Russland greift die Ukraine an

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Darkfire
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Re: Russland greift die Ukraine an

Beitrag von Darkfire »

TheManFromDownUnder hat geschrieben: Do 2. Feb 2023, 02:20 Etwas mehr wie Ballerei wie einer der Experten hier diese Kaempfe bezeichnet.
Gerade ist es schon ein wenig nervig wenn man sich absichtlich Dumm stellt.

Diese Kämpfe dort haben kein militärischen Nutzen außer das dort Soldaten sinnlos verbluten.
Es ist offensichtlich nur ein Fleischwolf dessen einziger Vorteil es ist das die Ukrainer bessere Stellungen haben, also lassen sie die Russen anrennen.

Aber es ist eigentlich eine sinnlose Ballerei bei denen die Soldaten ohne jeglichen Sinn sterben.

Im Gegensatz dazu haben die Ukrainer einige Offensiven unternommen, welche die Russen dazu gezwungen haben, sich aus großen Gebieten kampflos zurückzuziehen und daher blieb zb Kherson oder auch die anderen von der Ukraine zurückeroberten Gebiete, weitgehend von Kämpfen verschont und es vielen große Mengen an Material in die Hände der Ukrainer.

Ist das jetzt echt so schwer zu verstehen ?

Hier das Prinzip mit einer Feuerwalze Meter für Meter vorzurücken und alles Plattbomben, ohne Sinn und Verstand.
Dort mit Punktueller Überlegenheit Durchbrüche erzwingen, welche dann größere Gebietsgewinne ermöglichen und Teile der gegnerischen Armee von der Versorgung abschneidet.
In dem Fall ist es dann sogar eher von Vorteil wenn eher viele Truppen so eingekesselt werden.
Denn diese verbrauchen auch eine größere Menge an Versorgungs-Güter.
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Cobra9
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Re: Russland greift die Ukraine an

Beitrag von Cobra9 »

Misterfritz hat geschrieben: Mi 1. Feb 2023, 23:15 Stimmt das und kann es helfen?
Ich weiss nicht, was da steht.

Das ist relativ schnell erklärt.

Belgien hat aus Kostengründen mal viele Panzer verkauft an eine Firma. Zu einem niedrigeren Preis.

Diese Firma hat die Panzer eingelagert. Belgien will jetzt wieder Panzer, aber jetzt kostet das richtig Geld. Panzer auch für die Ukraine.
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Re: Russland greift die Ukraine an

Beitrag von TheManFromDownUnder »

Darkfire hat geschrieben: Do 2. Feb 2023, 02:58 Gerade ist es schon ein wenig nervig wenn man sich absichtlich Dumm stellt.

Diese Kämpfe dort haben kein militärischen Nutzen außer das dort Soldaten sinnlos verbluten.
Es ist offensichtlich nur ein Fleischwolf dessen einziger Vorteil es ist das die Ukrainer bessere Stellungen haben, also lassen sie die Russen anrennen.

Aber es ist eigentlich eine sinnlose Ballerei bei denen die Soldaten ohne jeglichen Sinn sterben.

Im Gegensatz dazu haben die Ukrainer einige Offensiven unternommen, welche die Russen dazu gezwungen haben, sich aus großen Gebieten kampflos zurückzuziehen und daher blieb zb Kherson oder auch die anderen von der Ukraine zurückeroberten Gebiete, weitgehend von Kämpfen verschont und es vielen große Mengen an Material in die Hände der Ukrainer.

Ist das jetzt echt so schwer zu verstehen ?

Hier das Prinzip mit einer Feuerwalze Meter für Meter vorzurücken und alles Plattbomben, ohne Sinn und Verstand.
Dort mit Punktueller Überlegenheit Durchbrüche erzwingen, welche dann größere Gebietsgewinne ermöglichen und Teile der gegnerischen Armee von der Versorgung abschneidet.
In dem Fall ist es dann sogar eher von Vorteil wenn eher viele Truppen so eingekesselt werden.
Denn diese verbrauchen auch eine größere Menge an Versorgungs-Güter.
Wer stellt sich hier dumm? Was sollen diese persoenlichen Unterstellungen?

Das Zitat, das ich erstellte, ist von einem ukrainischen Militaer und der sieht sehr wohl einen Nutzen in der Verteidigung der strategisch wichtigen Orte. Kurzum die Einschaetzung des ukrainischen Militaers deckt sich nicht mit deiner. Von Offensiven redet die Ukraine im Moment nicht. Natuerlich hoffen wir alle das sie die ruZZischen Horden aus den besetzten Gebieten vertreiben werden.

Und ja an sich ist jeder Krieg eine sinnlose Ballerei aber der Kontext wo von Ballerei geschrieben wurde (nicht von mir) war ein anderer. Die Ukraine redet von schweren Kaempfen und nicht von Ballerei.
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Darkfire
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Re: Russland greift die Ukraine an

Beitrag von Darkfire »

Es ist doch klar ersichtlich wie Bobo es meinte oder ?
Zuletzt geändert von Darkfire am Do 2. Feb 2023, 04:01, insgesamt 2-mal geändert.
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Re: Russland greift die Ukraine an

Beitrag von TheManFromDownUnder »

Darkfire hat geschrieben: Do 2. Feb 2023, 03:57 Es ist doch klar ersichtlich wie Bobo es meinte oder ?
Klar" Back your mate" :D

Ich gehe halt nicht konform mit dieser Aussage. Sollte in einer Diskussion kein Problem sein
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Cobra9
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Re: Russland greift die Ukraine an

Beitrag von Cobra9 »

Kölner1302 hat geschrieben: Mi 1. Feb 2023, 22:12 Komische Frage. Warum brauche ich eine Erlaubnis?
Erlaubnis für was ? Blödsinn schreiben machst Du eh oft genug.

Weil immer zu lesen ist die Ukraine muss. Neuer Versuch war jetzt mal wieder Griff ins Klo von Dir mit dem Recht es zu versuchen. An deiner Stelle würde ich akzeptieren die Ukraine agiert nach Recht und Ordnung als Verteidiger.


Nebenbei. Die Krim ist schnell und leicht zu isolieren wenn die Ukraine ca 52 km in die Richtung den Vorstoß schafft. Brücke zerstören, sonstige Verbindung stören und den Seeweg abriegeln ist mit den zur Verfügung stehenden ASM möglich.

Die Ukraine müssen wir nur weiterhin ausreichend versorgen.
Und sorry eine Straße offen lassen... Russland :D

Kommt jetzt die Nummer die Russen sind so human :p
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Re: Russland greift die Ukraine an

Beitrag von Cobra9 »

Kölner1302 hat geschrieben: Mi 1. Feb 2023, 18:16 Und weil "die Russen" Mariupol plattgemacht haben, dürfen jetzt "die Ukrainer" "die Russen" von
der Krim vertreiben, meintest Du das etwa so?
Nö weil die Krim zur Ukraine gehört und wer nicht gem. Gesetz legal im Land ist hat Möglichkeiten. Entweder Er würde Bürger der Ukraine, verlässt die Ukraine bzw muss die Ukraine verlassen unter Zwang.
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Re: Russland greift die Ukraine an

Beitrag von Darkfire »

Cobra9 hat geschrieben: Do 2. Feb 2023, 04:01
Und sorry eine Straße offen lassen... Russland :D

Kommt jetzt die Nummer die Russen sind so human :p
Ja tolles Beispiel dafür das „Massaker von Ilowajsk“
Der russische Präsident Wladimir Putin gab bekannt, dass er sich für einen „humanitären Korridor für die eingekesselten ukrainischen Soldaten“ einsetze. Die Ukrainer nutzten diesen vermeintlichen Korridor zur Flucht aus der Stadt, während der sie mit Panzern, Artillerie und mit Mörsern beschossen wurden, sodass nach ukrainischen Angaben 366 unbewaffnete ukrainische Soldaten fielen. Dies wird von vielen Ukrainern als „Massaker von Ilowajsk“ bezeichnet. Ein deutsches Kamerateam, welches im Auftrag von Udo Lielischkies (Weltspiegel) zuvor aus dem Ilowajsker Kessel berichtete, entkam nur knapp den Kämpfen. Laut Semen Sementschenko fielen bei dem Fluchtversuch mehr als 1.000 ukrainische Soldaten
https://de.wikipedia.org/wiki/Schlacht_um_Ilowajsk
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Re: Russland greift die Ukraine an

Beitrag von Cobra9 »

TheManFromDownUnder hat geschrieben: Do 2. Feb 2023, 03:49 Wer stellt sich hier dumm? Was sollen diese persoenlichen Unterstellungen?
.
Das Ukrainische Militär hat wo das gesagt was Du behauptest ?

Ich meine deren Führung. Natürlich ist für die Ukraine wichtig ihre Heimat überall zu verteidigen. Aber man ist schlauer wohl als ihr Australier. Stichwort Gallipoli und Co.

Aus der Einzel Meinung machst Du die Meinung des Ukraine Militär per se. Interessant echt.

Bakmuht wird verteidigt, ist aber noch nicht jedes Opfer wert und es gibt für die Ukraine wesentlich wichtigere Ziele. Vor allem Strategische.

Nebenbei seit wann hat Deutschland auch F16.
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Re: Russland greift die Ukraine an

Beitrag von Misterfritz »

Kölner1302 hat geschrieben: Do 2. Feb 2023, 00:55 DAS müssen die Ukrainer deswegen auch alleine vollbringen...
Das tun sie doch sowieso - oder hast Du von fremden Truppen gehört, die für die Ukraine kämpfen?
Das Salz in der Suppe des Lebens ist nicht Selbstdisziplin, sondern kontrollierte Unvernunft ;)
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Re: Russland greift die Ukraine an

Beitrag von TheManFromDownUnder »

Cobra9 hat geschrieben: Do 2. Feb 2023, 04:10 Das Ukrainische Militär hat wo das gesagt was Du behauptest ?

Ich meine deren Führung. Natürlich ist für die Ukraine wichtig ihre Heimat überall zu verteidigen. Aber man ist schlauer wohl als ihr Australier. Stichwort Gallipoli und Co.

