Haben Lehrkräfte an staatlichen Schulen zu viele Freiheiten?

Moderator: Moderatoren Forum 5

Antworten
Aldemarin
Beiträge: 1033
Registriert: Mi 19. Feb 2014, 18:17

Haben Lehrkräfte an staatlichen Schulen zu viele Freiheiten?

Beitrag von Aldemarin »

In der einstigen DDR war sehr genau festgelegt, wann in den Schulen was behandelt wird. Heutzutage und in der alten Bundesrepublik haben die Lehrkräfte bedeutend mehr Freiheiten mit dem Ergebnis, daß mitunter nicht der komplette Lehrstoff durchgenommen werden kann. Ist dies wirklich sinnvoll?
Benutzeravatar
Teeernte
Beiträge: 32036
Registriert: Do 11. Sep 2014, 18:55
user title: Bedenkenträger

Re: Haben Lehrkräfte an staatlichen Schulen zu viele Freiheiten?

Beitrag von Teeernte »

Die LAGE in ANHALT

Im Moment ist (Anhalt) Land unter - mann® ist froh - dass noch einer die "Aufsicht" macht.

Es fallen ganze Fächer - das GANZE Jahr... Mein Sohn hat zB. das Abi ohne Chemie "gemacht".
Die Lehrer bekommen "Springstunden" ...also Früh um 7 eine....und dann 13:00 uhr weiter - da kann man dann zwischendurch ab 8:00 - 12:00 ein paar Klassen zwischenschieben.
1000 Lehrer fehlen...weitere 1000 werden in diesem Jahr in den "Ruhestand" gehen. Man versucht das mit Quereinsteigern aufzufüllen..

Hier ist der "Ausfall" aufgrund Krankheit/Weiterbildung/....Kindsgeburt/Elternzeit noch nicht mit bei !!

- denn DAS AMT kann ja selbst nicht bis 3 zählen.... (>>die Lehrerbildung "anwerfen"...sind ja KOSTEN......//75 Neulehrer/Ausbildung im JAHR .. über lange ZEIT)

Ein ERFOLG der Sparpolitik des Landes.

Sei also FROH - dass überhaupt noch IRGENDWAS unterrichtet wird !

"Werklehrer" dann gern in der Abiturstufe für Deutsch oder Naturwissenschaften - vertreten - .... DVD nach Schülerwunsch - oder "stille" Beschäftigung.

Bei "SportERSATZ" gibts einen Ball.

Seiten//Quereinstieg >>
Für den Seiteneinstieg können Bewerber/-innen berücksichtigt werden, die über ein erfolgreich abgeschlossenes Hochschulstudium verfügen, welches

an einer Universität, Fachhochschule oder gleichwertigen Hochschule mit einem Master, Diplom oder Magister oder
an einer Universität, Fachhochschule oder Berufsakademie mit einem Bachelor-Abschluss in einem akkreditierten Studiengang beendet wurde.
Aus Ihrem erfolgreich abgeschlossenem Hochschulstudium muss sich mindestens ein Schulfach oder ein Neigungsfach ableiten lassen.

Mit einem ausländischen Hochschulabschluss, der diese Kriterien erfüllt, ist ein Seiteneinstieg in den Lehrerberuf ebenfalls möglich.
Die Kollegiale EINGLIEDERUNG ist gewiss - der (lehrer-UNGELERNTE...Pädagoge) Seiteneinsteiger hat ungefähr 1..200 Eu mehr im Monat.
Man sollte auf Verbeamtung bestehen ---- das haben die Lehrer im Osten auch - je nach Bundesland nur - wenn man aus dem "Westen" kommt oder ein Selten Fach unterrichtet...

Anhalt-
Das Kollegium sich in 3 Lager Teilt....WestBeamte..."Alte" Ostlehrer und Quereinsteiger. - Aufenhaltsräume/Pausenräume/Vorbereitung.

Schüler in der Gesamtschule bekommen dadurch einen RUN.....Abi "OHNE" >>
Die vier neuen Regeln: Bei schriftlichen Examen können Schüler ein Fach abwählen.

... Die Schüler können zwischen fünf Fächern wählen: Deutsch, Mathe, Fremdsprache, Naturwissenschaft (wie Bio, Chemie, Physik), Geschichte.

Das heißt: Ein Schüler kann Mathe oder etwa Deutsch abwählen, das war bislang nicht erlaubt.
Deine Frage....Sinvoll ?? >> Die blanke NOT.
franzmannzini

Re: Haben Lehrkräfte an staatlichen Schulen zu viele Freiheiten?

Beitrag von franzmannzini »

kompetenzorientierter Unterricht
„Die Orientierung an Kompetenzen bedeutet, dass der Blick auf die Lernergebnisse gelenkt,
das Lernen auf die Bewältigung von Anforderungen ausgerichtet und als kumulativer Prozess organisiert wird.“
Wenn man dann Anforderungen durch Gegebenheiten ersetzt, versteht man das Jetzt.
Benutzeravatar
frems
Beiträge: 47101
Registriert: Sa 4. Apr 2009, 14:43
user title: Hochenergetisch
Wohnort: Hamburg, Europa

Re: Haben Lehrkräfte an staatlichen Schulen zu viele Freiheiten?

Beitrag von frems »

Aldemarin hat geschrieben:(31 Jan 2022, 15:27)

In der einstigen DDR war sehr genau festgelegt, wann in den Schulen was behandelt wird. Heutzutage und in der alten Bundesrepublik haben die Lehrkräfte bedeutend mehr Freiheiten mit dem Ergebnis, daß mitunter nicht der komplette Lehrstoff durchgenommen werden kann. Ist dies wirklich sinnvoll?
Ist es denn sinnvoll, nur den vorgesehenen Lehrstoff zu vermitteln und sonst nichts? Wir leben ja in einer freiheitlichen Gesellschaft, auch wenn einigen Leute 40 Jahre Erfahrung damit fehlt.
Labskaus!

