Russland greift die Ukraine an

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Christdemokrat
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Re: Russland greift die Ukraine an

Beitrag von Christdemokrat »

Platon hat geschrieben: Do 26. Mai 2022, 21:22 Ja. Die Ukraine hat die letzten Monate mobilgemacht und hat dabei Reserven an Soldaten ausbilden können. Zelensky hatte kürzlich davon gesprochen, dass 700 000 Soldaten die Ukraine verteidigen. (Die Invasionsstreitmacht von Russland hat ca. 100 000 Mann) Das sind natürlich dann nicht alles Elitesoldaten, sondern auch Reserven und zum Beispiel die Territorial Defense Forces dabei, eher lokale Millizen, die nicht großartig über gepanzerte Fahrzeuge verfügen, sondern leichte Infanterie.
Von den 700.000 Soldaten dürften doch die meisten nicht viel mehr als eine militärische Grundausbildung durchlaufen haben. Und wenn Putin es wollte, könnte er ebenfalls hundertausende bis hin zu mehreren Millionen wehrfähige Männer mobilisieren. Die größeren Reserven an Soldaten hätte letztlich Rußland.

Eine eigene Offensive wäre für die ukrainische Armee vermutlich nochmal sehr viel verlustreicher als der bisherige Defensivkrieg. Bisher profitierte die ukrainische Armee auch von den großen Problemen der russischen Armee bei der Durchführung ihrer eigenen Offensiven.

Ich hatte bereits die Aussagen des Militärhistorikers Neitzel zitiert, der meinte, für eine Gegenoffensive bräuchte die ukrainische Armee eine zahlenmäßige Überlegenheit von 3:1 sowieso die Lufthoheit über den Osten der Ukraine.
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Tom Bombadil
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Re: Russland greift die Ukraine an

Beitrag von Tom Bombadil »

NicMan hat geschrieben: Fr 27. Mai 2022, 11:42 Es wäre falsch, die russischen Fortschritte zu leugnen, aber die hysterischen Wortmeldungen von der "kollabierenden" ukrainischen Front sind doch stark übertrieben.
Eben. Das alles geht für die Russen nur sehr langsam vorwärts, die Großoffensive im Donbas läuft ja auch schon ein paar Wochen.
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Re: Russland greift die Ukraine an

Beitrag von Panarin »

Der Ort Liman wurde von den Russen wohl erobert. Gleichzeitig scheinen erste Soldaten in Sewerodonezk eingedrungen zu sein:

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Europa2050
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Re: Russland greift die Ukraine an

Beitrag von Europa2050 »

Christdemokrat hat geschrieben: Fr 27. Mai 2022, 15:16 Von den 700.000 Soldaten dürften doch die meisten nicht viel mehr als eine militärische Grundausbildung durchlaufen haben. Und wenn Putin es wollte, könnte er ebenfalls hundertausende bis hin zu mehreren Millionen wehrfähige Männer mobilisieren. Die größeren Reserven an Soldaten hätte letztlich Rußland.

Eine eigene Offensive wäre für die ukrainische Armee vermutlich nochmal sehr viel verlustreicher als der bisherige Defensivkrieg. Bisher profitierte die ukrainische Armee auch von den großen Problemen der russischen Armee bei der Durchführung ihrer eigenen Offensiven.

Ich hatte bereits die Aussagen des Militärhistorikers Neitzel zitiert, der meinte, für eine Gegenoffensive bräuchte die ukrainische Armee eine zahlenmäßige Überlegenheit von 3:1 sowieso die Lufthoheit über den Osten der Ukraine.
Ich gehe auch nicht davon aus, dass die ukrainische Armee mit Hurra irgendwo hinstürmt, koste es was es wolle. Das ist die Strategie der Raschisten.

Ich gehe eher davon aus, dass die Ukraine, wenn sie die Leute und die Waffen so weit hat, dass sie wieder über das reine Verteidigen hinaus denken kann, diese nutzen wird, um:
- so viel Material und auch Soldaten der Raschisten außer Gefecht zu setzen, wie möglich,
- wenn dann den Raschisten der Mantel zu eng wird, die sich bietenden Löcher zu nutzen, egal wo, Hauptsache „billig“.

Aber erstmal heißt es wohl noch einige Zeit „standhalten“. Noch haben die Raschisten genug Mensch und Material, um die Ukrainer massiv zu bedrängen. Nichts für schwache Nerven, insbesondere, wenn man sieht, was die Raschisten mit den Landstrichen machen, die ihnen in die Hände fallen.
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Platon
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Re: Russland greift die Ukraine an

Beitrag von Platon »

Christdemokrat hat geschrieben: Fr 27. Mai 2022, 15:16 Von den 700.000 Soldaten dürften doch die meisten nicht viel mehr als eine militärische Grundausbildung durchlaufen haben. Und wenn Putin es wollte, könnte er ebenfalls hundertausende bis hin zu mehreren Millionen wehrfähige Männer mobilisieren. Die größeren Reserven an Soldaten hätte letztlich Rußland.
Darum verwundert es ja auch, dass die russische Führung offenbar alles versucht eine solche Generalmobilmachung zu vermeiden. Es scheint halt doch einen Unterschied zu machen ob man einen nationalen Existenzkampf führt, wie die Ukraine, oder wie Russland mit zweifelhaften Argumenten ein Nachbarland mit einem Angriffskrieg verwüstet, was die Bereitschaft des Volkes angeht zu Zehntausenden dafür in den Tod zu gehen.
Eine eigene Offensive wäre für die ukrainische Armee vermutlich nochmal sehr viel verlustreicher als der bisherige Defensivkrieg. Bisher profitierte die ukrainische Armee auch von den großen Problemen der russischen Armee bei der Durchführung ihrer eigenen Offensiven.

Ich hatte bereits die Aussagen des Militärhistorikers Neitzel zitiert, der meinte, für eine Gegenoffensive bräuchte die ukrainische Armee eine zahlenmäßige Überlegenheit von 3:1 sowieso die Lufthoheit über den Osten der Ukraine.
Ja das ist richtig. Darum bin ich der Meinung, dass sich das erst noch zeigen muss, dass die Ukraine da erfolgreich sein kann und das ist der Grund, warum ich den Ausgang der Offensive für offen halte. Wenngleich es auch "nur" dort eine zahlenmäßige Überlegenheit braucht wo die Offensive ist und nicht in der gesamten Ostukraine. Und bei entsprechenden Waffenlieferungen auch durchaus machbar. Mit den Geparden und ähnlichen Sachen (wie die S300, welche von der Slowakei geliefert wurden) kann man die schwere Artillerie vor Luftangriffen schützen, außer Reichweite der gegnerischen Artillerie ist man ja eh und genug Soldaten hat man auch. Die Frage ist ob man genug Panzer und schwere Artillerie hat, um lokal genug Feuerkraft zu haben und hier sind halt die ausländischen Unterstützer gefragt, das entsprechende Material zu liefern. Daran arbeitet man ja im Moment auch ganz aktiv.
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Vongole
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Re: Russland greift die Ukraine an

