Welche Episoden der politischen Geschichte habt ihr live mitbekommen?

[H2O]

Eine total vergeigte Wahl in Berlin und ganz aktuell: der Versuch , sie zu wiederholen.

Üben, üben, üben!

[elmore]

Üben, üben, üben!

Irgendein Wahlergebnis, das von den Wahlaufsichtsbehörden irgendwann als korrekt durchgewunken wird, werden's in der Gaga-Hauptstadt schon noch hinbringen. In diesem linkslackierten Sozl-Biotop wuchs ja auch ein neuer Flughafen zu bewundertem Glanz heran. Dauert halt etwas länger und kostet ein paar Öcken mehr. Aber dafür gibt es ja den Länderfinanzausgleich. Und bei den Nehmerqualitäten war Berlin immer schon ganz vorne dabei.

Einen erneuten links-links-grünen Aufguß werden die schon hinbasteln. Da wird das Rauperl durchmüssen.

[Misterfritz]

Eine total vergeigte Wahl in Berlin und ganz aktuell: der Versuch , sie zu wiederholen.

Ich hatte bisher ein anderes Verständnis von Geschichte - aktuelle Vorgänge fallen da eindeutig nicht drunter.

[Seidenraupe]

Ich hatte bisher ein anderes Verständnis von Geschichte - aktuelle Vorgänge fallen da eindeutig nicht drunter.

Sorry, meine Angewohnheit, Zeitschriften und Bücher gern zuerst "von hinten" zu lesen, macht auch vor Geschichtsbüchern nicht halt.

[Misterfritz]

Sorry, meine Angewohnheit, Zeitschriften und Bücher gern zuerst "von hinten" zu lesen, macht auch vor Geschichtsbüchern nicht halt.

Aha, in welchen Geschichtsbüchern steht denn jetzt diese Wahl schon drin?

[H2O]

Irgendein Wahlergebnis, das von den Wahlaufsichtsbehörden irgendwann als korrekt durchgewunken wird, werden's in der Gaga-Hauptstadt schon noch hinbringen. In diesem linkslackierten Sozl-Biotop wuchs ja auch ein neuer Flughafen zu bewundertem Glanz heran. Dauert halt etwas länger und kostet ein paar Öcken mehr. Aber dafür gibt es ja den Länderfinanzausgleich. Und bei den Nehmerqualitäten war Berlin immer schon ganz vorne dabei.

Einen erneuten links-links-grünen Aufguß werden die schon hinbasteln. Da wird das Rauperl durchmüssen.

Erbarmen! Bis zur Wiedervereinigung hätte West-Berlin ohne tüchtig Westknete und Auslagerung von Unterabteilungen der Bundesregierung wirtschaftlich nicht überleben können. Damals war West-Berlin eine konservative Hochburg, die Springer-Presse gab den Ton an. Fast schon beängstigend...

Was sich heute da abspielt, das übersieht wohl niemand so richtig. Ist natürlich auch keine gute Idee, den Sitz der Bundesregierung kurzerhand "den Kräften des Marktes" zu überlassen... aber 30 Jahre nach der Wiedervereinigung sollte man schon einen gleitenden Übergang dahin einleiten. Ohne Zwang zur wirtschaftlichen Eigenständigkeit wird dieses Politgemisch wohl ewig so weiter fuhrwerken.

[Juergen Neu]

Den Mauerfall 1989.
Leider verlief diese Revolution nicht gründlich genug - nämlich der fehlende Übergang auch auf die westlichen Bundesländer (BRD).
Aus diesem Grunde ist es auch nur zu einer Übernahme gekommen, in der die DDR politisch und gesellschaftlich unter die Räder kam.
Die damalige Bürgerbewegung kam unter die Räder und ist heute bedeutungslos.

[houndstooth]

Hatte mich in einer Klasse einer Privatschule in Berlin befunden, Naehe KFdamm. Ploetzlich drang von draussen lautes Autogehupe durch die Fenster; wollte nicht aufhoeren; wir schauten raus und sahen wie Leute sich freuten indem sie sich begruessten, lachten . Wir riefen aus dem Fenster was denn los sei "Kennedy ist erschossen. Gott sei Dank!" Die ganze Klasse war schockiert; still. Totally surreal. Alle Studenten entlassen. Wir waren alle wie benommen. Keiner konnte was sagen. Jeder fuehlte dass etwas ganz Ungeheures passiert war und jeder irgendwie davon betroffen sein wuerde.

Ich muss sagen, das Hupenkonzert und die offenkundige Freude ueber das Attentat hatte mich damals abgestossen. Als dummer, naiver und ungebildeter 19-Jaehriger hatte ich von nichts 'ne Ahnung, doch fuehlte ich instinktiv: in diese Gesellschaft passe ich nicht hinein.

