Forscher warnt: "Wir erziehen eine Generation von unglücklichen Kindern"

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Re: Forscher warnt: "Wir erziehen eine Generation von unglücklichen Kindern"

Beitrag von H2O »

Misterfritz hat geschrieben:(07 Jan 2022, 18:51)

Ich glaube, es liegt an einer vollkommen anderen Einstellung zu Kindern und Leben.
Französische Kinder kommen ja auch recht früh in die Vorschule - bei uns wäre das Geschrei gross, wenn man das einführen wollte.
Ich vermute, Sie sprechen von der "École maternelle", die in Frankreich schon sehr lange Teil des Bildungssystems ist. Da muß man wohl doch unterscheiden. Ich meine auch, daß man von einem Reifegrad so ab 3 bis 4 Jahren Kinder systematisch unter Kindern leben lassen sollte, um ihre Persönlichkeiten zu formen. Das kann Muttern zu Hause mit womöglich einem Einzelkind nicht leisten; wenn es mehrere in etwa gleichem Alter sind, dann mag das aber auch funktionieren. Hat in meiner Familie ganz ordentlich geklappt: Keine Blödmänner und -frauen, sondern zuversichtlich zupackende Menschen sind daraus geworden.

Aber der Umgang mit Kindern ist schon sehr unterschiedlich zu sehen; eine Vorschule für kleine Menschen, die in unsere Kultur und Umgangsweise eingebettet werden müssen, halte ich auch für sehr sinnvoll und besser, als wenn sie zu Hause bei Muttern im Umfeld der aufgegebenen Kultur und Umgangsweise festgehalten werden. Ich meine, dieses Angebot gäbe es in Deutschland auch... nennt sich frühkindlicher Spracherwerb. Womöglich ist das sogar ein Gesetz.

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Re: Forscher warnt: "Wir erziehen eine Generation von unglücklichen Kindern"

Beitrag von Billie Holiday »

H2O hat geschrieben:(07 Jan 2022, 19:27)

Dazu passen aber andere Beschreibungen in diesem Strang überhaupt nicht. Ihr sicher von Herzen kommendes Lob der glücklichen Dänen oder Schleswig-Holsteiner oder versuchsweise mein Lob der oft fröhlich aufgedrehten Rheinländer veranlaßt mich, das deutsche Volk doch unterschiedlich ein zu färben, was das Glücklichsein betrifft.

Ich fand etwa meine Hannoveraner ganz lustig und oft ausgelassen; ist vielleicht auch meine Kindheit schuld daran, trotz bedrückender Nachkriegszeit ab 1947 bis Ende der 1950er Jahre.

Ja, ich finde Ihr sehr persönliches Erlebnis mit dem Hochzeitsantrag auch niederschmetternd; das wäre in meiner Gegenwart wohl nicht so abgelaufen! Leute gibt es, die einfach nicht glücklich sein möchten. Ich freue mich jedes Mal, wenn ich einen glücklich feiernden Hochzeitszug sehe, winke den jungen Paaren freundlich lächelnd zu. Auch in Polen!
Ausnahmen gibt es immer und überall. Außerdem sind wir im großen und ganzen einigermaßen hilfsbereit und großzügig.
Aber ich würde die dumpfe, alkoholgeschwängerte Fröhlichkeit in großen Gruppen nicht einer positiv-optimistischen Mentalität zuordnen. Einzelne sind oft sehr herzlich und fröhlich, in ihrer Community unter sich.
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Re: Forscher warnt: "Wir erziehen eine Generation von unglücklichen Kindern"

Beitrag von H2O »

Billie Holiday hat geschrieben:(07 Jan 2022, 19:45)

Ausnahmen gibt es immer und überall. Außerdem sind wir im großen und ganzen einigermaßen hilfsbereit und großzügig.
Aber ich würde die dumpfe, alkoholgeschwängerte Fröhlichkeit in großen Gruppen nicht einer positiv-optimistischen Mentalität zuordnen. Einzelne sind oft sehr herzlich und fröhlich, in ihrer Community unter sich.
Nein, der Alkohol spielte in meiner Jugendzeit gar keine Rolle. Wir waren sportliche junge Leute mit Radtouren zu Badeseen; wir tobten uns in Schwimmbädern aus, übten unsere Kräfte im Sport und Wettkampf, aber doch nie verbissen ehrgeizig. Eine sehr schöne Zeit, an die ich mich immer gern erinnere! Übrigens sehr liebevoll unterstützt von unseren Eltern, etwa beim Würstchenbraten im Garten...
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Re: Forscher warnt: "Wir erziehen eine Generation von unglücklichen Kindern"

Beitrag von Billie Holiday »

H2O hat geschrieben:(07 Jan 2022, 19:53)

Nein, der Alkohol spielte in meiner Jugendzeit gar keine Rolle. Wir waren sportliche junge Leute mit Radtouren zu Badeseen; wir tobten uns in Schwimmbädern aus, übten unsere Kräfte im Sport und Wettkampf, aber doch nie verbissen ehrgeizig. Eine sehr schöne Zeit, an die ich mich immer gern erinnere! Übrigens sehr liebevoll unterstützt von unseren Eltern, etwa beim Würstchenbraten im Garten...
Wenn diese Studien von Unicef und dem Deutschen Kinderhilfswerk ein Stimmungsbild liefern, wie es den Kindern heute im hier und jetzt geht, hat das nicht mehr viel mit den alten Zeiten zu tun.
Alleine die Aussage, viele Kinder hätten Probleme, Freunde zu finden oder litten unter depressiven Verstimmungen….das ist doch fürchterlich.
Ich bin als Kind nie in den Urlaub geflogen und hatte auch keine teuren Klamotten oder tolles Equipment, aber wir waren auch ein großes Rudel Vorstadt-Kinder, die die Straßen unsicher gemacht haben und von einer Mutti aus ziemlich prekären Verhältnissen mit Tomatenbrot vollgestopft wurden. Auch mußte ich weder Chinesisch lernen, noch wurde ich vor ein Klavier gezwungen oder mußte Einser-Zeugnisse abliefern. Ich durfte aber.

Vielleicht betrachtet man das heute aber auch verklärt. Kein Kind von heute wollte mit uns tauschen. ;)
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Re: Forscher warnt: "Wir erziehen eine Generation von unglücklichen Kindern"

Beitrag von H2O »

So ähnlich lief das auch in Hannover. Wir veranstalteten donnernde Rollschuhrennen (Stahlrollen!) auf Straßen um Grünflächen herum (damals fuhr dort nur selten einmal ein Auto). Wir verabredeten uns zu Radrennen, zum Besuch des Schwimmbads, wo wir uns austoben durften. Wir bekamen bei unseren Freunden und Freundinnen Brot mit Margarine und Zucker oder etwas deftiger mit Senf, tranken Wasser aus dem Wasserhahn. Wir wuschen uns mit Waschlappen und kaltem Wasser (die Kleineren standen bei Muttern in einer Emaille-Schüssel mit etwas warmem Wasser und Muttern sorgte für ordnungsgemäße Reinlichkeit).