Beitrag von Vongole »

Misterfritz hat geschrieben: Fr 27. Mai 2022, 08:39 Du meinst also, dass es gut ist, dass es eine NATO-Vereinbarung gibt, die von den USA unterlaufen wird?
Und dass Deutschland sich daran hält, sich nur durch Melnyk genötigt sah, sich verschleiernd zu äussern, wäre schlecht?
Gibt es diese Vereinbarung? Oder eine der "nationalen Angelegenheit"?
Und ja, ich finde es sehr gut, dass die USA diese Waffen liefern will.
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Platon
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Re: Russland greift die Ukraine an

Beitrag von Platon »

Vongole hat geschrieben: Fr 27. Mai 2022, 15:31 Gibt es diese Vereinbarung? Oder eine der "nationalen Angelegenheit"?
Und ja, ich finde es sehr gut, dass die USA diese Waffen liefern will.
Es scheint mir so zu sein, dass es informelle Übereinkünfte gibt, was alles geliefert wird. Wer mehr liefern möchte kann das tun, wird dann aber im Zweifelsfall die Konsequenzen alleine tragen müssen. Das scheint mir die Abmachung zu sein. Letzteres ist dann natürlich für ein Land wie die Slowakei etwas schwerwiegender als für die USA. Daher hat es dann auch immer Signalwirkung, wenn die USA etwas liefern.
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Re: Russland greift die Ukraine an

Beitrag von Platon »



General Freuding, eine für die Ukraine zuständige Person bei der Bundeswehr, hat in dem Video zu aktuellen Sachen einiges zu sagen. Die Ukrainer nutzen mit dem Fluss Sivierdonetzk geschickt das Gelände. Die Russen versuchen eine Zangenbewegung durchzuführen. Spannend wird es als er bei 3:51 ausführlich darauf eingeht wie schwierig ein Gewässerübergang eigentlich ist, an dem die Russen in einem Fall so spektakulär gescheitert sind. Bei 7:20 erzählt er etwas über die Bedeutung des Falls von Mariopol. Bei 8:50 die Absichten der Russen nach dem Fall von Mariopol. Das Ziel Putin ist demnach die Provinzen Luhansk und Donetzk zu erobern und die Ukrainer militärisch und institutionell so stark zu schwächen, dass sie einem russischen Diktatfrieden zustimmen. Bei 11:35 erzählt er etwas dazu, dass die Russen nur lokal begrenzt in der Lage sind Lufthoheit herzustellen und darum primär ihre kämpfenden Streitkräfte unterstützen und bei Schlägen in der Tiefe vor allem auf Raketen und Marschflugkörper setzen, die aber offenbar so langsam zu Neige gehen. Bezüglich der Bedeutung der Waffenlieferungen und inwiefern diese die Kampfkraft der Ukrainer entscheidend stärken ist er sehr zurückhaltend und meint, dass man das aktuell nicht seriös einschätzen könne. Er ist später auch der Ansicht, dass die Russen dazugelernt haben und besser darin geworden sind im Verbund zu kämpfen und die verschiedenen Waffengattungen aufeinander abzustimmen. Zum Ende hin erwähnt er dann noch einen interessanten Punkt, nach dem die russischen Soldaten in der Ukraine eher aus östlichen Provinzen Russland kommen und daher die Verluste im eigentlich russischen Kernland wie zum Beispiel Moskau und St Petersburg nicht so präsent sind. Das hat die Folge, dass die Unzufriedenheit in den Zentren der Macht im Westen Russlands nicht so groß ist, wie wenn jetzt hunderte oder tausende Familien in Moskau Opfer zu beklagen hätte.
Zuletzt geändert von Platon am Fr 27. Mai 2022, 16:11, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Russland greift die Ukraine an

Beitrag von Protagonist »

Bobo hat geschrieben: Fr 27. Mai 2022, 12:14 Es kann als sicher angenommen werden, daß die Ukr. über dem Sommer an Schlagkraft gewinnt.
Aktuelle Medienberichte deuten auf eine andere Entwicklung hin, auch ein Grund, wieso Selensky nach mehr Hilfe verlangt.

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Seidenraupe
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Re: Russland greift die Ukraine an

Beitrag von Seidenraupe »

Der ukrainische Botschafter in Deutschland, Andrij Melnyk, hat die Rede von Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) beim Weltwirtschaftsforum in Davos als Enttäuschung kritisiert. Die Ukraine habe gehofft, aus der Rede "herauszuhören, mit welchen ganz konkreten Schritten die Ampel uns massiv unterstützen wird, damit die Ukraine diesen Krieg gewinnt",.... "Leider war das eine Fehlanzeige, vor allem in Bezug auf (die) sofortige Lieferung von schweren Waffen aus Deutschland, um die Riesenoffensive der Russen im Donbass zu ersticken"

Der Diplomat warf dem Kanzler vor, ukrainische Interessen zu missachten: "Militärisch wird die Ukraine von Berlin schlicht und einfach im Stich gelassen." Melnyk griff den Bundeskanzler dabei auch direkt an: "Dazu fehlen wohl die Führungskraft und Courage." Die Rede sei "extrem enttäuschend" gewesen.
https://web.de/magazine/politik/russlan ... d-36829710

Vielleicht erklärt jemand mal dem Herrn Botschafter, dass das Kanzleramt weder das Vorzimmer des Herrn Melnyk oder Selenskys noch ein ausgelagertes Verteidigungsministerium der Ukraine ist?
Scholz ist Kanzler der Budnesrepublik Deutschland und nicht Angestellter der Ukraine!

Kiev hat das von FR und D vermittelte Minsker Abkommen genauso wenig erfüllt wie Russland und trug damit jedenfalls auch seinen Teil zu den Spannungen mit Russland bzw mit der russischsprachigen und russlandfreundlichen Bevölkerung (NICHT ZUM ANGRIFFSKRIEG!!) bei.

Langsam geht mir der Typ jedenfalls auf den Zeiger.
Die Verteidigungsfähigkeit der Ukraine hängt nicht am deutschen Faden!
Wenn die Ukraine so schwach wäre, dass sie ohne deutsche Hilfe nicht gegen Russland existieren könnte, würde in dem Land doch auch was schief laufen? Gar so hilflos und von Deutschland abhängig sollte Melnyk das Land, dass er vertritt, nicht darstellen. Die Ukraine bekommt Hilfe von einer ganzen Reihe Staaten. Scholz hat sich bei seiner Afrikareise bemüht, auch afrikanische Länder, wie zB Südafrika, in die Reihe der Unterstützer der Ukraine zu bekommen. Vergeblich.
Deutschland ist eines von 40 Ländern die sich einig sind, der Ukraine umfassend zu helfen: militärisch, wirtschaftlich, finanziell und menschlich. Deutschland hat erstmalig in der Nachkriegsgeschichte Waffen an ein im Krieg befindliches Land geliefert. Das ist eine Zäsur in der deutschen Politik, die es ohne den barbarischen Angriffskrieg Russlands so nicht gegeben hätte.
Wer Ironie findet, kann sie behalten. Wer nicht, sein/ihr Problem.