Ob Mailand oder Madrid -- Hauptsache Europa.
Benutzeravatar
X3Q
Beiträge: 5515
Registriert: So 7. Okt 2012, 08:46
user title: Pro Gloria et Coetus

Re: Haben Lehrkräfte an staatlichen Schulen zu viele Freiheiten?

Beitrag von X3Q »

franzmannzini hat geschrieben:(31 Jan 2022, 16:13)

kompetenzorientierter Unterricht


Wenn man dann Anforderungen durch Gegebenheiten ersetzt, versteht man das Jetzt.
Man sollte vor lauter Kompetenzgeilheit die Inhalte aber nicht vernachlässigen … sonst wird es lächerlich.

—X
Maikel
Beiträge: 1259
Registriert: So 4. Jun 2017, 19:44

Re: Haben Lehrkräfte an staatlichen Schulen zu viele Freiheiten?

Beitrag von Maikel »

Aldemarin hat geschrieben:(31 Jan 2022, 15:27)

In der einstigen DDR war sehr genau festgelegt, wann in den Schulen was behandelt wird.
Ich hörte gestern im Radio einen Beitrag, nach dem die polnische Regierung wieder genau darauf hinarbeitet. Es sollen natürlich nur noch Inhalte vermittelt werden, die der aktuellen polnischen Regierung genehm sind.

Selbst das Anbieten von freiwilligen Zusatzkursen mit "abweichenden" Inhalten, aktuell scheinbar beliebt, soll verboten werden.
Die menschliche Sprache ist einzigartig, aber nicht eindeutig.
Jeder Versuch, sich mitzuteilen, kann nur mit dem Wohlwollen der anderen gelingen.
Benutzeravatar
H2O
Moderator
Beiträge: 47036
Registriert: So 13. Sep 2015, 13:49
Wohnort: Zachodniopomorze

Re: Haben Lehrkräfte an staatlichen Schulen zu viele Freiheiten?

Beitrag von H2O »

Tja, die Bedingungen für die Vermittlung von Wissen und Können bestimmt die Gemeinschaft derer, die diese Zukunftssicherung bezahlen. Solche Fragen müssen demokratisch ausgehandelt werden. Ich sehe da keinen anderen Weg als die öffentliche Debatte und die darauf aufbauende politische Entscheidung.

So lange in Polen die politische Macht in freien und geheimen Wahlen in die Hände einer chauvinistisch handelnden Regierung gelegt wird, hat diese Regierung das politische Recht, über die Verwendung der Staatsmittel und über den politischen Weg des Landes zu entscheiden. Wer denn sonst? Das polnische Volk muß am Ende auch die Folgen seiner politischen Entscheidungen tragen. Das gilt dann auch für durch politische Steuerung versäumte Vermittlung von Wissen und Können.

Die Außenwelt kann da nur warnen und Augen öffnen. Sehen müssen die Polen dann schon noch selbst.
Benutzeravatar
Teeernte
Beiträge: 32036
Registriert: Do 11. Sep 2014, 18:55
user title: Bedenkenträger

Re: Haben Lehrkräfte an staatlichen Schulen zu viele Freiheiten?

Beitrag von Teeernte »

H2O hat geschrieben:(01 Feb 2022, 20:30)

Tja, die Bedingungen für die Vermittlung von Wissen und Können bestimmt die Gemeinschaft derer, die diese Zukunftssicherung bezahlen....

Die Außenwelt kann da nur warnen und Augen öffnen. Sehen müssen die Polen dann schon noch selbst.
Ist doch bei uns nicht anders - ... Vermittlung von Wissen ->> Selbst Googel zeigt in D andere Ergebnisse - als in ">>Demokratischen<<" Staaten.

Vorauseilender Gehorsam.... NetzDG... https://www.gesetze-im-internet.de/netz ... 10017.html

die haben es "Gebracht" dem Steimle den KAnal zu sperren...
Wegen der vielen, lieben Fragen: Bedauerlicherweise ist Ausgabe 1 von YouTube gesperrt worden.
Weil wir behördenartige Verwaltungsstrukturen aber so sehr lieben, haben wir eine Beschwerde gegen die Beschwerde eingelegt und hoffen, dass sich niemand über die Beschwerde beschwert.
https://twitter.com/uwesteimle/status/1 ... 3664805888

Das ist derzeit Systembedingt. >> Sch....iss der oberen....

Der eine hält sie Dumm und der andere Arm.
Benutzeravatar
H2O
Moderator
Beiträge: 47036
Registriert: So 13. Sep 2015, 13:49
Wohnort: Zachodniopomorze

Re: Haben Lehrkräfte an staatlichen Schulen zu viele Freiheiten?

Beitrag von H2O »

Teeernte hat geschrieben:(01 Feb 2022, 20:46)
(...)
Der eine hält sie Dumm und der andere Arm.
Auch diese Erkenntnis kann politische Folgen haben und Neuausrichtung bewirken. Ich sehe uns Menschen als Gemeinschaft nicht als durchweg als stumpf und handlungsunfähig an
Benutzeravatar
Teeernte
Beiträge: 32036
Registriert: Do 11. Sep 2014, 18:55
user title: Bedenkenträger

Re: Haben Lehrkräfte an staatlichen Schulen zu viele Freiheiten?

