Ist „Fluchtursachenbekämpfung" nicht einfach nur eine dämliche Plattitüde?

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HansW
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Ist „Fluchtursachenbekämpfung" nicht einfach nur eine dämliche Plattitüde?

Beitrag von HansW »

In den Medien hört man ständig: "Wir müssen die Fluchtursachen bekämpfen, damit die Leute sich gar nicht erst auf den Weg begeben!"

Das ist doch der totale Bullshit, oder etwa nicht! Um Fluchtursachen zu bekämpfen, müsste man entsprechende Dritte-Welt-Länder auf Erste-Welt-Niveau oder zumindest gehobenes Zweite-Welt-Niveau heben. Wie lange dauert es um eine Gesellschaft von Drittweltstatus auf Erstweltstatus zu transformieren? 50 - 100 Jahre, wenn alles gut läuft?

Außerdem bekämpft man Fluchturaschen nicht, indem man diverse Länder nach der Reihe destabilisiert (Afghanistan, Irak, Libyen, Syrien...) :rolleyes:
Diplomatensohn5000
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Re: Ist „Fluchtursachenbekämpfung" nicht einfach nur eine dämliche Plattitüde?

Beitrag von Diplomatensohn5000 »

Trockene Antwort: Ja, selbstverständlich
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Billie Holiday
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Re: Ist „Fluchtursachenbekämpfung" nicht einfach nur eine dämliche Plattitüde?

Beitrag von Billie Holiday »

Natürlich ist das nicht so einfach machbar, zeigt aber die ganze Hilflosigkeit und hört sich erstmal gut an.
Letztlich bedeutet es, Geld in diese Länder zu schaufeln, von dem man nicht weiß, wo dieses landet, oder glaubt jemand ernsthaft, dass die arme Bevölkerung etwas davon hat, dass nachhaltig Arbeitsplätze geschaffen werden, Kinder in Schulen geschickt werden und eine gut funktionierende Infrastruktur aufgebaut wird, ohne dass das Geberland eigene Interessen verfolgt. :dead:
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Re: Ist „Fluchtursachenbekämpfung" nicht einfach nur eine dämliche Plattitüde?

Beitrag von Diplomatensohn5000 »

Westliche Unternehmen könnten schon eine sinnvolle Infrastruktur aufbauen. Allein, es passiert halt nicht.
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Billie Holiday
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Re: Ist „Fluchtursachenbekämpfung" nicht einfach nur eine dämliche Plattitüde?

Beitrag von Billie Holiday »

Diplomatensohn5000 hat geschrieben:(11 Nov 2021, 07:41)

Westliche Unternehmen könnten schon eine sinnvolle Infrastruktur aufbauen. Allein, es passiert halt nicht.
Die muß gepflegt und gewartet werden. Funktioniert oft nicht.
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Re: Ist „Fluchtursachenbekämpfung" nicht einfach nur eine dämliche Plattitüde?

Beitrag von TheManFromDownUnder »

Billie Holiday hat geschrieben:(11 Nov 2021, 07:43)

Die muß gepflegt und gewartet werden. Funktioniert oft nicht.
Ausserdem sind diese Unternehmen keine Wohlfahrtsunternehmen. Kosten Nutzenrechnung muss stimmen
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Tom Bombadil
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Re: Ist „Fluchtursachenbekämpfung" nicht einfach nur eine dämliche Plattitüde?

Beitrag von Tom Bombadil »

Die Aussage ist eine Beruhigungspille seitens der Politik, die suggerieren will: "Seht her, wir tun etwas gegen das Problem!" Währenddessen man in Afrika mit Soldaten die Grenzen sichert und Flüchtlinge nicht durchlässt.
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Niklas
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Re: Ist „Fluchtursachenbekämpfung" nicht einfach nur eine dämliche Plattitüde?

Beitrag von Niklas »

"Wir müssen die Fluchtursachen bekämpfen, damit die Leute sich gar nicht erst auf den Weg begeben!"
In erster Linie müssen Zufluchtursachen bekämpft werden. Und das sind die feindlichen Gesetze in Europa, die feindliche Ideologie.
"Selbst die Verlogenheit ist verkommen. Sie trat früher professioneller auf." -- Bruno Jonas, 2007
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relativ
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Re: Ist „Fluchtursachenbekämpfung" nicht einfach nur eine dämliche Plattitüde?

