Kirchenaustritt

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Vongole
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Re: Kirchenaustritt

Beitrag von Vongole »

Kritikaster hat geschrieben: Dienstag 7. Februar 2023, 14:56 Ja, das ist bestimmt eine mögliche Erklärung.

Mal schauen, was andere noch für Ideen haben.
Es könnte schlicht daran liegen, dass sie entweder gläubig sind und/oder die entsprechenden Projekte gut genug finden, um sich zu engagieren.
Hab ich auch schon gemacht, obwohl ich in keiner Kirche bin.
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firlefanz11
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Re: Kirchenaustritt

Beitrag von firlefanz11 »

Und natürlich eine ordentliche Portion Selbstdarstellung.
"Sag, kannst Du mir heute beim Wohltätigkeitsbasar helfen?"
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Umetarek
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Re: Kirchenaustritt

Beitrag von Umetarek »

Kritikaster hat geschrieben: Dienstag 7. Februar 2023, 14:56 Ja, das ist bestimmt eine mögliche Erklärung.

Mal schauen, was andere noch für Ideen haben.
Dann gibts noch die, die nicht nein sagen können, wie beispielsweise ein Freundin von mir, eigentlich ist sie gar nicht mehr gläubig, aber der Pfarrer hat sie gefragt, er bräuchte jemand zum Läuten und jetzt ist sie Presbyterin, meinst du das? ;)
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Kritikaster
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Re: Kirchenaustritt

Beitrag von Kritikaster »

Umetarek hat geschrieben: Dienstag 7. Februar 2023, 16:06 Dann gibts noch die, die nicht nein sagen können, wie beispielsweise ein Freundin von mir, eigentlich ist sie gar nicht mehr gläubig, aber der Pfarrer hat sie gefragt, er bräuchte jemand zum Läuten und jetzt ist sie Presbyterin, meinst du das? ;)
Kein Zweifel für mich, dass es die Frauen auch gibt, wenn Du schon eine solche Person kennst.
Vongole hat geschrieben: Dienstag 7. Februar 2023, 15:19 Es könnte schlicht daran liegen, dass sie entweder gläubig sind und/oder die entsprechenden Projekte gut genug finden, um sich zu engagieren.
Hab ich auch schon gemacht, obwohl ich in keiner Kirche bin.
Ja, das ist natürlich auch sehr naheliegend.

Die Ursachen/Motivationen für das Engagement scheinen also auch hier mannigfaltig zu sein.

Mir stieß halt nur der Widerspruch zwischen der fundamentalen Ablehnung (christlicher) Glaubensgemeinschaften einerseits - heute zum Teil noch mit gegen Frauen begangenem Unrecht begründet - und dem umfangreichen ehrenamtlichen Engagement von Frauen für diese Institutionen andererseits auf.
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Re: Kirchenaustritt

Beitrag von harry52 »

Kritikaster hat geschrieben: Dienstag 7. Februar 2023, 13:23 Dann erkläre doch mal bitte, weshalb sich so viele Frauen in kirchlicher Ehrenarbeit engagieren. Sind die alle zu blöd um zu blicken, was Sache ist? Ich glaube, das sind sie nicht.
Dazu gibt es bereits Erklärungen:

"Einer der einflussreichsten Religionssoziologen der vergangenen Dekaden, Rodney Stark, fasste die Forschungsbefunde zur Religiosität von Frauen und Männern und zu Geschlechtsunterschieden in der Religiosität vor wenigen Jahren wie folgt zusammen: „The fact is that women were and are more religious than men in all known eras and religions and in all contemporary societies.“ (Stark 2008: 8). Die These, dass Frauen grundsätzlich (und immer schon) religiöser als Männer seien, findet sich auch in zahlreichen religionssoziologischen und -psychologischen Lehrbüchern (z.B. Argyle/Beit-Hallahmi, 1975, Batson/Schoenrade/Ventis 1993, Furseth/Repstad 2006, Hood/Hill/Spilka 2009, Trzebiatowska/Bruce, 2012) und Überblicksartikeln (z.B. Collett/Lizardo 2009, Francis 1997, Miller/Hoffmann 1995, Stark 2002), wiewohl die Begründungen, die dafür von den jeweiligen AutorInnen gegeben werden, im einzelnen variieren. Mittlerweile existiert ein ganzes Bündel unterschiedlicher Theorien, die versuchen, den vermeintlich universellen Geschlechtsunterschied in der Religiosität zu erklären (vgl. Francis 1997, Trzebiatowska/Bruce, 2012)."
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Re: Kirchenaustritt

Beitrag von Kritikaster »

harry52 hat geschrieben: Mittwoch 8. Februar 2023, 15:58 Dazu gibt es bereits Erklärungen:

