Polen hat es geschafft, pro Kopf ungefähr das BIP von Portugal zu erreichen. Das fand ich auch sehr erfreulich. Aber die Frage ob EURO oder nicht-EURO sollte nicht am BIP festgemacht werden, sondern an den Erleichterungen für Handelspartner, die sich nicht mehr gegen Risiken der Wechselkurse versichern müssen. In einem gemeinsamen Markt halte ich es für unfair, wenn ein Partner seine Wettbewerbsfähigkeit mit Kurswechseln einstellen kann. Der PLN ist seit 2020 gegen den EUR um 10% abgerutscht... kostet jetzt 4,60 PLN / EUR. War einmal bei 3,98 PLN / EUR.Atue001 hat geschrieben:(20 Jan 2022, 23:59)
Wie ist denn die Entwicklung des BIP in Polen im Vergleich zum BIP in der EU? Wenn Polen hier in den letzten Jahren eher gut abgeschnitten hat, wäre der Euro für Polen für mich nicht das drängendste Problem.
Eine "Minimalforderung" wäre deshalb, daß die nationalen Währungen eisern an den EUR angekettet sind.
Polnische Häuslebauer haben mit solchen Veränderungen sehr böse Erfahrungen gemacht: Schweizer Banken hatten sehr günstige Kredite angeboten, deutlich günstiger als polnische Banken. Irgendwann hat die Schweiz den Wechselkurs des SFR zum EUR um 20% erhöht, und schon hatten die Häuslebauer 20% mehr Schulden zu bedienen. Das ist sehr oft Thema in der polnischen Innenpolitik. Uns geht das unter die Haut, weil es sich dann um Privatleute handelt, die an diesem Unglück keine Schuld tragen.
So kann man aber auch ein Gefühl dafür entwickeln, welche Kosten und Risiken im internationalen Handel zu tragen sind... und daß das Risiko im gemeinsamen Binnenmarkt ausgeschlossen sein sollte. Wenigstens also die Pflicht fester Wechselkurse wie seinerzeit in der eiuropäischen Währungsschlange! Dann also Verträge in Polen in EUR abschließen... und gut ist's. Ich möchte wetten, daß es gesetzlich verboten ist, den PLN zu diskriminieren!