Krieg in der Ukraine - Wirtschaftliche Auswirkungen

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Vongole
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Re: Krieg in der Ukraine - Wirtschaftliche Auswirkungen

Beitrag von Vongole »

Um die wirtschaftlichen Auswirkungen des Krieges für Industrie und Bevölkerung zu bremsen, hat sich die Regierung wohl auf den sogenannten Strompreisdeckel geeinigt:
Die Bundesregierung will den Strompreis für Privathaushalte ab Anfang kommenden Jahres bei 40 Cent pro Kilowattstunde deckeln. Dies soll für ein Grundkontingent von 80 Prozent des Jahresverbrauchs gelten, wie aus einem Beschlussentwurf des Kanzleramtes für die Beratungen mit der Ministerpräsidentenkonferenz am Mittwoch hervorgeht, der dem SPIEGEL vorliegt.
Die zusätzlich geplante Gaspreisbremse werde demnach zum 1. März eingeführt, soll aber womöglich bereits einen Monat früher greifen: »Eine Rückwirkung zum 1. Februar 2023 wird angestrebt.« Bei Industrieunternehmen würden die Strompreise bei 13 Cent pro Kilowattstunde gedeckelt für 70 Prozent des Vorjahresverbrauchs.
https://www.spiegel.de/wirtschaft/strom ... fac436458e
Außerdem sollen Übergewinne rückwirkend abgeschöpft werden.
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Seidenraupe
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Re: Krieg in der Ukraine - Wirtschaftliche Auswirkungen

Beitrag von Seidenraupe »

Nur 16% wollen putin ärgern?

Da geht noch mehr, 30% wäre ne ordentliche Ansage an putin.
Dann kann er sich sein Gas sonstwohin blasen, an seinen Steinkohlen knabbern und in Erdöl baden bis er schwarz ist...

Hoffentlich frieren im Winter nicht nur 16% -- beim kollektiven Frieren für den Frieden erwarte ich abzügl AfD -Wähler, Säuglinge und Greise, vollsten Einsatz für den Frieden!
66% Bibbern für Frieden, ist hoffentlich realistisch
Wer Ironie findet, kann sie behalten. Wer nicht, sein/ihr Problem.

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Seidenraupe
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Re: Krieg in der Ukraine - Wirtschaftliche Auswirkungen

Beitrag von Seidenraupe »

yogi61 hat geschrieben: Di 1. Nov 2022, 15:09 Vielleicht sieht man das im Wirtschaftsministerium, was ja unter Herrn Habeck eigentlich eher ein Energieministerium geworden ist, ja positiv. Je mehr Unternehmen die Produktion einstellen oder abwandern, je weniger Gas und Strom wird bei denen benötigt und mit jedem Unternehmen welches dann vielleicht sogar dicht macht, steigt die Chance, dass wir mit unseren Gasspeichern über den Winter kommen.
Wir lagern unsere energie - und rohstoffintensive Industrie einfach dauerhaft aus (Beispiel China folgend) und erreichen so das 1,5°Ziel als einziger IndusRI(e)Pstandort der Welt .
Mit diesem Erfolg im Rücken segeln die B90/ für weitere 3 Legislaturen durch den Berliner Märchenwald (Bundestag) .

@Vongole
Vongole hat geschrieben: Di 1. Nov 2022, 15:17Dass die Sanktionen gegen Russland wirken ist unbestritten:
Wir sind absolut einer Meinung. Stört dich das?
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Seidenraupe
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Re: Krieg in der Ukraine - Wirtschaftliche Auswirkungen

Beitrag von Seidenraupe »

Kohlhaas hat geschrieben: Di 1. Nov 2022, 15:48 ... dass die Sanktionen auch UNS etwas kosten werden! müsste die Politik dann auch offen sagen...". So als hätte sie das nicht getan. Genau das ist aber von Anfang an ganz klar gesagt worden. Alle Welt wusste das. ,,,Vielleicht hast Du ja auch nur eine selektive Hör- und Leseschwäche. Ich habe jedenfalls mittlerweile eine ziemlich genaue Vorstellung davon, wer da für die Selektion zuständig ist.
Die Idee hinter den Sanktionen wurde sogar kinderleicht erkärt: putin ärgern und für den Frieden frieren.

Mist aber auch, der Oktober war zu warm zum Frieren und Putin ärgert sich immer noch nicht, wenn bei uns Firmen von A-Z , vom Aluminiumhersteller über Bäcker, Brauereien bis zu Zustellern der Post schwerste Probleme bekommen oder den Laden ganz dicht machen.

Ich finde, da muss nachjustiert werden, damit das mit den kinderleicht zu verstehenden Sanktionen endlich klappt.
------------------------------
Kohlhaas hat geschrieben: Di 1. Nov 2022, 16:08 300 Milliarden Doller russischen Auslandsvermögens sind eingefroren und für Putin und seine Verbrecherbande nicht mehr verfügbar...
Bloss gut, dass die 300Mrd $ nicht allein in Deutschland eingefroren wurden und auf das nächste Frühjahr warten.

Nicht das wir hier Putins GEld verbraten...