Beitrag von Teeernte »

H2O hat geschrieben:(01 Feb 2022, 20:49)

Auch diese Erkenntnis kann politische Folgen haben und Neuausrichtung bewirken. Ich sehe uns Menschen als Gemeinschaft nicht als durchweg als stumpf und handlungsunfähig an
Selbst hier im Forum wird gesperrt und Zensiert >> wegen der "HAFTUNG" des Vorstands...

Vorauseilender Gehorsam. (Handlungsfähig - aber ...>> Sehr vorsichtig - in dieser "freiheit") Ist aber OT. in diesem Thread.

Politische Degenerierung und NOT bei der Kräftebeschaffung sind unterschiedliche Themen - wenn auch zum selben ZWECK!
Benutzeravatar
H2O
Moderator
Beiträge: 47036
Registriert: So 13. Sep 2015, 13:49
Wohnort: Zachodniopomorze

Re: Haben Lehrkräfte an staatlichen Schulen zu viele Freiheiten?

Beitrag von H2O »

Teeernte hat geschrieben:(01 Feb 2022, 21:08)

Selbst hier im Forum wird gesperrt und Zensiert >> wegen der "HAFTUNG" des Vorstands...

Vorauseilender Gehorsam. (Handlungsfähig - aber ...>> Sehr vorsichtig - in dieser "freiheit") Ist aber OT. in diesem Thread.
(...)
Mir fällt es sehr schwer, in der Einhaltung von Rahmenbedingungen und deren Durchsetzung "vorauseilenden Gehorsam" zu erkennen. Nach wie vor halte ich es für sinnvoll, daß der demokratisch gewählte Gesetzgeber in einem demokratisch verfaßten Rechtsstaat mit Gewaltenteilung die Rahmenbedingungen für öffentlichkeitswirksame Äußerungen setzt und ihre Einhaltung notfalls erzwingt.

Und warum sollten ehrenamtlich tätige Vorstände eines Meinungsforums die Existenz dieses öffentlichen Forums aufs Spiel setzen, nur weil einige Teilnehmer mit ihren Äußerungen den gesetzten Rahmen verlassen wollen? Es gibt auch ein Leben außerhalb dieses Forums!
Benutzeravatar
Teeernte
Beiträge: 32036
Registriert: Do 11. Sep 2014, 18:55
user title: Bedenkenträger

Re: Haben Lehrkräfte an staatlichen Schulen zu viele Freiheiten?

Beitrag von Teeernte »

H2O hat geschrieben:(01 Feb 2022, 22:10)

Mir fällt es sehr schwer, in der Einhaltung von Rahmenbedingungen und deren Durchsetzung "vorauseilenden Gehorsam" zu erkennen. Nach wie vor halte ich es für sinnvoll, daß der demokratisch gewählte Gesetzgeber in einem demokratisch verfaßten Rechtsstaat mit Gewaltenteilung die Rahmenbedingungen für öffentlichkeitswirksame Äußerungen setzt und ihre Einhaltung notfalls erzwingt.

Und warum sollten ehrenamtlich tätige Vorstände eines Meinungsforums die Existenz dieses öffentlichen Forums aufs Spiel setzen, nur weil einige Teilnehmer mit ihren Äußerungen den gesetzten Rahmen verlassen wollen? Es gibt auch ein Leben außerhalb dieses Forums!
https://docplayer.org/34054466-Diplomar ... orsam.html
Bernd Rüthers: Die heimliche Revolution vom Rechtsstaat zum Richterstaat
:D Das Thema ist zu komplex für Lehrkräftethread..
Benutzeravatar
H2O
Moderator
Beiträge: 47036
Registriert: So 13. Sep 2015, 13:49
Wohnort: Zachodniopomorze

Re: Haben Lehrkräfte an staatlichen Schulen zu viele Freiheiten?

Beitrag von H2O »

Sehe ich nicht so; ich bin weiterhin davon überzeugt, daß alle Gewalt vom Volk ausgeht. Das allerdings ist schwierig zu durchdringen. Kein Wunder bei -zig Millionen Staatsbürgern.
Benutzeravatar
Teeernte
Beiträge: 32036
Registriert: Do 11. Sep 2014, 18:55
user title: Bedenkenträger

Re: Haben Lehrkräfte an staatlichen Schulen zu viele Freiheiten?

Beitrag von Teeernte »

H2O hat geschrieben:(01 Feb 2022, 22:29)

Sehe ich nicht so; ich bin weiterhin davon überzeugt, daß alle Gewalt vom Volk ausgeht. Das allerdings ist schwierig zu durchdringen. Kein Wunder bei -zig Millionen Staatsbürgern.
Welches der "letzten" Gesetze hat kein Gericht umgegraben,geändert, gestrichen...(teil) gekippt..... ,
oder bestimmte Ansichten "Erzwungen" gegen die Mehrheit ?

vom Rechtsstaat zum Richterstaat

So schiebt Polen die freie Lehre in die Ecke....in D - macht man das mit Geldentzug .

Die LEEERE bei Lehrern geht vom Volk aus ? - herzlicher Glückwunsch. >> Absicht.
Benutzeravatar
H2O
Moderator
Beiträge: 47036
Registriert: So 13. Sep 2015, 13:49
Wohnort: Zachodniopomorze

Re: Haben Lehrkräfte an staatlichen Schulen zu viele Freiheiten?

Beitrag von H2O »

In unserem Lande wird über die sinnvollste Verteilung verfügbarer Mittel im Parlament gestritten und darüber mit Mehrheit auch Einigung erzielt. Das ist in Ordnung so. Dazu braucht man keine weiteren Besserwisser... die gibt im Parlament reichlich. Dennoch darf man sich darüber äußern, weil bei -zig Millionen Menschen doch das eine oder andere zu kurz kommt. Auch in Ordnung.