"Einer der einflussreichsten Religionssoziologen der vergangenen Dekaden, Rodney Stark, fasste die Forschungsbefunde zur Religiosität von Frauen und Männern und zu Geschlechtsunterschieden in der Religiosität vor wenigen Jahren wie folgt zusammen: „The fact is that women were and are more religious than men in all known eras and religions and in all contemporary societies.“ (Stark 2008: 8). Die These, dass Frauen grundsätzlich (und immer schon) religiöser als Männer seien, findet sich auch in zahlreichen religionssoziologischen und -psychologischen Lehrbüchern (z.B. Argyle/Beit-Hallahmi, 1975, Batson/Schoenrade/Ventis 1993, Furseth/Repstad 2006, Hood/Hill/Spilka 2009, Trzebiatowska/Bruce, 2012) und Überblicksartikeln (z.B. Collett/Lizardo 2009, Francis 1997, Miller/Hoffmann 1995, Stark 2002), wiewohl die Begründungen, die dafür von den jeweiligen AutorInnen gegeben werden, im einzelnen variieren. Mittlerweile existiert ein ganzes Bündel unterschiedlicher Theorien, die versuchen, den vermeintlich universellen Geschlechtsunterschied in der Religiosität zu erklären (vgl. Francis 1997, Trzebiatowska/Bruce, 2012)."
Die offenbar auch hier sagen: Nichts genaues weiß man nicht.
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Re: Kirchenaustritt

Beitrag von Vongole »

Kritikaster hat geschrieben: Mittwoch 8. Februar 2023, 08:00 (..)

Mir stieß halt nur der Widerspruch zwischen der fundamentalen Ablehnung (christlicher) Glaubensgemeinschaften einerseits - heute zum Teil noch mit gegen Frauen begangenem Unrecht begründet - und dem umfangreichen ehrenamtlichen Engagement von Frauen für diese Institutionen andererseits auf.
Man mag es kaum glauben, aber auch Kirchen wandeln sich, insbesondere die protestantische. ;)
Ich habe z.B. bei meinem damaligen Einsatz eine sehr unkoventionelle Pastorin kennengelernt, der es überhaupt nicht lag, Gottes gutes Werk zu tun, die wollte einfach etwas bewegen, weil sie als moderne Frau es für richtig befand.
Was natürlich nicht ausschließt, dass es in den Kirchen immer noch Frauen gibt, die sich als Gottes (oder des Pfarrers) demütige Dienerinnen sehen, oder Pastoren, die nicht in diesem Jahrhundert angekommen sind.
Mein Eindruck ist allerdings, dass diese Gruppe verschwindend gering ist, Freikirchen, Evangelikale und leider auch viele katholische Gemeinden ausgenommen.
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Re: Kirchenaustritt

Beitrag von harry52 »

Vongole hat geschrieben: Mittwoch 8. Februar 2023, 16:46 Man mag es kaum glauben, aber auch Kirchen wandeln sich, insbesondere die protestantische. ;)
Ja. Kirchen wandeln sich und
das tun sie sogar schon seit Jahrhunderten. Die Kirchen wären schon längst ausgestorben, würden sie sich nicht wandeln und sich anpassen.

Würden die christl. Kirchen in den modernen EU Demokratien
immer noch für die Herrschaft von Monarchen, für Folter und Todesstrafe und für Hexenverbrennungen eintreten, dann würde es sie nicht mehr geben.

Aber auch die evangelische Kirche hat ähnlich hohe Austrittszahlen
wie die katholische. Sie waren sogar meist höher als bei den Katholiken, obwohl letztere mit den Missbrauchsskandalen deutlich mehr Negativschlagzeilen produzierten.

Siehe: https://de.statista.com/statistik/daten ... fessionen/

Es hilft der evangelischen Kirche in Deutschland nicht,
sich schneller an den Zeitgeist anzupassen und insgesamt moderner zu sein und keine großen Skandale zu produzieren. Auch dort schwinden die Mitglieder und das ist beispielsweise auch in den Niederlanden so und vielen anderen EU Demokratien.
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Re: Kirchenaustritt

Beitrag von Kritikaster »

harry52 hat geschrieben: Mittwoch 8. Februar 2023, 22:30 ...Es hilft der evangelischen Kirche in Deutschland nicht,
sich schneller an den Zeitgeist anzupassen und insgesamt moderner zu sein und keine großen Skandale zu produzieren. Auch dort schwinden die Mitglieder und das ist beispielsweise auch in den Niederlanden so und vielen anderen EU Demokratien.
Umso unverständlicher für mich, mit welcher Vehemenz manche/r eine/r ständig gegen diese Institution wettert und "Argumente" für den Austritt zu benennen versucht.

Das "Problem" [das m.E. im Grunde gar keines (mehr) ist] wird sich mit der Zeit doch ganz von selbst erledigen, wenn Du recht hast.
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Re: Kirchenaustritt

Beitrag von Billie Holiday »

harry52 hat geschrieben: Mittwoch 8. Februar 2023, 22:30 Ja. Kirchen wandeln sich und
das tun sie sogar schon seit Jahrhunderten. Die Kirchen wären schon längst ausgestorben, würden sie sich nicht wandeln und sich anpassen.

Würden die christl. Kirchen in den modernen EU Demokratien
immer noch für die Herrschaft von Monarchen, für Folter und Todesstrafe und für Hexenverbrennungen eintreten, dann würde es sie nicht mehr geben.


Aber auch die evangelische Kirche hat ähnlich hohe Austrittszahlen
wie die katholische. Sie waren sogar meist höher als bei den Katholiken, obwohl letztere mit den Missbrauchsskandalen deutlich mehr Negativschlagzeilen produzierten.