„Wenn man merkt, daß der Gegner überlegen ist und man Unrecht behalten wird, so werde man persönlich, beleidigend, grob.“
Schopenhauer
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Re: Russland greift die Ukraine an

Beitrag von Protagonist »

Verstehen die Aufregung rund um Botschafter Melnyk nicht. Sein Land befindet sich im Krieg, verständlich, dass er versucht durch seine Äußerungen Druck weiter aufzubauen. Für ihn halt blöd, dass Scholz ihn kaum wahrnimmt.
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Re: Russland greift die Ukraine an

Beitrag von Panarin »

Protagonist hat geschrieben: Fr 27. Mai 2022, 16:10 Aktuelle Medienberichte deuten auf eine andere Entwicklung hin, auch ein Grund, wieso Selensky nach mehr Hilfe verlangt.

Selenski wird immer nach mehr Hilfe verlangen. Das ist sein Job. Objektiv gesehen war die militärische Lage der Ukraine im März viel schlimmer.

Jetzt ist die Lage im Donbass kritisch weil die Russen alles dort zusammengezogen haben was sie an Reserven kriegen konnten. Aber ihr Vormarsch ist immer noch langsam und es gelingt ihnen immer noch kein strategischer Durchbruch.
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Platon
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Re: Russland greift die Ukraine an

Beitrag von Platon »

Die entsprechenden Stellen der Rede von Scholz. Es wundert mich nicht, dass die Ukrainer sich da mehr erhofft haben und das alles sehr unkonkret ist was Scholz da erzählt. Das Ziel seiner Unterstützung ist demnach auch nicht ein Sieg der Ukraine, sondern es soll die Friedensbereitschaft bei Putin erhöht werden...
[...]Meine Damen und Herren, auch wir haben einen Donnerschlag erlebt – am 24. Februar 2022. Russlands Überfall auf die Ukraine markiert nicht den Ausbruch irgendeines Konflikts irgendwo in Europa. Hier nimmt eine nuklear hochgerüstete Großmacht für sich in Anspruch, Grenzen neu zu ziehen. Putin will zurück zu einer Weltordnung, in der der Stärkere diktiert, was Recht ist, in der Freiheit, Souveränität und Selbstbestimmung eben nicht allen zustehen. Das ist Imperialismus! Das ist der Versuch, uns zurückzubomben in eine Zeit, als Krieg ein gängiges Mittel der Politik war, als unserem Kontinent und der Welt eine stabile Friedensordnung fehlte. Darum habe ich drei Tage nach dem russischen Angriff im Bundestag von einer Zeitenwende gesprochen.

Das deckt sich übrigens mit der Analyse des World Economic Forum und mit dem Leitbild, unter das Sie unser heutiges Treffen gestellt haben, lieber Herr Professor Schwab: Ja, die Welt erlebt einen „turning point“, einen Umbruch. Zur Disposition steht nicht allein die Staatlichkeit der Ukraine. Zur Disposition steht ein System internationaler Zusammenarbeit, das aus dem „Nie wieder!“ zweier verheerender Weltkriege entstanden ist, eine Ordnung, die Macht an Recht bindet, die Gewalt als Mittel der Politik ächtet und die uns in den vergangenen Jahrzehnten Freiheit, Sicherheit und Wohlstand garantiert hat.

Deshalb ist unser Ziel ganz klar: Putin darf seinen Krieg nicht gewinnen. Und ich bin überzeugt: Er wird ihn nicht gewinnen! Schon jetzt hat er all seine strategischen Ziele verfehlt. Eine Einnahme der gesamten Ukraine durch Russland scheint heute weiter entfernt als noch zu Beginn des Krieges, auch dank des beeindruckenden Abwehrkampfs der ukrainischen Armee und Bevölkerung.

[...]

Eines scheint mir klar zu sein: Ernsthaft über Frieden verhandeln wird Putin jedoch nur, wenn er merkt, dass er die Verteidigung der Ukraine nicht brechen kann. Darum unterstützen wir die Ukraine. Diese Unterstützung ist eng abgestimmt mit unseren Partnern und Allliierten. Und auch darin sind wir uns einig: Wir tun nichts, was die NATO zur Kriegspartei werden lässt. Denn das würde die direkte Konfrontation zwischen Nuklearmächten bedeuten. Vielmehr geht es darum, Putin klarzumachen: Es wird keinen Diktatfrieden geben. Das wird die Ukraine nicht akzeptieren – und wir auch nicht.[...]
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Re: Russland greift die Ukraine an

Beitrag von sünnerklaas »

Platon hat geschrieben: Fr 27. Mai 2022, 16:28 Die entsprechenden Stellen der Rede von Scholz. Es wundert mich nicht, dass die Ukrainer sich da mehr erhofft haben und das alles sehr unkonkret ist was Scholz da erzählt.
Scholz hat ein Problem mit den Altvorderen in seiner Partei. Da will ein Teil die "Zeitenwende" nicht mitmachen. Und die sind immer noch alle sehr gut in der Partei vernetzt und können eine Menge richtigen Ärger machen und Aufstände inszenieren. Vor allem, wenn die Heizperiode beginnt.
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Re: Russland greift die Ukraine an

Beitrag von Protagonist »

Panarin hat geschrieben: Fr 27. Mai 2022, 16:25 Selenski wird immer nach mehr Hilfe verlangen.
Selensky seine große Sorge ist das die amerikanische Bevölkerung von diesem Konflikt müde wird bzw. kein Verständnis mehr hat. Neben Waffen werden noch Milliarden Dollar der Ukraine zur Verfügung gestellt, Gelder die z.B. für innenpolitische Maßnahmen im eigenen Land fehlen werden. Darüber hinaus trägt man, wie so viele andere Länder auch die wirtschaftlichen Folgen des Kriegs. Mich verwundert es nicht, dass ehemalige Regierugsberater wie Kissinger nun mit Aussagen kommen, das die ukrainische Führung auf Gebiete verzichten soll, um eine Einigung mit Russland bzw. Putin zu erzielen.

