicht überholt hat. Allerdings will Daimler jetzt dort LKWs bauen. Die kopieren das dann und schmeißen anschließend die Deutschen raus. Oder machen gleich einen auf Eklekto. Weiß es nicht genau.

Problematisch wird's, wenn die Chinesen meinen, sie benötigen die Taiwanesische Wirtschaftskraft für die Halbleitertechnik.
Krieg in Taiwan. Wirtschaftliche Auswirkungen? Sanktionieren wir dann auch?
Gut, wir schweifen schon wieder ab.
Der Mensch ist schon eine prima Spezies. Krisen, wohin man schaut.
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Re: Krieg in der Ukraine - Wirtschaftliche Auswirkungen

Beitrag von jack000 »

Cobra9 hat geschrieben: Fr 23. Sep 2022, 11:36 Ach die zuständigen Institutionen haben keine Daten zur Hand. Der Füllstand der Speicher also unbekannt ect?
Nun, der Füllstand ist ja nun nicht das was uns rettet. Es braucht da noch mehr. Selbst Habeck sagt doch:
Nach Einschätzung von Bundeswirtschafts­minister Robert Habeck besteht für Deutschland die Chance, trotz fehlenden russischen Gases „gut über den Winter zu kommen“. Eine Chance – das Wort schob der Grünen-Politiker am Montag vor Journalisten in Lubmin noch einmal nach. Denn dafür müsse in Deutschland viel gespart werden, und man brauche „ein bisschen Glück mit dem Wetter“. Aber immerhin: Nach eigener Aussage hätte er das vor ein paar Monaten noch nicht so gesagt.
https://www.rnd.de/politik/energiekrise ... MTML4.html
- Chance besteht
- Es muss viel gespart werden
- Glück mit dem Wetter
=> Ist nicht wirklich ein Konzept ...
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Re: Krieg in der Ukraine - Wirtschaftliche Auswirkungen

Beitrag von Seidenraupe »

Hoch-Zeit für Esotheriker und Wetterschamanen

Ich sehe schon frühere Namenstänzer fürs Klima/Wetter tanzen
Wer Ironie findet, kann sie behalten. Wer nicht, sein/ihr Problem.

„Wenn man merkt, daß der Gegner überlegen ist und man Unrecht behalten wird, so werde man persönlich, beleidigend, grob.“
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Re: Krieg in der Ukraine - Wirtschaftliche Auswirkungen

Beitrag von schokoschendrezki »

roli hat geschrieben: So 25. Sep 2022, 17:06 Wirtschaftliche Überlegenheit hilft Dir nicht viel, wenn der Arbeiter in China oder Indien 5,50 € verdient und bei uns 18,80€.
Ja Mensch, ist dir denn der Zusammenhang zwischen Wirtschaftskraft und Durchschnittsverdienst nicht bewusst? Es gibt keine 18,80 mehr, wenn die Autofabrik zumacht und irgendwoandershin verlagert wird.
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Re: Krieg in der Ukraine - Wirtschaftliche Auswirkungen

Beitrag von Mendoza »

jack000 hat geschrieben: So 25. Sep 2022, 22:38 Nun, der Füllstand ist ja nun nicht das was uns rettet. Es braucht da noch mehr. Selbst Habeck sagt doch:

https://www.rnd.de/politik/energiekrise ... MTML4.html
- Chance besteht
- Es muss viel gespart werden
- Glück mit dem Wetter
=> Ist nicht wirklich ein Konzept ...
Welches Konzept schwebt dir denn vor? Beim lieben Gott anrufen und um einen milden Winter bitten oder bei Putin zu Kreuze kriechen und ihn um Gas anflehen?
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Re: Krieg in der Ukraine - Wirtschaftliche Auswirkungen

Beitrag von jack000 »

Mendoza hat geschrieben: Mo 26. Sep 2022, 10:14 Welches Konzept schwebt dir denn vor?
Irgendeines, welches nicht aus "kann sein" besteht.
Beim lieben Gott anrufen und um einen milden Winter bitten
Das ist derzeit der Stand der Dinge.
oder bei Putin zu Kreuze kriechen und ihn um Gas anflehen?
Genau das wäre meine Erwartungshaltung. Habeck soll sich Videos von Kim Jong Il´s Beerdigung anschauen um von der Bevölkerung zu lernen wie das geht und dann vor Putin den Bückling (Wie bereits vor anderen mit denen wir niemals sonst Geschäfte machen würden) machen unter den Prämissen:
- Wir brauchen dein Gas
- Wir zahlen was du verlangst
- Du kannst dir auch das Rohr aussuchen mit dem du es lieferst
=> Da alleine Gasprom mehr Gewinn macht wie alle Top10 der größten Baden-Württembergischen Unternehmen (Mercedes, Porsche, Kärcher, etc...) hat das sowieso keinen Einfluss auf den Kriegsverlauf.
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Re: Krieg in der Ukraine - Wirtschaftliche Auswirkungen

Beitrag von Mendoza »

jack000 hat geschrieben: Mo 26. Sep 2022, 12:31 Irgendeines, welches nicht aus "kann sein" besteht.
Das ist derzeit der Stand der Dinge.
Es kann nun mal sein, dass wir 8 Wochen strengen Frost haben oder dass es mild bleibt und keine Schneeflocke fällt. Und davon wiederum hängt es ab ob wir gastechnisch gut über den Winter kommen. Was willst du da von Habeck?