Siehe: https://de.statista.com/statistik/daten ... fessionen/

Es hilft der evangelischen Kirche in Deutschland nicht,
sich schneller an den Zeitgeist anzupassen und insgesamt moderner zu sein und keine großen Skandale zu produzieren. Auch dort schwinden die Mitglieder und das ist beispielsweise auch in den Niederlanden so und vielen anderen EU Demokratien.
Dafür lebt der Islam auf trotz Steinigungen, Körperstrafen, Verbot der Homosexualität, mittelalterlicher Sicht auf Frauen.... :cool: Also diese Religion ist jedenfalls auf keinem absteigenden Ast. Ich bin froh, die Machtübernahme des Islam in D nicht mehr zu erleben.
„Wer mich beleidigt, bestimme ich.“ (Klaus Kinski)

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Re: Kirchenaustritt

Beitrag von Sungawakan »

aleph hat geschrieben: Dienstag 7. Februar 2023, 11:05 Das liegt daran, dass bei den Katholiken die Zentrumspartei Favorit war. Für rechtsextreme protestantische Wähler kam eher die NSDAP in Betracht. Unter den Führungspersönlichkeiten findet man genauso viele Katholiken wie Protestanten.
Das erklärt nicht, warum die Katholiken weiterhin der Zentrumspartei anhingen, während sich die Protestanten sich der NSDAP zuwandten.

Im Übrigen ging die Tendenz, unter anderem bei Hitler, in Richtung Islam:
Main: Herr Motadel, lassen Sie uns mit der Tür ins Haus fallen. Heutige Neonazis hassen alle gleichermaßen: Juden, Gelbe, Braune, Schwarze, auch Muslime. Damit stehen sie im Gegensatz zum Original. Führende Nazis des sogenannten Dritten Reiches bewunderten Muslime offenbar. Verkehrte Welt?
Motadel: Ja, einige führende Nazis, also allen voran Hitler und Himmler, waren vom Islam tatsächlich fasziniert. Und sie haben auch wiederholt ihre Sympathie für den Islam bekundet. Das heißt zum Beispiel: Wann immer Hitler während der Kriegsjahre die katholische Kirche kritisierte, verglich er sie gleichzeitig mit dem Islam als gewissermaßen positives Gegenbeispiel.
Das heißt, während er den Katholizismus als schwache, verweichlichte Religion verurteilte, lobte er den Islam oft als starke, aggressive Kriegerreligion. Also, da gab es eine gewisse Faszination für den Islam.
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aleph
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Re: Kirchenaustritt

Beitrag von aleph »

Sungawakan hat geschrieben: Donnerstag 9. Februar 2023, 08:46 Das erklärt nicht, warum die Katholiken weiterhin der Zentrumspartei anhingen, während sich die Protestanten sich der NSDAP zuwandten.
Die Zentrumspartei befriedigte die Interessen der Katholiken ausreichend. Für Protestanten war es einerseits fast schon Verrat, die katholische westlich orientierte Partei zu wählen, während sie andererseits viel mehr unter der Abschaffung der Monarchie zu leiden hatten und die Weimarer Republik weniger akzeptierten und eher dem preussischen Militarismus zuneigten.

Jedenfalls warnten katholische Bischöfe vor der Wahl der NSDAP.
Auf dem Weg zum Abgrund kann eine Panne lebensrettend sein. Walter Jens
Besser schweigen und als Narr zu scheinen, als sprechen und jeden Zweifel zu beseitigen. Abraham Lincoln
Boudicca

Re: Kirchenaustritt

Beitrag von Boudicca »

aleph hat geschrieben: Donnerstag 9. Februar 2023, 09:01 Die Zentrumspartei befriedigte die Interessen der Katholiken ausreichend. Für Protestanten war es einerseits fast schon Verrat, die katholische westlich orientierte Partei zu wählen, während sie andererseits viel mehr unter der Abschaffung der Monarchie zu leiden hatten und die Weimarer Republik weniger akzeptierten und eher dem preussischen Militarismus zuneigten.

Jedenfalls warnten katholische Bischöfe vor der Wahl der NSDAP.
Das ist ein interessanter Punkt über den ich auch schon oft nachgedacht habe. Der Katholizismus hat eine deutlich längere Tradition und ist irgendwie "physischer" als die mehr "vergeistigte" evangelische Religion. Da wandelt sich noch Wasser zu Wein, Brot zu Fleisch, Gott ist anwesend und der Priester kann einem Sünden erlassen. Man betet Heilige an und bitten sie um Hilfe. Die Religion ist präsenter im Leben verankert.

Das gibt es alles oder jedenfalls nicht so in den evangelischen Religionen. Das ist alles abstrakter und schwerer zu greifen. M. E. sind deshalb evangelische Religionen anfälliger für andere weltanschauliche Einflüsse und Philosophien. Das ist ja jetzt gerade auch wieder mit dem Öko- Trend und LBQT der Fall. Da fährt die evangelische Kirche, jedenfalls die Oberschicht der Kirche, voll drauf ab.-
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Re: Kirchenaustritt

Beitrag von Sungawakan »

aleph hat geschrieben: Donnerstag 9. Februar 2023, 09:01 Die Zentrumspartei befriedigte die Interessen der Katholiken ausreichend. Für Protestanten war es einerseits fast schon Verrat, die katholische westlich orientierte Partei zu wählen, während sie andererseits viel mehr unter der Abschaffung der Monarchie zu leiden hatten und die Weimarer Republik weniger akzeptierten und eher dem preussischen Militarismus zuneigten.

