Trennung von CDU und CSU

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NicMan
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Re: Trennung von CDU und CSU

Beitrag von NicMan »

Wenn man die CDU/CSU wirklich absolut hasst, dann sollte man die Trennung von beiden Parteien fokussieren. Wer, wie Michael B, eher an einer starke Union interessiert ist, sollte das Gegenteil anstreben. In meinen Augen wäre eine Trennung der schnellste Weg, dass keine der Parteien auf Jahre hinweg mehr in einer Bundesregierung vorkommen.
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Zunder
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Re: Trennung von CDU und CSU

Beitrag von Zunder »

In der CSU gibt es so viele Zukurzgekommene, daß die CDU innerhalb kürzester Zeit einen schlagkräftigen Landesverband aufbauen könnte. Man muß sich einfach bewußt sein, daß in der CSU kein einziges Mandat über die Liste vergeben wird. Jeder, der keinen eigenen Wahlkreis ergattert, ist von vornherein draußen. Da entsteht ein ordentliches Frustpotential. Das reicht locker, um denen da drohm in Minga mal zu zeigen, wo der Bartel den Most holt.
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Zunder
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Re: Trennung von CDU und CSU

Beitrag von Zunder »

3x schwarzer Kater hat geschrieben:(11 Oct 2021, 13:31)

Sehr viele. Ändert aber auch nichts an meiner Aussage, dass man seine Arbeitsstelle schon mal dannach aussucht, wo man sich auch vorstellen könnte zu leben.
Genau deshalb wächst München seit Jahrzehnten.
Skeptiker

Re: Trennung von CDU und CSU

Beitrag von Skeptiker »

Michael_B hat geschrieben:(11 Oct 2021, 09:54)
Ich bin schon seit langem für eine Trennung der CDU / CSU - Fraktion.
Ich fände auch, dass das einen gewissen Charme hätte, auch wenn es das konservative Lager fragmentieren würde.
In diesem Wahlkampf ist nun der absolute Tiefpunkt des Verhältnisses erreicht. Selbst Merz nennt das Verhalten der CSU teils rüpelhaft.
Natürlich. Merz und Schäuble haben für die CDU ja den Karren mit Anlauf in den Dreck gefahren. Da würde ich auch nach einem Schuldigen suchen - wenn ich die wäre.
So kann es nicht weitergehen. Grundsätzliche Zusammenarbeit ja, aber Schwesterparteien: nein.

Edit: Jedenfalls, solange Söder Parteichef ist und die CSU sich nicht ganz klar zur gemeinsamen Union bekennt und davon Abstand nimmt, gegen die eigene Schwester öffentlich destruktive "Oppositionsarbeit" zu leisten.
Genug gesödert!! :mad2:
Also um das nochmal zusammenzufassen: Die CDU wählt sich eine absolute Niete zum Vorsitzenden. Einer, dessen Umfragewerte selbst von Frankenstein übertroffen werden würden. Dann gibt es in der Schwesterpartei einen Vorsitzenden, der sogar bei Linken (siehe Selina) Rückhalt besitzt, und fantastische Umfragewerte hat. Den will man aber nicht, weil der nicht aus der CDU kommt.

Dass die CDU damit das gesamte konservative Lager vor den Kopf stößt, der Gedanke ist dir wohl noch nicht gekommen, oder? Das Beste was der CDU nun passieren kann, ist, seine Querköpfe (Merz, Schäuble) in die Wüste zu schicken, und eine Erneuerung anzufangen. Genau darauf zielen Söders Attacken - und er dürfte auch da einigen Rückhalt in der CDU haben, weil wohl sehr viele Leute dort sehr schlecht auf eine Parteiführung zu sprechen sind, die offen erkennbar die Regierungsführung der Union verspielt, nur um keinen CSU-Kanzler zu haben. Eine solche Union, in der ein CSU-Kandidat immer nur Bittsteller sein kann, die ist wohl für die Bayern alles andere als zufriedenstellend - und für viele Konservative im Land gleich mit.