(Wer Ironie findet, darf sie behalten. Wer Ironie nicht versteht, lädt sein Problem nicht bei mir ab.)
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Schnitter
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Re: Krieg in der Ukraine - Wirtschaftliche Auswirkungen

Beitrag von Schnitter »

Seidenraupe hat geschrieben: Di 1. Nov 2022, 21:25 Die Idee hinter den Sanktionen wurde sogar kinderleicht erkärt: putin ärgern und für den Frieden frieren.
Gegen Putins Probleme sind unsere Probleme der reinste Kindergarten.
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Vongole
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Re: Krieg in der Ukraine - Wirtschaftliche Auswirkungen

Beitrag von Vongole »

Schnitter hat geschrieben: Di 1. Nov 2022, 22:58 Gegen Putins Probleme sind unsere Probleme der reinste Kindergarten.
Vor allem sind unsere Probleme, so schwer sie gerade auch erscheinen, nichts im Vergleich zu denen, unter denen die Menschen in der Ukraine leiden.
Es wäre viel ehrlicher, wenn User den Mut hätten zu schreiben, dass genau das sie nicht kümmert, sie deswegen wollen, dass die Sanktionen aufgehoben werden, und es ihnen auch egal ist, wenn Putin dadurch
fröhlich weitermachen kann.
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Re: Krieg in der Ukraine - Wirtschaftliche Auswirkungen

Beitrag von jellobiafra »

Es gibt Sanktionen, die Russland schaden und solche die Russland nutzen und dem Westen schaden.

Alle Sanktionen auf Energie haben Russland genutzt, bis September haben die hohen Einnahmen aus Energieexporten wegen gestiegener Weltmarktpreisen die Kosten des Krieges für Russland übersteigen.
Auf der anderen Seite wird Deutschlands Industriestandort dauerhaft ruiniert und das Ergebnis ist irreversibel.
Wahrscheinlich hätte sich Russland schon lange aus der Ukraine zurückgezogen, wenn sich das Land durch den Krieg nicht dumm und dämlich verdiente.
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Darkfire
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Re: Krieg in der Ukraine - Wirtschaftliche Auswirkungen

Beitrag von Darkfire »

Der Winter naht, die Unruhen bleiben aus, da werden manche panisch
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Cobra9
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Re: Krieg in der Ukraine - Wirtschaftliche Auswirkungen

Beitrag von Cobra9 »

Kohlhaas hat geschrieben: Di 1. Nov 2022, 15:28 Das ist eine glatte Lüge. Geschrieben hast Du:



Da steht "nichts bewirkt". Ganz unspezifisch. Da steht nichts von Auswirkungen auf den Krieg.

Dass es auch massive Auswirkungen auf den Krieg gab und gibt, ist ebenfalls gefühlt tausendfach belegt worden. Trotzdem spulst Du immer wieder dasselbse Lied ab, als käme es von einer Platte mit einem Sprung. Du willst Dich mit Fakten gar nicht befassen. Du willst nur weiter monoton Putin-Propaganda in die Diskussion pressen.
Es ist sowieso jeweils falsch. Die Sanktionen gegen Russland tun Russland weh.Zivil sowie Rüstungsindustrie massiv.

Auswirkungen der Sanktionen werden berichtet. Natürlich auch werden Deutschland und Co mittelfristig etwas leiden. Aber meine Fresse besser als Krieg selbst zu führen oder Alternativen.

Den Aufbau weg von fossilen Brennstoffen hätte man eh machen müssen mittelfristig und die Kaufhof Krise mit dem Ukraine Krieg ala Jogi zu bringen ist lächerlich.


Karstadt, Kaufhof, Horten und Hertie - und daneben noch viele kleinere Warenhäuser sind heute nicht mehr wirklich gute Konzepte. Ja die Geschäfte florierten lange. Das Verhalten im Konsum ändert sich deutlich. Über jahrzehnte geht es bereits bergab. Onlineshop ect.


https://www.google.com/url?q=https://ww ... vG_0TCY3r8

https://www.echo-online.de/lokales/darm ... 1_25801257

https://www.businessinsider.de/wirtscha ... staedte-a/



Wer sich nicht anpassen kann geht unter. Geht auch anders ohne Krieg
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Skull
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Re: Krieg in der Ukraine - Wirtschaftliche Auswirkungen

Beitrag von Skull »

Guten Morgen,

eiine Menge Beiträge in die Ablage verschoben.

Hier…geht es um die wirtschaftlichen Auswirkungen des Krieges -> in Deutschland.

Eure Russland-Ukraine Diskussion könnt Ihr bitte im 3er Forum führen.
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schokoschendrezki
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Re: Krieg in der Ukraine - Wirtschaftliche Auswirkungen

Beitrag von schokoschendrezki »

Eine der wirtschaftlichen Auswirkungen des Ukrainekriegs auf Deutschland besteht in der Umwerbung eines neuen potenziellen Riesen-Rohstofflieferanten: Das zentralasiatische Riesenland Kasachstan. Außenministerin Baerbock war Anfang November dort.

