Die Höhe des Mindestlohns

Moderator: Moderatoren Forum 1

Wie Hoch sollte der Mindestlohn sein

Kein Mindeslohn =0€
6
10%
Unter 2,5€
0
Keine Stimmen
Unter 5€
0
Keine Stimmen
6€
1
2%
7€
0
Keine Stimmen
8€
0
Keine Stimmen
9€
0
Keine Stimmen
10€
7
11%
11€
2
3%
12€
15
25%
13€
2
3%
14€
5
8%
15€
15
25%
16€
0
Keine Stimmen
17€
1
2%
18€
1
2%
19€
0
Keine Stimmen
20€
1
2%
Über 20€
0
Keine Stimmen
Über 25€
5
8%
 
Insgesamt abgegebene Stimmen: 61
Benutzeravatar
meinewenigkeit
Beiträge: 106
Registriert: Sa 14. Jul 2012, 19:34

Re: Die Höhe des Mindestlohns

Beitrag von meinewenigkeit »

Realist2014 hat geschrieben: So 13. Nov 2022, 14:46 Was hindert die AN daran, statt hoher "Fixlöhne" einen Teil des Gehalts an den Gewinn des Unternehmens zu koppen?

Bei 60% der DAX 100 ist das ja auch der Fall.

Da spielen aber die Gewerkschaften nicht mit.
Genau, die Gewerkschaften wollen einfach nur ihre x% jedes Jahr mehr ohne Rücksicht auf Verluste. Besser wäre ein Fixgehalt + Gewinnbeteiligung, die aber in schlechteren Jahren auch nicht gezahlt wird.
Heute will die IG Metall z. B. 8% - diese werden aber nie reduziert, wenn es der Wirtschaft schlechter geht.
Leute mit Mut und Charakter sind den anderen Leuten immer sehr unheimlich.
(Hermann Hesse)
Atue001
Beiträge: 4069
Registriert: Fr 2. Aug 2019, 00:00

Re: Die Höhe des Mindestlohns

Beitrag von Atue001 »

Kohlhaas hat geschrieben: So 13. Nov 2022, 17:04 Das ist branchenübergreifend überall der Fall. Das Problem ist hausgemacht. Es war nie Aufgabe des Staates, der Wirtschaft die Fachkräfte zur Verfügung zu stellen, die der Wirtschaft "mundgerecht" erschienen sind. Wer nicht ausbildet, hat am Ende des Tages nunmal keine Frachkräfte.
Das ist nur ein Teil der Wahrheit. Ein anderer ist, dass wir zunehmend mehr in die Situation kommen, dass starke Jahrgänge in Rente gehen, im Verhältnis dazu aber nur relativ schwache Jahrgänge nachkommen. Dazu kommt ein recht hoher Beschäftigungsstand, und nach wie vor noch eine Wirtschaft, die nicht massenhaft entlässt. Und schließlich stehen erkennbar eine Reihe an Großinvestitionen (beispielsweise aus dem Energiesektor wegen dem Umbau der Volkswirtschaft in Richtung Nachhaltigkeit) an, die wieder Fachkräfte brauchen.

In den Bevölkerungszahlen spiegelt sich die Demographie noch nicht so ganz wieder, weil wir auch Zuwanderung haben. Allerdings noch nicht unbedingt ausreichend von den Fachkräften die benötigt werden. Auch werden ausländische Abschlüsse oft genug bei uns nur mit hohem Aufwand geprüft und leider auch zu oft nicht anerkannt.

Nun könnte ein Digitalisierungsschub helfen - aber da stockt es ja auch. Da behindert teilweise sogar auch noch die Bürokratie (Beispiel: Lieferkettengesetz, Nachweisgesetz, fehlende Rechtssicherheit bei der Nutzung von US-Anbietern und weitere.....)
Atue001
Beiträge: 4069
Registriert: Fr 2. Aug 2019, 00:00

Re: Die Höhe des Mindestlohns

Beitrag von Atue001 »

Realist2014 hat geschrieben: So 13. Nov 2022, 14:46 Was hindert die AN daran, statt hoher "Fixlöhne" einen Teil des Gehalts an den Gewinn des Unternehmens zu koppen?

Bei 60% der DAX 100 ist das ja auch der Fall.

Da spielen aber die Gewerkschaften nicht mit.
Prinzipiell durchaus eine gute Idee. In der Praxis scheitert das oft genug auch daran, dass auch die AG solche Modelle nicht überall wollen. Dazu kommt, dass bei kleinen Einkommen das Fixgehalt und seine Höhe enorm wichtig sind, weil Banken ihre Kredite nicht auf die variablen Gehaltsbestandteile kalkulieren. Und oft genug haben Gewerkschaften gar nicht mehr genügend organisierte Mitglieder, um auch nur ernsthaft über solche Ideen mit den AG verhandeln zu können.

Mach aber mal gerade den Niedrigverdienern klar, dass sie einen Teil ihres Gehalts für die Mitgliedschaft in einer Gewerkschaft investieren sollten - wo sie gleichzeitig doch von genau dieser recht enttäuscht sind.

Der Erna, die im Blumenladen nebenan arbeitet, nützt die Gewerkschaft nichts.
Benutzeravatar
denkmal
Beiträge: 1722
Registriert: Mo 16. Jun 2008, 10:24

Re: Die Höhe des Mindestlohns

Beitrag von denkmal »

meinewenigkeit hat geschrieben: So 13. Nov 2022, 22:23 Genau, die Gewerkschaften wollen einfach nur ihre x% jedes Jahr mehr ohne Rücksicht auf Verluste. Besser wäre ein Fixgehalt + Gewinnbeteiligung, die aber in schlechteren Jahren auch nicht gezahlt wird.
Heute will die IG Metall z. B. 8% - diese werden aber nie reduziert, wenn es der Wirtschaft schlechter geht.
Ist da nicht (zum Teil) auch das Problem, dass der AN dann das unternehmerische Risiko mitträgt? Dann müssten auch Firmenbeteiligungen / Mitspracherechte irgendwie in geeigneter Form mit angedacht werden, oder?
Dazu gehört auch eine transparente Gewinnermittlung. Vielleicht schaffen das ein paar große Unternehmen (wenn sie wollen), aber die Masse der "kleineren" Betriebe wohl eher nicht.
Im Laufe ihres steinernen Daseins nehmen sogar manche Denkmäler menschliche Züge an.
© Martin Gerhard Reisenberg
(*1949), Diplom-Bibliothekar und Autor
Benutzeravatar
Realist2014
Beiträge: 70406
Registriert: Mo 26. Mai 2014, 15:12
user title: Sozialer Marktwirtschaftler
Wohnort: München , Stadt des FC Bayern

