Vorausschauender Katastrophenschutz

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sünnerklaas
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Re: Vorausschauender Katastrophenschutz

Beitrag von sünnerklaas »

Cobra9 hat geschrieben:(03 Aug 2021, 16:02)

Die Planung ist bekannt. Ich sorge lieber selbst vor und organisiert in einer Gemeinschaft. Auf den Staat verlassen ist manchmal riskant
Gehört alles zur DB Netz. Und die sollte allein schon wegen ihrer stabilen Infrastruktur schleunigst wieder in eine staatliche Behörde umgewandelt werden. Die Infrastruktur ist lebensnotwendig und im Katastrophenfall lebensrettend. Also systemrelevant. Sowas gehört nicht in private Hände, eine Gewinnerzielungsabsicht kann da als einziges Unternehmensziel nicht gelten. Es wäre fatal.
franzmannzini

Re: Vorausschauender Katastrophenschutz

Beitrag von franzmannzini »

Vorsorge gegen jegliche Katastrophen kann man auch nur dann treffen, wenn man in einem
eigenen Haus mit Grundstück lebt, auch und besonders was das Durchhalten auf Dauer betrifft und
natürlich über ausreichende finanzielle Mittel verfügt.
Einen Pluspunkt hat man noch, wenn man die notwendigen Arbeiten/Aufgaben selbst durchführen kann.
In einer Stadtwohnung, besonders als Mieter, sind die Möglichkeiten natürlich stark begrenzt,
blöd wenn man da ist, z.B. bei einem längeren Blackout.
Und raus aus der Stadt kommt man dann auch nicht, es ist dann eine Falle.
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sünnerklaas
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Re: Vorausschauender Katastrophenschutz

Beitrag von sünnerklaas »

Die Staatsanwaltschaft Koblenz hat offizielle Ermittlungen gegen den Landrat des Landreises Ahrweiler aufgenommen.
Es besteht der Verdacht der fahrlässigen Tötung und fahrlässigen Körperverletzung durch Unterlassen. (Quelle)

Allein schon dieses Verfahren hat Signalwirkung: Wer als Amtsträger eindeutige amtliche Warnungen nicht ernst nimmt oder in den Wind schlägt, wer dadurch zu spät oder sogar gar nicht handelt, so dass es Tote und/oder Verletzte gibt, muss mit strafrechtlichen Konsequenzen rechnen.
Im Ahrtal geht es inzwischen um menschliches Versagen.
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Teeernte
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Re: Vorausschauender Katastrophenschutz

Beitrag von Teeernte »

sünnerklaas hat geschrieben:(03 Aug 2021, 16:18)

Gehört alles zur DB Netz. Und die sollte allein schon wegen ihrer stabilen Infrastruktur schleunigst wieder in eine staatliche Behörde umgewandelt werden. Die Infrastruktur ist lebensnotwendig und im Katastrophenfall lebensrettend. Also systemrelevant. Sowas gehört nicht in private Hände, eine Gewinnerzielungsabsicht kann da als einziges Unternehmensziel nicht gelten. Es wäre fatal.
Da kommst Du etwas spät. Alles verkauft, verschrottet .. vor nem halben Jahr - hättest Du BILLIG die Noteinheiten haben können (Hlfszug ...

https://bahnblogstelle.net/2021/08/04/z ... verletzte/

Wie lange wird der Kran brauchen ? Auseinandergezogen ist schon....

in Braunschweig hats der Lokale THW gekauft... https://www.thw-bs.de/unser-ortsverband ... -hilfszug/

https://www.eisenbahndienstfahrzeuge.de ... otfall.htm

>>>>Eine interessante Information auf der Innotrans 2016 war, daß die ganzen neuen Wagen derzeit nicht zum Personentransport zugelassen sind.

Ja es gibt nen Notfallmanager den man aus dem normalen Dienst abruft...

Standort...Baujahr ... :D :D :D >>> https://www.eisenbahndienstfahrzeuge.de ... otfall.htm

etwas "TUNNEL-NOT" Ausrüstung und Plätze sind noch - wenn nicht die Liegenschaft wegen "Kohlen und Reihbach" bereis verkauft.

Selbst grosse Brücken ....über Bahnhöfe//und Bahnhöfe selbst sind >> Verkauft - an nen Rechtsanwalt - der sich aus Vermietung der billigen Brachflächen - nun hach - wie kommt "man" nach links und rechts ?

Notfall ?? - die Besatzungen sitzen nicht mehr am Bahnhof.....sondern JWD - in ner Baracke die "billig" ist.....ohne Zuganbindung.


Warum "Fula" ???? - da hatte man den 3. WK geplant....die haben "NOCH"

Bunker ? viel zu teuer...Schlamm drüber//oder voll Beton gelassen..... grade die Wege unter dem Gleis....(Sonst wär die Mietbrücke mit Bunkeralternative.)

Die "Entscheidung legt das EBA der Regierung vor ....und DIE besliesst.

Die "!Meisten!" Streckenstillegungen//Verkäufe hatte "GRÜN".. Wem sein Google nicht geht.... fragt euren grünen Kandidaten !!
Obs zu kalt, zu warm, zu trocken oder zu nass ist:.... Es immer der >>menschgemachte<< Klimawandel. :D
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Teeernte
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Das ist alles UNWAHR und ein MäRCHEN!!

Beitrag von Teeernte »

In Smaugs Einöde (OST - ELBIEN) habe ein paar WICHTE auf EIGENVERSORGUNG umgestellt.

Die Wissen was gebraucht wird - und lassen es vorher aufkaufen. ...und planen....
NATURSCHUTZ
Mamama...Ostelbien Landschaftsplan empfiehlt neue Schutzflächen im Osten der Stadt
Mit dem neuen Landschaftsplan, der vom Stadtrat gerade bewilligt wurde, hat die Stadt Magdeburg jetzt ein wichtiges Planungsinstrument für die künftige Entwicklung in der Hand. Das umfangreiche Planwerk schlägt für Ostelbien neue Schutzflächen vor.
https://www.volksstimme.de/lokal/magdeb ... dt-3217145

Teilflächen ...könnte das alte Zentrale Flüchtlingsheim von ANHALT (Geld bereits für JAHRE im VORAUS bezahlt)...gegenüber die Hochschule Magdeburg Anhalt......der Gifthügel (der "saftet" ins Grundwasser. da wo oben die Solarflächen sind..)...und es Wohnen EFH Besitzer drum...

Da wo die NEUE Deichanlage besteht soll nun wieder GEFLUTET werden. ....ob es den Herrenkrugpark "erwischt" ??

Jeder, der Wichtig ist hat was von....MDR ? Ein neuen Standort ? Die Hochschule... und die Flüchtlingsunterkunft muss neu saniert werden - /Jetzt ein paar alte OST Baracken. (ein Märchen !! googel sebst !!)

Die Landseite ...Pechau - da geht die EHle lang >>>

https://maps.apple.com/?address=39114%2 ... ,11.711251

...für die TOTEN Flächen Winkt ein MORDSGEWINN.

Mal sehen - wer "die Elfen" schickt ?

Wenns beerdigt werden muss >> bitte in den TeeerneStang.
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Re: Vorausschauender Katastrophenschutz

Beitrag von sünnerklaas »

Interessant ist die Pressekonferenz der Staatsanwaltschaft Koblenz zur Einleitung des Ermittlungsverfahrens gegen den Landrat des Landkreises Ahrweiler und einer weiteren Person. Es lohnt sich wirklich, die rund 36 Minuten anzuschauen. Manches davon ist schwer erträglich: so verstrichen zwischen dem Einschlag der Flutwelle in Schuld und dem Tod von 12 Bewohnern einer Wohngruppe in Sinzig 9 Stunden.
UNgeklärt ist, wo sich der Landrat aufhielt. Im Katastrophenstab war er jedenfalls nicht. Das steht schon einmal laut Staatsanwaltschaft fest. Angesichts von möglicherweise mehr als 200 Toten im Ahrtal klingt das nach deutlich mehr als 2 Jahren Haft. Selbst bei fahrlässiger Tötung/Körperverletzung durch Unterlassen. Und egal, wie die strafrechtliche Bewertung ausfällt: Landrat wird er auf keinen Fall bleiben können.

[youtube][/youtube]
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Re: Vorausschauender Katastrophenschutz

Beitrag von Sören74 »

sünnerklaas hat geschrieben:(06 Aug 2021, 12:11)

Die Staatsanwaltschaft Koblenz hat offizielle Ermittlungen gegen den Landrat des Landreises Ahrweiler aufgenommen.
Es besteht der Verdacht der fahrlässigen Tötung und fahrlässigen Körperverletzung durch Unterlassen. (Quelle)

Allein schon dieses Verfahren hat Signalwirkung: Wer als Amtsträger eindeutige amtliche Warnungen nicht ernst nimmt oder in den Wind schlägt, wer dadurch zu spät oder sogar gar nicht handelt, so dass es Tote und/oder Verletzte gibt, muss mit strafrechtlichen Konsequenzen rechnen.
Im Ahrtal geht es inzwischen um menschliches Versagen.
Ich kann mich noch an die heftigen Diskussionen hier erinnern, wo einige es unerhört fanden, überhaupt von Fehlverhalten und Versäumnissen auf lokaler Ebene überhaupt zu reden. Und trotzdem sage ich, wäre es mir lieber, wenn sich herausstellen würde, dass niemand was verkehrt gemacht hat (was aber nicht zu erwarten ist).
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Re: Vorausschauender Katastrophenschutz

Beitrag von sünnerklaas »

Sören74 hat geschrieben:(06 Aug 2021, 23:05)

Ich kann mich noch an die heftigen Diskussionen hier erinnern, wo einige es unerhört fanden, überhaupt von Fehlverhalten und Versäumnissen auf lokaler Ebene überhaupt zu reden. Und trotzdem sage ich, wäre es mir lieber, wenn sich herausstellen würde, dass niemand was verkehrt gemacht hat (was aber nicht zu erwarten ist).
In dem Fall wird sich aber voraussichtlich herausstellen, dass ein direkt gewählter Amtsträger katastrophale Fehler gemacht hat - und zwar welche, die nicht nur strafrechtlich relevant sind, sondern die zu Haftstrafe führen.
Wie gesagt: allein das, was der zuständige Oberstaatsanwalt vorgetragen hat, klingt schon nach mehr, als zwei Jahren Haft. Dafür sorgen schon allein die 12 Toten in einer Wohngruppe für Schwerbehinderte. Zwölf Tote, alles Hilfebedürftige auf Grund fahlässigen Verhaltens - da gibt es nach heutiger Rechtsprechung selbst für nicht Vobestrafte keine Bewährungsstrafe mehr.
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Re: Vorausschauender Katastrophenschutz

Beitrag von lili »

"Eine Talsperre kann im Prinzip nicht überlaufen"

https://www.zeit.de/gesellschaft/2021-0 ... klimakrise

Ich finde gut, dass sich jemand darüber Gedanken macht.
Wer einen Beruf ergreift, ist verloren.

