Kohlhaas hat geschrieben: ↑Donnerstag 12. Januar 2023, 19:30
Es gibt diverse Massengräber aus jener Zeit. Und die haben keineswegs alle die Gemeinsamkeit, dass Frauen oder Kinder fehlen. Ein User hat genau über Deinem Beitrag einen Bericht über eine Fundstelle verlinkt auf die Geschlechterfrge überhaupt nicht eingegangen wird. Ebenso gibt es Fundstellen, in denen nicht mal klar ist, ob die Menschen durch Gewalt umgekommen sind. Du solltest vorsichtig sein mit der Verkündung solcher absoluten Wahrheiten.
1. das mit den
"diveren Massengräbern" solltest du belegen, weil ein Spiegelartikel für eine Widerlegung meiner Aussage, ganz sicher keine Relevanz aufweist.
2. verkünde ich keine absoluten Wahrheiten, sondern
hinreichend genaue Erklärungen und Erkenntnisse und die Befundlage ist nunmal so, dass die Massengräber der LBK Gemeinsamkeiten aufweisen, nämlich das Fehlen von Skeletten junger Frauen.
Kohlhaas hat geschrieben: ↑Donnerstag 12. Januar 2023, 19:30Ich hatte doch deutlich geschrieben, dass es keine Anhaltspunkte gibt, wer dort wen und warum umgebracht hat. Wo liest Du heraus, dass ich eine Auseinandersetzung zwischen Jägern und Bauern unterstellt haben soll? Ich habe lediglich darauf hingewiesen, dass es in jener Zeitstellung sowohl Jäger als auch Ackerbauern gab.
Ja, hattest du und das liegt daran, dass du den verlinkten Artikel selber gar nicht richtig gelesen hast, gechweige denn die weiterführende Literatur, auf die in deinem Link verweisen wird. Und genau aus dieser weiterführenden Literatur (Grabungsbericht und Schlussfolgerungen) geht eindeutig hervor, dass es sich um kriegerische Auseinandersetzung verschiedener Gruppen von Bandkeramikern - also Bauern und Viehzüchtern - gehandelt hat. Ich habe sogar aus dieser weiterführenden Literatur zitiert.
Und nochmal: in der Zeit 7000 Jahre bp oder 5000 Jahre bc gab es KEINE Nomaden mehr in Mittel- und Osteuropa!
Kohlhaas hat geschrieben: ↑Donnerstag 12. Januar 2023, 19:30Wenn Du das sagst...
Zitat: "
Die Jungsteinzeit oder Neusteinzeit, fachsprachlich Neolithikum (aus altgriechisch νέος neos ,neu, jung‘ und λίθος lithos ,Stein‘), ist eine Epoche der Menschheitsgeschichte, die als (erstmaliger) Übergang von Jäger- und Sammlerkulturen zu Hirten- und Bauernkulturen definiert wird. Das entscheidende Kriterium für den Beginn des Neolithikums ist der Nachweis domestizierter Nutzpflanzen."
https://de.wikipedia.org/wiki/Jungsteinzeit
Ja sage ich, weil der Zeitraum, den wir als Neolithikum bezeichnen etwa 10.000 (in Worten
Zehntausend ) umfasst und nur die ersten 2000 Jahre - erste Hälfte der
präkeramischen Phase - vom Übergang von nomadischer/halbnomadischer Lebensweise zu sesshafter Lebensweise geprägt war.
Inder zweiten Hälfte der Präkeramischen Phase des Neolithikums - von etwa 9500 Jahren bp bis etwa 8000 Jahre bp hatte sich
sesshafte Lebensweise unter Beibehaltung von Jagd- und Sammelwirtschaft durchgesetzt, wurden erste Keramiken hergestellt.
Kohlhaas hat geschrieben: ↑Donnerstag 12. Januar 2023, 19:30Dem Link kann man auch entnehmen, dass die Jungsteinzeit für Vorderasien auf die Zeit ab 9500 v.Chr. datiert wird, für Mitteleuropa aber erst auf die Zeit zwischen 5800 und 4000 v.Chr. Aber Du scheinst das ja alles viel besser zu wissen.