Insbesondere in der Zeit der sogenannten Grenzöffnung hätte eine eigenständige CSU, die AfD mindestens die Hälfte der Stimmen gekostet. Dabei ist die CSU mit ihrer konservativen und gleichzeitig stärker sozialen Ausrichtung tatsächlich noch als Volkspartei ausgerichtet, im Gegensatz zur CDU, die eher zwischen Wirtschaftsliberalismus und Gesellschaftverzagtheit steht. Ich erkenne da keine Wertausrichtung mehr. Einziger Wunsch ist die Kanzlerschaft - das halte ich für etwas wenig.
Skeptiker

Re: Trennung von CDU und CSU

Beitrag von Skeptiker »

Zunder hat geschrieben:(11 Oct 2021, 14:41)
In der CSU gibt es so viele Zukurzgekommene, daß die CDU innerhalb kürzester Zeit einen schlagkräftigen Landesverband aufbauen könnte. Man muß sich einfach bewußt sein, daß in der CSU kein einziges Mandat über die Liste vergeben wird. Jeder, der keinen eigenen Wahlkreis ergattert, ist von vornherein draußen. Da entsteht ein ordentliches Frustpotential. Das reicht locker, um denen da drohm in Minga mal zu zeigen, wo der Bartel den Most holt.
Die Logik verstehe ich nicht. Gewinnt die CSU durch die vielen Direktmandate nicht eher MEHR Mandate, als es durch die Landesliste der Fall wäre? Die Landesliste wird doch nur dann gezogen, wenn man mit den Direktmandaten hinter dem Zweitstimmenanteil zurück bleibt.

Es spielt doch keine Rolle AUF WELCHE ART UND WEISE man ein Mandat bekommt - ob über Direktmandat oder über Landesliste. Die MENGE an Mandaten sollte entscheidend sein, denn jeder der keines bekommt, wird enttäuscht sein.
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Re: Trennung von CDU und CSU

Beitrag von Michael_B »

Hätte die Union nicht dank Söder und Konsorten so ein zerstrittenes Bild bereits VOR der Wahl abgegeben, hätte selbst Laschets Lachen nicht zu so einem katastrophalen Wahlergebnis geführt.
Skeptiker

Re: Trennung von CDU und CSU

Beitrag von Skeptiker »

NicMan hat geschrieben:(11 Oct 2021, 14:07)
Wenn man die CDU/CSU wirklich absolut hasst, dann sollte man die Trennung von beiden Parteien fokussieren. Wer, wie Michael B, eher an einer starke Union interessiert ist, sollte das Gegenteil anstreben. In meinen Augen wäre eine Trennung der schnellste Weg, dass keine der Parteien auf Jahre hinweg mehr in einer Bundesregierung vorkommen.
Das ist sicherlich richtig. Allerdings würde eine bundesweite CSU die AfD in vielen Teilen deutlich zurückdrängen. So könnte sie im Osten massiv Stimmen fangen, die aktuell von der AfD gebunden sind.

Sowieso würden die beide Parteien zusammenarbeiten - möglicherweise sogar eine Fraktion bilden. Aber die Zusammenarbeit wäre distanzierter. Auch würde man sich gegeneinander abgrenzen müssen - was das größte Risiko dabei wäre.

Insgesamt aber würde ich es für den Bürger für positiv halte, weil man da auch im konservativen Lager differenzierter abstimmen könnte. Ich bin jedenfalls sicher, dass aktuell die CSU der CDU gegenüber deutliche Vorteile hätte.
Skeptiker

Re: Trennung von CDU und CSU

Beitrag von Skeptiker »

Michael_B hat geschrieben:(11 Oct 2021, 17:59)
Hätte die Union nicht dank Söder und Konsorten so ein zerstrittenes Bild bereits VOR der Wahl abgegeben, hätte selbst Laschets Lachen nicht zu so einem katastrophalen Wahlergebnis geführt.
Dieses zerstrittene Bild ergibt sich nunmal, wenn man für alle offen erkennbar eine Wahl verschenkt. Da gibt es den einen oder anderen, der das nicht einfach mitgeht.