Beitrag von relativ »

HansW hat geschrieben:(11 Nov 2021, 06:51)
...
Das ist doch der totale Bullshit, oder etwa nicht! Um Fluchtursachen zu bekämpfen, müsste man entsprechende Dritte-Welt-Länder auf Erste-Welt-Niveau oder zumindest gehobenes Zweite-Welt-Niveau heben. Wie lange dauert es um eine Gesellschaft von Drittweltstatus auf Erstweltstatus zu transformieren? 50 - 100 Jahre, wenn alles gut läuft?
Nein muss man nicht. Es reicht in der Regel erstmal völlig aus, daß man dort Lebensbedingungen schafft die besser sind als jene die die dort gerade Vorherrschen. Das mit steigenden Wohlstand auch die Wünsche der Bevölkerung steigen kann man am Beispiel China ganz gut erkennen. Aber erstmal geht es ja darum die Flüchtursachen der meisten Flüchtlinge zu beseitigen.
Außerdem bekämpft man Fluchturaschen nicht, indem man diverse Länder nach der Reihe destabilisiert (Afghanistan, Irak, Libyen, Syrien...) :rolleyes:
Ja stimmt , dieses Problem ist Hausgemacht nur ausbaden muessen es zu häufig die Staaten, die damit wenig bis nix zu tun hatten.
Das Banale braucht man nicht zu schälen.
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Quatschki
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Re: Ist „Fluchtursachenbekämpfung" nicht einfach nur eine dämliche Plattitüde?

Beitrag von Quatschki »

Wenn wir unsere Kolonien 1919 hätten behalten können, wären das heute EU-Überseedepartements und die Eingeborenen bekämen 1000 EUR Kindergeld wie in Frz Guyana.
Drauf so sprach Herr Lehrer Lämpel:
„Dies ist wieder ein Exempel!“
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jack000
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Re: Ist „Fluchtursachenbekämpfung" nicht einfach nur eine dämliche Plattitüde?

Beitrag von jack000 »

Von den 24. Mrd-€/Jahr die bis 2021 für Flüchtlinge ausgegeben wurden, war ein großer Anteil Ausgaben gegen die Fluchtursachen.
=> Weiß jemand, für was konkret da das Geld ausgegeben wird?
Sledge Hammer: Ich mag einem Verbrecher nicht seine Verbrechen vorlesen ... aber ich kann wenigstens lesen!
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Teeernte
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Re: Ist „Fluchtursachenbekämpfung" nicht einfach nur eine dämliche Plattitüde?

Beitrag von Teeernte »

jack000 hat geschrieben:(02 Dec 2021, 15:53)

Von den 24. Mrd-€/Jahr die bis 2021 für Flüchtlinge ausgegeben wurden, war ein großer Anteil Ausgaben gegen die Fluchtursachen.
=> Weiß jemand, für was konkret da das Geld ausgegeben wird?
Hier nachzulesen >>
Die Gesamtausgaben für die

>>>>>>Bereiche Flucht und Integration<<<<<

lagen also, anders als von dem Blogger behauptet, nur in zwei von fünf Berichtsjahren bei 23 Milliarden Euro. Darüber, dass die Ausgaben in diesen Jahren ein Rekordhoch erreichten, gibt es verschiedene Medienberichte. Darin wird jedoch stets erwähnt, dass ein großer Teil in die Bekämpfung von Fluchtursachen fließt.

Posten bei den Ausgaben des Bundes, die im Finanzplan unter „Asylbedingte Belastungen des Bundeshaushalts“ genannt werden, sind zum Beispiel „Aufnahme, Registrierung und Unterbringung im Asylverfahren“, „Integrationsleistungen“ oder „Entlastungen der Länder und Kommunen“. Die tatsächlichen Zahlungen zur Entlastung der Bundesländer betrugen im Jahr 2020 rund 3,7 Milliarden Euro.

Diese Entlastungen beinhalten unter anderem finanzielle Unterstützungen für die Unterbringung von Geflüchteten in den Bundesländern (Unterkunft und Heizung), aber auch die Einrichtung von Kinderbetreuungsmöglichkeiten.

Wie es in dem Bericht der Bundesregierung für das Jahr 2020 heißt, beschränken sich die Ausgaben für Betreuungsmöglichkeiten nicht auf Kinder von Geflüchteten. Die zusätzlich geschaffenen Plätze kommen allen zugute, die ihre Kinder in eine Kita schicken. Darüber berichtete auch das ZDF 2019, und wir haben dies ebenfalls in einem Faktencheck thematisiert.
https://correctiv.org/faktencheck/2021/ ... htete-aus/

Es gibt auch deutsche UN Beiträge für Flüchtlingslager....

