Aus Hartz4 wird das Bürgergeld

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Krankenversicherung, Arbeitslosenversicherung, Arbeitslosengeld 2 (HartzIV), Rentenversicherung, Sozialgesetzbuch.

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Seidenraupe
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Re: Aus Hartz4 wird das Bürgergeld

Beitrag von Seidenraupe »

lili hat geschrieben: Mi 16. Nov 2022, 07:51 Deswegen habe ich ja geschrieben, dass es besser wäre die Arbeit nicht zu besteuern.
Klar- ohne Steuereinnahmen aus Einkommenssteuer haben wir noch mehr Geld um es an arbeitslos gemeldete Bürgergeldbezieher zu verteilen. Sanktionslos wenn es nach dir geht, selbstverständlich.

Was sagt dein Chef/deine Cefin eigentlich, wenn du Termine platzen lässt oder nciht zur Arbeit erscheinst mit der Begründung, dass dir die Gängelei auf die Nerven geht? Bekommst du dafür eine Gehaltserhöhung?
Wer Ironie findet, kann sie behalten. Wer nicht, sein/ihr Problem.

„Wenn man merkt, daß der Gegner überlegen ist und man Unrecht behalten wird, so werde man persönlich, beleidigend, grob.“
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Re: Aus Hartz4 wird das Bürgergeld

Beitrag von lili »

Seidenraupe hat geschrieben: Mi 16. Nov 2022, 14:04 Klar- ohne Steuereinnahmen aus Einkommenssteuer haben wir noch mehr Geld um es an arbeitslos gemeldete Bürgergeldbezieher zu verteilen. Sanktionslos wenn es nach dir geht, selbstverständlich.

Was sagt dein Chef/deine Cefin eigentlich, wenn du Termine platzen lässt oder nciht zur Arbeit erscheinst mit der Begründung, dass dir die Gängelei auf die Nerven geht? Bekommst du dafür eine Gehaltserhöhung?


Die lasse ich ja nicht platzen. Ich würde nur die soziale Sicherung vom Arbeitsmarkt trennen.
Wer einen Beruf ergreift, ist verloren.

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Realist2014
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Re: Aus Hartz4 wird das Bürgergeld

Beitrag von Realist2014 »

lili hat geschrieben: Mi 16. Nov 2022, 15:18 Die lasse ich ja nicht platzen. Ich würde nur die soziale Sicherung vom Arbeitsmarkt trennen.
Das wäre dann ein "BGE" und das steht nun mal nicht zur Disposition.
Laut Aussage der linken Ideologen sind alle ökonomisch erfolgreichen dumm, und die wahre Intelligenz tritt sich in der untersten ökonomischen Etage auf die Füße.....daher muss diese Etage ausgebaut werden
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meinewenigkeit
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Re: Aus Hartz4 wird das Bürgergeld

Beitrag von meinewenigkeit »

Hartz4 und Bürgergeld müssen nebeneinander existieren. Hartz 4 + Wohngeld ist das Existenzminimum, bestehend aus Miete, Energie, Wertgutscheinen (Lebensmittel...) und ein Handgeld/Taschengeld in bar.
Bürgergeld ist höher und wird bis auf Hartz 4 sanktioniert, wenn die Maßnahmen nicht akzeptiert werden oder anderen Verpflichtungen nicht nachgekommen wird.
Erweitert werden kann das Bürgergeld um max. x€ durch gemeinnützige Tätigkeiten von bis zu 10h/Woche für 12€ ohne Steuern und Sozialabgaben.

Aber auch die Ämter sind verpflichtet:
-keine 10. Bewerbungsschulung
-keine überteuerten Fremdfirmen für die Schulungen (..da gibt es eine ganze Mafia von)
-Profile erstellen, Ziele erarbeiten und die Menschen qualifizieren

Kleine Anmerkung aus einer gestrigen Diskussion im Fernsehen: Mehr Geld, wenn man sich fortbilden lässt, totaler Blödsinn. Anders herum, Abzug bei Unwillligkeit.

Das wäre ein guter Kompromiss, der nun erarbeitet werden sollte.
Leute mit Mut und Charakter sind den anderen Leuten immer sehr unheimlich.
(Hermann Hesse)
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sünnerklaas
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Re: Aus Hartz4 wird das Bürgergeld

Beitrag von sünnerklaas »

Seidenraupe hat geschrieben: Di 15. Nov 2022, 23:30
2. logisch, weil Krankengeld von der Kasse bis zu 18 Monate lang gezahlt wird. Weil berufl Reha vor Rente geht, weil manche ihren EU-Rentenantrag viel zu spät stellen....
Verrate du mir lieber, was du am Vermittlungsauftrag vom Jobcenter nicht verstehst.
Das Jobcenter muss arbeits-und erwerbsfähige Personen in Arbeit vermitteln. Das ist sein Auftrag.
Das Jobcenter ist doch nicht dazu da, nur noch Kontonummern von denen aufzuschreiben , die gern ALG II oder künftig Bürgergeld beziehen wollen und dann lebenslang bedingungslos GEld zu überweisen?!
Schau Dir die Statistiken an: unter den Beziehern von ALG II sind in aktuell unter einer Mio Menschen arbeitsfähige Langzeitarbeitslose, also gerade einmal ein Sechstel. Der Rest sind Aufstocker, also Leute, die Arbeit haben und Leute, die aus objektiven Gründen dem Arbeitsmarkt nicht zur Verfügung stehen.
Hinzu kommt: viele ehemalige Langzeitarbeitslose, die vermittelt werden, bleiben erst einmal im ALG II, da für sie der Mindestlohn nicht gilt.
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Realist2014
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Re: Aus Hartz4 wird das Bürgergeld

Beitrag von Realist2014 »

sünnerklaas hat geschrieben: Do 17. Nov 2022, 12:22 Schau Dir die Statistiken an: unter den Beziehern von ALG II sind in aktuell unter einer Mio Menschen arbeitsfähige Langzeitarbeitslose, also gerade einmal ein Sechstel.
Es sind 40% der arbeitsfähigen ALG II Bezieher ( = die dem Arbeitsmarkt zur Verfügung stehen)
Bei deinem "sechstel" rechnest du ja die Kinder mit ein.....
Laut Aussage der linken Ideologen sind alle ökonomisch erfolgreichen dumm, und die wahre Intelligenz tritt sich in der untersten ökonomischen Etage auf die Füße.....daher muss diese Etage ausgebaut werden
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sünnerklaas
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Re: Aus Hartz4 wird das Bürgergeld

Beitrag von sünnerklaas »