Mit dem Recht ist das nicht anders. Richter müssen sehr wohl Gesetze bewerten, wie weit sie sich in den vorhandenen Rechtsrahmen einfügen, können... und machen das meistens auch... Vorschläge machen, wie der angestrebte Zweck des Gesetzes eingepaßt werden kann. Ob das nun so gemacht wird, oder sogar der Rechtsrahmen verändert wird, damit das alles wieder zusammen paßt, darüber entscheiden Parlamente nach gründlicher Beratung.

Mit der Besserwisserei würde ich mich sehr zurück halten... dennoch darf man eine Meinung haben, sie auch öffentlich äußern, kann sie in freier und geheimer Wahl politischen Strömungen zuordnen.

Populisten haben immer Recht, weil unsere Welt ja so einfach zu verstehen ist..
franzmannzini

Re: Haben Lehrkräfte an staatlichen Schulen zu viele Freiheiten?

Beitrag von franzmannzini »

Als ich bei meiner letzten Weiterbildung (2x Techniker) die Schulbank abendlich für 4,5 Jahre
drückte, wurden auch dort die kompetenzorientierten Lehrpläne/Unterrichtsmaterialien eingeführt.
(Gegen den Widerstand der Dozenten)
Das hatte dann zur Folge, daß z.B. für Integralrechnung im Fach Mathematik keine Zeit mehr war.
Später kamen dann Fächer in denen diese Fertigkeit benötigt wurde, um weiter zu kommen.
Man hat dann zwar versucht auch diese Fächer an die "erworbene" Fähigkeitslücke (nicht nur diese) anzupassen,
wobei dann es aber schon zu Fragen der schon vorgebildeten Studenten an die Schulleitung kam,
warum man sich dann abends noch an den Vorlesungen teilnehmen sollte.
Jedenfalls ruderte man dann wieder zurück, und versuchte irgendwie den fehlenden Stoff nachzuholen,
für den Teil der Studenten, denen bestimmte Inhalte fehlten.
Es wurden auch diverse Augen zugedrückt, falls Klausuren mangelhaft oder ungenügend waren. Zu spät.
Ergebnis (nicht nur aus diesem Grund):
Von den ursprünglich 65 Studenten meines Jahrgangs blieben am Schluß 16 und 6 davon waren nicht "gut" genug.
Benutzeravatar
schokoschendrezki
Beiträge: 19263
Registriert: Mi 15. Sep 2010, 16:17
user title: wurzelloser Kosmopolit
Wohnort: Berlin
Kontaktdaten:

Re: Haben Lehrkräfte an staatlichen Schulen zu viele Freiheiten?

Beitrag von schokoschendrezki »

X3Q hat geschrieben:(31 Jan 2022, 20:51)

Man sollte vor lauter Kompetenzgeilheit die Inhalte aber nicht vernachlässigen … sonst wird es lächerlich.

—X
:p Das sehe ich auch so. Die Schwierigkeit besteht aber auch darin, dass ein nicht gerade kleiner Teil auch der jungen Generation selbst auf Kompetenz abhebt. Nach dem Motto: Ich will nicht wissen wie Photosynthese funktioniert sondern wie man eine Steuererklärung ausfüllt.

Scheinbar erstmal zweckfreies Wissen hat keinen allzu hohen Stellenwert. Die Frage lautet mehr und mehr nicht mehr "was hat es damit auf sich?" sondern "wie komme ich zum gewünschten Ergebnis?". Auch dieses der Jugend vorbehaltene Freiheits- und Unabhängigkeitsgefühl, das mit einer erstmal zweckfreien Wissensvermittlung einhergeht ... hat scheinbar nicht mehr diesen Wert.

Ich will aber nicht einfach in Pessimismus verfallen. Es gibt ja auch Gegenbewegungen. FFF zum Beispiel.
Ich habe nie in meinem Leben irgendein Volk oder Kollektiv geliebt ... ich liebe in der Tat nur meine Freunde und bin zu aller anderen Liebe völlig unfähig (Hannah Arendt)
Benutzeravatar
X3Q
Beiträge: 5515
Registriert: So 7. Okt 2012, 08:46
user title: Pro Gloria et Coetus

Re: Haben Lehrkräfte an staatlichen Schulen zu viele Freiheiten?

Beitrag von X3Q »

schokoschendrezki hat geschrieben:(02 Feb 2022, 08:12)
...
Ich will aber nicht einfach in Pessimismus verfallen. Es gibt ja auch Gegenbewegungen. FFF zum Beispiel.
Na ja. An meiner Schule wurde die Mehrheit der Klassen (wenn nicht sogar alle) von ihren linksmotivierten Klassenlehrerinnen zur Teilnahme genötigt. Die haben dies gerne angenommen ... war halt besser als im muffigen Klassenraum zu sitzen.

--X
Benutzeravatar
Teeernte
Beiträge: 32036
Registriert: Do 11. Sep 2014, 18:55
user title: Bedenkenträger

Re: Haben Lehrkräfte an staatlichen Schulen zu viele Freiheiten?

Beitrag von Teeernte »

franzmannzini hat geschrieben:(02 Feb 2022, 01:26)

Als ich bei meiner letzten Weiterbildung (2x Techniker) die Schulbank ...
:thumbup:

Code: Alles auswählen

..I^2t-Wert, das Integral des Strom-Quadrats über die Zeit (Schmelzintegral). 
https://de.wikipedia.org/wiki/Einschalt ... gluehl.jpg

Aber man braucht diese Einschaltstromschwingungsberechnung auch im Netzwerk...

>> DER Absolute Vorteil diese Weiterbildung in einer Firma zu machen....