Text gibts ja ohne Ende.. https://www.fachkommission-fluchtursach ... t-2021.pdf

Kasse ....https://www.bundestag.de/presse/hib/850240-850240
Obs zu kalt, zu warm, zu trocken oder zu nass ist:.... Es immer der >>menschgemachte<< Klimawandel. :D
FrankP

Re: Ist „Fluchtursachenbekämpfung" nicht einfach nur eine dämliche Plattitüde?

Beitrag von FrankP »

relativ hat geschrieben:(02 Dec 2021, 15:16)

Nein muss man nicht. Es reicht in der Regel erstmal völlig aus, daß man dort Lebensbedingungen schafft die besser sind als jene die die dort gerade Vorherrschen. Das mit steigenden Wohlstand auch die Wünsche der Bevölkerung steigen kann man am Beispiel China ganz gut erkennen. Aber erstmal geht es ja darum die Flüchtursachen der meisten Flüchtlinge zu beseitigen.
Die ganz Armen machen sich nicht auf den Weg, sie können sich auch keine Schlepperhonorare leisten, sondern denken bestenfalls darüber nach, wovon sie ihre Kinder nächste Woche ernähren. Speziell afrikanische Migranten stammen zumeist aus der dortigen Mittelschicht, der es, verglichen mit den tatsächlich Armen, nicht allzu schlecht geht. Deren "Fluchtursachen" finden sich zumeist in dem Wunsch, den eigenen Lebensstandard und den der Familie nachhaltig weiter zu steigern. Deshalb werden ja auch nicht die schwächsten Familienmitglieder geschickt. Die wichtigsten Herkunftsländer in Afrika (Nigeria, Gambia, Guinea, Elfenbeinküste) sind auch weder von Bürgerkriegen geprägt noch jene mit der ärmsten Bevölkerung. Der Begriff "Flüchtlinge" sollte zumindest in diesen Fällen ehrlicherweise grundsätzlich durch "Migranten" ersetzt werden. Bei Menschen aus Syrien, dem Irak, Afghanistan, sieht das anders aus.

Trotzdem (!) halte ich eine Unterstützung für Menschen in jenen Ländern für richtig und wichtig. Sinnvoll eingesetztes Geld kann dort längerfristig eine Menge bewirken. Und hat es auch schon getan - siehe die sinkenden Geburtenraten in vielen Ländern des sog. globalen Südens. Eine Folge steigenden Lebensstandards und besserer Bildung (vor allem von Mädchen und Frauen).
Aldus
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Re: Ist „Fluchtursachenbekämpfung" nicht einfach nur eine dämliche Plattitüde?

Beitrag von Aldus »

HansW hat geschrieben:(11 Nov 2021, 06:51)
In den Medien hört man ständig: "Wir müssen die Fluchtursachen bekämpfen, damit die Leute sich gar nicht erst auf den Weg begeben!"

Das ist doch der totale Bullshit, oder etwa nicht!
Was soll man sonst sagen? "Wir geben einen Haufen Geld aus, damit keine neue Völkerwanderung (mit all ihren destabilisierenden Effekten hierzulande) ausbricht - in dem Wissen das dieses Geld oftmals in den Händen lokaler korrupter Eliten landet, die an der Entwicklung von Infrastruktur etc. nunmal nicht das geringste Interesse haben?" Wohl kaum.

Und Alternativen gibt es nunmal keine. Denn:
HansW hat geschrieben:(11 Nov 2021, 06:51)
Um Fluchtursachen zu bekämpfen, müsste man entsprechende Dritte-Welt-Länder auf Erste-Welt-Niveau oder zumindest gehobenes Zweite-Welt-Niveau heben. Wie lange dauert es um eine Gesellschaft von Drittweltstatus auf Erstweltstatus zu transformieren? 50 - 100 Jahre, wenn alles gut läuft?
Dafür müßte man dort einmarschieren und 100% die Kontrolle übernehmen. Weil ansonsten sowieso alles, was man versucht hintertrieben wird. Keine Chance, dafür je wieder eine politische Mehrheit zu bekommen. Jedenfalls nicht in D-Land. Also bleibt es bei Option 1 - s.o.
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Niklas
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Re: Ist „Fluchtursachenbekämpfung" nicht einfach nur eine dämliche Plattitüde?

Beitrag von Niklas »

"Zugleich forderte Franziskus einen umfassenderen Ansatz zur Bekämpfung von Fluchtursachen."
https://www.msn.com/de-de/nachrichten/p ... ar-AARtVLy

Wie wir es sehen, ist der Papst auch ein Heuchler.
Die hohen Geburtenraten in diesen Ländern in den letzten 30 Jahren - das ist die dominierende Fluchtursache, und man muss kein diplomierter Statistiker sein, um die Korrelation zu erkennen.