Genau das wäre meine Erwartungshaltung. Habeck soll sich Videos von Kim Jong Il´s Beerdigung anschauen um von der Bevölkerung zu lernen wie das geht und dann vor Putin den Bückling (Wie bereits vor anderen mit denen wir niemals sonst Geschäfte machen würden) machen unter den Prämissen:
- Wir brauchen dein Gas
- Wir zahlen was du verlangst
- Du kannst dir auch das Rohr aussuchen mit dem du es lieferst
=> Da alleine Gasprom mehr Gewinn macht wie alle Top10 der größten Baden-Württembergischen Unternehmen (Mercedes, Porsche, Kärcher, etc...) hat das sowieso keinen Einfluss auf den Kriegsverlauf.
Ich und ich denke die große Mehrheit der Bevölkerung möchte sich aber nicht so erbärmlich verhalten, wie du das vorschlägst.
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Re: Krieg in der Ukraine - Wirtschaftliche Auswirkungen

Beitrag von Seidenraupe »

Mendoza hat geschrieben: Mo 26. Sep 2022, 13:14 Es kann nun mal sein, dass wir 8 Wochen strengen Frost haben oder dass es mild bleibt und keine Schneeflocke fällt. Und davon wiederum hängt es ab ob wir gastechnisch gut über den Winter kommen. Was willst du da von Habeck?
Versorgungssicherheit, unabhängig vom Wetter. Was gibt es da zu fragen???

https://www.focus.de/politik/deutschlan ... 12536.html
Robert Habeck hat dieses Wunder dieser Tage dann nochmal konkretisiert und ich zitiere es, wie er sich dieses grüne Wirtschaftswunder vorstellt: ‚Wenn mit dem Gassparen alles gut geht und wir Glück mit dem Wetter haben, dann haben wir eine Chance, gut durch diesen Winter zu kommen.‘ Aber ich kann Ihnen sagen: In dieser schwierigen Situation brauchen wir keinen Bundes-Schamanen, der da auf gutes Wetter hofft, sondern wir brauchen einen Wirtschaftsminister, der die richtigen Entscheidungen in dieser Situation trifft.
https://www.focus.de/politik/deutschlan ... 12536.html

Entweder rationale , richtige Entscheidungen mit dem Fokus Energiesicherheit (und nicht nach dem Motto "wie wohl die Grüne Basis reagiert, wie dann das Wahlergebnis aussieht, ach besser doch nicht...??")

oder alternativ schon mal anfangen für mildes Winterwetter zu beten/zu tanzen.

Wegen mir kann die Ampel auch einen Energiesicherheitsstab besetzt mit Fachleuten einsetzen , der sich am Energiemakrt besser auskennt als der Wiklimi und nicht auf Grünen Wähler Rücksicht nehmen muss.
„Weil wir aber nicht wussten, das muss man ehrlicherweise sagen – und niemand wusste das – wie dieser Gasmarkt verflochten ist, wie er im Undurchsichtigen, welche Firmen irgendwelche Anteile an Töchtern und so weiter haben, ist durch diese im Prinzip richtige Entscheidung, ein Problem entstanden, dass sich dann nämlich ein paar Unternehmen reingedrängt haben, die nun wirklich viel Geld verdient haben und die Umlage der Bevölkerung nicht brauchen.“
Soweit der Kinderbuchautor...
Zuletzt geändert von Seidenraupe am Mo 26. Sep 2022, 13:48, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Krieg in der Ukraine - Wirtschaftliche Auswirkungen

Beitrag von roli »

schokoschendrezki hat geschrieben: Mo 26. Sep 2022, 08:35 Ja Mensch, ist dir denn der Zusammenhang zwischen Wirtschaftskraft und Durchschnittsverdienst nicht bewusst? Es gibt keine 18,80 mehr, wenn die Autofabrik zumacht und irgendwoandershin verlagert wird.
das ist doch das was ich schreibe.
Wo ist denn heuer unser produzierendes Gewerbe?
Jetzt lockt die USA. Will, daß Deutsche Unternehmen dorthin auswandern.
Auch ein Folge der aktuellen Situation.
Vielleicht sollte die Mittelschicht gleich mitziehen.
Gas und Strom sind dort noch ein wenig günstiger :D
Gut, "ein wenig" ist leicht untertrieben.
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Re: Krieg in der Ukraine - Wirtschaftliche Auswirkungen

Beitrag von Mendoza »

Seidenraupe hat geschrieben: Mo 26. Sep 2022, 13:47 Versorgungssicherheit, unabhängig vom Wetter. Was gibt es da zu fragen???
Beschwer dich bei Putin. Der hat den Stein ins Rollen gebracht mit seinem unprovozierten Eroberungskrieg gegen die Ukraine in dessen Folge er uns nicht mehr mit Gas beliefert. Eigene Erdgasvorräte haben wir nämlich nicht in nennenswertem Umfang und herbeizaubern kann die niemand - auch Habeck nicht. Im Übrigen haben wir erst mal genug Gas, LNG-Terminals sind im Bau und es wurden und werden weitere Verträge geschlossen auch wenn alles leider im Moment schweineteuer ist.
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Re: Krieg in der Ukraine - Wirtschaftliche Auswirkungen

Beitrag von jack000 »

Mendoza hat geschrieben: Mo 26. Sep 2022, 13:14 Es kann nun mal sein, dass wir 8 Wochen strengen Frost haben oder dass es mild bleibt und keine Schneeflocke fällt. Und davon wiederum hängt es ab ob wir gastechnisch gut über den Winter kommen.
Wow, super Perspektive und Konzept :thumbup: :rolleyes:
Was willst du da von Habeck?
Habe ich mich unklar ausgedrückt?
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Re: Krieg in der Ukraine - Wirtschaftliche Auswirkungen

Beitrag von Seidenraupe »

Mendoza hat geschrieben: Mo 26. Sep 2022, 14:10 Eigene Erdgasvorräte haben wir nämlich nicht in nennenswertem Umfang und herbeizaubern kann die niemand - auch Habeck nicht.
Wir haben ein Frackingverbot.
Wurde das von den Grünen schon aufgehoben, damit wir uns weniger von despotisch regierten Ländern abhängig machen müssen?

NEIN und es ist auch nicht damit zu rechnen. Lieber den Leibhaftigen für alles verantwortlich machen, auch für den eigenen Part.

Und dann aufs Wetter hoffen, genauer gesagt, eine Energiepolitik machen (es geht bei Energiepolitik nicht nur um Erdgas) die das Klima schützen soll, und dabei auf die Folgen des Klimawandels hofft.
Realsatire vom Feinsten.

WEnn man wenigstens die Gas-und (Braunkohle)verstromung reduzieren würde, indem man die AKW länger laufen lässt....
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Re: Krieg in der Ukraine - Wirtschaftliche Auswirkungen

Beitrag von Mendoza »

jack000 hat geschrieben: Mo 26. Sep 2022, 14:10 Wow, super Perspektive und Konzept :thumbup: :rolleyes:
Habe ich mich unklar ausgedrückt?
Allemal besser als dein "Konzept" einem Verbrecher, wie Putin in den Arsch zu kriechen um die Zimmertemperatur nicht um 2 Grad senken zu müssen. Ich bin erstaunt, dass wir ihm nicht gleich unser Land übereigenen sollen, damit er uns nichts tut :mad2:
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Re: Krieg in der Ukraine - Wirtschaftliche Auswirkungen

Beitrag von Mendoza »

Seidenraupe hat geschrieben: Mo 26. Sep 2022, 14:21 Wir haben ein Frackingverbot.
Wurde das von den Grünen schon aufgehoben, damit wir uns weniger von despotisch regierten Ländern abhängig machen müssen?

