Großbritannien - post Brexit

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Adam Smith
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Re: Großbritannien - post Brexit

Beitrag von Adam Smith »

Trutznachtigall hat geschrieben: Mi 10. Aug 2022, 07:26 Das beruht nicht nur auf Fachkräftemangel. Die Herrschaften wollen Knete sehen.

Hier ein Leserkommentar zu dem BBC-Bericht:
Mit einer privaten Versicherung findet man einen Zahnarzt.
Werden wir Zeugen des Todes der NHS-Zahnheilkunde?
Aber im Prinzip nicht mehr über das staatliche Gesundheitssystem (NHS).
Das ist Kapitalismus:

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TheManFromDownUnder
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Re: Großbritannien - post Brexit

Beitrag von TheManFromDownUnder »

Adam Smith hat geschrieben: Mi 10. Aug 2022, 09:12 Mit einer privaten Versicherung findet man einen Zahnarzt.



Aber im Prinzip nicht mehr über das staatliche Gesundheitssystem (NHS).
Ist wie bei uns. Medicare bezahlt keine Zahnbehandlung, stimmt nicht ganz, nur ganz einfaches Zeug wie Zahn Extraktion und nur bei wenigen Zahnaerzten.

Also selber zahlen oder privat versichert aber die Privatenkrankenhassen zahlen nicht viel. Wurzelbehandlung $ 3000 und zurueck bekommt man lediglich $ 900 und das nur einmal im Jahr. Bei Kronen etc schaut es noch schlechter aus, deshalb Zahnbehandlung mit Urlaub in Thailand koppeln. Wesentlich billiger und wesentich besser.

Ansonsten ist Medicare sehr gut hier.
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Adam Smith
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Re: Großbritannien - post Brexit

Beitrag von Adam Smith »

Nach dem Brexit kommt die Wahrheit ans Licht.
Eine alte Tonaufnahme aus ihrer Zeit, die jüngst vom „Guardian“ veröffentlicht wurde, bringt Truss derzeit in Bedrängnis: Darauf erklärt sie, die britischen Arbeiter müssten gefälligst „mehr schuften“, statt es bei der Arbeit an „Hingabe“ fehlen zu lassen.
https://www.stuttgarter-nachrichten.de/ ... 8c963.html
In einer am Dienstag von der Zeitung »The Guardian« veröffentlichten Tonaufnahme sagt Truss, britischen Arbeitern würden »Fertigkeit und Eifer« fehlen. »Mentalität und Einstellung« britischer Arbeiter seien mitverantwortlich für die relativ niedrige Produktivität des Landes.

Es gebe ein grundlegendes Problem mit der »britischen Arbeitskultur«, so Truss weiter in den Äußerungen, die aus ihrer Zeit als Spitzenvertreterin des Finanzministeriums zwischen 2017 und 2019 stammen. Britische Arbeiter müssten »mehr schuften«. »Wenn Sie nach China gehen, ist das ziemlich anders, das kann ich Ihnen garantieren.
https://www.spiegel.de/ausland/grossbri ... 13d8ef7803
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Re: Großbritannien - post Brexit

Beitrag von Adam Smith »

TheManFromDownUnder hat geschrieben: Mi 10. Aug 2022, 09:32 Ist wie bei uns. Medicare bezahlt keine Zahnbehandlung, stimmt nicht ganz, nur ganz einfaches Zeug wie Zahn Extraktion und nur bei wenigen Zahnaerzten.
Nur hat das NHS-Zahnarzt-System im Jahr 2015 noch halbwegs funktioniert. Man musste nur 3 Monate im Durchschnitt warten.

https://nordengland.net/2015/04/21/auts ... zu-finden/
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Re: Großbritannien - post Brexit

Beitrag von TheManFromDownUnder »

Adam Smith hat geschrieben: Mi 17. Aug 2022, 17:25 Nur hat das NHS-Zahnarzt-System im Jahr 2015 noch halbwegs funktioniert. Man musste nur 3 Monate im Durchschnitt warten.

https://nordengland.net/2015/04/21/auts ... zu-finden/
3 Monate warten bwei Zahnschmerzen halte ich nicht fuer halbwegs funktionieren.
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Re: Großbritannien - post Brexit

Beitrag von Misterfritz »

Geldmangel
Jeder vierte Brite will laut Umfrage im Winter aufs Heizen verzichten
Die dramatischen Preisanstiege bei Gas und Öl werden für viele Briten zum echten Problem. Die liberaldemokratische Partei warnte, dass Familien gezwungen würden, »herzzerreißende Entscheidungen« zu treffen.
https://www.spiegel.de/wirtschaft/energ ... 7fde640311
Das in Kombination mit nicht gedämmten Häusern, miesen Fenstern und feuchten Wintern wird sicherlich die Krankheitsrate bei den Briten hochschnellen lassen. Und eine Lungenentzündung bei dem Gesundheitssystem dürfte auch kein Spass werden.
Aber immerhin, die Briten haben jetzt die Kontrolle ...
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Re: Großbritannien - post Brexit