Die Fakten: Kasachstan gilt als Partner Russlands. Chef in Kasachstan ist der Autokrat Tokajew. Vor nicht allzulanger Zeit gab es z.T. mit Gewalt verbundene Unruhen in Kasachstan. Warum ist plötzlich dieser verhasste Autokrat so populär dort wie kaum jemand vor ihm? Weil er sich offen und definitiv gegen eine Unterstützung oder gar Beteiligung des Landes am Ukrainekrieg ausgesprochen hat. Er erkennt nicht einmal die annektierten Gebiete an. Bislang ist Kasachstan beim Export seiner Rohstoffe nach Europa sehr auf den Transit durch Russland angewiesen. Im Süden Kasachstan entsteht mit "Hyrasia One" ein Milliardenprojekt zur Gewinnung von grünem Wasserstoff. Das bislang fünftgrößte der Welt. Dann spielt die jüngere Zusammenarbeit mit China eine herausragende Rolle. Es geht natürlich dabei auch um das Projekt Seidenstraße. Mehrfache gegenseitige Besuche.

Ich habe vor kurzem versucht, eine Gesamtanalyse der wirtschaftlichen und politischen Veränderungen in Zentralasien infolge des Ukrainekriegs - natürlich auch in Bezug auf die EU und Deutschland - zu verfolgen. Mir ist schwindlig geworden. Die Dynamik dieser Veränderungen ist so komplex und gleichzeitig so umfassend, dass ich da nicht mehr mitkomme. Es scheint sich momentan alles irgendwie in globalem Maßstab zu verschieben.

Was sich aber für mich als Konstante in all diesen Berichten herausstellte: Russland wird zwar aus Richtung Osten und Süden nicht abgehängt. Es wird aber zum Juniorpartner. Das Land kann nicht mehr irgendwo diktieren sondern es wird diktiert.
Ich habe nie in meinem Leben irgendein Volk oder Kollektiv geliebt ... ich liebe in der Tat nur meine Freunde und bin zu aller anderen Liebe völlig unfähig (Hannah Arendt)
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Cobra9
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Re: Krieg in der Ukraine - Wirtschaftliche Auswirkungen

Beitrag von Cobra9 »

Russlands Rüstungsindustrie hat Probleme


https://www.zeit.de/politik/ausland/202 ... on/seite-2
Andrij Melnyk nennt Rolf Mützenich den „widerlichsten deutschen Politiker“..wo Er Recht hat...

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Tom Bombadil
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Re: Krieg in der Ukraine - Wirtschaftliche Auswirkungen

Beitrag von Tom Bombadil »

Eine weitere Folge:
Die Griechen gehen auf Gassuche
Sie könnten nicht nur das Land auf Jahrzehnte mit Energie versorgen, sondern auch Europa helfen, russisches Gas zu ersetzen. Deshalb treibt die griechische Regierung jetzt die Explorationen voran. An ihren ehrgeizigen Klimazielen will sie aber festhalten.

https://www.rnd.de/wirtschaft/erdgas-au ... I67TM.html

Sollte Griechenland ein großes Gasfeld entdecken, bekommen die Griechen sicher genug Geld, um ihre Klimaziele zu erreichen. Dem Klima hilft das aber nicht, im Gegenteil.
The tree of liberty must be refreshed from time to time with the blood of patriots and tyrants. It is its natural manure.
Thomas Jefferson
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peterkneter
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Re: Krieg in der Ukraine - Wirtschaftliche Auswirkungen

Beitrag von peterkneter »

Defizit 2022 in Russland höher als Angenommen.

https://www.n-tv.de/wirtschaft/Putin-ha ... obal-de-DE
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sünnerklaas
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Re: Krieg in der Ukraine - Wirtschaftliche Auswirkungen

Beitrag von sünnerklaas »

peterkneter hat geschrieben: So 15. Jan 2023, 11:46 Defizit 2022 in Russland höher als Angenommen.

https://www.n-tv.de/wirtschaft/Putin-ha ... obal-de-DE
Darin:
Für den riesigen Preisunterschied gibt es vor allem zwei Gründe. Zum einen muss Russland sich nach dem Importstopp des Westens nach anderen Kunden umsehen. Diese - allen voran China und Indien - setzen allerdings kräftige Preisnachlässe durch, weil Russland dringend Abnehmer für sein Öl braucht.
China und Indien haben Putin im Würgegriff. Die Abnahmepreise werden ihm diktiert, eine Alternative hat er nicht.
China und Indien sind Putin alles andere, als freundlich gesonnen. Putin steckt in der Klemme: die einen kaufen bei ihm nichts mehr, die anderen plündern ihn regelrecht aus. Spurt er nicht, knipsen ihm Chinesen und Inder das Licht aus.
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Seidenraupe
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Re: Krieg in der Ukraine - Wirtschaftliche Auswirkungen

Beitrag von Seidenraupe »

sünnerklaas hat geschrieben: So 15. Jan 2023, 12:02 Darin:


China und Indien haben Putin im Würgegriff. Die Abnahmepreise werden ihm diktiert, eine Alternative hat er nicht.
China und Indien sind Putin alles andere, als freundlich gesonnen. Putin steckt in der Klemme: die einen kaufen bei ihm nichts mehr, die anderen plündern ihn regelrecht aus. Spurt er nicht, knipsen ihm Chinesen und Inder das Licht aus.
Soweit richtig.
Allerdings hat haben billiges Gas und Öl für China einen weiteren Aspekt: Chinas Wirtschaft wird dadruch gestärkt und damit Chinas Machthaber Xi samt seiner kommunistischen Partei.
China gewinnt dadurch an Macht und Vormachtstellung. Das sollte uns im gegenwärtigen Systemkonflikt* nicht egal sein.

