Überlegungen zu Konsequenzen aus den Fällen Baebock, Schulz und Guttenberg
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- sünnerklaas
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Überlegungen zu Konsequenzen aus den Fällen Baebock, Schulz und Guttenberg
Die Fälle der Kanzlerkandidaten Schulz und Baerbock werfen Fragen nach den Konsequenzen auf. Schulz wurde im Wahlkampf 2017 erfolgreich vorgeworfen, kein Abitur zu haben und zuvor nur Bürgermeister der Stadt Würselen gewesen zu sein. Baerbock wird vorgeworfen, keinerlei Regierungserfahrung zu haben. Auch ihr Studium wirft Fragen auf. Die Debatte bei Schulz und Baerbock war und ist hochgradig polemisch und emotional.
Bricht man die Debatte auf das eigentliche Kernthema herunter, stellen sich Fragen nach konkreten Konsequenzen:
(1) Welche beruflichen und berufspraktischen Qualifikationen muss jemand erfüllen, um in Deutschland Bundeskanzler, Minister, Ministerpräsident oder Oberbürgermeister zu werden? Es wird Zeit, dies klar und rechtlich verbindlich festzulegen. Aus den Fällen Schulz und Baerbock kennen wir einige Eckpunkte, die von Kritikern benannt wurden:
- Abitur
- abgeschlossenes Hochschulstudium (vorzugsweise Rechtswissenschaften mit Befähigung zum Richteramt) an einer deutschen Universität
- Promotion - und damit beim Doktor nicht getrickst wurde: zusätzlich Zulassung zur Habilitation
- Tätigkeit in der freien Wirtschaft
- zeitgleich politische Erfahrung in der Kommunal-, dann Landes- und schließlich in der Bundespolitik
- Ministerämter und Staatssekretärsämter (für einen zukünftigen Bundeskanzler letztendlich nur in den Ressorts Inneres, Äußeres, Justiz).
- Minister können nur solche Ressorts leiten, für die sie beruflich qualifiziert sind. Dasselbe gilt für Landräte und Oberbürgermeister).
Wer die klar festgelegten Vorraussetzungen nicht erfüllt, kann kein Staatsamt ausüben und kann nicht zugelassen werden. Weder auf Bundes- noch auf Landes-, noch auf kommunaler Ebene.
(2) Wie ist mit ausländischen Studienabschlüssen umzugehen? Im Fall Baerbock wurde vermehrt der Verdacht geäußert, da wäre ein "VHS-Kurs" für viel Geld gekauft worden. Vorzuschlagen wäre hier, ausländische Studienabschlüsse - auch bei Abschlüssen im Bologna-Raum - grundsätzlich erst einmal pauschal nicht anzuerkennen und deutschen Abschlüssen automatisch gleich zu stellen. Vielmehr müssen die Abschlüsse im Rahmen der Anerkennung einer genauen qualitativen und juristischen Überprüfung unterzogen werden. Es muss jeder begründete Eindruck vermieden werden, ein zahlungskräftiger Absolvent hätte sich anderswo seinen Abschluss gekauft und sein Zeugnis wäre ihm letztendlich gegen Geldzahlungen ausgestellt worden.
(3) Es geht die Klage, der Ullstein-Verlag nehme das Baerbock-Buch nicht vom Markt. Eine rechtliche Handhabe hätten die Kritiker Baerbocks nicht.
Konsequent wäre es doch, hier eine unabhängige Kontrollinstanz einzuführen, die es einem Verlag in begründeten Fällen verbieten kann, ein Buch weiter zu verkaufen. Per Gericht kann die Entscheidung dann im Instanzenweg überprüft werden.
(4) Kommen wir zu Guttenberg: es ist mir immer noch ein Rätsel, wie begutachtende Professoren so ein fehlerhaftes Machwerk nicht nur haben durchgehen lassen, sondern ihm auch noch ein "summa cum laude" erteilt haben. Konsequenzen für den Wissenschaftsbetrieb als ganzes und für die falsch begutachtenden Professoren hatte der Fall nicht. Dabei hätten diesen Herrn Professoren öffentlich und disziplinarisch die Ohren richtig langgezogen gehört. Ihr Verhalten war aus meiner Sicht nicht nur grob fahrlässig, sie war unehrenhaft und zutiefst unkollegial.
Ich glaube, wenn das alles konsequent 1 zu 1 umgesetzt und in einen guten gesetzlichen Guss gefasst wird, sparen wir uns zukünftig seltsame ad-personam-Wahlkämpfe. Man kann sicher sein: die Kandidaten beherrschen ihr Metier, sie haben es nachweisen können.
Bricht man die Debatte auf das eigentliche Kernthema herunter, stellen sich Fragen nach konkreten Konsequenzen:
(1) Welche beruflichen und berufspraktischen Qualifikationen muss jemand erfüllen, um in Deutschland Bundeskanzler, Minister, Ministerpräsident oder Oberbürgermeister zu werden? Es wird Zeit, dies klar und rechtlich verbindlich festzulegen. Aus den Fällen Schulz und Baerbock kennen wir einige Eckpunkte, die von Kritikern benannt wurden:
- Abitur
- abgeschlossenes Hochschulstudium (vorzugsweise Rechtswissenschaften mit Befähigung zum Richteramt) an einer deutschen Universität
- Promotion - und damit beim Doktor nicht getrickst wurde: zusätzlich Zulassung zur Habilitation
- Tätigkeit in der freien Wirtschaft
- zeitgleich politische Erfahrung in der Kommunal-, dann Landes- und schließlich in der Bundespolitik
- Ministerämter und Staatssekretärsämter (für einen zukünftigen Bundeskanzler letztendlich nur in den Ressorts Inneres, Äußeres, Justiz).
- Minister können nur solche Ressorts leiten, für die sie beruflich qualifiziert sind. Dasselbe gilt für Landräte und Oberbürgermeister).
Wer die klar festgelegten Vorraussetzungen nicht erfüllt, kann kein Staatsamt ausüben und kann nicht zugelassen werden. Weder auf Bundes- noch auf Landes-, noch auf kommunaler Ebene.
(2) Wie ist mit ausländischen Studienabschlüssen umzugehen? Im Fall Baerbock wurde vermehrt der Verdacht geäußert, da wäre ein "VHS-Kurs" für viel Geld gekauft worden. Vorzuschlagen wäre hier, ausländische Studienabschlüsse - auch bei Abschlüssen im Bologna-Raum - grundsätzlich erst einmal pauschal nicht anzuerkennen und deutschen Abschlüssen automatisch gleich zu stellen. Vielmehr müssen die Abschlüsse im Rahmen der Anerkennung einer genauen qualitativen und juristischen Überprüfung unterzogen werden. Es muss jeder begründete Eindruck vermieden werden, ein zahlungskräftiger Absolvent hätte sich anderswo seinen Abschluss gekauft und sein Zeugnis wäre ihm letztendlich gegen Geldzahlungen ausgestellt worden.
(3) Es geht die Klage, der Ullstein-Verlag nehme das Baerbock-Buch nicht vom Markt. Eine rechtliche Handhabe hätten die Kritiker Baerbocks nicht.
Konsequent wäre es doch, hier eine unabhängige Kontrollinstanz einzuführen, die es einem Verlag in begründeten Fällen verbieten kann, ein Buch weiter zu verkaufen. Per Gericht kann die Entscheidung dann im Instanzenweg überprüft werden.
(4) Kommen wir zu Guttenberg: es ist mir immer noch ein Rätsel, wie begutachtende Professoren so ein fehlerhaftes Machwerk nicht nur haben durchgehen lassen, sondern ihm auch noch ein "summa cum laude" erteilt haben. Konsequenzen für den Wissenschaftsbetrieb als ganzes und für die falsch begutachtenden Professoren hatte der Fall nicht. Dabei hätten diesen Herrn Professoren öffentlich und disziplinarisch die Ohren richtig langgezogen gehört. Ihr Verhalten war aus meiner Sicht nicht nur grob fahrlässig, sie war unehrenhaft und zutiefst unkollegial.