Jedenfalls warnten katholische Bischöfe vor der Wahl der NSDAP.
Ja und?

Es war ja nicht so, dass es außer der NSDAP nicht noch andere konservative Parteien gab. So gesehen sind die heutigen Wahlergebnisse im (ehemals) protestantischen Ostdeutschland die Fortsetzung der Wahlergebnisse aus dem Dritten Reich.
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harry52
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Re: Kirchenaustritt

Beitrag von harry52 »

Kritikaster hat geschrieben: Donnerstag 9. Februar 2023, 05:11 Umso unverständlicher für mich, mit welcher Vehemenz manche/r eine/r ständig gegen diese Institution wettert und "Argumente" für den Austritt zu benennen versucht.

Das "Problem" [das m.E. im Grunde gar keines (mehr) ist] wird sich mit der Zeit doch ganz von selbst erledigen, wenn Du recht hast.
In Wahrheit wird selten für den Austritt aus den Kirchen geworben.
Weder hier im Forum noch in den Medien wird ständig und vehement für den Kirchenaustritt geworben. Das ist einfach falsch, was Du sagst. Im Gegenteil: Man hört mindestens genauso oft ein Bedauern über die Austritte.

Ich persönlich habe hier weniger als 20 Postings
dazu geschrieben und beispiesweise zum Ukraine Krieg mehr als 200 Beiträge Also locker zehnmal so viel. Auch AfD und Linke habe ich viel öfter mit scharfer Kritik bedacht, als die kath. oder evang. Kirche.

Es gibt ein Phänomen, dass deine schiefe Wahrnehmung erklärt.
Ist jmd religiös, dann ist das oft mit starken Emotionen verbunden. Viele reagieren bei Kritik an ihrer Religion mit Wut und anderen starken Emotionen.

Selbst Franziskus ballte einmal die Faust,
als er zu den Mohammed Karikaturen befragt wurde: "er kritisierte ... die Karikaturen als eine Beleidigung religiöser Gefühle. Papst Franziskus ...: Wer beleidigt, was anderen heilig ist, wer also bewusst und geschmacklos provoziert, der muss eben mit entsprechenden Reaktionen rechnen. Daher habe er Verständnis für den Zorn der Muslime. So wie der mit seiner Faust rechnen müsse, der seine Mutter beleidige."(FAZ)

Das war übrigens ein Angriff auf den Rechtsstaat durch Franziskus.
Was eine Beleidigung ist, bestimmt der Gesetzgeber (bei uns der Bundestag) und ob die Mutter oder die Religion beleidigt wurde, entscheiden Richter. Wer mit der Faust das Recht in die eigenen Hände nehmen will, ist ein Straftäter. Selbstjustiz ist verboten.
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Re: Kirchenaustritt

Beitrag von Kritikaster »

harry52 hat geschrieben: Donnerstag 9. Februar 2023, 10:13 Es gibt ein Phänomen, dass deine schiefe Wahrnehmung erklärt.
Ist jmd religiös, dann ist das oft mit starken Emotionen verbunden. Viele reagieren bei Kritik an ihrer Religion mit Wut und anderen starken Emotionen.
Na, wenn das die Ursachen für "schiefe Wahrnehmung" sein sollen, dann bin ich froh, mich als klar und geradeaus Wahrnehmenden betrachten zu können. :)
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Re: Kirchenaustritt

Beitrag von aleph »

Sungawakan hat geschrieben: Donnerstag 9. Februar 2023, 09:24 Ja und?

Es war ja nicht so, dass es außer der NSDAP nicht noch andere konservative Parteien gab. So gesehen sind die heutigen Wahlergebnisse im (ehemals) protestantischen Ostdeutschland die Fortsetzung der Wahlergebnisse aus dem Dritten Reich.
Habe ich doch erklärt. Die NSDAP erfüllte offenbar am Ehesten die Bedürfnisse der enttäuschten preußischen, revanchierfreudigen und millitanten Protestanten im Osten. Mit Religion direkt hat das nichts zu tun. Es lag nicht an der katholischen Theologie, dass die Katholiken Zentrum wählten und es lag nicht an der protestantischen Theologie, dass die preußischen Protestanten NSDAP wählten, so wie der heutige Islamismus auch nicht den Islam repräsentiert. Politik ist Politik, auch wenn in einem Lager viele Leute der einen Religion sind.
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Re: Kirchenaustritt

Beitrag von Boudicca »

aleph hat geschrieben: Donnerstag 9. Februar 2023, 10:50 Habe ich doch erklärt. Die NSDAP erfüllte offenbar am Ehesten die Bedürfnisse der enttäuschten preußischen, revanchierfreudigen und millitanten Protestanten im Osten. Mit Religion direkt hat das nichts zu tun. Es lag nicht an der katholischen Theologie, dass die Katholiken Zentrum wählten und es lag nicht an der protestantischen Theologie, dass die preußischen Protestanten NSDAP wählten, so wie der heutige Islamismus auch nicht den Islam repräsentiert. Politik ist Politik, auch wenn in einem Lager viele Leute der einen Religion sind.
ich denke schon, dass das mit Religion zu tun hat. M. W. ist kein evangelischer Bischof/Pastor in der Kanzel aufgestanden und hat gegen die Ermordung Behinderter gewettert. Eine Oma meines Ex war stramme Katholikin und hat Werber der NSDAP mit der Mistforke vom Hof vertrieben. Die waren eben gottlos, die Nazis, mit denen wollte sie nichts zu tun haben. Das war in der tiefsten Eifel, ihr ist nichts passiert, weil der NSDAP-Mensch einen ganz schlechten Ruf hatte, fast der Dorfdepp war, und von niemanden ernst genommen wurde.