Nochmal langsam und zum mitdenken: Laschet war NIE ein von der Bevölkerung gewünschter Kandidat. Söder war genau DAS. Was bitteschön gibt es da nicht zu verstehen? Die Verantwortung für das Desaster trägt die CDU-Führung. Ein Wunder, dass denen immernoch Leute auf dem Leim gehen - um ehrlich zu sein. Die haben komplett versagt und gehören abgelöst, so wie es die ersten in der CDU richtigerweise gefordert haben.
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Zunder
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Re: Trennung von CDU und CSU

Beitrag von Zunder »

Skeptiker hat geschrieben:(11 Oct 2021, 17:57)

Die Logik verstehe ich nicht. Gewinnt die CSU durch die vielen Direktmandate nicht eher MEHR Mandate, als es durch die Landesliste der Fall wäre? Die Landesliste wird doch nur dann gezogen, wenn man mit den Direktmandaten hinter dem Zweitstimmenanteil zurück bleibt.

Es spielt doch keine Rolle AUF WELCHE ART UND WEISE man ein Mandat bekommt - ob über Direktmandat oder über Landesliste. Die MENGE an Mandaten sollte entscheidend sein, denn jeder der keines bekommt, wird enttäuscht sein.
Es gab Zeiten, da konnte man sich in der CSU durch die Landesliste absichern, auch wenn man keine "Rampensau" war, die sich im Ortsverband durchsetzte.
Über die Liste haben üblicherweise auch ausgesprochene Nicht-Charismatiker eine Chance. Für ein Direktmandat muß man schon sehr gut vernetzt sein.
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Re: Trennung von CDU und CSU

Beitrag von Zunder »

Michael_B hat geschrieben:(11 Oct 2021, 17:59)

Hätte die Union nicht dank Söder und Konsorten so ein zerstrittenes Bild bereits VOR der Wahl abgegeben, hätte selbst Laschets Lachen nicht zu so einem katastrophalen Wahlergebnis geführt.
Hätte die Union nicht einen Kandidaten gekürt, den kaum jemand wollte, hätte sie die Wahl gewonnen.
Michael_B
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Re: Trennung von CDU und CSU

Beitrag von Michael_B »

Zunder hat geschrieben:(11 Oct 2021, 18:14)

Hätte die Union nicht einen Kandidaten gekürt, den kaum jemand wollte, hätte sie die Wahl gewonnen.
Du hättest also gerne einen Kanzler Merz oder Kanzler Söder gehabt?
Skeptiker

Re: Trennung von CDU und CSU

Beitrag von Skeptiker »

Michael_B hat geschrieben:(11 Oct 2021, 19:01)

Du hättest also gerne einen Kanzler Merz oder Kanzler Söder gehabt?
Einen Merz als Kanzler? Da wirst du im ganzen Forum nur wenige finden.
Michael_B
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Re: Trennung von CDU und CSU

Beitrag von Michael_B »

Und Söder wäre für die CDU selten dämlich gewesen. Warum soll eine 5%-Partei den Kanzlerkandidaten stellen?
Nene, der Kanzler hätte schon aus der CDU kommen müssen. Und als Parteichef wurde von den Tausend Parteitagsmitgliedern nunmal Laschet gewählt.
Basta.
Es ist in die Hose gegangen, und die CSU trägt eine große Mitschuld daran.
Ein Röttgen hätte sicher viel besser abgeschnitten, aber der war eben nicht durchsetzbar. Dumm gelaufen.
Skeptiker

Re: Trennung von CDU und CSU

Beitrag von Skeptiker »

Michael_B hat geschrieben:(11 Oct 2021, 19:17)
Und Söder wäre für die CDU selten dämlich gewesen. Warum soll eine 5%-Partei den Kanzlerkandidaten stellen?
Nene, der Kanzler hätte schon aus der CDU kommen müssen. Und als Parteichef wurde von den Tausend Parteitagsmitgliedern nunmal Laschet gewählt.
Basta.
Es ist in die Hose gegangen, und die CSU trägt eine große Mitschuld daran.
Ein Röttgen hätte sicher viel besser abgeschnitten, aber der war eben nicht durchsetzbar. Dumm gelaufen.
Ja, genau das ist die Denkweise der Laschetfraktion. Daher ist die CDU für mich auch nicht mehr wählbar.