* https://www.kas.de/de/web/auslandsinfor ... stuehlen-1
Wenn wir weiterhin nur auf die wirtschaftl Auswirkungen auf Deutschland und EU blicken wird es früher oder später ein böses Erwachen geben
Indien: Selbstbewusst und bündnisscheu

„Europa muss sich von der Denkweise befreien, dass die Probleme Europas die Probleme der Welt seien, aber die Probleme der Welt nicht die Probleme Europas“ – mit diesen Worten, die anschließend in den sozialen Medien viral gingen, antwortete der indische Außenminister Subrahmanyam Jaishankar im Rahmen der GLOBSEC-Konferenz im Juni 2022 in Bratislava auf eine Frage zu Indiens Haltung im Zusammenhang mit dem Krieg in der Ukraine, nur um anschließend deutlich zu machen, dass Indien nicht die leiseste Absicht hege, sich in naher Zukunft irgendeinem geopolitischen Machtblock zuzuordnen. Der Minister erläuterte in dem Gespräch die Interessenlage Indiens und lehnte die Idee strikt ab, dass Indien – immerhin nahezu ein Fünftel der Weltbevölkerung – die Weltsicht einer bipolaren Ordnung teilen, geschweige denn, sich einem der beiden Lager, dem politischen Westen oder Russland und China, anschließen müsse.
Es reicht nicht, nu deutsche/europäsche Nabelschau zu betreiben, auch wenn diese wegen direkter Betroffenheit naheliegend ist.
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Vongole
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Re: Krieg in der Ukraine - Wirtschaftliche Auswirkungen

Beitrag von Vongole »

Seidenraupe hat geschrieben: So 15. Jan 2023, 12:21 Soweit richtig.
Allerdings hat haben billiges Gas und Öl für China einen weiteren Aspekt: Chinas Wirtschaft wird dadruch gestärkt und damit Chinas Machthaber Xi samt seiner kommunistischen Partei.
China gewinnt dadurch an Macht und Vormachtstellung. Das sollte uns im gegenwärtigen Systemkonflikt* nicht egal sein.
(..)
Das hat dich doch vor kurzem noch gar nicht gestört:
https://www.politik-forum.eu/viewtopic. ... 5#p5303455
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sünnerklaas
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Re: Krieg in der Ukraine - Wirtschaftliche Auswirkungen

Beitrag von sünnerklaas »

Vongole hat geschrieben: So 15. Jan 2023, 12:27 Das hat dich doch vor kurzem noch gar nicht gestört:
https://www.politik-forum.eu/viewtopic. ... 5#p5303455
Ich zitiere nur daraus:
Seidenraupe hat geschrieben: Mo 9. Jan 2023, 12:42 Wenn wir in Deutschland und EU keine kluge, auf Diplomatie und gute zwischenstaatl Beziehungen ausgerichtete Diplomatie mehr sondern konfrontative Außenpolitik betreiben, sägen wir kräftig an dem Ast auf dem wir sitzen.
(...)
Je stärker die USA und die EU, hier vorallem Deutschland voran, China als ultimativen Systemkonkurrenten und Bösewicht behandeln, umso gefährlicher wird die Situation.
Das ist schon gaga.
Ich glaube, hier geht es in erster Linie darum, gegen das eigene Land, die eigene Gesellschaft und eine ungeliebte Ampelkoalition zu argumentieren. Letztere kann nur alles falsch machen, denn wenn sie etwas richtig macht, vollzieht man eben die 180-Grad-Kehrtwende.
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Re: Krieg in der Ukraine - Wirtschaftliche Auswirkungen

Beitrag von Kohlhaas »

Seidenraupe hat geschrieben: So 15. Jan 2023, 12:21 Soweit richtig.
Allerdings hat haben billiges Gas und Öl für China einen weiteren Aspekt: Chinas Wirtschaft wird dadruch gestärkt und damit Chinas Machthaber Xi samt seiner kommunistischen Partei.
China gewinnt dadurch an Macht und Vormachtstellung. Das sollte uns im gegenwärtigen Systemkonflikt* nicht egal sein.
Einwand: Wenn China und Indien jetzt bevorzugt billiges Öl aus Russland kaufen, dann kaufen sie es nicht mehr bei arabischen Staaten oder sonstigen Anbietern. Damit sinkt deren Absatz und infolgedessen sinken deren Preise. Sieht man ja aktuell. Für uns war eine zeitlang alles sehr teuer, aber jetzt pegelt sich das wieder ein. Der einzige Verlierer in dem Spiel ist Russland.
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Seidenraupe
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Re: Krieg in der Ukraine - Wirtschaftliche Auswirkungen

Beitrag von Seidenraupe »

Kohlhaas hat geschrieben: So 15. Jan 2023, 14:26 Einwand: Wenn China und Indien jetzt bevorzugt billiges Öl aus Russland kaufen, dann kaufen sie es nicht mehr bei arabischen Staaten oder sonstigen Anbietern.
Einwand - Preisentwicklung auf internationalen Märkten- stattgegeben.
Wer Ironie findet, kann sie behalten. Wer nicht, sein/ihr Problem.