Sollte die Ukraine bis August keine großen Erfolge erzielen, bin ich mir sicher, dass die westlichen Nationen eine Lösung (setzt euch an den Tisch, Eigenständnisse) forcieren werden, denn in den USA wird ab August/September die heiße Phase der Mid-Term-Wahlen beginnen und die Demokraten stehen hier momentan in einer misslichen Lage und sollte die wirtschaftliche Situation sich für die Bürger weiter verschlechtern, werden die Bürger das Kreuz bei anderen Kandidaten machen. Biden seine Administration steht ohenhin nicht gut da, das wäre letztendlich nicht für Ihn sondern auch für die Partei der Super-GAU.

https://apnews.com/article/russia-ukrai ... f9a1335c93
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Re: Russland greift die Ukraine an

Beitrag von Vongole »

Zwar traue ich Verlautbarungen aus dem Kabinett Johnson nur bedingt, aber das sind bemerkenswert deutliche Worte eines Gründungsmitglieds der Nato:
Liz Truss, the UK foreign secretary, dismissed as completely unfounded reports emanating from Germany that an agreement exists preventing Nato members from delivering heavy weaponry to Ukraine.
Speaking in Prague, she said:
"I want to be clear. Those rumours are completely untrue. We are very clear it is completely legitimate to be supporting Ukraine with tanks and planes and we are very supportive of the work Czech Republic has done sending tanks to Ukraine."
Some German defence ministers have claimed an informal agreement exists preventing Nato from sending high-quality heavy weapons to Ukraine, a claim that has been used to justify the slow pace of German arms support to Ukraine.
Truss dismissed this, adding the UK was helping Poland backfill its defence equipment as a result of Warsaw sending tanks to Ukraine.
https://www.theguardian.com/world/live/ ... onbas-live 15.04
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Re: Russland greift die Ukraine an

Beitrag von Platon »

Protagonist hat geschrieben: Fr 27. Mai 2022, 16:37 Selensky seine große Sorge ist das die amerikanische Bevölkerung von diesem Konflikt müde wird bzw. kein Verständnis mehr hat. Neben Waffen werden noch Milliarden Dollar der Ukraine zur Verfügung gestellt, Gelder die z.B. für innenpolitische Maßnahmen im eigenen Land fehlen werden. Darüber hinaus trägt man, wie so viele andere Länder auch die wirtschaftlichen Folgen des Kriegs. Mich verwundert es nicht, dass ehemalige Regierugsberater wie Kissinger nun mit Aussagen kommen, das die ukrainische Führung auf Gebiete verzichten soll, um eine Einigung mit Russland bzw. Putin zu erzielen.

Sollte die Ukraine bis August keine großen Erfolge erzielen, bin ich mir sicher, dass die westlichen Nationen eine Lösung (setzt euch an den Tisch, Eigenständnisse) forcieren werden, denn in den USA wird ab August/September die heiße Phase der Mid-Term-Wahlen beginnen und die Demokraten stehen hier momentan in einer misslichen Lage und sollte die wirtschaftliche Situation sich für die Bürger weiter verschlechtern, werden die Bürger das Kreuz bei anderen Kandidaten machen. Biden seine Administration steht ohenhin nicht gut da, das wäre letztendlich nicht für Ihn sondern auch für die Partei der Super-GAU.

https://apnews.com/article/russia-ukrai ... f9a1335c93
Die Unterstützung der Ukraine wird von den Republikanern mitgetragen. Nur ein paar Leute aus dem republikanischen Lager haben hierzu eine kritische Haltung, grundsätzlich wird die Ukraine vom Mainstream beider Parteien in den USA vorbehaltlos unterstützt.
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Re: Russland greift die Ukraine an

Beitrag von Panarin »

Protagonist hat geschrieben: Fr 27. Mai 2022, 16:37 Selensky seine große Sorge ist das die amerikanische Bevölkerung von diesem Konflikt müde wird bzw. kein Verständnis mehr hat. Neben Waffen werden noch Milliarden Dollar der Ukraine zur Verfügung gestellt, Gelder die z.B. für innenpolitische Maßnahmen im eigenen Land fehlen werden. Darüber hinaus trägt man, wie so viele andere Länder auch die wirtschaftlichen Folgen des Kriegs. Mich verwundert es nicht, dass ehemalige Regierugsberater wie Kissinger nun mit Aussagen kommen, das die ukrainische Führung auf Gebiete verzichten soll, um eine Einigung mit Russland bzw. Putin zu erzielen.

Sollte die Ukraine bis August keine großen Erfolge erzielen, bin ich mir sicher, dass die westlichen Nationen eine Lösung (setzt euch an den Tisch, Eigenständnisse) forcieren werden, denn in den USA wird ab August/September die heiße Phase der Mid-Term-Wahlen beginnen und die Demokraten stehen hier momentan in einer misslichen Lage und sollte die wirtschaftliche Situation sich für die Bürger weiter verschlechtern, werden die Bürger das Kreuz bei anderen Kandidaten machen. Biden seine Administration steht ohenhin nicht gut da, das wäre letztendlich nicht für Ihn sondern auch für die Partei der Super-GAU.

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Ich glaube den Amerikanern und auch der NATO ist es klar dass der Krieg länger dauern wird. Nicht nur ein paar Monate. Da macht sich keiner Illusionen.
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Re: Russland greift die Ukraine an

Beitrag von Platon »

Vongole hat geschrieben: Fr 27. Mai 2022, 16:41 Zwar traue ich Verlautbarungen aus dem Kabinett Johnson nur bedingt, aber das sind bemerkenswert deutliche Worte eines Gründungsmitglieds der Nato:
Naja. Das was sie da anführt ist kein wirkliches Gegenbeispiel. Weil nach der informellen Absprache sind alte Sowjetpanzer ja erlaubt nur westliche Panzer direkt an die Ukraine nicht. Und das machen auch die Briten nicht.
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Re: Russland greift die Ukraine an

Beitrag von Protagonist »

Platon hat geschrieben: Fr 27. Mai 2022, 16:44 Die Unterstützung der Ukraine wird von den Republikanern mitgetragen. Nur ein paar Leute aus dem republikanischen Lager haben hierzu eine kritische Haltung, grundsätzlich wird die Ukraine vom Mainstream beider Parteien in den USA vorbehaltlos unterstützt.
Dass die Parteien die Ukraine unterstützen, das streitet keiner ab. Das Hilspaket ist schneller verabschiedet worden, als man blinzeln konnte. Es geht aber darum, dass die Zustimmung in der Bevölkerung nachlässt und zwangsläufig werden dann auch die Parteien gewzungen sein, zu reagieren.
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Re: Russland greift die Ukraine an

Beitrag von Vongole »

Platon hat geschrieben: Fr 27. Mai 2022, 16:46 Naja. Das was sie da anführt ist kein wirkliches Gegenbeispiel. Weil nach der informellen Absprache sind alte Sowjetpanzer ja erlaubt nur westliche Panzer direkt an die Ukraine nicht. Und das machen auch die Briten nicht.
Der Satz "Those rumours are completely untrue" ist schon sehr deutlich, und passt auch zu der neuen Ankündigung der USA.
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Re: Russland greift die Ukraine an

Beitrag von Platon »

Panarin hat geschrieben: Fr 27. Mai 2022, 16:46 Ich glaube den Amerikanern und auch der NATO ist es klar dass der Krieg länger dauern wird. Nicht nur ein paar Monate. Da macht sich keiner Illusionen.
Es gab im April schon eine Aussage dazu von Stoltenberg.
BRUSSELS, April 28 (Reuters) - NATO is ready to maintain its support for Ukraine in the war against Russia for years, including help for Kyiv to shift from Soviet-era weapons to modern Western arms and systems, Secretary-General Jens Stoltenberg said on Thursday.

