Welche Heilsbotschaft bieten die Religionen?

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Palasta
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Re: Welche Heilsbotschaft bieten die Religionen?

Beitrag von Palasta »

firlefanz11 hat geschrieben:(09 Feb 2022, 14:50)

Wie kommstn auf DAT schmale Brett?! :s

Sollte wohl Lichtteilchen heissen. Mein Fehler.


aleph hat geschrieben:(11 Feb 2022, 06:50)

Wieso Betroffene? Als Heilsbotschaft wird doch etwas Positives angesehehen, die Überbringer von Heilsbotschaften sehen sich gewöhnlich nicht als Betroffene, eher als Auserwählte und Propheten. :)

Ist schon korrekt. Ohne Unheil keine Heilsbotschaft. Wir sind die zu Erlösenden und Jesus Christus der Erlöser, der Heilland, der uns von dieser verfluchten Existenz zu befreien versucht.
And the LORD God said, “Behold, the man has become like one of Us (Father, Son, Holy Spirit), knowing [how to distinguish between] good and evil; and now, he might stretch out his hand, and take from the tree of life as well, and eat [its fruit], and live [in this fallen, sinful condition] forever”

Deshalb die Frage, welche anderen Religionen so ein Szenario beinhalten.
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aleph
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Re: Welche Heilsbotschaft bieten die Religionen?

Beitrag von aleph »

Das steht in einem Religionsbuch. In Wikipedia findet man unter "Erlösung" bestimmt auch Hinweise dazu. Spontan fällt mir der Buddhismus ein. Aber die Vorstellung, der Mensch müsste erlöst werden, ist etwas speziell Christliches, das stimmt.
Auf dem Weg zum Abgrund kann eine Panne lebensrettend sein. Walter Jens
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Papaloooo
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Re: Welche Heilsbotschaft bieten die Religionen?

Beitrag von Papaloooo »

aleph hat geschrieben:(11 Feb 2022, 10:51) Aber die Vorstellung, der Mensch müsste erlöst werden, ist etwas speziell Christliches, das stimmt.
Weil das Dogma von der göttlichen Verdammnis der Menschheit das Dogma der Erlösung bedingt.
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aleph
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Re: Welche Heilsbotschaft bieten die Religionen?

Beitrag von aleph »

Papaloooo hat geschrieben:(11 Feb 2022, 11:50)

Weil das Dogma von der göttlichen Verdammnis der Menschheit das Dogma der Erlösung bedingt.
So ist es. :thumbup:
Weder Judentum noch Islam kennen das. Daher ist es sinnlos, beiden Religionen Gesetzlichkeit vorzuwerfen, wie es Paulus getan hat und heute viele Christen das tun. In beiden Religionen bleibt Gott souverän und lässt sich nicht kaufen, wie im Christentum, wo gilt, wo es heißt
Durch ihn wurden wir freigekauft – um den Preis seines Blutes

https://www.bibleserver.com/de/verse/Epheser1%2C7

Daher, wenn man die Höllenvorstellung und die Heilsnotwendigkeit Jesu herausnimmt, entzieht man dem Christentum der Existenzgrundlage. Diese Religion dient alleine der Erlösung von der Trennung von Gott, ob man das nun Hölle nennt oder auch nicht.

Ist aber ein netter Versuch. ;)
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Re: Welche Heilsbotschaft bieten die Religionen?

Beitrag von aleph »

Hier ist eine ausführliche Erklärung.
https://www.bibelkommentare.de/kommenta ... -loesegeld

Gemäß Judentum und Islam ist ein Gott, der Lösegeld bezahlen muss, nicht mehr souverän, er hat den Lösegeldempfänger als Geschäfts- und Vertragspartner.
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Re: Welche Heilsbotschaft bieten die Religionen?

Beitrag von X3Q »

Misterfritz hat geschrieben:(06 Feb 2022, 09:00)

Man könnte das aber auch so interpretieren, dass Gott sich einen Scheißdreck für seine Schöpfung interessiert. ...
Womit klar sein dürfte, dass Gott ein Mann ist. Keine Frau würde einen solchen Saustall anrichten und sich dann verpissen.

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Palasta
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Re: Welche Heilsbotschaft bieten die Religionen?