NEIN und es ist auch nicht damit zu rechnen. Lieber den Leibhaftigen für alles verantwortlich machen, auch für den eigenen Part.

Und dann aufs Wetter hoffen, genauer gesagt, eine Energiepolitik machen (es geht bei Energiepolitik nicht nur um Erdgas) die das Klima schützen soll, und dabei auf die Folgen des Klimawandels hofft.
Realsatire vom Feinsten.

WEnn man wenigstens die Gas-und (Braunkohle)verstromung reduzieren würde, indem man die AKW länger laufen lässt....
Mit Fracking habe ich mich nicht genug beschäftigt und darüber diskutieren möchte ich deshalb nicht. Die AKW's hätte man allerdings durchaus noch weiter laufen lassen können auch wenn die allein die Probleme nicht lösen werden.
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Re: Krieg in der Ukraine - Wirtschaftliche Auswirkungen

Beitrag von jack000 »

Mendoza hat geschrieben: Mo 26. Sep 2022, 14:44 um die Zimmertemperatur nicht um 2 Grad senken zu müssen.
jaja, man muss ja nur mal einen Pullover anziehen um Tote in der Ukraine zu vermeiden und die Energiewende kostet nur eine Kugel Eis pro Monat ... ja, kennen wir schon ... :rolleyes:
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Re: Krieg in der Ukraine - Wirtschaftliche Auswirkungen

Beitrag von Seidenraupe »

roli hat geschrieben: Mo 26. Sep 2022, 16:15 Man kann nur hoffen, daß wir nicht in naher Zukunft in eine Rezession driften.
Was dann passieren könnte, ich schreib's lieber nicht.
Ich weiß nicht, was es da noch zu hoffen gibt. Es wird rumplig. Weggucken oder Wegducken hilft nicht mehr, für aktives Gegensteuern wird die Zeit knapp
Die aktuelle Situation kann so beschrieben werden:
Die deutsche Wirtschaft befindet sich schon in einem Schrumpfungsprozess“, sagt Ifo-Chef Clemens Fuest. Doch was kann die Bundesregierung tun, um gegenzusteuern? Besonders betroffenen Gruppen müsse gezielt geholfen werden, meint Fuest. Eine Verlängerung der AKW-Laufzeiten sei „essenziell“.
Ich gehe davon aus, dass die mitregierenden Grünen diesen dringenden Rat nicht folgen werden.
Dieser Teil der writschaftl Folgen fällt dann nicht unter die hier diskutierten Kriegsfolgen. Er wird sich aber schwer aufdröseln lassen und daher vermutl unter "Folgen von Putins Angriffskrieg" laufen.
Der Ifo-Geschäftsklimaindex fällt im Vergleich zum Vormonat um 4,3 Punkte auf 84,3 Zähler – ein stärkerer Rückgang, als Ökonomen erwartet hatten.
Für Deutschland wird 2022 eine Teuerungsrate von 8,4 Prozent erwartet, 2023 dann von 7,5 Prozent. Das sind 1,2 beziehungsweise 2,8 Punkte mehr als bisher.
https://www.welt.de/wirtschaft/article2 ... ssion.html

gegensteuern? Möglich. Das muss aber rechtzeitig und passgenau erfolgen. Das Zeitfenster schließt sich evt. schneller als die Regierung handelt
Es besteht noch kein Grund zur Panik. Eine Rezession ist für Deutschland kein Weltuntergang. Die Unternehmen und der Staat haben Reserven, um Härten abzufedern und massenhafte Arbeitslosigkeit zu verhindern. Allerdings wird es höchste Zeit, Verbrauchern, aber vor allem Unternehmen jetzt mehr Planungssicherheit zu geben.
...Die Konzepte und Erfahrungen aus der Corona-Krise liegen auf dem Tisch. Es ist völlig unverständlich, warum die Regierung zaudert und zögert, bis in den Unternehmen die Hoffnung aus bessere Zeiten stirbt.
https://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/ ... 43116.html
Die Erzeugerpreise (eine Zahl, die in normalen Zeiten keinen Menschen interessiert, aber die Zeiten sind alles andere als normal) sind im August im Vergleich zum Vorjahresmonat um knapp 46 Prozent gestiegen. Das gab es noch nie, seit dieser Wert ermittelt wird - und das wird er seit immerhin 73 Jahren.
https://www.focus.de/finanzen/news/abst ... 43513.html

Auch die GEldpolitik der EZB rächt sich, viel zu spät hat sie begonnen der davoneilenden Inflation gegenzusteuern
Bankvolkswirte äußerten sich pessimistisch. "Kurzfristig lässt sich wegen anhaltend hoher Gas- und Konsumentenpreise, der Versorgungsunsicherheit, der geopolitischen Risiken und der steigenden Zinsen nicht erkennen, dass die Stimmung der deutschen Wirtschaft schon bald auf Erholungskurs geht", sagte Ralf Umlauf von der Landesbank Hessen-Thüringen. An dem Plan der Europäischen Zentralbank, die Zinsen weiter zu erhöhen, werde sich kaum etwas ändern. Ein konjunktureller Abschwung werde in Kauf genommen
https://www.n-tv.de/wirtschaft/Geschaef ... 11838.html
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Re: Krieg in der Ukraine - Wirtschaftliche Auswirkungen

Beitrag von jack000 »

Mendoza hat geschrieben: Mo 26. Sep 2022, 14:44 Allemal besser als dein "Konzept"
Jetzt haben wir nur das Problem, das mir dein Konzept nicht bekannt ist ...
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Seidenraupe
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Re: Krieg in der Ukraine - Wirtschaftliche Auswirkungen

Beitrag von Seidenraupe »

Die Ursache ist noch unbekannt, aber die Meldung lässt zumindest aufhorchen, dass ein Sabotageakt vermutet wird.
https://www.welt.de/wirtschaft/energie/ ... toert.html