Um so mehr weiß ich heute zu schätzen, in einer warmen Stube sitzen zu dürfen und mir den einen oder anderen Luxus gönnen zu können. Ich bin also glücklich, meine Frau vermutlich auch. Unsere erwachsenen Kinder sind glücklich, so weit Eltern das bewerten können. Es fehlt an nichts.

Vielleicht fehlt heutigen Kindern das Erlebnis eines Erfolgs nach selbst zu verantwortendem Kampf? Diese Erfolge hatten wir natürlich beim ausgelassenen Toben und im Wettstreit um die schnellste Runde um den Platz... oder im Sportverein mit Wettkämpfen. Davon zeugen noch heute meine vernarbten Knie... :D
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Re: Forscher warnt: "Wir erziehen eine Generation von unglücklichen Kindern"

Beitrag von Kevin Schildbürger »

Meine Forschungsteorien haben ergeben, dass sich bei den Kindern der Zukunft die Füsse zurückbilden, dafür haben sie einen überdimensionalen Kopf, große Augen die auch in der Dunkelheit sehen
und extrem flexible Finger.
Von allen interessanten Gedanken schätze ich doch am meisten die interessanten
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Re: Forscher warnt: "Wir erziehen eine Generation von unglücklichen Kindern"

Beitrag von Billie Holiday »

Kevin Schildbürger hat geschrieben:(07 Jan 2022, 20:58)

Meine Forschungsteorien haben ergeben, dass sich bei den Kindern der Zukunft die Füsse zurückbilden, dafür haben sie einen überdimensionalen Kopf, große Augen die auch in der Dunkelheit sehen
und extrem flexible Finger.
Deshalb müssen sie ja nicht zwangsläufig unglücklich sein. Vielleicht spielen Emotionen und Befindlichkeiten ja auch in ferner Zukunft eh keine große Rolle mehr.
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Re: Forscher warnt: "Wir erziehen eine Generation von unglücklichen Kindern"

Beitrag von PeterK »

Kevin Schildbürger hat geschrieben:(07 Jan 2022, 20:58)
Meine Forschungsteorien haben ergeben, dass sich bei den Kindern der Zukunft die Füsse zurückbilden, dafür haben sie einen überdimensionalen Kopf, große Augen die auch in der Dunkelheit sehen
und extrem flexible Finger.
Kevin! Die "E.T."-VHS-Kassette gehört Deiner Schwester Schantalle! Sowas darfst Du noch nicht gucken. ;)

BTT: Die Generation meiner Kinder scheint sich IMO insgesamt recht gut zu entwickeln, obwohl ich sie um diesen Corona-Mist wirklich nicht beneide.
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Re: Forscher warnt: "Wir erziehen eine Generation von unglücklichen Kindern"

Beitrag von Misterfritz »

Billie Holiday hat geschrieben:(07 Jan 2022, 19:09)

Keine Ahnung, welche Einstellung die Französinnen zum Leben haben. Vor die Wahl gestellt, eine Weile mein Kind zu genießen oder es frühmorgens wegzugeben, um mich irgendwo ins Büro zu setzen…..na ja, Arbeit betrachte ich als eine Notwendigkeit, aber bestimmt nicht als Glück.
Es ist doch eher anders: In Deutschland gilt Frau als Rabenmutter, wenn sie das Kind früh in die Betreuung abgibt, in Frankreich ist das normal.
Und solange die "Ansprüche" der Gesellschaft an eine Mutter so festgelegt sind (und das sind sie in Deutschland), solange wird sich für die Frauen deshalb nichts ändern, weil eigentlich keine Rolle wirklich akzeptiert wird. Als Vollzeitmutter musst Du Dich rechtfertigen, als Vollzeit arbeitende Mutter musst Du Dich rechtfertigen - egal wie, Du machst es falsch. Und als 450€-Mutter bestraft Dich die Rentenkasse.
Das Salz in der Suppe des Lebens ist nicht Selbstdisziplin, sondern kontrollierte Unvernunft ;)
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Re: Forscher warnt: "Wir erziehen eine Generation von unglücklichen Kindern"

Beitrag von Billie Holiday »

Misterfritz hat geschrieben:(07 Jan 2022, 22:32)

Es ist doch eher anders: In Deutschland gilt Frau als Rabenmutter, wenn sie das Kind früh in die Betreuung abgibt, in Frankreich ist das normal.
Und solange die "Ansprüche" der Gesellschaft an eine Mutter so festgelegt sind (und das sind sie in Deutschland), solange wird sich für die Frauen deshalb nichts ändern, weil eigentlich keine Rolle wirklich akzeptiert wird. Als Vollzeitmutter musst Du Dich rechtfertigen, als Vollzeit arbeitende Mutter musst Du Dich rechtfertigen - egal wie, Du machst es falsch. Und als 450€-Mutter bestraft Dich die Rentenkasse.
Das ist das Problem…jeder sieht sich genötigt, sich zu rechtfertigen. Wobei…..wer genau hat sich eigentlich hingestellt und gesagt, junge Mütter hätten sich zu rechtfertigen? Also ich nicht.
Warum nicht einfach so leben mit Kind, wie man es selbst für richtig erachtet.

Die Zeit, in der die Kinder noch so klein sind, ist sehr kurz.
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Re: Forscher warnt: "Wir erziehen eine Generation von unglücklichen Kindern"

Beitrag von Meruem »

3x schwarzer Kater hat geschrieben:(07 Jan 2022, 18:05)

Korrekt. Glücklich zu sein ist im weitaus größtem Maße die eigene Entscheidung.
Aber eben nicht nur, bei euch Liberalen und Libertären hat immer den Eindruck der Mensch wächst und lebt im "luftleeren Raum".
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Re: Forscher warnt: "Wir erziehen eine Generation von unglücklichen Kindern"

Beitrag von Billie Holiday »

3x schwarzer Kater hat geschrieben:(07 Jan 2022, 18:05)

Korrekt. Glücklich zu sein ist im weitaus größtem Maße die eigene Entscheidung.
Unglücklich zu sein demnach auch?
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Re: Forscher warnt: "Wir erziehen eine Generation von unglücklichen Kindern"

Beitrag von butterfly »

Vielleicht arbeiten manche zu viel für die Industrie, anstatt Arbeit in ihre Kinder zu stecken.
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Re: Forscher warnt: "Wir erziehen eine Generation von unglücklichen Kindern"

Beitrag von Teeernte »

butterfly hat geschrieben:(09 Jan 2022, 13:55)

Vielleicht arbeiten manche zu viel für die Industrie, anstatt Arbeit in ihre Kinder zu stecken.
120 Jahre Rückwärts...tiefstes Ostpommern - Beide Eltern sind 12 h auf dem Feld....die älteren Kinder arbeiten mit und haben eine Hose.....die Jüngeren tragen ein abgelegtes Hemd der älteren Geschwister , dass mal irgendwann ein Stück von Vatterns Hemd war. Nur im Winter gabs Holzpantinen - im Sommer war Barfuss treten.
Sattessen war garnicht - Geburtstag wurde NICHT mitgeteilt ...zu Weihnacht gab es ein Stück Lebkuchen .