Beitrag von Palasta »

aleph hat geschrieben:(11 Feb 2022, 12:09)

Hier ist eine ausführliche Erklärung.
https://www.bibelkommentare.de/kommenta ... -loesegeld

Gemäß Judentum und Islam ist ein Gott, der Lösegeld bezahlen muss, nicht mehr souverän, er hat den Lösegeldempfänger als Geschäfts- und Vertragspartner.

Verwirrende Erklärung wäre treffender.
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Re: Welche Heilsbotschaft bieten die Religionen?

Beitrag von Papaloooo »

Palasta hat geschrieben:(11 Feb 2022, 14:24)

Verwirrende Erklärung wäre treffender.
Nein, das ist schon richtig,
auf dieses Fundament ist das Christentum gebaut:

Gott schuf also Himmel und Erde und ein Paradies für den Menschen.
Der Mensch aber nutzte seinen freien Willen und fiel damit aus Gottes Gnade,
er war also in der christlichen Mythologie deswegen verdammt worden.

Kurzum war es für Gott nun also zunächst mal unmöglich,
die Seelen der Menschen nach deren Tod ins Paradies zu holen.

Das konnte Gott erst dann machen, wenn die Menschen einen Menschen nehmen und an ein Kreuz nageln.
Mit diesem Opfer war also Gott wieder besänftigt,
und es machte Gott erst möglich, die Seelen der Menschen wieder in dem Himmel zu lassen.

Der Mensch aber, der den Kreuzestod durch verpfeifen des zu kreuzigenden Menschen an die Kreuziger ermöglicht hatte,
der sei auf immer verdammt.

Nun wird das Ganze immer verworrener das stimmt schon,
aber darauf baut nichtsdestotrotz das Christentum auf.

Und wenn man das bei einem gläubigen Christen hinterfragt,
dann dreht und windet er sich,
oder versucht einem zu drohen,
dass die Hinterfragung der Sinnes des Kreuzestodes Jesus der direkte Weg in die Hölle sei.

Mit Logik und Ratio ist da nicht viel möglich.
Ein Dogma ist ein partielles Denkverbot - ein Hinterfragungsverbot.

Es hieße schließlich: "ihr sollt glauben wie die Kinder!"
Aber sind es nicht gerade die Kinder, die einen am öftesten fragen "und warum?"
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Re: Welche Heilsbotschaft bieten die Religionen?

Beitrag von aleph »

Guter Beitrag. Ja, wenn man keine anderen Infos hat, so kommt einem das plausibel vor, wenn man nie etwas Anderes hört. Erst als ich bereits Atheist war, war ich bereit, nicht nur die Sicht anderer Weltanschauungen zu verstehen, sondern begriff auch, dass diese Vorstellungen nicht nur widersinnig, sondern auch speziell christlich ist.

Genau das ist die Heilsbotschaft der Christentümer. Daher kann ich verstehen, dass Christen gerne die unangenehmen Seiten ihrer Religion ablegen möchten, wie die Höllenvorstellung oder den Sündenfall, aber sie sehen nicht, dass diese Kernbotschaften aufeinander aufbauen. Beispielsweise erklären Christen Tod und Leid mit eben diesen Sündenfall. Einerseits sprechen sie von einem historischen Ereignis, andererseits möchten sie die Schöpfungsgeschichte mit dem Sündenfall als eine Art Gleichnis oder symbolische Erzählung abwerten.
Für Juden und Moslems sind Sündenfall und Vertreibung aus dem Paradies eben nicht die einschneidenden Zäsur, aus der man erlöst werden müsste, daher haben sie in dieser Hinsicht auch keine Heilsbotschaften anzubieten. Für Juden ist die Heilsbotschaft das gelobte Land auf der Erde und für Moslems ist die Heilsbotschaft, dass es nur einen Gott gibt und dass es sinnlos ist, weitere Götter zu haben und neue religiöse Features zu kreieren.
Auf dem Weg zum Abgrund kann eine Panne lebensrettend sein. Walter Jens
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Re: Welche Heilsbotschaft bieten die Religionen?

Beitrag von butterfly »

Papaloooo hat geschrieben:(11 Feb 2022, 20:53)

Nein, das ist schon richtig,
"
Man muss Jesus als politischen Akt betrachten: was du verschweigen willst mache bekannt und was man verschweigen wollte, waren die Kreuzigungen...
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Re: Welche Heilsbotschaft bieten die Religionen?