Ich glaube, wenn das alles konsequent 1 zu 1 umgesetzt und in einen guten gesetzlichen Guss gefasst wird, sparen wir uns zukünftig seltsame ad-personam-Wahlkämpfe. Man kann sicher sein: die Kandidaten beherrschen ihr Metier, sie haben es nachweisen können.
Re: Überlegungen zu Konsequenzen aus den Fällen Baebock, Schulz und Guttenberg
Der Schulabschluss ist mir total Egal. Ich finde derjenige muss Verantwortungsbewusstsein haben, politisches Wissen, Verhandlungsgeschick, Kompromissfähigkeit. Für mich sind Eigenschaften und Können wichtiger als irgendwelche Qualifikationen.
Zuletzt geändert von lili am Montag 12. Juli 2021, 11:26, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Überlegungen zu Konsequenzen aus den Fällen Baebock, Schulz und Guttenberg
Das kann gar nicht gesetzlich festgezurrt werden, ohne das passive Wahlrecht auszuhebeln und damit das Grundgesetz zu ändern.
Das Ende des Ganzen liefe auf eine Espistokratie und damit auf das Ende der Demokratie zu.
Akademische Bildung setzt übrigens noch keine Regierungs-, geschweige denn Demokratiefähigkeit voraus.
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"It's God's job to judge the terrorists, it's our duty to arrange that meeting." (IDF)
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Re: Überlegungen zu Konsequenzen aus den Fällen Baebock, Schulz und Guttenberg
Das passive Wahlrecht ist damit nicht ausgehebelt. Es kann weiterhin jeder sich in ein Parlament wählen lassen. Desweiteren bleiben die Rechte des Parlaments als Legislative und als Kontrollinstanz der Exekutive unbeschnitten.Vongole hat geschrieben:(11 Jul 2021, 20:06)
Das kann gar nicht gesetzlich festgezurrt werden, ohne das passive Wahlrecht auszuhebeln und damit das Grundgesetz zu ändern.
Das Ende des Ganzen liefe auf eine Espistokratie und damit auf das Ende der Demokratie zu.
Nur gibt es klare Regeln, wer in die Regierung, also die Exekutive darf. Man hat damit auch in Instrument, das verhindert, dass Idioten, die dem Dunning-Kruger-Effekt unterliegen und für ihre Anhänger als Messias gelten, in die Regierung oder sogar an deren Spitze kommen.
Und es ist ja so, dass von den Baerbock-Kritikern, aber seinerzeit auch von den Schulz-Kritikern eine ordentliche und den deutschen Regeln entsprechende akademische Bildung vehement gefordert wurde und wird.
Und in der aktuellen Regierung sehen wir ja, wie schlecht das System ist: eine Hotelfachfrau als Bildungsministerin, eine Religionslehrerin als Landwirtschaftsministerin, ein Jurist im Verkehrsministerium, der über die "politische Kommunikation in der CSU ganz klein promoviert hat - letzteres übrigens auch an einer ausländischen Uni.
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Re: Überlegungen zu Konsequenzen aus den Fällen Baebock, Schulz und Guttenberg
Ein Doktortitel in der Rechtswissenschaft zu haben, bedeutet nicht, mit Fachkompetenz in sämtlichen Politikfeldern zu glänzen. Diese strengen informellen Zugangsregeln ersetzen auch nicht die Fähigkeit, Menschen zu führen, zu verhandeln oder die Wähler mit Charisma auf den eigenen Kurs einzuschwören. Ich für meinen Teil möchte keine Technokratenregierung. Philosophisch betrachtet, wären wir da bei Platons "Staat". Und dieser war keine ideale Demokratie, sondern eine undemokratische Veranstaltung.
Wer den politischen Gegner diffamieren will, wird dies immer tun. Im Falle Baerbocks ist das ja auch ganz einfach. Die Grünen haben die gesammelten Klimawissenschaften hinter sich. Die CDU und ihre mächtigen Anhänger aus den fossilen Enrgiesektoren und den "konservativen" Think Tanks befürchten, dass sie im Falle einer grünen Kanzlerschaft etwas verlieren würden. Um sich nicht mit den Sachargumenten auseinanderzusetzen, wirft man dann halt mit Schlamm um sich.
Wenn überhaupt, dann müsste man bei derart groben Fouls die "Rote Karte" zücken. Dies kann allerdings nur der -mündige- Wähler tun.
Wer den politischen Gegner diffamieren will, wird dies immer tun. Im Falle Baerbocks ist das ja auch ganz einfach. Die Grünen haben die gesammelten Klimawissenschaften hinter sich. Die CDU und ihre mächtigen Anhänger aus den fossilen Enrgiesektoren und den "konservativen" Think Tanks befürchten, dass sie im Falle einer grünen Kanzlerschaft etwas verlieren würden. Um sich nicht mit den Sachargumenten auseinanderzusetzen, wirft man dann halt mit Schlamm um sich.
Wenn überhaupt, dann müsste man bei derart groben Fouls die "Rote Karte" zücken. Dies kann allerdings nur der -mündige- Wähler tun.
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"Wer nur einen Hammer als Werkzeug hat, dem wird bald jedes Problem zum Nagel."
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Re: Überlegungen zu Konsequenzen aus den Fällen Baebock, Schulz und Guttenberg
Das wäre noch ein ganz anderes - ebenfalls sehr wichtiges Thema.Progressiver hat geschrieben:(11 Jul 2021, 20:55)
Ein Doktortitel in der Rechtswissenschaft zu haben, bedeutet nicht, mit Fachkompetenz in sämtlichen Politikfeldern zu glänzen. Diese strengen informellen Zugangsregeln ersetzen auch nicht die Fähigkeit, Menschen zu führen, zu verhandeln oder die Wähler mit Charisma auf den eigenen Kurs einzuschwören. Ich für meinen Teil möchte keine Technokratenregierung. Philosophisch betrachtet, wären wir da bei Platons "Staat". Und dieser war keine ideale Demokratie, sondern eine undemokratische Veranstaltung.
Nehmen wir sie beim Wort! Ich finde es bemerkenswert, wie man sich um eine Diskussion über mögliche grundsätzliche rechtliche Konsequenzen drücken. Ich finde es beeindruckend, wie schnell polemische Baerbock-Debatten beendet werden, sobald es auf dieses Thema kommt. Da haben dann auch die größten Polemiker und lautesten Schimpfer urplötzlich keine Lust mehr und gehen pronto auf Tauchstation.Wer den politischen Gegner diffamieren will, wird dies immer tun. Im Falle Baerbocks ist das ja auch ganz einfach. Die Grünen haben die gesammelten Klimawissenschaften hinter sich. Die CDU und ihre mächtigen Anhänger aus den fossilen Enrgiesektoren und den "konservativen" Think Tanks befürchten, dass sie im Falle einer grünen Kanzlerschaft etwas verlieren würden. Um sich nicht mit den Sachargumenten auseinanderzusetzen, wirft man dann halt mit Schlamm um sich.
Wenn überhaupt, dann müsste man bei derart groben Fouls die "Rote Karte" zücken. Dies kann allerdings nur der -mündige- Wähler tun.
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Re: Überlegungen zu Konsequenzen aus den Fällen Baebock, Schulz und Guttenberg
Es ist immer noch Sache der Parteien, wen sie als Spitzenkandidaten aufstellen
Und gerade in Deutschland kann jeder Kanzlerin werden,
nicht nur Milliardäre wie in USA, oder Absolventen irgendwelcher High Society Eliteschulen wie In Frankreich oder UK
Die Wahrscheinlichkeit, dass man ihnen irgendwelche in ihrer Vergangenheit ausgegrabenen Fehltritte übelnimmt, ist immer nur dann hoch, wenn sie sonst noch nichts vorzuweisen haben, sondern wie so ein Homunculus von den Spin Doctors aus dem Hut gezaubert wurden.
Und gerade in Deutschland kann jeder Kanzlerin werden,
nicht nur Milliardäre wie in USA, oder Absolventen irgendwelcher High Society Eliteschulen wie In Frankreich oder UK
Die Wahrscheinlichkeit, dass man ihnen irgendwelche in ihrer Vergangenheit ausgegrabenen Fehltritte übelnimmt, ist immer nur dann hoch, wenn sie sonst noch nichts vorzuweisen haben, sondern wie so ein Homunculus von den Spin Doctors aus dem Hut gezaubert wurden.
