https://www.spiegel.de/panorama/gesells ... b31fb37b7aDie Vorgabe gilt für alle Airlines der Gruppe, darunter auch Swiss, Austrian Airlines und Eurowings: Im Umgang mit Flugreisenden will die Lufthansa künftig genderneutrale Sprache verwenden. Die Fluggesellschaft verzichte etwa auf die Begrüßungsformel »Sehr geehrte Damen und Herren«. Auch das englische »Ladies and Gentlemen« soll der Vergangenheit angehören.
»Die Crews sind gehalten, eine Ansprache zu wählen, die alle Passagiere anspricht«, sagte ein Unternehmenssprecher. Die Beschäftigten sollten auf geschlechtsneutrale Formulierungen an Bord ausweichen, hieß es.
Infrage kämen ganz unterschiedliche Formulierungen wie »Guten Tag«, »Guten Abend« oder auch einfach »Herzlich willkommen an Bord«. Die Entscheidung liege jeweils beim Chef oder der Chefin der Kabine. »Uns ist es wichtig, dass wir in unserer Ansprache alle berücksichtigen«, hatte ein Lufthansa-Sprecher der »Bild«-Zeitung gesagt, die zuerst über die Änderung berichtet hatte.
Bei der Umstellung handelt es sich dem Airline-Sprecher zufolge um einen »Prozess, der einen gewissen Zeitraum einnimmt«. Die Bemühungen um eine genderneutrale Sprache seien dabei nicht nur auf die Fluggäste beschränkt, sondern bezögen sich auf den gesamten Lufthansa-Konzern.
Also "sehr geehrte Damen und Herren" diskriminiert irgendjemanden? Wen denn? Gibt es 1000 Leute in Deutschland, die sich dadurch nicht angesprochen fühlen? Hat es in vielen Jahrzehnten Luftfahrt auch nur ein einziges Kind gegeben, welches sich durch den Gruß an Erwachsene diskriminiert gefühlt hat (oder welches Kind ist ein Herr oder eine Dame?). Muss sich Sprache verändern und DIE KLASSISCHE allgemeine Grußformel aus dem Sprachgebrauch gemobbt werden?
Eine klassische Grußformel sehe ich auf der Ebene eines Kulturgutes. Würde jemand "Servus" zum makelbehafteten Wort machen wollen, würde man das so einfach hinnehmen? Ist zukünftig "Tschüss" etwas, was nur Nazis sagen, weil es schon Hitler gesagt hat?
Man mag sagen "aber das ist doch die Entscheidung der Lufthansa - sollen die doch alle selber entscheiden". Klar - das kann und will ich der Lufthansa nicht vorschreiben. Das Problem liegt nicht alleine bei der Lufthansa, sondern bei der von mir als semireligiöser Aktivismus wahrgenommene Wahn eine Sprache umkrempeln zu wollen, nur weil jemand darin Diskriminierungen erkennen will, die es in der Form so garnicht gibt. Wer "Sehr geehrte Damen und Herren" sagt, der beabsichtigt dadurch nicht irgendjemanden auszuschließen, aber es ist nunmal nicht sinnvoll in jedem sprachlichen Ausdruck jeder Minderheit gleichermaßen gerecht zu werden - das ist nicht das Ziel von Sprache.