Beitrag von Papaloooo »

butterfly hat geschrieben:(12 Feb 2022, 11:40)

Man muss Jesus als politischen Akt betrachten: was du verschweigen willst mache bekannt und was man verschweigen wollte, waren die Kreuzigungen...
Politischen Akt von wem?
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Re: Welche Heilsbotschaft bieten die Religionen?

Beitrag von butterfly »

Papaloooo hat geschrieben:(12 Feb 2022, 12:11)

Politischen Akt von wem?
Der der Jesus zum Erlöser erklärt hat.
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Re: Welche Heilsbotschaft bieten die Religionen?

Beitrag von Papaloooo »

butterfly hat geschrieben:(12 Feb 2022, 12:22)

Der der Jesus zum Erlöser erklärt hat.
Okay, und weshalb würdest du das als politischen Akt bezeichnen?
Nicht, dass ich das abstreite,
aber nur dass ich verstehe,
welchen Zweck du darin (dahinter) vermutest.
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Re: Welche Heilsbotschaft bieten die Religionen?

Beitrag von butterfly »

Papaloooo hat geschrieben:(12 Feb 2022, 12:42)

Okay, und weshalb würdest du das als politischen Akt bezeichnen?
Nicht, dass ich das abstreite,
aber nur dass ich verstehe,
welchen Zweck du darin (dahinter) vermutest.
Naja, ich sehe darin halt eher Politik, dass das was man verschweigen will, bekannt macht. Keiner hinterfragt mehr, das Menschen kreuzigen ein unmenschlicher Akt ist.
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Re: Welche Heilsbotschaft bieten die Religionen?

Beitrag von Papaloooo »

butterfly hat geschrieben:(12 Feb 2022, 14:47)

Naja, ich sehe darin halt eher Politik, dass das was man verschweigen will, bekannt macht. Keiner hinterfragt mehr, das Menschen kreuzigen ein unmenschlicher Akt ist.
Also unter Lukas 17:13 ff kannst du lesen,
dass der Kreuzestod keineswegs beschönigt wurde.

Die Christen der Anfangszeit glaubten aber an eine baldige Wiederkehr des Messias.
Nachdem das nach 3 Jahrzehnten nicht geschehen war,
begann man Jesus' leben niederzuschreiben - und auch auszuschmücken.

Der einzige Zeitzeuge Jesus' leben unter denen,
die die Geschichte Jesus' aufschrieben, war Johannes.
Johannes war zu jener Zeit, zu der Jesus (laut Evangelium) starb,
aber noch ein junger Erwachsener, wenn nicht gar ein Jugendlicher.

Natürlich findet sich Johannes' Heroisierung Jesus' in dessen Schrift wieder.
Die anderen Evangelisten haben bei Johannes abgeschrieben.
Auch Paulus, dessen Briefe den größten prozentualen Anteil des N.T. ausmachen,
hatte Jesus nie gesehen.

Der Paulus, dessen Lichterfahrung währen seiner Christenverfolgung wohl eine Scheitellappen-Epilepsie war,
diese Epilesie-Form beinhaltet auch noch folgende Symptome:
- Auftreten psychischer Symptome (z. B. "Traumzustand", Unwirklichkeitsgefühl, Déjà-vu-Erlebnisse)
- meist mit Einschränkung des Bewusstseins
(Passt doch recht gut zu ihm.)

Nun musste man natürlich als Anhänger Jesus' dessen Leben und Tod noch gewisse relevante Bedeutungen andichten.
Und hierin war man wirklich erfindungsreich gewesen.

Letztlich wurde der Kreuzigungstod dann eben zum Schlüssel für den Eintritt in das "Gute Reich" der Seele
nach dem Tod des menschlichen Körpers erklärt.

Logisch erschließt sich einem das zwar nicht,
es ist aber das wesentliche Dogma des Christentums.
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Re: Welche Heilsbotschaft bieten die Religionen?

Beitrag von butterfly »

Papaloooo hat geschrieben:(12 Feb 2022, 15:16)

Also unter Lukas 17:13 ff kannst du lesen,
.
Ich kann mir menschlich betrachtet trotzdem nicht vorstellen, das Jesus keine "Politik" sein soll, also bekannt machen, was man verschweigen will. Da ist gegenwärtig also genug Gras drüber gewachsen, sodass es heute kein mehr interessiert, wer vor 2000 Jahren Nägel durch Hände und Füße bekommen hat. Ich grabe es trotzdem aus :D wenn mich diese "Bevölkerungsgruppe" deswegen kreuzigen will, nur zu :p
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Re: Welche Heilsbotschaft bieten die Religionen?