Realist2014 hat geschrieben: Do 17. Nov 2022, 12:28 Es sind 40% der arbeitsfähigen ALG II Bezieher ( = die dem Arbeitsmarkt zur Verfügung stehen)
Bei deinem "sechstel" rechnest du ja die Kinder mit ein.....
Richtig, ich sprach auch von der Gesamtzahl der Bezieher von ALG II. Und beim Bürgergeld geht es um das ALG II.
Und bei stellen Langzeitarbeitslose nur einen Bruchteil dar. Insofern ist das ALGII in der jetzigen Form gar kein Arbeitslosengeld, weil die überwältigende Mehrheit gar nicht arbeitslos ist bzw. dem Arbeitsmarkt nicht zur Verfügung steht.
Aktuell (Nov 2022) haben wir 3,7 Mio. Bezieher von ALG II. (Quelle). Davon sind laut Statista 924.000 langzeitarbeitslos.
Bei der Reform geht es darum, die Situation der Leistungsbezieher in gänze grundlegend zu verbessern.
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Realist2014
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Re: Aus Hartz4 wird das Bürgergeld

Beitrag von Realist2014 »

sünnerklaas hat geschrieben: Do 17. Nov 2022, 12:49 Richtig, ich sprach auch von der Gesamtzahl der Bezieher von ALG II. Und beim Bürgergeld geht es um das ALG II.
Und bei stellen Langzeitarbeitslose nur einen Bruchteil dar. Insofern ist das ALGII in der jetzigen Form gar kein Arbeitslosengeld, weil die überwältigende Mehrheit gar nicht arbeitslos ist bzw. dem Arbeitsmarkt nicht zur Verfügung steht.
Aktuell (Nov 2022) haben wir 3,7 Mio. Bezieher von ALG II. (Quelle). Davon sind laut Statista 924.000 langzeitarbeitslos.
Bei der Reform geht es darum, die Situation der Leistungsbezieher in gänze grundlegend zu verbessern.
Der Status "Arbeitslos" und der Status "Bezieher von ALG II" sind völlig unterschiedlich

Wir haben 2,3 Mio Arbeitslose- DAVON sind 924.000 Langzeitarbeitslose.
Und bei den 2.3 Mio sind auch die ALG I Bezieher enthalten

Somit sind die Langzeitarbeitslosen wohl mehr als 60% der ALG II beziehenden arbeitslosen.
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jack000
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Re: Aus Hartz4 wird das Bürgergeld

Beitrag von jack000 »

Realist2014 hat geschrieben: Do 17. Nov 2022, 13:02 Somit sind die Langzeitarbeitslosen wohl mehr als 60% der ALG II beziehenden arbeitslosen.
Genau das ist der Skandal. Hier wird den Leuten ein Lebensstil auf Stütze auf Kosten der Steuerzahler finanziert. Das muss sofort abgeschafft und durch einen generellen öffentlichen Beschäftigungssektor ersetzt werden. Egal ob das teurer ist oder nicht.
Sledge Hammer: Ich mag einem Verbrecher nicht seine Verbrechen vorlesen ... aber ich kann wenigstens lesen!
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jorikke
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Re: Aus Hartz4 wird das Bürgergeld

Beitrag von jorikke »

jack000 hat geschrieben: Do 17. Nov 2022, 13:20 Genau das ist der Skandal. Hier wird den Leuten ein Lebensstil auf Stütze auf Kosten der Steuerzahler finanziert. Das muss sofort abgeschafft und durch einen generellen öffentlichen Beschäftigungssektor ersetzt werden. Egal ob das teurer ist oder nicht.
Das war vor Jahren genau meine Meinung. Heute bin ich nicht mehr sicher.
Was aber kann falsch daran sein die Scheinchen nicht für umme über den Tisch zu schieben, sondern eine Gegenleistung zu verlangen.
Es gibt tausende Arbeiten die von den Kommunen nicht vergeben werden weil die Mittel es nicht hergeben.
Keinen normalen Handwerkerbetrieb müssen deshalb Aufträge verloren gehen.
Es gibt genug zusätzliche Arbeit.
Es sei unwürdig Menschen zur Arbeit zu zwingen.
Na gut, ebenso unwürdig ist es von dem Geld zu leben, das andere erarbeiten.
Die Schwierigkeit ist es alle Langzeitarbeitslosen über einen Kamm zu scheren.
Deshalb bin ich unsicher.
Irgendwie spielt der Gedanke hinein, wir haben ja genug Geld, schiebt es ihnen rüber und es ist Ruhe im Karton.
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Mendoza
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Re: Aus Hartz4 wird das Bürgergeld

Beitrag von Mendoza »

jorikke hat geschrieben: Do 17. Nov 2022, 18:26 Irgendwie spielt der Gedanke hinein, wir haben ja genug Geld, schiebt es ihnen rüber und es ist Ruhe im Karton.
Da gibt es keine Ruhe im Karton. Selbst wenn man viel Geld von denen, die dafür hart arbeiten zu denen, die keinen Finger krumm machen verschiebt, wird man nach kurzer Zeit das Geschrei erleben: Es wird viel zu wenig rüber geschoben.
Churchill "Dem Kapitalismus wohnt ein Laster inne: Die ungleichmäßige Verteilung der Güter. Dem Sozialismus hingegen wohnt eine Tugend inne: Die gleichmäßige Verteilung des Elends."
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sünnerklaas
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Re: Aus Hartz4 wird das Bürgergeld

Beitrag von sünnerklaas »

jorikke hat geschrieben: Do 17. Nov 2022, 18:26
Es gibt tausende Arbeiten die von den Kommunen nicht vergeben werden weil die Mittel es nicht hergeben.
Keinen normalen Handwerkerbetrieb müssen deshalb Aufträge verloren gehen.
Genau das ist aber bei den 1-Euro-Jobs passiert. Der Bundesrechnungshof hat seinerzeit die Reißleine gezogen, weil Kommunen Beschäftigungsgesellschaften gegründet haben, in denen die 1-Euro-Jobber drin waren. Diese Beschäftigungsgesellschaften haben da mit z.T. unanständigsten Angeboten bei Ausschreibungen mitgespielt. Die kamen mit Leuten an, die noch Geld zum Arbeiten mitbrachten. Damit konnte kein normales Unternehmen mithalten.
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jorikke
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Re: Aus Hartz4 wird das Bürgergeld

Beitrag von jorikke »

sünnerklaas hat geschrieben: Do 17. Nov 2022, 22:26 Genau das ist aber bei den 1-Euro-Jobs passiert. Der Bundesrechnungshof hat seinerzeit die Reißleine gezogen, weil Kommunen Beschäftigungsgesellschaften gegründet haben, in denen die 1-Euro-Jobber drin waren. Diese Beschäftigungsgesellschaften haben da mit z.T. unanständigsten Angeboten bei Ausschreibungen mitgespielt. Die kamen mit Leuten an, die noch Geld zum Arbeiten mitbrachten. Damit konnte kein normales Unternehmen mithalten.
Klar das diese Gefahr besteht. Da sie erkannt ist, kann man ihr mit entsprechenden Vorschriften entgegen wirken.
Z.B. könnte man festlegen, dass nur Kommunen solche Aufträge vergeben dürfen, die in gleicher Höhe wie im Vorjahr incl. Inflationsrate, Aufträge an normale Wirtschaftsbetriebe vergeben.
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Re: Aus Hartz4 wird das Bürgergeld