Re: Die Höhe des Mindestlohns

Beitrag von Realist2014 »

denkmal hat geschrieben: Mo 14. Nov 2022, 09:40 Ist da nicht (zum Teil) auch das Problem, dass der AN dann das unternehmerische Risiko mitträgt?
Nein, er würde nur das Risiko "Null Bonus" bei Null Gewinn eingehen
Dann müssten auch Firmenbeteiligungen / Mitspracherechte irgendwie in geeigneter Form mit angedacht werden, oder?
Nein, siehe oben
]Dazu gehört auch eine transparente Gewinnermittlung. Vielleicht schaffen das ein paar große Unternehmen (wenn sie wollen), aber die Masse der "kleineren" Betriebe wohl eher nicht.
Nun, das muss jedes Unternehmen schon wegen der Steuer machen....
Laut Aussage der linken Ideologen sind alle ökonomisch erfolgreichen dumm, und die wahre Intelligenz tritt sich in der untersten ökonomischen Etage auf die Füße.....daher muss diese Etage ausgebaut werden
Benutzeravatar
Skull
Moderator
Beiträge: 27149
Registriert: Do 12. Apr 2012, 22:22
user title: woaussie
Wohnort: NRW / ST

Re: Die Höhe des Mindestlohns

Beitrag von Skull »

Guten Abdend,

das Thema ist HIER -> Mindestlohn !
Man dient für Lohn und liebt sich für Geschenke
Benutzeravatar
meinewenigkeit
Beiträge: 106
Registriert: Sa 14. Jul 2012, 19:34

Re: Die Höhe des Mindestlohns

Beitrag von meinewenigkeit »

Stimmt, Skull, die Höhe des Mindestlohns sollte / hätte nicht politisch, sondern über die Arbeitnehmervertretungen mit verhandelt werden sollen. Dann sind es keine Geschenke aus Wahlen heraus, sondern sinnvolle Regulierungen gegeben.
Leute mit Mut und Charakter sind den anderen Leuten immer sehr unheimlich.
(Hermann Hesse)
Benutzeravatar
denkmal
Beiträge: 1722
Registriert: Mo 16. Jun 2008, 10:24

Re: Die Höhe des Mindestlohns

Beitrag von denkmal »

Realist2014 hat geschrieben: Mo 14. Nov 2022, 13:26 Nein, er würde nur das Risiko "Null Bonus" bei Null Gewinn eingehen

...
wobei ich davon ausgehe, dass das Konstrukt Fixgehalt+Gewinnbeteiligung nicht auf dem aktuellen Fixgehalt aufsetzt (das wäre super für den AN). Wenn der Fixgehaltanteil aber sinkt, trägt der AN einen größeren Teil des unternehmerischen Risikos als vorher. Wenn der Forist #meinewenigkeit das aber anders meinte, ok.
Im Laufe ihres steinernen Daseins nehmen sogar manche Denkmäler menschliche Züge an.
© Martin Gerhard Reisenberg
(*1949), Diplom-Bibliothekar und Autor
Benutzeravatar
denkmal
Beiträge: 1722
Registriert: Mo 16. Jun 2008, 10:24

Re: Die Höhe des Mindestlohns

Beitrag von denkmal »

meinewenigkeit hat geschrieben: Mo 14. Nov 2022, 21:03 Stimmt, Skull, die Höhe des Mindestlohns sollte / hätte nicht politisch, sondern über die Arbeitnehmervertretungen mit verhandelt werden sollen. Dann sind es keine Geschenke aus Wahlen heraus, sondern sinnvolle Regulierungen gegeben.
ja das ist typisch Politik, könnte man sagen. Was interessieren Gesetze von gestern?
Wirtschaftsdienst 101. Jahrgang, 2021 · Heft 12 · S. 936–939
Im Laufe ihres steinernen Daseins nehmen sogar manche Denkmäler menschliche Züge an.
© Martin Gerhard Reisenberg
(*1949), Diplom-Bibliothekar und Autor
Benutzeravatar
Realist2014
Beiträge: 70406
Registriert: Mo 26. Mai 2014, 15:12
user title: Sozialer Marktwirtschaftler
Wohnort: München , Stadt des FC Bayern

Re: Die Höhe des Mindestlohns

Beitrag von Realist2014 »

denkmal hat geschrieben: Di 15. Nov 2022, 08:58 wobei ich davon ausgehe, dass das Konstrukt Fixgehalt+Gewinnbeteiligung nicht auf dem aktuellen Fixgehalt aufsetzt (das wäre super für den AN). Wenn der Fixgehaltanteil aber sinkt, trägt der AN einen größeren Teil des unternehmerischen Risikos als vorher. Wenn der Forist #meinewenigkeit das aber anders meinte, ok.
Da hier das Thema - wie vom Mod ja schon angemerkt - der Mindestlohn ist, sollten wir auch bei dem Thema bleiben.

Hier wäre es fraglich, ob eine "flexible Lösung" bei der Erhöhung desselben in der Form möglich wäre, einen Teil der Erhöhung per Vertrag mit dem AN dann "flexibel auf Gewinn basierend" umzusetzen.

Ansonsten sind derartige Konstruktionen Bestandteil von Arbeitsverträgen und könnten natürlich auch in Tarifverhandlungen mit ein fließen.
Wollen die Gewerkschaften aber meist nicht.
Laut Aussage der linken Ideologen sind alle ökonomisch erfolgreichen dumm, und die wahre Intelligenz tritt sich in der untersten ökonomischen Etage auf die Füße.....daher muss diese Etage ausgebaut werden
Kohlhaas
Beiträge: 13677
Registriert: So 24. Feb 2019, 19:47

Re: Die Höhe des Mindestlohns

Beitrag von Kohlhaas »

meinewenigkeit hat geschrieben: Mo 14. Nov 2022, 21:03 Stimmt, Skull, die Höhe des Mindestlohns sollte / hätte nicht politisch, sondern über die Arbeitnehmervertretungen mit verhandelt werden sollen. Dann sind es keine Geschenke aus Wahlen heraus, sondern sinnvolle Regulierungen gegeben.
Die Arbeitnehmervertretungen sind auch durch politische Entscheidungen mehr und mehr geschwächt worden. Ein Herr Westerwelle hat sogar immer wieder betont, dass die Gewerkschaften "entmachtet" werden müssten. Wir leben in einem Land, in dem der ADAC mehr Mitglieder hat als die Gewerkschaften. Es gibt immer weniger Betriebe, für die überhaupt noch Tarifverträge gelten. In meiner (ehemaligen) Branche gibt es meines Wissens überhaupt kein tarifgebundenes Unternehmen mehr.