Ja und? 9500 (Jahre) v.Chr (bc) entspricht 11.500 Jahre bp (bp = before present = vor heute). Also entsprechen 5800 bzw 4000 Jahre v. Chr. 7800 bzw 6000 Jahre bp. Past doch! Was willst du denn?
Und was das besser wissen angeht - ja ist bzw war schließlich mein Job, habe genug davon mit ausgegraben und Zuarbeiten zum Grabungsberichten geschrieben.
Kohlhaas hat geschrieben: ↑Donnerstag 12. Januar 2023, 19:30Nein. Richtig ist, dass sie die Kultur der Bandkeramiker in der Zeit zwischen 6000 und 4000 v.Chr. in Mitteleuropa ausgebreitet hat. Sie waren nicht plötzlich als fertiges "Volk" da. Im Zuge ihrer Ausbreitung müssen sie auf andere Menschen getroffen sein. Und wenn die Bandkeramiker mit die ersten sesshaften Menschen in der Region waren, dann kann es sich bei den Leuten, auf die sie trafen, nur um Jäger und Sammler gehandelt haben.
1. die LBK ist mit 8000 Jahren die
älteste bekannte Kultur in Europa und Kultur ist NICHT gleichbedeutend mit Volk.
2. ist Ausbreitung NICHT gleichbedeutend mit Entstehung/Entwicklung! Die Ausbreitung fand über 2000 Jahre statt, NICHT die Entstehung der Kultur
3. waren die Bandkeramiker NICHT die ersten sesshaften Menschen in der Region. Es fand vielmehr ein Verdrängungs- und/oder Assimilierungsprozess statt.
Kohlhaas hat geschrieben: ↑Donnerstag 12. Januar 2023, 19:30Man muss das nicht nur lesen, sondern auch verstehen wollen und richtig deuten: Es handelt sich um eine HYPOTHESE und nicht um eine durch Beweise gesicherte Tatsache. Man erkennt das an Formulierungen wie "deutet darauf hin" oder "offenbar" und "Wir schlagen daher vor".
Ja, es handelt sich um eine Hypothese - um eine
hinreichend genaue Erklärung - die durch die archäologische Befundlage gesichert ist UND durch weiterführende Untersuchungen, z.B Forensik, Molekulargenetik, Zahnschmelzanalysen etc noch konkretisiert werden kann und auch wird. Ein Grabungsbericht und die gezogenen Schlussfolgerungen sind noch lange kein abschließender Bericht.
Gesicherte Tatsachen gibt es in den Wissenschaften nicht, weil jeder neue Fund, jede neue Entdeckung, bisherige Erkenntnisse sowohl festigen als auch widerlegen kann.
Kohlhaas hat geschrieben: ↑Donnerstag 12. Januar 2023, 19:30Wie viele Gräber dieser Art gibt es? Ein halbes Dutzend? Und die belegen, dass es zur damaligen Zeit normal war, sich gegenseitig abzuschlachten?
Auf das Verbreitungsgebiet der LBK bezogen, gibt es genug (allein in Deutschland sind mir 4 bekannt), um entsprechende Schlüsse ziehen. Ja, derartige kriegerische Auseinandersetzungen scheinen durchaus normal gewesen zu sein, auch wenn wir das nicht nachvollziehen können, die Beweggründe nicht kennen und auch nicht nachvollziehen können.
Kohlhaas hat geschrieben: ↑Donnerstag 12. Januar 2023, 19:30Du erwähnst hier eine Anlage. Es gibt natürlich weitere. Aber nur recht wenige.
Aha - 111
bekannte Kreisgrabenanlagen allein in Deutschland sind also
"nur recht wenige", v.a. wenn man bedenkt, dass nur wenige Mio Menschen in Europa gelebt haben.