Beitrag von Wähler »

meinewenigkeit hat geschrieben: Mi 16. Nov 2022, 22:16 Kleine Anmerkung aus einer gestrigen Diskussion im Fernsehen: Mehr Geld, wenn man sich fortbilden lässt, totaler Blödsinn. Anders herum, Abzug bei Unwillligkeit.
Das wäre ein guter Kompromiss, der nun erarbeitet werden sollte.
Der Schritt zur Fortbildung ist am wichtigsten für beide Seiten. Mit Sanktionen sollte man hier sehr behutsam sein.
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Re: Aus Hartz4 wird das Bürgergeld

Beitrag von sünnerklaas »

jorikke hat geschrieben: Fr 18. Nov 2022, 08:00 Klar das diese Gefahr besteht. Da sie erkannt ist, kann man ihr mit entsprechenden Vorschriften entgegen wirken.
Bedeutet dann aber wieder noch mehr Bürokratie bei den ohnehin schon sehr bürokratischen und deshalb sehr langwierigen Vergabeverfahren. Erschwerend kommt hinzu, dass die Kommunalaufsicht in vielen Bundesländern in den letzten 20 Jahren massiv zurückgefahren wurde.
Insofern ist ein öffentlicher Beschäftigungssektor auf kommunaler Ebene aus meiner Sicht nicht möglich. Da öffnet man einmal mehr dem Missbrauch Tür und Tor. Dann sollte man die Leute normal auf kommunaler Ebene beschäftigen - zu Tariflohn. Das aber wiederum lässt bei den Kämmerern und den kommunalen Haushaltspolitikern alle Alarmglocken schrillen.
Es ist halt nicht so einfach, wie es sich manche Leute vorstellen.
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jorikke
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Re: Aus Hartz4 wird das Bürgergeld

Beitrag von jorikke »

sünnerklaas hat geschrieben: Fr 18. Nov 2022, 12:42 Bedeutet dann aber wieder noch mehr Bürokratie bei den ohnehin schon sehr bürokratischen und deshalb sehr langwierigen Vergabeverfahren. Erschwerend kommt hinzu, dass die Kommunalaufsicht in vielen Bundesländern in den letzten 20 Jahren massiv zurückgefahren wurde.
Insofern ist ein öffentlicher Beschäftigungssektor auf kommunaler Ebene aus meiner Sicht nicht möglich. Da öffnet man einmal mehr dem Missbrauch Tür und Tor. Dann sollte man die Leute normal auf kommunaler Ebene beschäftigen - zu Tariflohn. Das aber wiederum lässt bei den Kämmerern und den kommunalen Haushaltspolitikern alle Alarmglocken schrillen.
Es ist halt nicht so einfach, wie es sich manche Leute vorstellen.
Wenn´s einfach wäre, hätte man das Problem längst gelöst.
Die Frage ist, wie und wieviel Druck muss ausgelöst werden.
... und, ist das überhaupt vertretbar?
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sünnerklaas
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Re: Aus Hartz4 wird das Bürgergeld

Beitrag von sünnerklaas »

jorikke hat geschrieben: Fr 18. Nov 2022, 12:51 Wenn´s einfach wäre, hätte man das Problem längst gelöst.
Die Frage ist, wie und wieviel Druck muss ausgelöst werden.
... und, ist das überhaupt vertretbar?
Ich glaube, man müsste einmal exakt herausfinden, wie groß die Vermittlungshemmnisse sind. Wie viele von den Langzeitarbeitslosen sind z.B. vorbestraft - und was für Vorstrafen liegen da vor? Das einmal aufdröseln.
Dann müsste man exakt einmal herausfinden, wie viele Einschränkungen bei der Erwerbsfähigkeit haben. Voll erwerbsfähig zu sein, bedeutet mitnichten, dass jemand alle Arbeiten machen kann. Ich erinnere hier nur an Leute mit Rückenleiden, die nur Tätigkeiten machen dürfen, die abwechselnd im Stehen, im Gehen und im Sitzen erfolgen können. Nur um einmal ein Beispiel zu nennen. In solchen Fällen ist die Auswahl der freien Arbeitsplätze ganz schnell recht übersichtlich.
Ist - wie gesagt - alles gar nicht so einfach...
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Re: Aus Hartz4 wird das Bürgergeld

Beitrag von Atue001 »

Billie Holiday hat geschrieben: Mi 16. Nov 2022, 06:39 Die Angestellten und Azubis, die ich beinahe tagtäglich an den Kassen der Supermärkte erlebe, die ich so frequentiere, machen jedenfalls keinen überforderten Eindruck. Die machen alle ihre Arbeit. Scheint kein Hexenwerk zu sein oder alle sind hochbegabt. :cool:

Aber schön, dass du die Leistungsbezieher vorab indirekt schon für zu blöde erklärst, sich da einzuarbeiten oder Erklärungen zu kapieren.
Da waren diese ja ganz geschickt - man traut ihnen eh nichts zu. :thumbup:
Wann hast du mal zuletzt an einer Kasse gesessen? Ok - das erklärt es.
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Skull
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Re: Aus Hartz4 wird das Bürgergeld

Beitrag von Skull »

Atue001 hat geschrieben: Sa 19. Nov 2022, 02:12
Wann hast du mal zuletzt an einer Kasse gesessen? Ok - das erklärt es.
mhmm…

Wann hast DU denn das letzte Mal an einer Supermarktkasse gesessen ?

mfg
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Re: Aus Hartz4 wird das Bürgergeld

Beitrag von All mine »

Skull hat geschrieben: Sa 19. Nov 2022, 08:30 mhmm…

Wann hast DU denn das letzte Mal an einer Supermarktkasse gesessen ?

mfg
Ich auch nicht, aber in meinem Stamm Supermarkt, sitzen zu 50% Schüler , die haben das definitiv nicht gelernt , es kann jetzt nach ner Einweisung nicht so schwer sein denke ich :0)
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Billie Holiday
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Re: Aus Hartz4 wird das Bürgergeld

Beitrag von Billie Holiday »

Atue001 hat geschrieben: Sa 19. Nov 2022, 02:12 Wann hast du mal zuletzt an einer Kasse gesessen? Ok - das erklärt es.
Was erklärt es denn? Dass ich den Menschen mehr zutraue als du und sie nicht pauschal für blöde erkläre? Klar, alle sind doof. Deshalb schön ruhigstellen mit Geld. Bißchen Dankbarkeit und Kreuzchen bei links und grün darf man aber erwarten.

