US Buergerkrieg moeglich?

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Tom Bombadil
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Re: US Buergerkrieg moeglich?

Beitrag von Tom Bombadil »

schokoschendrezki hat geschrieben:(11 Jan 2022, 12:44)

Wie soll man in einem Land, in welchem ein Studium ein Vermögen kostet, an diese Tische kommen, wenn nicht die Eltern schon an solchen Tischen sitzen?
Was für ein Quatsch. Ja, das College in den USA ist teuer, aber man darf nicht vergessen, dass dort Kost und Logis enthalten ist. Diese Kosten werden in Deutschland gerne mal unterschlagen. Darüberhinaus bieten viele Colleges finanzielle Unterstützung an und es gibt auch Stipendien. Wenn es gar nicht mehr anders geht, kann man auch einen Kredit aufnehmen. Und es gibt auch Community Colleges, wo man einen Teil des Bachelor Studiums zu sehr geringen Kosten absolvieren kann, ehe man dann auf ein "richtiges" College wechselt.
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apartofme
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Re: US Buergerkrieg moeglich?

Beitrag von apartofme »

US Buergerkrieg moeglich?
Es ist so gut wie unmoeglich, groessere Menschenmengen mit einem Einkommen ueber 10,000 US$ zu einem Buergerkrieg zu mobilisieren.
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apartofme
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Re: US Buergerkrieg moeglich?

Beitrag von apartofme »

Tom Bombadil hat geschrieben:(11 Jan 2022, 13:14)

Was für ein Quatsch. Ja, das College in den USA ist teuer, aber man darf nicht vergessen, dass dort Kost und Logis enthalten ist.
Ist auch ohne Unterkunft noch teuer. Mal hier aus der Stadt:

UCLA: 28408 USD pro Jahr ohne Unterkunft bzw. 58162 fuer Non-Residents.
CalState: 18468 USD pro Jahr Ohne Unterkunft bzw. 27972 fuer Non-Residents.
USC: 72263 USD pro Jahr ohne Unterkunft

Was man nicht vergessen darf, ist, dass die Wirtschaftsleistung der USA, waehrend sie 2008 noch etwa gleichauf mit Deutschland war, mittlerweile viel hoeher ist.

BIP Deutschland 2008: 45427 USD
BIP USA 2008: 48382 USD

BIP Deutschland 2020: 45723 USD
BIP USA 2020: 63543 USD

Wachstum in Deutschland Fehlanzeige. Teilweise liegt das natuerlich an Bigtech, aber irgendwas scheinen die Amis grundsaetzlich besser zu machen. Und das ist fuer die ganzen USA-Feinde und Buergerkriegsschwafler natuerlich besonders aergerlich, dass selbst Vollhonks wie Trump nicht im Stande waren, grossartig etwas daran zu aendern, dass der Amerikaner mit seinem relativ risikobehafteten Lebensstil und an Menschenfeindlichkeit grenzenden Meritokratismus trotzdem wirtschaftlich erfolgreicher ist.
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Tom Bombadil
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Re: US Buergerkrieg moeglich?

Beitrag von Tom Bombadil »

apartofme hat geschrieben:(11 Jan 2022, 14:06)

Mal hier aus der Stadt
Die von dir genannten sind in den Top 25 Unis der USA vertreten, das ist doch klar, dass die teurer sind. Dazu gibt es aber Alternativen.
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Selina
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Re: US Buergerkrieg moeglich?

Beitrag von Selina »

schokoschendrezki hat geschrieben:(11 Jan 2022, 12:44)

Was ich mit der Bemerkung meinte hat nur wenig mit Sachsen zu tun. Es ist eher so: Toleranz muss man sich leisten können. Wer in den USA sozial abgesichert ist, seinen Kindern ein teures Studium finanzieren kann, der kann auch locker damit umgehen, dass er (oder sie) selbst Umweltaktivist ist und der Partner oder die Partnerin Trump-Fan. Es sind nur eben längst nicht alle US-Bürger sozial abgesichert. Im Gegenteil.
(...) gekürzt - streicher / Mod
Ja klar, so ist es. Da hatte ich dich nicht richtig verstanden, sorry. Dennoch sehe ich zum Stichwort "Bürgerkrieg möglich, ja oder nein?" in den USA und in Deutschland Parallelen. Auch wenn man mich sicher gleich steinigt: Diese Erscheinungen sind systemimmanent.
Zuletzt geändert von streicher am Di 11. Jan 2022, 19:52, insgesamt 1-mal geändert.
Grund: Fullquote
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Re: US Buergerkrieg moeglich?