ich bin überhaupt kein Fan der katholischen Kirche aber da ist sie viel fester auf dem Boden der Humanität und christlicher Werte geblieben als die evangelische Kirche.
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harry52
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Re: Kirchenaustritt

Beitrag von harry52 »

Boudicca hat geschrieben: Donnerstag 9. Februar 2023, 11:10 ich bin überhaupt kein Fan der katholischen Kirche aber da ist sie viel fester auf dem Boden der Humanität und christlicher Werte geblieben als die evangelische Kirche.
In Sachen "drittes Reich und Nazis" war das so.
Die katholische Kirche hatte im Gegensatz zu der ev. Kirche in Deutschland ganz viele Mitglieder im Ausland. Die angeblichen Untermenschen in Polen waren beispielsweise fast alle treue Katholiken. Auch in Afrika gab es viele Katholiken.

Und auch die Italiener waren meist nicht blond und blauäugig,
übgrigens im Gegensatz zu vielen Polen und Russen. Das war vielleicht auch ein Grund, warum viele Katholiken und auch die Chefs im Vatikan mit dem Rassismus der Nazis ein Problem hatten.
"Gut gemeint" ist nicht das Gleiche wie "gut gemacht".
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Re: Kirchenaustritt

Beitrag von Drehrumbum »

streicher hat geschrieben: Sonntag 5. Februar 2023, 21:21 Sie lehnt diese grundsätzlich ab - den Vers kann sie als Begründung heranziehen. Dann könnte man wieder ableiten, dass sie mit Bisexualität zurechtkommen müsste. Tut sie auch nicht, denn es finden sich im AT wie im NT einige Verse, die sich für die grundsätzliche Ablehnung gleichgeschlechtlichen Verkehrs hernehmen lassen. Und das geht freilich alles auf ältere Traditionen und Ansichten bzw. Weltbilder zurück.
Ich denke, das sie Sexualität grundsätzlich ablehnt, wenn diese nicht zum Zwecke der Vermehrung ausgeübt wird,
was dann Bisexualität inkludiert.
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Re: Kirchenaustritt

Beitrag von Drehrumbum »

streicher hat geschrieben: Sonntag 5. Februar 2023, 21:23 Nun. Die Menschen hatten damals zum Beispiel die Technik nicht, um die kleinen Dinger zu sehen, die für die schrecklichen Krankheitsausbrüche verantwortlich waren. Mit der Entwicklung der Wissenschaft und der Technik lässt sich heute einiges erklären... Wir haben heute einige Mittel zur Hand, um dieser Falle der einfachen Erklärung zu entkommen und nicht einfach nur von der Hand in den Mund zu glauben.
Aber auch nur so weit, wie wie die Wissenschaft es zu erklären vermag.
Mit dem Fortschritt, und den Erklärungen dazu, wächst auch Gleichzeitig die Anzahl der Dinge,
welche nicht dadurch erklärt werden können.
Es bleibt also immer ein recht stabiler Rest, der nicht so "einfach" erklärt werden kann.
Gleichzeitig wird das vorauszusetzende Wissen um die Erklärungen auch zu verstehen ebenfalls größer.
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Re: Kirchenaustritt

Beitrag von Drehrumbum »

firlefanz11 hat geschrieben: Montag 6. Februar 2023, 11:40 Die jüngere Geschichte wohl nicht. Die Geschichte im Mittelalter schon... Sicherlich ist die Kriche nicht selbst in irgendwelchen Ländern eingefallen, hat sich aber stattdessen der Könige u. anderer Herrscher unter ihrer Fuchtel bedient.
War ja auch viel einfacher. SIe brauchte kein eigenes Heer zu unterhalten sondern konnte von den Einnahmen in Saus u. Braus leben u. war praktischerdings auch noch jeglicher Verantwortung für Kriege, und den damit verbundenen Abscheulichkeiten etc. bar.
Ja, und deshalb, sehe ich kein Gleichnis zwischen den Aktivitäten der Kirche im Mittelalter,
und den Bestrebungen Putins/Russlands heute.
Denn wie wir wissen, fällt Russland mit russischen Soldaten in die Ukraine ein.
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Re: Kirchenaustritt

Beitrag von Drehrumbum »

Bogdan hat geschrieben: Montag 6. Februar 2023, 12:55 Hier eine Internetseite über die Geschichte der Katholischen Kirche.