Beitrag von Papaloooo »

butterfly hat geschrieben:(13 Feb 2022, 12:35)

Ich kann mir menschlich betrachtet trotzdem nicht vorstellen, das Jesus keine "Politik" sein soll, also bekannt machen, was man verschweigen will. Da ist gegenwärtig also genug Gras drüber gewachsen, sodass es heute kein mehr interessiert, wer vor 2000 Jahren Nägel durch Hände und Füße bekommen hat. Ich grabe es trotzdem aus :D wenn mich diese "Bevölkerungsgruppe" deswegen kreuzigen will, nur zu :p
Zunächst mal ging es im Christentum um die Heroisierung einer Person.
Erst später, als die Fürsten zugleich Kirchenoberhäupter waren, erkannten diese,
dass sie am gesichertsten eine Macht über die Untertanen erreichen,
wenn sie sich als Mittler zwischen Mensch und Gott ausgeben.
Denn: dem Kirchenfürsten kann man etwas verheimlichen,
wenn dieser aber mit Gott verbündet ist, dann nicht mehr.

Kurioserweise betrachten sich bis heute viele Kirchengeistliche immer noch in eben dieses Position:
Als Mittler zwischen Pfarreimitgliedern und Gott.

Und viele erzkonservative Pfarreimitglieder sehen das auch noch so:
Ohne die regelmäßige Beichte im Katholizismus sei der Weg zum Himmel der Seele verwehrt.
Ohne die regelmäßigen sonntäglichen Gottesdienste ebenfalls.
Zudem glauben immer noch viele Menschen an die Wirkkraft der Sakramente,
und eben nicht an eine Wirkkraft der Sakramente, die nur wirkt, weil man eben daran glaubt.

Wie viele Kinder erhalten heute noch die Taufe?
Wie viele Menschen wollen kirchlich getraut werden?
Ja klar - die Romantik - aber ich kann mir da romantischeres vorstellen.

Es ist wiederum die Vorstellung eines göttlichen Wesens das den Segen nur dann austeilen könne,
wenn menschliche Lakaien mit ihrem Anteil dazu beitrügen.

Göttliche Allmacht?
Nein, kann es dann nicht sein!
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Palasta
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Re: Welche Heilsbotschaft bieten die Religionen?

Beitrag von Palasta »

Papaloooo hat geschrieben:(11 Feb 2022, 20:53)

Nein, das ist schon richtig,
auf dieses Fundament ist das Christentum gebaut:
Das ist mir klar, habe nichts anderes Behauptet.

Du hattest mich gefragt, ob ich über andere Glaubensrichtungen/Religionen und Ursprünge informiert bin. Ich habe einen guten Überblick würde ich behaupten.

Der erwähnte Baum der Erkenntnis hats mir besonders angetan. Finde es bemerkenswert in Bezug auf die christliche UnHeilsbotschaft.

Bei der Bezeichnung angefangen.

Baum | der Erkenntnis | von Gut und Böse.
Zu Englisch, The Tree of the Knowledge of the Good and Evil.


Ein Baum ist ein Lebewesen, vom kleinen KeimSamen bis zum ausgewachsenem adulten Pflanze. Wo die Wurzeln schlagen, der Stamm von dem alles ausgeht wächst, Äste und Blattwerk spriesen, Früchte gedeihen...

Deutsch Erkenntnis und engl. Knowledge (Wissen) können bei hergestellten Zusammenhängen Grundlegend anders Verstanden werden. Im biblischem Mainstream wird unkonkret das Unterscheiden zwischen Gut und Böse als zukommende Fähigkeit beschrieben. Es wird nie erklärt, warum der Akt des Früchtepflückens so fatale Folgen für die gesamte Menschheit hat.

Gut und Böse. Die christliche Auslegung hält es wortwörtlich. Das Gute - klarer Schnitt - Das Böse, das erst mit dem Frevel des UrPaares so wirklich in die Welt kam, oder so ähnlich.
Weil zwei ungehorsam waren, sind myrarden entfernte Verwandte mitgehangen und müssen büsen. Das verstehe wer will. Ein Neustart oder wenig drastischere Lösung kam offensichtlich nicht in Frage. Warum das, darauf gibts auch keine Antwort.