Kohlhaas hat geschrieben: ↑Donnerstag 12. Januar 2023, 19:30Die Menschen haben über Jahrtausende hier gelebt und sie haben nur diese paar Sachen hinterlassen.
Nein, die Menschen haben NICHT Jahrtausende "hier" gelebt! Siedlungen wurden - gerade im Neolithikum - immer wieder aufgegeben und neu(e) gegründet, v.a. dann wenn sich ein Wechel in der Kultur vollzog. Wir haben bisher keine Funde von LBK, Trichterbecher- oder Glockenbecherkultur am gleichen Ort/Platz gefunden.
Kohlhaas hat geschrieben: ↑Donnerstag 12. Januar 2023, 19:30 Denk was Du willst, aber Knochen und sonstiges organisches Material bleiben nur dann über Jahrtausende erhalten, wenn die Umweltbedingungen ideal sind.
Wie viele archäologische Grabungen hast du denn schon durchgeführt, dass du das so genau weißt?
Kohlhaas hat geschrieben: ↑Donnerstag 12. Januar 2023, 19:30Ach ja? Welche religiösen Glaubensvorstellungen hatten diese Menschen denn?
Glaubensvorstellungen bei denen Landwirtschaft und Fruchtbarkeit im Mittelpunkt standen, die einen stark astronomischen und/oder kalendarischen Bezug hatten, dass bei bestimmten astronomischen Ereignissen Verbindungen zwischen der Welt der Lebenden, mit der Welt der Toten hergestellt werden können.
Kohlhaas hat geschrieben: ↑Donnerstag 12. Januar 2023, 19:30Aus Funden und Befunden, die als Ergebnis kultischer Handlungen gedeutet werden könnten, kann man nur eines schließen: Die Menschen hatten Glaubensvorstellungen. Um das zu wissen, braucht man aber nichtmal diese Funde und Befunde. Menschen hatten zu allen Zeiten irgendwelche Glaubensvorstellungen. Welchen Aufschluss geben denn die Funde an den genannten Orten über diese Glaubensvorstellungen?
Die Orte selbst und die Art der Anlage geben Aufschluss über die Glaubensvorstellungen, die Art und Weise der Bestattungen geben Aufschluss, Opfergaben und -handlungen geben Aufschluss ...
Kohlhaas hat geschrieben: ↑Donnerstag 12. Januar 2023, 19:30Was Deine Behauptung betrifft, dass nur Menschen wandern könnten, nicht aber Kulturtechniken, ist abschließend bemerkt völliger Nonsens.
Ach ist es das? Handel treibt sich nicht von alleine, Kultur tauscht sich nicht alleine aus. Es sind MENSCHEN die Handel treiben, die Wissen teilen, die sich gegenseitig beeinflussen! Es sind MENSCHEN, die miteinander in Konakt kommen (müssen).
Kohlhaas hat geschrieben: ↑Donnerstag 12. Januar 2023, 19:30Oder glaubst Du, dass vor 2000 Jahren mal Chinesen in Schweden waren, weil im Mälarsee eine Buddha-Statue gefunden worden ist? Oder glaubst Du, dass die Töpferscheibe nur von damit vertrauten Siedlern irgendwann z.B. in Germanien in Gebrauch gebracht wurde?
Nee glaube ich nicht, weil es KEINE 2000 Jahre alte Buddha-Statue gibt. Buddha hat erst um 560 ad herum gelebt.
Und JA, es es denkbar, dass eine 1400 Jahre alte Buddha-Statue in Schweden gefunden wird, denn immerhin haben die Wikinger auch Handel mit und in Byzanz getrieben und Byzanz war eine so genannte Drehscheibe des Welthandels.
Es gibt verschiedene Erfindungen/Entwicklungen, die
unabhängig voneinander an verschiedenen Orten zu verchiedenen Zeiten getätigt wurden. Die Töpferscheibe ist wahrscheinlich (nur) eine davon.
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Gegen die menschliche Dummheit sind selbst die Götter machtlos.
Moralische Entrüstung ist der Heiligenschein der Scheinheiligen