Aus der Einzel Meinung machst Du die Meinung des Ukraine Militär per se. Interessant echt.

Bakmuht wird verteidigt, ist aber noch nicht jedes Opfer wert und es gibt für die Ukraine wesentlich wichtigere Ziele. Vor allem Strategische.

Nebenbei seit wann hat Deutschland auch F16.
Russische Truppen versuchten demnach, bei der strategisch wichtigen Stadt Lyman Boden gutzumachen, erklärte Vize-Verteidigungsministerin Hanna Maljar auf dem Kurznachrichtendienst Telegram. Trotz schwerer Verluste würden die russischen Streitkräfte ihre Offensive rund um Bachmut und Awdijiwka fortsetzen. »Unsere Soldaten verteidigen jeden Zentimeter des ukrainischen Territoriums, obwohl der Feind in Bezug auf die Anzahl der Soldaten und Waffen überlegen ist. Sie wehren feindliche Angriffe ab und versuchen, die Linie zu...

https://www.spiegel.de/ausland/ukraine- ... d722e422d3

Wende dich mit deiner Kritik an Hanna Maljar und nicht mich.

Deine Sticheleien wegen Gallipoli und so sind kindisch! Typisch fuer die Umgangsweise hier im Strang hier.
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Re: Russland greift die Ukraine an

Beitrag von Kritikaster »

Kölner1302 hat geschrieben: Do 2. Feb 2023, 00:53 Und auf welchem Weg sollen sie dann abziehen?
Die Russen lassen ja anscheinend immer eine Straße dafür frei ...
:rolleyes:

Meinst Du damit, die Ukrainer sollen sich ein Beispiel an den von Russen hinterhältig verminten "Abzugsrouten" für Zivilisten nehmen?
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Re: Russland greift die Ukraine an

Beitrag von Kritikaster »

Kölner1302 hat geschrieben: Mi 1. Feb 2023, 18:19 Du möchtest also 3/4 der Menschen auf der Krim vertreiben und damit ihrer Lebensgrundlage berauben?
Wer will das? Die können gerne die ukrainische Staatsbürgerschaft beantragen oder um eine Aufenthaltsgenehmigung ersuchen, schließlich leben sie ja in der Ukraine. Man wird sehen, wie durch Kiew solche Anträge beschieden werden.

Wer allerdings so dumm war, sich nach der Annexion 2014 von Putlers Schergen aus Russland auf die ukrainische Krim umsiedeln zu lassen ... na ja, für deren Dummheit kann niemand Kiew verantwortlich machen, und die müssten halt damit rechnen, dass sie wieder in ihre "Heimat" zurück dürfen.
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Re: Russland greift die Ukraine an

Beitrag von Platon »

Die ganze Kampfjet-Situation scheint mir noch undurchsichtig zu sein. Es scheint mir letztlich darum zu gehen, dass man eine politische Entscheidung trifft wie man eine moderne NATO-Luftwaffe für die Ukraine aufbaut. Die Entscheidung welches Flugzeug oder welche Flugzeuge es dann werden ist eine Richtungsentscheidung weit über diesen Krieg hinaus. Da reden wir dann über eine langfristige strategische Partnerschaft, weil die Luftwaffe auch nach dem Krieg eine Schlüsselrolle spielen wird, sich langfristig gegen Russland zu verteidigen, als Teil einer dann NATO-Air Policing-Mission auf Ukrainischem Gebiet. Daher gehe ich davon aus, dass deutsche Flugzeuge von vorne herein nicht realistisch sind, weil nach dem Krieg wird die Ukraine nicht Deutschland als den entscheidenden strategischen Partner sehen, sondern mehr die USA oder die Briten. Und langfristig würden die Ukrainer natürlich lieber die F-35 von den USA haben wollen und nicht die F-16. Aber kurzfristig ist eine Lieferung von F-35 an die Ukraine wohl unrealistisch und das wahrscheinlichste sind F-16 von den Niederlanden und anderen europäischen Ländern, die von F-16 auf F-35 umsteigen wollen, die französischen Mirage 2000, die von diesen auf Rafale-Jets umsteigen oder die schwedischen Gripen-Jets.

Dazu ist natürlich klar, dass eine Entscheidung im Februar oder März zu Kampfflugzeugen nicht zur Lieferung im Frühjahr oder Sommer führt, sondern die Piloten müssen erstmal (mindestens) 6 Monate Ausbildung durchlaufen. Wenn im Herbst dann aber ein paar Dutzend Flugzeuge zur Verfügung stehen, dann wäre das doch was. Vor dem Hintergrund kommt es jetzt auf die eine oder andere Woche nicht an. Im Moment sind weitere Entscheidungen zur Luftabwehr, Artillerie und Panzern verschiedenster Art von größerer Bedeutung als Kampfflugzeuge die vielleicht im Herbst ins Kampfgeschehen eingreifen.

Kurzfristig ist natürlich eine Lieferung der verbliebenen MiG-29 in Europa denkbar bzw. eigentlich zu erwarten, aber das wird nicht den großen Unterschied machen.

Cool your jets: Why the West is making Ukraine wait for fighter planes
https://www.politico.eu/article/fighter ... ce=Twitter

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Re: Russland greift die Ukraine an

Beitrag von TheManFromDownUnder »

Platon hat geschrieben: Do 2. Feb 2023, 08:14


Kurzfristig ist natürlich eine Lieferung der verbliebenen MiG-29 in Europa denkbar bzw. eigentlich zu erwarten, aber das wird nicht den großen Unterschied machen.

Wieso nicht?
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Platon
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Re: Russland greift die Ukraine an

Beitrag von Platon »

TheManFromDownUnder hat geschrieben: Do 2. Feb 2023, 08:43 Wieso nicht?
Weil sie davon bereits welche haben und es daher kein Sprung in den Kapazitäten der ukrainischen Armee ist. Sie sind natürlich sehr nützlich, aber die Ukrainer können dadurch nicht plötzlich mehr als vorher.
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Re: Russland greift die Ukraine an

Beitrag von Bobo »

elmore hat geschrieben: Mi 1. Feb 2023, 12:32 Wie ist dann dieses Interview des österr. Militätstrategen Oberst reisner einzuordnen, das auf NTV nacgzlesen ist? - Er spricht davon, daß RUS derzeit noch über 2000 Kampfpanzer verfügt und weiter mind. 2000 Stck. in Stand setzen können wird, aus reichlich vorhandenen Restbeständen von ca. 10.000 auf Gammelhalde. Seinen ausführungen nach genügen die angekündigten Panzerlieferungen nicht annähernd, um die Ukraine wieder in entscheidende Offensivzustände zu bringen. Bespnders bemängelte er auch, das eine kurze ausbildungszeit, die etwa nur die Bedienung des Leo 2 lerne, nicht aber den Einsatz im Verbund mit SPZs wie dem Marder oder auch Bradley, die Wirksamkeit dieser Panzerwaffen Leo 2 oder Abrams stark herabsetze.
Das ist schwer einzuschätzen. Sicher weiß er, was er sagt. Man wird nicht Oberst, wenn man keine Ahnung hat. Nur ist er nicht Teil des NATO Stabes und betreibt wie wir Kaffesatzlesen. Wirklich am Puls ist der Generalstab der Unterstützer Staaten. Die beraten die Ukraine, sind immer auf dem Laufenden über das Geschehen an der Front, Gefechte und Truppenbewegungen und treffen die Entscheidungen über Lieferungen, bzw. beraten die Entscheider entsprechend. Er ist auch nicht in die Ausbildung der Soldaten involviert, kann darüber auch keine Aussage treffen. Bekannt ist, dass die Ukrainer Gefechts Übungen gegen gut ausgebildete deutsche Besatzungen auf Leo 2A5 fahren müssen. Und sie werden ganz sicher nicht geschont. Die genannte Panzer Zahl als entscheidende Macht anzuführen und bei der Ukraine lediglich Leo und Co. zu nennen, erscheint mir nicht sehr professionell für einen Oberst. Die bisherigen russischen Verluste erlitten die Russen ganz ohne Leos usw. Die westlichen Panzer ersetzen die vorhandenen nicht, sie ergänzen sie dort, wo es dem Führungsstab am sinnvollsten erscheint. Das berücksichtigte der Oberst auch nicht. Die Russen werden nicht wissen, welche Panzer und Systeme sie hinter der nächsten Ecke erwarten. Verlieren die Russen noch einmal 2000 oder mehr Panzer, gilt das auch für die Besatzungen. Wie erfahren werden also die russ. Nachrücker sein? Vor allem gegen unbekannte Westpanzer. Auch davon kein Wort vom Oberst. Für Russland bedeutet der Verlust weiterer Panzernengen die Abrüstung von zahlenmäßig 5-facher Überlegenheit zur Augenhöhe z. B. mit der Türkei. Woher der Oberst die Aussage nimmt, dass die Panzer nicht im Verbund eingesetzt werden, blieb sein Geheimnis.
Er sieht RUS aktuell und für die nächsten Wochen durchaus in der Lage, mehr und vor allem militärstrategisch relevante Erfolge zu erzielen. Und noch lange nicht soweit erschöpft oder ausgeblutet - wie man nur allzu gerne - glauben möchte.
Auch diese Feststellung ist isoliert ohne Wert. Natürlich ist Russland militärisch nicht ausgeblutet. Es erlitt aber enorme Verluste in einer sehr viel schlechter als heute bewaffnete Ukraine und wird sich überlegen müssen, wie viel Systeme sie z. B. für den Rest des Donbasses Opfern möchte, und womit sie das Gebiet im Anschluss halten möchten! Mit allem was sie haben?