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Re: Vorausschauender Katastrophenschutz

Beitrag von sünnerklaas »

lili hat geschrieben:(16 Aug 2021, 09:33)

"Eine Talsperre kann im Prinzip nicht überlaufen"

https://www.zeit.de/gesellschaft/2021-0 ... klimakrise

Ich finde gut, dass sich jemand darüber Gedanken macht.
Davon wollen aber viele (Kommunal-)Politiker nichts wissen. Dort glaubt man - mit wenigen Ausnahmen - fest daran, so eine Anlage würde nahezu 100%igen Schutz bieten. Weit gefehlt!
Wenn bei einer Talsperre das Wasser nicht allein über die Entlastungsanlage abläuft, sondern über die Dammkrone, hat man eine sehr gefährliche Situation - wie jetzt an der Steinbachtalsperre. Was dann im schlimmsten Fall passieren kann, hat man u.a. im Juli 1966 in Fischbeck bei Hameln zu spüren bekommen.
Man hatte dort, fast genau 55 Jahre vor der Katastrophe in der Eifel und der extrem kritischen Situation an der Steinbachtalsperre, dieselbe Situation: Staumauer war ein Erddamm, Abfluss war nur über einen Grundabfluss möglich, der am Katastrophenabend verstopft war. Das Wasser stieg in der Talsperre stark an, lief über den Erddamm, der dann brach. Durch Fischbeck wälzte sich damals eine plötzlich auftauchende ca. 3 bis 4 Meter hohe Flutwelle. Nur durch ein Wunder kam niemand zu schaden.
Als der Damm brach, war das eigentliche Unwetter mit den Extremniederschlägen schon längere Zeit vorbei.
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Re: Vorausschauender Katastrophenschutz

Beitrag von Quatschki »

Es gab auch in den letzten Jahren mehrere Fälle, wo Erddämme zerstört wurden, weil der Hochwasserentlastungsüberlauf zu gering dimensioniert war.

2002 am Rückhaltebecken Glashütte im Osterzgebirge
2010 am Witka-Stausee, einem Zufluß der Neiße.
Drauf so sprach Herr Lehrer Lämpel:
„Dies ist wieder ein Exempel!“
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sünnerklaas
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Re: Vorausschauender Katastrophenschutz

Beitrag von sünnerklaas »

Quatschki hat geschrieben:(16 Aug 2021, 13:10)

Es gab auch in den letzten Jahren mehrere Fälle, wo Erddämme zerstört wurden, weil der Hochwasserentlastungsüberlauf zu gering dimensioniert war.

2002 am Rückhaltebecken Glashütte im Osterzgebirge
2010 am Witka-Stausee, einem Zufluß der Neiße.
Es gibt noch eine ganze Reihe von Beispielen dazu.
Es ist schon ein Skandal, dass sich Probleme, die schon seit über einem halben Jahrhundert bekannt sind, heute wiederholen. Dass Sperre in Erdbauweise, die nur mit Grundablässen versehen sind, hochgefährlich werden können, heute wiederholen, da kann man nur staunen. Und diese Dinger werden einfach weiter gebaut. Aus Kostengründen. Hochwasserrückhaltebecken werden geschlegelt - das Mähgut verbleibt im Becken. Aus Kostengründen. Wenn dann der Abfluss verstopft ist und das Becken nicht abläuft, ist Holland in Not.

Das Problem ist, dass Wasserwirtschaft und Hochwasserschutz an mittleren und kleinen Fließgewässern eine kommunale Aufgabe ist, die bei Kreisen, Städten und Gemeinden angesiedelt ist. Die Zuständigen kennen sich vielleicht in benachbarten Kreisen, eine wirkliche Vernetzung und ein Erfahrungsaustausch findet aber - auch dank sehr ängstlicher Kreistagsabgeordneter sowie Stadt- und Gemeinderäte, Landräte und Bürgermeister kaum. Wasserwirtschaft und Hochwasserschutz sind hochgradig heikel. Es geht um Eigentumsrechte, Eingriffe ins Privateigentum. Es geht darum, dass vielen das Hemd dann doch näher ist, als der Rock, man macht sich da aus Angst vor Ärger in die Hosen. Die Frage heisst: was kostet das? Werden die Bürger gegängelt? Ist doch bisher nie etwas passiert! Und: war immer so, nie war es anders, jetzt nicht. Und zur Not säuft man lieber ab und verschanzt sich auf politischer Seite dahinter, man wäre Laie, habe nicht gewusst, was man sagt, das doch alles nicht gewollt. Und JA, man hätte einen Fehler gemacht.

"Bitte vergebt uns, wir wussten nicht, was wir taten!"
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Re: Vorausschauender Katastrophenschutz

Beitrag von Teeernte »

sünnerklaas hat geschrieben:(16 Aug 2021, 14:08)

Es gibt noch eine ganze Reihe von Beispielen dazu.
Es ist schon ein Skandal,

Das Problem ist, dass Wasserwirtschaft und Hochwasserschutz an mittleren und kleinen Fließgewässern eine kommunale Aufgabe ist, die bei Kreisen, Städten und Gemeinden angesiedelt ist.

"Bitte vergebt uns, wir wussten nicht, was wir taten!"
Ist im "Umflutgebiet" Das selbe - "früher" Baumverbot im Umflutland - kontrolliert durch den Deichgraf bei regelmässigen Deichbegehungen.

Aber es gibt ja so EDELDEPPEN - .....die erklären das ..zum "NATURSCHUTZGEBIET". Die entwurzelten Bäume reissen dann zwar Brücken weg und verstopfen die Ablässe//Engstellen ... Aber Vögel und Bieber gehen vor Menschenleben !!
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Re: Vorausschauender Katastrophenschutz

Beitrag von Quatschki »

Die Steinbach-Talsperre entging im Juli nur knapp einer Katastrophe.
Der Überlauf war für ein "tausendjähriges Hochwasser" von 20,3 m³/s ausgelegt,
In der Spitze flossen ca. 120 m³/s ab und der Wasserspiegel lag ca. 0,40 m über der Dammkrone!

https://de.wikipedia.org/wiki/Steinbach ... Westfalen)

Dass der Damm das überstanden hat, grenzt an ein Wunder. Ohne die Sanierung 1988-1990 und die Betonverstärkung wäre der Damm mit Sicherheit zerstört worden
Drauf so sprach Herr Lehrer Lämpel:
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Re: Vorausschauender Katastrophenschutz

Beitrag von Teeernte »

Quatschki hat geschrieben:(16 Aug 2021, 14:36)

Die Steinbach-Talsperre entging im Juli nur knapp einer Katastrophe.
Der Überlauf war für ein "tausendjähriges Hochwasser" von 20,3 m³/s ausgelegt,
In der Spitze flossen ca. 120 m³/s ab und der Wasserspiegel lag ca. 0,40 m über der Dammkrone!

https://de.wikipedia.org/wiki/Steinbach ... Westfalen)

Dass der Damm das überstanden hat, grenzt an ein Wunder. Ohne die Sanierung 1988-1990 und die Betonverstärkung wäre der Damm mit Sicherheit zerstört worden
....die Rappbodetalsperre war "voll" - weil man Trinkwasser >> Geld im Becken hat ->> und dass nicht wegen so ner blöden "vielleicht" Wettermeldung ablassen wollte....

Hier musste das Unterland dann "überschwemmt" werden.
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Re: Vorausschauender Katastrophenschutz

Beitrag von lili »

Landrat von Ahrweiler legt Amt nach Flutkatastrophe nieder

https://www.spiegel.de/politik/deutschl ... a91840741c

Ist auch besser so.
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Re: Vorausschauender Katastrophenschutz

Beitrag von sünnerklaas »

lili hat geschrieben:(17 Aug 2021, 09:59)

Landrat von Ahrweiler legt Amt nach Flutkatastrophe nieder

https://www.spiegel.de/politik/deutschl ... a91840741c

Ist auch besser so.
Ist er wirklich nicht mehr als Landrat im Amt? Von Rücktritt ist nirgendwo die Rede. Von Abwahl durch den Kreistag auch nicht. Das klingt im Moment sehr schwammig und nach einer Schmierenkomödie um ihn aus der Schusslinie zu holen. Nach derzeitige Lesart ist Pföhler krankheitsbedingt dienst-, also arbeitsunfähig. Tatsächlich ist er aber dann noch im Amt.