An der Gaspipiline NS2 wurde heute ein massiver Druckabfall gemeldet.
Die zuständigen Marinebehörden in Deutschland, Dänemark, Schweden, Finnland und Russland habe man sofort informiert, teilte der Sprecher des Pipeline-Betreibers Nord Stream 2 AG, Ulrich Lissek, heute mit. Normalerweise liege ein Druck von 105 Bar an. Jetzt seien es auf deutscher Seite nur noch sieben Bar.
https://www.tagesschau.de/wirtschaft/no ... l-101.html
Der Druckabfall in der für Gaslieferungen nicht genutzten Ostseepipeline Nord Stream 2 ist nach Angaben der Betreiber Folge eines Gasaustritts südöstlich der dänischen Insel Bornholm. In Zusammenarbeit mit Behörden sei die ausschließliche Wirtschaftszone Dänemarks als Ort eines möglichen Austritts identifiziert worden, teilte die Nord Stream 2 AG mit. Die zuständigen Behörden haben demnach als Vorsichtsmaßnahme eine Sicherheitszone eingerichtet. Die Untersuchungen dauerten an.

Die zuständige dänische Behörde gab Nachmittag einen Hinweis heraus, es sei ein Gasleck beobachtet worden. Das Leck sei gefährlich für die Schifffahrt und das Fahren innerhalb eines Bereichs von fünf Seemeilen von der besagten Position verboten
https://www.n-tv.de/politik/Druckabfall ... 12377.html
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Re: Krieg in der Ukraine - Wirtschaftliche Auswirkungen

Beitrag von Seidenraupe »

INzwischen hat es auch in beiden Röhren von NS 1 einen unerwarteten Druckabfall auf Null gegeben
Nord Stream Pipelines könnten durch Anschläge beschädigt worden sein

In den beiden Nord Stream Gasleitungen ist es kurz hintereinander zu einem Druckverlust gekommen. Die Bundesregierung geht offenbar nicht von einem Zufall aus.
Von Jakob Schlandt

Heute, 23:37 Uhr

Die Nord-Stream-Pipelines sind möglicherweise durch gezielte Anschläge beschädigt worden und deshalb leckgeschlagen.

Nachdem es bereits in der Nacht auf Montag in einem der beiden Stränge von Nord Stream 2 zu einem drastischen Druckverlust kam und in dänischen Hoheitsgewässern ein Leck festgestellt wurde, wurde nach Angaben eines Sprechers der Doppel-Pipeline Nord Stream 1 am Montagabend ebenfalls ein „starker Druckabfall“ verzeichnet in beiden Leitungen. Die Lage werde nun untersucht.
https://www.tagesspiegel.de/wirtschaft/ ... 87140.html
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Re: Krieg in der Ukraine - Wirtschaftliche Auswirkungen

Beitrag von Darkfire »

Seidenraupe hat geschrieben: Di 27. Sep 2022, 01:41 INzwischen hat es auch in beiden Röhren von NS 1 einen unerwarteten Druckabfall auf Null gegeben
https://www.tagesspiegel.de/wirtschaft/ ... 87140.html
Wem nützt es ?

Putin muss jetzt keine Ausreden mehr suchen warum er kein Gas mehr nach Europa leitet.
Dummerweise haben die Deutschen ihre Gasspeicher eh schon gefüllt und so ist sein schöner Plan im Winter das Gas abzudrehen in die Hose gegangen.

Gekommen wäre durch Nordstream 2 genau so wenig wie durch Nordstrem 1.
Er hätte genügend Ausreden gefunden diese immer wieder abzuklemmen.

Mal schauen in den nächsten Tage wird es garantiert heißen die bösen Ukrainer hätten einen Anschlag auf Nordstream gemacht, natürlich im Auftrag der bösen USA.
Und es wird garantiert auch hier im Forum Freunde Putins geben welche diese Schlagzeile dann posten.
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Platon
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Re: Krieg in der Ukraine - Wirtschaftliche Auswirkungen

Beitrag von Platon »

Es handelt sich offenbar um eine Sabotageaktion, welche auf dem Meeresboden durchgeführt wurde. Das deutet darauf hin, dass es ein Nachrichtendienst war, weil irgendwelche Umweltschützer wären nicht in der Lage so etwas mal eben so zu machen. Das die Russen das waren halte ich für sehr unwahrscheinlich, weil die russische Strategie war es doch den Westen bzw. vor allem Deutschland zu Zugeständnissen zu bewegen und dann wieder Gas fließen zu lassen. Durch Sabotage der Leitungen wird ihnen diese Option genommen. Auch die Russen haben jetzt nicht mehr die Macht den Gashahn wieder aufzudrehen.

Wir haben es also mit einer technisch extrem aufwändigen Sabotageaktion zu tun, welche Russlands strategische Handlungsmöglichkeiten im Wirtschaftskrieg mit dem Westen einschränkt. Ich würde daher die Ursache eher bei westlichen Geheimdiensten suchen. Das die Ukrainer so etwas im baltischen Meer/Ostsee? im Alleingang gemacht haben, ohne Wissen oder Mitarbeit westlicher Geheimdienste, halte ich für sehr unwahrscheinlich. Aber es gibt ja genug andere Länder, welche seit jeher gegen Nordstream waren.

Ich finde die Aktion gar nicht mal schlecht, weil die Russen sich jetzt ihre Erpressungen schenken können und sich das Thema NS2 öffnen, Gasturbine für NS1 etc. jetzt erstmal erledigt hat. Aber die Vorstellung, dass die Russen das waren, halte ich für sehr unglaubwürdig aus genanntem Grund.
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jellobiafra
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Re: Krieg in der Ukraine - Wirtschaftliche Auswirkungen

Beitrag von jellobiafra »

Jetzt könnte Deutschland der Ukraine eigentlich Kampfpanzer liefern.
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NicMan
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Re: Krieg in der Ukraine - Wirtschaftliche Auswirkungen

Beitrag von NicMan »