> Hawei und/oder Orange zB. JEDE technische Frage wird innerhalb 24h erklärt - so das Anfangsversprechen.
Kleine Klassen - und es stehen RIESEN Firmen (know how) mit den weltbesten Lehrkräften dahinter.
Forschung - Lehre - Einheit.

Orange biete sogar 2 Lehrkräfte in der 16er "Studentenklasse"(Zugangsvoraussetzung Dipl.Ing) gleichzeitig auf. jaaaa....die gleichzeitig den Stoff "moderieren" ! Ein ganz neues Lernerlebnis !

Glücklicherweise sind viele Ausbildungen für Berufe streng Reglementiert - und in Gesetze/Vorschriften gepresst. (Anhang zur) VV BAU-STE ....oder die Forderungen der IHK... Studium an Fach/HS..Unis - die sich NICHT reinreden lassen.
Benutzeravatar
schokoschendrezki
Beiträge: 19263
Registriert: Mi 15. Sep 2010, 16:17
user title: wurzelloser Kosmopolit
Wohnort: Berlin
Kontaktdaten:

Re: Haben Lehrkräfte an staatlichen Schulen zu viele Freiheiten?

Beitrag von schokoschendrezki »

X3Q hat geschrieben:(02 Feb 2022, 09:14)

Na ja. An meiner Schule wurde die Mehrheit der Klassen (wenn nicht sogar alle) von ihren linksmotivierten Klassenlehrerinnen zur Teilnahme genötigt. Die haben dies gerne angenommen ... war halt besser als im muffigen Klassenraum zu sitzen.

--X
Haha. Aber auch das ist immerhin nicht dieser marktkonforme Zweckpragmatismus. Keine angepassten wachstumsgläubigen Bürger im Kleinformat.
Ich habe nie in meinem Leben irgendein Volk oder Kollektiv geliebt ... ich liebe in der Tat nur meine Freunde und bin zu aller anderen Liebe völlig unfähig (Hannah Arendt)
franzmannzini

Re: Haben Lehrkräfte an staatlichen Schulen zu viele Freiheiten?

Beitrag von franzmannzini »

Teeernte hat geschrieben:(02 Feb 2022, 09:24)

:thumbup:

Code: Alles auswählen

..I^2t-Wert, das Integral des Strom-Quadrats über die Zeit (Schmelzintegral). 
https://de.wikipedia.org/wiki/Einschalt ... gluehl.jpg
...
Glücklicherweise sind viele Ausbildungen für Berufe streng Reglementiert - und in Gesetze/Vorschriften gepresst. (Anhang zur) VV BAU-STE ....oder die Forderungen der IHK... Studium an Fach/HS..Unis - die sich NICHT reinreden lassen.
Ich war ja nur zum Boostern ( :D ) meiner veralteten Ing-Abschlüsse da (neumodernisches Zeug in mich reinfressen), und da es in Berlin nichts kostet,
und meine Weltbaustellenwanderungen pausierten, habe ich das mal durchgezogen.
Und Spaß hat es auch gemacht, alle Dozenten, bis auf einige Ausnahmen, kamen aus namhaften Industriebetrieben, und amüsierten sich mit uns.
Benutzeravatar
Teeernte
Beiträge: 32036
Registriert: Do 11. Sep 2014, 18:55
user title: Bedenkenträger

Re: Haben Lehrkräfte an staatlichen Schulen zu viele Freiheiten?

Beitrag von Teeernte »

franzmannzini hat geschrieben:(02 Feb 2022, 17:30)

Ich war ja nur zum Boostern ( :D ) meiner veralteten Ing-Abschlüsse da (neumodernisches Zeug in mich reinfressen), und da es in Berlin nichts kostet,
und meine Weltbaustellenwanderungen pausierten, habe ich das mal durchgezogen.
Und Spaß hat es auch gemacht, alle Dozenten, bis auf einige Ausnahmen, kamen aus namhaften Industriebetrieben, und amüsierten sich mit uns.
Das ist das Problem ...die Firmen suchen händeringend Personal (Weltbaustellen zu bauen..)..

Aber die Schulen liefern nicht !
Aldemarin
Beiträge: 1033
Registriert: Mi 19. Feb 2014, 18:17

Re: Haben Lehrkräfte an staatlichen Schulen zu viele Freiheiten?

Beitrag von Aldemarin »

Was spricht gegen die Möglichkeit, daß man neben Stunden mit festgelegten Lehrplan auch ein bis zwei Stunden zur freien Verfügung, deren Inhalt nicht Thema von Prüfungen sein darf, einführt?
Maikel
Beiträge: 1259
Registriert: So 4. Jun 2017, 19:44

Re: Haben Lehrkräfte an staatlichen Schulen zu viele Freiheiten?

Beitrag von Maikel »

Aldemarin hat geschrieben: So 20. Mär 2022, 19:19 Was spricht gegen die Möglichkeit, daß man neben Stunden mit festgelegten Lehrplan auch ein bis zwei Stunden zur freien Verfügung, deren Inhalt nicht Thema von Prüfungen sein darf, einführt?
Das kommt darauf an, wo diese zwei Stunden herkommen sollen.
Knappst man sie von den vorhandenen Stunden ab, muß entschieden werden, auf welchen festen Lernstoff verzichtet werden kann.
"Freien" Lehrstoff in zusätzlichen Stunden gibt es bereits; das ist freiwilliger Zusatzunterricht, z.B. am Nachmittag, zu meiner Zeit nannte sich so etwas "Arbeitsgemeinschaft". Setzt allerdings voraus, daß auch Lehrer bereit sind, solche Stunden zusätzlich zu arbeiten.
Die menschliche Sprache ist einzigartig, aber nicht eindeutig.
Jeder Versuch, sich mitzuteilen, kann nur mit dem Wohlwollen der anderen gelingen.
Benutzeravatar
3x schwarzer Kater
Beiträge: 25726
Registriert: Mo 26. Mai 2014, 16:25
user title: Do legst di nieda
Wohnort: Schwaben

Re: Haben Lehrkräfte an staatlichen Schulen zu viele Freiheiten?