Im Moment halte ich das ganze eher für ein wahlkampftaktisches Manöver der CDU. Pföhlers Verhalten während und nach der Katastophe spielt ja auch im Bundestagswahlkampf durchaus eine Rolle. Die Versuche, der rheinland-pfälzischen Landesregierung eine Mitschuld oder gar die alleinige Schuld am Ausmaß Katastrophe im Ahrtal zu geben, sind ja schnell geplatzt. Zuständig war allein Pföhler. Landes- und Bundesregierung haben da nicht einmal ein Weisungsrecht.
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Re: Vorausschauender Katastrophenschutz

Beitrag von 3x schwarzer Kater »

sünnerklaas hat geschrieben:(17 Aug 2021, 12:44)

Ist er wirklich nicht mehr als Landrat im Amt? Von Rücktritt ist nirgendwo die Rede. Von Abwahl durch den Kreistag auch nicht. Das klingt im Moment sehr schwammig und nach einer Schmierenkomödie um ihn aus der Schusslinie zu holen. Nach derzeitige Lesart ist Pföhler krankheitsbedingt dienst-, also arbeitsunfähig. Tatsächlich ist er aber dann noch im Amt.
https://de.wiktionary.org/wiki/zur%C3%BCcktreten
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Re: Vorausschauender Katastrophenschutz

Beitrag von sünnerklaas »

"Landrat Dr. Jürgen Pföhler kann krankheitsbedingt sein Amt absehbar nicht mehr ausüben. Der Schritt von Landrat Dr. Jürgen Pföhler, sein Amt nicht mehr wahrzunehmen, war daher notwendig und unausweichlich. Das Vertrauen der Menschen im Kreis Ahrweiler ist nicht mehr gegeben. Die nun aber zwingend erforderliche entschlossene und zupackende Führung des Amtes ist in einer solchen Ausnahmesituation nicht mehr möglich."

Quelle

Das ist kein Rücktritt. Solange keine Rücktrittserklärung von ihm vorliegt, solange er nicht per Mehrheit im Kreistag abgewählt ist, ist er noch im Amt. Er ist nur arbeitsunfähig, er ist krank gemeldet.
So ist das erst mal eine Beruhigungspille. Mehr nicht.
Und ich bin sogar gemein: es würde mich nicht wundern, wenn er nach der BTW auf einem Mal putzmunter wieder auftaucht.
Also: das ganze ist erst glaubhaft, wenn ein offizieller Rücktritt oder eine offizielle Abwahl stattgefunden hat. Also: die sollen jetzt Nägel mit Köpfen machen.
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Re: Vorausschauender Katastrophenschutz

Beitrag von 3x schwarzer Kater »

sünnerklaas hat geschrieben:(17 Aug 2021, 13:11)

"Landrat Dr. Jürgen Pföhler kann krankheitsbedingt sein Amt absehbar nicht mehr ausüben. Der Schritt von Landrat Dr. Jürgen Pföhler, sein Amt nicht mehr wahrzunehmen, war daher notwendig und unausweichlich. Das Vertrauen der Menschen im Kreis Ahrweiler ist nicht mehr gegeben. Die nun aber zwingend erforderliche entschlossene und zupackende Führung des Amtes ist in einer solchen Ausnahmesituation nicht mehr möglich."

Quelle

Das ist kein Rücktritt. Solange keine Rücktrittserklärung von ihm vorliegt, solange er nicht per Mehrheit im Kreistag abgewählt ist, ist er noch im Amt. Er ist nur arbeitsunfähig, er ist krank gemeldet.
So ist das erst mal eine Beruhigungspille. Mehr nicht.
Und ich bin sogar gemein: es würde mich nicht wundern, wenn er nach der BTW auf einem Mal putzmunter wieder auftaucht.
Also: das ganze ist erst glaubhaft, wenn ein offizieller Rücktritt oder eine offizielle Abwahl stattgefunden hat. Also: die sollen jetzt Nägel mit Köpfen machen.
eben:

sein Amt nicht mehr wahrnehmen = Amt niederlegen = Rücktritt. Das ist das übliche Verständnis

wäre es nur vorübergehend, würde er sein Amt ruhen lassen (was aber rechtlich immer eine schwierige Situation ist)
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Re: Vorausschauender Katastrophenschutz

Beitrag von sünnerklaas »

3x schwarzer Kater hat geschrieben:(17 Aug 2021, 13:15)

eben:

sein Amt nicht mehr wahrnehmen = Amt niederlegen = Rücktritt. Das ist das übliche Verständnis

wäre es nur vorübergehend, würde er sein Amt ruhen lassen (was aber rechtlich immer eine schwierige Situation ist)

Es gibt keine offizielle Bestätigung des Landkreises (z.B. durch eine Pressemitteilung), dass Pföhler nicht mehr im Amt ist. Mit dem Einreichen des Rücktritts geht normalerweise sofort eine Pressemitteilung raus, die den Rücktritt bestägigt und in der mitgeteilt wird, dass ab sofort der Stellvertreter des Zurückgetretenen dessen Aufgaben ab sofort übernimmt.
Auf der Website des Landkreises Ahrweiler wird er immer noch als Landrat und als Vorsitzender des Kreistages geführt. (KLICK)

Daher muss man davon ausgehen, dass er zwar "arbeitsunfähig", allerdings als Landrat und Kreistagsvorsitzender immer noch im Amt ist.


Edit: Ich verlinke hier auch noch mal zum offiziellen Presseportal des Landkreises Ahrweiler.

Da kann sich noch mal jeder selber informieren.
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Re: Vorausschauender Katastrophenschutz

Beitrag von 3x schwarzer Kater »

sünnerklaas hat geschrieben:(17 Aug 2021, 15:54)

Es gibt keine offizielle Bestätigung des Landkreises (z.B. durch eine Pressemitteilung), dass Pföhler nicht mehr im Amt ist. Mit dem Einreichen des Rücktritts geht normalerweise sofort eine Pressemitteilung raus, die den Rücktritt bestägigt und in der mitgeteilt wird, dass ab sofort der Stellvertreter des Zurückgetretenen dessen Aufgaben ab sofort übernimmt.
Auf der Website des Landkreises Ahrweiler wird er immer noch als Landrat und als Vorsitzender des Kreistages geführt. (KLICK)

Daher muss man davon ausgehen, dass er zwar "arbeitsunfähig", allerdings als Landrat und Kreistagsvorsitzender immer noch im Amt ist.
Aus der Pressemitteilung der CDU-Fraktion des Kreistages:

Es ist daher folgerichtig, dass die Staatsanwaltschaft Ermittlungen zu den Fragen eingeleitet hat, wer und in welchem Ausmaß die Verantwortung für die Einsatzleitung am Katastrophenabend hatte und ob dabei im rechtlichen Sinne schuldhaft gehandelt wurde. Dies gilt es in dem üblichen rechtsstaatlichen Verfahren aufzuarbeiten. Aus unserem Verständnis kann man ein Amt jedoch nicht ausüben, wenn strafrechtliche Ermittlungen laufen.

Landrat Dr. Jürgen Pföhler kann krankheitsbedingt sein Amt absehbar nicht mehr ausüben. Der Schritt von Landrat Dr. Jürgen Pföhler, sein Amt nicht mehr wahrzunehmen, war daher notwendig und unausweichlich. Das Vertrauen der Menschen im Kreis Ahrweiler ist nicht mehr gegeben. Die nun aber zwingend erforderliche entschlossene und zupackende Führung des Amtes ist in einer solchen Ausnahmesituation nicht mehr möglich.

Der Kreis Ahrweiler benötigt in der aktuellen Situation in seiner Führung einen unbelasteten personellen Neuanfang, denn die Herausforderungen der kommenden Jahre werden viel Kraft und Einsatz fordern. Dies setzt Vertrauen der Bevölkerung in die politisch Verantwortlichen voraus.
https://www.rhein-zeitung.de/region/aus ... 96603.html
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Re: Vorausschauender Katastrophenschutz

Beitrag von sünnerklaas »

3x schwarzer Kater hat geschrieben:(17 Aug 2021, 17:00)

Aus der Pressemitteilung der CDU-Fraktion des Kreistages:




https://www.rhein-zeitung.de/region/aus ... 96603.html
Das ist eine Pressemitteilung der Kreistagsfraktion. Rechtlich ist sie ohne jeden Belang. Pföhler kann seinen Rücktritt nur selber erklären oder durch den Kreistag mit Mehrheit abgewählt werden. Das wird dann, da er Verwaltungschef des Landkreises wird, vom Landkreis bestätigt und der Interimsnachfolger bestimmt und der wird dann auch als bis zur Neuwahl amtierender Landrat offiziell bekannt gegeben.
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Re: Vorausschauender Katastrophenschutz

Beitrag von sünnerklaas »

3x schwarzer Kater hat geschrieben:(17 Aug 2021, 17:00)

Aus der Pressemitteilung der CDU-Fraktion des Kreistages:




https://www.rhein-zeitung.de/region/aus ... 96603.html
Pföhler hat klargestellt: er ist nicht zurückgetreten und er tritt auch nicht zurück. Er ist krankgeschrieben.

Das ganze ist eben doch wohl nur ein Wahlkampfstunt der CDU.
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Re: Vorausschauender Katastrophenschutz

Beitrag von 3x schwarzer Kater »

sünnerklaas hat geschrieben:(17 Aug 2021, 20:33)

Pföhler hat klargestellt: er ist nicht zurückgetreten und er tritt auch nicht zurück. Er ist krankgeschrieben.