Die Einführung des Mindestlohns war das Eingeständnis des Staates, dass all das Gefasel über "Tarifautonomie" nur noch in Sonntagsreden eine Rolle gespielt hat. Der Staat musste eingreifen, weil die Wirtschaft dazu nicht bereit und die Gewerkschaften dazu nicht fähig waren. Bei der Höhe des Mindestlohns geht es jetzt im Grunde um die gleiche politisch zu entscheidende Frage: Was muss ein Mensch mindestens verdienen, um in Würde leben zu können? Und wenn es um Würde geht, reden wir nicht nur über "satt und sauber".
Slava Ukraini
Benutzeravatar
Realist2014
Beiträge: 70406
Registriert: Mo 26. Mai 2014, 15:12
user title: Sozialer Marktwirtschaftler
Wohnort: München , Stadt des FC Bayern

Re: Die Höhe des Mindestlohns

Beitrag von Realist2014 »

Kohlhaas hat geschrieben: Di 15. Nov 2022, 14:00
Die Einführung des Mindestlohns war das Eingeständnis des Staates, dass all das Gefasel über "Tarifautonomie" nur noch in Sonntagsreden eine Rolle gespielt hat. Der Staat musste eingreifen, weil die Wirtschaft dazu nicht bereit und die Gewerkschaften dazu nicht fähig waren. Bei der Höhe des Mindestlohns geht es jetzt im Grunde um die gleiche politisch zu entscheidende Frage:
Was muss ein Mensch mindestens verdienen, um in Würde leben zu können? Und wenn es um Würde geht, reden wir nicht nur über "satt und sauber".
Diese Frage ist ja bereits mit dem Existenzminimum beantwortet.
Somit waren dafür auch die 8,50 Euro damals praktisch mehr als ausreichend

Daher spielt diese Frage bei der Höhe des ML mE keine Rolle
Laut Aussage der linken Ideologen sind alle ökonomisch erfolgreichen dumm, und die wahre Intelligenz tritt sich in der untersten ökonomischen Etage auf die Füße.....daher muss diese Etage ausgebaut werden
Kohlhaas
Beiträge: 13677
Registriert: So 24. Feb 2019, 19:47

Re: Die Höhe des Mindestlohns

Beitrag von Kohlhaas »

Realist2014 hat geschrieben: Di 15. Nov 2022, 14:47 Diese Frage ist ja bereits mit dem Existenzminimum beantwortet.
Somit waren dafür auch die 8,50 Euro damals praktisch mehr als ausreichend

Daher spielt diese Frage bei der Höhe des ML mE keine Rolle
Genau das meinte ich. 8,50 Euro reichten für "satt und sauber", aber nicht für Würde. Und angesichts der Energiekosten und der Gesamtinflation ist das jetzt nicht mal mehr für satt und sauber ausreichend. Du hast das entscheidende Wort selbst beschrieben: Existenzminimum. Das ist die unterste Grenze dessen, was ein Mensch braucht, um nur überleben zu können. Dass Du das für "mehr als ausreichend" hältst, ist für politische Entscheidungen glücklicherweise nicht maßgeblich.
Slava Ukraini
Benutzeravatar
Realist2014
Beiträge: 70406
Registriert: Mo 26. Mai 2014, 15:12
user title: Sozialer Marktwirtschaftler
Wohnort: München , Stadt des FC Bayern

Re: Die Höhe des Mindestlohns

Beitrag von Realist2014 »

Kohlhaas hat geschrieben: Di 15. Nov 2022, 15:22 Genau das meinte ich. 8,50 Euro reichten für "satt und sauber", aber nicht für Würde. Und angesichts der Energiekosten und der Gesamtinflation ist das jetzt nicht mal mehr für satt und sauber ausreichend. Du hast das entscheidende Wort selbst beschrieben: Existenzminimum. Das ist die unterste Grenze dessen, was ein Mensch braucht, um nur überleben zu können. Dass Du das für "mehr als ausreichend" hältst, ist für politische Entscheidungen glücklicherweise nicht maßgeblich.
Bitte richtig lesen

Der ML von 8,50 Euro ist immer noch - bei Vollzeit- höher als die Leistungen von ALG II usw.
Somit mehr als ausreichend im Hinblick auf deine Forderung nach der "Würde." ( die ist ja schon mit ALG II sicher gestellt)

Und um "überleben" zu können, braucht es nicht mal ALG II...

Nur geht es bei der Höhe des ML ja in keinster Weise um "Überleben"....
Laut Aussage der linken Ideologen sind alle ökonomisch erfolgreichen dumm, und die wahre Intelligenz tritt sich in der untersten ökonomischen Etage auf die Füße.....daher muss diese Etage ausgebaut werden
Kohlhaas
Beiträge: 13677
Registriert: So 24. Feb 2019, 19:47

Re: Die Höhe des Mindestlohns

Beitrag von Kohlhaas »

Realist2014 hat geschrieben: Di 15. Nov 2022, 15:45 Bitte richtig lesen

Der ML von 8,50 Euro ist immer noch - bei Vollzeit- höher als die Leistungen von ALG II usw.
Du selbst hast den Begriff "Existenzminimum" eingeführt. Du hast Dich damit auf die 8,50 Euro bezogen. Kann ja sein, dass Dir dabei ein Fehler unterlaufen ist...
Nur geht es bei der Höhe des ML ja in keinster Weise um "Überleben"....
Genau das habe ich doch geschrieben. Menschenwürde wird nicht durch bloßes Überleben definiert. Die Definition kann nur politisch erfolgen. Die Wirtschaft macht das nicht. Es muss ein gesellschaftlicher Konsens darüber hergestellt werden, was notwendig ist, um ein menschenwürdig zu leben. Das betrifft den Mindestlohn, genauso aber auch die Höhe der Renten. Beides hängt natürlich zusammen.
Slava Ukraini
Benutzeravatar
Realist2014
Beiträge: 70406
Registriert: Mo 26. Mai 2014, 15:12
user title: Sozialer Marktwirtschaftler
Wohnort: München , Stadt des FC Bayern

Re: Die Höhe des Mindestlohns

Beitrag von Realist2014 »

Kohlhaas hat geschrieben: Di 15. Nov 2022, 16:09 Du selbst hast den Begriff "Existenzminimum" eingeführt. Du hast Dich damit auf die 8,50 Euro bezogen. Kann ja sein, dass Dir dabei ein Fehler unterlaufen ist...
Schon der erste ML in Höhe von 8,50 Euro war damals weit höher als das damalige Existenzminimum, welches durch ALG II sichergestellt wurde.