Beitrag von odiug »

Tom Bombadil hat geschrieben:(11 Jan 2022, 14:38)

Die von dir genannten sind in den Top 25 Unis der USA vertreten, das ist doch klar, dass die teurer sind. Dazu gibt es aber Alternativen.
Yupp ... Trump University ... ach huch ... gibt's nich mehr :D
Aber du hast recht, es gibt gute bis sehr gute community colleges , CUNY zB.
Die hat auch einen der schönsten Campus https://www1.cuny.edu/mu/forum/files/20 ... CCNY-B.jpg
Ich war da oft ... ist einfach schön da :thumbup:
Nichts desto trotz, mit Bildung wird in den USA viel Schindluder getrieben :(
Zuletzt geändert von odiug am Di 11. Jan 2022, 15:34, insgesamt 1-mal geändert.
odiug

Re: US Buergerkrieg moeglich?

Beitrag von odiug »

Selina hat geschrieben:(11 Jan 2022, 14:42)

Ja klar, so ist es. Da hatte ich dich nicht richtig verstanden, sorry. Dennoch sehe ich zum Stichwort "Bürgerkrieg möglich, ja oder nein?" in den USA und in Deutschland Parallelen. Auch wenn man mich sicher gleich steinigt: Diese Erscheinungen sind systemimmanent.
Ha jo ... also in den USA ist ein Trump kein Einzelfall.
Da gibt es in der Geschichte ein paar solcher Loser.
Wenn man Kandidaten noch mit dazurechnet, dann sind solche Gestalten oft sogar die Regel.
Barry Goldwater zB war so einer ... und der Mann war auch noch Fähig, im Gegensatz zum Ex-Conmaninchief :eek:
Auch werden gesellschaftliche oder politische Konflikte mit sehr viel härteren Bandagen ausgetragen, als man das in Europa gewöhnt ist.
Die Amis haben eine Neigung zum Spektakel, das uns hier ein wenig befremdet.
Was die Amis aber meiner Einschätzung nach nicht haben, ist Erfahrung mit domestic Terrorism.
Wenn man sich die bisherigen Urteile um den 6. Januar anschaut, dann stimmt mich das bedenklich.
Die bisherig abgeurteilten Fälle sind zwar "nur" die Bagatellen, die großen kommen erst noch, aber die Urteile sind viel zu milde, für das, was da geschah.
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Selina
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Re: US Buergerkrieg moeglich?

Beitrag von Selina »

odiug hat geschrieben:(11 Jan 2022, 15:25)
(...) gekürzt - streicher / Mod
Wenn man sich die bisherigen Urteile um den 6. Januar anschaut, dann stimmt mich das bedenklich.
Die bisherig abgeurteilten Fälle sind zwar "nur" die Bagatellen, die großen kommen erst noch, aber die Urteile sind viel zu milde, für das, was da geschah.
Aber Ausnahmen gibts auch, was die Härte der Urteile anbelangt:
https://www.tagesschau.de/ausland/ameri ... l-103.html
Zuletzt geändert von streicher am Di 11. Jan 2022, 19:49, insgesamt 1-mal geändert.
Grund: Fullquote
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Re: US Buergerkrieg moeglich?

Beitrag von schokoschendrezki »

Tom Bombadil hat geschrieben:(11 Jan 2022, 13:14)

Was für ein Quatsch. Ja, das College in den USA ist teuer, aber man darf nicht vergessen, dass dort Kost und Logis enthalten ist. Diese Kosten werden in Deutschland gerne mal unterschlagen. Darüberhinaus bieten viele Colleges finanzielle Unterstützung an und es gibt auch Stipendien. Wenn es gar nicht mehr anders geht, kann man auch einen Kredit aufnehmen.
Das ist der Punkt. Man nimmt einen Kredit auf. Und Kosten für die Ausbildung bestehen nicht nur in Gebühren. Man muss auch irgendwie leben. Und da wo's Hochschulen gibt, ist das Leben nicht gerade billig. Die Fakten (Stand 2019):
- mehr als 40 Millionen US-Amerikaner zahlen irgendwelche Schulden im Zusammenhang mit ihrer Ausbildung ab
- die Gesamtsumme der Studentenkredite in den USA beträgt astronomische 1,5 bis 1,6 Billionen Dollar