Drauf so sprach Herr Lehrer Lämpel:
„Dies ist wieder ein Exempel!“
„Dies ist wieder ein Exempel!“
- sünnerklaas
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Re: Überlegungen zu Konsequenzen aus den Fällen Baebock, Schulz und Guttenberg
Das kann dann auch in Deutschland weiterhin jeder - er muss nur die enstprechend geforderte Ausbildung und Tätigkeiten nachweisen können.Quatschki hat geschrieben:(11 Jul 2021, 21:34)
Es ist immer noch Sache der Parteien, wen sie als Spitzenkandidaten aufstellen
Und gerade in Deutschland kann jeder Kanzlerin werden,
Aber schauen wir uns ein Mal den Fall Guttenberg an: notwendige Konsequenzen wurden seinerzeit nicht gezogen. Die Herren Gutachter, die das haben durchgehen lassen und oben drauf auch noch ein völlig ungerechtfertigtes Summa cum laude erteilt hatten, hatten keinerlei Konsequenzen zu fürchten. Dabei war ihr Verhalten grob fahrlässig, pflichtvergessen und zutiefst unkollegial.
Re: Überlegungen zu Konsequenzen aus den Fällen Baebock, Schulz und Guttenberg
Ich meine, dass man hier etwas grundsätzlich voneinander trennen muss.Wer ins Parlament kommt, wer dann dort welche parlamentarischen oder Regierungsfunktionen ausübt, entscheiden die Wähler und die durch sie gewählten Parteien und Voraussetzung ist natürlich das passive Wahlrecht.
Ob jemand für einen Ministerposten oder die Kanzlerschaft geeignet ist, entscheiden auch wieder, wenn auch indirekt, letztendlich die Wähler. Wer beim Bescheißen erwischt wird wie Guttenberg ist dann einfach mal draußen. Der ging wie jeder kleine Laden- und Taschendieb davon aus, nicht erwischt zu werden. Wäre es so, gäbe es keinen Strafvollzug. Wer keinen guten Job macht ist es unter Umständen auch. Ebenfalls sorgt das Zusammenschmieren eines Buches, wie man aktuell sieht, für deutliche Minuspunkte. Dabei wäre das bei einer einfachen Fahrkartenverkäuferin der Bahn AG noch irgendwie entschuldbar, nicht jedoch bei jemandem mit Abitur und durchlaufener Hochschulausbildung - wie qualitätvoll die auch immer gewesen sein mag.
Ob jemand für einen Ministerposten oder die Kanzlerschaft geeignet ist, entscheiden auch wieder, wenn auch indirekt, letztendlich die Wähler. Wer beim Bescheißen erwischt wird wie Guttenberg ist dann einfach mal draußen. Der ging wie jeder kleine Laden- und Taschendieb davon aus, nicht erwischt zu werden. Wäre es so, gäbe es keinen Strafvollzug. Wer keinen guten Job macht ist es unter Umständen auch. Ebenfalls sorgt das Zusammenschmieren eines Buches, wie man aktuell sieht, für deutliche Minuspunkte. Dabei wäre das bei einer einfachen Fahrkartenverkäuferin der Bahn AG noch irgendwie entschuldbar, nicht jedoch bei jemandem mit Abitur und durchlaufener Hochschulausbildung - wie qualitätvoll die auch immer gewesen sein mag.
"Ich möchte an einem Ort sein, an dem es keine Politik gibt, keine Waffen, keine Religion."
Libanesin Anfang August 2020
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Re: Überlegungen zu Konsequenzen aus den Fällen Baebock, Schulz und Guttenberg
Ist die Werbung mit einem besonderen Bildungsabschluss,
eine Entscheidungskriterium für einen Wähler ?
eine Entscheidungskriterium für einen Wähler ?
- sünnerklaas
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Re: Überlegungen zu Konsequenzen aus den Fällen Baebock, Schulz und Guttenberg
Nicht mit einem besonderen. Sondern ein Standard, der klar definiert ist. Alle Kandidaten sind in Sachen einer soliden, nachweisbaren Qualifikation gleich. Damit schliesst man einen ad-personam-Wahlkampf aus lenkt den Focus auf die Sachpolitik. Und genau darum geht es im Wahlkampf.franzmannzini hat geschrieben:(11 Jul 2021, 22:51)
Ist die Werbung mit einem besonderen Bildungsabschluss,
eine Entscheidungskriterium für einen Wähler ?
- Quatschki
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Re: Überlegungen zu Konsequenzen aus den Fällen Baebock, Schulz und Guttenberg
Ich kann mich nicht erinnern, dass man Schulz das fehlende Abi vorgeworfen hätte,
viele Ikonen der Sozialdemokraten hatten kein Abi. Es hat sie immer geadelt, dass sie es trotzdem zu einem respektierten Partei- oder Gewerkschaftsführer gebracht hatten.
Die bewährten "Praktiker" galten hierzulande gerade bei den linken Parteien immer mehr als die Schnösel mit den Abschlüssen und Zertifikaten.
Das Problem bei Schulz war, dass er während der 23 Jahre in Brüssel kaum für die deutsche Öffentlichkeit präsent war und sich außerhalb von Europawahl-Wahlkämpfen auch nie in eine Talkshow verirrte oder zu bundespolitischen Themen zu Wort gemeldet hatte.
Eben einer von diesen abgehobenen "Europäern".
Seinem Gegenspieler Manfred Weber würde es genauso ergehen, wenn er versuchte, nach seiner Brüsseler Karriere in die Bundespolitik zu gehen.
viele Ikonen der Sozialdemokraten hatten kein Abi. Es hat sie immer geadelt, dass sie es trotzdem zu einem respektierten Partei- oder Gewerkschaftsführer gebracht hatten.
Die bewährten "Praktiker" galten hierzulande gerade bei den linken Parteien immer mehr als die Schnösel mit den Abschlüssen und Zertifikaten.
Das Problem bei Schulz war, dass er während der 23 Jahre in Brüssel kaum für die deutsche Öffentlichkeit präsent war und sich außerhalb von Europawahl-Wahlkämpfen auch nie in eine Talkshow verirrte oder zu bundespolitischen Themen zu Wort gemeldet hatte.
Eben einer von diesen abgehobenen "Europäern".
Seinem Gegenspieler Manfred Weber würde es genauso ergehen, wenn er versuchte, nach seiner Brüsseler Karriere in die Bundespolitik zu gehen.
Drauf so sprach Herr Lehrer Lämpel:
„Dies ist wieder ein Exempel!“
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- sünnerklaas
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Re: Überlegungen zu Konsequenzen aus den Fällen Baebock, Schulz und Guttenberg
Doch - genau damit hat Gabor Steingart ihn erledigt. (Quelle). Es fehle, so Steingart, dem abiturlosen Schulz im Oberstübchen. Und zwar weil er kein Abitur und kein abgeschlossenes Studium und auch somit keine Promotion hätte.Quatschki hat geschrieben:(11 Jul 2021, 23:28)
Ich kann mich nicht erinnern, dass man Schulz das fehlende Abi vorgeworfen hätte,
Ein weiteres, begierig aufgegriffenes Argument war seinerzeit, dass Schulz trockener Alkoholiker sei. Auch das wurde Schulz zum Verhängnis.
Folgt man dieser Argumentation, müssen rund 90% der Bevölkerung vom passiven Wahlrecht dauerhaft ausgeschlossen werden.
Steingart wurde u.a. deswegen von seinem Chef, von Holtzbrinck gefeuert und jammert herum, er wäre wegen fehlender Meinungsfreiheit hier im Lande beruflich und wirtschaftlich ruiniert worden.
Zuletzt geändert von sünnerklaas am Sonntag 11. Juli 2021, 23:44, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Überlegungen zu Konsequenzen aus den Fällen Baebock, Schulz und Guttenberg
Nullnummern schummeln - und fallen durch. Am Besten - man glänzt mit LEISTUNG - ...und einer Naturkatastrophe.