https://kirchenopfer.de/
Das ist nicht die Geschichte der Kirche, sondern nur einer der negativen Aspekte ihrer Intervention in der Welt.
Hier wurden auch wieder Hexenverbrennungen in Feld geführt, wie auch getötete Südamerikaner.
Wenn man sich mit Hexenverbrennungen (deutsche Gegenden) und getöteten Nordamerikanern (Eingeborene Indianer) beschäftigt,
dann wird recht deutlich, das die Kirche an sich, wohl nicht die einzig gültige Ursache für solche Vorgänge ist,
es könnte auch der Mensch an sich, zu diesen Zeiten sein.
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Re: Kirchenaustritt

Beitrag von Bogdan »

Drehrumbum hat geschrieben: Sonntag 26. Februar 2023, 22:23 Das ist nicht die Geschichte der Kirche, sondern nur einer der negativen Aspekte ihrer Intervention in der Welt.
Hier wurden auch wieder Hexenverbrennungen in Feld geführt, wie auch getötete Südamerikaner.
Wenn man sich mit Hexenverbrennungen (deutsche Gegenden) und getöteten Nordamerikanern (Eingeborene Indianer) beschäftigt,
dann wird recht deutlich, das die Kirche an sich, wohl nicht die einzig gültige Ursache für solche Vorgänge ist,
es könnte auch der Mensch an sich, zu diesen Zeiten sein.
Das macht die Verbrechen der christlichen Kirche nicht um ein deut besser, dass andere
auch Verbrechen begangen haben.
Leider leider verjährt Kindesmissbrauch und deren Vertuschen
nach x Jahren. Dann ....
Das ist übrigens auch so ein Skandal und dürfte es in Deutschland aus meiner
Sicht nicht geben.
Eine persönlich-abwertende Bemerkung gegenüber einem anderen User
zeigt die Unfähigkeit, einen sachlichen Disput zu führen.
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Re: Kirchenaustritt

Beitrag von streicher »

Drehrumbum hat geschrieben: Sonntag 26. Februar 2023, 21:55 Ich denke, das sie Sexualität grundsätzlich ablehnt, wenn diese nicht zum Zwecke der Vermehrung ausgeübt wird,
was dann Bisexualität inkludiert.
Wohl ja - sie sieht in der Sexualität eine Zweckgebundenheit.
Die Zukunft ist Geschichte.
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Re: Kirchenaustritt

Beitrag von Drehrumbum »

streicher hat geschrieben: Montag 27. Februar 2023, 08:07 Wohl ja - sie sieht in der Sexualität eine Zweckgebundenheit.
Zur gegebenen Zeit wohl nicht unbegründet. Heute vielleicht obsolet, oder nicht ?
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Re: Kirchenaustritt

Beitrag von streicher »

Drehrumbum hat geschrieben: Montag 6. März 2023, 23:04 Zur gegebenen Zeit wohl nicht unbegründet. Heute vielleicht obsolet, oder nicht ?
Die Frage ist heute wie damals: was ist in der Natur des Menschen. Die Fortpflanzung ist eben nur eine Seite der Medaille. Und wenn zwei sich paaren, die sich nicht fortpflanzen können, ist es eben eine andere Medaille.
Heute wirkt es ganz eigen, denn diejenigen, die über die Sexualität wachen wollen, gehen laut eigenen Regeln keine ein. Da kann man sich natürlich schon fragen: Was soll das?
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Re: Kirchenaustritt

Beitrag von firlefanz11 »

streicher hat geschrieben: Dienstag 7. März 2023, 08:41 Da kann man sich natürlich schon fragen: Was soll das?
Herbert, bist Du 's?! :? :D
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Re: Kirchenaustritt

Beitrag von Michi »

Die evangelische Kirche meldet für 2022 380000 Kirchenaustritte.
https://www.ekd.de/zahl-evangelischer-k ... -77750.htm
Meinungsfreiheit bedeutet, dass deine Meinung nicht illegal ist. Beknackt ist sie trotzdem.
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Re: Kirchenaustritt

Beitrag von streicher »

firlefanz11 hat geschrieben: Dienstag 7. März 2023, 11:13 Herbert, bist Du 's?! :? :D
Der frägt sich das auch. ;) Kinder an die Macht!
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Re: Kirchenaustritt

Beitrag von streicher »

Michi hat geschrieben: Dienstag 7. März 2023, 20:22 Die evangelische Kirche meldet für 2022 380000 Kirchenaustritte.
https://www.ekd.de/zahl-evangelischer-k ... -77750.htm
Waren die Zahlen für die evangelische Kirche jemals so hoch?
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Michi
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Re: Kirchenaustritt

Beitrag von Michi »

streicher hat geschrieben: Dienstag 7. März 2023, 21:55 Waren die Zahlen für die evangelische Kirche jemals so hoch?
Laut kirchenaustritt.de, das Zahlen seit der Wiedervereinigung hat, ist das ein neuer Rekord. Es gab Jahre, da hatten beide Kirchen zusammen weniger Austritte. Für die kath. Kirche stehen noch keine Zahlen fest, aber die wird wahrscheinlich auch einen Rekord aufstellen.
https://www.kirchenaustritt.de/statistik
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firlefanz11
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Re: Kirchenaustritt

Beitrag von firlefanz11 »

Nun ja, so ein Kirchenaustritt muss ja nicht gleich heissen, dass die betreffende Person aufhört zu glauben.
Ich denke die Leute haben die Schnauze voll von der Institution oder davon in Zeiten hoher Inflation Kirchensteuer zahlen zu müssen...
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Zahnderschreit
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Re: Kirchenaustritt