Ich hab mir als Schülerin im Supermarkt mein Taschengeld gut aufgepolstert. Nicht an der Kasse, aber an den Regalen. Hat mich nicht überfordert, aber die Freude war groß über ein neues Bett mit Matratze, allein finanziert. :thumbup:
„Wer mich beleidigt, bestimme ich.“ (Klaus Kinski)

„Just because you’re offended, doesn’t mean you’re right.“ (Ricky Gervais)
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Re: Aus Hartz4 wird das Bürgergeld

Beitrag von Wähler »

Die Opposition möchte keine Karenzzeit bei den Sanktionen von einem halben Jahr, und sie fordert ein geringeres Schonvermögen in den ersten zwei Jahren. Den wesentlichen Elementen, dem höheren Schonvermögen ab dem 2.Jahr, der Begrenzung der Sanktionen auf 30% des Bürgergeldes, den höheren Zuverdienstmöglichkeiten und der Aufgabe des Vorranges der Vermittlung vor der Weiterbildung, um den Drehtüreffekt zu verringern, hat die Union keine Argumente entgegen zu setzen. Die Reform ist also im Kern in sich stimmig und durchdacht.
Die drei großen Probleme des Bürgergelds SZ 19. November 2022
https://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/ ... duced=true
"Kerstin Bruckmeier vom Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) rechnet nicht damit, dass Menschen zu arbeiten aufhören, weil der monatliche Regelsatz beim Bürgergeld von 449 auf 502 Euro steigt...
Es sei wissenschaftlich nachgewiesen, dass Sanktionen bewirken, dass Arbeitslose schneller eine Beschäftigung aufnehmen. „Nicht nachgewiesen ist, dass hohe Sanktionen mehr Beschäftigung bringen oder dass sie am Anfang besser wirken“. Deshalb unterstützt sie, dass künftig im ersten halben Jahr nur bestraft wird, wer nicht zu Terminen erscheint. „Wenn die Jobcenter am Anfang Vertrauen zum Arbeitslosen aufbauen, können sie dann mit guter Beratung mehr erreichen, als wenn sie gleich mit der Peitsche kommen.“ Nur zwei bis drei Prozent der Leistungsempfänger werden in den ersten sechs Monaten sanktioniert...
Bislang darf etwa eine 50-Jährige 7500 Euro behalten, die sie nicht aufbrauchen musste, bevor sie Hartz IV bekommt. Im Bürgergeld sind es pauschal 15 000 Euro pro Person. Und als Ausnahme in den ersten beiden Jahren sogar bis zu 60 000 Euro, plus Altersvorsorge und je 30 000 Euro pro weiteres Haushaltsmitglied. „Die Regelungen zum Schonvermögen unterstützen Personen mit einer längeren Erwerbsbiografie, damit ihr Angespartes nicht direkt angetastet wird, sobald sie in den Leistungsbezug geraten“, sagt Barišić. Dass diese Fälle häufig auftreten werden, erwartet sie nicht. „Die Betroffenen verfügen in der Regel nicht über nennenswerte Ersparnisse...
Sinnvoll sei, sagt Bernhard vom IAB, dass das Bürgergeld einen Fokus auf Weiterbildung richte, anstatt Arbeitslose bevorzugt in teils schlecht bezahlte, perspektivlose Jobs zu vermitteln. Rund 800 000 Hartz-IV-Bezieher nehmen bislang pro Jahr eine Arbeit auf. Bis zu 45 Prozent von ihnen sind nach einem halben Jahr wieder raus.“
Zeitungstexte bei Genios mit Bibliotheksausweis kostenlos: https://www.wiso-net.de/login?targetUrl=%2Fdosearch (Zugang auch bundesweit)
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Re: Aus Hartz4 wird das Bürgergeld

Beitrag von Bielefeld09 »

Realist2014 hat geschrieben: Di 15. Nov 2022, 08:05 Was hat das mit dem Anteil der Fehler bei den Jobcentern zu tun ?
Mit denen gar nichts,
aber die Wertungen im öffentlichen Raum sind oftmals populistisch.
Sicherlich beteiligen Sie sich daran nicht.
Sorry Mods, lasst diese Laden am laufen. Das ist eben Demokratie :( :p
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Re: Aus Hartz4 wird das Bürgergeld

Beitrag von Bielefeld09 »

jorikke hat geschrieben: Mi 16. Nov 2022, 11:47 Das hast du gut erkannt.
Man will Hartz4 nicht wirklich abschaffen, dafür ist es ja zu wichtig.
Die SPD will aber vom Image weg sie habe ihre eigene Klientel verraten.
Deshalb ein paar kleine Änderungen die nicht wirklich was ändern, vor allen ein neuer Name und schwuppdiwupp ist die SPD wieder Arbeiters Liebling.
Nach der der nächsten Wahl werden sie erkennen, dass sie mit Zitronen gehandelt haben und schulterzuckend verkünden "ein Versuch war´s wert."
Bitte was?
Wenn es nur ein paar kleine Änderungen der SPD sind,
warum der Widerstand der CDU/CSU im Bundesrat?
Die letzt genannten Parteien machen eben Politik zu Lasten der Betroffenen.
Was für ein Armutszeugnis ist das für diese Parteien ist es,
wenn im Gegenzug Menschen eine zusätzliche Zuwendung von über 50,00 Euro aufgrund von konservativer und spaltender Parteipolitik
vorenthalten wird?
Mal schauen was der Vermittlungsausschuss daraus macht.
Sorry Mods, lasst diese Laden am laufen. Das ist eben Demokratie :( :p
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Re: Aus Hartz4 wird das Bürgergeld

Beitrag von Realist2014 »

Bielefeld09 hat geschrieben: Sa 19. Nov 2022, 18:31 Mit denen gar nichts,
aber die Wertungen im öffentlichen Raum sind oftmals populistisch.
Sicherlich beteiligen Sie sich daran nicht.
Welche "Wertungen" von wem?

Möchtest du mir mitteilen, dass die Sozialhilfebezieher vor 30 oder 40 Jahren "freundlicher" tituliert wurden?
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Re: Aus Hartz4 wird das Bürgergeld

Beitrag von Realist2014 »

Bielefeld09 hat geschrieben: Sa 19. Nov 2022, 18:55 Bitte was?
Wenn es nur ein paar kleine Änderungen der SPD sind,
warum der Widerstand der CDU/CSU im Bundesrat?
Die letzt genannten Parteien machen eben Politik zu Lasten der Betroffenen.
Was für ein Armutszeugnis ist das für diese Parteien ist es,
wenn im Gegenzug Menschen eine zusätzliche Zuwendung von über 50,00 Euro aufgrund von konservativer und spaltender Parteipolitik
vorenthalten wird?

Mal schauen was der Vermittlungsausschuss daraus macht.
Es geht nicht um die 50 Euro....

Hat Merz heute nochmals betont

Es geht um den Stop in Richtung "BGE"...
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Re: Aus Hartz4 wird das Bürgergeld

Beitrag von Bielefeld09 »

Realist2014 hat geschrieben: Sa 19. Nov 2022, 20:14 Es geht nicht um die 50 Euro....