Hochwasserkanzler - oder zumindest Landesfürst... Schmidt ...Schröder... Krisenkanzler. (Platzeck) ..Das "sticht" jeden Doktortitel und jedes Rechtsanwaltsstudium.
Bei Corona hat nun KEINER geglänzt. Man hat alles auf EUROPA geschoben und geloost.
Ja - NUR "hinfahren" Wassergucken reicht nicht. Führungsstärke, Kenntnis der Strukturen, Kosten - Mengen ....Massen ....Versorgung .. Menschenkenntnis. Stressresistenz. Verantwortung. Durchsetzungserfahrung. Entscheidungsfreude.
Da hilft kein NULL ACHT FÜNFZEHN Studium. "Arbeit" - ein normaler Abschluss >> und wenns Taxifahrer, Melker...
Krise - da geht auch Kampf gegen Terror,
...Nur "Endlich" wieder Krieg - von Grün - >> geht garnicht.
Schlagfertigkeit im TV und eigene Ideen runden das Ganze ab.
Abgebrochenes - neuaufgenommenes Studium ? Kein Problem...
...ist "nur" in der falschen Partei. - Als SPD.....(selbst Grün) wär "DIE" nicht gestolpert !
Hochwasserkanzler - oder zumindest Landesfürst... Schmidt ...Schröder... Krisenkanzler. (Platzeck) ..Das "sticht" jeden Doktortitel und jedes Rechtsanwaltsstudium.
Bei Corona hat nun KEINER geglänzt. Man hat alles auf EUROPA geschoben und geloost.
Ja - NUR "hinfahren" Wassergucken reicht nicht. Führungsstärke, Kenntnis der Strukturen, Kosten - Mengen ....Massen ....Versorgung .. Menschenkenntnis. Stressresistenz. Verantwortung. Durchsetzungserfahrung. Entscheidungsfreude.
Da hilft kein NULL ACHT FÜNFZEHN Studium. "Arbeit" - ein normaler Abschluss >> und wenns Taxifahrer, Melker...
Krise - da geht auch Kampf gegen Terror,
...Nur "Endlich" wieder Krieg - von Grün - >> geht garnicht.
Schlagfertigkeit im TV und eigene Ideen runden das Ganze ab.
Abgebrochenes - neuaufgenommenes Studium ? Kein Problem...
https://de.wikipedia.org/wiki/Sahra_WagenknechtNach der Wende studierte sie ab dem Sommersemester 1990 Philosophie und Neuere Deutsche Literatur an der Friedrich-Schiller-Universität Jena und der Humboldt-Universität zu Berlin. Ihr Studium in Berlin brach sie nach Angaben der Wirtschaftswoche ab, da sie „an der Ostberliner Humboldt-Universität kein Verständnis mehr für ihr Forschungsziel fand“. Danach immatrikulierte sie sich an der niederländischen Reichsuniversität Groningen (RUG) für den Studiengang Philosophie. Nach eigenen Angaben hatte sie zuvor alle Scheine bis auf die Abschlussarbeit in Berlin gemacht und erwarb im September 1996 in Groningen den akademischen Grad Magistra Artium (M. A.) mit einer Arbeit bei Hans Heinz Holz über die Hegel-Rezeption des jungen Karl Marx.[11] Diese Untersuchung wurde 1997 als Buch veröffentlicht.
Nach eigenen Angaben begann sie 2005 ihre Dissertation zum Thema The Limits of Choice. Saving Decisions and Basic Needs in Developed Countries („Die Grenzen der Wahlfreiheit. Sparentscheidungen und Grundbedürfnisse in entwickelten Ländern“) im Fach Volkswirtschaftslehre. Im August 2012 reichte sie ihre Arbeit an der Technischen Universität Chemnitz bei dem Professor für Mikroökonomie Fritz Helmedag ein, der unter anderem auch Vertrauensdozent der Rosa-Luxemburg-Stiftung war. Zwei Monate später bestand sie ihre mündliche Prüfung zum Dr. rer. pol.[12] mit der Gesamtbewertung magna cum laude.[13] Im Oktober 2013 veröffentlichte der Campus-Verlag ihre Doktorarbeit über das Verhältnis von Einkommen und Rücklagen.[14][15]
...ist "nur" in der falschen Partei. - Als SPD.....(selbst Grün) wär "DIE" nicht gestolpert !
Obs zu kalt, zu warm, zu trocken oder zu nass ist:.... Es immer der >>menschgemachte<< Klimawandel. 

Re: Überlegungen zu Konsequenzen aus den Fällen Baebock, Schulz und Guttenberg
Waren es nicht die Sitzungsgelder trotz Anwesenheitslosigkeit, die kaum noch ein Sozialdemokrat verstand?sünnerklaas hat geschrieben:(11 Jul 2021, 23:37)
Doch - genau damit hat Gabor Steingart ihn erledigt. (Quelle). Es fehle, so Steingart, dem abiturlosen Schulz im Oberstübchen.
Ein weiteres, begierig aufgegriffenes Argument war seinerzeit, dass Schulz trockener Alkoholiker sei. Auch das wurde Schulz zum Verhängnis.
(Ähnlich bei B.: Gelder gegen Leistungslosigkeit.)
- sünnerklaas
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Re: Überlegungen zu Konsequenzen aus den Fällen Baebock, Schulz und Guttenberg
Hängen blieb: fehlendes Abitur, Säufer.Fliege hat geschrieben:(11 Jul 2021, 23:43)
Waren es nicht die Sitzungsgelder trotz Anwesenheitslosigkeit, die kaum noch ein Sozialdemokrat verstand?
(Ähnlich bei B.: Gelder gegen Leistungslosigkeit.)
Ich erinnere mich noch an konservative Leute, die ihr (gekauftes) Havard- und LSE-Zeugnis hoch hielten. Hätte zigtausende von Dollars und britischen Pfund gekostet...
Da wurden dann halt mal zehntausende, hundertausende oder gar Millionen für einen Abschluss in den Sand gesetzt.
Statt des gekauften Abschlusses kann man auch Straßenbauarbeiter bei der Autobahnmeisterei werden. Auf dem Mittelsteifen Müll sammeln

Da deht man am besten den Spieß jetzt mal um. Prinzip Louis de Funes: es wir alles aufgefressen, was in der Küche rumsteht. Auch der Gulli-Kleber.
[youtube][/youtube]
Re: Überlegungen zu Konsequenzen aus den Fällen Baebock, Schulz und Guttenberg
Sein vormaliges Sein als Buchhändler empfand ich nicht als Nachteil.
Re: Überlegungen zu Konsequenzen aus den Fällen Baebock, Schulz und Guttenberg
Das ist, sorry, ein typisch deutscher Wunsch, nach dem Motto "Die Diskussion über die Qualifikation ist so schädlich, dass wir sie zukünftig vermeiden müssen". Nö - die Diskussion ist nicht schädlich. Es geht auch nicht vorwiegend um die Qualifikation (jedenfalls bei Baerbock), es geht um die Frage, was man bekommt, wenn man eine bestimmte Person mit sehr viel Macht ausstattet.sünnerklaas hat geschrieben:(11 Jul 2021, 19:50)
...
Bricht man die Debatte auf das eigentliche Kernthema herunter, stellen sich Fragen nach konkreten Konsequenzen:
(1) Welche beruflichen und berufspraktischen Qualifikationen muss jemand erfüllen, um in Deutschland Bundeskanzler, Minister, Ministerpräsident oder Oberbürgermeister zu werden? Es wird Zeit, dies klar und rechtlich verbindlich festzulegen.
...
Ich halte entsprechende Vorschriften für zweifelhaft verfassungsmäßig und für vollkommen unnötig. Es mag durchaus starke Führungscharaktere geben, die in kein Schema passen. Es spricht aber nichts dagegen GENAU DAS vom Volk entscheiden zu lassen - nämlich ob man der Person traut.
Das Problem bei Frau Baerbock ist wohl eher, dass sie sich als wenig vertrauenswürdig herausgestellt hat. Wenn der Lieblingskandidat die Prüfung nicht besteht, dann muss nicht unbedingt die Prüfung Schuld sein. Vielleicht sollten die Parteigänger dann auch mal über ihre Auswahlkriterien für Führungskader nachdenken. Für 50% dieser Führungskader scheinen simple biologische Tatsachen ja ein vorentscheidendes Argument zu sein. Vielleicht ist da die Ideologie einfach nicht gut genug.