Beitrag von 3x schwarzer Kater »

Aldemarin hat geschrieben: So 20. Mär 2022, 19:19 Was spricht gegen die Möglichkeit, daß man neben Stunden mit festgelegten Lehrplan auch ein bis zwei Stunden zur freien Verfügung, deren Inhalt nicht Thema von Prüfungen sein darf, einführt?
Was verspricht du dir davon?
„Es wurde schon alles gesagt, nur noch nicht von jedem.“ (Karl Valentin)
Elmar Brok
Beiträge: 3159
Registriert: Fr 7. Feb 2020, 15:54

Re: Haben Lehrkräfte an staatlichen Schulen zu viele Freiheiten?

Beitrag von Elmar Brok »

Aldemarin hat geschrieben: Mo 31. Jan 2022, 15:27 In der einstigen DDR war sehr genau festgelegt, wann in den Schulen was behandelt wird. Heutzutage und in der alten Bundesrepublik haben die Lehrkräfte bedeutend mehr Freiheiten mit dem Ergebnis, daß mitunter nicht der komplette Lehrstoff durchgenommen werden kann. Ist dies wirklich sinnvoll?
Die Frage ist falsch gestellt. Seit dem Pisa-Schock werden in erster Linie Kompetenzen unterrichtet anhand von Inhalten. Es gibt kaum konkrete Inhalte als Ziel in den Bildungsplänen vorgegeben. Das heißt allerdings, dass natürlich immer noch Inhalte oder eher Gegenstände "unterrichtet" werden, aber diese sind nicht mehr so fest. Das ist durchaus sinnvoll. Schüler interessieren sich für verschiedene Dinge. Unterricht soll sich an der Lebenswelt der Schüler orientieren. Die Lebenswelt der Schüler kann aber schon von Schule zu Schulen in derselben Stadt gänzlich unterschiedlich sein. Auch sollte man aktuelle Ereignisse mit einbeziehen. Ein festes Paket an Inhalten, die zum Zeitpunkt x unterrichtet werden sollen, ist da eher hinderlich. Zumal sich Unterricht sowieso an den Fähigkeiten und Bedürfnissen der Schüler orientieren sollte. Es also immer eine individuelle und flexible Sache. Gleichzeitig sollen Schüler lernen, selbstständig zu arbeiten. Das klappt mit Themen besser, die sie interessieren oder die sie mitbestimmen dürfen. Es geht in Geschichte eher weniger darum, zwingend etwas über Bismarck zu lernen, als vielmehr reflektiert mit Quellen und Narrationen umgehen zu können um für die Zeit nach der Schule mit Geschichte im Alltag umgehen zu können.

Die Lehrer sind also nicht freier. Ihnen wird nur nicht mehr alles punktgenau vorgeschrieben. Es reicht eben kein einfacher Blick in die Bildungspläne, sondern es müssen zahlreiche Faktoren berücksichtigt werden.
Elmar Brok
Beiträge: 3159
Registriert: Fr 7. Feb 2020, 15:54

Re: Haben Lehrkräfte an staatlichen Schulen zu viele Freiheiten?

Beitrag von Elmar Brok »

Aldemarin hat geschrieben: So 20. Mär 2022, 19:19 Was spricht gegen die Möglichkeit, daß man neben Stunden mit festgelegten Lehrplan auch ein bis zwei Stunden zur freien Verfügung, deren Inhalt nicht Thema von Prüfungen sein darf, einführt?
In vielen Grundschulen gibt es so etwas durchaus. Da können und sollen Schüler zu freiausgewählten Themen forschen. Noch extremer gibt es solche Formen des Unterrichts in der Montessori-Pädagogik. Wobei es auch an weiterführenden Schulen soetwas wie freies Forschen oder Selbstarbeit gibt. Sind dann aber eben nur 2 Stunden pro Woche. Es wäre vermutlich empfehlenswert dies an weiterführenden Schulen auszuweiten. Aber das würde so ungefähr alles hinterfragen, was die Struktur des Unterrichts an Gymnasien ausmacht. Es wäre eine Revolution des Unterrichts, gegen den sich genug Stimmen der Gesellschaft wehren würden.
Benutzeravatar
sünnerklaas
Beiträge: 19719
Registriert: Do 10. Aug 2017, 15:41

Re: Haben Lehrkräfte an staatlichen Schulen zu viele Freiheiten?

Beitrag von sünnerklaas »

Aldemarin hat geschrieben: So 20. Mär 2022, 19:19 Was spricht gegen die Möglichkeit, daß man neben Stunden mit festgelegten Lehrplan auch ein bis zwei Stunden zur freien Verfügung, deren Inhalt nicht Thema von Prüfungen sein darf, einführt?
Dazu braucht man auch genügend Lehrkräfte. Dort hakt es. Der Beruf des Lehrers und sowieso die pädagogischen Berufe haben in der Gesellschaft ein sehr schlechtes Ansehen. Sie gelten als faul, als Kaffeetrinker etc.. Man hat - auch auf Grund jahrelanger Einstellungsstopps - große Probleme, das Nötigste zu schaffen.
Aldemarin
Beiträge: 1033
Registriert: Mi 19. Feb 2014, 18:17

Re: Haben Lehrkräfte an staatlichen Schulen zu viele Freiheiten?