He spoke after the Kremlin warned that Western arms supplies to Ukraine, including heavy weapons, posed a threat to the security of the European continent "and provoke instability". read more

"We need to be prepared for the long term," Stoltenberg told a youth summit in Brussels. "There is absolutely the possibility that this war will drag on and last for months and years."[...]
https://www.reuters.com/world/europe/na ... 022-04-28/
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Re: Russland greift die Ukraine an

Beitrag von Protagonist »

Panarin hat geschrieben: Fr 27. Mai 2022, 16:46 Ich glaube den Amerikanern und auch der NATO ist es klar dass der Krieg länger dauern wird. Nicht nur ein paar Monate. Da macht sich keiner Illusionen.
Krieg ? Selbst wenn Russland die Hälfte der Ukraine einnimmt, werden Sie jahrzehntelang mit den Folgen zu kämpfen haben. Ein Land zu besetzen, zu kontrollieren, das wird eine Lebensaufgabe werden, die Milliarden kosten wird.
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Re: Russland greift die Ukraine an

Beitrag von Seidenraupe »

Platon hat geschrieben: Fr 27. Mai 2022, 16:28 ... Es wundert mich nicht, dass die Ukrainer sich da mehr erhofft haben und das alles sehr unkonkret ist was Scholz da erzählt. Das Ziel seiner Unterstützung ist demnach auch nicht ein Sieg der Ukraine, sondern es soll die Friedensbereitschaft bei Putin erhöht werden...

https://www.bundesregierung.de/breg-de/ ... os-2044026
Was hat Scholz denn gesagt:
Eines scheint mir klar zu sein: Ernsthaft über Frieden verhandeln wird Putin jedoch nur, wenn er merkt, dass er die Verteidigung der Ukraine nicht brechen kann. Darum unterstützen wir die Ukraine. Diese Unterstützung ist eng abgestimmt mit unseren Partnern und Allliierten. Und auch darin sind wir uns einig: Wir tun nichts, was die NATO zur Kriegspartei werden lässt. Denn das würde die direkte Konfrontation zwischen Nuklearmächten bedeuten. Vielmehr geht es darum, Putin klarzumachen: Es wird keinen Diktatfrieden geben. Das wird die Ukraine nicht akzeptieren – und wir auch nicht.
Genau das scheint Melnyk nicht zu passen. Es ist aber extrem wichtig, dass die NATO oder einzelne NATO Staaten nicht zur Kriegspartei werden! Das Existenzrecht der Ukraine als eigenständiger freier und unabhängiger Staat rechtfertigt in meinen Augen keinen NATO -Russlandkrieg mit der GEfahr, in einen Flächenbrand/3.WK zu münden. Gibt schließlich noch mehr Konfliktherde auf der Welt (stellvertretend seien Iran/Israel, china/Taiwan genannt) und wenn sich erst "mehrere oder alle kloppen", ist WW III da (auch mit der Möglichkeit von Atomwaffeneinsatz!)
Wer Ironie findet, kann sie behalten. Wer nicht, sein/ihr Problem.

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Re: Russland greift die Ukraine an

Beitrag von Platon »

Vongole hat geschrieben: Fr 27. Mai 2022, 16:48 Der Satz "Those rumours are completely untrue" ist schon sehr deutlich, und passt auch zu der neuen Ankündigung der USA.
Sie macht aber den Eindruck, dass sie darauf reagiert, dass behauptet wurde, es sollen überhaupt keine Panzer geliefert werden, was aber nie behauptet wurde. Im Endeffekt ist es gut, dass international da jetzt darüber diskutiert wird. Entweder zeigt sich, dass Deutschland richtig liegt oder nicht und dann werden vielleicht doch zeitnah Kampfpanzer geliefert.
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Re: Russland greift die Ukraine an

Beitrag von Panarin »

Protagonist hat geschrieben: Fr 27. Mai 2022, 16:49 Krieg ? Selbst wenn Russland die Hälfte der Ukraine einnimmt, werden Sie jahrzehntelang mit den Folgen zu kämpfen haben. Ein Land zu besetzen, zu kontrollieren, das wird eine Lebensaufgabe werden, die Milliarden kosten wird.
Deswegen sage ich ja dass Russland langfristig scheitern wird egal wieviele Gebiete sie noch erobern.
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Re: Russland greift die Ukraine an

Beitrag von Vongole »

Seidenraupe hat geschrieben: Fr 27. Mai 2022, 16:50 (..)

Genau das scheint Melnyk nicht zu passen. Es ist aber extrem wichtig, dass die NATO oder einzelne NATO Staaten nicht zur Kriegspartei werden! Das Existenzrecht der Ukraine als eigenständiger freier und unabhängiger Staat rechtfertigt in meinen Augen keinen NATO -Russlandkrieg mit der GEfahr, in einen Flächenbrand/3.WK zu münden. (..)
Für Putin ist ein Land schon dann Kriegspartei, wenn es der Ukraine das Recht auf Selbstverteidigung verbal einräumt. :rolleyes:
Du kannst oder willst schlicht nicht einsehen, dass Putin daran gehindert werden muss, nach der Ukraine auch anderen Ländern die Selbstbestimmung abzusprechen.
Passiert das nämlich, dann kannst du von Flächenbrand sabbeln.
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Re: Russland greift die Ukraine an

Beitrag von Seidenraupe »

Vongole hat geschrieben: Fr 27. Mai 2022, 16:58
Passiert das nämlich, dann kannst du von Flächenbrand sabbeln.
Wäre schön, wenn du gemäß des Vereinszweckes "Förderung der politischen Diskussion" argumentieren würdest-
Usern "sabbeln" vorhalten, ist bestimmt nicht geeignet das Diskussionsniveau zu heben .
Russland wird kein NATO Land angreifen -genau so sicher wie es keine Atomwaffen einsetzen wird.
Wer Ironie findet, kann sie behalten. Wer nicht, sein/ihr Problem.