Keine Beeinflussung durch MEDIEN, keine Ausschau nach anderem, Schule teilt das WICHTIGSTE fürs Überleben in einem Klassenraum mit allen Schülern. Bei Ernte, Kälte oder grobem Unwetter fällt die Schule aus.

Die Kinder haben sich mit Geschwistern gemessen und mit Nachbarskinder gespielt - ....sich mit Tieren "unterhalten". Blumekränze gewunden, Dinge geschnitzt - den Eltern/Oma Opa bei der Arbeit geholfen.... Wasser / Heizmaterial herangetragen... waren einkaufen - Viehcher hüten.

Wer mehr mitARBEITEN konnte hab mehr vom ganzen bekommen - Schuhe, Essen... zuerst das Wasser zum Baden...platz am Ofen. (Selbst GESCHAFFT) .

....was war bei Dir gestern ? und davor ?
Obs zu kalt, zu warm, zu trocken oder zu nass ist:.... Es immer der >>menschgemachte<< Klimawandel. :D
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Re: Forscher warnt: "Wir erziehen eine Generation von unglücklichen Kindern"

Beitrag von Billie Holiday »

3x schwarzer Kater hat geschrieben:(09 Jan 2022, 15:07)

Das solltest du schon mal erklären, warum das so sein sollte? Wer sonst soll denn für dein Glück verantwortlich sein, wenn nicht du selbst?
Manchmal stehen die äußeren Umstände im Wege. Und die Kinder, um die es in diesem Strang geht, sind eher hilflos, die können nicht einfach aufstehen und abhauen.
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Re: Forscher warnt: "Wir erziehen eine Generation von unglücklichen Kindern"

Beitrag von Teeernte »

Billie Holiday hat geschrieben:(09 Jan 2022, 15:39)

Manchmal stehen die äußeren Umstände im Wege. Und die Kinder, um die es in diesem Strang geht, sind eher hilflos, die können nicht einfach aufstehen und abhauen.
zum Beispiel..
Während der Corona-Pandemie ist bei Kindern die Zahl der Selbstmordversuche dramatisch gestiegen. Das endlose apokalyptische Gefasel und die Nutzung von Worst-Case-Szenarien hat vor allem den Jüngeren zugesetzt. Die Schande dieser Zahlen wird bleiben.
https://www.welt.de/debatte/kommentare/ ... erden.html
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Re: Forscher warnt: "Wir erziehen eine Generation von unglücklichen Kindern"

Beitrag von Billie Holiday »

Ich war sehr froh, dass die vielen Kinder in meiner Straße nicht weggesperrt wurden. Hausarrest gab es nicht, die haben zu 10 oder 14 draußen gespielt. Hat Omi eben mal keinen Besuch bekommen, gibt ja Telefon.
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Re: Forscher warnt: "Wir erziehen eine Generation von unglücklichen Kindern"

Beitrag von butterfly »

Teeernte hat geschrieben:(09 Jan 2022, 14:25)

120 Jahre Rückwärts...tiefstes Ostpommern - Beide Eltern sind 12 h auf dem Feld....die älteren Kinder arbeiten mit und haben eine Hose.....die Jüngeren tragen ein abgelegtes Hemd der älteren Geschwister , dass mal irgendwann ein Stück von Vatterns Hemd war. Nur im Winter gabs Holzpantinen - im Sommer war Barfuss treten.
Sattessen war garnicht - Geburtstag wurde NICHT mitgeteilt ...zu Weihnacht gab es ein Stück Lebkuchen .

Keine Beeinflussung durch MEDIEN, keine Ausschau nach anderem, Schule teilt das WICHTIGSTE fürs Überleben in einem Klassenraum mit allen Schülern. Bei Ernte, Kälte oder grobem Unwetter fällt die Schule aus.

Die Kinder haben sich mit Geschwistern gemessen und mit Nachbarskinder gespielt - ....sich mit Tieren "unterhalten". Blumekränze gewunden, Dinge geschnitzt - den Eltern/Oma Opa bei der Arbeit geholfen.... Wasser / Heizmaterial herangetragen... waren einkaufen - Viehcher hüten.

Wer mehr mitARBEITEN konnte hab mehr vom ganzen bekommen - Schuhe, Essen... zuerst das Wasser zum Baden...platz am Ofen. (Selbst GESCHAFFT) .

....was war bei Dir gestern ? und davor ?
Ich denk mal das Leben zu der Zeit wie du sie beschreibst ist nicht anstrengender als die Gegenwart in der wir leben. In der Vorstellung die du beschreibst bekamen die Kinder noch Aufmerksamkeit, weil sie mit anpacken mussten. Heute setzt man die Kinder vor den Fernseher, lässt sie Computerspiele spielen. Die Arbeitswelt ist nicht ganz so anstrengend wie "früher", dafür verkümmern die Kinder ein "Stück" geistig.

Hat eben alles seine Vor- und Nachteile.
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Re: Forscher warnt: "Wir erziehen eine Generation von unglücklichen Kindern"

Beitrag von jorikke »

butterfly hat geschrieben:(10 Jan 2022, 09:53)

Ich denk mal das Leben zu der Zeit wie du sie beschreibst ist nicht anstrengender als die Gegenwart in der wir leben. In der Vorstellung die du beschreibst bekamen die Kinder noch Aufmerksamkeit, weil sie mit anpacken mussten. Heute setzt man die Kinder vor den Fernseher, lässt sie Computerspiele spielen. Die Arbeitswelt ist nicht ganz so anstrengend wie "früher", dafür verkümmern die Kinder ein "Stück" geistig.

Hat eben alles seine Vor- und Nachteile.
Vor hundert Jahren haben die Kinder mit Bauklötzchen gespielt, heute mit Computerspielen.
Meinst du ernsthaft die geistig nicht verkümmerte Bauklötzchen Generation würde heute besser zurecht kommen?
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Re: Forscher warnt: "Wir erziehen eine Generation von unglücklichen Kindern"

Beitrag von butterfly »

jorikke hat geschrieben:(10 Jan 2022, 11:29)

Vor hundert Jahren haben die Kinder mit Bauklötzchen gespielt, heute mit Computerspielen.
Meinst du ernsthaft die geistig nicht verkümmerte Bauklötzchen Generation würde heute besser zurecht kommen?
ich bin auf's Teeernte's Vorstellung eingegangen: 120 Jahre Rückwärts, tiefstes Ostpommern und das hat eben seine Vor- und Nachteile
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Re: Forscher warnt: "Wir erziehen eine Generation von unglücklichen Kindern"