Beitrag von Aldemarin »

Andererseits gibt es aber auch genügend arbeitslose Lehrkräfte!
Benutzeravatar
Astrocreep2000
Beiträge: 1941
Registriert: Mo 30. Nov 2020, 13:23

Re: Haben Lehrkräfte an staatlichen Schulen zu viele Freiheiten?

Beitrag von Astrocreep2000 »

Aldemarin hat geschrieben: Mo 31. Jan 2022, 15:27 (...) mit dem Ergebnis, daß mitunter nicht der komplette Lehrstoff durchgenommen werden kann. Ist dies wirklich sinnvoll?
Den "kompletten" Lehrtstoff durchzunehmen, müsst sich nach 2 Jahren Pseudo-Schule ohnehin für einige aufeinanderfolgende Jahrgänge erledigt habe ... wenn man realistisch ist.

Ich traue dem System aber nicht zu, flexibel damit umzugehen sondern erwarte stressige und frustrierende Jahre für sehr, sehr viele Schülerinnen und Schüler, bei denen viele abgehängt auf der Strecke bleiben werden.
Aldemarin
Beiträge: 1033
Registriert: Mi 19. Feb 2014, 18:17

Re: Haben Lehrkräfte an staatlichen Schulen zu viele Freiheiten?

Beitrag von Aldemarin »

Da gibt es nur eines: ein Zusatzschuljahr für alle Schüler!
Benutzeravatar
Astrocreep2000
Beiträge: 1941
Registriert: Mo 30. Nov 2020, 13:23

Re: Haben Lehrkräfte an staatlichen Schulen zu viele Freiheiten?

Beitrag von Astrocreep2000 »

Aldemarin hat geschrieben: Do 24. Mär 2022, 18:44 Da gibt es nur eines: ein Zusatzschuljahr für alle Schüler!
Das fänd ich auch vernünftig, aber da werden organisatorische Gründe dagegen sprechen. Es müsste ja an jeder weiterführenden Schule ein kompletter Jahrgang zusätzlich untergebracht und unterrichtet werden. Beim Zustand der Schulen und Verfügbarkeit von Lehrern kaum zu bewältigen ...

Würde man den "Cut" vor der ersten Klasse machen - was sogar am sinnvollsten wäre - würde man das Problem in die KiTas verlagern.

Ein weiteres, gerne bemühtes Gegenargument ist ja auch immer, dass die Wirtschaft händeringend auf Schulabgänger wartet.

Am pragmatischsten wäre es, die Lehrpläne auszudünnen. Aber selbst dass wird wohl mit der bestehenden Bürokratie kaum realisierbar sein.

So oder so: Was interessieren schon die Belange von Kindern und Jugendlichen, wenn das Land durch Covid "existenziell bedroht" wird. Und jetzt noch der Krieg in der Urkaine "on top". Die von dort zu erwartenden Mengen zu beschulender Kinder werden die Lage auch nicht entspannen ...

Während ein "Sondervermögen BW" bejubelt wird, würde ein "Sondervermögen Bildung i.H.v. 1 Mrd." wohl entrüstet als "nicht finanzierbares Wolkenkuckucksheim" abgelehnt werden.

Ich bin mittlerweile massivst angepisst, wie eines der wichtigsten Perspektivthemen überhaupt (nämlich Aufwachsen und Bildung unserer Kinder) mit Mißachtung gestraft wird.
Patefachs
Beiträge: 62
Registriert: Do 3. Feb 2022, 21:47
Kontaktdaten:

Re: Haben Lehrkräfte an staatlichen Schulen zu viele Freiheiten?

Beitrag von Patefachs »

Aldemarin hat geschrieben: Mo 31. Jan 2022, 15:27 In der einstigen DDR war sehr genau festgelegt, wann in den Schulen was behandelt wird. Heutzutage und in der alten Bundesrepublik haben die Lehrkräfte bedeutend mehr Freiheiten mit dem Ergebnis, daß mitunter nicht der komplette Lehrstoff durchgenommen werden kann. Ist dies wirklich sinnvoll?
Hallo Aldemarin,

ja, auf jeden Fall! Bildung bedeutet nach Humboldt, Kräfte im Schüle zu wecken. Das ist das wichtigste Ziel im Unterricht. Das geht nicht, wenn man keine Freiheiten hat und nur stupide einen Plan erfüllen muss. Viel wichtiger ist am Ende eines Schuljahres, ob die Schüler sich für die Themen interessieren, als dass sie jeden Inhalt aus dem Lehrplan aufgenommen haben (tun sie ohnehin nicht). Die Schule vermittelt ja nur den ersten Schritt im lebenslangen Lernen. Und das, was man in der Schule lernt, vergisst man zum großen Teil ja auch wieder.
Benutzeravatar
streicher
Moderator
Beiträge: 8454
Registriert: Di 13. Feb 2018, 09:07

Re: Haben Lehrkräfte an staatlichen Schulen zu viele Freiheiten?

Beitrag von streicher »

Aldemarin hat geschrieben: Mo 31. Jan 2022, 15:27 In der einstigen DDR war sehr genau festgelegt, wann in den Schulen was behandelt wird. Heutzutage und in der alten Bundesrepublik haben die Lehrkräfte bedeutend mehr Freiheiten mit dem Ergebnis, daß mitunter nicht der komplette Lehrstoff durchgenommen werden kann. Ist dies wirklich sinnvoll?
Ich denke auch, dass es gut ist, wenn der Stoff nicht einfach nur programmatisch ist, sondern flexibel, dehnbar, und auch eine "inhaltliche Exkursion" möglich ist. Warum nicht auch ein gewisses Maß an Spontanität zulassen oder den Schüler*innen auch hin und wieder die Möglichkeit geben, am Unterrichtsgeschehen konstruktiv mitzuwirken?
Die Zukunft ist Geschichte.
MBM
Beiträge: 41
Registriert: Di 14. Jun 2022, 18:50

Re: Haben Lehrkräfte an staatlichen Schulen zu viele Freiheiten?