Das ganze ist eben doch wohl nur ein Wahlkampfstunt der CDU.
Hab's grad vor ein paar Minuten gelesen :)
Ein Affentheater.
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Re: Vorausschauender Katastrophenschutz

Beitrag von sünnerklaas »

3x schwarzer Kater hat geschrieben:(17 Aug 2021, 20:36)

Hab's grad vor ein paar Minuten gelesen :)
Ein Affentheater.
Nein - ein ganz erbärmlicher Wahlkampfstunt der CDU. Ich glaube, das Thema sollte mal in den CDU-Strang überführt werden.
Deshhalb habe ich die Moderation einmal darum gebeten ,
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Re: Vorausschauender Katastrophenschutz

Beitrag von Papaloooo »

Eine drastische Reduzierung von Viehweiden, und Feldern auf denen Viehfutter angebaut wird,
zugunsten der Aufforstung wäre dringend erforderlich.
Wälder sind gute Wasserspeicher
auch Starkregen können sie wesentlich besser aufnehmen, als Wiesen und Felder.
Zudem stabilisieren sie mit ihrem Wurzelwerk die Böden besser vor Erosion.
Ihre Böden sind kühler und somit weniger verhärtet durch Austrocknung.
Bleiben sie langfristig, oder dauerhaft bestehen
(also werden vor der Abholzung neue Bäume gepflanzt),
so sind sie zudem noch ein guter CO₂-Speicher.

Die Reduzierung des Viehbestandes erspart der Atmosphäre zudem das viel schädlichere Treibhausgas Methan.
Wir sind doch hier nicht im Trollhouse!
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Teeernte
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Re: Vorausschauender Katastrophenschutz

Beitrag von Teeernte »

...grad erfahren - dass es in den Katastrophengebieten die Glasfaser für die BOS zerrissen hatte.... manche führen über Brücken - und bilden dann - zentral eine Schwachstelle. ....wenn alle Betreiber die gleiche Kabelführung nutzen.

Man versucht als Planer so etwas zu umgehen - aber ich habe auch schon Kabel vor Flutrohren gesehen....

Wer also mit sowas zu tun hat - sollte sich die Kabelverläufe//Trassen anschauen.... wo können die unterspült - weggerissen (Strassen//Dämme)....oder als Brücke komplett ausfallen.
Nässe spielt da (...für die Unwissenden) eine untergeordnete Rolle - selbst wenn Verteiler komplett geflutet sind....Dämpfung steigt - aber Verbindung ist.

Selten bestellen "Kritische Sicherheitskunden" eine Streckenredundanz - oder Ringe - ....Problem ->> die Einführung in die Gebäude...und die Kabelführung im Gebäude.

Die "Beteiligten" "teilen" sich oft auch ein Kabel... somit kann "ALLES" mit einem mal weg sein..... deshalb die Weisung der Bundesregierung - bei sicherheitsrelevanten Anwendungen auf EIGENE (Kabel//Trassen) umzurüsten. 5m Mindestabstand (ein "Busunfall" breit) ...und nicht die selbe Brücke //Überführung...

Also - wer kann - schaut es euch nochmal an !!
Obs zu kalt, zu warm, zu trocken oder zu nass ist:.... Es immer der >>menschgemachte<< Klimawandel. :D
franzmannzini

Re: Vorausschauender Katastrophenschutz

Beitrag von franzmannzini »

Teeernte hat geschrieben:(21 Aug 2021, 23:01)

...grad erfahren - dass es in den Katastrophengebieten die Glasfaser für die BOS zerrissen hatte.... manche führen über Brücken - und bilden dann - zentral eine Schwachstelle. ....wenn alle Betreiber die gleiche Kabelführung nutzen.

Man versucht als Planer so etwas zu umgehen - aber ich habe auch schon Kabel vor Flutrohren gesehen....

...
Manche Planer wissen gar nicht was BOS ist, neulich mußte ich das einem Fachplaner erst mal erklären,
der einen Anschluß für ein BOS-System in einer Schaltanlage "vermisste".
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Re: Vorausschauender Katastrophenschutz

Beitrag von Teeernte »

franzmannzini hat geschrieben:(21 Aug 2021, 23:10)

Manche Planer wissen gar nicht was BOS ist, neulich mußte ich das einem Fachplaner erst mal erklären,
der einen Anschluß für ein BOS-System in einer Schaltanlage "vermisste".
Man kann ja schon froh sein - wenn die richtige Farbe auf dem Plan ist... und man keinen GALA - Bauplaner mit "BUNT" drauf hat...
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Re: Vorausschauender Katastrophenschutz

Beitrag von franzmannzini »

Teeernte hat geschrieben:(21 Aug 2021, 23:15)

Man kann ja schon froh sein - wenn die richtige Farbe auf dem Plan ist... und man keinen GALA - Bauplaner mit "BUNT" drauf hat...
Das ist das Problem mit dem schwarzen Hintergrund, der sich am Bildschirm gut macht, beim Plotten
ist Hellgelb aber doof. :)
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Re: Vorausschauender Katastrophenschutz

Beitrag von Teeernte »

franzmannzini hat geschrieben:(21 Aug 2021, 23:22)

Das ist das Problem mit dem schwarzen Hintergrund, der sich am Bildschirm gut macht, beim Plotten
ist Hellgelb aber doof. :)
Als es noch das Stiftkarussell gegeben hat - hab ich den dünnen Gelb mit Orange getauscht......für die Baustelle.

Nun muss ichs nachziehen.... und Pfeile dranmachen. >> Baustellenlicht ... frisst Gelb bis zur Unsichtbarkeit - ausgedruckt...

(Ich bekomm da eine gesperrte/unterschriebene, begutachtete,(BVB-) freigegebene PDF zum Bauen..)

---------------------------------------------------
Rheinland Pfalz hatte zeitnah in 11 Gemeinden - Ahrtal - StarlinkSchüsseln aufgestellt und Notversorgung gemacht !! Kostenfrei !!
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Re: Vorausschauender Katastrophenschutz

Beitrag von Aldemarin »

Um vor Hochwasser zu warnen, muß man die Pegelstände von Gewässern erfassen. Während dies bei großen, schiffbaren Flüssen planmäßig erfolgt, stellt sich die Frage, in wie weit dies bei kleinen Gewässern, wie Ahr, Mulde, usw. der Fall? Gibt es eine einheitliche Regelung?
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Re: Vorausschauender Katastrophenschutz

Beitrag von Teeernte »

Aldemarin hat geschrieben:(02 Sep 2021, 23:17)

Um vor Hochwasser zu warnen, muß man die Pegelstände von Gewässern erfassen. Während dies bei großen, schiffbaren Flüssen planmäßig erfolgt, stellt sich die Frage, in wie weit dies bei kleinen Gewässern, wie Ahr, Mulde, usw. der Fall? Gibt es eine einheitliche Regelung?
Anhalt >>

https://hochwasservorhersage.sachsen-an ... no_cache=1
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Re: Vorausschauender Katastrophenschutz

Beitrag von sünnerklaas »

Über viele mittlere und kleine Fließgewässer weiß man selbst heute wenig bis gar nichts. Das betrifft ganz besonders Gewässer III. Ordnung. Für deren Unterhaltung sind sehr oft die direkten Anlieger zuständig. Die Gewässer III. Ordnung sind zudem - im Gegensatz zu den Gewässern II. Ordnung - keine sogenannten Schaugewässer. Wenn irgendwas an solchen Gewässern nicht in Ordnung ist, können die zuständigen kommunalen Wasserbehörden die Besitzer nur anschreiben. Mehr ist rechtlich meist nicht drin.
Und es sind genau diese Rinnsale, die bei Starkregen die allergrößten Probleme bereiten und Gefahren heraufbeschwören. Dass so ein Rinssal unter extremen Bedingungen urplötzlich um mehrere Meter anschwellen und zu einem richtigen Monster werden kann, haben die allermeisten nicht auf dem Schirm.
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Re: Vorausschauender Katastrophenschutz

Beitrag von Teeernte »

sünnerklaas hat geschrieben:(07 Sep 2021, 10:31)

Über viele mittlere und kleine Fließgewässer weiß man selbst heute wenig bis gar nichts. Das betrifft ganz besonders Gewässer III. Ordnung. Für deren Unterhaltung sind sehr oft die direkten Anlieger zuständig. Die Gewässer III. Ordnung sind zudem - im Gegensatz zu den Gewässern II. Ordnung - keine sogenannten Schaugewässer. Wenn irgendwas an solchen Gewässern nicht in Ordnung ist, können die zuständigen kommunalen Wasserbehörden die Besitzer nur anschreiben. Mehr ist rechtlich meist nicht drin.
Und es sind genau diese Rinnsale, die bei Starkregen die allergrößten Probleme bereiten und Gefahren heraufbeschwören. Dass so ein Rinssal unter extremen Bedingungen urplötzlich um mehrere Meter anschwellen und zu einem richtigen Monster werden kann, haben die allermeisten nicht auf dem Schirm.
Warum ist jetzt falsch, was früher richtig war?

Regenwasser muss in die Kanalisation, hieß es noch vor 10 Jahren bei der Mehrzahl der Baugenehmigungen. Heute gilt das Gegenteil. Warum ist jetzt falsch, was damals richtig war? Mit dem Oberflächenwasser wollte man in dicht besiedelten Gebieten im letzten Jahrhundert wenig zu tun haben. Bäche wurden in Rohre verlegt und unsichtbar abgeleitet, Flüsse wurden begradigt. Das Ziel war Entwässerungs-Sicherheit. Deshalb musste auch Regenwasser von Grundstücken so schnell wie möglich weg, in die unterirdische Kanalisation. Dass man mit solcher Handlungsweise das Problem nur flussabwärts verlagert, und es dort noch viel größer wird, konnte ignoriert werden, so lange die Städte und Gemeinden und die einzelnen Bundesländer alleine darüber zu bestimmen hatten. Damit ist es jetzt vorbei.