Platon hat geschrieben: Di 27. Sep 2022, 05:52

Ich finde die Aktion gar nicht mal schlecht, weil die Russen sich jetzt ihre Erpressungen schenken können und sich das Thema NS2 öffnen, Gasturbine für NS1 etc. jetzt erstmal erledigt hat.
Man konnte bisher ja auch beobachten, dass das Abstellen von N1 die Unsicherheit am Markt beseitigt hat, wodurch der Preis seit dem Höhepunkt um 50% gefallen ist. Entsprechend ist es gut, dass alle jetzt auch hier endgültige Klarheit haben.
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Seidenraupe
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Re: Krieg in der Ukraine - Wirtschaftliche Auswirkungen

Beitrag von Seidenraupe »

Platon hat geschrieben: Di 27. Sep 2022, 05:52

Ich finde die Aktion gar nicht mal schlecht, weil die Russen sich jetzt ihre Erpressungen schenken können und sich das Thema NS2 öffnen, Gasturbine für NS1 etc. jetzt erstmal erledigt hat. Aber die Vorstellung, dass die Russen das waren, halte ich für sehr unglaubwürdig aus genanntem Grund.
Ich finde die Aktion gar nicht mal schlecht
halte ich für eine grundfalsche Einstellung.
Wer immer dazu in der Lage war, könnte auch die Unterseekabel zerstören oder für Lecks in Öltankern und LNG Tankern oder mobilen Anlandestationen für LNG sorgen.

Ich finde die Vermutung, dass es ein Sabotageakt sein könnte, beunruhigend.
Drei Lecks an Nord-Stream-Pipelines
Stand: 27.09.2022 12:00 Uhr

An den Gas-Pipelines Nord Stream 1 und 2 sind drei Lecks entdeckt worden. Auswirkungen auf die Gasversorgung hat das nicht. Die Ursache ist noch unklar, es gibt aber die Vermutung, dass es sich um Sabotage handelt.

Die dänischen Behörden haben an den Gas-Pipelines Nord Stream 1 und 2 insgesamt drei Lecks entdeckt. Es sei die Rede von zwei Lecks an Nord Stream 1 nordöstlich der Ostsee-Insel Bornholm sowie einem an Nord Stream 2 südöstlich der Insel, teilte die dänische Energiebehörde mit. Im Falle von Nord Stream 1 befinde sich das eine Leck in dänischen und das andere in schwedischen Gewässern, bei dem von Nord Stream 2 in dänischen.
https://www.tagesschau.de/wirtschaft/no ... l-101.html

Dass daraus keine direkten wirtschaftl negativen Folgen entstehen sollte nicht darüber hinwegtäuschen, dass ein krimineller Akt vorliegen könnte.
Wer Ironie findet, kann sie behalten. Wer nicht, sein/ihr Problem.

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Re: Krieg in der Ukraine - Wirtschaftliche Auswirkungen

Beitrag von yogi61 »

Irgendwie seltsam, dass der Marineinspekteurs Jan Christian Kaack gerade vor ein paar Tagen vor so einem Szenario gewarnt hat.

Kaack warnte zugleich vor russischen Angriffen unter Wasser. "Sie dürfen nicht nur auf das Wasser gucken. Auch unter Wasser hat Russland erhebliche Kapazitäten aufgebaut", sagte der Vize-Admiral.

"Auf dem Grund der Ostsee, aber auch im Atlantik gibt es einiges an kritischer Infrastruktur wie Pipelines oder Unterseekabel für IT", warnt er und betont:

Da können sie Ländern wie Estland schnell das Licht ausschalten, und es gibt Gefährdungen der globalen Kommunikationsstrukturen, auf die man besonders achten muss.

Jan Christian Kaack

Nach Kaacks Worten haben sich russische Unter- oder Überwassereinheiten zuletzt über längere Zeit im Bereich dieser Kabel aufgehalten.
https://www.zdf.de/nachrichten/politik/ ... g-100.html
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https://www.youtube.com/watch?v=Ca9jtQhnjek
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Re: Krieg in der Ukraine - Wirtschaftliche Auswirkungen

Beitrag von rain353 »

jellobiafra hat geschrieben: Di 27. Sep 2022, 08:07 Jetzt könnte Deutschland der Ukraine eigentlich Kampfpanzer liefern.
Oder zumindest Rheinmetall erlauben Panzer in die Ukraine zu liefern.

https://rp-online.de/politik/deutschlan ... d-77213275
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Re: Krieg in der Ukraine - Wirtschaftliche Auswirkungen

Beitrag von Seidenraupe »

yogi61 hat geschrieben: Di 27. Sep 2022, 12:43 Irgendwie seltsam, dass der Marineinspekteurs Jan Christian Kaack gerade vor ein paar Tagen vor so einem Szenario gewarnt hat.

https://www.zdf.de/nachrichten/politik/ ... g-100.html
für mich nicht seltsam, wohl eher realistisch.

Dass das keine Aktion von extinction rebellions war dürfte klar sein, die kleben sich fest.
Greenpeace Aktivisten ketten sich fest.

Bleiben nicht viele Akteure übrig die aufzeigen können (1. Stufe: "schadlos"), dass sie in fremden Gewässern unbemerkt agieren und Schäden anrichten können.
Aber noch gilt es die Aufklärung abzuwarten.

Vielleicht waren auch Fischer am Werk und alles ganz harmlos.
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Re: Krieg in der Ukraine - Wirtschaftliche Auswirkungen

Beitrag von Mendoza »

Seidenraupe hat geschrieben: Di 27. Sep 2022, 13:27 für mich nicht seltsam, wohl eher realistisch.

Dass das keine Aktion von extinction rebellions war dürfte klar sein, die kleben sich fest.
Greenpeace Aktivisten ketten sich fest.

Bleiben nicht viele Akteure übrig die aufzeigen können (1. Stufe: "schadlos"), dass sie in fremden Gewässern unbemerkt agieren und Schäden anrichten können.
Aber noch gilt es die Aufklärung abzuwarten.

Vielleicht waren auch Fischer am Werk und alles ganz harmlos.
Bei einer Leitung mag das sein, aber bei beiden? Wobei, selbst eine piekt man nicht so ohne weitere kaputt. Das sind Stahlrohre mit - da muß ich schätzen - 8mm Wandung.
Churchill "Dem Kapitalismus wohnt ein Laster inne: Die ungleichmäßige Verteilung der Güter. Dem Sozialismus hingegen wohnt eine Tugend inne: Die gleichmäßige Verteilung des Elends."
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Re: Krieg in der Ukraine - Wirtschaftliche Auswirkungen

Beitrag von Seidenraupe »

Mendoza hat geschrieben: Di 27. Sep 2022, 14:14 Bei einer Leitung mag das sein, aber bei beiden? Wobei, selbst eine piekt man nicht so ohne weitere kaputt. Das sind Stahlrohre mit - da muß ich schätzen - 8mm Wandung.
...in einer Tiefe zw 70 und 80 Metern

Der Satz mit den Fischern darf getrost als Ironie gelesen werden.