Hat Merz heute nochmals betont

Es geht um den Stop in Richtung "BGE"...
Möchten Sie das wirklich mit mir nochmal durchdeklinieren oder wollen Sie
einfach nur die zwei Masarati Diskussion führen?
Oder die 60 000 Rücklage für die Rente, die in den CDU Vorlagen einfach weggefressen werden.
Das sind Rücklagen für das Alter, hart vom Mund abgespart, kurz vor der Rente
und das gönnen Sie diesen Menschen nicht?
Sie sind in diesem Punkt anscheinend haltlos.
Das ist eben CDU/CSU und FDP.
Ihr gönnt den Menschen eben nicht ihr kleines Vermögen für das Alter.
Wie bitter ist das denn?
Sorry Mods, lasst diese Laden am laufen. Das ist eben Demokratie :( :p
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Re: Aus Hartz4 wird das Bürgergeld

Beitrag von Realist2014 »

Bielefeld09 hat geschrieben: Sa 19. Nov 2022, 20:48 Möchten Sie das wirklich mit mir nochmal durchdeklinieren oder wollen Sie
einfach nur die zwei Masarati Diskussion führen?
Oder die 60 000 Rücklage für die Rente, die in den CDU Vorlagen einfach weggefressen werden.
Das sind Rücklagen für das Alter, hart vom Mund abgespart, kurz vor der Rente
und das gönnen Sie diesen Menschen nicht?
Sie sind in diesem Punkt anscheinend haltlos.
Das ist eben CDU/CSU und FDP.
Die FDP hat dem Bürgergeld doch zugestimmt...
Bist du leicht verwirrt?
Ihr gönnt den Menschen eben nicht ihr kleines Vermögen für das Alter.
Wie bitter ist das denn?
wer ist jetzt "ihr"?
Immer noch verwirrt?
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Re: Aus Hartz4 wird das Bürgergeld

Beitrag von Bielefeld09 »

Realist2014 hat geschrieben: Sa 19. Nov 2022, 21:03 Die FDP hat dem Bürgergeld doch zugestimmt...
Bist du leicht verwirrt?

wer ist jetzt "ihr"?
Immer noch verwirrt?
Man hätte das im Bundesrat zustimmungsfähig machen können.
Dann wäre es durch gewesen und die armen Leute hätten im Januar mehr Geld.
Nun warten wir ab!
Sorry Mods, lasst diese Laden am laufen. Das ist eben Demokratie :( :p
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Seidenraupe
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Re: Aus Hartz4 wird das Bürgergeld

Beitrag von Seidenraupe »

Bielefeld09 hat geschrieben: Sa 19. Nov 2022, 20:48 Möchten Sie das wirklich mit mir nochmal durchdeklinieren oder wollen Sie
einfach nur die zwei Masarati Diskussion führen?
Oder die 60 000 Rücklage für die Rente, die in den CDU Vorlagen einfach weggefressen werden.
völliger Quatsch.
Es geht beim Schonvermögen nicht um Altersrückstellungen, wie Sie hier versuchen zu vermitteln.
Wer Ironie findet, kann sie behalten. Wer nicht, sein/ihr Problem.

„Wenn man merkt, daß der Gegner überlegen ist und man Unrecht behalten wird, so werde man persönlich, beleidigend, grob.“
Schopenhauer
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Re: Aus Hartz4 wird das Bürgergeld

Beitrag von Atue001 »

Billie Holiday hat geschrieben: Sa 19. Nov 2022, 09:22 Was erklärt es denn? Dass ich den Menschen mehr zutraue als du und sie nicht pauschal für blöde erkläre? Klar, alle sind doof. Deshalb schön ruhigstellen mit Geld. Bißchen Dankbarkeit und Kreuzchen bei links und grün darf man aber erwarten.

Ich hab mir als Schülerin im Supermarkt mein Taschengeld gut aufgepolstert. Nicht an der Kasse, aber an den Regalen. Hat mich nicht überfordert, aber die Freude war groß über ein neues Bett mit Matratze, allein finanziert. :thumbup:
Eigentlich markierst du die Kassiererin [Mod: editiert]..... - ich hingegen schreibe, dass Kassieren heute bei vielen Geschäften eine durchaus anspruchsvolle Tätigkeit ist. Die Folge ist, dass es hinreichend vielen Menschen durchaus schwer fällt, in diese Tätigkeit reinzugehen.

Dass du als Schülerin nicht an die Kasse gelassen wurdest, sondern mit deutlich einfacheren Tätigkeiten am Regal betraut wurdest, unterstreicht lediglich meine Aussage. Dass du dir ein neues Bett mit Matratze erarbeitet hast, ist gut! Nur - ändert nichts daran, dass man dir die Kasse nicht zugetraut hat. Aus gutem Grund.

Es ist schon wichtig, dass es dort entsprechende Ausbildungsberufe gibt. Es ist richtig, dass diese inzwischen auch eine vernünftige Menge an Computerwissen mit schulen. Traurig ist, dass leider die Reichen und Schönen der Neoliberalen Checker so abschätzig über KassiererInnen denken - und nicht verstehen, dass das eigentliche Problem ist, dass deren Einkommen so niedrig ist, obwohl sie einen durchaus anspruchsvollen Job machen. Ein verdammt hohes Ross besteigt der, der meint: "Das könnte ich auch, und das auch noch ohne Einarbeitung.....". Man nennt so etwas Arroganz oder auch Überheblichkeit. Mal selber in die Verantwortung gehen, erdet. Auch neoliberale Theoretiker und Erben von Menschen, die wirklich was geleistet haben. Ein wenig mehr Respekt für KassiererInnen wäre nicht schlecht.....

[Mod: Die Moderation warnt davor, weiter solche ad-personam und unterstellenden Postings einzustellen.
Auch wenn es schön und allgemein verpackt wird, bleibt es ein Angriff auf die Person.]
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Re: Aus Hartz4 wird das Bürgergeld

Beitrag von Billie Holiday »

Atue001 hat geschrieben: So 20. Nov 2022, 02:01 Eigentlich markierst du die Kassiererin [Mod: editiert]..... - ich hingegen schreibe, dass Kassieren heute bei vielen Geschäften eine durchaus anspruchsvolle Tätigkeit ist. Die Folge ist, dass es hinreichend vielen Menschen durchaus schwer fällt, in diese Tätigkeit reinzugehen.

Dass du als Schülerin nicht an die Kasse gelassen wurdest, sondern mit deutlich einfacheren Tätigkeiten am Regal betraut wurdest, unterstreicht lediglich meine Aussage. Dass du dir ein neues Bett mit Matratze erarbeitet hast, ist gut! Nur - ändert nichts daran, dass man dir die Kasse nicht zugetraut hat. Aus gutem Grund.