Re: Überlegungen zu Konsequenzen aus den Fällen Baebock, Schulz und Guttenberg
Doch. U.a. hier: https://www.faz.net/aktuell/feuilleton/ ... 71429.htmlQuatschki hat geschrieben:(11 Jul 2021, 23:28)
Ich kann mich nicht erinnern, dass man Schulz das fehlende Abi vorgeworfen hätte
Ob es mit in Wahlentscheidung bei den Menschen 2017 einfloss, ist nochmal was anderes.
Wenn dem so gewesen wäre, hätte es keinen "Schulz-Zug" gegeben und die SPD wäre nicht bei Umfragen auf Unionshöhe gestiegen.Quatschki hat geschrieben:Das Problem bei Schulz war, dass er während der 23 Jahre in Brüssel kaum für die deutsche Öffentlichkeit präsent war und sich außerhalb von Europawahl-Wahlkämpfen auch nie in eine Talkshow verirrte oder zu bundespolitischen Themen zu Wort gemeldet hatte.
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Re: Überlegungen zu Konsequenzen aus den Fällen Baebock, Schulz und Guttenberg
Wenn man deine Zeilen liest dann gelten nur deutsche Universitaetsabschluesse als serioes und solide. Das ist ein bisschen arrogant meinst du nicht.sünnerklaas hat geschrieben:(11 Jul 2021, 19:50)
Ich glaube, wenn das alles konsequent 1 zu 1 umgesetzt und in einen guten gesetzlichen Guss gefasst wird, sparen wir uns zukünftig seltsame ad-personam-Wahlkämpfe. Man kann sicher sein: die Kandidaten beherrschen ihr Metier, sie haben es nachweisen können.
Abgesehen davon ist weniger das Abitur oder das Studium eines Kanidaten fuer mich auschlaggebend sondern seine Integritaet und Ehrlichkeit. Kurzum das er keine Plagiate schreibt, nicht seinen Lebenslauf verschoent etc.
Ist ein Studium unbedingt fuer einen Minister oder Kanzler notwendig? Nein nicht unbedingt. Eine solide Berufsausbildung tut es. Wichtiger ist das sich Kanidaten in nebenberuflicher und unentgeldlicher Oeffentlichkeitsarbeit profiliert haben, zB in Vereinen, Wohlfahrtsorganisationen, Gewerkschaften usw und wie bereits erwaehnt ein hohes Mass an Ehrlichkeit und Integritaet besitzen.
Welcher Verteidigungsminister zB ist ein Militaerexperte? Welcher Aussenminister hat ein Diplom in Diplomatie und Voelkerrrecht? Welcher Wirtschaftsminister ist ein Wirtschaftswissenschaftler? Keine oder sehr wenige.
- sünnerklaas
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Re: Überlegungen zu Konsequenzen aus den Fällen Baebock, Schulz und Guttenberg
Es gibt etwas, was aus meiner Sicht sehr dafür spricht: man erspart sich ad-personam-Debatten. Es nervt schon, dass anstehende sehr wichtige Themen im aktuellen Wahlkampf und in der medialen Wahrnehmung keine Rolle spielen.Skeptiker hat geschrieben:(12 Jul 2021, 00:17)
Das ist, sorry, ein typisch deutscher Wunsch, nach dem Motto "Die Diskussion über die Qualifikation ist so schädlich, dass wir sie zukünftig vermeiden müssen". Nö - die Diskussion ist nicht schädlich. Es geht auch nicht vorwiegend um die Qualifikation (jedenfalls bei Baerbock), es geht um die Frage, was man bekommt, wenn man eine bestimmte Person mit sehr viel Macht ausstattet.
Ich halte entsprechende Vorschriften für zweifelhaft verfassungsmäßig und für vollkommen unnötig. Es mag durchaus starke Führungscharaktere geben, die in kein Schema passen. Es spricht aber nichts dagegen GENAU DAS vom Volk entscheiden zu lassen - nämlich ob man der Person traut.
Das Problem bei Frau Baerbock ist wohl eher, dass sie sich als wenig vertrauenswürdig herausgestellt hat. Wenn der Lieblingskandidat die Prüfung nicht besteht, dann muss nicht unbedingt die Prüfung Schuld sein. Vielleicht sollten die Parteigänger dann auch mal über ihre Auswahlkriterien für Führungskader nachdenken. Für 50% dieser Führungskader scheinen simple biologische Tatsachen ja ein vorentscheidendes Argument zu sein. Vielleicht ist da die Ideologie einfach nicht gut genug.
Ein Beispiel ist das Thema hier - es ist hoch aktuell. (KLICK) Und da sind schon in der kommenden Legislaturperiode ganz dringend Antworten erforderlich.
Wenn ich die Qualifikationen für ein Staatsamt genau definiere, hat jede Partei die Möglichkeit, ein Schattenkabinett aufzustellen. Und da sitzen dann die Fachleute drin. Und diese Fachleute von CDU/CSU, SPD und GRÜNEN diskutieren dann im Wahlkampf ihre konkreten Lösungsansätze. Und dann habe ich im Wahlkampf einen richtigen Qualitätswettbewerb. Und mehr noch: ohne ad-personam-Polemik werden möglicherweise schon im Wahlkampf Lösungsansätze herausgearbeitet, die direkt nach der Wahl nicht nur mit Regierungsmehrheit, sondern mit ganz breiter Mehrheit zeitnah beschlossen und dann auf den Weg gebracht werden können.
So eine Debatte dient dem Land mehr, als die Kackophonie, die wir jetzt haben.
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Re: Überlegungen zu Konsequenzen aus den Fällen Baebock, Schulz und Guttenberg
Wenn man entsprechende Kriterien definiert, ist das kein Problem. Es ist bei den Dissertationen sehr bedenklich, dass der Fall Guttenberg keinerlei Konsequenzen für die die Arbeit begutachtenden Professoren hatte. Deren lausige, nachlässige und schludrige Arbeit war das eigentliche Problem.TheManFromDownUnder hat geschrieben:(12 Jul 2021, 08:35)
Wenn man deine Zeilen liest dann gelten nur deutsche Universitaetsabschluesse als serioes und solide. Das ist ein bisschen arrogant meinst du nicht.
Abgesehen davon ist weniger das Abitur oder das Studium eines Kanidaten fuer mich auschlaggebend sondern seine Integritaet und Ehrlichkeit. Kurzum das er keine Plagiate schreibt, nicht seinen Lebenslauf verschoent etc.
Eine Juristenausbildung mit Befähigung zum Richteramt ist nicht die allerschlechteste Grundvoraussetzung. Ebensowenig eine Ausbildung zum Historiker.Ist ein Studium unbedingt fuer einen Minister oder Kanzler notwendig? Nein nicht unbedingt. Eine solide Berufsausbildung tut es. Wichtiger ist das sich Kanidaten in nebenberuflicher und unentgeldlicher Oeffentlichkeitsarbeit profiliert haben, zB in Vereinen, Wohlfahrtsorganisationen, Gewerkschaften usw und wie bereits erwaehnt ein hohes Mass an Ehrlichkeit und Integritaet besitzen.
Es gab so einige Verteidigungsminister, die militärischen Hintergrund hatten. Zum Beispiel Helmut Schmidt. Ausgebildete Juristen mit Schwerpunkten Außenpolitik und Völkerrecht gibt es auch in nahezu allen größeren Parteien.Welcher Verteidigungsminister zB ist ein Militaerexperte? Welcher Aussenminister hat ein Diplom in Diplomatie und Voelkerrrecht? Welcher Wirtschaftsminister ist ein Wirtschaftswissenschaftler? Keine oder sehr wenige.
Wir sehen ja in den letzten Kabinetten Merkel, wohin es führt, wenn Ahnungslose ein Ministerium führen. Ich nenne hier nur die Hotelfachfrau im Bildungsministerium, die Religionslehrerin im Landwirtschaftsministerium oder den CSU-Kommunikator und Juristen im Verkehrsministerium. Das alles bliebe uns erspart. Ebenso eine Familienministerin Schröder geb. Köhler, die in der Ära Merkel/Westerwelle Ministerin wurde: Jung, loyal und keine Ahnung von Familienpolitik höhnte seinerzeit die ZEIT.