Beitrag von jorikke »

butterfly hat geschrieben:(10 Jan 2022, 11:34)

ich bin auf's Teeernte's Vorstellung eingegangen: 120 Jahre Rückwärts, tiefstes Ostpommern und das hat eben seine Vor- und Nachteile
Vorteile?
Ich lach mich schlapp.
Teeernte hat eine Zustandsbeschreibung aus finsteren Zeiten geliefert.
Sonst nix.
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Re: Forscher warnt: "Wir erziehen eine Generation von unglücklichen Kindern"

Beitrag von H2O »

Vielleicht müssen wir trennen zwischen geistig Erfassen und Glücksgefühlen? Ich kann mir vorstellen, daß Kinder mit dem Rechner interaktiv (diese Programme gibt es doch) recht rasch lernen und damit auch gekonnt umgehen. Aber wenn eine Frage zur eigenen Befindlichkeit aufkommt, dann sind sie auf sich gestellt. Im Home-Office stören Kinder nur, und bei geschlossenem Kindergarten gibt es kaum Bezugspersonen, die Lust haben, sich damit zu befassen. Von daher... kann ich mir wieder vorstellen... empfinden sich verunsicherte Kinder als nutzlos und sinnlos... keiner fordert sie.

Das war vor 120 Jahren in Hinterpommern vielleicht doch anders. Da waren sie am Existenzkampf der Familie beteiligt, hatten die Nöte der Familie stets unmittelbar vor Augen, und taten dann willig oder auch einmal widerwillig das Notwendige. Diese Herausforderung fehlt heute fast ganz. Sie muß deshalb auch nicht bestanden werden.
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Re: Forscher warnt: "Wir erziehen eine Generation von unglücklichen Kindern"

Beitrag von butterfly »

jorikke hat geschrieben:(10 Jan 2022, 11:40)

Vorteile?
Ich lach mich schlapp.
Teeernte hat eine Zustandsbeschreibung aus finsteren Zeiten geliefert.
Sonst nix.
Schön das du nur die Nachteile siehst, aber da gibt es nunmal auch Vorteile, wie die Aufmerksamkeit seiner Eltern zu haben…
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Re: Forscher warnt: "Wir erziehen eine Generation von unglücklichen Kindern"

Beitrag von jorikke »

butterfly hat geschrieben:(10 Jan 2022, 12:27)

Schön das du nur die Nachteile siehst, aber da gibt es nunmal auch Vorteile, wie die Aufmerksamkeit seiner Eltern zu haben…
Wie kommst du denn darauf, dass Eltern anno dunnemal ihren Kindern mehr Aufmerksamkeit widmeten?
Sie hatten sie sicher genau so lieb, aber das war`s dann auch.
Sie hatten viel weniger Zeit sich um ihre Kinder zu kümmern.
1. weil es pro Elternpaar viel mehr Kinder waren, und
2. weil durch ihre tägliche, viel härtere Arbeit, ihnen zur Kinder Hinwendung viel weniger Zeit blieb.
Das hat sich heute umgekehrt, der Nachwuchs wird betüttelt wie noch nie. Stichwort Helikoptereltern.
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Re: Forscher warnt: "Wir erziehen eine Generation von unglücklichen Kindern"

Beitrag von firlefanz11 »

Billie Holiday hat geschrieben:(09 Jan 2022, 17:29)
Ich war sehr froh, dass die vielen Kinder in meiner Straße nicht weggesperrt wurden. Hausarrest gab es nicht, die haben zu 10 oder 14 draußen gespielt.
Na ja, so manche Coronoiker wird sicherlich Dörte, Birte u. Hauke weggesperrt haben damit sie sich ja nix holen... :rolleyes:
Die beiden Mädels über mir waren zum Glück auch davon verschont. Insbesondere die jüngere war ständig mit ihrer Girlsposse unterwegs...
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Re: Forscher warnt: "Wir erziehen eine Generation von unglücklichen Kindern"

Beitrag von butterfly »

jorikke hat geschrieben:(10 Jan 2022, 12:39)

Wie kommst du denn darauf, dass Eltern anno dunnemal ihren Kindern mehr Aufmerksamkeit widmeten?
Weil sie mit anpacken MUSSTEN, da fällt mehr Aufmerksamkeit auf die Kinder. Aber egal, es gibt genügend Nachteile die wir heute nicht erleben wollen.
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Re: Forscher warnt: "Wir erziehen eine Generation von unglücklichen Kindern"

Beitrag von Teeernte »

butterfly hat geschrieben:(10 Jan 2022, 14:08)

Weil sie mit anpacken MUSSTEN, da fällt mehr Aufmerksamkeit auf die Kinder. Aber egal, es gibt genügend Nachteile die wir heute nicht erleben wollen.
Null Aufmerksamkeit (gar keine Zeit) .....bei Fehlern gabs danach den "A..." voll...und nichts zu essen.
Obs zu kalt, zu warm, zu trocken oder zu nass ist:.... Es immer der >>menschgemachte<< Klimawandel. :D
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Re: Forscher warnt: "Wir erziehen eine Generation von unglücklichen Kindern"

Beitrag von butterfly »

Teeernte hat geschrieben:(10 Jan 2022, 14:15)

Null Aufmerksamkeit (gar keine Zeit) .....bei Fehlern gabs danach den "A..." voll...und nichts zu essen.
Null Aufmerksamkeit? Das kann ich mir jetzt nicht vorstellen... da gabs wesentlich mehr Aufmerksamkeit für die Kinder wie heute, denn jeder Fehler hätte gravierende Konsequenzen. Den A... voll... das kann natürlich sein. Nachteile gab es wohl jede Menge, was aber nicht stimmt ist, das es keine Vorteile gab, die gab es!!
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Re: Forscher warnt: "Wir erziehen eine Generation von unglücklichen Kindern"

Beitrag von Teeernte »

butterfly hat geschrieben:(10 Jan 2022, 14:24)

Null Aufmerksamkeit? Das kann ich mir jetzt nicht vorstellen... da gabs wesentlich mehr Aufmerksamkeit für die Kinder wie heute, denn jeder Fehler hätte gravierende Konsequenzen. Den A... voll... das kann natürlich sein. Nachteile gab es wohl jede Menge, was aber nicht stimmt ist, das es keine Vorteile gab, die gab es!!
....nicht Jede(r) konnte Seine Kinder selbst mit dem Achtspänner in der Schule vorfahren...und abholen...

Die Eltern waren auf dem Land mit Pferd und Ochs von Sonnenaufgang bis Untergang ARBEITEN. ...mindestens 12h. Ohne Kunstdünger ohne Maschine ...
Der Ertrag für einen Hektar Weizen lag 1950 bei gerade mal 2.580 Kilogramm, 1980 waren es bereits 4.890 Kilogramm und heute liegt der Weizenertrag bei rund 7.300 Kilogramm. Durch die starke Mechanisierung kann ein Landwirt heute etwa 134 Menschen ernähren, 1950 waren es dagegen nur 10 und 1900 gerade mal vier.
https://www.landwirtschaft.de/landwirts ... -und-heute

Danach gings aufs eigene Stück "Handtuch" .
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Re: Forscher warnt: "Wir erziehen eine Generation von unglücklichen Kindern"

Beitrag von butterfly »

Teeernte hat geschrieben:(10 Jan 2022, 14:34)

....nicht Jede(r) konnte Seine Kinder selbst mit dem Achtspänner in der Schule vorfahren...und abholen...