Genau das habe ich doch geschrieben. Menschenwürde wird nicht durch bloßes Überleben definiert. Die Definition kann nur politisch erfolgen. Die Wirtschaft macht das nicht.
Ja, die Höhe der Existenzsicherung zur Gewährung der Menschenwürde macht die Politik
Aktuell siehe Bürgergeld
Hat nun aber nichts mit der Höhe des ML zu tun
Es muss ein gesellschaftlicher Konsens darüber hergestellt werden, was notwendig ist, um ein menschenwürdig zu leben.
Dafür gibt es ALG II, Bürgergeld, Grundsicherung im Alter
Das betrifft den Mindestlohn, genauso aber auch die Höhe der Renten. Beides hängt natürlich zusammen.
Nein, das hat beides mit der Existenzsicherung ( "Menschenwürde") nichts zu tun. Siehe oben
Laut Aussage der linken Ideologen sind alle ökonomisch erfolgreichen dumm, und die wahre Intelligenz tritt sich in der untersten ökonomischen Etage auf die Füße.....daher muss diese Etage ausgebaut werden
Kohlhaas
Beiträge: 13677
Registriert: So 24. Feb 2019, 19:47

Re: Die Höhe des Mindestlohns

Beitrag von Kohlhaas »

Realist2014 hat geschrieben: Di 15. Nov 2022, 16:15 Schon der erste ML in Höhe von 8,50 Euro war damals weit höher als das damalige Existenzminimum, welches durch ALG II sichergestellt wurde.



Ja, die Höhe der Existenzsicherung zur Gewährung der Menschenwürde macht die Politik
Aktuell siehe Bürgergeld
Hat nun aber nichts mit der Höhe des ML zu tun

Dafür gibt es ALG II, Bürgergeld, Grundsicherung im Alter


Nein, das hat beides mit der Existenzsicherung ( "Menschenwürde") nichts zu tun. Siehe oben
Dein Erkenntnisproblem liegt darin, dass Du Existenzsicherung mit Menschenwürde gleichsetzt.

Bürgergeld hat mit Mindestlohn selbstverständlich nichts zu tun. Das Bürgergeld ist eine (geplante) Leistung des Staates. Den Mindestlohn haben die Unternehmen zu zahlen.
Slava Ukraini
Benutzeravatar
Realist2014
Beiträge: 70406
Registriert: Mo 26. Mai 2014, 15:12
user title: Sozialer Marktwirtschaftler
Wohnort: München , Stadt des FC Bayern

Re: Die Höhe des Mindestlohns

Beitrag von Realist2014 »

Kohlhaas hat geschrieben: Di 15. Nov 2022, 16:48 Dein Erkenntnisproblem liegt darin, dass Du Existenzsicherung mit Menschenwürde gleichsetzt.
Habe ich nicht.
Nur ist für die Menschenwürde sogar weniger ausreichend.
Dazu gibt es aber einen eigenen Strang zu diesem Thema

Und da der ML bei Vollzeit weit höher ist als die Leistungen bei der Existenzsicherung, stellt sich die Frage der "Menschenwürde" im Kontext des ML ja überhaupt nicht.
Laut Aussage der linken Ideologen sind alle ökonomisch erfolgreichen dumm, und die wahre Intelligenz tritt sich in der untersten ökonomischen Etage auf die Füße.....daher muss diese Etage ausgebaut werden
Atue001
Beiträge: 4069
Registriert: Fr 2. Aug 2019, 00:00

Re: Die Höhe des Mindestlohns

Beitrag von Atue001 »

Als Mindestlohn sind derzeit 12€ die Stunde definiert. Dann wird über Vollzeit geredet...nur - was bedeutet das finanziell?

Geht man von einer 35h-Woche aus, sind das 21.840€ im Jahr, oder 1.820€ im Monat - Netto bei Steuerklasse 1 keine Kinder und ohne Religion: 1.341€ im Monat.
Geht man von einer 40h-Woche aus, sind das 24.960€ im Jahr, oder 2.080€ im Monat - Netto bei Steuerklasse 1 keine Kinder und ohne Religion: 1.494€ im Monat.
Denkbar wäre aber sogar dauerhaft eine 48h-Woche - das wären dann 29.952€ oder 2.496€ im Monat - Netto bei Steuerklasse 1 keine Kinder und ohne Religion: 1.734€ im Monat.

Fast 400€ Netto Unterschied je Monat...eine Bandbreite von über 30%...was also denken wir, wenn wir von einem Vollzeit-Mindestlohnempfänger sprechen?
Benutzeravatar
Realist2014
Beiträge: 70406
Registriert: Mo 26. Mai 2014, 15:12
user title: Sozialer Marktwirtschaftler
Wohnort: München , Stadt des FC Bayern

Re: Die Höhe des Mindestlohns

Beitrag von Realist2014 »

Atue001 hat geschrieben: Mi 16. Nov 2022, 02:16 Als Mindestlohn sind derzeit 12€ die Stunde definiert. Dann wird über Vollzeit geredet...nur - was bedeutet das finanziell?

Geht man von einer 35h-Woche aus, sind das 21.840€ im Jahr, oder 1.820€ im Monat - Netto bei Steuerklasse 1 keine Kinder und ohne Religion: 1.341€ im Monat.
Geht man von einer 40h-Woche aus, sind das 24.960€ im Jahr, oder 2.080€ im Monat - Netto bei Steuerklasse 1 keine Kinder und ohne Religion: 1.494€ im Monat.
Denkbar wäre aber sogar dauerhaft eine 48h-Woche - das wären dann 29.952€ oder 2.496€ im Monat - Netto bei Steuerklasse 1 keine Kinder und ohne Religion: 1.734€ im Monat.

Fast 400€ Netto Unterschied je Monat...eine Bandbreite von über 30%...was also denken wir, wenn wir von einem Vollzeit-Mindestlohnempfänger sprechen?
Logischerweise geht es immer um Brutto- das steht auch im Arbeitsvertrag.
Und wer mehr Stunden zum ML arbeitet, der hat auch ein höheres Gehalt
Laut Aussage der linken Ideologen sind alle ökonomisch erfolgreichen dumm, und die wahre Intelligenz tritt sich in der untersten ökonomischen Etage auf die Füße.....daher muss diese Etage ausgebaut werden
Kohlhaas
Beiträge: 13677
Registriert: So 24. Feb 2019, 19:47

Re: Die Höhe des Mindestlohns

Beitrag von Kohlhaas »

Realist2014 hat geschrieben: Mi 16. Nov 2022, 12:10 Logischerweise geht es immer um Brutto- das steht auch im Arbeitsvertrag.
Und wer mehr Stunden zum ML arbeitet, der hat auch ein höheres Gehalt
Genau. Und wenn ein höherer Mindestlohn gezahlt werden muss, ergibt das auch ein höheres Gehalt. ;)

Wir landen letztlich immer bei dem einen entscheidenden Punkt: Welches Monatseinkommen (Lohn, Gehalt, Rente...) erachtet diese Gesellschaft als auskommlich oder menschenwürdig?