Re: Überlegungen zu Konsequenzen aus den Fällen Baebock, Schulz und Guttenberg
In der Regel sind es die Parteien, die die Wahl ihrer Kandidatin als Wahl einer Persönlichkeit inszenieren. So auch die Grünen bei der Präsentation Baerbocks als Kanzlerinnenkandidatin. Wer eine Person als am besten geeignet für dieses Amt präsentiert muss sich auch gefallen lassen, dass diese Person hinsichtlich Lebenslauf und Charakter bis ins allerletzte nicht private Detail ausgeleuchtet wird. Wieso die Spielregeln ändern, nur weil Baerbock ggf. dem Gegenwind nicht standhält?sünnerklaas hat geschrieben:(12 Jul 2021, 10:26)
Es gibt etwas, was aus meiner Sicht sehr dafür spricht: man erspart sich ad-personam-Debatten. Es nervt schon, dass anstehende sehr wichtige Themen im aktuellen Wahlkampf und in der medialen Wahrnehmung keine Rolle spielen.
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(Ernst-Wolfgang Böckenförde)
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Re: Überlegungen zu Konsequenzen aus den Fällen Baebock, Schulz und Guttenberg
lili hat geschrieben:(11 Jul 2021, 20:00)
Der Schulabschluss ist mir total Egal. Ich finde derjenige muss Verantwortungsbewusstsein haben, politisches Wissen, Verhandlungsgeschick, Kompromissfähig. Für mich sind Eigenschaften und Können wichtiger als irgendwelche Qualifikationen.
Hier sind wir endlich einmal völlig übereinstimmender Meinung.

Entweder sind die Abgeordneten bis in die höchsten Ränge ein Abbild der gesamten Bevölkerung, oder sie verlieren den Bezug zu dieser.
Die gefährlichste aller Weltanschauungen ist die der Leute, welche die Welt nie angeschaut haben.
Alexander Freiherr von Humboldt
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Re: Überlegungen zu Konsequenzen aus den Fällen Baebock, Schulz und Guttenberg
Ganz Genau.JJazzGold hat geschrieben:(12 Jul 2021, 11:18)
Hier sind wir endlich einmal völlig übereinstimmender Meinung.![]()
Entweder sind die Abgeordneten bis in die höchsten Ränge ein Abbild der gesamten Bevölkerung, oder sie verlieren den Bezug zu dieser.

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Re: Überlegungen zu Konsequenzen aus den Fällen Baebock, Schulz und Guttenberg
Die Lösung zur Rettung des gleichen Rechts, hohe Staatsämter bekleiden zu dürfen, bestünde dann wohl in einer gesetzlichen Verpflichtung für jeden Bürger, einen akademischen Abschluss zu erzielen ... 

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Re: Überlegungen zu Konsequenzen aus den Fällen Baebock, Schulz und Guttenberg
Wenn man Leuten, wie Garbor Steingart folgt, ist das die letzte Konsequenz. Steingart hat Schulz vorgeworfen, nicht für das Amt des Bundeskanzlers geeignet zu sein, weil er (1) kein Abitur habe, (2) nur Buchhändler sei, (3) bisher nur Bürgermeister der Kleinstadt Würselen gewesen sei - und (4) trockener Alkholiker sei. Es fehle Schulz auf Grund des fehlenden Abiturs im Oberstübchen.Kritikaster hat geschrieben:(12 Jul 2021, 11:30)
Die Lösung zur Rettung des gleichen Rechts, hohe Staatsämter bekleiden zu dürfen, bestünde dann wohl in einer gesetzlichen Verpflichtung für jeden Bürger, einen akademischen Abschluss zu erzielen ...
Das war eine sehr effektive Kampagne, die begierig aufgegriffen wurde. Ein paar weitere Kleinigkeiten reichten aus - und Schulz war erledigt.
Wäre man konsequent und würde das, was Baerbock und Schulz vorgeworfen wird, in einem gesetzlichen Guss gießen, blieben vielleicht nur noch 5% der Wahlberechtigten übrig, die die Voraussetzungen erfüllen. Vielleicht sollten sich manche einmal überlegen, ob sie das, was sie mit ihrer indirekt und ungewollt fordern, in letzter Konsequenz wirklich wollen und ob sie sich der Konsequenzen bewusst sind, die sowas hätte.
Ich glaube, genau so muss die sachliche Auseinandersetzung mit Leuten, wie Gabor Steingart &Co. laufen. Manche kapieren inzwischen, dass sie da, aufs Ganze betrachtet und losgelöst von den kritisierten Personen und deren Vita, auf einem ganz gefährlichen Holzweg sind.
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Re: Überlegungen zu Konsequenzen aus den Fällen Baebock, Schulz und Guttenberg
Damit vergeudet man letztendlich unnötig Zeit. Ein Themenwahlkampf findet nicht statt.Laertes hat geschrieben:(12 Jul 2021, 10:56)
In der Regel sind es die Parteien, die die Wahl ihrer Kandidatin als Wahl einer Persönlichkeit inszenieren. So auch die Grünen bei der Präsentation Baerbocks als Kanzlerinnenkandidatin. Wer eine Person als am besten geeignet für dieses Amt präsentiert muss sich auch gefallen lassen, dass diese Person hinsichtlich Lebenslauf und Charakter bis ins allerletzte nicht private Detail ausgeleuchtet wird. Wieso die Spielregeln ändern, nur weil Baerbock ggf. dem Gegenwind nicht standhält?
Und es wäre leztztendlich ein Gebot der Ehrlichkeit, klare Standards zu benennen - wenn die eh schon unausgesprochen da sind. Das würde Zeit und Ärger und Kraft ersparen und man könnte sich ums Land und die wichtigen anliegenden Themen kümmern.
Also: konsequent sein und objektive Standards klar benennen und definieren, statt sich etwas vorzumachen. Aber davor drücken sich viele.
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Re: Überlegungen zu Konsequenzen aus den Fällen Baebock, Schulz und Guttenberg
Gar keine:sünnerklaas hat geschrieben:(11 Jul 2021, 19:50)
(1) Welche beruflichen und berufspraktischen Qualifikationen muss jemand erfüllen, um in Deutschland Bundeskanzler, Minister, Ministerpräsident oder Oberbürgermeister zu werden?
Wählbar sind diejenigen, die am Wahltage
- Deutsche im Sinne des Artikel 116 Absatz 1 Grundgesetz sind und
- das achtzehnte Lebensjahr vollendet haben.
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Re: Überlegungen zu Konsequenzen aus den Fällen Baebock, Schulz und Guttenberg
Gilt für Parlamentswahlen. Ob es auch für Staatsämter gilt, ist durchaus fraglich.Tom Bombadil hat geschrieben:(12 Jul 2021, 15:08)
Gar keine:
Wählbar sind diejenigen, die am Wahltagehttps://www.bundeswahlleiter.de/service ... recht.html
- Deutsche im Sinne des Artikel 116 Absatz 1 Grundgesetz sind und
- das achtzehnte Lebensjahr vollendet haben.
Ich glaube, man lügt sich eins in die Tasche, wenn man glaubt, jeder können Bundeskanzler, Ministerprädisent, Minister oder Oberbürgermeister/Landrat werden. Die erforderlichen Voraussetzungen für das Amt klar und deutlich zu benennen, wäre ein enormes Stück politischer Ehrlichkeit.
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Re: Überlegungen zu Konsequenzen aus den Fällen Baebock, Schulz und Guttenberg
Es gibt keine formalen Erfordernisse oder Voraussetzungen, nur der Präsident muss mW. älter (40?) sein. Dass ein 18jähriger Jungspund mit großer Klappe wohl eher keine Kanzlermehrheit erringt liegt am Wähler.