Tja, also Opposition. Muss ja für christdemokratische Politik dort mehr zu holen geben. Hauptsache ein CSUler ist kein Kanzler - DAS ist für Christdemokraten ja offenbar das Allerwichtigste. :thumbup:
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3x schwarzer Kater
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Re: Trennung von CDU und CSU

Beitrag von 3x schwarzer Kater »

Skeptiker hat geschrieben:(11 Oct 2021, 18:02)

Sowieso würden die beide Parteien zusammenarbeiten - möglicherweise sogar eine Fraktion bilden. Aber die Zusammenarbeit wäre distanzierter. Auch würde man sich gegeneinander abgrenzen müssen - was das größte Risiko dabei wäre.

.
Das ist ja gerade jetzt die Situation, dass CDU und CSU einen Fraktionsgemeinschaft bilden. Wenn beide Parteien bundesweit antreten dürfte eine gemeinsame Fraktion nur schwerlich möglich sein.
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Zunder
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Re: Trennung von CDU und CSU

Beitrag von Zunder »

Michael_B hat geschrieben:(11 Oct 2021, 19:01)

Du hättest also gerne einen Kanzler Merz oder Kanzler Söder gehabt?
Ganz sicher nicht.
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Re: Trennung von CDU und CSU

Beitrag von Michael_B »

Skeptiker hat geschrieben:(11 Oct 2021, 19:31)

Ja, genau das ist die Denkweise der Laschetfraktion. Daher ist die CDU für mich auch nicht mehr wählbar.

Tja, also Opposition. Muss ja für christdemokratische Politik dort mehr zu holen geben. Hauptsache ein CSUler ist kein Kanzler - DAS ist für Christdemokraten ja offenbar das Allerwichtigste. :thumbup:
Falsch.
Ich habe damals Ede Stoiber auch gewählt. Der war in Ordnung.
Aber nicht ein Söder, die falsche Schlange.
Krass, dass du diesen Verräter immer noch feierst. Völlig unverständlich das ganze.
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Re: Trennung von CDU und CSU

Beitrag von Alexyessin »

Michael_B hat geschrieben:(11 Oct 2021, 09:54)

Ich bin schon seit langem für eine Trennung der CDU / CSU - Fraktion.
Vollzitat verkürzt.

Die CDU braucht die CSU mehr als andersrum.
Der neue Faschismus wird nicht sagen: Ich bin der Faschismus. Er wird sagen: Ich bin kein Nazi, aber...
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aleph
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Re: Trennung von CDU und CSU

Beitrag von aleph »

Stein1444 hat geschrieben:(11 Oct 2021, 09:59)
Gleichzeitig würde ein antreten der CDU in Bayern der CSU bei Landtagswahlen stimmen kosten und auch das ist nicht im Interesse der Bayrischen Volkspartei.
Halte ich für ausgeschlossen. CSU Wähler sind notorische Wiederholungstäter, die wählen nicht die CDU. Welches Programm soll die denn bei den Landtagswahlen vertreten?

Umgekehrt würde eine Bundes CSU in den neuen Bundesländern und in Südwestdeutschlaand erfolgreich sein, ansprechend für den sozialen und den nationalen Flügel der CDU, für den Kreuze im Klassenzimmer wichtig sind. Vor allem aber kann man gegen die Bundes CSU keine rote, braune, schwarze oder blaue Sockenkampagne machen, die man erfolgreich gegen Linke und AFD anwenden kann, denn die CSU ist volldemokratisch und hoch geachtet.
Auf dem Weg zum Abgrund kann eine Panne lebensrettend sein. Walter Jens
Besser schweigen und als Narr zu scheinen, als sprechen und jeden Zweifel zu beseitigen. Abraham Lincoln
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Re: Trennung von CDU und CSU

Beitrag von 3x schwarzer Kater »

aleph hat geschrieben:(13 Oct 2021, 07:23)

Halte ich für ausgeschlossen. CSU Wähler sind notorische Wiederholungstäter, die wählen nicht die CDU. Welches Programm soll die denn bei den Landtagswahlen vertreten?