Mal rechts: https://www.welt.de/wirtschaft/karriere ... Blase.html
Mal links: https://taz.de/Studienkredite-in-den-USA/!5411669/
Mal liberal: https://www.fluter.de/studienkredite-us ... en-loesung

Die Ansichten dazu sind mehr oder weniger einheitlich. Die Tatsache, dass auch in Ländern wie China oder Indien ein erheblicher Teil des Einkommens der Mittelschicht für die Ausbildung der Kinder draufgeht - wenn denn dieser Status "Mittelschicht" erhalten werden soll, macht die Sache nicht besser. Man ist manchmal echt perplex, was für Mechanismen so entstehen oder in Gang gesetzt werden, um die sozialen Abgrenzungen aufrecht zu erhalten oder noch zu verstärken.
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Re: US Buergerkrieg moeglich?

Beitrag von Tom Bombadil »

schokoschendrezki hat geschrieben:(11 Jan 2022, 18:47)

Man muss auch irgendwie leben.
Das zeigt mir, dass du Beiträge von anderen User nicht liest: "Kost und Logis enthalten".
Man ist manchmal echt perplex, was für Mechanismen so entstehen oder in Gang gesetzt werden, um die sozialen Abgrenzungen aufrecht zu erhalten oder noch zu verstärken.
Achso, wenn man die bestmögliche Ausbildung für sein Kind will, dann will man eigentlich nur soziale Abgrenzungen aufrecht erhalten oder sogar noch verstärken.
Echt jetzt?
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Re: US Buergerkrieg moeglich?

Beitrag von schokoschendrezki »

Im übrigen und auch unabhängig von Politik ist die Dynamik komplexer Systeme - wie es Gesellschaften nun mal sind - ein überaus interessantes Thema. Lange Phasen von Stabilität können in ein Ungleichgewicht geraten ... und dann findet eine rapide, exponentiell laufende Veränderung statt. Bis sich das Ganze auf einer anderen Strukturebene wieder für lange Zeit stabilisiert. Oder sich das System als Ganzes auflöst.
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Re: US Buergerkrieg moeglich?

Beitrag von schokoschendrezki »

Tom Bombadil hat geschrieben:(11 Jan 2022, 18:56)

Das zeigt mir, dass du Beiträge von anderen User nicht liest: "Kost und Logis enthalten".


Achso, wenn man die bestmögliche Ausbildung für sein Kind will, dann will man eigentlich nur soziale Abgrenzungen aufrecht erhalten oder sogar noch verstärken.
Echt jetzt?
Ich behaupte keineswegs, dass dergleichen Prozesse irgendwie "gewollt" oder willentlich in Gang gesetzt werden. Dann hab ich mich falsch ausgedrückt. Es läuft nur eben darauf hinaus. Dass man die bestmögliche Ausbildung für sein Kind will, ist völlig normal und in Ordnung und auch, dass man dafür einen erheblichen Teil seines Einkommens aufzubringen hat. Zur Zeit des Amtsamtritts Obamas hatten US-Amerikaner als Hochschulabsolventen im Schnitt 40 000 Dollar Schulden. Das ist wohl eine andere Nummer. Und bei Obama selbst sahs nicht viel anders aus. Dass er dieses ganze Problem benannte und angehen wollte ... war wohl einer der Gründe für seinen Wahlerfolg.
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Re: US Buergerkrieg moeglich?

Beitrag von Tom Bombadil »

schokoschendrezki hat geschrieben:(11 Jan 2022, 19:07)

Zur Zeit des Amtsamtritts Obamas hatten US-Amerikaner als Hochschulabsolventen im Schnitt 40 000 Dollar Schulden.
Und? Das ist in 10 Jahren abbezahlt. Locker.
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Re: US Buergerkrieg moeglich?

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