So müühsteriös, so oppskur, so nichts sagend. Wenn man den ein und anderen Kniff anwendet, lässt sich Sinnvolles drat.

Der Merismus (von griechisch μερισμός: „Teilung“, „Zergliederung“) ist eine rhetorische Figur der Lyrik, mit dem eine Gesamtheit durch zwei, meist gegensätzliche Begriffe ausgedrückt wird.
https://de.wikipedia.org/wiki/Merismus



The phrase in Hebrew, טוֹב וָרָע ("tov wa-raʿ") literally translates as "good and evil". This may be an example of the type of figure of speech known as merism, a literary device that pairs opposite terms together in order to create a general meaning, so that the phrase "good and evil" would simply imply "everything". This is seen in the Egyptian expression "evil-good", which is normally employed to mean "everything".[2] In Greek literature, Homer also uses the device when Telemachus states that "I [wish to] know everything, the good and the evil"; although the words used – ἐσθλός for "good" and χερείων for "evil" – are better termed "superior" and "inferior".[3] However, if "tree of the knowledge of good and evil" is to be understood to mean a tree whose fruit imparts knowledge of everything, this phrase does not necessarily denote a moral concept. This view is held by several scholars.
https://en.wikipedia.org/wiki/Tree_of_t ... il#Judaism

- Alpha Omega
- Gut/Böse als zwei Seiten einer Medaillie.

Der Baum ... des Wissens von Gut bis Böse / ... des Erkennens von Allem (Wissen-schaft)



Die Medaillie ist Wissen. Schaffen von Wissen in all seinen Facetten, von seiner Guten/Schöpferischen Anwendungen (Medizin, Elektrizität aus Kernspaltung, Hygiene) bis zu seinem Bösen/disharmonischen Gebrauch und die unweigerlichen Folgen (nukleare Waffen, Klimawandel, idiologisch motivierter Genozid, pron). Danach ist auch der freie Wille zu verstehen.

Adam und Eva. Eva verführt Adam, man nimmt Frucht vom Baum des Wissens von Gut/Böse. Adam (Eva) steht nicht für ein Individum, sondern die Spezies in ihrer Gesamtheit, was mehr oder weniger Bibelkonform ist? Eva ist der weibliche/passive Aspekt, die unterliegende Motivation für die männliche/aktive Kraft.
Mankind—human being—male individual
The Bible uses the word אָדָם‎ ( 'adam ) in all of its senses: collectively ("mankind", Genesis 1:27), individually (a "man", Genesis 2:7), gender nonspecific ("man and woman", Genesis 5:1–2), and male (Genesis 2:23–24).[4] In Genesis 1:27 "adam" is used in the collective sense, and the interplay between the individual "Adam" and the collective "humankind" is a main literary component to the events that occur in the Garden of Eden, the ambiguous meanings embedded throughout the moral, sexual, and spiritual terms of the narrative reflecting the complexity of the human condition.[8] Genesis 2:7 is the first verse where "Adam" takes on the sense of an individual man (the first man), and the context of sex is absent; the gender distinction of "adam" is then reiterated in Genesis 5:1–2 by defining "male and female".[4]
https://en.wikipedia.org/wiki/Adam#Mank ... individual



Usw.
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Re: Welche Heilsbotschaft bieten die Religionen?

Beitrag von Papaloooo »

Palasta hat geschrieben:(14 Feb 2022, 16:22)Es wird nie erklärt, warum der Akt des Früchtepflückens so fatale Folgen für die gesamte Menschheit hat.
Also das musst du schon verstehen.
Wenn Gott da bis zur wohlsortierten Globus-Filiale gelaufen ist,
nur um die Einmachgläser zu holen,
um das göttliche Apfelmus zu kredenzen,
dann ist das doch überaus frustrierend,
dass die den Apfel einfach so aufgefuttert haben.

Da war doch die Vertreibung aus dem Paradies noch recht milde.
Kim-Young-Un hingegen hätte die Beiden mit einer Panterabwehrrakete in handliche Stücke geschossen.
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Re: Welche Heilsbotschaft bieten die Religionen?

Beitrag von Fernrohr »

Der einzige Trost einer Religion besteht darin, den Menschen glaubhaft zu machen, dass ausgerechnet nach dem Tod nahtlos ein Weiterleben sich anschließt. Damit nicht genug, es wird vorgegaukelt, dass in einem vermuteten Jenseits gar ein besseres Leben winken könnt.
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Re: Welche Heilsbotschaft bieten die Religionen?