Die lecks an den pipelines NS 1 und NS 2 sind wohl auch nicht zufällig gestern entstanden:

Heute wurde die neue Ostseepipeline Baltic Pipe in Betrieb genommen
Neue Gaspipeline Polen eröffnet "Baltic Pipe"
Stand: 27.09.2022 11:30 Uhr

Polen will mehr Gas aus dem Norden importieren - dafür wird heute die neue Pipeline "Baltic Pipe" eröffnet. Doch noch vor wenigen Tagen war fraglich, ob über das Milliardenprojekt tatsächlich Gas fließen wird.
Von Martin Adam, ARD-Studio Warschau

900 Kilometer Röhre, davon ein Drittel am Grund der Ostsee - für Polen 900 Kilometer Unabhängigkeit. Wenn die "Baltic Pipe" eröffnet wird, das hat der polnische Premierminister Mateusz Morawiecki schon im Frühjahr nach Beginn des russischen Angriffs auf die Ukraine betont, dann geht es für Polen um deutlich mehr als nur ein neues Infrastrukturprojekt.
...

Von der bestehenden "Europipe", die Gas aus Norwegen nach Deutschland liefert, zweigt jetzt ein Rohr nach Osten ab - durch Dänemark bis an die polnische Ostseeküste nördlich von Stettin.
https://www.tagesschau.de/ausland/europ ... e-103.html
Zuletzt geändert von Seidenraupe am Di 27. Sep 2022, 15:33, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Krieg in der Ukraine - Wirtschaftliche Auswirkungen

Beitrag von apartofme »

Platon hat geschrieben: Di 27. Sep 2022, 05:52 Ich würde daher die Ursache eher bei westlichen Geheimdiensten suchen.
Ich würde sogar noch weiter gehen und behaupten, dass die Aktion wahrscheinlich mit dem Kanzleramt abgesprochen war.

Die Bundesregierung profitiert ja prinzipiell am meisten von der Zerstörung der Pipeline. Ist sie kaputt, kann auch keiner mehr für die Öffnung demonstrieren.

Man wird sehen, wie viel Interesse der deutsche Staat an einer Aufklärung am Ende noch aufbringt.
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Re: Krieg in der Ukraine - Wirtschaftliche Auswirkungen

Beitrag von NicMan »

Ein erstes Bild von den Auswirkungen des Gaslecks gibt es bereits:



Alles andere als Sabotage kann man sicherlich ausschließen.
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Re: Krieg in der Ukraine - Wirtschaftliche Auswirkungen

Beitrag von Seidenraupe »

NicMan hat geschrieben: Di 27. Sep 2022, 15:15 Ein erstes Bild von den Auswirkungen des Gaslecks gibt es bereits:

...
Alles andere als Sabotage kann man sicherlich ausschließen.
Aber sicher nicht auf die Art und Weise, wie der user über dir schrieb.
Das ist schon infam.
Zuletzt geändert von Seidenraupe am Di 27. Sep 2022, 15:41, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Krieg in der Ukraine - Wirtschaftliche Auswirkungen

Beitrag von Realist2014 »

apartofme hat geschrieben: Di 27. Sep 2022, 15:10 Ich würde sogar noch weiter gehen und behaupten, dass die Aktion wahrscheinlich mit dem Kanzleramt abgesprochen war.

Die Bundesregierung profitiert ja prinzipiell am meisten von der Zerstörung der Pipeline. Ist sie kaputt, kann auch keiner mehr für die Öffnung demonstrieren.

Man wird sehen, wie viel Interesse der deutsche Staat an einer Aufklärung am Ende noch aufbringt.
Was hast du denn geraucht? :?: :dead:
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Re: Krieg in der Ukraine - Wirtschaftliche Auswirkungen

Beitrag von NicMan »

apartofme hat geschrieben: Di 27. Sep 2022, 15:10 Ich würde sogar noch weiter gehen und behaupten, dass die Aktion wahrscheinlich mit dem Kanzleramt abgesprochen war.

Die Bundesregierung profitiert ja prinzipiell am meisten von der Zerstörung der Pipeline. Ist sie kaputt, kann auch keiner mehr für die Öffnung demonstrieren.

Man wird sehen, wie viel Interesse der deutsche Staat an einer Aufklärung am Ende noch aufbringt.
Guten Tag,

einerseits sollten wir für das Thema eventuell einen eigenen, neuen Thread machen. Andererseits halte ich die Vermutung, die mutmaßliche Sabotage sei mit dem Kanzleramt abgesprochen, für arg grenzwertig. Ohne jeden Beweis möchte ich dermaßen übers Ziel hinausschießende Mutmaßungen hier nicht lesen.

- Mod
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Re: Krieg in der Ukraine - Wirtschaftliche Auswirkungen

Beitrag von Seidenraupe »

NicMan hat geschrieben: Di 27. Sep 2022, 15:58 Guten Tag,

einerseits sollten wir für das Thema eventuell einen eigenen, neuen Thread machen. Andererseits halte ich die Vermutung, die mutmaßliche Sabotage sei mit dem Kanzleramt abgesprochen, für arg grenzwertig. Ohne jeden Beweis möchte ich dermaßen übers Ziel hinausschießende Mutmaßungen hier nicht lesen.