Es ist schon wichtig, dass es dort entsprechende Ausbildungsberufe gibt. Es ist richtig, dass diese inzwischen auch eine vernünftige Menge an Computerwissen mit schulen. Traurig ist, dass leider die Reichen und Schönen der Neoliberalen Checker so abschätzig über KassiererInnen denken - und nicht verstehen, dass das eigentliche Problem ist, dass deren Einkommen so niedrig ist, obwohl sie einen durchaus anspruchsvollen Job machen. Ein verdammt hohes Ross besteigt der, der meint: "Das könnte ich auch, und das auch noch ohne Einarbeitung.....". Man nennt so etwas Arroganz oder auch Überheblichkeit. Mal selber in die Verantwortung gehen, erdet. Auch neoliberale Theoretiker und Erben von Menschen, die wirklich was geleistet haben. Ein wenig mehr Respekt für KassiererInnen wäre nicht schlecht.....

[Mod: Die Moderation warnt davor, weiter solche ad-personam und unterstellenden Postings einzustellen.
Auch wenn es schön und allgemein verpackt wird, bleibt es ein Angriff auf die Person.]
Kasse stand gar nicht zur Disposition in meinem Fall, die haben Schüler gesucht fürs Regal auffüllen. Nun, jedenfalls war ich mir nicht zu schade für solche Arbeiten. Und die Kasse hätte ich mir erklären lassen und hätte mich rangesetzt. Da ich aus einer nicht-reichen Familie stamme, ist es mir in die Wiege gelegt, für mein Geld zu arbeiten. Hand aufhalten war damals noch verpönt.
Eine Klassenkameradin saß später an der Kasse und hat das während der Sommerferien durchgezogen. Auch hochbegabt.

Doch, kassieren stelle ich mir machbar vor und für eine große Gruppe erlernbar. Die Kassen sind gut besetzt mit Personal, alt und jung, Studenten und Schüler, junge Männer, ältere Frauen….. irgendwas machen die richtig. Sind wohl plietsch genug. Oder arbeitswillig, wer weiß. Ein „ich kann das, ich mach das jetzt“ ist hilfreich. Du sagst „nein, das lernst du niemals“.

Meine Wertschätzung für arbeitende Menschen, auch selbstverständlich Supermarktpersonal, ist deutlich ausgeprägter als deine für Menschen, die der Arbeit kritisch gegenüber stehen. Die erklärst du kurzerhand für zu dämlich, kassieren zu lernen.
Linkes Menschenbild eben. Alle doof, alle bedürftig, auf den richtigen Pfad geführt zu werden. Zur Not mit Geld ruhiggestellt. Ok, ich kenne die Menschen in deinem persönlichen Umfeld nicht, vielleicht sprichst du aus Erfahrung.
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Re: Aus Hartz4 wird das Bürgergeld

Beitrag von Billie Holiday »

https://www.welt.de/politik/deutschland ... in-EU.html

Nein, niemals ist die soziale Absicherung der Hauptgrund, hierherzukommen. Niemals.
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Re: Aus Hartz4 wird das Bürgergeld

Beitrag von sünnerklaas »

Wähler hat geschrieben: Sa 19. Nov 2022, 09:56 Die Opposition möchte keine Karenzzeit bei den Sanktionen von einem halben Jahr, und sie fordert ein geringeres Schonvermögen in den ersten zwei Jahren. Den wesentlichen Elementen, dem höheren Schonvermögen ab dem 2.Jahr, der Begrenzung der Sanktionen auf 30% des Bürgergeldes, den höheren Zuverdienstmöglichkeiten und der Aufgabe des Vorranges der Vermittlung vor der Weiterbildung, um den Drehtüreffekt zu verringern, hat die Union keine Argumente entgegen zu setzen. Die Reform ist also im Kern in sich stimmig und durchdacht.
Ich habe nie verstanden, warum Leute, die sich in einer Weiterbildung befinden, die zudem ihre Verdienstchancen und die Chancen auf eine dauerhafte Integration deutlich erhöheh, diese abbrechen müssen.
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Re: Aus Hartz4 wird das Bürgergeld

Beitrag von sünnerklaas »

jack000 hat geschrieben: Do 17. Nov 2022, 13:20 Genau das ist der Skandal. Hier wird den Leuten ein Lebensstil auf Stütze auf Kosten der Steuerzahler finanziert. Das muss sofort abgeschafft und durch einen generellen öffentlichen Beschäftigungssektor ersetzt werden. Egal ob das teurer ist oder nicht.
Genau dafür wirst Du aber keine politischen Mehrheiten im Lande finden. Es sei denn, man schafft Wahlen ab oder schränkt das Wahlrecht so ein, dass dafür Mehrheiten garantiert sind.

By the way: inzwischen wird in der wirtschaftsliberal-konservativen Szene das Thema Auswanderung diskutiert. Dabei geht es auch ums Bürgergeld, aber eben auch die Haltung der Gesellschaft. Man fühle sich nicht nicht nur nicht mehr wohl in diesem Land, sondern sogar unwohl und fremd.

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Re: Aus Hartz4 wird das Bürgergeld

Beitrag von Realist2014 »

sünnerklaas hat geschrieben: So 20. Nov 2022, 16:57 Ich habe nie verstanden, warum Leute, die sich in einer Weiterbildung befinden, die zudem ihre Verdienstchancen und die Chancen auf eine dauerhafte Integration deutlich erhöheh, diese abbrechen müssen.
Müssen sie das?
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Re: Aus Hartz4 wird das Bürgergeld

Beitrag von Skull »

Guten Abend,

ich wiederhole mich immer wieder gerne.

Das Umleiten von Threads im WiFo … zu anderen Lieblingsthemen findet hier nicht statt.

Das Thema Einwanderung/Auswanderung/Immigration könnt ihr im Forum 2 diskutieren.
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Re: Aus Hartz4 wird das Bürgergeld

Beitrag von sünnerklaas »

Realist2014 hat geschrieben: So 20. Nov 2022, 17:20 Müssen sie das?
Rein rechtlich gesehen schon. Die Vermittlung hat Vorrang vor Weiterbildung. Es wäre mal interessant, zu erfahren, wie viele Weiterbildungen abgegbrochen werden mussten - und wie viele von den dann vermittelten Personen danach dauerhaft aus dem ALG II raus waren - oder wer durch die Drehtür wieder reingespült wurde.
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Re: Aus Hartz4 wird das Bürgergeld

Beitrag von Micro Magnetics »

sünnerklaas hat geschrieben: So 20. Nov 2022, 17:47 Rein rechtlich gesehen schon. Die Vermittlung hat Vorrang vor Weiterbildung.
Und wenn der Betreffende in der Weiterbildung schon sehr weit fortgeschritten ist, zum Beispiel kurz vor dem Abschluß steht - rein rechtlich können sie die Person dazu zwingen, abzubrechen um eine Gelegenheit zur Vermittlung wahrnehmen zu können?