Rechtlicher Hintergrund: Wasserhaushaltsgesetz (WHG)

Mit dem Wasserhaushaltsgesetz (WHG) hat die Bundesregierung am 1.3.2010 den Bundesländern die Zuständigkeit abgenommen für die Belange von Oberflächen- und Grundwasser. Seither darf Regenwasser vom Grundsatz her nicht mehr mit Schmutzwasser vermischt werden. Priorität hat die ortsnahe Bewirtschaftung des Niederschlages. Insofern ändert Regenwasser seine Richtung. Anstatt über Gullys in den Kanal wird es zukünftig auf den Grundstücken bereits per Sickerpflaster oder Sickermulde dem natürlichen Wasserkreislauf direkt zugeführt, über Gründächer verdunstet oder in Zisternen als Rohstoff gesammelt und genutzt werden. Baugenehmigungen und Bebauungspläne fordern mittlerweile, auf den Regenabfluss vom Grundstück zu verzichten.
In Thüringen hat man für SEIN Regenwasser selbst zu sorgen (Grundstück) - (Es gibt Rückhaltebecken ->> Vorschriften die als Einzelauflage gegeben werden)
Niederschlagswasser, das von öffentlichen Verkehrsflächen im Außenbereich abfließt, ist vom Träger der Straßenbaulast zu beseitigen.

Niederschlagswasser, das direkt von dem Grundstück, auf dem es anfällt, im Rahmen des Gemeingebrauchs (§ 25 Abs. 1 Satz 2) in oberirdische Gewässer schadlos eingeleitet werden kann oder das erlaubnisfrei in das Grundwasser eingeleitet wird (§ 46 Abs. 2 WHG), ist von demjenigen, bei dem es anfällt, zu beseitigen. Der kommunalrechtliche An- schluss- und Benutzungszwang bleibt unberührt.
Die Kleingewässer entwässern ja immer Grundstücke. Bei Hanglagen haben die Grundstücke entsprechend VORSCHRIFTEN einzuleiten oder

auf dem eigenen Grundstück vorzustauen.!!!!

Da hier im OSTEN alles an "Vorschrift" neu gestaltet wurde - hat man .... >> je nach "Ahnung" des Amtes ->>
die Gefahr zum TEIL gebrochen.
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Bauen im Hochwassergebiet: "Jetzt erst recht!"

Beitrag von sünnerklaas »

In Simmern (Hunsrück) will ein Investor in einem Hochwassergebiet bauen. (Quelle) Diese Plätze am Bach oder kleinen Fluß sind sehr attraktiv und lassen sich zu Höchstpreisen verkaufen. Viele Stadt- und Gemeinderäte werden angesichts von Füllhörnern voller Geld, die da potenziell ausgeschüttet werden könnten, schwach: Verkauf von Bauland zu Spitzenpreisen.
In Simmern will ein Investor auch nach dem Hochwasser an der Ahr an dem Projekt festhalten. Und zwar auch trotz des Umstands, dass der Simmerbach als potenzielles Flußmonster gilt:
In Simmern im Hunsrück will ein Investor trotz der Flutkatastrophe im Ahrtal ein umstrittenenes Wohnprojekt am Simmerbach umsetzen. Laut einer Studie des Landes Rheinland-Pfalz gehört der Simmerbach zu den Gewässern mit einem besonders signifikanten Hochwasser-Risiko. Eine Bürgerinitiative will den Neubau in Simmern verhindern, zunächst mit dem Argument, das Projekt sei zu groß. Der Stadtrat in Simmern hat grundsätzlich für das Bauprojekt mit 24 Wohnungen gestimmt. Der Investor sagte dem SWR, auch das Hochwasser im Ahrtal ändere nichts an seinen Plänen. Das Gebäude werde aber besonders vor Hochwasser geschützt sein.
Quelle
Ob man was aus der Katastrophe an der Ahr gelernt hat? Ich fürchte nein. Im Zweifelsfall ist da das Hemd näher, als der Rock. Und wenn was passiert, kann man ja Spenden sammeln. Oder nach dem Staat rufen.
Kölner1302
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Re: Vorausschauender Katastrophenschutz

Beitrag von Kölner1302 »

Aldemarin hat geschrieben:(02 Sep 2021, 23:17)

Um vor Hochwasser zu warnen, muß man die Pegelstände von Gewässern erfassen. Während dies bei großen, schiffbaren Flüssen planmäßig erfolgt, stellt sich die Frage, in wie weit dies bei kleinen Gewässern, wie Ahr, Mulde, usw. der Fall? Gibt es eine einheitliche Regelung?
Im Überschwemmungsgebiet liegt der Wupperverband. Dort sollte ein Talsperrensystem Überschwemmungen verhindern. Es gibt Pegelstände und Überlaufbecken. Wegen der enormen Regenmenge hat es nichts genützt, obwohl die Regenmenge - 200 l - Tage vorher bekannt gegeben wurde.
Die Talsperren waren zu voll.
Es gab aber Sirenenalarm und Evakuierungen mitten in der Nacht in Wuppertal und Radevormwald.
An der Ahr und an der Erft gab es sowas nicht.
Geholfen hätte evtl. eine Kombination aus Sirenenalarm und Lautsprecherdurchsage:
Katastrophenalarm: Es wird eine Hochwasserwelle von 10m Höhe erwartet! Bitte bringen Sie sich auf den Bergspitzen Sicherheit! Dies ist keine Übung!
Solche Lautsprecher gibt es in weniger entwickelten Ländern in jeder Siedlung.
Jedoch wäre eine solche Durchsage an der Ahr in allerletzter Sekunde gefährlich gewesen. aAutos hätten sich gestaut, Panik wäre ausgebrochen. Viele Menschen wären von der Wasserwand auf freiem Feld erwischt worden.
Die Evakuierung des Ahrtals hätte am Dienstag in Ruhe stattfinden können.
Aber da man nicht wusste, wo genau das Unwetter zuschlagen würde, hätte man alle Flusstäler und Bachläufe in ganz Westdeutschland evakuieren müssen.

Bei der Wettervorhersage hätte man aber sagen können, was 200 l Regen auf dem Quadratmeter in den Bergen auf schiefer Ebene bedeuten werden.

Genau genommen hätte man Maßnahmen ergreifen müssen wie in den USA vor und nach einem Hurricane.

Erst sehr spät wurden die Folgen des Unwetters entdeckt.
Beispielsweise sind vor den Toren von Köln auf einer Hauptzufahrtsstrasse, der Luxemburger Straße, einem Autobahnzubringer, ganze Autoschlangen in einer Welle verschwunden. Sie wurden Tage später 10 m unter dem Wasserspiegel gefunden. Die Strasse ist noch immer geschlossen.

Jetzt sind wir in der 6. Woche nach der Katastrophe.
Die Kräfte von Feuerwehr, THW und Bundeswehr sind viel zu schwach um in dem riesigen Katastrophengebiet überall die Folgen zu beseitigen, die Häuser winterfest zu machen, die Versorgung mit Energie, Trinkwasser und Lebensmitteln sicherstellen zu können.
Gott sei Dank gibt es so viele freiwillige Helfer.

Im Katastrophenschutz gibt es erheblichen Verbesserungsbedarf
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Re: Vorausschauender Katastrophenschutz

Beitrag von Quatschki »

Gestern gab es gegen 14.00 Uhr einen großen Blackout im gesamten Raum Dresden und Umgebung,
300.000 Haushalte also fast 1 Mio Menschen ohne Strom,
alle Straßenbahnen standen still, Ampeln aus, Fahrstühle steckten fest, Automatiktüren blieben geschlossen, Telefon, Festnetz, teilweise auch der Mobilfunk schlagartig tot
Rechner gingen aus - nicht gesicherte Arbeit futsch
Produktionsmaschinen bleiben stehen, so dass die Chargen teilweise versaut sind
Nach einer halben Stunde war der Strom wieder da, aber der Schaden dürfte in die zig Millionen gehen, vor allem durch verlorene Arbeitszeit.

Und die Ursache?
99 Luftballons? Nein, einer!
Ein handelsüblicher Folienballon ist übers Umspannwerk geflogen und an einer kritischen Stelle niedergegangen, wo er einen Kurzschluß im 110kV-Netz verursachte.
Die Kripo ermittelt wegen Sabotage...

https://www.zeit.de/gesellschaft/2021-0 ... en-polizei
https://www.saechsische.de/dresden/loka ... -plus.html
Drauf so sprach Herr Lehrer Lämpel:
„Dies ist wieder ein Exempel!“
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Re: Vorausschauender Katastrophenschutz

Beitrag von Michael Alexander »

Heute ein interessanter Artikel in der FAZ zur Flut in Rheinland-Pfalz und dem Versagen der dortigen Behörden:
FLUTNACHT VON AHRWEILER:
Rekonstruktion eines politischen Versagens

VON JULIAN STAIB UND TIMO STEPPAT-AKTUALISIERT AM 15.09.2021-07:51

Im Ahrtal wurden die Menschen erst gewarnt, als es viel zu spät war. Dabei kamen die ersten Hilferufe schon am Nachmittag.