Beitrag von Zahnderschreit »

Michi hat geschrieben: Mittwoch 8. März 2023, 07:20 Laut kirchenaustritt.de, das Zahlen seit der Wiedervereinigung hat, ist das ein neuer Rekord. Es gab Jahre, da hatten beide Kirchen zusammen weniger Austritte.
Stark. :thumbup:
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Re: Kirchenaustritt

Beitrag von streicher »

firlefanz11 hat geschrieben: Mittwoch 8. März 2023, 11:25 Nun ja, so ein Kirchenaustritt muss ja nicht gleich heissen, dass die betreffende Person aufhört zu glauben.
Das stimmt sicherlich auch in nicht wenigen Fällen. Manche schließen sich Glaubensgemeinschaften an, deren Statistiken nicht so offiziell geführt sind (oder nicht so öffentlich diskutiert werden). Andere glauben in ihrem stillen Kämmerlein - individueller.
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Michi
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Re: Kirchenaustritt

Beitrag von Michi »

streicher hat geschrieben: Mittwoch 8. März 2023, 12:09 Das stimmt sicherlich auch in nicht wenigen Fällen. Manche schließen sich Glaubensgemeinschaften an, deren Statistiken nicht so offiziell geführt sind (oder nicht so öffentlich diskutiert werden). Andere glauben in ihrem stillen Kämmerlein - individueller.
Aus dem Gedächtnis: Übertritte in andere Religionsgemeinschaften sind ein seltenes Randphänomen, hat irgendeine kirchliche Studie ergeben. Muss ich bei Gelegenheit mal raussuchen.
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Re: Kirchenaustritt

Beitrag von streicher »

Michi hat geschrieben: Mittwoch 8. März 2023, 14:46 Aus dem Gedächtnis: Übertritte in andere Religionsgemeinschaften sind ein seltenes Randphänomen, hat irgendeine kirchliche Studie ergeben. Muss ich bei Gelegenheit mal raussuchen.
Interessant. Waren Übertritte in andere Konfessionen oder zum Beispiel Freikirchen auch berücksichtigt?
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Re: Kirchenaustritt

Beitrag von Misterfritz »

streicher hat geschrieben: Mittwoch 8. März 2023, 20:44 Interessant. Waren Übertritte in andere Konfessionen oder zum Beispiel Freikirchen auch berücksichtigt?
Das wird ja bei Kirchenaustritt nicht abgefragt - bei der Kirche kann man das nicht machen und das Amt interessiert es nicht :p
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Re: Kirchenaustritt

Beitrag von Michi »

streicher hat geschrieben: Mittwoch 8. März 2023, 20:44 Interessant. Waren Übertritte in andere Konfessionen oder zum Beispiel Freikirchen auch berücksichtigt?
Hab es leider nicht wiedergefunden, ich kann nur folgende unterstützende Datenpunkte angeben:

- Laut deutscher Bischofskonferenz liegt die sonntägliche Kirchenbesuchsquote nur noch bei 4,3% der Mitglieder. Die meisten Austritte kommen wahrscheinlich aus den Reihen der übrigen, die eh nicht mehr hingehen und die brauchen wohl auch keine Ersatzkirche.
- Die altkatholische Kirche hat etwa 15000 Mitglieder und nur ein paar Hundert Übertritte jedes Jahr. Das scheinen also auch die allerwenigsten als Alternative in Betracht zu ziehen.

https://www.dbk.de/fileadmin/redaktion/ ... 0-2021.pdf
https://www.alt-katholisch.de/doppelt-s ... m-vorjahr/
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Re: Kirchenaustritt

Beitrag von Deus81 »

Michi hat geschrieben: Mittwoch 8. März 2023, 07:20 Laut kirchenaustritt.de, das Zahlen seit der Wiedervereinigung hat, ist das ein neuer Rekord. Es gab Jahre, da hatten beide Kirchen zusammen weniger Austritte. Für die kath. Kirche stehen noch keine Zahlen fest, aber die wird wahrscheinlich auch einen Rekord aufstellen.
https://www.kirchenaustritt.de/statistik
Sehr schön. Das kann man doch feiern. Je weniger Leute diesen absurden Vereinen nachlaufen, desto besser.
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Re: Kirchenaustritt

Beitrag von Misterfritz »

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Re: Kirchenaustritt

Beitrag von streicher »

Michi hat geschrieben: Donnerstag 9. März 2023, 08:18 Hab es leider nicht wiedergefunden, ich kann nur folgende unterstützende Datenpunkte angeben:
(...)
https://www.dbk.de/fileadmin/redaktion/ ... 0-2021.pdf
https://www.alt-katholisch.de/doppelt-s ... m-vorjahr/
Danke dir. Ich habe selbst ein paar Leute gekannt, die aus den Großkirchen raus und in Freikirchen eingetreten sind. Umgekehrt dann aber auch...
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Re: Kirchenaustritt