Die Eltern waren auf dem Land mit Pferd und Ochs von Sonnenaufgang bis Untergang ARBEITEN. ...mindestens 12h. Ohne Kunstdünger ohne Maschine ...

https://www.landwirtschaft.de/landwirts ... -und-heute

Danach gings aufs eigene Stück "Handtuch" .
Mir ging's um die Vor- und Nachteile, damit ersichtlich wird, wo Kinder früher glücklich waren, was die Nachteile dieser Generation waren und warum die heutige Generation unglücklich ist. Es lässt sich natürlich nicht verallgemeinern, das jedes Kind früher Aufmerksamkeit der Eltern hatte, wenn das Kind zu Fuß zur Schule marschieren musste, aber im Schnitt bekamen Kinder früher mehr Aufmerksamkeit von den Eltern und das ist, ob man es wahrhaben will oder nicht, sehr gut so! Wenn es dir wichtig ist, was die Nachteile früher waren, dann definiere sie besser! :)
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Re: Forscher warnt: "Wir erziehen eine Generation von unglücklichen Kindern"

Beitrag von H2O »

Na klar gab es "früher" auch Unglück, wie heute auch. Zerstrittene Eltern, große Armut, bedrückende gesellschaftliche Verhältnisse... und ich bezweifele, daß das den damals aufgewachsenen Kindern entgangen sein sollte. Ich kann natürlich nur deshalb so oberschlau reden, weil ich den Roman "Germinal" von Émile Zola gelesen habe, der diese schlimmen Verhältnisse recht eingehend beschreibt. Armut allerorten, Übergriffigkeiten und Schikanen obendrein.

Dafür hatten wir einen Weltkrieg mit seinen Greueln und der nachfolgenden Not zu verarbeiten. In meiner Schulklasse hatten viele Mitschüler ihre Väter und Versorger verloren, oder schwerbeschädigte Väter mit schlimmen seelischen Verwundungen dazu. Alle zusammengedrängt auf wenigen m² "Wohnfläche" in Ruinen. Für die Kinder sicher auch kein Glückszustand... Was der Forscher wohl dazu angemerkt hätte?
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Realist2014
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Re: Forscher warnt: "Wir erziehen eine Generation von unglücklichen Kindern"

Beitrag von Realist2014 »

butterfly hat geschrieben:(11 Jan 2022, 08:55)

e, aber im Schnitt bekamen Kinder früher mehr Aufmerksamkeit von den Eltern :)
Das ist nach wie vor eine unbelegte "These" von dir, welche viele Foristen hier schon mit Fakten widerlegt haben....
Laut Aussage der linken Ideologen sind alle ökonomisch erfolgreichen dumm, und die wahre Intelligenz tritt sich in der untersten ökonomischen Etage auf die Füße.....daher muss diese Etage ausgebaut werden
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butterfly
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Re: Forscher warnt: "Wir erziehen eine Generation von unglücklichen Kindern"

Beitrag von butterfly »

Realist2014 hat geschrieben:(11 Jan 2022, 10:02)

Das ist nach wie vor eine unbelegte "These" von dir, welche viele Foristen hier schon mit Fakten widerlegt haben....
Wenn man zusammenarbeiten MUSS, fällt logischerweise mehr Aufmerksamkeit auf die Kinder... damit ja nichts schief geht... aber darum geht's dir gar nicht, worum es dir geht... ich will es nicht wissen. Aber auch egal, wie H2O schon sagte, diese Aufgabe müssen wir heute nicht mehr bewältigen. Aber interessant ist es allemal, sich darüber Gedanken zu machen.
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Re: Forscher warnt: "Wir erziehen eine Generation von unglücklichen Kindern"

Beitrag von H2O »

Realist2014 hat geschrieben:(11 Jan 2022, 10:02)

Das ist nach wie vor eine unbelegte "These" von dir, welche viele Foristen hier schon mit Fakten widerlegt haben....
Ich meine schon, daß Kinder auf dem Lande in den Existenzkampf der Familie stärker eingebunden waren, sie deshalb also mit allen Familienmitgliedern in engem Austausch standen. Das nenne ich schon "Aufmerksamkeit" mit Lob und Tadel, wenn auch meist in ärmlichen Verhältnissen.

Daneben muß man die entstehende Industriegesellschaft halten, in der beide Eltern fast nie ansprechbar waren und sie auch sonst sehr weitgehend außer Hause in Fabriken und Bergwerken um ihr Überleben zu kämpfen hatten. Da störten Kinder nur den reibungslosen Tagesablauf. Ok, auch das Erlebnis kann als Teil der "Aufmerksamkeit" gesehen werden..
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Re: Forscher warnt: "Wir erziehen eine Generation von unglücklichen Kindern"

Beitrag von Misterfritz »

butterfly hat geschrieben:(11 Jan 2022, 08:55)

Mir ging's um die Vor- und Nachteile, damit ersichtlich wird, wo Kinder früher glücklich waren, was die Nachteile dieser Generation waren und warum die heutige Generation unglücklich ist.
Man kann das sowieso nicht vergleichen.
Ich kann mich nicht daran erinnern, dass Kinder damals überhaupt gefragt wurden, ob sie glücklich sind.
Die Idee einer glücklichen Kindheit ist relativ neu.
Im Übrigen sehen allerhöchstens Erwachsene im Rückblick, ob ihre Kindheit glücklich war ;)
Das Salz in der Suppe des Lebens ist nicht Selbstdisziplin, sondern kontrollierte Unvernunft ;)
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Re: Forscher warnt: "Wir erziehen eine Generation von unglücklichen Kindern"

Beitrag von schokoschendrezki »

Misterfritz hat geschrieben:(11 Jan 2022, 20:57)
Ich kann mich nicht daran erinnern, dass Kinder damals überhaupt gefragt wurden, ob sie glücklich sind.
Die Idee einer glücklichen Kindheit ist relativ neu.
Ja. Die Werbebilder für irgendwelches Kinderzeug heute scheinen manchmal sagen zu wollen: "Wirst Du wohl glücklich sein!" Ich kann mich relativ schlecht in die Psychologie anderer Menschen hineinversetzen ... aber ... vielleicht gehört die Erfahrung des Aushaltenkönnens von Unglücklichsein auch zu den notwendigen Erfahrungen. Ebenso wie ungehindert und unbeaufsichtigt irgendwo herumzustreifen.

Der Titel des verwiesenen Buchs macht mich schon misstrauisch. "Wir erziehen eine Generation von unglücklichen Kindern" Was heißt schon "wir"? Und dann soll eine ganze Generation von Kindern "unglücklich" sein! Ich bin regelmäßig von wirklich glücklichen Enkelkindern umgeben. Die manchmal auch traurig oder wütend sind.