Reisner sieht im übrigen andere Waffensysteme und verstärkte Lieferungen über das bisher zugesagte Maß hinaus für noch viel wichtiger.
Beispielsweise weitreichende Arisysteme, Raketenartillerie, sowie Mittelstreckenraketen von 300 km Reichweite. Und wesentlich mehr SPZs usw.
Und Überraschung, Kampfjes als entscheidenden "gamechanger"
Da ist was dran, das haben die Verantwortlichen erkannt, deshalb bekommt die Ukraine ein weitgehend unbekanntes zusätzliches Waffensystem. Die Russen haben ihre Nachschub Regelung auf die Umstände umgestellt. Deshalb die relative Ruhe. Nun wird ihnen Noch einmal mindestens die Verdoppelung der Wege auferlegt. Das wird sich auswirken.

Seiner aktuellenEinschätzung nach läuft der Ukraine für den Start und das -Gelingen einer wirkungsvollen und erfolgreichen ukrainischen Gegenoffensive die Zeit davon und er meint, man werde eher einen langen Abnuzungskrieg erleben können, den RUS mit immer neuem - menschlichem - Kanonenfutter und massenhaft dummen Schießmaterial wie veralteten Panzern, unpräziser Ari usw. noch sehr lange aufrechterhalten kann.
Das ist sehr theoretisch. Der Gedanke, was nach verdoppelten Nachschubwegen die Front überhaupt noch erreicht, und wie es denen ergeht, die es schaffen, wurde ebenso ausgeklammert wie der menschliche Faktor. Lass mal zwei, drei, Divisionen ohne ausreichendem Nachschub an der heißen Front feststecken oder gar in einen Kessel geraten, weil man sie z. B. in gewisse Gebiete vorstoßen lässt, dann sehen wir, wie bereit die Russen für den Heldentod sind.

Wie auch immer, die Sichtweisen hier unter den Militärexperten und andere, wie die des offenbar etwas zu sehr "the man down under " - bestätigenden Einschätzungen des Herrn Oberst Reisner, gehen doch etwas auseinander, wie es scheint. Ich finde es aber bemerkenswert, wie sehr man unseren lieben "Australier" hier dafür angeht. Ich sehe ihn eindeutig auf Seiten der Ukraine. Muss man ihn dermaßen anpflaumen, nur weil er halt eher skeptischer ist, hinsichtlich der aktuellen Kriegslage? Egal.
Es ist doch eher umgekehrt! Unser Australier beißt sich an diese Meldungen fest. Das macht ihn natürlich nicht zum Feind, aber zum Pessimisten, aufgrund scheinbar plausiblen, aber unvollständigen, Analysen. Ich hoffe, ich konnte deren Unvollständigkeit oben ein bisschen andeuten.
Heusgen, der Chef der Münchner Sicherheitskonferenz kritisiert im übrigen deutlich, Kampfflugzeuge für die Ukraine von vornherein auszuschließen als großen und gleichen Fehler wie schon in der Vergangenheit die endlosen und zähen Debatten um die Lieferung von Gepard, PHZ 2000 und aktuell um die Leopard 2 -Lieferungen. Systeme, deren Liefer-Nein dann doch gekippt wurde, obwohl man es vorher als nicht machbar erklärte, mit allen möglichen Begründungen wie "zu großer Eskalationsgefahr", "keine deutschen Panzer" auf "russischen", pardon ukrainischem Boden, D dürfe nicht Kriegspartei werden usw. -
Damit hat Heusgen auch definitiv Recht! Als Verbündeter hätte ich Scholz für sein unüberlegt Gesabbel auch kräftig angezählt! Scholz hat, das Recht auf seine Überzeugung, darf sie, auch gerne wagen, aber Putin auf diese dämliche Weise zum, Weitermachen quasi zu ermuntern, ohne Worte! Da darf einem Staatschef nicht passieren.
Meiner Ansicht nach muss man die Ukraine wenn nicht jetzt, wann dann?, mit deutlich mehr wirksamer Ari, Raketensystemen zur Abwehr aber auch zur Fähigkeit, Offensiven starten zu können deutlich stärker ausrüsten. Und Kampfflugzeuge grundsätzlich ausschließen würde ich auch nicht, sofern das nicht ein gezielter politischer "Trick" ist und im Hintergrund - besonders von den USA, bereits andere Pläne geschmiedet werden, die dann Putin als Überraschung irgendwann präsentiert bekommt...
Alles ist möglich. Wir erleben aktuell, dass Umfang und Inhalt des nächsten Waffen Paketes nicht öffentlich gemacht wurde. Nur die Verdoppelung der Ari Reichweite sickerte bisher durch. Die Ukraine wird vermutlich Mics bekommen. Ich denke, es wird noch dicke Überraschungen geben.
Momentan scheint zumindest die militärische Lage für die Ukraine nicht so erfreulich zu sein, wie sie sein könnte, wenn man früher mehr getan hätte.
Es ist alles im grünen Bereich. Der russ. Nachschub wurde in letzter Zeit nicht, so umfassend getroffen, weil die Orks ihn ob der Lage zurückvetkegen müssten. Außerhalb der ukr. Ari Reichweite. Die wird nun aber mindestens verdoppelt, was den Orks mögliche Offensiven nicht erleichtert. Ab nun werden sie ihren Nachschub mindestens 150 km hinter der Front lagern müssen. Zurzeit dürften entsprechende Verlegung stattfinden. Das gilt nicht nur für Munition, sondern auch für alle Waffensysteme. Entweder verlegen die Orks die Dinge zurück oder sie riskieren, sie zuverlieren. Die Russen werden auch ihre Panzer künftig mindestens über 150 Kilometer an die Front schaffen müssen. Eine, Strecke m, auf der sie jederzeut unter Beschuss geraten können, ohne die Front auch nur gesehen zu haben.

Der Chef des ukrainischen Militärgeheimdienstes, der angeblich taggenau den Angriff der Russenverbrecher vorhersagte, erklärte kürzlich, der Krieg werde dort enden, wo 2014 begann, auf der Krim... Immerhin eine doch optimistisch im Sinne der Ukraine und es Westens stimmende Prognose der Hoffnung. Ob sie je und vor allem wann? so eintritt, wird erst die Zukunft zeigen.
Das glaube ich nicht. Ich bin nicht mal sicher, ob es überhaupt eine geben wird. Sie könnte gruselige Verluste bei den Orks zur Folge haben. Sie müssten durch einen Ari Regen auf einen unbekannten Feind vorstoßen und der Rückzug würde durch die eigenen Sperranlage eingeengt. Diese Wege sind der ukr. Ari natürlich bekannt. Es entspräche zwar der russischen Kriegsführung, den Rückzug bewusst nicht einzuplanen, aber wieviel Kredit hat der Kreml an Menschenleben noch, wenn diverse Battalione oder Divisionen draufgegangen und in Gefangenschaft geraten sind? Dies ist nicht der Weltkrieg. Putin wird begründen müssen, warum er noch mal Hunderttausende mobilisieren will. Wo sind all die anderen?

Man wird sehen, was passiert
So ist es. Da steht blanke Wut und Menschenverachtung gegen kühl kalkulierte Taktik und Strategie. Die Opferbereitschaft existiert in Russland vor allem in der, Propaganda. Die Motivations lagen an der Front ist hinreichend bekannt. Die Zahl der Unterstützer wird sinken, cwenn sie selbst zu Kanonenfutter werden sollen.
Orks raus aus der Ukraine!
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Re: Russland greift die Ukraine an

Beitrag von Darkfire »

Was ist das Problem an den Offensiven durch die Ukrainer. Ich habe hier tatsächlich was gefunden was es für mich sehr einfach erklärt, auch wenn der kaum Abonnenten hat.

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Re: Russland greift die Ukraine an

Beitrag von Cobra9 »

TheManFromDownUnder hat geschrieben: Do 2. Feb 2023, 04:46 Russische Truppen versuchten demnach, bei der strategisch wichtigen Stadt Lyman Boden gutzumachen, erklärte Vize-Verteidigungsministerin Hanna Maljar auf dem Kurznachrichtendienst Telegram. Trotz schwerer Verluste würden die russischen Streitkräfte ihre Offensive rund um Bachmut und Awdijiwka fortsetzen. »Unsere Soldaten verteidigen jeden Zentimeter des ukrainischen Territoriums, obwohl der Feind in Bezug auf die Anzahl der Soldaten und Waffen überlegen ist. Sie wehren feindliche Angriffe ab und versuchen, die Linie zu...

https://www.spiegel.de/ausland/ukraine- ... d722e422d3

Wende dich mit deiner Kritik an Hanna Maljar und nicht mich.
Stopp das ist definitiv eine ganz andere Aussage wie Du vorab getätigt hast :mad:

Genau das nervt einen langsam. Erst A sagen mit Blödsinn teilweise und dann genau das einstellen was die ukrainische Militärführung sagt.

Wenn Wir gerade bei Blödsinn wären. Nach welcher Quelle hat Deutschland eigentlich F16

Ich erinnere Dich daran deine Aussage war Bachmut wäre strategisch wichtig. Hätte ein Ukraine Offizier gesagt.

B kommt dann die Ukraine erachtet die Verteidigung ihres Gebietes generell für wichtig. Das ist was anderes wie Du behauptet hast.

Wenn was deine Meinung ist okay. Aber bleib dabei.
Deine Sticheleien wegen Gallipoli und so sind kindisch! Typisch fuer die Umgangsweise hier im Strang hier
.

Was ist daran Stichelei zu zeigen was falsche Operationen waren und wenig von Sachverstand zeugte. Das ist aber direkt im Kontext der Hinweis wenn die Ukraine Bachmut auf biegen und brechen verteidigt ohne Sinn wäre das ungefähr das Gleiche.
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Re: Russland greift die Ukraine an

Beitrag von TheManFromDownUnder »

Platon hat geschrieben: Do 2. Feb 2023, 08:46 Weil sie davon bereits welche haben und es daher kein Sprung in den Kapazitäten der ukrainischen Armee ist. Sie sind natürlich sehr nützlich, aber die Ukrainer können dadurch nicht plötzlich mehr als vorher.
Tschuldigung, aber wenn man was verdoppeln kann wovon man schon hat und dringend benoetigt das ist ein Gewinn. Also wenn man 50 Kampfflugzeuge hat und dann noch 50 dazu bekommt dann hat man mehr Kampfkapizitiaet als mit 50 Flugzeugen.
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Re: Russland greift die Ukraine an

Beitrag von TheManFromDownUnder »

Cobra9 hat geschrieben: Do 2. Feb 2023, 10:06 Stopp das ist definitiv eine ganz andere Aussage wie Du vorab getätigt hast :mad:

Genau das nervt einen langsam. Erst A sagen mit Blödsinn teilweise und dann genau das einstellen was die ukrainische Militärführung sagt.

