Meruem hat geschrieben:(04 Oct 2021, 10:57)
Naja dass diejenigen die mehr haben ( also deine Superreichen etwa) auch mehr zu Finanzierung des Allgemeinwohls beitragen sollten von dessen Funktionieren die ja schließlich auch profitieren ( deren Reichtum entsteht ja auch nicht im luftleeren Raum) ist unstrittig und dass z b. hierzulande die Steuern auf ein Einkommen in der Regel höher sind als z.b. auf Kapitalerträge kann man auch nicht nachvollziehen und vom Thema Erbschaftssteuer wollen gar nicht erst reden dass versteht ohnehin kein Mensch warum es die nicht geben sollte. Das Ding ist ja selbst einige Millionäre und Milliardär kritisieren ja den Zustand dass sie bevorteilt werden und zu wenig zahlen müssen.
Dass die stärkeren Schultern mehr leisten, ist kein Thema, das war auch nicht mein Punkt. Und dass die Einkommensarten unterschiedlich behandelt werden, ist auch unbefriedigend. Und eine gut gemachte Erbschaftssteuer als Teilkompensation unterschiedlicher „Startbedingungen“ der Menschen ist auch o.k.
Mein Punkt war, dass das unsägliche „Gerechtigkeitsgedöns“ kein Lösungsansatz ist, da:
- prinzipiell sich jeder ungerecht behandelt fühlt,
- „Gerechtigkeit“ immer nur adressiert wird, wenn man sich im Saldo ein Plus verspricht.
Und deshalb wird sich die zahlenmäßig größere potentielle Empfängerschicht auch immer einig sein, den zahlenmäßig geringeren „starken Schultern“ immer mehr aufzuladen. Und ob das gerecht ist?
Wir haben einen gesellschaftlichen Kompromiss, wer ungefähr welchen Anteil beizutragen hat. Der funktioniert seit Jahrzehnten besser als im Hochkapitalismus á la USA, Russland und GB und auch besser als in den sozialistischen Paradisen der Gegenwart und Vergangenheit.
Warum muss man den ständig zur Debatte stellen?
Und warum die Ungleichheit bei Vergrößerung und Verkleinerung des gesamten Kuchens:
- steht mehr zur Verteilung an, geht das natürlich nicht proportional zum Einzahlvolumen - die unteren Schichten müssen überproportional entlastet werden (bsp. Solistreichung).
- muss eingespart werden, geht das jetzt natürlich auch nicht proportional - die unteren Schichten müssen entlastet/kompensiert werden (bsp. SPD/Grünenmodell zur CO2-Abgabe).
Da die Welt ein ständiges Auf-und Ab ist, wird es wohl eines Tages so sein, dass der Mensch alle Einkünfte abgibt und 365 Essensgutscheine dafür bekommt.