"Wir erziehen eine Generation von unglücklichen Kindern" ... es mag voreingenommen klingen ... aber ein Buch mit diesem Titel nehme ich mit spitzen Fingern und befördere es in die Papiertonne, sollte ich es geschenkt bekommen. Es reiht sich ein in diese Sintflut von "irgendwie"- und "wir"- und "ich"-Büchern. Der Kabarettist Piet Klocke veräppelt diese Art von inflationärer Populärliteratur ja häufig. "Wer bin ich heute morgen. Und warum bin ich wieder nicht dabei". Es wäre ein Bestseller.

Und ähnliches gilt für private "Denk"fabriken wie das "Institut für Generationenforschung" des Buchautors. Es gibt alle möglichen "Institute". Das für "Staatspolitik" zum Beispiel.
Ich habe nie in meinem Leben irgendein Volk oder Kollektiv geliebt ... ich liebe in der Tat nur meine Freunde und bin zu aller anderen Liebe völlig unfähig (Hannah Arendt)
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Re: Forscher warnt: "Wir erziehen eine Generation von unglücklichen Kindern"

Beitrag von Teeernte »

schokoschendrezki hat geschrieben:(11 Jan 2022, 21:27)

Ja. Die Werbebilder für irgendwelches Kinderzeug heute scheinen manchmal sagen zu wollen: "Wirst Du wohl glücklich sein!" ...
Und ähnliches gilt für private "Denk"fabriken wie das "Institut für Generationenforschung" des Buchautors. Es gibt alle möglichen "Institute". Das für "Staatspolitik" zum Beispiel.
Vollkommen Unbedeutende Studien....
Samstag, 05.09.2020, 11:34
Eine neue Studie des Kinderhilfswerks Unicef beschäftigt sich mit der Zufriedenheit von Kindern in reichen Ländern. Deutschland schneidet im Ranking nur mittelmäßig ab, die USA belegt einen der letzten Plätze.

...Deutschland 75 Prozent der Mädchen und Jungen an, mit ihrem Leben sehr zufrieden zu sein.
In den Niederlanden sind das 90 Prozent, in der Schweiz 82 Prozent und in Frankreich 80 Prozent. Der niedrigste Wert wurde mit 53 Prozent in der Türkei gemessen, gefolgt von Japan und Großbritannien.

Jedes vierte Kind ist nicht sehr zufrieden", sagte der Sprecher von Unicef Deutschland in Köln, Rudi Tarneden. "Und das ist im internationalen Vergleich eben gar nicht so gut."

"Wohlstand bedeutet nicht automatisch, dass alle Kinder sich gut entwickeln können"
Für die Studie, erstellt vom Unicef-Forschungszentrum Innocenti in Florenz, wurde das Wohlbefinden von Kindern in 41 Ländern der OECD und der Europäischen Union verglichen. Dabei ging es um mentale und körperliche Gesundheit sowie um soziale und intellektuelle Kompetenzen.
In der Gesamtbewertung am besten wurde in der Studie das Wohlbefinden von Kindern in den Niederlanden, Dänemark, Norwegen, der Schweiz und Finnland eingestuft. Deutschland landete mit dem 14. Platz im oberen Mittelfeld. Am schlechtesten schnitten Chile, Bulgarien und die Vereinigten Staaten ab.
„Generation lebensunfähig“: Warum jedes vierte Kind unglücklich ist
Kinder der Generation Alpha
„Überbehütung hat ähnliche Folgen wie Vernachlässigung“
https://www.deutschlandfunkkultur.de/ki ... e-100.html
Unicef-Report: Es sind fünf Faktoren, die Kinder in wohlhabenden Ländern unglücklich machen
https://www.businessinsider.de/leben/er ... ch-machen/


Alte Studien ....
Deutschlands unglückliche Kinder
UNICEF-Studie zur Lage junger Menschen in Industrieländern vorgestellt


Nächste Ausrede bitte...
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Re: Forscher warnt: "Wir erziehen eine Generation von unglücklichen Kindern"

Beitrag von schokoschendrezki »

butterfly hat geschrieben:(10 Jan 2022, 14:08)

Weil sie mit anpacken MUSSTEN, da fällt mehr Aufmerksamkeit auf die Kinder. Aber egal, es gibt genügend Nachteile die wir heute nicht erleben wollen.
Für diese Generation von Kindern war - zumindest hier in Mitteleuropa - in der einen oder andern Art der Zweite Weltkrieg und seine Folgen prägend. Es ist - vermutlich - psychologisch erklärbar, dass die damit verbundenen äußeren und inneren Verletzungen verdrängt werden und eine nostalgische Sicht auf die Vergangenheit entwickelt wird.

Aber auch die Kinder, die nicht so unmittelbar vom Krieg betroffen waren ... In der Schweiz zum Beispiel. Der später berühmt gewordene Schlagersänger mit dem Künstlernamen Vico Torriani zum Beispiel. Der war in seiner Kindheit ein sogenanntes "Verdingkind". Auf einem idylllischen Bauernhof in den Schweizer Alpen. Man darf sich sein Leben als Kind nicht als aufmerksam behütet sondern als schikanöse Sklaverei vorstellen. Die ganze Süßlichkeit seiner späteren Nachkriegsschlager empfinde ich ganz deutlich und unabweisbar als eine Art Verdrängung dieser kindlichen Verletzungen. Wie überhaupt diese Atmosphäre in den Nachkriegsjahrzehnten in beiden Deutschländern.
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Re: Forscher warnt: "Wir erziehen eine Generation von unglücklichen Kindern"

Beitrag von Bielefeld09 »

Billie Holiday hat geschrieben:(07 Jan 2022, 06:01)

Warum fragst du das nicht Menschen, die tagtäglich mit kleinen Kindern zu tun haben und aus dem Alltag berichten können?

Zur Zeit trägt besagte Freundin ein 1jähriges Flüchtlingskind auf dem Arm, das den ganzen Tag schreit und weint, weil es zur Mama will und von Fremden umgeben ist, die eine andere Sprache sprechen und anders aussehen. Ich finde das hartherzig, andere sind der Meinung, das muß so sein. Kleinkind gehört nicht zu den Eltern, Kleinkind gehört 10 Stunden in die Kita. Alles andere ist voll reaktionär und außerdem ging es noch nie um das Wohl von Kindern.
Ihren Protest nehme ich gerne zur Kenntnis und er bewegt mich auch.
Aber alle Kinder gehören zu ihren Eltern, auch mit Kita.
Das wissen doch sehr genau!
Sorry Mods, lasst diese Laden am laufen. Das ist eben Demokratie :( :p
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Re: Forscher warnt: "Wir erziehen eine Generation von unglücklichen Kindern"

Beitrag von JJazzGold »

butterfly hat geschrieben:(11 Jan 2022, 10:08)