Wenn Wir gerade bei Blödsinn wären. Nach welcher Quelle hat Deutschland eigentlich F16

Ich erinnere Dich daran deine Aussage war Bachmut wäre strategisch wichtig. Hätte ein Ukraine Offizier gesagt.

B kommt dann die Ukraine erachtet die Verteidigung ihres Gebietes generell für wichtig. Das ist was anderes wie Du behauptet hast.

Wenn was deine Meinung ist okay. Aber bleib dabei.
.

Was ist daran Stichelei zu zeigen was falsche Operationen waren und wenig von Sachverstand zeugte. Das ist aber direkt im Kontext der Hinweis wenn die Ukraine Bachmut auf biegen und brechen verteidigt ohne Sinn wäre das ungefähr das Gleiche.
Du schwurbelst! Sag halt " Ich will keine Diskussion mit TMFDU " da TMFDU mir nicht nach dem Maul hier in meinem Strang redet.

Das ist was mich an dir sehr nervt ohne dir eine gewisse Fachkompetenz als Mercenary sorry Security Person, den du vorgibst zu sein abzusprechen.

Was Bachmut betrifft hat Zelensky gesprochen aber der ist kein Offizier , da hast du Recht.
People familiar with his thinking tell CNN that Zelensky does not believe that a Russian victory in Bakhmut is a fait accompli, and that he remains reluctant to give it up. Holding Bakhmut would give Ukraine a better chance at taking back the entire Donbas region, Zelensky believes, and that if Russia wins, it will give them an opening to advance further to the strategically important eastern cities of Slovyansk and Kramatorsk.

Bakhmut is also an important symbol of Ukrainian resistance.

Zelensky visited Bakhmut just before traveling to Washington DC last December, where he told US lawmakers that “every inch of that land is soaked in blood, roaring guns sound every hour. The fight for Bakhmut will change the tragic story of our war for independence and of freedom.”

https://edition.cnn.com/2023/01/24/poli ... index.html

Kennst du den englischen Begriff "From The Horse's mouth????? Wenn nicht kann ich das dir erklaeren.

OK Touche mit F16 und Deutschland aber wie kindlich sich das jetzt daran drauf rumzutrampeln. Mama er hat mir mein Loeffelchen geklaut! Was fliegt sonst noch bei euch rum ausser Tornado Oldtimer und Eurofighter? Vergess es ich frag Auntie Google,
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Re: Russland greift die Ukraine an

Beitrag von sünnerklaas »

Darkfire hat geschrieben: Do 2. Feb 2023, 02:58
Hier das Prinzip mit einer Feuerwalze Meter für Meter vorzurücken und alles Plattbomben, ohne Sinn und Verstand.
Dort mit Punktueller Überlegenheit Durchbrüche erzwingen, welche dann größere Gebietsgewinne ermöglichen und Teile der gegnerischen Armee von der Versorgung abschneidet.
Vor allem: was will man mit so einem Gebiet? Einem plattgewalztem Gebiet, in dem nichts mehr steht, nichts mehr nutzbar ist, da restlos kaputt, wo man seine eigenen Leute letzendlich nur mit Maultieren versorgen kann, weil man da nicht mal mit Fahrzeugen rein kann und dass obendrein auch noch mit Blindgängern verseucht ist? Davon mal abgesehen: selbst wenn da viel Wasser ist, kann man es nicht nutzen, da völlig mit Schadstoffen verseucht: Öl, TNT und andere Chemikalien, die irgendwo ausgeflossen sind.
Man schaue sich einmal an, wie es in den Gebieten aussieht, in denen im I. und II. Weltkrieg die großen Schlachten stattgefunden haben: Hürtgenwald oder Verdun...
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Re: Russland greift die Ukraine an

Beitrag von Kohlhaas »

TheManFromDownUnder hat geschrieben: Do 2. Feb 2023, 01:52 Teile diese Einschaetzung, aber will Putler Asyl gewaehren? Nord Korea oder Syrien, vielleicht noch eine afrikanische Bananendiktatur.
Brasilien? Venezuela? Kuba? Irgendein idyllisches Ländchen in Mittelamerika, das nicht ausliefert? Über ein afrikanisches Land ist ja bereits gemunkelt worden. Der kommt schon irgendwo unter, wo er in Saus und Braus leben kann. Ich wäre sehr verwundert, wenn er nicht schon für den Fall der Fälle vorgesorgt hat.
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Re: Russland greift die Ukraine an

Beitrag von Platon »

Sieht so aus als hätte CIA-Chef Burns Mitte Januar mal konkret vorgefühlt, ob man nicht doch Frieden schließen konnte. Die Ukrainer geben Land ab und dafür gibt es Frieden. Beide Seiten haben abgelehnt.
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Re: Russland greift die Ukraine an

Beitrag von Kohlhaas »

Bobo hat geschrieben: Do 2. Feb 2023, 09:05 Das ist schwer einzuschätzen. Sicher weiß er, was er sagt. Man wird nicht Oberst, wenn man keine Ahnung hat. Nur ist er nicht Teil des NATO Stabes und betreibt wie wir Kaffesatzlesen. Wirklich am Puls ist der Generalstab der Unterstützer Staaten. Die beraten die Ukraine, sind immer auf dem Laufenden über das Geschehen an der Front, Gefechte und Truppenbewegungen und treffen die Entscheidungen über Lieferungen, bzw. beraten die Entscheider entsprechend.
(...)
Woher der Oberst die Aussage nimmt, dass die Panzer nicht im Verbund eingesetzt werden, blieb sein Geheimnis.
Diese soeben zitierten Aussagen nur als Aufhänger:

Heute morgen habe ich ein Interview mit Sönke Neitzel gesehen. Er sagte dort, dass die westlichen Geheimdienste über die Situation der russischen Streitkräfte besser informiert sind als über die Lage der ukrainischen Truppen. Weil die Ukraine nur sehr zurückhaltend Informationen herausgibt. Verständlicherweise, wie ich hinzufügen möchte. Wir wissen folglich alle nur sehr wenig über den Kriegsverlauf.

Neitzel sagte außerdem, dass beide Kriegsparteien ihre Panzer bislang vorwiegend als Unterstützung für die Infanterie einsetzen. Da ich Neitzel für einen ziemlich gut informierten Experten halte, wird also vermutlich etwas dran sein an der Aussage von Oberst Reisner, dass Panzer nicht im Verbund zum Einsatz kommen.

Die Diskussion in diesem Strang fokussiert sich mEn darauf, wie der Krieg nach den bei uns gebräuchlichen Doktrinen geführt werden "müsste". Er wird in der Ukraine derzeit aber nicht so geführt. Was dort abläuft, erinnert eher an die Situation an der Westfront im Ersten Weltkrieg. Befestigte Grabenstellungen, starker Einsatz der Artillerie, Panzer werden zur Unterstützung der Infanterie als "MG-Nest-Vernichter" eingesetzt, die Luftwaffe spielt eine sehr untergeordnete Rolle. Und Schwerpunkt des Geschehens ist im Moment der Donbass.

Ich vermag nicht zu beurteilen, warum das so ist. Es könnte daran liegen, dass beide Seiten hinter der Front Kräfte sammeln. Es könnte auch daran liegen, dass sie keine zusätzlichen Kräfte mehr haben. Es könnte darauf hindeuten, dass der Donbass im Mittelpunkt des Kriegs steht. Denkbar ist aber auch, dass dort nur Linien gehalten werden sollen, ehe man an anderer Stelle aktiv wird.

Meine unmaßgebliche Meinung dazu:

Dass Panzer und Panzergrenadiere auf beiden Seiten nicht in größerem Verbund eingesetzt werden, liegt daran, dass die Russen sowas einfach nicht können (nicht gelernt haben) und dass die russischen Panzer dafür nicht gut geeignet sind. Die Ukrainer können das zwar besser, haben aber nicht genügend Kampf- und Schützenpanzer und können auch nur auf eher minderwertiges russisches Material zurückgreifen. Westliche Panzer können - punktuell eingesetzt - eine neue Situation schaffen.

Warum sich die Kämpfe momentan so verbissen auf den Donbass konzentrieren, verstehe ich nicht so recht. Ich glaube nicht, dass der Krieg im Donbass entschieden wird. Da kann die eine oder andere Seite taktische oder vielleicht sogar operative Erfolge erzielen. Strategisch entscheidend wäre aber eher ein Durchbruch der Ukraine zum Asowschen Meer. Das haben die US-Strategen ja angeblich auch empfohlen. Das Ergebnis so einer Offensive wäre, dass alle russischen Truppen entlang der Südküste der Ukraine vom Nachschub abgeschnitten sind und die Krim von Russland aus nur noch sehr mühsam und spärlich versorgt werden kann. Das könnte dann die Ausgangsbasis für ernsthafte Friedensverhandlungen schaffen.