- Mod
und dann steht der Beitrag im Original und 2x in Kopie hier -- zum Lesen?
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Re: Krieg in der Ukraine - Wirtschaftliche Auswirkungen

Beitrag von NicMan »

Seidenraupe hat geschrieben: Di 27. Sep 2022, 16:14 und dann steht der Beitrag 2x in Kopie hier -- zum Lesen?
Es obliegt der Moderation, ob sie einen Beitrag vollständig die Ablage verschiebt oder ggf. explizit kommentiert. Mitunter kann es hilfreich sein, die Grenzen der Forenregeln an einem konkreten Beispiel aufzuzeigen. Ich halte den Beitrag wie gesagt für grenzwertig, aber nicht justiziabel.
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Re: Krieg in der Ukraine - Wirtschaftliche Auswirkungen

Beitrag von Mendoza »

Ich finde die Behauptung, dass die Bundesregierung was mit dem Leck zu tun hat auch völlig an den Haaren herbei gezogen. Zumal man die Lecks sicher wieder reparieren kann. Und in 10 Jahren könnte sich der Pulverdampf auch schon verzogen haben und es kommt wieder Gas nach D. Da braucht man die Röhren wieder. Keine Ahnung wer der Saboteur war. Es gab in der Vergangenheit genug Gegner der Pipelines - vor allem von NS2. Reichlich Demonstrationen haben wir in D auch so. Da kommt es auf eine mehr oder weniger auch nicht drauf an. Deshalb zerstört unsere Regierung garantiert keine Leitung.
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Re: Krieg in der Ukraine - Wirtschaftliche Auswirkungen

Beitrag von Seidenraupe »

NicMan hat geschrieben: Di 27. Sep 2022, 16:17 Es obliegt der Moderation, ob sie einen Beitrag vollständig die Ablage verschiebt oder ggf. explizit kommentiert. Mitunter kann es hilfreich sein, die Grenzen der Forenregeln an einem konkreten Beispiel aufzuzeigen. Ich halte den Beitrag wie gesagt für grenzwertig, aber nicht justiziabel.
Diese Erklärung ist verständlich! Danke. :)
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Re: Krieg in der Ukraine - Wirtschaftliche Auswirkungen

Beitrag von Seidenraupe »

Gerade im Ticker
CIA warnte Bundesregierung vor Anschlag auf Ostsee-Pipelines
Es verdichten sich die Anzeichen auf eine geplante Attacke gegen die beiden Nord-Stream-Gasleitungen. Nach SPIEGEL-Informationen gab es bereits im Vorfeld Hinweise darauf aus den USA.
https://www.spiegel.de/politik/beschaed ... 34de0b3d57


Wobei man klar sagen muss: Die lecks an 3 von 4 Röhren der NS1 und NS2 befinden sich NICHT in deutschen Hoheitsgewässern!
Wer Ironie findet, kann sie behalten. Wer nicht, sein/ihr Problem.

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Re: Krieg in der Ukraine - Wirtschaftliche Auswirkungen

Beitrag von NicMan »

Seidenraupe hat geschrieben: Di 27. Sep 2022, 19:40 Gerade im Ticker
Ich hab mal einen eigenen Strang für das Thema aufgemacht:

https://www.politik-forum.eu/viewtopic.php?t=72856
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Re: Krieg in der Ukraine - Wirtschaftliche Auswirkungen

Beitrag von Seidenraupe »

Deutschland setzt angesichts des russ Angriffskrieges, der darauf hin verhängten Sanktione und dem Lieferstopp von russ. Erdgas auch ganz besonder auf LNG

Kanzler Scholz war wie schon beschrieben, auf Einkaufstour und hat eine Schiffsladung gekauft.

Das diesem LNG Tanker noch mehr folgen, davon ist auszugehen

Wieviel Tanker Deutschland benötigen würde, um die Lieferung von russ Erdgas auszugleichen (nur Theoretisch) hat der focus vorgerechnet.
Vor dem russischen Angriffskrieg auf die Ukraine floss allein am 1. Februar nach Betreiber-Angaben eine Gas-Energiemenge von circa 1,76 Milliarden Kilowattstunden durch die Pipeline Nord Stream 1. Die jetzt vereinbarte erste Lieferung von 137.000 Kubikmetern Flüssiggas für RWE per Schiff aus den Emiraten entspricht etwa 0,95 Milliarden Kilowattstunden.

Die Tanker-Lieferung deckt also etwas mehr als die Hälfte des Tagesvolumens, das früher durch Nord Stream 1 geflossen war. Berechnungen zufolge bräuchte es 144 LNG-Schiffe mit einer Kapazität von 145.000 Kubikmetern, um Deutschland in einem durchschnittlichen Wintermonat komplett mit Gas zu versorgen.

Zwar sollen nach Angaben von RWE und Staatsmedien in den Emiraten im Jahr 2023 weitere Tanker-Lieferungen in Brunsbüttel eintreffen, dem Vernehmen nach soll es sich um fünf Schiffe handeln. Doch mehr als einen Tropfen auf dem heißen Stein stellen die Lieferungen nicht dar. Sie sind eher Beiwerk in Relation zu den anderen Komponenten des Energie-Deals mit den Emiraten, der auch die Lieferung von Diesel und die Zusammenarbeit bei Wasserstoff und Windparks umfasst.
https://www.focus.de/finanzen/news/lng- ... 49223.html
Die Bilanz liest sich wirklich schlecht und scheint auch bei Habeck zum Umdenken beigetragen zu haben

Wir können es uns schlicht nicht leisten Gas zu verstromen und auf AKW Strom zu verzichten.
Es gibt diese enorme Menge LNG bzw Transportkapazitäten derzeit nicht.
für LNG schielt die Bundesrepublik nicht in den Nahen Osten, sondern gen Westen - in die USA.

Bereits im letzten Winter hatte eine spontan entsandte Flüssiggas-Flotte aus den Vereinigten Staaten die deutsche Versorgung stabilisiert. Und auch in Zukunft werde die USA voraussichtlich der wichtigste LNG-Lieferant für Deutschland und Europa darstellen. Die Lücke der russischen Gaslieferungen könne nur durch Flüssiggas-Importe aus den USA gefüllt werden, heißt es in einer Studie des Energiewirtschaftlichen Instituts an der Universität zu Köln (EWI) im Auftrag des Branchenverbands Zukunft Gas, die am Donnerstag vorgestellt wurde.
hoppla, das war vor dem Krieg....als Putin schon weniger lieferte?
Sollte zwischen Russland und der EU kein Gas gehandelt werden, geht die Studie für 2030 von einem USA-Anteil an den Gesamtimporten der EU von 39 Prozent aus, unter der Voraussetzung, dass bis dahin genügend Verflüssigungsanlagen gebaut werden. „Damit würde sich die EU neben Asien zu einem der wichtigsten Absatzmärkte für Erdgas aus den USA entwickeln.“ Norwegen kommt in dem Szenario auf 28 Prozent Lieferanteil.
Wir ersetzen eben doch eine Abhängigkeit durch eine andere. Und die Kapazitäten müssen in USA erst aufgebaut werden, sie sind noch gar nicht vorhanden.
Die Energiekrise wird so zum Dauerzustand.
Mal sehen, wann das Frackingverbot in Deutschland fällt
Zusätzliche Exporte, etwa aus Katar oder eben aus den Vereinigten Arabischen Emiraten, seien für den europäischen Markt hingegen nicht bedeutend. „Die zusätzlichen Mengen können jedoch helfen, Knappheiten auf den Weltmärkten zu verhindern“, heißt es in der Studie. Und das ist dringend nötig: Denn mit seinem Energiehunger kauft Deutschland derzeit ärmeren Ländern wie Pakistan und Bangladesch das Gas weg.
Nachdem wir denen das Gas wegkaufen kommen sie zu uns.