Die Wirtschaft gibt auf diese Frage keine schlüssige Antwort. Deshalb macht das jetzt die Politik mittels Festsetzung eines höheren Mindestlohns.
Slava Ukraini
Benutzeravatar
Realist2014
Beiträge: 70406
Registriert: Mo 26. Mai 2014, 15:12
user title: Sozialer Marktwirtschaftler
Wohnort: München , Stadt des FC Bayern

Re: Die Höhe des Mindestlohns

Beitrag von Realist2014 »

Kohlhaas hat geschrieben: Mi 16. Nov 2022, 14:46

Wir landen letztlich immer bei dem einen entscheidenden Punkt: Welches Monatseinkommen (Lohn, Gehalt, Rente...) erachtet diese Gesellschaft als auskommlich oder menschenwürdig?

Die Wirtschaft gibt auf diese Frage keine schlüssige Antwort. Deshalb macht das jetzt die Politik mittels Festsetzung eines höheren Mindestlohns.
Eigentlich nicht.

Den dein erster Punkt bezieht sich ja auf einen Monat, der zweite auf eine Stunde.

Was nun an Stunden pro Monat erwartet werden kann - dazu hat die Politik sich ja nicht geäußert.

Und bezüglich der Rente gibt es diese Frage überhaupt nicht ( "Mindestrente")- dort haben wir die Grundsicherung im Alter und/oder die "Heilrente" mit Aufwertungsmechanismus.
Hat aber ja nichts mit dem ML zu tun
Laut Aussage der linken Ideologen sind alle ökonomisch erfolgreichen dumm, und die wahre Intelligenz tritt sich in der untersten ökonomischen Etage auf die Füße.....daher muss diese Etage ausgebaut werden
Kohlhaas
Beiträge: 13677
Registriert: So 24. Feb 2019, 19:47

Re: Die Höhe des Mindestlohns

Beitrag von Kohlhaas »

Realist2014 hat geschrieben: Mi 16. Nov 2022, 15:01 Den dein erster Punkt bezieht sich ja auf einen Monat, der zweite auf eine Stunde.
Ähhh... Ernsthaft? Stunden summieren sich zu Tagen, Tage summieren sich zu Wochen, Wochen bilden zusammen Jahre...

Wiillst Du allen Ernstes andeuten, dass Stundenlöhne unbedeutend wären? Warum reden wir dann hier eigentlich über Mindestlöhne? Ein Mindestlohn kann sich überhaupt nur am Stundenlohn festmachen. Woran denn sonst?

Oder willst Du zur Diskussion stellen, warum manche Menschen nur in Teilzeit arbeiten wollen oder können?
Was nun an Stunden pro Monat erwartet werden kann - dazu hat die Politik sich ja nicht geäußert.
Das geht die Politik auch einen Scheißdreck an. Sowas wird in Arbeitsverträgen vereinbart. Und Arbeitsverträge unterzeichnen immer nur zwei Parteien: Arbeitgeber und Arbeitnehmer. Die Politik hat da überhaupt nichts rumzufuhrwerken. Oder gibt es Deiner Ansicht nach eine Pflicht zu Vollzeitarbeit? Mir persönlich ist nur das gesetzliche Anrecht auf Teilzeitarbeit bekannt. Und was soll das jetzt mit dem Stundenlohn zu tun haben?
Und bezüglich der Rente gibt es diese Frage überhaupt nicht
Aha. Weil Rente ja überhaupt nichts mit Einkommen (Stundenlohn, kumuliert Monatslohn, kumuliert Jahreseinkommen) zu tun hat. Letztendlich ist es tatsächlich genau so, wie Du es beschrieben hast. Renten haben damit überhaupt gar nichts zu tun. Die Rentenhöhe wird am Ende des Tages nur durch den gesellschaftlichen Konsens festgelegt, was ein Mensch im Alter braucht, um in Würde leben zu können. In dem Zusammenhang erinnere ich an unser Grundgesetz. Da steht in dem für alles weitere grundlegenden Artikel drin, dass "die Menschenwürde unantastbar" ist.

Um das Prinzip diskutieren wir beide ja auch gar nicht. Wir diskutieren letztlich nur darüber, dass für Dich "Würde" zu viel niedrigeren Beiträgen gewährleistet ist als die aktuelle Bundesregierung meint. Für Dich ist "satt und sauber" hinreichend und würdig. Die regierenden Parteien in Deutschland sehen das glücklicherweise anders. Und die machen die Gesetze. :D
Slava Ukraini
Benutzeravatar
Realist2014
Beiträge: 70406
Registriert: Mo 26. Mai 2014, 15:12
user title: Sozialer Marktwirtschaftler
Wohnort: München , Stadt des FC Bayern

Re: Die Höhe des Mindestlohns

Beitrag von Realist2014 »

Kohlhaas hat geschrieben: Mi 16. Nov 2022, 15:30 Ähhh... Ernsthaft? Stunden summieren sich zu Tagen, Tage summieren sich zu Wochen, Wochen bilden zusammen Jahre...
Wiillst Du allen Ernstes andeuten
Die Politik hat kein Mindestmonatseinkommen festgelegt- sondern einen Mindeststundenlohn
Aha. Weil Rente ja überhaupt nichts mit Einkommen (Stundenlohn, kumuliert Monatslohn, kumuliert Jahreseinkommen) zu tun hat.
Stimmt- sondern mit bezahlten Beiträge
Die Rentenhöhe wird am Ende des Tages nur durch den gesellschaftlichen Konsens festgelegt, was ein Mensch im Alter braucht, um in Würde leben zu können.
Nö, nur durch bezahlte Beiträge und daraus resultierende Rentenpunkte usw.
Es gibt keine "Mindestrente" in Deutschland.
Das , was du beschreibst, nennt sich Grundsicherung im Alter.

Und das hat alles nichts mit der Höhe des ML zu tun....
Laut Aussage der linken Ideologen sind alle ökonomisch erfolgreichen dumm, und die wahre Intelligenz tritt sich in der untersten ökonomischen Etage auf die Füße.....daher muss diese Etage ausgebaut werden
Kohlhaas
Beiträge: 13677
Registriert: So 24. Feb 2019, 19:47

Re: Die Höhe des Mindestlohns

Beitrag von Kohlhaas »

Realist2014 hat geschrieben: Mi 16. Nov 2022, 16:02 Die Politik hat kein Mindestmonatseinkommen festgelegt- sondern einen Mindeststundenlohn
Na, endlich hast Du es begriffen! Ich beglückwünsche Dich!

