Sören74 hat geschrieben:(08 Oct 2021, 12:03)
Deine Prämisse ist falsch. Wir haben keine exponentiell wachsende Weltbevölkerung.
Nein, ist nicht falsch! Absolut ist immer noch ein exponentielles Bevölkerungswachstum zu verzeichnen - v.a. durch sinkende Sterberaten aufgrund verbesserter medizinischer Versorgung. Bevölkerungswachstum errechnet sich halt nicht nur durch die Geburtenraten.
Sören74 hat geschrieben:(08 Oct 2021, 12:03)Du schreibst zwar, dass es Dir nicht um die Vor- und Nachteile von konventioneller und ökologischer Landwirtschaft geht, aber zählst hier und in den Beiträgen zuvor angebliche Vor- und Nachteile auf. Warum, wenn es Dir nicht darum geht?
Mir geht es um den Blick auf die Realität und die sieht so aus, dass die Fläche, die pro Kopf der Bevölkerung für die Nahrungsmittelproduktion zur Verfügung steht von 2500m² (2009) auf 1500m² (2050) sinken wird.
Realtät ist ebenso, dass mit sinkendem Flächenanteil pro Kopf der Bevölkerung eine Ernährung mittels ökologischer Landwirtschaft, bei Verzicht auf Gentechnologie und chemische Dünger nicht möglich sein wird.
Ich zeige die Vor- und Nachteile beider Varianten deshalb auf, weil man nicht alles haben kann, auch wenn das einige Träumer in den Industrienationen nicht wahrhaben wollen.
Sören74 hat geschrieben:(08 Oct 2021, 12:03)Ich bin davon überzeugt, dass genau das stattfinden muss, und wir auch auf diesen Weg sind. Zum einen ist ökologische Landwirtschaft kein Nischenprodukt mehr, sondern weitet sich in Europa aus und man wird entsprechende praktische Erfahrungen sammeln, diese mit technologischen Mitteln effizienter zu machen. Auf der anderen Seite gibt es jede Menge nationaler und EU-Regeln, die den konventionellen Anbau und Tierzucht immer strengere Regeln aufgibt. Ja, bei Glyphosat sind wir noch sehr nachlässig, beim Küken-Shreddern gibt es national noch eine Schonfrist, aber dafür sind andere Dinge in Bewegung, wie Kennzeichnungspflicht und Tierschutzauflagen. Mit Hirngespinsten hat das nichts zu tun.
Sorry, aber was du hier nachplapperst, ist der ideologische Quark von wohlstandverwöhnten Leuten, die Null Ahnung haben.
Eine wachsende Weltbevölkerung mit einer Landwirtschaftsform - die einen um bis zu 50% höheren Flächenverbrauch aufweist - bei gleichzeitig abnehmender Fläche für die Nahrungserzeugung, kommt einer Quadratur des Kreises gleich. Das funktioniert nicht, kann auch gar nicht funktionieren.
Ich weiß, dass ökologische Landwirtschaft kein Nischenprodukt mehr ist, ich weiß aber auch, dass die Erträge in der Öko-Landwirtschaft, um bis zu 50% unter denen der konventionellen Landwirtschaft liegen und ich weiß auch, dass in der Öko-Landwirtschaft gerade die Feldfrüchte, bei denen derartige Ertragsdefizite auftreten, nicht bzw kaum angebaut werden und sich auf die konzentriert wird, bei denen die Erträge inetwa denen der konventionellen Landwirtschaft entsprechen.
Als Grund geben Öko-Landwirte u.a. an, dass Erntetechnologie in der Öko-/Bio-Landwirtschaft nicht einsetzbar ist, dass durch geringere Düngergaben, die Nährstoffmengen geringer sind, dass eine höhere Unkrautbelastung/-produktion zu verzeichnen ist etc pp.
Die EU - mag ja durchaus in der Tierzucht strenge Regeln erlassen. Das freut dann besoners die südamerikanischen "Rinderbarone", die dann noch mehr Regenwald brandroden und in Tierweiden und Soja-Felder verwandeln können.
Wenn die wohlstandverwöhnten Europäer von dem leben (sich ernähren) müssten, was der Öko-Landbau saisonal und regional so hergibt, würden sie sich sehr schnell von ihren Spleen verabschieden, weil sie dann nämlich verzichten müssten und zwar kräftig!
Sören74 hat geschrieben:(08 Oct 2021, 12:03)Sorry, aber Deine vielen Gegenfragen geben keine Antwort auf meine Frage, warum ökologische Landwirtschaft bedeuten sollte, keine zusätzliche Bewässerung zu nutzen.
Meine Gegenfragen sollten dich mal zum Nachdenken anregen!
Nur 3% der
globalen Wassermenge sind Süßwasser - also eine sehr begrenzte Ressource. Der größte Teil dieser Süßwasserressourcen sind zudem noch im Gletschereis gebunden, also nicht verfügbar. Das in Wasserkreislauf verfügbare Süßwasser kann nur
einmal verwendet werden - also entweder zur bewässerung oder als Trinkwasser für Menschen. Beides funktioniert nicht!
Sören74 hat geschrieben:(08 Oct 2021, 12:03)Und schon wieder reduzierst Du die Möglichkeiten auf konventionelle und ökologische Landwirtschaft, als wenn es dazwischen nichts anderes gebe. Und wenn ich von global spreche, dann meine ich nicht einzelne Staaten sondern die Summe aller weitweiten Produktionen und da lässt sich sagen, es ist mehr, als eigentlich benötigt wird. Wir haben in dem Punkt kein Herstellungsproblem, sondern ein Verteilungsproblem, welches aber glücklicherweise besser im Griff ist als beispielsweise in den 80er Jahren mit den vielen Hungerkrisen in Afrika und Asien.
Ich meine auch nicht einzelen Staaten!
Es gibt nur ein Entweder-Oder! Entweder man will ökologische Landwirtschaft, dann muss einem auch klar sein, dass die Produkte eine geringere Haltbarkeit aufweisen, also für den Transport über lange/weite Strecken ungeeignet sind.
Dir scheint noch nicht aufgefallen zu sein, dass Öko-Betriebe
direkt vermarkten bzw Handelsketten in der unmittelbaren Umgbung beliefern.
Nein, wir haben kein Verteilungsproblem, wir haben ein ganz anderes Problem und das heißt Überbevölkerung!
Es macht nämlich herzlich wenig Sinn, unsere Überproduktion in arme Länder zu exportieren, OHNE gleichzeitig Hilfe zur Selbsthilfe zu leisten.
Mit Umstellung auf ökologische Landwirtschaft, die sich auf den Anbau von Feldfrüchten konzentriert, die inetwa die gleichen Erträge liefern wie in der konventionellen Landwirtschaft und alle anderen vernachlässigen, dann haben wir sehr bald ein Herstellunge- und Versorgungsproblem und zwar ein massives - vor Ort!
50% geringerer Ertrag bei Getreide, bedeutet auch weniger Brot, 50% weniger Kartoffeln, 30% weniger Bohnen, Zwiebeln oder andere Gemüsearten bedeuten massive Versorgungsengpässe.
Da is nix mehr mit verteilen!
Gegen die menschliche Dummheit sind selbst die Götter machtlos.
Moralische Entrüstung ist der Heiligenschein der Scheinheiligen