dazu auch
Mit rund 150.000 Kubikmeter Fassungsvermögen, verteilt auf bis zu sechs Tanks, machten sich jene Schiffe, die nun Europa ansteuern, zuvor auf nach Pakistan, Bangladesch, Myanmar und Indien, Schwellenländer, die bei der Energieversorgung oft leer ausgehen. Sie haben bei ihrer Energieversorgung schon früh auf LNG gesetzt. Der Preisanstieg hat für sie nun schwerwiegende Folgen.
https://www.focus.de/finanzen/lng-tanke ... 45463.html
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Re: Krieg in der Ukraine - Wirtschaftliche Auswirkungen

Beitrag von Cobra9 »

jack000 hat geschrieben: So 25. Sep 2022, 22:38 Nun, der Füllstand ist ja nun nicht das was uns rettet. Es braucht da noch mehr. Selbst Habeck sagt doch:

https://www.rnd.de/politik/energiekrise ... MTML4.html
- Chance besteht
- Es muss viel gespart werden
- Glück mit dem Wetter
=> Ist nicht wirklich ein Konzept ...

Alle derzeitigen Erkenntnisse besagen diesen Winter schaffen Wir. Nicht mit Leichtigkeit, aber möglich. Was danach kommt ist dann die eigentliche Frage.

Wir brauchen eine Menge an Energie und Ressourcen langfristig, müssen weg von Fossilen Brennstoffen. Gerade auch wegen der Umwelt und um Russland zu isolieren.

Trotzdem muss die Wirtschaft aufgrund der Situation einen Prozess schaffen in Monaten der Jahre eigentlich dauert und das Wie ist eher das Thema.

Wie kann man alles hinbekommen inklusive der Bevölkerung die Angebote zu erhalten ist auch ein Punkt. Bäder beispielsweise.
Andrij Melnyk nennt Rolf Mützenich den „widerlichsten deutschen Politiker“..wo Er Recht hat...

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Re: Krieg in der Ukraine - Wirtschaftliche Auswirkungen

Beitrag von Seidenraupe »

Cobra9 hat geschrieben: Mi 28. Sep 2022, 10:05

Wir brauchen eine Menge an Energie und Ressourcen langfristig, müssen weg von Fossilen Brennstoffen. Gerade auch wegen der Umwelt und um Russland zu isolieren.

Trotzdem muss die Wirtschaft aufgrund der Situation einen Prozess schaffen in Monaten der Jahre eigentlich dauert und das Wie ist eher das Thema.
Bei der Frage, wie man Naturwissenschaften aushebeln kann um gewünschte Ergebnisse möglichst sofort zu erzielen, ist die Wissenschaft seit der Zeit der Alchemisten noch keinen Schritt voran gekommen.
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Re: Krieg in der Ukraine - Wirtschaftliche Auswirkungen

Beitrag von Realist2014 »

Cobra9 hat geschrieben: Mi 28. Sep 2022, 10:05 Alle derzeitigen Erkenntnisse besagen diesen Winter schaffen Wir. Nicht mit Leichtigkeit, aber möglich. Was danach kommt ist dann die eigentliche Frage.

Wir brauchen eine Menge an Energie und Ressourcen langfristig, müssen weg von Fossilen Brennstoffen. Gerade auch wegen der Umwelt und um Russland zu isolieren.

Trotzdem muss die Wirtschaft aufgrund der Situation einen Prozess schaffen in Monaten der Jahre eigentlich dauert und das Wie ist eher das Thema.

Wie kann man alles hinbekommen inklusive der Bevölkerung die Angebote zu erhalten ist auch ein Punkt. Bäder beispielsweise.
Viele energieintensive Angebote werden nicht zu halten sein.
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Re: Krieg in der Ukraine - Wirtschaftliche Auswirkungen

Beitrag von Seidenraupe »

es gibt nun einen weiteren Gasstreit zw Ukraine und Russland, in dessen Folge wohl auch die letzten noch verbliebenen Gaslieferungen Russlands durch die Ukraine nach Europa ausbleiben werden

Russland könnte einen der letzten verbleibenden Gasflüsse nach Europa abstellen angesichts eines Rechtsstreits zwischen dem russischen Energieriesen GAZPROM und dem ukrainischen Energieunternehmen Naftogaz. Hintergrund ist eine Warnung von GAZPROM vom späten Dienstag. Beide Seiten machen sich gegenseitig dafür verantwortlich, dass seit Mai weniger Gas durch die Ukraine fließt. "Die von der Ukraine nicht geleisteten Dienste sollten und werden nicht bezahlt", verlautbarte GAZPROM.

Die Warnung impliziere ein stark wachsendes Risiko, dass der russische Gasfluss durch die Ukraine nach Europa vollständig unterbrochen wird, sagt Marktexperte Helge Andre Martinsen von DNB Markets.
https://www.finanzen.net/nachricht/rohs ... h-11748706
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Re: Krieg in der Ukraine - Wirtschaftliche Auswirkungen

Beitrag von Seidenraupe »

Stand 13:30 Uhr, 28.09. 2022

Der dt Aktienindex DAX hat heute zwischenzeitlich die wichtige Unterstützungslinie von 12.000 Punkten gerissen und liegt aktuell nur knapp darüber.
Seit Jahresbeginn hat der DAX -25,09 % verloren.

Auch das eine wirtschaftl Auswirkung des russ Angriffskrieges, der darauf folgenden Sanktionen und der weltweiten Energiekrise.
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