Das Wasser kam nicht aus dem Nichts. Aber es kam schnell. Gegen kurz nach 18 Uhr am 14. Juli will Julian Kay mit seinem Schwiegervater die Heizkessel im Keller von dessen Haus in Altenahr abbauen, damit sie nicht wieder durch das Hochwasser zerstört werden. Sie haben Erfahrung mit Hochwasser, und dieses Mal steigt es schneller als sonst. Um 18.34 Uhr ruft Jessica Kay, seine Frau, zum ersten Mal die 112. „Gehen Sie ins Haus“, sagt man ihr wie ihrem Vater Günter Villinger, der kurz darauf ebenfalls den Notruf wählt. Dort seien sie sicher. Es ist ein verhängnisvoller Satz. Jessica Kay verabschiedet sich von ihren Eltern, sie wohnen im Nachbarhaus. Es ist das letzte Mal, dass sie miteinander sprechen.

Jessica Kay macht vom ersten Stock ihres Hauses aus kurze Videos mit dem Handy. Ein roter Kleinwagen wird weggerissen, wo sonst die Straße ist. Gegen 19 Uhr fällt der Strom aus. Kay und ihr Mann fangen an, ins Dachgeschoss zu tragen, was ihnen wichtig ist, Verträge und Technik vor allem. Bis halb neun steht das Haus der Eltern bis zur Hälfte unter Wasser. Von oben winkt Kay ihren Eltern. Auch wenn das andere Haus keine 15 Meter entfernt ist, können sie einander nicht hören. Sondern nur ohrenbetäubendes Rauschen. Gegen 22.40 Uhr ertönt ein heftiges Krachen. Die Giebelwand des Elternhauses bricht ab, das Wasser reißt die Bruchstücke davon. „Wie ein Puppenhaus sah es aus“, sagt sie.

In ihr steigt Panik auf. Den Eltern bedeutet sie, von der Abbruchkante wegzugehen. Wieder und wieder ruft sie den Notruf. Nur selten kommt sie durch. „Ich habe gefleht, gebettelt, dass sie meine Eltern und uns retten.“ Sie sagt, ihre Eltern könnten bald sterben. Die Mitarbeiter beim Notruf scheinen überfordert, der Ton wird immer schroffer, erinnert sich Kay. Ihre Eltern sollten sich aufs Dach begeben, bald komme ein Hubschrauber.

Wann genau, sagt man ihr nicht. Und wie sollen die Eltern aufs Dach kommen? Sie sind 64 und 83. Einmal sehen sie einen Hubschrauber, sie winken und leuchten, aber er dreht ab. Das Innenministerium in Rheinland-Pfalz gibt unter Berufung auf die Leitstelle an, dass nach Hilferufen Hubschrauber geschickt wurden. Windenoperationen seien aber durch die Wettersituation und die Gefahr durch Stromleitungen und Bäume erschwert worden. Gegen Mitternacht sagt man Kay beim Notruf, heute könne man nichts mehr tun: Es gebe keine Piloten mehr mit Nachtflugerlaubnis.


„Wir leben in keinem Entwicklungsland“
Sie schreit, aus Wut und Verzweiflung. Und hat etwas Glück. Gäste im Hotel nebenan hören sie und heben ein Türblatt aus. Zwischen dem Dach und einem Balkon balancieren sie mit Hund und Katze über die Fluten hinweg. In dem großen Hotelgebäude sind sie sicher. Jessica Kay versucht ihren Eltern zu winken. Aber in der Dunkelheit, im Rauschen des Wassers, kann sie sie nicht mehr sehen, nicht mehr hören. Erst löst sich gegen ein Uhr die hintere Wand des Hauses, dann reißt das Wasser das gesamte Haus mit, das dort über 100 Jahre stand.

Wenige Tage später werden die Leichen von Patricia und Günter Villinger geborgen. Warum kam keine Hilfe? „Wir leben in keinem Entwicklungsland. Es gibt doch Hubschrauber, mit denen meine Eltern hätten gerettet werden können“, sagt Kay. Hätte man nicht früher warnen müssen? Ihnen sagen, dass sie dort nicht bleiben dürfen?

Schon um 16.20 Uhr hatte die Bürgermeisterin der Verbandsgemeinde Altenahr, Cornelia Weigand, im Landratsamt angerufen und angesichts der prognostizierten Pegelstände um das Ausrufen des Katastrophenfalls gebeten. Kurz nach 20 Uhr hakte der örtliche Leiter der freiwilligen Feuerwehr, Frank Linnarz, nach eigenen Angaben telefonisch nach. Vergeblich. Da war in Altenahr schon Land unter. Erst um 23.09 Uhr rief der Landkreis den Katastrophenfall aus, erst dann sollten alle Gebäude im Umkreis von 50 Metern entlang der Ahr evakuiert werden. Die Häuser standen zu diesem Zeitpunkt schon seit fast drei Stunden unter Wasser. 134 Menschen starben in der Katastrophennacht, mehr als 760 wurden verletzt.

Stefan Villinger, Jessica Kays Bruder, sammelte Beweise und erstattete Anzeige gegen den Leiter des Krisenstabs des Landkreises, Landrat Jürgen Pföhler (CDU). Es geht ihm nicht um Beschuldigungen, Villinger will Aufklärung. Über Wochen reagiert die Staatsanwaltschaft Koblenz nicht. Sie befragt auch Jessica Kay nicht als Zeugin. Anfang August macht die Staatsanwaltschaft bekannt, dass sie gegen den Landrat sowie eine weitere Person aus der technischen Einsatzleitung des Landkreises ermittelt. Es geht um fahrlässige Tötung durch Unterlassen. Auch im Fall von Patricia und Günter Villinger will die Staatsanwaltschaft untersuchen, wann es noch welche Möglichkeiten gegeben hätte.


Lewentz war im Auge des Sturms
Nach Angaben eines Sprechers der Staatsanwaltschaft liegen mittlerweile mehr als 40 Strafanzeigen und 290 Hinweise vor, die über das eigens dafür eingerichtete E-Mail-Postfach eingegangen sind. Teilweise richten sich die Anzeigen gegen nicht namentlich benannte „Verantwortliche“.

Vorwürfe zur Katastrophennacht richten sich auch gegen die Landesregierung. Schließlich war Innenminister Roger Lewentz (SPD) an dem Abend vor Ort. Er besuchte die technische Einsatzleitung des Landkreises in Bad Neuenahr-Ahrweiler, war gewissermaßen im Auge des Sturms, als dieser schon längst tobte – offenbar, ohne das Ausmaß auch nur annähernd zu überblicken. Dabei hatten Regierungsbehörden früh vor der Katastrophe gewarnt. Aber reicht es, nur zu warnen?

Bei seiner Beerdigung Anfang September wurden Günter Villinger militärische Ehren erwiesen. Er war bis zu seiner Pensionierung Oberst bei der Bundeswehr. Jessica Kay und ihr Bruder schildern, dass ihnen mehrere Bundeswehrsoldaten berichtet hätten, am Nachmittag und in der Nacht des 14. Juli für Hilfe bereitgestanden zu haben, aber nicht gerufen worden zu sein. Auch andere in Altenahr sagen das und berufen sich auf Soldaten. Das Kommando Territoriale Aufgaben der Bundeswehr teilt mit, bereits in der Nacht im Rahmen der Soforthilfe Unterstützung geleistet zu haben. Obwohl die Anträge auf Unterstützung durch Hubschrauber bereits in der Nacht gestellt wurden, war die Luftunterstützung der Bundeswehr nach eigenen Angaben erst am Morgen im Einsatz.

Dabei hatte es frühzeitig Warnungen vor den enormen Regenmengen gegeben. Schon am 10. Juli warnte das Europäische Flutwarnsystem EFAS vor Überschwemmungen in der Region, auch der Deutsche Wetterdienst (DWD) warnte mehrfach. Auf Basis der DWD-Vorhersage sowie der gemessenen Niederschläge erstellt das Landesamt für Umwelt Hochwasservorhersagen – und warnt. Am 14. Juli wurde um 11.17 Uhr für die Ahr-Region die zweithöchste Warnstufe (rot) ausgerufen, ab 17.17 Uhr die höchste Stufe (violett), der zufolge die „Überflutung bebauter Gebiete in größerem Umfang“ droht.


Warnungen per E-Mail an die Kreise
Bereits um 13.30 Uhr wurde für Altenahr ein Pegelstand von 3,3 Metern prognostiziert, also beinahe die Höhe des „Jahrhunderthochwassers“ von 2016 (3,7 Meter). Um 15.24 Uhr warnte das Landesamt dann vor mehr als fünf Metern, um 20.36 Uhr vor fast sieben Metern – was später in etwa zutraf. Die Prognosen wurden im Internet veröffentlicht und in regelmäßigen Abständen per automatisierter E-Mail an den Landkreis geschickt, der für den Katastrophenschutz zuständig ist.

Dem Lagebericht des Landkreises zufolge übernahm um 17.40 Uhr der Brand- und Katastrophenschutzinspektor des Kreises Michael Zimmermann die Einsatzleitung. In dem Stab waren demnach Feuerwehr, Technisches Hilfswerk, Deutsches Rotes Kreuz, Polizei und Verwaltungsmitarbeiter des Kreises. Sie müssen theoretisch regelmäßig Schulungen zum Katastrophenschutz machen. Das Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe betreibt dafür eine Aus- und Weiterbildungsstätte, die Bundesakademie für Bevölkerungsschutz und Zivile Verteidigung. Die liegt just in den Hügeln von Ahrweiler. Wann die Zuständigen im Landkreis ihre jüngste Stabsübung dort absolvierten, ist unklar. Der Kreis lässt eine entsprechende Anfrage unbeantwortet.


Antrag auf dauerhafte Dienstunfähigkeit
Zur Frage, warum der Einsatzstab nicht bereits am Nachmittag die höchste Warnstufe ausrief, heißt es von der Kreisverwaltung, das sei Gegenstand laufender Ermittlungen. Landrat Pföhler äußert sich nicht mehr öffentlich. Er war bald nach der Katastrophe krankgeschrieben, kürzlich stellte er einen Antrag auf dauerhafte Dienstunfähigkeit.