[Lomond]

Liebe Userinnen und User,

immer mal wieder gibt es politische Ereignisse, welche später in die Geschichte eingehen. Aufstände, Demonstrationen oder andere Ereignisse z.B. im Zusammenhang mit der 68er-Bewegung. Oder auch besondere Reden von politischen Persönlichkeiten, beispielsweise von Obama 2013 in Berlin oder ähnliches mehr.

Welche davon habt ihr persönlich mitbekommen?

die Unruhen in Nnordirland ab dem Jahr 1969

[Lomond]

Hatte mich in einer Klasse einer Privatschule in Berlin befunden, Naehe KFdamm. Ploetzlich drang von draussen lautes Autogehupe durch die Fenster; wollte nicht aufhoeren; wir schauten raus und sahen wie Leute sich freuten indem sie sich begruessten, lachten . Wir riefen aus dem Fenster was denn los sei "Kennedy ist erschossen. Gott sei Dank!" Die ganze Klasse war schockiert; still. Totally surreal. Alle Studenten entlassen. Wir waren alle wie benommen. Keiner konnte was sagen. Jeder fuehlte dass etwas ganz Ungeheures passiert war und jeder irgendwie davon betroffen sein wuerde.

Ich muss sagen, das Hupenkonzert und die offenkundige Freude ueber das Attentat hatte mich damals abgestossen. Als dummer, naiver und ungebildeter 19-Jaehriger hatte ich von nichts 'ne Ahnung, doch fuehlte ich instinktiv: in diese Gesellschaft passe ich nicht hinein.

warum denn hat man sich damals in Berlin darüber gefreut?

[H2O]

Hatte mich in einer Klasse einer Privatschule in Berlin befunden, Naehe KFdamm. Ploetzlich drang von draussen lautes Autogehupe durch die Fenster; wollte nicht aufhoeren; wir schauten raus und sahen wie Leute sich freuten indem sie sich begruessten, lachten . Wir riefen aus dem Fenster was denn los sei "Kennedy ist erschossen. Gott sei Dank!" Die ganze Klasse war schockiert; still. Totally surreal. Alle Studenten entlassen. Wir waren alle wie benommen. Keiner konnte was sagen. Jeder fuehlte dass etwas ganz Ungeheures passiert war und jeder irgendwie davon betroffen sein wuerde.

Ich muss sagen, das Hupenkonzert und die offenkundige Freude ueber das Attentat hatte mich damals abgestossen. Als dummer, naiver und ungebildeter 19-Jaehriger hatte ich von nichts 'ne Ahnung, doch fuehlte ich instinktiv: in diese Gesellschaft passe ich nicht hinein.

Damals studierte ich und lebte ich in (West-)Berlin. Ich kann nur von allseits tiefer Betroffenheit nach dem Mordanschlag auf Präsident Kennedy berichten... halte die Aussage "wie die Leute sich freuten" für ein selektives Wunschdenken. Berlin hatte damals ~2,5 Mio Einwohner. Da wäre die Zahl der Beileidsbekundungen im Kondolenzbuch im Schöneberger Rathaus hilfreich, der Wahrheit näherzukommen.

Präsident Kennedy hatte in (West-) Berlin die Zuneigung vieler Menschen durch seinen Besuch mit Kanzler Konrad Adenauer und Regierendem Bürgermeister Willy Brandt durch seinen zugewandten Auftritt und seine Bekundung: "Isch bin ain Börlinner!" gewonnen.

[Lomond]

Damals studierte ich und lebte ich in (West-)Berlin. Ich kann nur von allseits tiefer Betroffenheit nach dem Mordanschlag auf Präsident Kennedy berichten... halte die Aussage "wie die Leute sich freuten" für ein selektives Wunschdenken. Berlin hatte damals ~2,5 Mio Einwohner. Da wäre die Zahl der Beileidsbekundungen im Kondolenzbuch im Schöneberger Rathaus hilfreich, der Wahrheit näherzukommen.

Präsident Kennedy hatte in (West-) Berlin die Zuneigung vieler Menschen durch seinen Besuch mit Kanzler Konrad Adenauer und Regierendem Bürgermeister Willy Brandt durch seinen zugewandten Auftritt und seine Bekundung: "Isch bin ain Börlinner!" gewonnen.

das meine ich allerdings auch.

[jorikke]

Erbarmen! Bis zur Wiedervereinigung hätte West-Berlin ohne tüchtig Westknete und Auslagerung von Unterabteilungen der Bundesregierung wirtschaftlich nicht überleben können. Damals war West-Berlin eine konservative Hochburg, die Springer-Presse gab den Ton an. Fast schon beängstigend...