Ich hoffe, dass die Ukraine so eine Offensive vorbereitet und nicht alle Kräfte verpulvern muss, um die Donbass-Front zu halten.
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Re: Russland greift die Ukraine an

Beitrag von Kohlhaas »

TheManFromDownUnder hat geschrieben: Do 2. Feb 2023, 10:17 Tschuldigung, aber wenn man was verdoppeln kann wovon man schon hat und dringend benoetigt das ist ein Gewinn. Also wenn man 50 Kampfflugzeuge hat und dann noch 50 dazu bekommt dann hat man mehr Kampfkapizitiaet als mit 50 Flugzeugen.
Das ist rein rechnerisch richtig. Es ist nur so, dass Kampfflugzeuge in diesem Krieg bislang kaum eine Rolle gespielt haben. Selbst die Russen setzen sie nur sehr spärlich ein. Was nützt höhere Kampfkapazität, wenn sie nicht eingesetzt wird? Die Prioritäten liegen derzeit woanders.
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Re: Russland greift die Ukraine an

Beitrag von Platon »

Die heutigen Meldungen gehen in die Richtung, dass die Russen in den nächsten Wochen, vermutlich zum 24. Februar zu erneuten Großoffensiven ansetzen. Putin und Lavrov sprechen davon, dass man die Ukrainer von der eigenen Grenze zurückdrängen will. Der polnische Ministerpräsident erwartet eine Großoffensive aus zwei oder drei Richtungen. Resnikov spricht davon, dass es vermutlich zum 24. Februar passieren wird. Der serbische Präsident Vucic erwartet eine Intensivierung des Konflikts.

Die Russen haben Optionen entlang der gesamten Frontlinie im Süden und Osten. Im Süden die Ukrainer zurückdrängen in Antizipation einer ukranischen Offensive auf Melitopol. Die Sicherung der Provinz Luhansk, die Eroberung von mehr Gebieten in Donetzk (Siversk, Bakhmut als die offensichtlichen Hauptziele). Dazu ein erneuter Versuch vor Kiew und/oder Kharkiw, womöglich eher als Entlastungsangriff/Ablenkung für Offensiven im Donbass.
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Re: Russland greift die Ukraine an

Beitrag von Platon »

Der Enthüllungsartikel über die Friedensmission von Burns und die Kampfpanzerlieferung die nach dem Scheitern dieser beschlossen wurde ist sehr lesenswert.

Olaf Scholz verkaufte seine Panzerwende als wohlüberlegte Entscheidung – tatsächlich aber wurde er wohl überrumpelt
https://www.nzz.ch/international/kampfp ... ld.1724136
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Re: Russland greift die Ukraine an

Beitrag von Kritikaster »

Platon hat geschrieben: Do 2. Feb 2023, 13:40 Sieht so aus als hätte CIA-Chef Burns Mitte Januar mal konkret vorgefühlt, ob man nicht doch Frieden schließen konnte. Die Ukrainer geben Land ab und dafür gibt es Frieden. Beide Seiten haben abgelehnt.
Ziemlich klar, dass das Interesse der Ukraine größer ist, nichts von seinem staatlichen Territorium dem Aggressor zu überlassen, als es dies für alle Unterstützer sein kann. Dass nicht allein die USA daran interessiert sind, den Krieg so schnell wie möglich zu beenden, ist ebenso klar. Die Lösung: Man muss die Ukraine schneller und umfangreicher mit dem unterstützen, was sie braucht, um Putlers Horden nach Russland zurück zu jagen.

Grundsätzlich bleibt die Ukraine selbstverständlich im Recht mit ihrer Haltung.
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Re: Russland greift die Ukraine an

Beitrag von Kohlhaas »

Platon hat geschrieben: Do 2. Feb 2023, 13:56 Der Enthüllungsartikel über die Friedensmission von Burns und die Kampfpanzerlieferung die nach dem Scheitern dieser beschlossen wurde ist sehr lesenswert.

Olaf Scholz verkaufte seine Panzerwende als wohlüberlegte Entscheidung – tatsächlich aber wurde er wohl überrumpelt
https://www.nzz.ch/international/kampfp ... ld.1724136
Pikantes Detail aus dem NZZ-Bericht: Es hat wohl doch keine Liste verfügbarer Panzer gegeben, bis Pistorius eine Bestandsaufnahme angeordnet hat.
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Re: Russland greift die Ukraine an

Beitrag von Darkfire »

Kohlhaas hat geschrieben: Do 2. Feb 2023, 13:42
Dass Panzer und Panzergrenadiere auf beiden Seiten nicht in größerem Verbund eingesetzt werden, liegt daran, dass die Russen sowas einfach nicht können (nicht gelernt haben) und dass die russischen Panzer dafür nicht gut geeignet sind. Die Ukrainer können das zwar besser, haben aber nicht genügend Kampf- und Schützenpanzer und können auch nur auf eher minderwertiges russisches Material zurückgreifen. Westliche Panzer können - punktuell eingesetzt - eine neue Situation schaffen.

Warum sich die Kämpfe momentan so verbissen auf den Donbass konzentrieren, verstehe ich nicht so recht. Ich glaube nicht, dass der Krieg im Donbass entschieden wird.
Ich hoffe, dass die Ukraine so eine Offensive vorbereitet und nicht alle Kräfte verpulvern muss, um die Donbass-Front zu halten.
Na ja auch auf die Gefahr mich zu wiederholen, aber genau um das ging es in diesem Video.



Dort wird relativ gut erklärt, wieso die Ukraine genau die entscheidende Kräfte eben nicht an der Front hat.

Die Ukrainer können es sehr wohl wenn sie wollen, nur verheizen sie das nicht für einen Abnutzungskampf und geben im Notfall lieber etwas auf und ziehen sich zurück.

Aber die Kräfte mit dennen sie sonst in die Offensive gehen, sind im Moment eben zurückgezogen, die haben ja auch eigene Einheitsnamen und sind in Reserve zum ausbessern und ausbilden.
Viele davon sind ja auch in der Ausbildung für die neuen Panzer.

Es gibt ukrainische Kräfte die eben hinhaltend kämpfen und andere die für schnelle Vorstöße geeignet sind.
Von denen hat die Ukraine nicht so viele, also riskieren sie genau die nicht.
Die eigentliche Speerspitze wird eben gerade nicht verbraten sondern im Gegenteil trainiert und das Material ausgebessert und sie haben moderne Panzer im Zulauf auf die sie auch erst ausgebildet werden müssen.

Allerdings ist es jedes Mal wenn sie die benutzen ein ALL In und sie riskieren auch das diese auf einmal zerschlagen werden.

Das wird aber in diesem Video ganz gut erklärt.
Und das stimmt auch mit dem Überein was Bobo und Cobra immer sagen.
Wir sollen das ganze nicht so negativ beurteilen.
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Re: Russland greift die Ukraine an

Beitrag von elmore »

Ich denke, die Diskussion der letzten Seiten bezüglich der Einschätzung der militärischen Lage . aktuell - und auch hinsichtlich der Prognosen, wie sich die Dinge militärisch entwickeln werden, sind recht gut - von externen militärischen Fachleuten als auch den hiesigen militärisch bewanderten Forumsfachleuten - dargelegt worden. Was man dazu feststellen kann, meiner bescheidenen Mainung nach als aussenstehender Laie ist:

Ein Rest an "Kaffesatzleserei" bleibt. Unabhängig davon, welchen Analyseergebnissen und Prognosen man hinsichtlich der künftigen Entwicklung des Kriegsgeschehens man folgen will.

Man weiss es nicht, nicht so genau, wie man sich das im positiven Sinne für die Ukraine wünschen möchte. Ich zumindest.

Für mich steht aber jetzt schon fest, daß dieser Krieg wohl noch über 2023 hinaus andauern könnte und noch verdammt viel an Opferbereitschaft und leider auch vielen toten Soldaten/Zivilisten auf Ukrainischer Seite bedeuten wird. Selbstredend auch auf russischer Gegenseite, deren noch weit größere Verluste an toten und/oder bis an ihr Lebensende von schwersten Kriegsverletzungen gezeichneten Soldaten aber dem Kremlverbrecher im Gegensatz zur Ukraine und dem Westen vollkommen egal sind.

Ich sehe, so unterschiedlich die Meinungen und Einschätzungen aufeinanderprallen und teils recht emotional fast schon persönlich werdend "kririsiert" werden, eint diese gegensätzlichen Einschätzungen aber doch Eines unverkennbar deutlich, in der übergroßen Mehrheit der Diskussionsteilnehmer/innen:
Der gemeisame Wunsch, daß sich die Ukraine am Ende des Kriegsgeschehens komplett aus der verbrecherischen militärischen Umklammerung Rußlands befreien kann und wird und die Verhandlungsbasis einer künftigen Sicherheitsordnung und Friedensgarantie für die Ukraine und ganz Europa nicht mehr vom "good will" und "Friedensgarantien" eines verbrecherischen russ. Kremlregimes abhängen soll und wird.

Letzlich sogar relativ irrelevant sein muss oder sein wird, wieweit eine russische Niederlage die Dinge innenpolitisch in Rußland positiv oder sogar noch negativer verändern.

An dieser Stelle möchte ich noch daran erinnern, was die USA durch Llyod Austin III, stellvertretend auch als politische Aussage der strategischen Ziele des Westens als längerfristiges Ziel beim ersten Ramsteintreffen ausgaben:
1. Sich nicht in einen direkten Kriegskonflikt mit RUS locken oder zwingen zu lassen. also zur aktiven Kriegspartei mit eigenen Truppen in der Ukraine zu werden
2. Die Rote Armee langsam, dafür nachhaltig soweit zu schwächen, daß sie auf Jahre bzw. eher Jahrzehnte nicht mehr in der Lage ist, größere oder gar keine Kriege gegen einen gut bewaffneten Gegner zu führen. Mit der strategischen Vorgabe, daß diese Schwächung der konventionellen Militärmacht Rußland "etwas länger" dauern könne bzw. werde.
3. Natürlich auch das Ziel verfolgt werde, die Russen von der Aussichtslosigkeit eines Sieges in der Ukraine zu überzeugen, das am Ende in einer vernunftbegabten Entscheidung des Kreml endet, sich aus der Ukraine komplett zurückzuziehen.

Diese Strategie scheint sich etwas verschoben zu haben, zumindest sehe ich das so. Auch, weil RUS gar nicht daran denkt, sich zurückzuziehen oder gar echte Freidensverhandlungen - ausser nach Kremldiktat - führen zu wollen.