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Re: Krieg in der Ukraine - Wirtschaftliche Auswirkungen

Beitrag von Bogdan »

Neben Öl will Nowak zudem Flüssigerdgas verstärkt verschiffen, da die Pipelines nach Europa weitgehend stillgelegt sind. Dazu müssten die LNG-Projekte vorangetrieben werden, forderte er. Russland hat mehrere Projekte dazu begonnen und liefert von der arktischen Halbinsel Jamal auch schon größere Mengen LNG beispielsweise an China. Allerdings sind die Projekte mit Milliardeninvestitionen und hohem Aufwand verbunden. An beiden mangelt es Russland wegen der Sanktionen.
https://www.welt.de/politik/ausland/art ... hoeht.html
Es kommt wie vorausgesagt: Russland braucht Europa in absehbarer Zeit nicht mehr für
Export beim Öl und Gas. Auch Indien wird in den Deal einsteigen.
Geld zum Bau wird da sein.
Was ist eigentlich mit Japan? Woher bekommen die Ihr Öl und Gas? :?:

und nicht vergessen die Mehrheit der Deutschen ist der Meinung Sanktionen gegen
Deutschland schaden Deutschland mehr als Russland.

https://www.rtl.de/cms/umfrage-zu-sankt ... 10721.html
Wem Sachargumente fehlen, geht zu persönlichen Bemerkungen über. :?
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Re: Krieg in der Ukraine - Wirtschaftliche Auswirkungen

Beitrag von Nightrain »

Bogdan hat geschrieben: Mi 29. Mär 2023, 08:50 Es kommt wie vorausgesagt: Russland braucht Europa in absehbarer Zeit nicht mehr für
Export beim Öl und Gas. Auch Indien wird in den Deal einsteigen.
Geld zum Bau wird da sein.
Was ist eigentlich mit Japan? Woher bekommen die Ihr Öl und Gas? :?:

und nicht vergessen die Mehrheit der Deutschen ist der Meinung Sanktionen gegen
Deutschland schaden Deutschland mehr als Russland.

https://www.rtl.de/cms/umfrage-zu-sankt ... 10721.html
Es ist ja genau Sinn der Sache, dass Russland aufgrund der Sanktionen in den besonders zahlungskräftigen Ländern seine Rohstoffe zum Dumpingpreis verkaufen muss. Niedrige Verkaufspreise = wirtschaftlicher Schaden = gut
Bezüglich LNG sollten die Anstrengungen weiter verschärft werden Russland von der Bereitstellung von genügend Schiffen zu behindern. Ein erster Schritt war, dass russische Schiffe nicht mehr versichert werden. Es müssen aber angebotene Schiffe auf dem Weltmarkt noch aggressiver Russland weggekauft werden.

Abkommen mit Indien und China zur Klimaneutralität und Hilfen bei der Technologie dafür sind zukünftig doppelt wichtig. Einerseits für den Klimaschutz und andererseits als wirtschaftliche Bombe für Russland, das über alle Reduktionen der fossilen Verbräuche massiv geschädigt wird = gut

Ein wichtiger Baustein ist auch, dass analog zur UdSSR Russland mit einem Embargo für westliche Technologie belegt wird. Jeder Rubel weniger in der russischen Staatskasse ist für den Frieden auf der Welt von unschätzbarem Wert.
"Man verhandelt nicht mit Terroristen. Man hört PEGIDA und AfD nicht zu. Man muss keine Rücksicht auf Impfskeptiker und Verschwörungstheoretiker nehmen." (Philipp Jessen)
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Re: Krieg in der Ukraine - Wirtschaftliche Auswirkungen

Beitrag von Bogdan »

Nightrain hat geschrieben: Mi 29. Mär 2023, 09:13 Es ist ja genau Sinn der Sache, dass Russland aufgrund der Sanktionen in den besonders zahlungskräftigen Ländern seine Rohstoffe zum Dumpingpreis verkaufen muss.
Da würden mich die wirklich Preise interessieren. Bisher wurde in den Medien nur behauptet das....
Stichhaltige Beweise gab es nicht. Also kein Artikel der behauptet, sondern konkrete Fakten mit Quellen nennt.

PS: Natürlich sind mir nicht alle Meldung dazu bekannt.
Wem Sachargumente fehlen, geht zu persönlichen Bemerkungen über. :?
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Re: Krieg in der Ukraine - Wirtschaftliche Auswirkungen

Beitrag von Nightrain »

Bogdan hat geschrieben: Mi 29. Mär 2023, 09:16 Da würden mich die wirklich Preise interessieren. Bisher wurde in den Medien nur behauptet das....
Stichhaltige Beweise gab es nicht. Also kein Artikel der behauptet, sondern konkrete Fakten mit Quellen nennt.