Darüber hat der Papst nichts gesagt.
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Frank_Stein
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Re: Ist „Fluchtursachenbekämpfung" nicht einfach nur eine dämliche Plattitüde?

Beitrag von Frank_Stein »

HansW hat geschrieben: Do 11. Nov 2021, 06:51 In den Medien hört man ständig: "Wir müssen die Fluchtursachen bekämpfen, damit die Leute sich gar nicht erst auf den Weg begeben!"

Das ist doch der totale Bullshit, oder etwa nicht! Um Fluchtursachen zu bekämpfen, müsste man entsprechende Dritte-Welt-Länder auf Erste-Welt-Niveau oder zumindest gehobenes Zweite-Welt-Niveau heben.
Entweder das, oder wir senken unser Niveau auf das der dritten Welt. Diesbezüglich macht unsere jetzige Regierung einen sehr guten Job. :| ... Bald kein Gas, kein Strom, ... bald machen die Unternehmen reihenweise dicht, die Arbeitslosigkeit wird steigen und die Rentner werden erkennen müssen, dass ihre Rentenansprüche am Ende auch nur Papier sind.
Vielleicht sollte sich das mal langsam in den Herkunftsländern herumsprechen. Wir pfeifen bald aus dem letzten Loch und das ist noch die positive Version. Im ungünstigen Fall weitet sich der Krieg weiter aus und wir erleben ein atomares Armageddon ... dann würden wohl die Schlauchboote in die andere Richtung unterwegs sein.
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Re: Ist „Fluchtursachenbekämpfung" nicht einfach nur eine dämliche Plattitüde?

Beitrag von Frank_Stein »

Niklas hat geschrieben: Mi 8. Dez 2021, 13:55 "Zugleich forderte Franziskus einen umfassenderen Ansatz zur Bekämpfung von Fluchtursachen."
https://www.msn.com/de-de/nachrichten/p ... ar-AARtVLy

Wie wir es sehen, ist der Papst auch ein Heuchler.
Die hohen Geburtenraten in diesen Ländern in den letzten 30 Jahren - das ist die dominierende Fluchtursache, und man muss kein diplomierter Statistiker sein, um die Korrelation zu erkennen.

Darüber hat der Papst nichts gesagt.

Tatsächlich ist Nigeria nur ein afrikanisches Land von vielen, aber dort leben mehr Kinder im Alter von unter 5 Jahren, als in der gesamten EU.
Die Länder Afrikas müssen ihre Geburtenzahl stabilisieren (senken) und wir in Europa müssen unsere Geburtenzahl stabilisieren (erhöhen), um wieder eine Zukunft zu haben. Wer darauf setzt, die fehlenden Geburten in Europa durch Migranten aufzufüllen, der übersieht, dass Menschen, Völker und Kulturen nicht einfach austauschbar sind. Es ginge die Einzigartigkeit, die Kultur und die gelebten Traditionen mit den Völkern unter, die ersetzt werden würden. Das wäre ein Verlust für die gesamte Menschheit. Außerdem würde man ethische und religiöse Konflikte damit importieren. Ein Negativbeispiel für eine solche Entwicklung sind die USA. Wir sollten deren Weg nicht kopieren.
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Re: Ist „Fluchtursachenbekämpfung" nicht einfach nur eine dämliche Plattitüde?

Beitrag von Schnitter »

Frank_Stein hat geschrieben: Mi 28. Sep 2022, 20:11 Es ginge die Einzigartigkeit, die Kultur und die gelebten Traditionen mit den Völkern unter, die ersetzt werden würden. Das wäre ein Verlust für die gesamte Menschheit.
Die Neonazis der identitären Bewegung sehen das genau so wie du und nennen es "Ethnopluralismus".

Die "Original" Nazis hatten da noch Eier und nannten es wie es ist: Rassentrennung.
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Frank_Stein
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Re: Ist „Fluchtursachenbekämpfung" nicht einfach nur eine dämliche Plattitüde?

Beitrag von Frank_Stein »

Schnitter hat geschrieben: Do 29. Sep 2022, 19:00 Die Neonazis der identitären Bewegung sehen das genau so wie du und nennen es "Ethnopluralismus".

Die "Original" Nazis hatten da noch Eier und nannten es wie es ist: Rassentrennung.
Es gibt sicherlich viele Menschen, die das wie ich sehen. ... und sie haben recht.
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Re: Ist „Fluchtursachenbekämpfung" nicht einfach nur eine dämliche Plattitüde?