Vom Besuch des Innenministers in der Einsatzleitung veröffentlichte der Kreis ein Foto, von dem Lewentz vermutlich wünscht, es wäre nie entstanden. Es zeigt acht Männer, die nicht den Eindruck einer Notlage erwecken. Lewentz und Pföhler haben Jacken an, sind offenkundig auf dem Sprung.

Lewentz habe durch seinen Besuch in der Einsatzleitung „zum Ausdruck gebracht, dass das Land an der Seite der jeweiligen Kommunen steht, wenn Hilfe benötigt wird“, sagt eine Sprecherin des Innenministeriums. Aber was wusste Lewentz über die Situation zu dem Zeitpunkt? Eigenen Angaben nach war er zwischen 19.15 Uhr und 19.30 Uhr dort. Schon vier Stunden vorher hatte das Landesamt für Umwelt vor einem Pegel von mehr als fünf Metern gewarnt.

Die Frage, ob Lewentz die Zahlen vorlagen, beantwortet eine Sprecherin nicht. Anzunehmen ist es nicht. Denn Lewentz sagte später, er habe einen „ruhig und konzentriert arbeitenden Krisenstab“ erlebt. „Man sagte mir, dass alle erforderlichen Vorkehrungen getroffen worden sind.“ Er habe sich dann „zurückgezogen, um erreichbar zu bleiben“. Denn zu diesem Zeitpunkt hätten auch weitere Landkreise im Fokus gestanden. Ob Lewentz danach mit Verantwortlichen im Kreis Kontakt hatte und wann ihm bewusst wurde, dass die Lage im Ahrtal katastrophal war, beantwortet sein Ministerium nicht.


Gerüchte, die sich als falsch erweisen
Wie lange Pföhler in der Einsatzleitung war, ist unklar. Vermutlich ging er mit Lewentz. Gegenüber der Staatsanwaltschaft hatte Pföhler angegeben, an dem Abend „überwiegend“ nicht in der Verwaltung gewesen zu sein. Die Leitung des Stabs hatte er delegiert, offenbar schon seit Jahren. Vorübergehend sei das zulässig, sagt dazu Frank Roselieb, Direktor des Kieler Instituts für Krisenforschung. Dauerhaft trage der Landrat aber weiter die Gesamtverantwortung.

Im Ahrtal geht das Gerücht um, Lewentz und Pföhler seien danach in ein Restaurant in Walporzheim gegangen. Lewentz dementiert das auf Nachfrage. Er sei im Anschluss nach Hause gefahren, in sein „privates Büro“. Der Besitzer des Restaurants lässt ebenfalls ausrichten, Lewentz sei nicht da gewesen. Eine Mitarbeiterin des Restaurants bestätigt dies. Das Gerücht ist also falsch. Doch zeigt es, welches Misstrauen es gegen die Behördenvertreter gibt. Und welches Vakuum die Landesregierung durch ihr Nichterklären des eigenen Handelns entstehen ließ. Auf Anfragen zur Flutnacht wird nur stark verzögert reagiert, vieles bleibt unbeantwortet.

Im Laufe jenes Abends wurde der Katastrophenfall im Landkreis Vulkaneifel, im Kreis Bitburg-Prüm und im Kreis Trier-Saarburg ausgerufen, obwohl dort die Lage weit weniger verheerend war. Im Kreis Ahrweiler folgte der Schritt erst, als es längst zu spät war. Bekam das die Landesregierung nicht mit? Auch diese Frage lässt das Ministerium unbeantwortet.


Gefährliche „Erleichertung“ im Krisenstab
Lewentz sprach später von einer „Momentexplosion“ des Wassers, Ministerpräsidentin Malu Dreyer sagte, das Ausmaß der Flut sei schlicht nicht absehbar gewesen. Doch die Warnungen des eigenen Landesamts kamen rechtzeitig. Es hätte Zeit gegeben, die Bevölkerung zu warnen.

Pföhler hatte gegenüber der Rhein-Zeitung als Erklärung von einem „Schlüsselmoment“ gesprochen, als um 18.24 Uhr das Landesamt für Umwelt seinen prognostizierten Pegelstand zwischenzeitlich von mehr als fünf Metern auf vier Meter reduzierte. Demnach hatte sich in der Einsatzleitung „Erleichterung“ breitgemacht. Lewentz’ Besuch fiel in diese Zeit. Womöglich ist das ein Teil der Erklärung. Lewentz sagte kürzlich, das Ausrufen eines Katastrophenfalls sei während seiner Anwesenheit „kein Thema“ gewesen.

Wenn Lewentz wie Pföhler den Stab zu einem Zeitpunkt verlassen hätte, als die prognostizierten Pegelstände gesunken seien, könnte das als „Entwarnung“ verstanden worden sein, sagt dazu Andreas Karsten. Er war zehn Jahre als Referatsleiter für die Ausbildung von Katastrophenschutzstäben an der Bundesakademie für Bevölkerungsschutz und Zivile Verteidigung (die damals noch einen anderen Titel trug) tätig und arbeitet nun als Krisenberater. „Die Leute stehen unter Stress. Dann gehen zwei hochrangige Männer raus. Das signalisiert, die Krise ist vorbei.“


Eine Pressemitteilung mit falschem Informationsstand
Für die Arbeit eines Stabs sei es immer schlecht, wenn jemand von außen dazukomme, noch dazu jemand derart Ranghohes wie Lewentz, sagt Karsten. Das fresse Zeit und Aufmerksamkeit. Lewentz könne als nur indirekt Vorsitzender keine Befehle erteilen. Aber hätte er festgestellt, dass etwas nicht funktionierte, hätte er eingreifen müssen. „Er hat sich offensichtlich nicht erklären lassen, wie die Prognosen sind, sonst hätte er reagieren müssen.“

Fragen richten sich auch an Umweltministerin Anne Spiegel (Grüne), der das Landesamt für Umwelt untersteht. Noch um 16.43 Uhr am 14. Juli verschickte ihr Ministerium eine Pressemitteilung, Titel: „Klimaschutzministerium informiert über Hochwasserlage“. Darin teilt Spiegel mit, es drohe „kein Extremhochwasser“. Sabine Riewenherm, Präsidentin des Landesamts für Umwelt, wird zitiert: Man behalte die Lage „im Blick“. Dabei hatte ihr eigenes Haus mehr als eine Stunde vorher vor einem horrenden Pegelstand von mehr als fünf Metern gewarnt. Lagen ihr die eigenen Daten nicht vor? Ein Sprecher teilt mit, die Präsidentin sei „kontinuierlich über die Entwicklung informiert“ worden.

Zu der E-Mail sagt eine Sprecherin des Umweltministeriums, die Aussage, es drohe kein Extremhochwasser, habe sich auf Rhein und Mosel bezogen. Umweltministerin Spiegel sei „am Nachmittag“ über die Lage im Norden des Landes durch den Innenstaatssekretär Randolf Stich informiert worden. „Am frühen Abend“ habe Spiegel eine E-Mail mit dem prognostiziertem neuen Höchststand am Pegel Altenahr von ihrem Staatssekretär Erwin Manz erhalten. „Im Laufe des Abends“ sei Spiegel mit Manz „über die unübersichtliche Lage an der Ahr und in der Eifel im Austausch“ gewesen. Spiegel wusste also Bescheid. Warum schlug sie nicht Alarm? Vom Umweltministerium heißt es, die Konsequenzen aus den Warnungen vor Hochwasser würden „vor Ort vom Katastrophenschutz gezogen“. Doch hätte Spiegel nicht auf einen Krisenstab der Landesregierung dringen müssen? Ein solcher wurde erst am 15. Juli aktiviert.


Die Aufsichtsbehörde hätte die Leitung an sich ziehen können
Am 14. Juli wurde nur eine Koordinierungsstelle bei der Aufsichts- und Dienstleistungsdirektion des Landes (ADD) aktiviert. Um elf Uhr morgens bot die ADD nach Angaben des Innenministeriums den Kreisen ihre Unterstützung an. Bei der Behörde handelt es sich um eine Art Kommunalaufsicht, sie unterstützt bei Bedarf die Kommunen. Was das aber genau bedeutete in jener Nacht, bleibt unklar. Die Frage, ob der ADD die Pegelstandswarnungen des Landesumweltamts vorlagen und ob die ADD Kontakt mit den Verantwortlichen im Landkreis hatte, beantwortet das Innenministerium nicht.

Die ADD hätte im schlimmsten Fall die Sache an sich reißen können, sagt dazu die Mainzer Verwaltungsrechtsprofessorin Elke Gurlit. Wenn der Landkreis etwa einer Aufforderung zur Evakuierung nicht nachkomme, könne das die Aufsichtsbehörde selbst veranlassen. Im Katastrophenschutzgesetz heißt es, die Aufsichtsbehörde kann „bei dringendem öffentlichen Interesse die Einsatzleitung übernehmen“. Lewentz sagte dazu kürzlich: „Nachts in unbekanntem Terrain können Sie nicht ad hoc irgendwo irgendeine Lage übernehmen.“

Der Innenminister habe der Ministerpräsidentin nach dem Besuch in der technischen Einsatzleitung berichtet, „dass er in Ahrweiler einen ruhig und konzentriert arbeitenden Krisenstab vorgefunden habe“, teilt ein Sprecher der Staatskanzlei auf Nachfrage mit. Es erstaunt, dass der Innenminister derartige Details mitteilt, wenn scheinbar alles ruhig ist. Doch zeigt es vor allem: Dreyer stellt sich in dem Fall bedingungslos hinter Lewentz.


