meinewenigkeit hat geschrieben: ↑Do 3. Nov 2022, 21:35
Der Mindestlohn ist einer der größten Trugschlüsse. Viele Menschen, die wegen des geringeren Mindestlohns nicht mehr in den Jobs arbeiten wollten, brauchen es bald auch nicht mehr - da es die Arbeitgeber nicht mehr gibt.
Die überwiegend betroffenen Betriebe sind Gaststätten, Friseure... Diese müssen als kleine Firmen nun neben den Energiekosten auch die höheren Löhne verkraften. Die dadurch steigenden Kosten müssen auf Kunden umgelegt werden, die dann ausbleiben.
RICHTIG finde ich den Mindestlohn z. B. in Großschlachtereien sicher zu stellen, da hier auch genügend Geld im Hintergrund zur Verfügung steht.
ALLE, auch die mit dem höheren Mindestlohn bezahlen genau dafür ihren Preis - so oder so.
Theoretisch hätte es so sein können, praktisch sieht es zu mindestens in bei uns ( Kleinstadt Nordniedersachsen) komplett anders aus, die qualitativ guten Restaurants sind Abends voll ohne Ende, am Wochenende geht bei einigen ohne Reservierung gar nichts.
Friseur ( 4 Plätze, derzeitiger Preis Waschen, schneiden, Fönen 30,50 € ) war ich diese Woche gerade, kam einer rein und fragte nach nem Termin, haben sie ihm Mitte Januar angeboten, war Neukunde…
Die Chefin fährt Porsche , ihr Kartenlesegerät ist ständig defekt oder gerade in Reparatur, der Terminkalender wird per Hand eingetragen, nix PC mit Datensicherung :0)))
Ich mache mir , hier bei uns zumindestens , in beiden angesprochenen Branchen wenig Sorgen um ihre Nettoeinkünfte und ihren Fortbestand…
Zum Haupthema: Ich bin absoluter Befürworter des Mindestlohns, hatte mir 12,50 gewünscht, 12,00 sind’s geworden, guter Einstieg, ich denke in Hinsicht der Inflation und des Bürgergeldes, muss er zum Ende 23 die 13,50 ansteuern….
Generell gilt für mich, er muss mindestens so hoch sein das es für eine 40 Std, Wochenleistung keinerlei staatlicher Unterstützung geben muss.
Bin selber GF im Handwerk, wir zahlen 20-40% Übertarif und es hat mich ewig geärgert, das unser Betrieb und unsere gut bezahlten Mitarbeiter über dementsprechend sehr hohe Sozialkassenbeiträge und Einkommenssteuer, den unterbezahlten Mitarbeitern anderer Unternehmen im Grunde ihre überlebensnotwendigen staatlichen Hilfen finanziert haben, während sich bei ihrer Chefetage die Geldbündel im Tresor stapelten.
Den Ansatz mit der Kopplung an die spätere Rente , finde ich super auch hier sehe ich das so, das der Mindestlohn so hoch sein sollte , das bei voller Lebensarbeitszeit und 40 Std. Woche keine staatliche Hilfe benötigt wird. Derzeit kann man den Rechner nicht anwerfen, weil sich keine Regierung an das Thema Rentenreform rantraut. Spätestens in der Nächsten Periode ( mein Tipp 2027 ) platzt das bestehende System und irgend ein armer Minister wird ran müssen, danach wird man einigermaßen Seriös ausrechnen können, wieviel Mindestlohn dafür erforderlich ist…..