Um dann gleich wieder sowas zu schreiben:
Stimmt- sondern mit bezahlten Beiträge
Die gezahlen Beiträge hängen ja auch so überhaupt nicht vom Einkommen ab, gelle?????
Nö, nur durch bezahlte Beiträge und daraus resultierende Rentenpunkte usw.
Es gibt keine "Mindestrente" in Deutschland.
Wir diskutieren hier über den MINDESTLOHN, nicht über Mindestrente. Aber dass beides zusammenhängt, siehst Du doch ein, oder nicht?
Das , was du beschreibst, nennt sich Grundsicherung im Alter.
Jetzt kommst Du schon wieder mit Grundsicherung daher. Hatten wir das nicht längst geklärt? Grundsicherung ist "satt und sauber". Es ist nicht "Menschenwürde". Grundsicherung ist "gerade so eben nicht verhungern müssen". Wenn das Deiner Meinung nach schon hinreichend oder sogar schon zu viel ist, um von "Würde" sprechen zu können, erübrigt sich jedes weitere Gespräch.

Der Mindestlohn soll sicherstellen, dass Wirtschaftsunternehmen nicht Menschen ausbeuten. Und komm mir jetzt nicht mit dummen Sprüchen darüber, dass Wirtschaftsunternehmen sowas niemals machen würden! Ganze Staatssysteme basierten auf Skalverei! Der Mindestlohn soll, in seiner bloßen Höhe!, außerdem sicherstellen, dass die Wirtschaftsunternehmen das Auskommen der arbeitenden Menschen sicherstellen. Das soll die Wirtschaft machen und nicht etwa der Staat. Das Prinzip "Internalisierung der Gewinne, Externalisierung der Kosten" darf nicht akzeptiert werden. Und weil die Wirtschaft das nicht selbst hinkriegt, macht es nun eben der Staat. Sehr zum Unwillen der vermeintlichen und selbsternannten "Liberalen". :D
Slava Ukraini
Benutzeravatar
Realist2014
Beiträge: 70406
Registriert: Mo 26. Mai 2014, 15:12
user title: Sozialer Marktwirtschaftler
Wohnort: München , Stadt des FC Bayern

Re: Die Höhe des Mindestlohns

Beitrag von Realist2014 »

Kohlhaas hat geschrieben: Mi 16. Nov 2022, 17:19 Wir diskutieren hier über den MINDESTLOHN, nicht über Mindestrente. Aber dass beides zusammenhängt, siehst Du doch ein, oder nicht?
Ne, eigentlich nicht.
Man kann es aber konstruieren...
Du hattest ja irgendwas von Mindesthöhe der Rente wegen der "Würde" geschrieben- nicht ich.
Da gibt es aber keinen Zusammenhang.
Jetzt kommst Du schon wieder mit Grundsicherung daher. Hatten wir das nicht längst geklärt? Grundsicherung ist "satt und sauber". Es ist nicht "Menschenwürde".
DU bist also der Meinung, mit der Existenzsicherung in D ( ALG II, Grundsicherung im Alter, Sozialhilfe..) ist die Würde des Menschen nicht gewährt?
Da stehst du wohl ziemlich allein mit dieser Meinung.
Der Mindestlohn soll sicherstellen, dass Wirtschaftsunternehmen nicht Menschen ausbeuten.
Das war ja schon durch 8,50 Euro sicher gestellt.
Laut Aussage der linken Ideologen sind alle ökonomisch erfolgreichen dumm, und die wahre Intelligenz tritt sich in der untersten ökonomischen Etage auf die Füße.....daher muss diese Etage ausgebaut werden
Benutzeravatar
Skull
Moderator
Beiträge: 27149
Registriert: Do 12. Apr 2012, 22:22
user title: woaussie
Wohnort: NRW / ST

Re: Die Höhe des Mindestlohns

Beitrag von Skull »

Realist2014 hat geschrieben: Mi 16. Nov 2022, 17:26
Das war ja schon durch 8,50 Euro sicher gestellt.
Nein. :)

Sonst hätte die Politik ihn ja nicht (so) erhöht.

Die Gesellschaft (vertreten durch entsprechenden Parteien und Mehrheiten im Bundestag)
hat festgestellt, das DAS durch 8,50 eben nicht sichergestellt war. ;)

mfg
Man dient für Lohn und liebt sich für Geschenke
Benutzeravatar
Realist2014
Beiträge: 70406
Registriert: Mo 26. Mai 2014, 15:12
user title: Sozialer Marktwirtschaftler
Wohnort: München , Stadt des FC Bayern

Re: Die Höhe des Mindestlohns

Beitrag von Realist2014 »

Skull hat geschrieben: Mi 16. Nov 2022, 18:08 Nein. :)

Sonst hätte die Politik ihn ja nicht (so) erhöht.

Die Gesellschaft (vertreten durch entsprechenden Parteien und Mehrheiten im Bundestag)
hat festgestellt, das DAS durch 8,50 eben nicht sichergestellt war. ;)

mfg
war = damals = 2015
Laut Aussage der linken Ideologen sind alle ökonomisch erfolgreichen dumm, und die wahre Intelligenz tritt sich in der untersten ökonomischen Etage auf die Füße.....daher muss diese Etage ausgebaut werden
All mine
Beiträge: 187
Registriert: Sa 1. Okt 2022, 08:57
user title: Sondaschule macht glücklich 🤘🏼
Wohnort: Im Norden

Re: Die Höhe des Mindestlohns

Beitrag von All mine »

meinewenigkeit hat geschrieben: Do 3. Nov 2022, 21:35 Der Mindestlohn ist einer der größten Trugschlüsse. Viele Menschen, die wegen des geringeren Mindestlohns nicht mehr in den Jobs arbeiten wollten, brauchen es bald auch nicht mehr - da es die Arbeitgeber nicht mehr gibt.
Die überwiegend betroffenen Betriebe sind Gaststätten, Friseure... Diese müssen als kleine Firmen nun neben den Energiekosten auch die höheren Löhne verkraften. Die dadurch steigenden Kosten müssen auf Kunden umgelegt werden, die dann ausbleiben.
RICHTIG finde ich den Mindestlohn z. B. in Großschlachtereien sicher zu stellen, da hier auch genügend Geld im Hintergrund zur Verfügung steht.
ALLE, auch die mit dem höheren Mindestlohn bezahlen genau dafür ihren Preis - so oder so.
Theoretisch hätte es so sein können, praktisch sieht es zu mindestens in bei uns ( Kleinstadt Nordniedersachsen) komplett anders aus, die qualitativ guten Restaurants sind Abends voll ohne Ende, am Wochenende geht bei einigen ohne Reservierung gar nichts.

Friseur ( 4 Plätze, derzeitiger Preis Waschen, schneiden, Fönen 30,50 € ) war ich diese Woche gerade, kam einer rein und fragte nach nem Termin, haben sie ihm Mitte Januar angeboten, war Neukunde…
Die Chefin fährt Porsche , ihr Kartenlesegerät ist ständig defekt oder gerade in Reparatur, der Terminkalender wird per Hand eingetragen, nix PC mit Datensicherung :0)))

Ich mache mir , hier bei uns zumindestens , in beiden angesprochenen Branchen wenig Sorgen um ihre Nettoeinkünfte und ihren Fortbestand…

Zum Haupthema: Ich bin absoluter Befürworter des Mindestlohns, hatte mir 12,50 gewünscht, 12,00 sind’s geworden, guter Einstieg, ich denke in Hinsicht der Inflation und des Bürgergeldes, muss er zum Ende 23 die 13,50 ansteuern….