Umgekehrt würde eine Bundes CSU in den neuen Bundesländern und in Südwestdeutschlaand erfolgreich sein, ansprechend für den sozialen und den nationalen Flügel der CDU, für den Kreuze im Klassenzimmer wichtig sind. Vor allem aber kann man gegen die Bundes CSU keine rote, braune, schwarze oder blaue Sockenkampagne machen, die man erfolgreich gegen Linke und AFD anwenden kann, denn die CSU ist volldemokratisch und hoch geachtet.
Korrekt, so sehe ich das auch. Damit die CDU ihren aktuellen Prozentsatz bei der Bundestagswahl hält müsste sie für jedes Prozent, dass die CSU im Rest des Bundesgebietes gewinnt etwa 6% der Wählerstimmen in Bayern gewinnen. Absolut utopisch. Woher soll das kommen?
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Re: Trennung von CDU und CSU

Beitrag von sünnerklaas »

Michael_B hat geschrieben:(11 Oct 2021, 19:17)

Und Söder wäre für die CDU selten dämlich gewesen. Warum soll eine 5%-Partei den Kanzlerkandidaten stellen?
Nene, der Kanzler hätte schon aus der CDU kommen müssen. Und als Parteichef wurde von den Tausend Parteitagsmitgliedern nunmal Laschet gewählt.
Basta.
Es ist in die Hose gegangen, und die CSU trägt eine große Mitschuld daran.
Ein Röttgen hätte sicher viel besser abgeschnitten, aber der war eben nicht durchsetzbar. Dumm gelaufen.
Es ist eine Frage der Hausmacht und der Machtverteilung innerhalb der UNION. Und da hatte Laschet die größere Hausmacht. Auch zu Zeiten von FJS hat die CDU der CSU immer wieder mal die Grenzen aufgezeigt. Helmut Kohlt hat das zuweilen auch mit Brachialgewalt durchgezogen.

Ich bin mir allerdings ziemlich sicher, dass die CSU spätestens ab dem Zeitpunkt, ab dem sie in Bayern mit den Grünen koaliert, bei vielen CSU-Fans außerhalb Bayerns sofort komplett uinten durch ist.
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Re: Trennung von CDU und CSU

Beitrag von Teeernte »

sünnerklaas hat geschrieben:(13 Oct 2021, 10:51)

Es ist eine Frage der Hausmacht und der Machtverteilung innerhalb der UNION. Und da hatte Laschet die größere Hausmacht. Auch zu Zeiten von FJS hat die CDU der CSU immer wieder mal die Grenzen aufgezeigt. Helmut Kohlt hat das zuweilen auch mit Brachialgewalt durchgezogen.

Ich bin mir allerdings ziemlich sicher, dass die CSU spätestens ab dem Zeitpunkt, ab dem sie in Bayern mit den Grünen koaliert, bei vielen CSU-Fans außerhalb Bayerns sofort komplett uinten durch ist.
Hier in "Ost" hat man ja bei der AfD Gründung//Bewerbung eine heimliche CSU "Ersatz" Partei mit späterem Heimatanschluß gedacht.

Freistaat Saxn.....Schwärzer als die Bayern.
Obs zu kalt, zu warm, zu trocken oder zu nass ist:.... Es immer der >>menschgemachte<< Klimawandel. :D
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Re: Trennung von CDU und CSU

Beitrag von Stein1444 »

3x schwarzer Kater hat geschrieben:(13 Oct 2021, 09:40)

Korrekt, so sehe ich das auch. Damit die CDU ihren aktuellen Prozentsatz bei der Bundestagswahl hält müsste sie für jedes Prozent, dass die CSU im Rest des Bundesgebietes gewinnt etwa 6% der Wählerstimmen in Bayern gewinnen. Absolut utopisch. Woher soll das kommen?
Natürlich würde die CSU ganz klar bei Bundestagswahlen dazugewinnen aber für die CSU ist denke ich die Bayrische Landtagswahlen wichtiger als alle Bundestagswahlen.
Bernd Höcke :D

Ich habe eine Isolierte Rechtschreibschwäche. Ich gebe mein bestes keine Fehler zu machen.

Jeder hat das Recht auf eine eigene Meinung, aber niemand hat das Recht auf eigene Fakten
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Zunder
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Re: Trennung von CDU und CSU

Beitrag von Zunder »

aleph hat geschrieben:(13 Oct 2021, 07:23)

Halte ich für ausgeschlossen. CSU Wähler sind notorische Wiederholungstäter, die wählen nicht die CDU. Welches Programm soll die denn bei den Landtagswahlen vertreten?