Wenn man zusammenarbeiten MUSS, fällt logischerweise mehr Aufmerksamkeit auf die Kinder... damit ja nichts schief geht... aber darum geht's dir gar nicht, worum es dir geht... ich will es nicht wissen. Aber auch egal, wie H2O schon sagte, diese Aufgabe müssen wir heute nicht mehr bewältigen. Aber interessant ist es allemal, sich darüber Gedanken zu machen.
Fraglich, ob Kinder diese vermehrte Aufmerksamkeit immer schätzen.
Im Rückblick hatte ich eine glückliche Kindheit.
U.a. auch deshalb, weil wir auf dem Land stundenlang unbeaufsichtigt draußen spielen und toben durften.
Nur zu den Mahlzeiten sollten wir zuhause sein. Oder abgemeldet, wenn uns andere Mütter einluden zur Brotzeit zu bleiben.
So betrachtet war weniger deutlich mehr.
Mit tun die Kinder die heutzutage anteilig von vorne bis hinten und von früh bis spät von ihren Eltern mit Aufmerksamkeit umwickelt werden und auf jede erdenkliche Art “gefördert“ werden leid.
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Re: Forscher warnt: "Wir erziehen eine Generation von unglücklichen Kindern"

Beitrag von Fallensteller »

Zu diesem Thema kann jemand, dem jetzt der 20. Urenkel geboren wird, wohl eher was sagen als irgendwelche Forscher.
Die Kernproblematik wurde schon anderweitig erwähnt: Die Kinder werden vielfach nicht erzogen, sondern bis zum Erbrechen verwöhnt. In Familien mit mehreren Kinder hört das von selbst auf.
Das liegt letztlich auch an einer unnatürlichen Familienplanung. Erst Beruf, dann mit nahe 40 noch schnell ein Kind. In dem Alter könnte eine Frau schon Oma sein. Also wird dem Nachwuchs alles gegeben, um ihn ruhig zu stellen.
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Re: Forscher warnt: "Wir erziehen eine Generation von unglücklichen Kindern"

Beitrag von Tom Bombadil »

JJazzGold hat geschrieben:(12 Jan 2022, 08:42)

Im Rückblick hatte ich eine glückliche Kindheit.
U.a. auch deshalb, weil wir auf dem Land stundenlang unbeaufsichtigt draußen spielen und toben durften.
Nur zu den Mahlzeiten sollten wir zuhause sein. Oder abgemeldet, wenn uns andere Mütter einluden zur Brotzeit zu bleiben.
Ja, so ging es mir auch, besonders in den Ferien. Das war herrlich und eine Freiheit, die wohl kein Kind heutzutage mehr genießen kann. Auch an Schultagen hatte man viel Zeit, ich war in der Mittelstufe spätestens 13h zu Hause, flott was gegessen, Hausaufgaben gemacht und dann im Sommer wieder raus, zu den Freunden. Bei richtig schlechtem Wetter oder im Winter war es ein bisschen ruhiger, da haben wir uns meist nur zu zweit oder dritt reihum getroffen, außer wenn genug Schnee lag, dann war immer die ganze Bande auf einem Haufen, zum Rodeln oder "Skispringen", auch "Biathlon" haben wir gemacht, mit Pfeil und Bogen, einer hatte ein Luftgewehr, das konnte man sich aber nicht umhängen. Im Sommer war dann meist Fußball angesagt.
Mit tun die Kinder die heutzutage anteilig von vorne bis hinten und von früh bis spät von ihren Eltern mit Aufmerksamkeit umwickelt werden und auf jede erdenkliche Art “gefördert“ werden leid.
Absolut. Und die Kids haben heute auch so ewig lange Unterricht, da bin ich lieber am Samstag nochmal für 4 Stunden hingegangen. Ich wollte mit den Kindern heutzutage echt nicht tauschen.
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Re: Forscher warnt: "Wir erziehen eine Generation von unglücklichen Kindern"

Beitrag von JJazzGold »

Tom Bombadil hat geschrieben:(12 Jan 2022, 09:04)

Ja, so ging es mir auch, besonders in den Ferien. Das war herrlich und eine Freiheit, die wohl kein Kind heutzutage mehr genießen kann. Auch an Schultagen hatte man viel Zeit, ich war in der Mittelstufe spätestens 13h zu Hause, flott was gegessen, Hausaufgaben gemacht und dann im Sommer wieder raus, zu den Freunden. Bei richtig schlechtem Wetter oder im Winter war es ein bisschen ruhiger, da haben wir uns meist nur zu zweit oder dritt reihum getroffen, außer wenn genug Schnee lag, dann war immer die ganze Bande auf einem Haufen, zum Rodeln oder "Skispringen", auch "Biathlon" haben wir gemacht, mit Pfeil und Bogen, einer hatte ein Luftgewehr, das konnte man sich aber nicht umhängen. Im Sommer war dann meist Fußball angesagt.


Absolut. Und die Kids haben heute auch so ewig lange Unterricht, da bin ich lieber am Samstag nochmal für 4 Stunden hingegangen. Ich wollte mit den Kindern heutzutage echt nicht tauschen.
Stimmt, den Unterricht am Samstag kenne ich auch noch. :)
Ich bezweifele, dass der das Wochenende meiner Eltern "kaputt gemacht" hat. ;)
Bis wir daheim waren standen im Sommer oft die Fahrräder des großen Familienclans bereit und dann wurde mit den Kindern eine Radltour mit Picknick am der Loisach gemacht.

Im Winter sind wir mit Ranzen und Schiausrüstung in die Schule gegangen, denn da war nach dem Unterricht und der mitgebrachten Brotzeit Schifahren bis zur frühen Dämmerung angesagt. Und das alles ohne elterliche Aufsicht! :p Danach wurden Hausaufgaben gemacht und es gab ein warmes Abendessen.

Mit den Kindern heute möchte ich auch nicht tauschen. Wir waren möglichst immer im Freien und abends glücklich müde. beruflich sind wir trotzdem alle etwas geworden, völlig ohne Handy, Tablet oder PC und "fördernde" Daueraufsicht. :D

Zuletzt geändert von JJazzGold am Mi 12. Jan 2022, 10:57, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Forscher warnt: "Wir erziehen eine Generation von unglücklichen Kindern"

Beitrag von Billie Holiday »

JJazzGold hat geschrieben:(12 Jan 2022, 10:02)

Stimmt, den Unterricht am Samstag kenne ich auch noch. :)
Ich bezweifele, dass der das Wochenende meiner Eltern "kaputt gemacht" hat. ;)
Bis wir daheim waren standen im Sommer oft die Fahrräder des großen Familienclans bereit und dann wurde mit den Kindern eine Radltour mit Picknick am der Loisach gemacht.

Im Winter sind wir mit Ranzen und Schiausrüstung in die Schule gegangen, denn da war nach dem Unterricht und der mitgebrachten Brotzeit Schifahren bis zur frühen Dämmerung angesagt. Und das alles ohne elterliche Aufsicht! :p Danach wurden Hausaufgaben gemacht und es gab ein warmes Abendessen.