Generell gilt für mich, er muss mindestens so hoch sein das es für eine 40 Std, Wochenleistung keinerlei staatlicher Unterstützung geben muss.
Bin selber GF im Handwerk, wir zahlen 20-40% Übertarif und es hat mich ewig geärgert, das unser Betrieb und unsere gut bezahlten Mitarbeiter über dementsprechend sehr hohe Sozialkassenbeiträge und Einkommenssteuer, den unterbezahlten Mitarbeitern anderer Unternehmen im Grunde ihre überlebensnotwendigen staatlichen Hilfen finanziert haben, während sich bei ihrer Chefetage die Geldbündel im Tresor stapelten.

Den Ansatz mit der Kopplung an die spätere Rente , finde ich super auch hier sehe ich das so, das der Mindestlohn so hoch sein sollte , das bei voller Lebensarbeitszeit und 40 Std. Woche keine staatliche Hilfe benötigt wird. Derzeit kann man den Rechner nicht anwerfen, weil sich keine Regierung an das Thema Rentenreform rantraut. Spätestens in der Nächsten Periode ( mein Tipp 2027 ) platzt das bestehende System und irgend ein armer Minister wird ran müssen, danach wird man einigermaßen Seriös ausrechnen können, wieviel Mindestlohn dafür erforderlich ist…..
[url=https://youtu.be/uYJ_lGkphMs/] Sonnigen Tag der Gemeinde [/url]
Benutzeravatar
Tom Bombadil
Beiträge: 73765
Registriert: Sa 31. Mai 2008, 16:27
user title: Non Soli Cedit

Re: Die Höhe des Mindestlohns

Beitrag von Tom Bombadil »

All mine hat geschrieben: Sa 19. Nov 2022, 08:03 Generell gilt für mich, er muss mindestens so hoch sein das es für eine 40 Std, Wochenleistung keinerlei staatlicher Unterstützung geben muss.
Warum braucht man mit 2.078,40 EUR brutto noch staatliche Unterstützung ?
...unterbezahlten Mitarbeitern anderer Unternehmen...
In welchen Branchen soll das der Fall gewesen sein?
The tree of liberty must be refreshed from time to time with the blood of patriots and tyrants. It is its natural manure.
Thomas Jefferson
---
Diffamierer der Linken.
All mine
Beiträge: 187
Registriert: Sa 1. Okt 2022, 08:57
user title: Sondaschule macht glücklich 🤘🏼
Wohnort: Im Norden

Re: Die Höhe des Mindestlohns

Beitrag von All mine »

Tom Bombadil hat geschrieben: Sa 19. Nov 2022, 09:17 Warum braucht man mit 2.078,40 EUR brutto noch staatliche Unterstützung ?


In welchen Branchen soll das der Fall gewesen sein?
Ich schrieb ja in der Vergangenheit, sowohl vor 2015 , gar kein Mindestlohn, als auch 2015 , 2021 irgendwo 8,50-09.50 Brutto, damit hatten definitiv einige Anspruch auf Unterstützung, von dem späteren Anspruch bei Renteneintritt, ganz zu schweigen….

Ich bin ja mit dem Einstieg 12.00 € absolut zufrieden, seitdem passt es , es muss jetzt aber weiter angepasst werden , wenn die Löhne 8% steigen, das Bürgergeld kommt, das Wohngeld erhöht wird, muss auch der Mindestlohn angepasst werden…..

Branchen waren das die Verschiedensten, überall wo man noch nicht einmal 10€ brutto verdient hat, und das waren reichlich, die super 1700 brutto, was waren das 1300 netto, in Zeiten wo du selbst ne kleine 1-2 Zimmer Wohnung warm mit Nebenkosten kaum unter 700€ bekommst, sorry das ging gar nicht….
[url=https://youtu.be/uYJ_lGkphMs/] Sonnigen Tag der Gemeinde [/url]
Benutzeravatar
Tom Bombadil
Beiträge: 73765
Registriert: Sa 31. Mai 2008, 16:27
user title: Non Soli Cedit

Re: Die Höhe des Mindestlohns

Beitrag von Tom Bombadil »

All mine hat geschrieben: Sa 19. Nov 2022, 09:32Ich schrieb ja in der Vergangenheit
Kann man anhand der Wortwahl nicht erkennen.
Branchen waren das die Verschiedensten...
Welche?
The tree of liberty must be refreshed from time to time with the blood of patriots and tyrants. It is its natural manure.
Thomas Jefferson
---
Diffamierer der Linken.
Benutzeravatar
Realist2014
Beiträge: 70406
Registriert: Mo 26. Mai 2014, 15:12
user title: Sozialer Marktwirtschaftler
Wohnort: München , Stadt des FC Bayern

Re: Die Höhe des Mindestlohns

Beitrag von Realist2014 »

All mine hat geschrieben: Sa 19. Nov 2022, 09:32 Ich schrieb ja in der Vergangenheit, sowohl vor 2015 , gar kein Mindestlohn, als auch 2015 , 2021 irgendwo 8,50-09.50 Brutto, damit hatten definitiv einige Anspruch auf Unterstützung,
Nur bei sehr hohen Mieten in Städten wie München.

Das betraf damals möglicherweise 0,1 % der Vollzeit arbeítenden zum ML
Ich bin ja mit dem Einstieg 12.00 € absolut zufrieden, seitdem passt es , es muss jetzt aber weiter angepasst werden , wenn die Löhne 8% steigen, das Bürgergeld kommt, das Wohngeld erhöht wird, muss auch der Mindestlohn angepasst werden…
Falsche Reihenfolge.
Zuletzt geändert von Realist2014 am Sa 19. Nov 2022, 13:19, insgesamt 1-mal geändert.
Laut Aussage der linken Ideologen sind alle ökonomisch erfolgreichen dumm, und die wahre Intelligenz tritt sich in der untersten ökonomischen Etage auf die Füße.....daher muss diese Etage ausgebaut werden
All mine
Beiträge: 187
Registriert: Sa 1. Okt 2022, 08:57
user title: Sondaschule macht glücklich 🤘🏼
Wohnort: Im Norden

Re: Die Höhe des Mindestlohns

Beitrag von All mine »

Tom Bombadil hat geschrieben: Sa 19. Nov 2022, 09:55 Kann man anhand der Wortwahl nicht erkennen.