Das wäre ja kackendämlich, in jeder Hinsicht.
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Re: Aus Hartz4 wird das Bürgergeld

Beitrag von Realist2014 »

sünnerklaas hat geschrieben: So 20. Nov 2022, 17:47 Rein rechtlich gesehen schon. Die Vermittlung hat Vorrang vor Weiterbildung. Es wäre mal interessant, zu erfahren, wie viele Weiterbildungen abgegbrochen werden mussten -
Also war es lediglich eine Behauptung von dir bar jeder Faktenkenntnis?
Laut Aussage der linken Ideologen sind alle ökonomisch erfolgreichen dumm, und die wahre Intelligenz tritt sich in der untersten ökonomischen Etage auf die Füße.....daher muss diese Etage ausgebaut werden
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Re: Aus Hartz4 wird das Bürgergeld

Beitrag von Atue001 »

Billie Holiday hat geschrieben: So 20. Nov 2022, 10:28 Meine Wertschätzung für arbeitende Menschen, auch selbstverständlich Supermarktpersonal, ist deutlich ausgeprägter als deine für Menschen, die der Arbeit kritisch gegenüber stehen. Die erklärst du kurzerhand für zu dämlich, kassieren zu lernen.
Linkes Menschenbild eben. Alle doof, alle bedürftig, auf den richtigen Pfad geführt zu werden. Zur Not mit Geld ruhiggestellt. Ok, ich kenne die Menschen in deinem persönlichen Umfeld nicht, vielleicht sprichst du aus Erfahrung.
Ich unterstelle keinem einzigen Menschen, dass sie/er nicht in der Lage ist, bei entsprechendem Willen und entsprechender Ausbildung jede Menge Tätigkeiten auszuüben - ich verwehre mich aber dagegen, ohne eigene Erfahrung jeden beliebigen Menschen als Experten für eine Kasse zu empfehlen. Aus gutem Grund handelt es sich dort um Ausbildungsberufe - sicher ist das alles erlernbar. Aber einfach anzunehmen, dass JEDER das eigentlich sofort kann, ist falsch. Das ist keine Frage der Intelligenz - du kannst auch einen Professor für Physik nehmen und an die Kasse setzen - auch der wird deutliche Probleme haben. Trotzdem gibt es gute Gründe dafür, warum ein Physik-Professor mehr verdient als der typische Kassierer.

Es gibt eine ganze Reihe an Tätigkeiten, die man mit sehr wenig Anlernen ausüben kann, und auch diese Tätigkeiten sind gesellschaftlich wichtig und wertvoll und gehören anständig entlohnt. Trenn dich also vom Beispiel der Kassiererin und nimm gerne den Warenverräumer - dann kann ich vieles von dem was du sagst mittragen. ICH ganz persönlich habe DEINE Aussagen zu Kassierern als unpassend, überheblich und arrogant empfunden - ich bleibe dabei, dass deine Aussagen davon zeugen, dass du dieses Berufsbild nicht hinreichend kennst.
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Re: Aus Hartz4 wird das Bürgergeld

Beitrag von Skull »

Atue001 hat geschrieben: So 20. Nov 2022, 23:25
ich verwehre mich aber dagegen, ohne eigene Erfahrung jeden beliebigen Menschen als Experten für eine Kasse zu empfehlen.
Aus gutem Grund handelt es sich dort um Ausbildungsberufe - sicher ist das alles erlernbar.

[…]

…ich bleibe dabei, dass deine Aussagen davon zeugen, dass du dieses Berufsbild nicht hinreichend kennst.
Nur mal zur Klarstellung. Bevor Du wieder irgendwelche Ausweichschleifen fährst.
Und das noch weniger dem Threadthema gerecht wird.

Kassierer ist kein Ausbildungsberuf. Auch sehe ich keinerlei Grund,
warum DU die Tätigkeit eines Kassierers besser oder umfassender bewerten willst, geschweige denn kannst, als andere.

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Re: Aus Hartz4 wird das Bürgergeld

Beitrag von Atue001 »

Skull hat geschrieben: So 20. Nov 2022, 23:39 Nur mal zur Klarstellung. Bevor Du wieder irgendwelche Ausweichschleifen fährst.
Und das noch weniger dem Threadthema gerecht wird.

Kassierer ist kein Ausbildungsberuf. Auch sehe ich keinerlei Grund,
warum DU die Tätigkeit eines Kassierers besser oder umfassender bewerten willst, geschweige denn kannst, als andere.

mfg
Soll ich dafür jetzt Qualifikationsscheine vorlegen?

Passt schon - von mir aus kann man naiv jedem Bürgergeldempfänger auf jeden freien Job loslassen.....könnte nur sein, dass die Arbeitgeber da nicht mitmachen. Warum nur? Es könnte an der fehlenden Ausbildung liegen.....
Bei Hartz 4 war es zumindest so - und ich kann nicht erkennen, warum sich das mit dem Bürgergeld ändert. Mit dem Bürgergeld ändert sich allenfalls, dass mehr Chancen angeboten werden, dass sich Menschen ohne Ausbildung durch eine solche qualifizieren können - beispielsweise auch zur Einzelhandelskauffrau u.ä. Jobprofilen.....dann klappts auch mit der Kasse.
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Re: Aus Hartz4 wird das Bürgergeld

Beitrag von Skull »

Atue001 hat geschrieben: So 20. Nov 2022, 23:46
Soll ich dafür jetzt Qualifikationsscheine vorlegen?

Passt schon - von mir aus kann man naiv jedem Bürgergeldempfänger auf jeden freien Job loslassen.....
DAS schreibt hier … niemand.

Warum sollte irgendjemand sich mit etwas beschäftigen, das niemand ausser Du selbst, in den Raum schmeisst ? :?:

Verrennst Du Dich gerade wieder, weil irgendein User/in Dir an irgendwelchen Punkten widerspricht ?

Und willst Du jetzt wissenschaftliche Abhandlungen zum Thema Kassierer darlegen, wo Du (dann auch) ein Experte sein willst ?

Kassierer ist kein Ausbildungsberuf. DAS aber hattest Du mal so in den Raum geschmissen.

Kassierer ist eine Tätigkeit, die viele, viele Menschen machen können. Nicht jeder.
Aber die meisten. Ohne Abitur, ohne Ausbildung, ohne grossartige Hürden.

Das ist schon alles.

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Re: Aus Hartz4 wird das Bürgergeld

Beitrag von sünnerklaas »

Realist2014 hat geschrieben: So 20. Nov 2022, 19:25 Also war es lediglich eine Behauptung von dir bar jeder Faktenkenntnis?
Das das Prinzip Vermittlung vor Weiterbildung rangiert, ist doch allgemein bekannt.
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Re: Aus Hartz4 wird das Bürgergeld

Beitrag von Billie Holiday »

Atue001 hat geschrieben: So 20. Nov 2022, 23:25 Ich unterstelle keinem einzigen Menschen, dass sie/er nicht in der Lage ist, bei entsprechendem Willen und entsprechender Ausbildung jede Menge Tätigkeiten auszuüben - ich verwehre mich aber dagegen, ohne eigene Erfahrung jeden beliebigen Menschen als Experten für eine Kasse zu empfehlen. Aus gutem Grund handelt es sich dort um Ausbildungsberufe - sicher ist das alles erlernbar. Aber einfach anzunehmen, dass JEDER das eigentlich sofort kann, ist falsch. Das ist keine Frage der Intelligenz - du kannst auch einen Professor für Physik nehmen und an die Kasse setzen - auch der wird deutliche Probleme haben. Trotzdem gibt es gute Gründe dafür, warum ein Physik-Professor mehr verdient als der typische Kassierer.