PS: Natürlich sind mir nicht alle Meldung dazu bekannt.
Die Details sind nicht bekannt aber der letzte Vertrag mit China hatte schon 10-15% Abschlag zum europäischen Preis und da konnte Russland noch auf Konkurrenz bei der Abnahme verweisen. Das mit mit dem faktischen Ende russischer Pipelinelieferung nach Europa vorbei. Das Gas MUSS verkauft werden egal zu welchem Preis.
Eine Alternative für Russland wäre massiv die LNG Kapazitäten zu erhöhen. Dagegen wird mit Sanktionen, Technologieembargo und anderen Aktivitäten derzeit vorgegangen.
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Re: Krieg in der Ukraine - Wirtschaftliche Auswirkungen

Beitrag von Ebiker »

Laut Weltbank ist Deutschland beim Bruttoinlandsprodukt auf Platz 6 zurückgefallen, hinter Russland.
Folgen sie den Anweisungen
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Re: Krieg in der Ukraine - Wirtschaftliche Auswirkungen

Beitrag von jack000 »

Nightrain hat geschrieben: Mi 29. Mär 2023, 09:25 Die Details sind nicht bekannt aber der letzte Vertrag mit China hatte schon 10-15% Abschlag zum europäischen Preis und da konnte Russland noch auf Konkurrenz bei der Abnahme verweisen. Das mit mit dem faktischen Ende russischer Pipelinelieferung nach Europa vorbei. Das Gas MUSS verkauft werden egal zu welchem Preis.
Eine Alternative für Russland wäre massiv die LNG Kapazitäten zu erhöhen. Dagegen wird mit Sanktionen, Technologieembargo und anderen Aktivitäten derzeit vorgegangen.
Die Sanktionen wirken :thumbup: Es stellt sich nur die Fragen gegen wen :?
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Re: Krieg in der Ukraine - Wirtschaftliche Auswirkungen

Beitrag von Kohlhaas »

Ebiker hat geschrieben: Mo 7. Aug 2023, 18:48 Laut Weltbank ist Deutschland beim Bruttoinlandsprodukt auf Platz 6 zurückgefallen, hinter Russland.
Gibt es einen Beleg für diese völlig absurde Behauptung?
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Re: Krieg in der Ukraine - Wirtschaftliche Auswirkungen

Beitrag von Corghe »

Nightrain hat geschrieben: Mi 29. Mär 2023, 09:13 Es ist ja genau Sinn der Sache, dass Russland aufgrund der Sanktionen in den besonders zahlungskräftigen Ländern seine Rohstoffe zum Dumpingpreis verkaufen muss. Niedrige Verkaufspreise = wirtschaftlicher Schaden = gut
Bezüglich LNG sollten die Anstrengungen weiter verschärft werden Russland von der Bereitstellung von genügend Schiffen zu behindern. Ein erster Schritt war, dass russische Schiffe nicht mehr versichert werden. Es müssen aber angebotene Schiffe auf dem Weltmarkt noch aggressiver Russland weggekauft werden.

Abkommen mit Indien und China zur Klimaneutralität und Hilfen bei der Technologie dafür sind zukünftig doppelt wichtig. Einerseits für den Klimaschutz und andererseits als wirtschaftliche Bombe für Russland, das über alle Reduktionen der fossilen Verbräuche massiv geschädigt wird = gut

Ein wichtiger Baustein ist auch, dass analog zur UdSSR Russland mit einem Embargo für westliche Technologie belegt wird. Jeder Rubel weniger in der russischen Staatskasse ist für den Frieden auf der Welt von unschätzbarem Wert.
Bedauerlicherweise gibt der IWF für Russland in 2022 und 2023 ein Wirtschaftswachstum an (bei uns in 2023 Rezession), allerdings nicht so hoch, dass die Kriegskosten aufgefangen würden. Werden sie aber in der BRD auch nicht.
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Re: Krieg in der Ukraine - Wirtschaftliche Auswirkungen

Beitrag von Corghe »

Kohlhaas hat geschrieben: Mo 7. Aug 2023, 19:59 Gibt es einen Beleg für diese völlig absurde Behauptung?
Ich denke mal nicht, weil folgend das BIP in US $,
USA. 25.464,48.
China. 18.100,04.
Japan. 4.233,54.
Deutschland. 4.075,4.
Indien. 3.386,4.
Großbritannien. 3.070,6.
Frankreich. 2.784,02.
Russland. 2.215,29.

Beim BIP pro Kopf ergibt sich ein ganz anderes Bild,da liegt
Luxembourg auf 1 weitere vorne Irland, Schweiz, Norwegen, Singapur, Island
USA 7 Dänemark, Schweden, Niederlande, Österreich, Belgien
BRD 18
Russland 67
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Re: Krieg in der Ukraine - Wirtschaftliche Auswirkungen

Beitrag von Corghe »

Ebiker hat geschrieben: Mo 7. Aug 2023, 18:48 Laut Weltbank ist Deutschland beim Bruttoinlandsprodukt auf Platz 6 zurückgefallen, hinter Russland.
Totaler Schwachsinn, BIP in US $:

USA. 25.464,48.
China. 18.100,04.
Japan. 4.233,54.
Deutschland. 4.075,4.
Indien. 3.386,4.
Großbritannien. 3.070,6.
Frankreich. 2.784,02.
Russland. 2.215,29.
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Re: Krieg in der Ukraine - Wirtschaftliche Auswirkungen

Beitrag von Corghe »

peterkneter hat geschrieben: So 15. Jan 2023, 11:46 Defizit 2022 in Russland höher als Angenommen.