Welche?
z.B.
Hotels und Gaststätten
Helfer in Privaten Haushalten
Landwirtschaft
Einzelhandel
Friseur-/Kosmetiksalons
Bauhelfer
Fahrer von Subunternehmen der Transportbranche…
[url=https://youtu.be/uYJ_lGkphMs/] Sonnigen Tag der Gemeinde [/url]
Benutzeravatar
Tom Bombadil
Beiträge: 73765
Registriert: Sa 31. Mai 2008, 16:27
user title: Non Soli Cedit

Re: Die Höhe des Mindestlohns

Beitrag von Tom Bombadil »

All mine hat geschrieben: Sa 19. Nov 2022, 13:13Hotels und Gaststätten
Helfer in Privaten Haushalten
Landwirtschaft
Einzelhandel
Fahrer von Subunternehmen der Transportbranche…
Das ist alles kein Handwerk und es gibt teilweise Tarifverträge.
Friseur-/Kosmetiksalons
Bauhelfer
Hier gibt es Tarifverträge.
The tree of liberty must be refreshed from time to time with the blood of patriots and tyrants. It is its natural manure.
Thomas Jefferson
---
Diffamierer der Linken.
All mine
Beiträge: 187
Registriert: Sa 1. Okt 2022, 08:57
user title: Sondaschule macht glücklich 🤘🏼
Wohnort: Im Norden

Re: Die Höhe des Mindestlohns

Beitrag von All mine »

Realist2014 hat geschrieben: Sa 19. Nov 2022, 11:01 Nur bei sehr hohen Mieten in Städten wie München.

Das betraf damals möglicherweise 0,1 % der Vollzeit arbeítenden zum ML
Ja hast du Recht, hab ich nicht gut ausgedrückt. Durch die extrem niedrigen Löhne ( für mich war alles unter 10€ pure Ausbeutung) von 8,50-09,50 brutto, wurde quasi nahezu nichts in die Sozialsysteme eingezahlt und auch kaum Steuern, das musste immer durch die Beiträge der fair bezahlenden Arbeitgeber aufgefangen werden, für mich nicht akzeptabel. Solidarsystem eindeutig ja, aber die Schere darf nicht zu weit auseinander gehen, das gilt für oben und unten, daher bin ich pro fairer Mindestlohn und Pro Vermögenssteuer ….
[url=https://youtu.be/uYJ_lGkphMs/] Sonnigen Tag der Gemeinde [/url]
All mine
Beiträge: 187
Registriert: Sa 1. Okt 2022, 08:57
user title: Sondaschule macht glücklich 🤘🏼
Wohnort: Im Norden

Re: Die Höhe des Mindestlohns

Beitrag von All mine »

Tom Bombadil hat geschrieben: Sa 19. Nov 2022, 13:25 Das ist alles kein Handwerk und es gibt teilweise Tarifverträge.


Hier gibt es Tarifverträge.
Handwerk ? , mir wäre neu das die Tarifverträge im Handwerk allgemeinverbindlich wären, gilt doch nur wenn man in der Innung ( Arbeitgeberverband) ist oder täusche ich mich da, und dann sei nebenbei erwähnt, das sich im Handwerk nur die wenigsten Arbeitgeber an die Tarifvereinbarungen gehalten haben, Stichwort Weihnachtsgeld, Urlaubsgeld…. ( bessert sich derzeit etwas, aber nicht weil alle korrekt geworden sind, sondern wegen Facharbeitermangel)
[url=https://youtu.be/uYJ_lGkphMs/] Sonnigen Tag der Gemeinde [/url]
Benutzeravatar
Tom Bombadil
Beiträge: 73765
Registriert: Sa 31. Mai 2008, 16:27
user title: Non Soli Cedit

Re: Die Höhe des Mindestlohns

Beitrag von Tom Bombadil »

Du hattest uns doch erzählt, du wärst GF eines Handwerksunternehmens...
The tree of liberty must be refreshed from time to time with the blood of patriots and tyrants. It is its natural manure.
Thomas Jefferson
---
Diffamierer der Linken.
Benutzeravatar
Realist2014
Beiträge: 70406
Registriert: Mo 26. Mai 2014, 15:12
user title: Sozialer Marktwirtschaftler
Wohnort: München , Stadt des FC Bayern

Re: Die Höhe des Mindestlohns

Beitrag von Realist2014 »

All mine hat geschrieben: Sa 19. Nov 2022, 13:42 Ja hast du Recht, hab ich nicht gut ausgedrückt. Durch die extrem niedrigen Löhne ( für mich war alles unter 10€ pure Ausbeutung) von 8,50-09,50 brutto, wurde quasi nahezu nichts in die Sozialsysteme eingezahlt und auch kaum Steuern, das musste immer durch die Beiträge der fair bezahlenden Arbeitgeber aufgefangen werden
Das ist Unsinn.
Löhne müssen ja immer in den jeweiligen Unternehmen erwirtschaften werden.
aber die Schere darf nicht zu weit auseinander gehen, das gilt für oben und unten, daher bin ich pro fairer Mindestlohn und Pro Vermögenssteuer ….
Die Vermögenssteuer hat nun was mit der Höhe des ML zu tun?
Die "Schere" geht schon seit Jahren nicht mehr auseinander
Laut Aussage der linken Ideologen sind alle ökonomisch erfolgreichen dumm, und die wahre Intelligenz tritt sich in der untersten ökonomischen Etage auf die Füße.....daher muss diese Etage ausgebaut werden
All mine
Beiträge: 187
Registriert: Sa 1. Okt 2022, 08:57
user title: Sondaschule macht glücklich 🤘🏼
Wohnort: Im Norden

Re: Die Höhe des Mindestlohns

Beitrag von All mine »

Ok, ich bleibe trotzdem für Erhöhung auf 13.00-13,50 € für Jahreswende 23/24 , halte ich für angemessen :0)
[url=https://youtu.be/uYJ_lGkphMs/] Sonnigen Tag der Gemeinde [/url]
Benutzeravatar
Realist2014
Beiträge: 70406
Registriert: Mo 26. Mai 2014, 15:12
user title: Sozialer Marktwirtschaftler
Wohnort: München , Stadt des FC Bayern

Re: Die Höhe des Mindestlohns

Beitrag von Realist2014 »

All mine hat geschrieben: Sa 19. Nov 2022, 14:05 Ok, ich bleibe trotzdem für Erhöhung auf 13.00-13,50 € für Jahreswende 23/24 , halte ich für angemessen :0)
Das liegt jetzt wieder bei der ML-Kommision.
Nochmal 10% oder gar 15% erachte ich als eher unwahrscheinlich.
Laut Aussage der linken Ideologen sind alle ökonomisch erfolgreichen dumm, und die wahre Intelligenz tritt sich in der untersten ökonomischen Etage auf die Füße.....daher muss diese Etage ausgebaut werden
Antworten