Beitrag von Drehrumbum »

streicher hat geschrieben: Dienstag 7. März 2023, 08:41 Die Frage ist heute wie damals: was ist in der Natur des Menschen. Die Fortpflanzung ist eben nur eine Seite der Medaille. Und wenn zwei sich paaren, die sich nicht fortpflanzen können, ist es eben eine andere Medaille.
Heute wirkt es ganz eigen, denn diejenigen, die über die Sexualität wachen wollen, gehen laut eigenen Regeln keine ein. Da kann man sich natürlich schon fragen: Was soll das?
Grundsätzlich würde ich Sexualität im Allgemeinen und Sexualität, rein zum Zwecke der Fortpflanzung, trennen.
Wenn es um das Wachen, und damit auch dem Urteilen geht, denn wäre doch der am besten geeignet,
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Re: Kirchenaustritt

Beitrag von Billie Holiday »

Drehrumbum hat geschrieben: Samstag 11. März 2023, 20:18 Grundsätzlich würde ich Sexualität im Allgemeinen und Sexualität, rein zum Zwecke der Fortpflanzung, trennen.
Wenn es um das Wachen, und damit auch dem Urteilen geht, denn wäre doch der am besten geeignet,
welcher unbefangen (unabhängig davon) ist ?
Vielleicht grundsätzlich einfach die Nase aus fremden Betten raushalten.
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Re: Kirchenaustritt

Beitrag von streicher »

Drehrumbum hat geschrieben: Samstag 11. März 2023, 20:18 Grundsätzlich würde ich Sexualität im Allgemeinen und Sexualität, rein zum Zwecke der Fortpflanzung, trennen.
Wenn es um das Wachen, und damit auch dem Urteilen geht, denn wäre doch der am besten geeignet,
welcher unbefangen (unabhängig davon) ist ?
Wer ist unabhängig und damit unbefangen? Was meinst du dann mit "unabhängig"? Oder ist es lediglich ein Postulat, dass jemand unbetroffen sei?

Warum sollten nicht diejenigen sich ein Urteil bilden, die von Sexualität betroffen sind bzw. sexuelle Wesen sind? Vielleicht sind sie sogar besser geeignet, Sexualität einzuordnen.
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Re: Kirchenaustritt

Beitrag von Zahnderschreit »

Michi hat geschrieben: Donnerstag 9. März 2023, 08:18 Die meisten Austritte kommen wahrscheinlich aus den Reihen der übrigen, die eh nicht mehr hingehen und die brauchen wohl auch keine Ersatzkirche.
Davon gehe ich auch aus. Es ist ja auch nicht so, dass man unbedingt irgendeine Religion braucht und nur dann aus der Kirche austreten kann, wenn man einen Ersatz hat. Klar, in Einzelfällen wird es das auch geben. Aber die Mehrheit der Kirchenaustritte "korrigiert" wahrscheinlich nur den ungefragten Kircheneintritt.
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Re: Kirchenaustritt

Beitrag von Deus81 »

Billie Holiday hat geschrieben: Sonntag 12. März 2023, 10:47 Vielleicht grundsätzlich einfach die Nase aus fremden Betten raushalten.
So sieht es aus. Werden die Kirchen aber immer versuchen.
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Re: Kirchenaustritt

Beitrag von Billie Holiday »

Deus81 hat geschrieben: Montag 13. März 2023, 12:18 So sieht es aus. Werden die Kirchen aber immer versuchen.
Bei mir nicht. Bin kein Mitglied in diesen Vereinen. :cool:
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Re: Kirchenaustritt

Beitrag von streicher »

Deus81 hat geschrieben: Montag 13. März 2023, 12:18 So sieht es aus. Werden die Kirchen aber immer versuchen.
Das hängt aber auch nicht zuletzt an der dahinterliegende Religion oder an den Schriften. Es wurde von Anfang an geschnüffelt. Die christliche Religion ist von Haus aus übergriffig.
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Re: Kirchenaustritt

Beitrag von sünnerklaas »

streicher hat geschrieben: Freitag 10. März 2023, 13:44 Danke dir. Ich habe selbst ein paar Leute gekannt, die aus den Großkirchen raus und in Freikirchen eingetreten sind. Umgekehrt dann aber auch...
Diese Entwicklung gibt es schon seit längerem: die besonders Frommen kehren der Katholischen Kirche den Rücken, weil die seit März 2013 nicht mehr "glaubenstreu" sei. Viele hatten große Hoffnungen auf den Ratzinger gesetzt. Und es sah ja auch so aus, als würde er sie nicht enttäuschen: Exkommunikation der Bischöfe der Pius-Bruderschaft aufgehoben, Alte Messe wieder zugelassen. Die Hoffnung der Ewiggestrigen war: es ginge zurück in die Zeit vor dem 2. vatikanischen Konzil bzw. zurück zum Pontifikat von Pius XII.. Also auch die Rückkehr zur knallharten Abgrenzung gegenüber anderen Konfessionen: keinerlei Gespräche, keinerlei Dialoge mit den anderen. Diese warmen Träume sind dann allerspätestens im März 2013 wie eine Seifenblase zerplatzt. Aus tiefer Enttäuschung haben sich dann besonders Fromme abgewandt.
Diese spezielle Klientel der rechtsoffenen Katholiken war übrigens mit die erste, die sich schon in der ersten Hälfte der 10er Jahre Putin zugewandt haben: der würde aber mal so richtig gegen die "Homosexualisten" durchgreifen, da mal aufräumen, mit eisernem Besen kehren und alle bestrafen. Manche Portale sind da schon nach RU abgedampft.
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