Beitrag von GottlosGlücklich »

Mir sind Religionen zu lebensfeindlich.
Die "Heilsbotschaft", dass man im Diesseits Leiden ertragen soll, um im Jenseits Erlösung zu erlangen, ist der Nährboden für Unterdrückung und Missbrauch.
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Re: Welche Heilsbotschaft bieten die Religionen?

Beitrag von oga »

GottlosGlücklich hat geschrieben: Fr 11. Mär 2022, 00:01 Mir sind Religionen zu lebensfeindlich.
Die "Heilsbotschaft", dass man im Diesseits Leiden ertragen soll, um im Jenseits Erlösung zu erlangen, ist der Nährboden für Unterdrückung und Missbrauch.
Nur im Christentum. :D
I guess I should warn you, if I turn out to be particularly clear, you've probably misunderstood what I've said.
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Re: Welche Heilsbotschaft bieten die Religionen?

Beitrag von GottlosGlücklich »

oga hat geschrieben: Fr 11. Mär 2022, 00:32 Nur im Christentum. :D
Nein, das ist der Kern jeder Religion. Ohne das Versprechen auf ein tolles Jenseits hätte jede Religion jegliche Faszination verloren.
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Re: Welche Heilsbotschaft bieten die Religionen?

Beitrag von Papaloooo »

GottlosGlücklich hat geschrieben: Fr 11. Mär 2022, 01:03 Nein, das ist der Kern jeder Religion. Ohne das Versprechen auf ein tolles Jenseits hätte jede Religion jegliche Faszination verloren.
Nicht ganz, im Buddhismus ist es ja letztendlich die "Nichtwerdung" also das Nirvana.
Das Ende des Kreislaufes aus Sterben und Wiedergeburt.
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Re: Welche Heilsbotschaft bieten die Religionen?

Beitrag von aleph »

GottlosGlücklich hat geschrieben: Fr 11. Mär 2022, 00:01 Mir sind Religionen zu lebensfeindlich.
Die "Heilsbotschaft", dass man im Diesseits Leiden ertragen soll, um im Jenseits Erlösung zu erlangen, ist der Nährboden für Unterdrückung und Missbrauch.
Umgekehrt, zuerst war das real erfahrene Leid da, dann hat man die Religion erfunden,,um das Leid besser ertragen zu können und eine Perspektive und eine Hoffnung zu haben. Einmal vorhanden war es dann möglich, die Religion zu missbrauchen, um dafür bewusst Leid auf sich zu nehmen.

Die Milliarden Gläubige auf der Welt sind ja nicht verrückt, sie benutzen Religion wie Anderes zur Selbstverwirklichung. Selbst ich als Atheist war zu Anfang des Ukrainekriegs geneigt zu beten, obwohl mein Verstand sagt, dass das sinnlos ist. Es stimmt schon, dass Gottlose in der Not zu beten anfangen, wie viele Gläubige sagen, aber es beweist natürlich nichts. :D
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Re: Welche Heilsbotschaft bieten die Religionen?

Beitrag von harry52 »

Papaloooo hat geschrieben: Fr 11. Feb 2022, 20:53 auf dieses Fundament ist das Christentum gebaut:

Gott schuf also Himmel und Erde und ein Paradies für den Menschen.
Der Mensch aber nutzte seinen freien Willen und fiel damit aus Gottes Gnade,
er war ... verdammt worden.
Da Gott allwissend ist,
wusste er schon in dem Moment als er den Mensch schuf, dass er sich daneben benehmen würde.
"Gut gemeint" ist nicht das Gleiche wie "gut gemacht".
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Re: Welche Heilsbotschaft bieten die Religionen?

Beitrag von streicher »

harry52 hat geschrieben: Sa 20. Mai 2023, 22:06 Da Gott allwissend ist,
wusste er schon in dem Moment als er den Mensch schuf, dass er sich daneben benehmen würde.
Mit Blick auf das AT: Dort gibt es doch die Sage der Sintflut. In dieser Sage bereute Gott, dass er den Menschen erschaffen hat. Daraus würde ich allerdings für das Gottesbild ableiten, dass Gott eben nicht allwissend ist. Für die Menschen, die in der Sage seine Rache erfahren haben, gab es übrigens keine Heilsbotschaft.
Die Zukunft ist Geschichte.
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