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Re: Russland greift die Ukraine an

Beitrag von Vongole »

Seidenraupe hat geschrieben: Fr 27. Mai 2022, 17:04 (..)
Russland wird kein NATO Land angreifen -genau so sicher wie es keine Atomwaffen einsetzen wird.
Eben. Genau deswegen können wir die Ukraine auch mit Waffen unterstützen.
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Re: Russland greift die Ukraine an

Beitrag von Protagonist »

Vongole hat geschrieben: Fr 27. Mai 2022, 16:58 Für Putin ist ein Land schon dann Kriegspartei, wenn es der Ukraine das Recht auf Selbstverteidigung verbal einräumt. :rolleyes:
Du kannst oder willst schlicht nicht einsehen, dass Putin daran gehindert werden muss, nach der Ukraine auch anderen Ländern die Selbstbestimmung abzusprechen.
Passiert das nämlich, dann kannst du von Flächenbrand sabbeln.
Russland ist bereits mit der Ukraine überfordert.
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Re: Russland greift die Ukraine an

Beitrag von Protagonist »

Vongole hat geschrieben: Fr 27. Mai 2022, 17:07 Eben. Genau deswegen können wir die Ukraine auch mit Waffen unterstützen.
Das mag zwar sein, die Frage ist nur, was passiert, wenn Putin der Geduldsfaden reißt und seine Truppen anfangen aus ukrainischen Städten Parkplätze zu machen.
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Re: Russland greift die Ukraine an

Beitrag von Troh.Klaus »

Seidenraupe hat geschrieben: Fr 27. Mai 2022, 17:04 Russland wird kein NATO Land angreifen -genau so sicher wie es keine Atomwaffen einsetzen wird.
Dann wäre es eigentlich sinnvoll, wenn die NATO direkt militärisch eingreifen würde. Luftabwehr in Kiew, Charkiv, Mykolajiew, Odessa, Dnipro stationieren, den Seeweg für Handelsschiffe von und zu Odessa sichern, den Nachschub der Ukraine mit wirksamen Waffen organisieren. Putin würde toben, aber was kann er tun, wenn er kein Nato-Land angreifen oder Atomwaffen einsetzen will.
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Re: Russland greift die Ukraine an

Beitrag von Vongole »

Oha, kommt da etwas in Bewegung?
China sperrt Luftraum für umregistrierte Flugzeuge aus Russland
Der rechtliche Status etlicher Flugzeuge russischer Betreiber ist nach den westlichen Sanktionen und der Umregistrierung in Russland nicht geklärt. Diese Flugzeuge verbannt China nun aus dem Luftraum.
https://www.airliners.de/china-sperrt-l ... land/64946
Und in einem russischen Regionalparlament wird eine Ende des Kriegs gegen die Ukraine gefordert:
In der Region Primorje im östlichsten Teil Russlands fordern zwei kommunistische Abgeordnete öffentlich ein Ende der Offensive in der Ukraine. "Wenn unser Land die Militäroperation nicht stoppt, wird es noch mehr Waisen in unserem Land geben", sagt der Abgeordnete Leonid Wasjukewitsch während einer Sitzung des Regionalparlaments. "Wir verlangen den sofortigen Rückzug der russischen Truppen." Es ist das erste Mal, dass Abgeordnete der Kommunistischen Partei in Russland (KPRF) sich öffentlich derart äußern. Gouverneur Oleg Koschemjako wirft den beiden Abgeordneten vor, "die russische Armee zu diskreditieren (...), die gegen den Nazismus kämpft". Beiden Abgeordneten wurden daraufhin mit 27 zu fünf Stimmen für die Dauer des Tages ihr Stimmrecht im Regionalparlament entzogen. Der Fraktionsvorsitzende verspricht "härteste Strafmaßnahmen".
https://www.n-tv.de/politik/17-15-Russi ... 43824.html 17.15
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Re: Russland greift die Ukraine an

Beitrag von Platon »

Hier kann man die andere Seite der jüngsten russischen Gebietsgewinne sehen:
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Re: Russland greift die Ukraine an

Beitrag von oga »

Platon hat geschrieben: Fr 27. Mai 2022, 15:30 Die Frage ist ob man genug Panzer und schwere Artillerie hat, um lokal genug Feuerkraft zu haben und hier sind halt die ausländischen Unterstützer gefragt, das entsprechende Material zu liefern. Daran arbeitet man ja im Moment auch ganz aktiv.
Wer beliefert die Ukrainer eigentlich mit Treibstoff? :?:
I guess I should warn you, if I turn out to be particularly clear, you've probably misunderstood what I've said.
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Re: Russland greift die Ukraine an

Beitrag von Zunder »

Russland, vermutlich.
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Re: Russland greift die Ukraine an

Beitrag von Misterfritz »

Vongole hat geschrieben: Fr 27. Mai 2022, 16:41 Zwar traue ich Verlautbarungen aus dem Kabinett Johnson nur bedingt, aber das sind bemerkenswert deutliche Worte eines Gründungsmitglieds der Nato:
Ich muss ehrlich sagen, dass ich Truss nicht wirklich glaube.
Es kommt ihr nur jetzt gut gelegen, Deutschland schlecht dastehen zu lassen, da sie vorhat, das "Grenzproblem" mit Irland auf britische Art zu lösen - d.h. die Verträge zu brechen.
Das Salz in der Suppe des Lebens ist nicht Selbstdisziplin, sondern kontrollierte Unvernunft ;)
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Re: Russland greift die Ukraine an

Beitrag von Zunder »

Vongole hat geschrieben: Fr 27. Mai 2022, 16:41 Zwar traue ich Verlautbarungen aus dem Kabinett Johnson nur bedingt, aber das sind bemerkenswert deutliche Worte eines Gründungsmitglieds der Nato:
Es ging um Kampfpanzer westlicher Bauart.
Von solchen Geräten hat noch kein Nato-Staat auch nur ein Stück geliefert. Offensichtlich steht dahinter eine informelle Vereinbarung. Darum geht's. Im übrigen kann sich das auch noch ändern, wird es wohl auch.
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Re: Russland greift die Ukraine an

Beitrag von Vongole »

Misterfritz hat geschrieben: Fr 27. Mai 2022, 17:54 Ich muss ehrlich sagen, dass ich Truss nicht wirklich glaube.
Macht nichts ;)
Die Diskussion dürfte jedenfalls in der Welt sein, mal schauen, wie andere Nato-Partner reagieren.
Es kommt ihr nur jetzt gut gelegen, Deutschland schlecht dastehen zu lassen, da sie vorhat, das "Grenzproblem" mit Irland auf britische Art zu lösen - d.h. die Verträge zu brechen.
Diesen Fight muss UK mit der gesamten EU plus USA austragen, und die haben sich bereits beide deutlich positioniert.
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Re: Russland greift die Ukraine an

Beitrag von Kohlhaas »