https://www.n-tv.de/wirtschaft/Putin-ha ... obal-de-DE
Die Aussage mit dem Defizit stimmt, wenngleich man dazu erwähnen sollte, dass zugleich Russland Wirtschaftswachstum hatte, allerdings nicht genug um die Kriegskosten aufzufangen. Deshalb das Defizit.
Corghe
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Re: Krieg in der Ukraine - Wirtschaftliche Auswirkungen

Beitrag von Corghe »

Seidenraupe hat geschrieben: Di 1. Nov 2022, 21:03 Wir lagern unsere energie - und rohstoffintensive Industrie einfach dauerhaft aus (Beispiel China folgend) und erreichen so das 1,5°Ziel als einziger IndusRI(e)Pstandort der Welt .
Mit diesem Erfolg im Rücken segeln die B90/ für weitere 3 Legislaturen durch den Berliner Märchenwald (Bundestag) .

@Vongole
Wir sind absolut einer Meinung. Stört dich das?
Natürlich wirken die Sanktionen, unbestritten, in Russland, in der BRD aber auch in der ganzen EU und auch weltweit. Was schließen wir daraus?
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Re: Krieg in der Ukraine - Wirtschaftliche Auswirkungen

Beitrag von Kohlhaas »

Corghe hat geschrieben: Mo 7. Aug 2023, 20:31 Ich denke mal nicht, weil folgend das BIP in US $...
Das war, bezogen auf die Verhältnisse, ohnehin klar. Ich dachte nur, dass der Herr Ebiker diese idiotische Behauptung mal belegen würde. Obwohl.... Nee, dachte ich nicht. Geht ja gar nicht. Egal. Keine Antwort ist auch eine Antwort.
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Re: Krieg in der Ukraine - Wirtschaftliche Auswirkungen

Beitrag von Ebiker »

Kohlhaas hat geschrieben: Mo 7. Aug 2023, 19:59 Gibt es einen Beleg für diese völlig absurde Behauptung?
https://data.worldbank.org/indicator/N ... esc=true
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NicMan
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Re: Krieg in der Ukraine - Wirtschaftliche Auswirkungen

Beitrag von NicMan »

Kaufkraftbereinigt. Nun ja, das dürfte nach der aktuell stattfindenden Abwertung des Rubel gegenüber Euro und Dollar Geschichte sein...
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Re: Krieg in der Ukraine - Wirtschaftliche Auswirkungen

Beitrag von Kohlhaas »

NicMan hat geschrieben: Di 8. Aug 2023, 08:15 Kaufkraftbereinigt. Nun ja, das dürfte nach der aktuell stattfindenden Abwertung des Rubel gegenüber Euro und Dollar Geschichte sein...
Kaufkraftbereinigt? Pro Kopf? Veränderung gegenüber den Vorjahren? Ich habe keine Ahnung, was die Kurven in der von @Ebiker verlinkten Grafik aussagen sollen. Wahrscheinlich bin ich zu blöd, um solche Statistiken und Auswertungen zu verstehen. Wenn es um das BIP eines Landes geht, begnüge ich mich mit den reinen Zahlen. Die besagen für das Jahr 2021:

BIP Deutschland: 4,26 Billionen Dollar.
BIP Russland: 1,78 Billionen Dollar.

Dabei war 2021 auch noch das letzte Jahr, in dem Russland noch ungebremst Öl, Gas und Kohle verkaufen konnte - was ein Drittel der gesamten Staatseinnahmen ausmachte. Durch den Krieg und die Sanktionen hat sich die Wirtschaftslage in RU ganz sicher nicht verbessert. Wahrscheinlich zählen die Wirtschaftsfachleute auch die ungeheuerlichen Ausgaben für den Krieg zum BIP hinzu. Wie "produktiv" die erbrachten Dienstleistungen und die hergestellten Waren sind, spielt bei der BIP-Berechnung ja keine Rolle. Aber egal. Übersteigt alles mein Verständnis. Die Behauptung des genannten Users, dass Deutschland wirtschaftlich von Russland überholt worden sei, bleibt blanker Humbug.
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Re: Krieg in der Ukraine - Wirtschaftliche Auswirkungen

Beitrag von Cobra9 »

jack000 hat geschrieben: Mo 7. Aug 2023, 19:02 Die Sanktionen wirken :thumbup: Es stellt sich nur die Fragen gegen wen :?
Gegen Russland auch gerade was militärische Dinge betrifft und Geld :)

Natürlich kann man auch sagen hauptsache wir haben billiges Gas. Nur geht's Dir dann auch mit dem Risiko gut der Agression noch zu helfen inklusive Risiko ?
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Re: Krieg in der Ukraine - Wirtschaftliche Auswirkungen

Beitrag von NicMan »

Kohlhaas hat geschrieben: Di 8. Aug 2023, 12:54 Kaufkraftbereinigt? Pro Kopf? Veränderung gegenüber den Vorjahren?
Das sind absolute Zahlen über die letzten Jahre in Wert der Kaufkraftparität. https://de.wikipedia.org/wiki/Kaufkraftparit%C3%A4t