„Natürlich hätten mehr Leute gerettet werden können“
Dass die Landesregierung bislang vergleichsweise glimpflich davonkam, liege auch an dem vielen versprochenen Geld, sagen böse Zungen im Tal. Von den Hilfen, auf die Bund und Länder sich geeinigt haben, sollen fast 15 Milliarden ins Ahrtal fließen. Wer ein Wohnhaus besaß, erhält bis zu 80, in Ausnahmefällen auch 100 Prozent der Kosten für den Wiederaufbau – nach heutigen Standards. Auch die Kays hoffen darauf, ihr Haus musste abgerissen werden. Trotzdem werden die Rufe nach Aufklärung lauter.

Pföhler sei ein „Bauernopfer“, sagt eine Frau, die in Ahrweiler am Wasser steht. Hier am westlichen Ortsrand leben die Besserverdienenden. Zu normalen Zeiten ist die Gegend idyllisch: Vorne schlängelt sich die Ahr durch das Tal, gleich dahinter beginnt ein Weg durch Weinberge, oben thront das Kloster Calvarienberg. Auch das Haus des Landrats befindet sich hier. Es ist von der Flut schwer getroffen und derzeit unbewohnt. Im Haus schräg gegenüber sei eine behinderte Frau ertrunken, erzählt die Spaziergängerin und beginnt unvermittelt zu weinen. „Natürlich hätten mehr Leute gerettet werden können, hätte es Warnungen gegeben“, sagt sie.


Warnte Pföhler im nahen Umfeld?
Die Brücke vor dem Haus des Landrats über die Ahr gibt es nicht mehr. An der Brücke sei Pföhler am 14. Juli gegen 21.30 Uhr gewesen, gegen 22.20 Uhr habe er dann plötzlich in ihrem Wohnzimmer gestanden, sagt eine andere Frau aus der Nachbarschaft. „Du musst das Haus evakuieren“, habe Pföhler ihr gesagt. Offenbar hat der Landrat also seine Nächsten und sein direktes Umfeld gewarnt, lange bevor die eigentliche Evakuierung ausgerufen wurde. Gegen Mitternacht sei dann mit einem lauten Knall die Brücke weggeflogen, auch alle Bäume seien weggespült worden, sagt die Frau. „Wie bei ,Jurassic Park‘.“

Allein in Bad Neuenahr-Ahrweiler starben in jener Nacht 67 Personen. Und selbst für Orte weiter unten am Fluss, wo die Wassermassen deutlich später ankamen, kam für einige alles zu spät. Sinzig etwa erreichte die Flutwelle erst nach Mitternacht, da waren Orte oben an den Zuflüssen der Ahr schon seit mehr als sechs Stunden abgesoffen. Trotzdem ertranken in Sinzig im „Lebenshilfehaus“, einer Einrichtung für Menschen mit Behinderung, zwölf Bewohner. Ein Mitarbeiter der Einrichtung rettete Menschen, doch die Rettung der Eingeschlossenen gelang ihm nicht. Hätte es Warnungen gegeben, wäre das Haus evakuiert worden, teilt eine Mitarbeiterin des Verbands dazu mit.

Quelle: F.A.Z.
Quelle:
https://www.faz.net/aktuell/politik/inl ... ageIndex_2
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Tom Bombadil
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Re: Vorausschauender Katastrophenschutz

Beitrag von Tom Bombadil »

„Wir leben in keinem Entwicklungsland“

Tja :D
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Re: Vorausschauender Katastrophenschutz

Beitrag von Quatschki »

Tom Bombadil hat geschrieben:(15 Sep 2021, 11:40)

„Wir leben in keinem Entwicklungsland“

Tja :D
Länder und Völker können sich eben auch zurückentwickeln.
Dann ist man eben nur noch eine ehemalige Hochkultur.
Archeologen können ein Lied davon singen.
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sünnerklaas
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Re: Vorausschauender Katastrophenschutz

Beitrag von sünnerklaas »

Michael Alexander hat geschrieben:(15 Sep 2021, 11:00)

Heute ein interessanter Artikel in der FAZ zur Flut in Rheinland-Pfalz und dem Versagen der dortigen Behörden:


Quelle:
https://www.faz.net/aktuell/politik/inl ... ageIndex_2

Kann man so zusammenfassen: Unzureichende Aus- und Weiterbildung der maßgeblichen Amtsträger haben zu Fehleinschätzungen und zum Ende zum Versagen geführt. Dazu kommen noch oft eine schlechte Vernetzung der Entscheider untereinander sowie Kommunikationsprobleme. Eine große Rolle spielt immer wieder Umstand, dass die einzelnen Verwaltungshierarchien nichts von anderen sagen lassen wollen.
Bei Lewentz vermute ich mal, dass er bei seinem Besuch im Kreishaus in Ahrweiler davon ausgegangen ist, Pföhler und sein Team hätten die Lage im Griff. Pföhler und seine Leute hatten gar nichts im Griff.
Die Frage wäre, ob Lewentz während seines Besuchs Kenntnis über die Lage in Schuld hatte, ob er überhaupt ein Bild von der Lage hatte. Oder von den Anrufen der Bürgermeisterin Weigand im Kreishaus, die wiederholt darauf gedrängt hat, Katastrophenalarm auszulösen.
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Re: Vorausschauender Katastrophenschutz

Beitrag von Aldemarin »

Eigentlich, warum schafft man nicht mindestens einen Polizeifunkkanal, der von jedermann legal abgehört werden darf? Über einen solchen Kanal könnte man nicht nur vor Katastrophen warnen, sondern auch von Staus!
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Re: Vorausschauender Katastrophenschutz

Beitrag von Teeernte »

Aldemarin hat geschrieben:(19 Sep 2021, 02:45)

Eigentlich, warum schafft man nicht mindestens einen Polizeifunkkanal, der von jedermann legal abgehört werden darf? Über einen solchen Kanal könnte man nicht nur vor Katastrophen warnen, sondern auch von Staus!
...und die Standorte der Dealer und Nutten... :D :D :D

Nein - ähmm dafür gibts Rundfunk und Apps.
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Re: Vorausschauender Katastrophenschutz

Beitrag von Teeernte »

sünnerklaas hat geschrieben:(16 Sep 2021, 17:01)

Kann man so zusammenfassen: Unzureichende ....
Der "Fehler" - der Automatismus ....das "Flightbook" fehlt. >> Rechte Hand - an linken Griff . :D :D :D

Fahrwerk- check...
Lichter-check...

Wasser ? - Durchsage machen.
viel Wasser - Notlandung !!

So, dass es EGAL ist - wer da "sitzt". So wie es bei jeder Wasserwacht//Feuer - Waldbrandwarnstufe sonst auch läuft....

Das "Buch" konnten die amtierenden Deppen nicht erstellen....dafür muss man Jemand mit AHNUNG kaufen.

Nach "Ratsbeschluss" wird das Buch dann Gesetz....und Keiner darf sich darüber hinwegsetzen.

Aber - das lernen DIE grad teuer.
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Re: Vorausschauender Katastrophenschutz

Beitrag von Aldemarin »

@Teeernte: dieser öffentliche Polizeifunkkanal soll ja nur dazu dienen, die Bevölkerung unbürokratisch zu warnen. Für Fahndungen sind natürlich nicht-öffentliche Kanäle zu verwenden. Warum soll eine Streifenwagenbesatzung nicht die Möglichkeit erhalten, jedermann direkt über Funk zu warnen?
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Re: Vorausschauender Katastrophenschutz

Beitrag von Teeernte »

Aldemarin hat geschrieben:(24 Sep 2021, 03:06)

@Teeernte: dieser öffentliche Polizeifunkkanal soll ja nur dazu dienen, die Bevölkerung unbürokratisch zu warnen. Für Fahndungen sind natürlich nicht-öffentliche Kanäle zu verwenden. Warum soll eine Streifenwagenbesatzung nicht die Möglichkeit erhalten, jedermann direkt über Funk zu warnen?
Da fehlen die "Pickel" auffe Schulter. :D :D
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Re: Vorausschauender Katastrophenschutz

Beitrag von Aldemarin »

Im Übrigen ist anzumerken, daß im Prinzip ein lizensierter Funkamateur andere Leute warnen kann: Amateurfunk darf von jedermann empfangen werden (nur zum Senden ist eine Lizenz erforderlich) und manche KW-Amateurfunkbänder können von handelsüblichen Radios mit KW-Empfangsteil empfangen werden. Theoretisch kann so unbürokratisch eine Warnung erfolgen.
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Re: Vorausschauender Katastrophenschutz

Beitrag von Teeernte »

Aldemarin hat geschrieben:(24 Sep 2021, 16:56)

Im Übrigen ist anzumerken, daß im Prinzip ein lizensierter Funkamateur andere Leute warnen kann: Amateurfunk darf von jedermann empfangen werden (nur zum Senden ist eine Lizenz erforderlich) und manche KW-Amateurfunkbänder können von handelsüblichen Radios mit KW-Empfangsteil empfangen werden. Theoretisch kann so unbürokratisch eine Warnung erfolgen.
Geht auch mit jedem CB Funkgerät.....ist nur unmodern geworden. (nun Truckerfunk..)
(Nebenbei - jeder DEPP kann sich auch ein Afu Gerät kaufen und "DURCHSAGEN" machen....)

Manche Autobahnbaken//Absperrungen//Eischränkungen senden im Nahbereich Gefahrensignale....CB.

... auch ....wie im Verkehrsfunk (UKW) lässt sich regional Kartenbezogene "Durchsagen" machen.

>>> ABER - Überall braucht es PERSONAL und Technik. >>> Versagen und Fehlalarm.

Man kann auch an die IP Geräte im Bereich eine Nachricht senden. :D :D :D
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