Bobo hat geschrieben: Do 26. Mai 2022, 01:51 Ja. Für Militär, Taktik und Strategie meinetwegen, aber Völkerrecht und Insiderwissen zu aktuellen Regierungsgeschäften und Bündnis Fragen sowie Wirtschaftsministwrium sehe ich da nicht, und politische Verantwortung trägt er auch keine. Er ist nur einer von Tausenden, die der Regierung den Job erklären wollen.
Nein. Er ist nicht einer von tausenden beliebigen Leuten. Er ist jemand, der sich wissenschaftlich mit diesem Themengebiet befasst hat. Und die wissenschaftliche Befassung endet nicht mit dem Studienabschluss ("...lebenslanges Lernen...") und mündet auch nicht in Fachidiotentum, das Aussagen nur zu einem sehr eng umrissenen Themengebiet rechtfertigt. Wir sollten dem Mann schon zugestehen, dass er weiß, worüber er redet. Solche Leute können nicht arbeiten und werden nicht bezahlt, wenn sie nicht ständig Kontakt zu den einschlägigen Behörden haben und sich nicht unablässig informieren und weiterbilden.
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Re: Russland greift die Ukraine an

Beitrag von Kohlhaas »

Wähler hat geschrieben: Do 26. Mai 2022, 06:03 Es ist gut, dass der Westen seine Werte mit Wirtschaftssanktionen verteidigt. Allerdings dürfte die USA mehr daran interessiert sein, China in Schach zu halten, wofür es die Regionalmacht Russland in Zukunft wohl auch noch braucht. Die EU muss dringend eine eigene Position entwickeln, die von China und Russland dann auch wahrgenommen wird.
Die EU wird ihre Grundhaltung hoffentlich nie im Konflikt mit den USA vertreten müssen. Die USA werden hoffentlich nie Russland zur Durchsetzung ihrer Interessen brauchen. Und was die EU beschlossen hat und durchsetzt, wird in Russland ganz sicher nicht "übersehen" werden. Das ist geeignet, Russland abzuwürgen.
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Re: Russland greift die Ukraine an

Beitrag von Bobo »

Protagonist hat geschrieben: Fr 27. Mai 2022, 16:10 Aktuelle Medienberichte deuten auf eine andere Entwicklung hin, auch ein Grund, wieso Selensky nach mehr Hilfe verlangt.
Speichere meine Worte im Hinterkopf. Er wird noch nach Waffen verlangen, wenn die Russen auf dem Rückzug sind. :D
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Re: Russland greift die Ukraine an

Beitrag von NicMan »

Platon hat geschrieben: Fr 27. Mai 2022, 17:31 Hier kann man die andere Seite der jüngsten russischen Gebietsgewinne sehen.
Die Oryx-Daten zeigen ein stabiles 4:1 Verhältnis bei russischen Verlusten zu ukrainischen Verlusten. Auch wenn da eventuell Sample Bias mit reinspielt ist es (auch weil die Ukrainer auf ihrem eigenen Boden verteidigen) sehr plausibel anzunehmen , dass die russischen Verluste deutlich höher und keineswegs klein sind. Außerdem zeigte sich letztens, dass Oryx häufig tatsächlich 65-80 Prozent der tatsächlichen Verluste abdeckt. Das Pentagon rechnet beispielsweise mit knapp 1000 verlorenen russischen Panzern seit Kriegsbeginn und Oryx konnte davon fast 750 eindeutig belegen, was für die hohe Seriösität der Daten spricht.

Eines scheint mir klar. Egal wie dieser Krieg ausgeht (und meine Meinung ist ja bekannt): Die russische Armee wird nach dem Krieg so stark beschädigt sein, dass sie Jahre für den eigenen Wiederaufbau brauchen wird. Weitere Auslandseinsätze verbieten sich dadurch.
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Re: Russland greift die Ukraine an

Beitrag von Wähler »

Kohlhaas hat geschrieben: Fr 27. Mai 2022, 18:14 Die EU wird ihre Grundhaltung hoffentlich nie im Konflikt mit den USA vertreten müssen. Die USA werden hoffentlich nie Russland zur Durchsetzung ihrer Interessen brauchen. Und was die EU beschlossen hat und durchsetzt, wird in Russland ganz sicher nicht "übersehen" werden. Das ist geeignet, Russland abzuwürgen.
Kohlhaas hat geschrieben: Fr 27. Mai 2022, 18:14 Die EU wird ihre Grundhaltung hoffentlich nie im Konflikt mit den USA vertreten müssen. Die USA werden hoffentlich nie Russland zur Durchsetzung ihrer Interessen brauchen. Und was die EU beschlossen hat und durchsetzt, wird in Russland ganz sicher nicht "übersehen" werden. Das ist geeignet, Russland abzuwürgen.
Unter Trump gab es diesen Konflikt zwischen den USA und der EU doch schon. In den internationalen Beziehungen dürfte sich Einiges verschieben in der mittelfristigen Perspektive und das liegt in erster Linie an China. Russland ist nur noch eine Regionalmacht und die EU weiß bisher nicht, was sie eigentlich auf der globalen Bühne darstellen möchte. Hoffentlich verliert sich die EU ohne eine richtige strategische Zielsetzung nicht in einem Dauerkonflikt zwischen Russland und der Ukraine.
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Re: Russland greift die Ukraine an

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Re: Russland greift die Ukraine an

Beitrag von Platon »

Mittlerweile fragt man sich ob Scholz nicht einfach nur am Shitposten und Trollen ist was das Thema angeht.
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Re: Russland greift die Ukraine an

Beitrag von Kohlhaas »

Michael_B hat geschrieben: Do 26. Mai 2022, 11:23 Nur mal zu meinem Verständnis: Es hieß doch, irgendwann sind die alten Mühlen sowjetischer Bauart aufgebraucht. Dann würden modernere Waffen (ich vermute jetzt mal westlicher Bauart?) kommen, an denen die Ukrainer aber erst noch ausgebildet werden.
Es ist doch klar absehbar, wann die östlichen Nato-Länder in Europa kein Material aus sowjetischer Produktion mehr haben werden. Was sollte man denn danach noch liefern, außer westlichem Material? Woher kommt denn dieser komische "Streit" zwischen Deutschland und Polen über Kompensationen?
Und jetzt heißt es: April April, wenn die Sowjet-Panzer alle sind, pech gehabt?
Kann ich mir nicht vorstellen. Vermutlich wirklich Verwirrungstaktik.
Ich kann mir auch nicht vorstellen, woher dieses Gerede jetzt kommt. Die USA haben der Ukraine fast hundert ziemlich moderne Panzerhaubitzen zugesagt, Deutschland und die Niederlande wollen auch Panzerhaubitzen schicken, Deutschland hat Gepard-Panzer versprochen (vermutlich sogar noch mehr...). An all dem werden ukrainische Soldaten derzeit ausgebildet. Die Ausbildung läuft in Deutschland. Da sagt hinterher niemand "April, April...."
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Re: Russland greift die Ukraine an

Beitrag von Adam Smith »

Darf man im Forum eigentlich den gegenteiligen Standpunkt zur Gewalt vertreten?
Das ist Kapitalismus:

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Re: Russland greift die Ukraine an

Beitrag von Bobo »