Was sich heute da abspielt, das übersieht wohl niemand so richtig. Ist natürlich auch keine gute Idee, den Sitz der Bundesregierung kurzerhand "den Kräften des Marktes" zu überlassen... aber 30 Jahre nach der Wiedervereinigung sollte man schon einen gleitenden Übergang dahin einleiten. Ohne Zwang zur wirtschaftlichen Eigenständigkeit wird dieses Politgemisch wohl ewig so weiter fuhrwerken.

"Bis zur Wiedervereinigung.....Damals war Berlin eine konservative Hochburg..."
Jetzt bin ich sehr überrascht. Eine gute Freundin, mit der ich in der gleichen Fa. gelernt habe, war später neun Jahre Mitglied des Berliner Abgeordnetenhauses. Mitglied der CDU. Bei häufigen Besuchen in Berlin haben wir oft darüber diskutiert, warum die Berliner eher links eingestellt sind.
Mal zur Erinnerung: In den 40 Jahren von 49 - 89 gab es 7 SPD und nur 3 CDU Regierende Bürgermeister. Auf der Zeitschiene gedacht hatte die SPD 28 Jahre das Sagen, die CDU nur 12.
Daraus eine konservative Hochburg zu basteln ist etwas sonderbar.

[H2O]

Diese Anmerkungen sind schon ganz in Ordnung. Einen homogenen Einheitsbrei wird auch kaum eine Großstadt bieten können. Denken wir an Ihr Bundesland, das viele Jahre von CDU-Ministerpräsidenten regiert wurde, und nun seit gefühlt 10 Jahren von einem grünen Ministerpräsidenten. Meiner Wahrnehmung zufolge ein ganz biederer Mann in politischer Verantwortung. Also werde ich mich nicht dahin versteigen, BaWü als links-grün-versifftes Bundesland zu brandmarken. Da sehe ich eher bieder liberale bis konservative Kräfte am Werk.

Berlin war in der Ära Willy Brandt (wieder meine Wahrnehmung seinerzeit) auch eher konservativ als bereit zu umfassenden Änderungen. Oft ein miefiger Stallgeruch... dem ich 1972 aus vielen Gründen, aber eben auch diesen, enteilt bin. Dem hat dann die Ära Diepgen die Krone aufgesetzt, das Zwischenspiel Momper war in politischer Hinsicht ebenso bleiern. Auch der Osten Berlins ist ja nicht an Reformsucht zerschellt, sondern an seiner Unbeweglichkeit.

Ich habe ja viele Jahre in Berlin gelebt; Muttern ist Berlinerin, meine Kinder sind dort zur Welt gekommen. Die Verwandtschaft meiner Frau lebt in Berlin. Der Berliner Stallgeruch der 1960er bis 1980er Jahre steckt mir immer noch in der Nase.

Es kann durchaus sein, daß es eine Deckschicht der politischen Macht gab, die an ihren Vorteilen festhielt, und eine brodelnde Unterschicht, die sich in ganz verrückten politischen Vorstellungen zu Hause fühlte. Das führt zu sehr unterschiedlichen Wahrnehmungen ... Stichwort Schahbesuch, Rudi Dutschke und die 67er Stimmung, ein Hauch Bader-Meinhof, der wortgewaltige Berliner Taxifahrer, die Springerpresse... und jede Menge Knete aus Bonn. Nicht aus eigener Kraft am Leben zu halten; auf jeden Fall unverändert bis zum heutigen Tag. Wie soll man einen solchen inneren Zustand beschreiben... etwa arg fortschrittlich oder doch eher unbeweglich bis ohne den Willen zur Veränderung und Unabhängigkeit?

Ich meine, siehe Ihr grüner Ministerpräsident, das man den Willen zur zeitgemäßen und überfälligen Veränderung nicht unbedingt an den Parteinamen festmachen sollte. Ein Gewusel von Gewerkschaften und anderen Interessenvertretern neigt durchaus zur Beharrung, auch wenn es sich als Fortschrittsbewegung feiert. Oft, natürlich nicht immer, auf Besitzstandswahrung getrimmt und zukunftsängstlich.

[jorikke]

Donnerwetter, so schnell und so ausführlich begründet.
Wir müssen etwas gemein haben.
Meine Frau, wenn sie mich ärgern will, wirft mir immer vor, bevor ich etwas sage habe ich mir schon die Ausreden zurecht gelegt.
Worauf hin ich darauf beharre, so ganz Unrecht habe sie nicht aber Begründung träfe es besser als Ausreden.

[Lomond]

Kennedy habe ich nicht persönlich getroffen, wohl aber Adenauer

[Jörg]

Das letzte Abendmahl.
Nur den Anfangs Buchstaben meines Namen hab ich behalten.

[H2O]

Sie können sich Namensspender für Ihren Anfangsbuchstaben aussuchen: 1-mal Jakobus, 1-mal Johannes, 2-mal Judas, und naja, 1-mal Jesus. Mir blieb solche Ehre versagt! ...aber meine Katzen schmusen doch mit mir!