Beitrag von sunny.crockett »

Frank_Stein hat geschrieben: Mi 28. Sep 2022, 20:11 Tatsächlich ist Nigeria nur ein afrikanisches Land von vielen, aber dort leben mehr Kinder im Alter von unter 5 Jahren, als in der gesamten EU.
Die Länder Afrikas müssen ihre Geburtenzahl stabilisieren (senken) und wir in Europa müssen unsere Geburtenzahl stabilisieren (erhöhen), um wieder eine Zukunft zu haben. Wer darauf setzt, die fehlenden Geburten in Europa durch Migranten aufzufüllen, der übersieht, dass Menschen, Völker und Kulturen nicht einfach austauschbar sind. Es ginge die Einzigartigkeit, die Kultur und die gelebten Traditionen mit den Völkern unter, die ersetzt werden würden. Das wäre ein Verlust für die gesamte Menschheit. Außerdem würde man ethische und religiöse Konflikte damit importieren. Ein Negativbeispiel für eine solche Entwicklung sind die USA. Wir sollten deren Weg nicht kopieren.
Ja, das große alles überschattende Problem ist die Bevölkerungsexplosion in Afrika und Asien. Wenn man in Afrika in den nächsten 30 Jahren (eher utopische) 100 Mio Jobs schaffen würde, dann ist das bei einem gleichzeitigen Bevölkerungswachstum von aktuell 1,3 Mrd. auf ca. 2,5 Mrd. Menschen nur ein Tropfen auf den heissen Stein. Mit oder ohne Klimawandel kann Afrika diese Menschenmengen nicht ernähren. Der Druck der Wirtschaftsflüchtlinge wird also für Europa immer größer werden.

Ich denke, dass man in Europa sogar mit einer leicht sinkenden Bevölkerungszahl leben könnte, wenn man mögliche Fortschritte (bspw. Digitalisierung, Automatisierung, Abbau von Bürokratie) konesquent nutzen würde. Ein Zuzug von Fachkräften für stabile Einwohnerzahlen ist sicher auch sinnvoll, allerdings hat man sich da in den letzten Jahren auf komplett wertefremde und größtenteils arbeitsunwillige Migranten gestützt, die sogar noch jede Menge Arbeitskräfte (bspw. im Sozial- oder im Sicherheitsbereich) binden.
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Re: Ist „Fluchtursachenbekämpfung" nicht einfach nur eine dämliche Plattitüde?

Beitrag von Perkeo »

HansW hat geschrieben: Do 11. Nov 2021, 06:51 In den Medien hört man ständig: "Wir müssen die Fluchtursachen bekämpfen, damit die Leute sich gar nicht erst auf den Weg begeben!"

Das ist doch der totale Bullshit, oder etwa nicht!
Etwa so als würde man sagen: "Wir wollen keine Witwen- und Waisenrente, sondern wir wollen dass Eltern und Ehepartner nicht vorzeitig ableben!" Ein frommer Wunsch. Aber ohne konkrete Vorschläge, welche Ursache man zu bekämpfen gedenkt und wie bleibt es in der Tat einfach nur eine dämliche Plattitüde.
HansW hat geschrieben: Do 11. Nov 2021, 06:51 Außerdem bekämpft man Fluchturaschen nicht, indem man diverse Länder nach der Reihe destabilisiert (Afghanistan, Irak, Libyen, Syrien...) :rolleyes:
Für jedes einzelne dieser Länder wären für wirklich funktionierende Lösungsvorschläge mindestens drei Friedensnobelpreise zu vergeben.

Außerdem ist es inhärent: Wenn ich im Rest der Welt etwas verändern will, und sei es in noch so guter Absicht und noch so sehr zum Positiven, dann werde ich dafür kritisiert werden: dass ich mich unangemessen einmische und/oder die Verhältnisse vor Ort nicht richtig verstehe. Und da ich nicht Gott bin, wird diese Kritik auch ab und zu berechtigt sein. Wie will man damit umgehen? Wer soll für wen was entscheiden dürfen? Welche Institution soll welches internationale Recht durchsetzen? Was passiert wenn diese Institutionen nun ihrerseits untätig sind oder das Falsche tun?

Die Diskussion ist gut und richtig, wenn sie nur auf einem höheren Niveau geführt würde.
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Tom Bombadil
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Re: Ist „Fluchtursachenbekämpfung" nicht einfach nur eine dämliche Plattitüde?

Beitrag von Tom Bombadil »

In Sachen Geburtenrate, Armut und Immigration gibt es ein eindrucksvolles Video:

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