Die Frage ist für mich aktuell, wie schnell will der Westen den Abzug der Russen aus der gesamten Ukraine erreichen? Oder wieweit man sich mit einem Teilabzug begnügen würde, i. e. mindestens die Krim als letztliche Kriegsbeute Rußlands für den seit 2014 andauernden, verbrecherischen Eroberungskrieg akzeptieren würde. Egal, was die Ukraine dazu sagen würde oder wünscht.

Entsprechend kann ich für mich an dieser Stelle nur meine Hoffnung zum Ausdruck bringen, daß die Strategie, vor allem der USA, nicht jener gleicht, die auf die Geduld des längeren Atems hinausläuft wie damals in Afghanistan in den Achtzigern. Als es 8 Jahre dauerte, bis die Nuklearmacht Udssr trotz ihrer Atomwaffenarsenale und offensichtlicher Übermacht an Waffen und Soldaten letztlich als geprügelter Hund mit einer klaren Niederlage im Militätgepäck aus Afghanistan abziehen musste. Übrigens, ohne auch nur einen kleinsten, taktischen Atomschlag auszuführen...

In diesem Sinne bleibe ich ein hoffnungsfroher Pessimist, der sich wünscht, daß die Ukraine vollständig incl. Krim von russischen Truppen gesäubert und verjagt wird. So zügig wie möglich, und ohne Endlosdiskussionen, die wieder ein ganzes Jahr oder mehr an wertvoller Zeit vergeuden, statt die Ukraine stärker und schneller zu unterstützen.

Wie schnell das gehen kann oder eben nicht, darüber werden uns die Militärfachleute hier im Forum auf dem Laufenden halten, auch um ggf. überzogenen Wünsche oder Erwartungshaltungen bezüglich des westlichen Waffensupports für die Ukraine einzubremsen oder auf machbares bzw. sinnvolles Maßnahmenmaß zu stutzen. Abseits politischer Entscheidungen/Ablehnungen/Bedenken der maßgeblichen Entscheidungsträger innerhalb der westlichen Unterstüzerstaaten, allen voran den USA.

Fazit:
Um es mit einem abgewandelten Songwriterspruch des unvergesslichen Dr. Kurt Ostbahn zu sagen:
"Olles hoib so wüüd, in Kiew hängd koa Putlerbüüd" - Ja, stimmt. Weder hängt da ein Hitler- noch ein Putlerbild, könnte man anfügen. Und das muss auch so bleiben.
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Re: Russland greift die Ukraine an

Beitrag von Kritikaster »

Kohlhaas hat geschrieben: Do 2. Feb 2023, 14:11 Pikantes Detail aus dem NZZ-Bericht: Es hat wohl doch keine Liste verfügbarer Panzer gegeben, bis Pistorius eine Bestandsaufnahme angeordnet hat.
Ja, aber das war doch eigentlich schon klar, nachdem bekannt wurde, dass seine Vorgängerin eine solche untersagt hatte.
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Re: Russland greift die Ukraine an

Beitrag von Quatschki »

elmore hat geschrieben: Do 2. Feb 2023, 14:34 ...
2. Die Rote Armee langsam, dafür nachhaltig soweit zu schwächen, daß sie auf Jahre bzw. eher Jahrzehnte nicht mehr in der Lage ist, größere oder gar keine Kriege gegen einen gut bewaffneten Gegner zu führen. Mit der strategischen Vorgabe, daß diese Schwächung der konventionellen Militärmacht Rußland "etwas länger" dauern könne bzw. werde.
...
Das hat noch nie funktioniert.
Wissen wir als Deutsche doch am besten.
Je länger ein Krieg dauert, desto mehr werden die Gesellschaften der involvierten Staaten durchmilitarisiert, desto mehr kampferfahrene Veteranen und erprobte militärische Führer gibt es, die auch später in Zivilberufen wirken, politischen Revanchismus betreiben und im Fall einer Wiederbewaffnung mit höchster Expertise bereitstehen.
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Re: Russland greift die Ukraine an

Beitrag von elmore »

Kohlhaas hat geschrieben: Do 2. Feb 2023, 14:11 Pikantes Detail aus dem NZZ-Bericht: Es hat wohl doch keine Liste verfügbarer Panzer gegeben, bis Pistorius eine Bestandsaufnahme angeordnet hat.
Weitere pikante Details sind auch nicht zu verachten und relativieren im Nachhinein das "Nichthandeln und (politische) Vollversagen" einer völlig unfähigen VM Lamprecht:
Denn der Kanzler bzw. das Kanzleramt habe eine solche "Panzerverfügbarkeits- bzw. Bestandszählung "per ordre mufti" gezielt verhindert, so die Rechercheberichte.

Ausserdem räumt der Artikel, wie er auch schon auf t-online nachzulesen war, damit auf, daß der Bundessicherheitsrat hier etwas zu melden hätte, oder gar Entscheidungen träfe, ob Panzer geliefert werden oder nicht. Vielmehr entscheidet dies Scholz persönlich im Alleingang, und vorbei an seinen Koalitionspartnern, besonders auch vorbei am Aussenministerium. Das ja, wie nun öffentlich wird, weder informiert noch in die Entscheidungen des Kanzlers eingebunden war oder dies von Scholz erwogen wurde.

Die Aussendung des AM und die schnelle Rücknahme offizieller diplomatischer Verlautbarungen des Aussenministeriums, die von Scholz regelrecht kalt erwischt und zu einer Lachnummer degradiert wurden, sprechen - leider - so muss man das sagen, Bände von der selbstherrlichen und arroganten Haltung des Kanzlers, der allein entscheidet und auch weiß, was zu passieren hat und was nicht. Fatal daran ist weiters, daß seine vielfach behauptete ständige und enge Abstimmung, insbesonders mit den USA, eher eine Einbildung und Nebelkerze für die deutsche Öffentlichkeit ist, als eine wahrheitsgemäße Begründung seiner politischen Entscheidungen.

Wie auch immer: "Berlin, nicht Houston, wir haben ein Problem!" - Ein dickes, und leider ein scholzgemachtes.
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Re: Russland greift die Ukraine an

Beitrag von elmore »

Quatschki hat geschrieben: Do 2. Feb 2023, 15:15 Das hat noch nie funktioniert.
Wissen wir als Deutsche doch am besten.
Ob das funktionieren kann oder nicht und wir wie immer, als Deutsche alles besser wissen, steht auch nicht zur Debatte.
Ließ einfach mal in ruhe nach, was Llyod Austin III beim ersten Ramstein-Treffen sagte. ;)
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Re: Russland greift die Ukraine an

Beitrag von Kritikaster »

Quatschki hat geschrieben: Do 2. Feb 2023, 15:15 Je länger ein Krieg dauert, desto mehr ... gibt es, die politischen Revanchismus betreiben ...
Dummerweise hatte sich dieser "Revanchismus" im faschistischen Russland unter Putlers Führung bereits zu Friedenszeiten so weit entwickelt, dass er überhaupt erst den Krieg vom Zaun brechen konnte. :eek:
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Re: Russland greift die Ukraine an

Beitrag von Kohlhaas »

Darkfire hat geschrieben: Do 2. Feb 2023, 14:23 Na ja auch auf die Gefahr mich zu wiederholen, aber genau um das ging es in diesem Video.
Ich habe das Video gesehen. Und der Autor geht dabei genau nicht auf das ein, was ich ansprechen wollte. Er schildert die grundlegenden Notwendigkeiten in so einem Konflikt. Material sparen, nicht sinnlos Menschenleben verschwenden...

Ich wollte auf etwas anderes hinaus: Offenbar setzen sowohl die Russen als auch die Ukrainer derzeit ihre gepanzerten Kräfte zur Unterstützung der Infanterie ein. Die Infanterie trägt die Hauptlast des Kampfes und die gepanzerten Fahrzeuge unterstützen sie dabei. Deshalb ist der Krieg an der Donbass-Front zu einem Stellungskrieg erstarrt. Nach der in Deutschland (erfundenen und bis heute angewandten...) Doktrin ist es aber so, dass die Kampfpanzer die Hauptlast des Kampfes tragen und die begleitende oder nachfolgende Infanterie (Panzergrenadiere, Jäger) das eroberte Gelände besetzt und die Panzer schützt.

Panzer sind Offensivwaffen. Sie sind dafür geschaffen, feindliche Linien zu durchbrechen. Das können sie, weil sie Panzerschutz und Feuerkraft mit dem Element Mobilität verbinden. Sie sind dafür gemacht, vorzurücken. In der Ukraine setzen beide Seiten ihre Panzer im Moment aber dafür ein, statische Positionen zu halten. Ich kann Dir nicht sagen, warum das so ist. Dazu weiß ich viel zu wenig über den Kriegsverlauf und die verfügbaren Mittel beider Parteien. Ich kann nur feststellen: Es ist so!

Wäre es anders, wäre der Krieg im Donbass nicht zu einem Stellungskrieg erstarrt. Stellungskrieg ist grundsätzlich nicht gut. Im Stellungskrieg verlieren beide Seiten nur ununterbrochen Soldaten und Material, ohne dass es erkennbare "Erfolge" bringt. Beide Seiten bluten aus. Und selbst nach Monaten des Ausblutens hat sich nichts Grundlegendes an der Frontlinie verändert. Hier mal einen Kilometer voran, dort mal einen Kilometer zurück. Das war es dann aber auch schon. So war das im Ersten Weltkrieg an der Westfront. Verdun ist nur ein Stichwort. Panzer sind erdacht worden, um genau dieses sinnlose endlose Gemetzel zu beenden. So werden die Panzer im Ukraine-Krieg aber offensichtlich nicht eingesetzt, denn sonst wäre es nicht zu diesem hässlichen Stellungskampf um Bachmut gekommen.