Umgekehrt würde eine Bundes CSU in den neuen Bundesländern und in Südwestdeutschlaand erfolgreich sein, ansprechend für den sozialen und den nationalen Flügel der CDU, für den Kreuze im Klassenzimmer wichtig sind. Vor allem aber kann man gegen die Bundes CSU keine rote, braune, schwarze oder blaue Sockenkampagne machen, die man erfolgreich gegen Linke und AFD anwenden kann, denn die CSU ist volldemokratisch und hoch geachtet.
Wenn die CSU keine Wähler an andere Parteien verlieren würde, hätte sie nicht so ein katastrophalen Ergebnis eingefahren.
Hier mal die Wählerwanderung bei der letzten Landtagswahl:
https://www.tagesschau.de/wahl/archiv/2 ... mbed.shtml

Ein Großteil der konservativen Bayern wählt doch nicht die CSU, weil sie so toll ist, sondern weil es die CDU in Bayern nicht gibt. Man kann getrost davon ausgehen, daß ein Landesverband der CDU aus dem Stand 10% der Stimmen holen würde. Und zwar hauptsächlich zu Lasten der CSU. Das wäre das Ende der CSU-Herrschaft in Bayern.
Das wußte schon FJS. Deswegen hat er auch letztlich doch gekniffen.

Ich wäre jedenfalls dafür, daß CDU und CSU klare Verhältnisse schaffen. Entweder wird die CSU zum Landesverband der CDU und Söder wird auch formal zu dem Provinzfürsten, der er nunmal ist. Oder beide Parteien treten bundesweit an. Dann zersplittert das konservative Spektrum zwar noch mehr, aber die AfD käme in existenzielle Schwierigkeiten.

Der Zustand, daß man mit zwei Parteien verhandeln muß, wenn man einer Union koalieren will, ist jedenfalls nicht besonders sinnvoll.
Meruem
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Re: Trennung von CDU und CSU

Beitrag von Meruem »

Zunder hat geschrieben:(13 Oct 2021, 15:04)

Wenn die CSU keine Wähler an andere Parteien verlieren würde, hätte sie nicht so ein katastrophalen Ergebnis eingefahren.
Hier mal die Wählerwanderung bei der letzten Landtagswahl:
https://www.tagesschau.de/wahl/archiv/2 ... mbed.shtml

Ein Großteil der konservativen Bayern wählt doch nicht die CSU, weil sie so toll ist, sondern weil es die CDU in Bayern nicht gibt. Man kann getrost davon ausgehen, daß ein Landesverband der CDU aus dem Stand 10% der Stimmen holen würde. Und zwar hauptsächlich zu Lasten der CSU. Das wäre das Ende der CSU-Herrschaft in Bayern.
Das wußte schon FJS. Deswegen hat er auch letztlich doch gekniffen.

Ich wäre jedenfalls dafür, daß CDU und CSU klare Verhältnisse schaffen. Entweder wird die CSU zum Landesverband der CDU und Söder wird auch formal zu dem Provinzfürsten, der er nunmal ist. Oder beide Parteien treten bundesweit an. Dann zersplittert das konservative Spektrum zwar noch mehr, aber die AfD käme in existenzielle Schwierigkeiten.

Der Zustand, daß man mit zwei Parteien verhandeln muß, wenn man einer Union koalieren will, ist jedenfalls nicht besonders sinnvoll.

Vor allem weil man als "Union" bisweilen völlig gegensätzliche Interessen verfolgt, war während des Wahlkampfes und jetzt erst recht danach unübersehbar zu erkennen. Die CSU und allen voran ihr Sonnenköig haben wenig bis kein wirkliches Interesse mehr an Jamaika, da gilt jetzt die Devise mit Blick auf die bayerische Landtagswahl 2023 Bayern first. Die ständigen verbalen Querschüsse aus Bayern konnte und kann man da nicht wirklich anders deuten, eine im Wortsinne "UNION" gab es in diesen Bundestagswahlkampf schlicht nicht.
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