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Re: Überlegungen zu Konsequenzen aus den Fällen Baebock, Schulz und Guttenberg
Die erforderlichen Voraussetzungen wären: Ehrlichkeit, die Fähigkeit, anderen wirklich zuzuhören, sich selbst und sein Können gut einzuschätzen sowie die Bereitschaft, eine Mannschaft aufzustellen, die die eigenen Wissenslücken ergänzt.sünnerklaas hat geschrieben:(12 Jul 2021, 15:16)
Gilt für Parlamentswahlen. Ob es auch für Staatsämter gilt, ist durchaus fraglich.
Ich glaube, man lügt sich eins in die Tasche, wenn man glaubt, jeder können Bundeskanzler, Ministerprädisent, Minister oder Oberbürgermeister/Landrat werden. Die erforderlichen Voraussetzungen für das Amt klar und deutlich zu benennen, wäre ein enormes Stück politischer Ehrlichkeit.
Sprich, wer ein Ministeramt anstrebt, sollte vom entsprechenden Fach sein.
Mir wäre z.B. ein gelernter Schreiner als Kanzler mit all diesen Fähigkeiten lieber als ein selbstverliebter Akademiker, der nicht in der Lage ist, seine Grenzen zu erkennen.
Am Yisrael Chai
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Re: Überlegungen zu Konsequenzen aus den Fällen Baebock, Schulz und Guttenberg
Mir wäre aktuell ein erfahrener Generalstabsarzt von der Bundeswehr, der sich unter Pandemiebedingungen zudem mit Beschaffung und Organisation und Logistik auskennt und der vielleicht sogar noch Virologe ist und zudem auch noch als Militär explizit in der Personalführung ausgebildet sind, lieber, als die aktuelle Besetzung. Vielleicht ist die Parteibuch vielleicht der falsche Weg. Man braucht da Leute, die ihr Fach UND ihr Amt beherrschen.Vongole hat geschrieben:(12 Jul 2021, 15:34)
Die erforderlichen Voraussetzungen wären: Ehrlichkeit, die Fähigkeit, anderen wirklich zuzuhören, sich selbst und sein Können gut einzuschätzen sowie die Bereitschaft, eine Mannschaft aufzustellen, die die eigenen Wissenslücken ergänzt.
Sprich, wer ein Ministeramt anstrebt, sollte vom entsprechenden Fach sein.
Mir wäre z.B. ein gelernter Schreiner als Kanzler mit all diesen Fähigkeiten lieber als ein selbstverliebter Akademiker, der nicht in der Lage ist, seine Grenzen zu erkennen.
Re: Überlegungen zu Konsequenzen aus den Fällen Baebock, Schulz und Guttenberg
Schreiner können auch selbstverliebt sein undVongole hat geschrieben: Mir wäre z.B. ein gelernter Schreiner als Kanzler mit all diesen Fähigkeiten lieber als ein selbstverliebter Akademiker, der nicht in der Lage ist, seine Grenzen zu erkennen.
denken wir nur mal an den Schuhmacher Nicolae Ceaușescu. So mancher wie er aus einfacher Herkunft ist sogar völlig ausgerastet, als er an der Macht war.
Ceaușescu ließ sich Titel geben wie
"Großer Kommandant, Titan der Titanen, glorreiche Eiche aus Scornicești, oder Sohn der Sonne, oder der Auserwählte, oder unser irdischer Gott, oder Genie der Karpaten“
Seine Frau war ebenfalls aus einfacher Herkunft und ziemlich ungebildet.
Sie ließ sich vom Volk als „liebende Mutter der Nation“ feiern ,oder auch als „kühne Wissenschaftlerin und Forscherin, mit internationaler Anerkennung auf dem gesamten Erdball“. Doktortitel und akademische Grade wurden für sie erfunden.
Ganz so einfach ist das nicht
und es ist ein populäres Märchen, dass Menschen aus einfacher Herkunft meist ehrlicher, weniger selbstverliebt, weniger größenwahnsinnig und insgesamt netter sind als Akademiker. Das Umgekehrte gilt auch nicht. Es gibt tatsächlich auch viele Akademiker, die man besser nicht an die Macht wählt.
"Gut gemeint" ist nicht das Gleiche wie "gut gemacht".
Re: Überlegungen zu Konsequenzen aus den Fällen Baebock, Schulz und Guttenberg
Ist mir alles bekannt. Es ging mir lediglich darum aufzuzeigen, dass akademische Bildung nicht unbedingt erforderlich sein muss, um ein akzeptierter Kanzler zu werden.harry52 hat geschrieben:(12 Jul 2021, 22:51)
(..)
Ganz so einfach ist das nicht
und es ist ein populäres Märchen, dass Menschen aus einfacher Herkunft meist ehrlicher, weniger selbstverliebt, weniger größenwahnsinnig und insgesamt netter sind als Akademiker. Das Umgekehrte gilt auch nicht. Es gibt tatsächlich auch viele Akademiker, die man besser nicht an die Macht wählt.
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Re: Überlegungen zu Konsequenzen aus den Fällen Baebock, Schulz und Guttenberg
Angela Merkel erhält gerade wieder eine Ehrendoktorwürde, mindestens die 18.,
diesmal von der Johns Hopkins University, der privaten Corona-Universität.
Ihre Rede hat sie vermutlich von ihrem Redenschreiber abgekupfert.
diesmal von der Johns Hopkins University, der privaten Corona-Universität.
Ihre Rede hat sie vermutlich von ihrem Redenschreiber abgekupfert.
Drauf so sprach Herr Lehrer Lämpel:
„Dies ist wieder ein Exempel!“
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Re: Überlegungen zu Konsequenzen aus den Fällen Baebock, Schulz und Guttenberg
"Glorreiche Eiche aus Scornicești" klingt aber doch irgendwie geheimnisvoll, nicht so lapidar wie ein gewöhnlicher "Doktor".
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[Humphrey Bogart als Rick Blaine in >Casablanca<, 1942]
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Re: Überlegungen zu Konsequenzen aus den Fällen Baebock, Schulz und Guttenberg
Mir ist es egal ob unser Bundeskanzler, Abitur bzw. studiert hat.
Wichtig wäre für mich das er Verantwortung übernehmen kann, authentisch und ehrlich ist.
Von mir aus kann das auch ein gelernter Tischler mit Hauptschulabschluss sein.
Was uns die ganzen studierten bringen sieht man ja, dann lieber einen ehrlichen Meschen, der sein Leben hart gearbeitet und es nach oben geschafft hat.
Wichtig wäre für mich das er Verantwortung übernehmen kann, authentisch und ehrlich ist.
Von mir aus kann das auch ein gelernter Tischler mit Hauptschulabschluss sein.
Was uns die ganzen studierten bringen sieht man ja, dann lieber einen ehrlichen Meschen, der sein Leben hart gearbeitet und es nach oben geschafft hat.
Hat eigentlich schon mal jemand durchgerechnet, was es kosten würde, die Bundesregierung durch Fachkräfte zu ersetzen `?
Re: Überlegungen zu Konsequenzen aus den Fällen Baebock, Schulz und Guttenberg
Wenn man den Bezug verliert und nicht mehr das Abbild der gesamten Bevölkerung vertritt landet man als Nischenpartei dort wo heute die FDP liegt.JJazzGold hat geschrieben:(12 Jul 2021, 11:18)
Hier sind wir endlich einmal völlig übereinstimmender Meinung.![]()
Entweder sind die Abgeordneten bis in die höchsten Ränge ein Abbild der gesamten Bevölkerung, oder sie verlieren den Bezug zu dieser.
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Re: Überlegungen zu Konsequenzen aus den Fällen Baebock, Schulz und Guttenberg
Die FDP ist seit vielen Jahrzehnten eine Nischenpartei. Eine Volkspartei war sie noch nie. Laut aktueller Sonntagsfrage würden 10% der Bevölkerung sie wählen.Klopfer hat geschrieben:(20 Jul 2021, 07:50)
Wenn man den Bezug verliert und nicht mehr das Abbild der gesamten Bevölkerung vertritt landet man als Nischenpartei dort wo heute die FDP liegt.
https://www.wahlrecht.de/umfragen/
Das ist Kapitalismus:
Die ständige Wahl der Bürger bestimmt das Angebot.
Die ständige Wahl der Bürger bestimmt das Angebot.