Es gibt eine ganze Reihe an Tätigkeiten, die man mit sehr wenig Anlernen ausüben kann, und auch diese Tätigkeiten sind gesellschaftlich wichtig und wertvoll und gehören anständig entlohnt. Trenn dich also vom Beispiel der Kassiererin und nimm gerne den Warenverräumer - dann kann ich vieles von dem was du sagst mittragen. ICH ganz persönlich habe DEINE Aussagen zu Kassierern als unpassend, überheblich und arrogant empfunden - ich bleibe dabei, dass deine Aussagen davon zeugen, dass du dieses Berufsbild nicht hinreichend kennst.

Soso, ich traue den Menschen erstmal etwas zu und bin arrogant. :D

Du traust ihnen nicht zu, an der Kasse zu sitzen, hältst alle für doof, und bist überhaupt nicht arrogant. :D :D

Vom Gehalt hab ich übrigens kein einziges Wort gesagt.

Im übrigen habe ich als völlig fachfremde Person eine Weile nachmittags in unserer Finanzbuchhaltung ausgeholfen, da mehrere Kollegen krank. Vorkontierungen erfassen, validieren, prüfen, freigeben. Als Quereinsteigerin. Das geht durchaus. Wenn man will und ein paar Hirnzellen hat.
Und du denkst, die meisten Menschen sind zu blöde, sich in ein neues Thema reinzudenken. Toll, wie überhaupt nicht arrogant du doch bist. :x
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Re: Aus Hartz4 wird das Bürgergeld

Beitrag von Micro Magnetics »

Realist2014 hat geschrieben: So 20. Nov 2022, 19:25 Also war es lediglich eine Behauptung von dir bar jeder Faktenkenntnis?
Das sind zwei verschiedene Dinge: Auf der anderern Seite hat er gesagt, dass es rechtlich die Handhabe "Vermittlung vor Weiterbildung" gäbe. Das ist eine Festlegung.

Die Frage, wie viele Menschen wirklich genötigt waren, abzubrechen oder eine Weiterbildung gar nicht erst wahrzunehmen, ist eine darauf aufbauende, weitergehende Frage.
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Re: Aus Hartz4 wird das Bürgergeld

Beitrag von denkmal »

sünnerklaas hat geschrieben: Mo 21. Nov 2022, 00:13 Das das Prinzip Vermittlung vor Weiterbildung rangiert, ist doch allgemein bekannt.
Ich glaube allerdings, dass entsprechend klassifizierte "Weiterbildungen" durch §81 SGB III geschützt sind, insbesondere auch aus den in §81 Satz 1A erwähnten Bewertungen (wenn es das ist was du meintest).
§ 4 SGB III Vorrang der Vermittlung
(1) Die Vermittlung in Ausbildung und Arbeit hat Vorrang vor den Leistungen zum Ersatz des Arbeitsentgelts bei Arbeitslosigkeit.
(2) Der Vermittlungsvorrang gilt auch im Verhältnis zu den sonstigen Leistungen der aktiven Arbeitsförderung, es sei denn, die Leistung ist für eine dauerhafte Eingliederung erforderlich. Von der Erforderlichkeit für die dauerhafte Eingliederung ist insbesondere auszugehen, wenn Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer mit fehlendem Berufsabschluss an einer nach § 81 geförderten beruflichen Weiterbildung teilnehmen.
§81 SGB III
...(1a) Anerkannt wird die Notwendigkeit der Weiterbildung bei arbeitslosen Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern auch, wenn durch den Erwerb erweiterter beruflicher Kompetenzen die individuelle Beschäftigungsfähigkeit verbessert wird und sie nach Lage und Entwicklung des Arbeitsmarktes zweckmäßig ist.
ergo werden wirkliche Weiterbildungen wohl nicht einfach abgebrochen (was anderes ist es ja vielleicht bei dem berüchtigten 5. Bewerbungstraining oder ähnlichem ;) )
Im Laufe ihres steinernen Daseins nehmen sogar manche Denkmäler menschliche Züge an.
© Martin Gerhard Reisenberg
(*1949), Diplom-Bibliothekar und Autor
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Re: Aus Hartz4 wird das Bürgergeld

Beitrag von All mine »

denkmal hat geschrieben: Mo 21. Nov 2022, 09:32 bei dem berüchtigten 5. Bewerbungstraining
Ja der gute alte Statistikbereiniger , ein Bekannter von mir hat es dadurch zu schönem Wohlstand gebracht, als überwiegend sinnbefreit aus pädagogischer Sicht ( hat Lehramt studiert) sieht er seine Tätigkeit schon, aber wie sagt er so schön, es gibt schlechtere Jobs mit kleinerem Einkommen, so what….
[url=https://youtu.be/uYJ_lGkphMs/] Sonnigen Tag der Gemeinde [/url]
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Re: Aus Hartz4 wird das Bürgergeld

Beitrag von sünnerklaas »

denkmal hat geschrieben: Mo 21. Nov 2022, 09:32 Ich glaube allerdings, dass entsprechend klassifizierte "Weiterbildungen" durch §81 SGB III geschützt sind, insbesondere auch aus den in §81 Satz 1A erwähnten Bewertungen (wenn es das ist was du meintest).


ergo werden wirkliche Weiterbildungen wohl nicht einfach abgebrochen (was anderes ist es ja vielleicht bei dem berüchtigten 5. Bewerbungstraining oder ähnlichem ;) )
Ich glaube, das ganz dürfte sich ganz einfach quantifizieren. Wäre mal sehr interessant.
Ich lese in der nebulösen Formulierung nur Kann-Lösungen heraus.
Und ja: das x-te Bewerbungstraining nützt nichts. Die Maßnahmen müssen effektiver sein. Vielleicht sollte man berufliche Rehabilitationen einführen - wie es sie z.B. bei
Leuten gibt, die lange Zeit auf Grund von Erkrankungen erwerbsunfähig waren und nun wieder genesen sind: sie werden langsam wieder an den Arbeitsmarkt heran- und mit potenziellen Arbeitgebern zusammengeführt. Und die Maßnahmen, die Rentenversicherer und Arbeitslosenversicherung da finanzieren, funktionieren ja in der Regel: Fähigkeiten, Talente, Neigungen und Interessen herausfinden, ebenso die physischen und psychischen Grenzen des Einzelnen. Dabei Arbeit als etwas Positives, Bereicherndes verkaufen. Fertig.
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