Beitrag von MBM »

Zu meiner Zeit gab es Lehrer(innen), die mehr als die Hälfte der Zeit über alles mögliche geredet haben, anstatt Unterricht zu machen, und die ihre politische dumme Meinung im Unterricht verbreitet haben ("Die USA marschieren in Somalia ein, weil die es gewagt haben, die US-Wirtschaft herauszufordern!" - Hallo, das arme Somalia?!).

Nein, ich werde jetzt nicht von Indoktrinierung reden, weil ich nicht den Eindruck habe, dass diese Sorte Lehrer(innen) auf diese Weise irgendwen für ihre Position gewonnen haben.

Die Zeiten sind vorbei, als alle Schüler zu ihren Lehrern wie zu höheren Wesen aufgeblickt haben.

Oder hat sich seit meiner Zeit doch was in den Schulen zum Positiven gewendet?
Benutzeravatar
Teeernte
Beiträge: 32036
Registriert: Do 11. Sep 2014, 18:55
user title: Bedenkenträger

Re: Haben Lehrkräfte an staatlichen Schulen zu viele Freiheiten?

Beitrag von Teeernte »

MBM hat geschrieben: Fr 1. Jul 2022, 17:19
Oder hat sich seit meiner Zeit doch was in den Schulen zum Positiven gewendet?
Heute ist man froh - wenn überhaupt Jemand die Aufsicht hat....
https://www.mdr.de/nachrichten/sachsen- ... l-100.html

...
Nur noch 50 Prozent Unterrichtsversorgung
in manchen Schulen...Abi - Mathe zum Abwählen...
Benutzeravatar
Devourer of Worlds
Beiträge: 515
Registriert: Mi 25. Mai 2022, 23:52

Re: Haben Lehrkräfte an staatlichen Schulen zu viele Freiheiten?

Beitrag von Devourer of Worlds »

Teeernte hat geschrieben: Fr 1. Jul 2022, 21:40
... in manchen Schulen...Abi - Mathe zum Abwählen...
Selbstverständlich sollte man Mathe abwählen können.
Benutzeravatar
H2O
Moderator
Beiträge: 47036
Registriert: So 13. Sep 2015, 13:49
Wohnort: Zachodniopomorze

Re: Haben Lehrkräfte an staatlichen Schulen zu viele Freiheiten?

Beitrag von H2O »

Wie man erkennen kann, ist es doch ganz vernünftig, trotz so mancher Fehlleistung, Fragen der Bildung und Ausbildung mit Hilfe von Fachleuten entscheiden zu lassen.
Benutzeravatar
jorikke
Beiträge: 9001
Registriert: Sa 30. Mai 2009, 10:05

Re: Haben Lehrkräfte an staatlichen Schulen zu viele Freiheiten?

Beitrag von jorikke »

H2O hat geschrieben: Sa 2. Jul 2022, 06:31 Wie man erkennen kann, ist es doch ganz vernünftig, trotz so mancher Fehlleistung, Fragen der Bildung und Ausbildung mit Hilfe von Fachleuten entscheiden zu lassen.
Manche Kritik ist so gut versteckt, da ist es lohnend zweimal zu lesen.
Benutzeravatar
Teeernte
Beiträge: 32036
Registriert: Do 11. Sep 2014, 18:55
user title: Bedenkenträger

Re: Haben Lehrkräfte an staatlichen Schulen zu viele Freiheiten?

Beitrag von Teeernte »

H2O hat geschrieben: Sa 2. Jul 2022, 06:31 Wie man erkennen kann, ist es doch ganz vernünftig, trotz so mancher Fehlleistung, Fragen der Bildung und Ausbildung mit Hilfe von Fachleuten entscheiden zu lassen.
:thumbup:

Nur sollte man die PLANUNG der Lehrer- Ausbildung/Neubesetzung/Ersatz nicht durch (evtl. ehemalige) Lehrkräfte durchführen .... Das sollte die Politik doch FACHLEUTEN überlassen. :D :D
Benutzeravatar
firlefanz11
Beiträge: 15134
Registriert: Mo 10. Sep 2012, 13:18

Re: Haben Lehrkräfte an staatlichen Schulen zu viele Freiheiten?

Beitrag von firlefanz11 »

MBM hat geschrieben: Fr 1. Jul 2022, 17:19 Zu meiner Zeit gab es Lehrer(innen), die mehr als die Hälfte der Zeit über alles mögliche geredet haben, anstatt Unterricht zu machen, und die ihre politische dumme Meinung im Unterricht verbreitet haben ("Die USA marschieren in Somalia ein, weil die es gewagt haben, die US-Wirtschaft herauszufordern!" - Hallo, das arme Somalia?!).
Ich habs gewagt in politischer Weltkunde bei der mündlichen Abiprüfung zu sagen, dass die Weltbank Kredite nur an Nationen vergibt, die dem Kommunismus abschwören, woraufhin der Prüfungsleiter noch mal nachfragte ob ich behaupten will Die machten Nasenpolitik. Nachdem ich sagte, dass ich genau das meine, meinte mein Lehrer im Anschluß er hätte gerade noch eine Vier für mich heraus holen können. Leider haben sie nicht nach Belegen gefragt sondern das einfach nur beiseite gewischt...
Somit kamen sie nicht in die Bedrängnis ihre eigene vorgefertigte Doktrin zu hinterfragen...
Am Rande des Wahnsinns stehen keine Geländer!
Antworten