Re: Überlegungen zu Konsequenzen aus den Fällen Baebock, Schulz und Guttenberg
Klopfer hat geschrieben:(20 Jul 2021, 07:50)
Wenn man den Bezug verliert und nicht mehr das Abbild der gesamten Bevölkerung vertritt landet man als Nischenpartei dort wo heute die FDP liegt.
Dann landet man hinter der FDP, wie die Die Linke, die ein Wählerklientel sucht, wo keines mehr ist.
Die gefährlichste aller Weltanschauungen ist die der Leute, welche die Welt nie angeschaut haben.
Alexander Freiherr von Humboldt
https://www.youtube.com/watch?v=9FBu2rVuXGI
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Re: Überlegungen zu Konsequenzen aus den Fällen Baebock, Schulz und Guttenberg
Oder bei der die Linke oder den Grünen... oder schlimmstenfalls bei der SPDKlopfer hat geschrieben:(20 Jul 2021, 07:50)
Wenn man den Bezug verliert und nicht mehr das Abbild der gesamten Bevölkerung vertritt landet man als Nischenpartei dort wo heute die FDP liegt.

Am Rande des Wahnsinns stehen keine Geländer!
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Re: Überlegungen zu Konsequenzen aus den Fällen Baebock, Schulz und Guttenberg
Die rechtsradikale AfD hat einen hohen Akademikeranteil und trotzdem sind die strohdoof, leugnen den Klimawandel und so.sünnerklaas hat geschrieben:(11 Jul 2021, 19:50)
- Abitur
- abgeschlossenes Hochschulstudium (vorzugsweise Rechtswissenschaften mit Befähigung zum Richteramt) an einer deutschen Universität
...
- sünnerklaas
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Re: Überlegungen zu Konsequenzen aus den Fällen Baebock, Schulz und Guttenberg
Ausbildung sagt nichts über Intelligenz aus. Man kann Akademiker sein und trotzdem strunzendumm.Paddyroller hat geschrieben:(20 Jul 2021, 11:49)
Die rechtsradikale AfD hat einen hohen Akademikeranteil und trotzdem sind die strohdoof, leugnen den Klimawandel und so.
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Re: Überlegungen zu Konsequenzen aus den Fällen Baebock, Schulz und Guttenberg
...keiner wars... das hat auch mit Akademie nichts zu tun - sondern mit HAFTUNG.Paddyroller hat geschrieben:(20 Jul 2021, 11:49)
Die rechtsradikale AfD hat einen hohen Akademikeranteil und trotzdem sind die strohdoof, leugnen den Klimawandel und so.
Obs zu kalt, zu warm, zu trocken oder zu nass ist:.... Es immer der >>menschgemachte<< Klimawandel. 

Re: Überlegungen zu Konsequenzen aus den Fällen Baebock, Schulz und Guttenberg
@Teeernte: Verstehe ich nicht. Keiner wars, Akademie, Haftung: watte wolle?
Re: Überlegungen zu Konsequenzen aus den Fällen Baebock, Schulz und Guttenberg
sünnerklaas hat geschrieben:(11 Jul 2021, 19:50)
Die Fälle der Kanzlerkandidaten Schulz und Baerbock werfen Fragen nach den Konsequenzen auf. Schulz wurde im Wahlkampf 2017 erfolgreich vorgeworfen, kein Abitur zu haben und zuvor nur Bürgermeister der Stadt Würselen gewesen zu sein. Baerbock wird vorgeworfen, keinerlei Regierungserfahrung zu haben. Auch ihr Studium wirft Fragen auf. Die Debatte bei Schulz und Baerbock war und ist hochgradig polemisch und emotional.
Bricht man die Debatte auf das eigentliche Kernthema herunter, stellen sich Fragen nach konkreten Konsequenzen:
(1) Welche beruflichen und berufspraktischen Qualifikationen muss jemand erfüllen, um in Deutschland Bundeskanzler, Minister, Ministerpräsident oder Oberbürgermeister zu werden? Es wird Zeit, dies klar und rechtlich verbindlich festzulegen. Aus den Fällen Schulz und Baerbock kennen wir einige Eckpunkte, die von Kritikern benannt wurden:
- Abitur
- abgeschlossenes Hochschulstudium (vorzugsweise Rechtswissenschaften mit Befähigung zum Richteramt) an einer deutschen Universität
- Promotion - und damit beim Doktor nicht getrickst wurde: zusätzlich Zulassung zur Habilitation
- Tätigkeit in der freien Wirtschaft
- zeitgleich politische Erfahrung in der Kommunal-, dann Landes- und schließlich in der Bundespolitik
- Ministerämter und Staatssekretärsämter (für einen zukünftigen Bundeskanzler letztendlich nur in den Ressorts Inneres, Äußeres, Justiz).
- Minister können nur solche Ressorts leiten, für die sie beruflich qualifiziert sind. Dasselbe gilt für Landräte und Oberbürgermeister).
Wer die klar festgelegten Vorraussetzungen nicht erfüllt, kann kein Staatsamt ausüben und kann nicht zugelassen werden. Weder auf Bundes- noch auf Landes-, noch auf kommunaler Ebene.
(2) Wie ist mit ausländischen Studienabschlüssen umzugehen? Im Fall Baerbock wurde vermehrt der Verdacht geäußert, da wäre ein "VHS-Kurs" für viel Geld gekauft worden. Vorzuschlagen wäre hier, ausländische Studienabschlüsse - auch bei Abschlüssen im Bologna-Raum - grundsätzlich erst einmal pauschal nicht anzuerkennen und deutschen Abschlüssen automatisch gleich zu stellen. Vielmehr müssen die Abschlüsse im Rahmen der Anerkennung einer genauen qualitativen und juristischen Überprüfung unterzogen werden. Es muss jeder begründete Eindruck vermieden werden, ein zahlungskräftiger Absolvent hätte sich anderswo seinen Abschluss gekauft und sein Zeugnis wäre ihm letztendlich gegen Geldzahlungen ausgestellt worden.
(3) Es geht die Klage, der Ullstein-Verlag nehme das Baerbock-Buch nicht vom Markt. Eine rechtliche Handhabe hätten die Kritiker Baerbocks nicht.
Konsequent wäre es doch, hier eine unabhängige Kontrollinstanz einzuführen, die es einem Verlag in begründeten Fällen verbieten kann, ein Buch weiter zu verkaufen. Per Gericht kann die Entscheidung dann im Instanzenweg überprüft werden.
(4) Kommen wir zu Guttenberg: es ist mir immer noch ein Rätsel, wie begutachtende Professoren so ein fehlerhaftes Machwerk nicht nur haben durchgehen lassen, sondern ihm auch noch ein "summa cum laude" erteilt haben. Konsequenzen für den Wissenschaftsbetrieb als ganzes und für die falsch begutachtenden Professoren hatte der Fall nicht. Dabei hätten diesen Herrn Professoren öffentlich und disziplinarisch die Ohren richtig langgezogen gehört. Ihr Verhalten war aus meiner Sicht nicht nur grob fahrlässig, sie war unehrenhaft und zutiefst unkollegial.
Ich glaube, wenn das alles konsequent 1 zu 1 umgesetzt und in einen guten gesetzlichen Guss gefasst wird, sparen wir uns zukünftig seltsame ad-personam-Wahlkämpfe. Man kann sicher sein: die Kandidaten beherrschen ihr Metier, sie haben es nachweisen können.
Ich glaube , daß Sie da Probleme sehen , wo gar keine sind . Egal , wie vorgebildet ein Bewerber um ein Regierungsamt ist , er wird gar nicht die Möglichkeit haben , die Expertise zu erlangen , die z.B. für ein Ministeramt wünschenswert wären , weil er sonst keine Parteikarriere hätte absolvieren können . Es gibt aber Managementstrategien , die in der Wirtschaft erfolgreich Anwendung finden ( z.B. die EN - ISO 9000ff Normenreihe ) , zu der sich unsere Regierung verpflichten sollte . Ich habe keine Zweifel , daß das ein durchaus erfolgsversprechender Ansatz wäre - und - ich spreche da aus insgesamt 38-jähriger Berufserfahrung . Man darf ruhig dumm sein , man muß sich aber zu helfen wissen .