Ich halte das allerdings für ein statistisches Artefakt der künstlichen Rubelaufwertung letztes Jahr. 2023 wird die Lage anders aussehen. Und außerdem gibt es aus Russland sowieso nur geschönte Zahlen.
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Re: Krieg in der Ukraine - Wirtschaftliche Auswirkungen

Beitrag von Ebiker »

NicMan hat geschrieben: Di 8. Aug 2023, 12:57 Das sind absolute Zahlen über die letzten Jahre in Wert der Kaufkraftparität. https://de.wikipedia.org/wiki/Kaufkraftparit%C3%A4t

Ich halte das allerdings für ein statistisches Artefakt der künstlichen Rubelaufwertung letztes Jahr. 2023 wird die Lage anders aussehen. Und außerdem gibt es aus Russland sowieso nur geschönte Zahlen.
Jetzt auch noch die USB, sicher alle von Putin gekauft

https://www.businessinsider.de/wirtsc ... eworden/
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Re: Krieg in der Ukraine - Wirtschaftliche Auswirkungen

Beitrag von Cobra9 »

Ebiker hat geschrieben: Sa 19. Aug 2023, 08:39 Jetzt auch noch die USB, sicher alle von Putin gekauft

https://www.businessinsider.de/wirtsc ... eworden/
Der Kontrast dazu :)

https://www.welt.de/finanzen/geldanlage ... liert.html
Andrij Melnyk nennt Rolf Mützenich den „widerlichsten deutschen Politiker“..wo Er Recht hat...

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Re: Krieg in der Ukraine - Wirtschaftliche Auswirkungen

Beitrag von NicMan »

Ebiker hat geschrieben: Sa 19. Aug 2023, 08:39 Jetzt auch noch die USB, sicher alle von Putin gekauft

https://www.businessinsider.de/wirtsc ... eworden/
Sag ich doch. Sondereffekte. Letztes Jahr konnte Russland kurzfristig von den Schockeffekten der Energiepreise profitieren, was den Rubel stark aufgewertet hat. Und mit diesem stärkeren Rubel konnten sich die Russen zwischenzeitlich mehr kaufen. Die Kehrseite der Medaille kommt dann dieses Jahr, wo Kriegskosten, Inflation und Rubelabwertung spürbar werden.
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Re: Krieg in der Ukraine - Wirtschaftliche Auswirkungen

Beitrag von Darkfire »

Ebiker behauptet wenigstens nicht das er sich solche Sachen selbst erlesen hat.
Die russischen Trollfabriken sind kräftig damit beschäftigt solche Links zu verbreiten.
Die werden dann von Leuten weiterverbreitet die offensichtlich selbst oft von der Aussagekraft dieser Zahlen überfordert sind und somit auch nicht wirklich erklären können was sie da verbreiten.

Wenn man dann bei solchen Links, die da durchs Internet geistern bei einigen Nachhackt kommt man dann sehr schnell drauf das die Linkverbreiter eigentlich inhaltlich so gar nichts mit diesen anfangen können.

Das ist was die russische Trollfabriken und Co leisten.
Lügen, Desinformation und Verdrehungen.
Es wird alles verbreitet was irgendwie schaden könnte.

Diese Desinformation kann sehr geschickt formuliert sein und die Verbreiter kommen gern als „Freunde“ daher, oder plump und direkt.

Aber man darf die Verbreiter nie Verharmlosen, denn wie man bei der Coronakampagne sehen konnte, gehen diese auch gewissenlos über Leichen wenn die Möglichkeit besteht.

Hier ist unsere Gesellschaft noch lange nicht aufgewacht.
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Re: Krieg in der Ukraine - Wirtschaftliche Auswirkungen

Beitrag von Skull »

Der russische Energiekonzern Gazprom hat einen Einbruch des Nettogewinns im ersten Halbjahr 2023 vermeldet.

Im Zeitraum von Januar bis Juni sei der Gewinn auf 296 Milliarden Rubel (umgerechnet rund 2,85 Milliarden Euro) gesunken –
und somit auf weniger als ein Achtel des Vorjahreszeitraums.
Im ersten Halbjahr 2022 hatte der Nettoüberschuss noch 2,5 Billionen Rubel (damals rund 41,5 Milliarden Euro) betragen.
Der stellvertretende Vorstandsvorsitzende von Gazprom, Famil Sadigow, erklärte den Rückgang mit der Schwächung des Rubel.

https://www.spiegel.de/ausland/news-zum ... 337e9c5b78

Gazprom rutscht im Quartal in die roten Zahlen

Der russische Energiekonzern Gazprom ist im zweiten Quartal in die roten Zahlen gerutscht.
Unter dem Strich habe ein Verlust von 18,6 Milliarden Rubel (umgerechnet 197 Millionen Dollar) gestanden,
teilt das staatlich kontrollierte Unternehmen mit. Grund sei ein Einbruch der Gasexporte nach Europa.
Im Vorjahr hatte Gazprom noch einen Nettogewinn von 1,03 Billionen Rubel erzielt.
Zudem habe der Rubel-Kurs, der in den ersten sechs Monaten dieses Jahres um 24 Prozent gegenüber dem US-Dollar abwertete, das Ergebnis beeinträchtigt.

https://www.handelsblatt.com/politik/de ... 16386.html

mfg
Man dient für Lohn und liebt sich für Geschenke
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