"Michael Alexander" post_id=5218312 time=1653574547 user_id=9840]
Russland verfügt über ein Vielfaches der Feuerkraft der Ukraine. Um welchen Faktor wir reden, ist mir nicht ganz klar, aber es ist nicht nur das drei- oder fünffache, sondern bewegt sich in ganz anderen Dimensionen, gerade was schwere Artillerie angeht. Es ist unheimlich aufwendig, diesen Nachteil der Ukraine durch Waffenlieferungen auszugleichen, vor allem wenn diese aus den USA erfolgen müssen, und nicht aus Ländern wie Deutschland, die sich verweigern.
Russland ballert vor allem mit Distanzwaffen während die Ukr. Deren Panzer Truppe dezimiert hat. Mittlerweile werden die Russen Raketen dümmer. Dadurch hat die Ukr. Zwar einen enormen Schaden, aber dafür wird Russland zahlen. Das haben die nur noch nicht realisiert. Kommt noch. Die Kohle ist ja bereits eingefroren. Die Ari der Ukr. Hingegen wird wachsen und präziser. Somit haben die Russen noch vor sich, was die Ukr. Schon hinter sich haben. Deutschland verweigert sich nicht. Wir liefern erst mal nur keine Kampfpanzer westlicher Bauart. Ari und andere Distanzwaffen aber schon. Ich erwarte, dass die Russen bis in dem Dezember 4 bis 5 Divisionen einbüßen werden.
Es ist auch allgemein bekannt, dass die Infrastruktur der Ukraine zunehmend zerstört wird. Auch militärische Einrichtungen und die Rüstungsindustrie werden systematisch von Russland bombardiert. Umgekehrt ist dies nicht der Fall, und soll auch nicht der Fall sein, wenn es nach dem Westen geht. Die wenigen Ausnahmen sind nichts als das, wenige Ausnahmen. Der Krieg soll gemäss dem Willen des Westens eben nicht nach Russland getragen werden, was Russland ermöglichen wird, in Ruhe weiter Waffen zu produzieren und Truppen auszubilden.
Vor allem die Städte wurden zerstört. Es wird der Tag kommen, an dem die Russen erkennen, warum es dumm ist Städte zu zerstören und Truppen darin zu parken. Die ukr. Rüstungsindustrie hat zu keiner Zeit eine maßgebliche Rolle gespielt, und die relevanten sind für Russland unerreichbar. Dem Westen ist es egal was auf russ. Boden geschieht. Somit herrscht Gleichstand. Auch die ukr. Kann in Ruhe Soldaten ausbilden oder ausbilden lassen, und die Waffen werden auch sorglos produziert. Wo siehst den Vorteil?

Das ist alles allgemein bekannt, auch wenn einige hier nahelegen, das sei nur russische Propaganda. Viele Experten sagen auch genau das, was ich hier auch sage, und ich verstehe nicht, wie hier teilweise versucht wird, eine Blase zu errichten, in der nur angenehme Nachrichten als authentisch wahrgenommen werden, und alles andere als russische Propaganda weggewischt wird.
Niemand erwartet aus einem Krieg nur angenehme Nachrichten. Aber es macht schon Sinn, die Geschichte unter Berücksichtigung der zumindest bekannten Fakten abzuschätzen. Russland verballert seine Munition, schreddert die Panzer Truppe samt Besatzungen und wird in absehbarer Zeit die Mobilmachung anordnen müssen, weil 6 bis 8 Divisionen nicht reichen, um Gebiete auch nur zu halten.

Ich würde dich nicht als Propagandist abtun, aber schon als gemäßigte Russe, der sich zwar nicht mit dem Krieg solidarisiert, aber schon die Stille Hoffnung hegt, dass noch irgendetwas von Russlands einstigen Ruf übrigbleiben wird wie du ihn dir vorstellst. Ich würde es den Russen gönnen, aber ich fürchte, der faschistische Diktator, hat ganze Sache gemacht. Ich schrieb es schon zu Anfang des Krieges. Die Russen werden nach diesem Krieg sein, was die Deutschen nach WK 2 waren. Falls sie es nicht schon sind. Ehrenhaft ist an den Russen rein gar nichts mehr. So ergeht es Faschisten in Europa nun mal.

Wieso soll das nicht zu meiner Analyse passen? Russland dachte wohl, die Ukraine sei ein Spaziergang und ist deswegen gleich aus mindestens drei Richtungen einmarschiert (von der Krim aus in die Südukraine, von Belarus aus nach Kyiv, und vom Osten aus) und hat sich wirklich üble Verluste eingefangen. Die Russen sind aber auch nicht so blöd, wie manche meinen, sondern haben offenbar dazugelernt und sich aus Kyiv und Charkiv zurückgezogen. Umso mehr Kräfte hat man nun für die Operationen im Donbass. Und ja, man führt nun nicht eine grosse Operation mit weiten Vorstössen durch, sondern viele kleinere Operationen mit kleinen Vorstössen, die logistisch einfacher sind.
Exakt. Sie müssten eine enorme Bündelung vornehmen, um ein paar bescheidene Erfolge zu erzielen. Dafür werden sie an der Nordflanke zurückgedrängt. Wie lange wird es dauern, bis die Bündelung zerschlagen ist! Was kommt dann? Mobilmachung? Dann ist die Hose runter und Putin wird gegenüber seinem Volk Farbe bekennen. Es herrscht Krieg, dem bereits Zehntausende zum Opfer gefallen sind.
Das eroberte Mariupol ist nach Odessa einer der wichtigsten Seehäfen der Ukraine; die umkämpften Sjewjerodonezk und Lyssytschansk sind strategisch wichtige Grossstädte, die auch von ideologischer Bedeutung sind, weil sie das letzte Gebiet der Oblast Luhansk darstellen, die noch nicht unter russischer Kontrolle sind.
Davon ist nichts von Bedeutung. Absolut gar nichts! Deutschland hatte nahezu ganz Europa besetzt und bekam eine Lehre erteilt. Bezüglich der Gegenfront befindet sich Russland heute in genau dieser Situation wie Deutschland damals. Auf der Krim gab es keinen Widerstand, die heutige ukr. Armee ist eine völlig andere. Das mussten die, Russen auf die harte Tour lernen. Die Russen werden aus der Ukraine getrieben. Ist nur eine Frage der Zeit.

Versuche der Russifizierung werden daran nichts ändern. Die Russen sind dort ein nicht erwünschter Fremdkörper und werden entfernt.
Zuletzt geändert von Bobo am Fr 27. Mai 2022, 19:21, insgesamt 7-mal geändert.
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Re: Russland greift die Ukraine an

Beitrag von Troh.Klaus »

Adam Smith hat geschrieben: Fr 27. Mai 2022, 18:58 Darf man im Forum eigentlich den gegenteiligen Standpunkt zur Gewalt vertreten?
Der da wäre?
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