Mit den Kindern heute möchte ich auch nicht tauschen. Wir waren möglichst immer im Freien und abends glücklich müde. beruflich geworden sind wir trotzdem alle etwas geworden, völlig ohne Handy, Tablet oder PC und "fördernde" Daueraufsicht. :D

Solch ein Bullerbü hatte ich auch.
Daher müßte man doch eigentlich Verständnis haben, dass heute mit eingeschränkten Sozialkontakten und allein vor technischer Ausrüstung die Kinder nicht unbedingt glücklich sind.
Dass wir wie Pippi die Pferde getragen haben, bringt den heutigen Kindern nichts, die müssen ihr Glück anders finden.

Ich habe vor einiger Zeit fassungslos gelauscht, wie zwei junge Muttis sich größte Sorgen gemacht haben, weil ihre Kinder Fahrradfahren lernen sollten. Oh Gott oh Gott....die könnten hinfallen. Mein "na und" kam nicht gut an.

Ich weiß nicht, woher die Helikoptereltern kommen. Aber sie tun den Kindern nicht gut.
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Re: Forscher warnt: "Wir erziehen eine Generation von unglücklichen Kindern"

Beitrag von JJazzGold »

Billie Holiday hat geschrieben:(12 Jan 2022, 10:40)

Solch ein Bullerbü hatte ich auch.
Daher müßte man doch eigentlich Verständnis haben, dass heute mit eingeschränkten Sozialkontakten und allein vor technischer Ausrüstung die Kinder nicht unbedingt glücklich sind.
Dass wir wie Pippi die Pferde getragen haben, bringt den heutigen Kindern nichts, die müssen ihr Glück anders finden.

Ich habe vor einiger Zeit fassungslos gelauscht, wie zwei junge Muttis sich größte Sorgen gemacht haben, weil ihre Kinder Fahrradfahren lernen sollten. Oh Gott oh Gott....die könnten hinfallen. Mein "na und" kam nicht gut an.

Ich weiß nicht, woher die Helikoptereltern kommen. Aber sie tun den Kindern nicht gut.
Das weiß ich auch nicht.
Grob vereinfacht gedacht vielleicht deshalb, weil man das heute oft einzige Kind besonders behüten möchte.
Obwohl....
Ich war auch ein Einzelkind, allerdings mit beachtlich großem Familienclan, und und kann mich noch gut an Schrammen, verpflasterte Knie, Verstauchungen, Prellungen und gebrochene Zehen erinnern. Viel Aufhebens wurde nicht darum gemacht, Tränen getrocknet, Pflaster drauf und weiter ging es.
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Re: Forscher warnt: "Wir erziehen eine Generation von unglücklichen Kindern"

Beitrag von JJazzGold »

Sorry
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Re: Forscher warnt: "Wir erziehen eine Generation von unglücklichen Kindern"

Beitrag von Keoma »

JJazzGold hat geschrieben:(12 Jan 2022, 10:55)

Das weiß ich auch nicht.
Grob vereinfacht gedacht vielleicht deshalb, weil man das heute oft einzige Kind besonders behüten möchte.
Obwohl....
Ich war auch ein Einzelkind, allerdings mit beachtlich großem Familienclan, und und kann mich noch gut an Schrammen, verpflasterte Knie, Verstauchungen, Prellungen und gebrochene Zehen erinnern. Viel Aufhebens wurde nicht darum gemacht, Tränen getrocknet, Pflaster drauf und weiter ging es.
Heimkommen ohne Verletzung gab's nicht.
Ich übersetze simultan auf Hochdeutsch "ein Junge ohne aufgeschürfte Knie ist kein Junge".
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Re: Forscher warnt: "Wir erziehen eine Generation von unglücklichen Kindern"

Beitrag von jorikke »

H2O hat geschrieben:(11 Jan 2022, 09:55)

Na klar gab es "früher" auch Unglück, wie heute auch. Zerstrittene Eltern, große Armut, bedrückende gesellschaftliche Verhältnisse... und ich bezweifele, daß das den damals aufgewachsenen Kindern entgangen sein sollte. Ich kann natürlich nur deshalb so oberschlau reden, weil ich den Roman "Germinal" von Émile Zola gelesen habe, der diese schlimmen Verhältnisse recht eingehend beschreibt. Armut allerorten, Übergriffigkeiten und Schikanen obendrein.

Dafür hatten wir einen Weltkrieg mit seinen Greueln und der nachfolgenden Not zu verarbeiten. In meiner Schulklasse hatten viele Mitschüler ihre Väter und Versorger verloren, oder schwerbeschädigte Väter mit schlimmen seelischen Verwundungen dazu. Alle zusammengedrängt auf wenigen m² "Wohnfläche" in Ruinen. Für die Kinder sicher auch kein Glückszustand... Was der Forscher wohl dazu angemerkt hätte?
Nichts.
Früher gab es viele wichtige Forschungsgebiete und wenig ausgebildete Akademiker. Die waren mit wichtigen Themen ausgelastet.
Heute "machen" sie sich ihre Themen selber.
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Re: Forscher warnt: "Wir erziehen eine Generation von unglücklichen Kindern"

Beitrag von Andreas62 »

Was mich immer etwas bedenklich stimmt ist die heutige Überhäufung mit Geschenken, bei meinen Enkeln musste praktisch ein eigener Lagerraum für den Berg von Spielsachen her, denke das ist schon der Grundstock um Dinge nicht mehr richtig zu wertschätzen.
In den 60er Jahren in der DDR hatten meine Elten nicht viel Geld, wenn ich da was geschenkt bekam, wie einen Metallbaukasten zum Beispiel, dann war das für mich jahrelang eine Art Schatz, also da flog nichts nach einer Woche in die Ecke.
"Alles Käse Genossen!"
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Re: Forscher warnt: "Wir erziehen eine Generation von unglücklichen Kindern"

Beitrag von JJazzGold »

Andreas62 hat geschrieben:(12 Jan 2022, 11:24)

Was mich immer etwas bedenklich stimmt ist die heutige Überhäufung mit Geschenken, bei meinen Enkeln musste praktisch ein eigener Lagerraum für den Berg von Spielsachen her, denke das ist schon der Grundstock um Dinge nicht mehr richtig zu wertschätzen.
In den 60er Jahren in der DDR hatten meine Elten nicht viel Geld, wenn ich da was geschenkt bekam, wie einen Metallbaukasten zum Beispiel, dann war das für mich jahrelang eine Art Schatz, also da flog nichts nach einer Woche in die Ecke.
Das hat eine Freundin von mir schon vor dreißig Jahren so aufgeregt, dass sie die strikte Regel erlassen hat, dass ihre Töchter von jedem Großelternpaar jeweils zu Weihnachten und zum Geburtstag nur ein Geschenk bekommen und was nur in Absprache mit den Eltern.
Die gefährlichste aller Weltanschauungen ist die der Leute, welche die Welt nie angeschaut haben.
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