Im Ersten Weltkrieg sind einzelne Panzer der Infanterie zur Unterstützung zugeteilt worden. Der deutsche General Guderian ist dann auf die furchtbar wirkungsvolle Idee gekommen, die Panzer von der Infanterie abzulösen und sie zu einem eigenständig agierenden Truppenteil zusammen zu fassen. Im Ukraine-Krieg hat sich das wieder in die Gegenrichtung entwickelt. Warum das so ist, weiß ich nicht. Meiner Vermutung nach haben die Russen nicht die nötigen Fähigkeiten und die Ukrainer nicht die nötigen Mittel, um aus dem Dreck rauszukommen.
Dort wird relativ gut erklärt, wieso die Ukraine genau die entscheidende Kräfte eben nicht an der Front hat.
Was in dem Video "erklärt" wird, beantwortet nicht die folgende Frage: Hat die Ukraine überhaupt noch entscheidende Kräfte, die sie an die Front schicken könnte? Ich hoffe sehr, dass sie diese Kräfte hat und hinter der Front sammelt. Es macht mich nur stutzig, dass die Ukrainer sich dann auf so einen menschenvernichtenden Stellungskrieg im Donbass einlassen. Es kann dafür ja durchaus gute Gründe geben. Ich kenne die bloß nicht und bin als Außenstehender erstmal nur irritiert.
Die Ukrainer können es sehr wohl wenn sie wollen...
Genau das ist der entscheidende Punkt. Weder Du noch ich können sicher sagen, was die Ukrainer gegenwärtig können wenn sie wollen. Im vergangenen Herbst war ich diesbezüglich noch recht optimistisch. In der jetzigen Situation gerät mein Optimismus zunehmend ins Wanken. Ich fürchte, dass die Ukrainer langsam auf dem letzten Loch pfeifen. Hoffentlich ist diese Befürchtung unbegründet.
Das wird aber in diesem Video ganz gut erklärt.
Und das stimmt auch mit dem Überein was Bobo und Cobra immer sagen.
Wir sollen das ganze nicht so negativ beurteilen.
Ich schätze sowohl @Bobo als auch @Cobra. Das hat aber nichts mit dem Video zu tun. An der Stelle halte ich es mit dem österreichischen "ich heiße Oberst Reisner": Er blickt einfach nur auf den schlimmstmöglichen Fall. Das ist keine "negative Beurteilung". Viel interessanter finde ich allerdings, was der deutsche General Freuding so sagt. Der betrachtet das alles aus einem ganz anderen Blickwinkel. Aber das hatten wir ja schonmal.
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Re: Russland greift die Ukraine an

Beitrag von Quatschki »

Kritikaster hat geschrieben: Do 2. Feb 2023, 15:23 Dummerweise hatte sich dieser "Revanchismus" im faschistischen Russland unter Putlers Führung bereits zu Friedenszeiten so weit entwickelt, dass er überhaupt erst den Krieg vom Zaun brechen konnte. :eek:
Ja, eine zweite Chance wie den Zerfall der Sowjetunion wird der Westen möglicherweise nicht bekommen. Damals waren viele Russen ehrlich begeistert von Freedom and Democracy.
Aber statt auf Demokratisierung zu drücken, hat der Westen lieber Geschäfte mit korrupten Oligarchen gemacht und sich gefreut, wie sie Millliarden und Abermilliarden aus dem Riesenland gezogen und nach London und New York gepumpt haben, während in dem Maße, wie das Land verarmte und im Chaos versankt, Demokratie, Freiheit und Marktwirtschaft zu höhnisch gebrauchten Schimpfworten verkamen.
Das war die Basis für den Aufstieg Putins.
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Re: Russland greift die Ukraine an

Beitrag von Kohlhaas »

Kritikaster hat geschrieben: Do 2. Feb 2023, 14:42 Ja, aber das war doch eigentlich schon klar, nachdem bekannt wurde, dass seine Vorgängerin eine solche untersagt hatte.
Nicht so ganz. Nachdem Pistorius die Inventur angeordnet hat, kam sofort die Behauptung, dass die von ihm geforderte Liste doch schon seit dem vergangenen Sommer vorliegen würde. Das wurde auch hier im Forum zitiert. Erst jetzt hat die Bundesregierung zugegeben: Es gab diese Liste nicht! Lambrecht wusste nicht, was die Bundeswehr überhaupt hat. Offensichtlich war es ihr auch egal. Anderenfalls hätte sie ja mal Nachbestellungen in die Wege leiten müssen. Und das nach elf Monaten Krieg!

Dass Lambrecht eine Bestandsaufnahme "untersagt" hat, will ich dabei nichtmal unterstellen. Meiner Ansicht nach war sie nur zu dämlich und zu uninteressiert, um überhaupt auf diese naheliegende Idee zu kommen.
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Re: Russland greift die Ukraine an

Beitrag von NicMan »

Russland bringt sein Playbook für die Republik Moldau in Stellung:

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Re: Russland greift die Ukraine an

Beitrag von Vongole »

NicMan hat geschrieben: Do 2. Feb 2023, 16:02 Russland bringt sein Playbook für die Republik Moldau in Stellung:

(..)/twitter.com/faznet/status/1621140907180572672
Sieht ganz so aus, als mache der Westen alles richtig grade. :cool:
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Re: Russland greift die Ukraine an

Beitrag von Wähler »

elmore hat geschrieben: Do 2. Feb 2023, 14:34 Die Frage ist für mich aktuell, wie schnell will der Westen den Abzug der Russen aus der gesamten Ukraine erreichen? Oder wieweit man sich mit einem Teilabzug begnügen würde, i. e. mindestens die Krim als letztliche Kriegsbeute Rußlands für den seit 2014 andauernden, verbrecherischen Eroberungskrieg akzeptieren würde. Egal, was die Ukraine dazu sagen würde oder wünscht.
Der Ukraine läuft wegen vermehrter diplomatischer Bemühungen die Zeit weg. Sie wird im Frühjahr wohl einen Vorstoß im Süden Richtung Krim wagen. Der Donbass wird für Russland einfacher zu halten sein, weil eine Versorgung aus dem russischen Hinterland immer möglich bleibt.
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Re: Russland greift die Ukraine an

Beitrag von Kohlhaas »

NicMan hat geschrieben: Do 2. Feb 2023, 16:02 Russland bringt sein Playbook für die Republik Moldau in Stellung:
In der Ukraine funktioniert es nicht nach Plan. Da tischt man dann den nächsten Abfall auf. Das ist in der Sache nicht ernst zu nehmen, da die Orks gar keine Möglichkeit haben, an Moldawien überhaupt heranzukommen. Es zeigt aber deutlich, worum es Putin geht. Wenn er die Ukraine nehmen kann, will er anschließend Moldawien. Danach Georgien. Und irgendwann dann auch das Baltikum. Die europäische Sicherheitsordnung ist zerbrochen. Putin hält sich an keine Vereinbarungen.
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Kohlhaas
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Re: Russland greift die Ukraine an

Beitrag von Kohlhaas »

Wähler hat geschrieben: Do 2. Feb 2023, 16:15 Der Ukraine läuft wegen vermehrter diplomatischer Bemühungen die Zeit weg. Sie wird im Frühjahr wohl einen Vorstoß im Süden Richtung Krim wagen. Der Donbass wird für Russland einfacher zu halten sein, weil eine Versorgung aus dem russischen Hinterland immer möglich bleibt.
Unter dem Vorbehalt, dass die Ukraine überhaupt die Kraft für einen Vorstoß nach Süden hat, rechne ich mit einer Offensive in Richtung Mariupol. Nicht in Richtung Krim. Die Krim spielt im Moment keine Rolle.
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elmore
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Re: Russland greift die Ukraine an

Beitrag von elmore »

Kohlhaas hat geschrieben: Do 2. Feb 2023, 15:37 Nicht so ganz. Nachdem Pistorius die Inventur angeordnet hat, kam sofort die Behauptung, dass die von ihm geforderte Liste doch schon seit dem vergangenen Sommer vorliegen würde. Das wurde auch hier im Forum zitiert. Erst jetzt hat die Bundesregierung zugegeben: Es gab diese Liste nicht! Lambrecht wusste nicht, was die Bundeswehr überhaupt hat. Offensichtlich war es ihr auch egal. Anderenfalls hätte sie ja mal Nachbestellungen in die Wege leiten müssen. Und das nach elf Monaten Krieg!

Dass Lambrecht eine Bestandsaufnahme "untersagt" hat, will ich dabei nichtmal unterstellen. Meiner Ansicht nach war sie nur zu dämlich und zu uninteressiert, um überhaupt auf diese naheliegende Idee zu kommen.
Ich sehe das so:
1, Die BW hatte sehr wohl belastbare Bestandslisten, gerade auch über die einsatzfähigen Panzer- bzw, SPZ-Bestände. Angesichts der damaligen Bedrohungslage (Mitte 2022) und keineswegs kalkulierbarer Voraussagen, was Putin im Schilde führen könnte oder überraschend doch macht, etwa an der Grenze zu den Baltischen Staaten russ. Truppen grenznah aufmarschieren zu lassen, ohne wirklich anzugreifen, aber unklar bleibt, ob er nicht doch so irr ist, kleinere Angriffe zu starten, die die NATO aus atomren Eskaltionsgründen noch nicht massiv militärisch zuschlagen bzw. zögern lässt, zeigt nur eines: Daß man BW-seitig auf jeden Fall . sowohl zur Landesverteidigung aber auch als Führungsarmee der sogenannten schnellen Reaktionskräfte der NATO gar nicht anders konnte, als auch die Panzerbestände genauestens zu zählen und die damit verbundene Verfügbarkeit/Einsatzfähigkeit zu prüfen.

2. Ob das nun Lamprecht sonderlich oder gar nicht interessierte, ist unerheblich. Fest steht, das von Scholz die Anweisung kam, daß sie das auch nicht interessieren muss oder sogar soll. Im Gegenteil, er wollte es genausowenig wirklich wissen, weil er sowieso nie daran dachte, auch nur einen Marder oder Leo 2 liefern zu wollen oder auch andren Ländern Leo2 -Leiferungen zu gestatten.

Wohl wissend, wenn er anderen Ländern sowas erlaubt, kann er sich nicht weiter stur auf ein "njet" zu deutschen Panzerlieferungen zurückziehen, wie ja nun im nachhinain immer deutlicher wurde. Sprich seine schlaue Verweigerungshaltung, die er immer so schön als enge Abstimmung mit den NATO-Partnern, besonders den USA, verkaufte, sich als nichts weiter als ein vertrauensschädigendes Alleingangsverhalten des "selbsternannten Besonnenheitskanzlers" entpuppte.

Und Scholz sich entsprechend arrogant und selbstüberzeugt - nicht nur einmal . in seiner Einschätzung bezüglich dem, was die USA wünschen oder erwarten, irrte. Erwartungen der USA, die im Gleichklang mit fast allen anderen NATO-Partnern stehen, nicht aber denen von Scholz, bezüglich dem, was Deutschland als wirtschaftliches und entsprechend auch politisches Schwergewicht in Europa verantwortlich vorangehend leisten sollte.

Das Desinteresse an Panzerbestandszählungen, diese nicht zu veranlassen oder auf den Kanzleramtstisch zu legen, war und ist eine Entscheidung von Scholz.
Daß sich Lamprecht zum Dank für die Scholz'sche Zuschanzung des VM bedankte, als Ausgleich für das Innenressort, das sie lieber gehabt hätte, und sich entsprechend nicht gegen eine von Scholz unerwünschte Bestandsliste der Panzerbestände sperrte, ist eh klar... Allenfalls tauglich, um Scholz als hautverantwortlichen Unterlasser und Bremser zu entlasten, indem man die Lamprecht zum alleinverantwortlichen Riesenproblem hochschreibt, daß dem Kanzler bei jeder sich bietenden Gelegenheit in den Rücken fällt, um ihn schlecht aussehen zu lassen.

Wer das auch heute noch aktuell glaubt, dem kann man zu seiner naiven Sicht nur gratulieren. Immerhin schmerzt es physisch weniger als ein 120kg-Jemand, der dir in der S-Bahn auf die Zehen latscht. Wie einst der üble Grobmotoriker Augenthaler dem schnellen Hirsch Rudi Völler. ;)
Putin ist kein Politiker, sondern ein krimineller Schwerverbrecher. Wie Israel sich wehrt, ist nicht verkehrt.
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Darkfire
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Re: Russland greift die Ukraine an

Beitrag von Darkfire »

Kohlhaas hat geschrieben: Do 2. Feb 2023, 15:24 Im Ukraine-Krieg hat sich das wieder in die Gegenrichtung entwickelt. Warum das so ist, weiß ich nicht. Meiner Vermutung nach haben die Russen nicht die nötigen Fähigkeiten und die Ukrainer nicht die nötigen Mittel, um aus dem Dreck rauszukommen.


Was in dem Video "erklärt" wird, beantwortet nicht die folgende Frage: Hat die Ukraine überhaupt noch entscheidende Kräfte, die sie an die Front schicken könnte?
Ich weiß zb das von den PZH 2000 noch alle da sind bis auf eine die ausgeschlachtet wurde für Ersatzteile.

Bei dem anderen militärischen Großgerät wird es nicht anders sein.

Wie kommst du darauf daß die Ukrainer diese zur Frontverstärkung einsetzen.
Im Video wurde doch sogar gesagt das die Ukraine bestimmte Panzer- und Mechanisierte Brigaden zurückhält und eben nicht an der Front verschleißt?

Bisher haben die Ukrainer das immer genau so gemacht und dann an bestimmten Punkten die Front durchstoßen.

Dazu hin haben die Ukrainer gerade neue Schützenpanzer und andere Panzer im Zulauf und es werden Soldaten drauf ausgebildet.
Für mich wäre es logisch das sie genau diese mobile Brigaden verstärken.

Deshalb wurde ja auch in dem Video gesagt, Bezug nehmend auf die Termine daß man frühestens im späten Frühling zuschlagen könnte.

Was die Russen gerade machen ist der Versuch die Ukraine zum Einsatz dieser Reserven zu zwingen.

Aber es sieht halt so aus daß sich die Ukrainer im Moment nicht herauslocken lassen und lieber gezielt Frontabschnitte zurücknehmen.

Zu diesen Panzern kommt eben noch eine verstärkte Luftabwehr, Himars mit größerer Reichweite etc..
Würde dieses im späten Frühling tatsächlich zusammentreffen, wäre die Chance für die Ukrainer auf Melitopol vorzustoßen gar nicht mal so schlecht.

Warum sollten sie also schon jetzt ihr ganzes Pulver verschießen?
Aber vielleicht täusche ich mich ja, ich bin kein Experte.
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Re: Russland greift die Ukraine an

Beitrag von Kohlhaas »

elmore hat geschrieben: Do 2. Feb 2023, 16:41 Ich sehe das so:
1, Die BW hatte sehr wohl belastbare Bestandslisten, gerade auch über die einsatzfähigen Panzer- bzw, SPZ-Bestände.
Das darfst Du gern auch weiterhin so sehen. Die Regierung hat nur leider gerade eingestanden, dass sie diesen Überblick eben nicht hatte. Dabei geht es auch gar nicht nur um den Bestand der Bundeswehr, sondern auch um die Bestände von Industrieunternehmen, die verfügbar gemacht werden könnten. Die von Pistorius angeordnete Bestandsaufnahme ging über das hinaus, was die Bundeswehr ohnehin laufend melden muss.
2. Ob das nun Lamprecht sonderlich oder gar nicht interessierte, ist unerheblich. Fest steht, das von Scholz die Anweisung kam, daß sie das auch nicht interessieren muss oder sogar soll.
Es spielt die allergrößte Rolle, ob Lambrecht sich dafür interessiert hat. Dafür ist sie nämlich zur Ministerin ernannt worden. Es war ihre hochbezahlte Pflicht, sich dafür zu interessieren.

Du implizierst jetzt wieder, dass Scholz sie angewiesen hat, sich nicht dafür interessieren zu dürfen. Aber dann erklär mir doch mal folgenden Punkt:

Pistorius interessiert sich dafür und hat die Bestandsaufnahme angeordnet, die Deiner Ansicht nach von Scholz verboten worden ist. Widersetzt sich Pistorius keine 14 Tage nach seiner Ernennung dem Kanzler? Wieso kann Pistorius plötzlich Sachen machen, die Scholz bisher verboten haben soll?
Das Desinteresse an Panzerbestandszählungen, diese nicht zu veranlassen oder auf den Kanzleramtstisch zu legen, war und ist eine Entscheidung von Scholz.
Warum macht Pistorius es dann trotzdem?

Fest steht nur: Es gab bisher keine umfassende Bestandserfassung und jetzt wird sie erstellt. Weil Pistorius das jetzt so angeordnet hat. Es ist die ureigenste Aufgabe eines Verteidigungsministers, über den Bestand der Bundeswehr informiert zu sein. Lambrecht hat vollkommen versagt. Beweis dafür ist, dass Pistorius es offensichtlich anders machen kann. Und der Bundeskanzler heißt immer noch Scholz.

Wir gleiten schon wieder etwas vom Strang-Thema ab. Das ist leider schwer vermeidbar, wenn es um die Frage geht, was Deutschland der Ukraine geben kann, um sich gegen den Angriff der Orks zu verteidigen.
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Re: Russland greift die Ukraine an

Beitrag von Bobo »

Kohlhaas hat geschrieben: Do 2. Feb 2023, 13:42 Diese soeben zitierten Aussagen nur als Aufhänger:


Die Diskussion in diesem Strang fokussiert sich mEn darauf, wie der Krieg nach den bei uns gebräuchlichen Doktrinen geführt werden "müsste". Er wird in der Ukraine derzeit aber nicht so geführt. Was dort abläuft, erinnert eher an die Situation an der Westfront im Ersten Weltkrieg. Befestigte Grabenstellungen, starker Einsatz der Artillerie, Panzer werden zur Unterstützung der Infanterie als "MG-Nest-Vernichter" eingesetzt, die Luftwaffe spielt eine sehr untergeordnete Rolle. Und Schwerpunkt des Geschehens ist im Moment der Donbass.
Was ich bisher hörte, weißt auf das Gegenteil hin. Will sagen, dass der Waffen Verbund stattfindet, sofern die Mittel dafür verfügbar sind. Richtig ist, dass wir es nicht wirklich wissen. Also Kaffeesatz lesen. Wobei ich denke, dass die westlichen Militärs sehr detaillierte Infos bekommen. Auf ihr bauen die Lieferentscheidungen auf, außerdem wäre es auch für die Ukraine schwer, der Aufklärung zu entgehen.

Dennoch werden die Panzer durchaus schwer ins Gewicht fallen, wenn die genannte Zahl erreicht wird. Die technische Überlegenheit der Panzer gegenüber der Hauptwaffe T72 ist frappierend, obwohl der T72, nach meinen Infos 125 mm schießt. Entscheiden dürfte die Schlagdistanz werden. T72 800 bis 1000 Meter. Leo bis 5000 Meter, Chalanger 5 bis 7 Kilometer, wobei die Durchschlagskraft oberhalb von 5000 Meter Stark abnimmt. Die T72 müssten also auf mindestens 1000 Meter ran, um einen möglichen Wirkungstreffer setzen zu können und müssen dann auch noch passend treffen. Das heißt 4000 Meter Todeszone überwinden! Dazu kommt die Fähigkeit, bewegte Ziele aus der Bewegung bei Tag und Nacht bekämpfen zu können. Viel Glück wird da eher nicht reichen, denn die Ukrainer kennen den T72 so gut wie die Orks.


Arbeiten die im Verbund und halten die Flanken sauber, kommen finstere Zeiten auf die russ. Panzer Truppe zu, würde ich meinen. Wir können nur abwarten, Tee trinken und das Beste hoffen. Maximale Ausbeute.
Orks raus aus der Ukraine!
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Re: Russland greift die Ukraine an

Beitrag von Misterfritz »

Hier ist eine interessante Einschätzung der kommenden Entwicklung

Das Salz in der Suppe des Lebens ist nicht Selbstdisziplin, sondern kontrollierte Unvernunft ;)
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