Beitrag von H2O »

Misterfritz hat geschrieben: Mo 29. Aug 2022, 08:47 Das in Kombination mit nicht gedämmten Häusern, miesen Fenstern und feuchten Wintern wird sicherlich die Krankheitsrate bei den Briten hochschnellen lassen. Und eine Lungenentzündung bei dem Gesundheitssystem dürfte auch kein Spass werden.
Aber immerhin, die Briten haben jetzt die Kontrolle ...
Wir müssen trotz unsere Enttäuschung über GBs Austritt aus der EU fair bleiben. Die schlecht gedämmten Häuser und der vernachlässigte Gesundheitssektor sind schon in der Zeit der Mitgliedschaft in der EU entstanden. Natürlich ist nicht die EU dafür verantwortlich zu machen; vor allem keine EU-Regelung, die dazu Veranlassung gab.

Ärgerlich bleibt die Erinnerung an die vielen Lügen der konservativen Regierungspartei, die letztendlich zur Entscheidung BREXIT geführt haben. Dafür sind allein die Briten verantwortlich; in einem freien Land kann man sich jenseits von Regierungshandeln darüber unterrichten, was Sache ist. Wenn es also im Reiseverkehr und im Zugang zur EU-Wirtschaft nun unangenehm rumpelt, werden nun sicher etliche Briten mit dem Nachdenken über ihre Entscheidung beginnen.
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Re: Großbritannien - post Brexit

Beitrag von Atue001 »

H2O hat geschrieben: Mi 31. Aug 2022, 07:35 Wir müssen trotz unsere Enttäuschung über GBs Austritt aus der EU fair bleiben. Die schlecht gedämmten Häuser und der vernachlässigte Gesundheitssektor sind schon in der Zeit der Mitgliedschaft in der EU entstanden. Natürlich ist nicht die EU dafür verantwortlich zu machen; vor allem keine EU-Regelung, die dazu Veranlassung gab.

Ärgerlich bleibt die Erinnerung an die vielen Lügen der konservativen Regierungspartei, die letztendlich zur Entscheidung BREXIT geführt haben. Dafür sind allein die Briten verantwortlich; in einem freien Land kann man sich jenseits von Regierungshandeln darüber unterrichten, was Sache ist. Wenn es also im Reiseverkehr und im Zugang zur EU-Wirtschaft nun unangenehm rumpelt, werden nun sicher etliche Briten mit dem Nachdenken über ihre Entscheidung beginnen.
Fairerweise muss man ergänzen, dass in vielen Politikfeldern eigentlich alle EU-Staaten hinter den Möglichkeiten des Sinnvollen zurück geblieben sind. 16 Jahre Merkel haben in Deutschland dazu geführt, dass man die Energiepolitik zwar aus der Atomkraft raus gelenkt hat, aber nicht ausreichend in Richtung regenerative Energien entwickelt wurde. In Frankreich hat man weiterhin vor allem auf Atomstrom gesetzt - obwohl neue AKWs dramatisch lange Bauzeiten haben und teuer sind. Die Folge - aktuell importiert Frankreich viel Strom aus Deutschland, weil viele veraltete AKWs derzeit einfach nicht am Netz sind.....

Politische Fehler findet man in jedem EU-Staat - meist ist aber die Ursache nicht die EU! Üblich ist aber, dass bei Enttäuschungen der eigenen Bevölkerung gerne die EU als Schuldiger genutzt wird, um vom eigenen Versagen abzulenken.

Und dennoch: Auch die EU ist in ihren Politikansätzen alles andere als Fehlerfrei.....

Fehler also allüberall.....einer der größten Fehler war dennoch absehbar der Brexit.....
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Re: Großbritannien - post Brexit

Beitrag von schokoschendrezki »

Großbritannien hat der EU nicht nur undichte Fenster sondern auch einen postkolonialen Geist eingehaucht. Frankreich früher, UK später. Sie haben zur Befreiung Deutschlands wesentlich beigetragen. Aber die Geburt der EUB wurde maßgeblich von der Idee geprägt, dass Frankreich und UK mächtige Einfluss-Reiche zu sein haben. Frankreich in Nordafrika zum Beispiel. Projekt "Eurafrika". Algerienkrieg. UK im Nahen Osten zum Beispiel. Der Weg der EU von Montanunion über EWG wurde maßgeblich von diesen postkolonialen Vorstellungen geprägt.

Die Gründung Israels zum Beispiel wird nicht zu Unrecht auf britische Initiativen zurückgeführt. Es ist aber so: Die Briten wollten unmittelbar nach dem Krieg mit allen Mitteln ein Überhandnehmen von Juden im Raum Palästina verhindern. Zu diesem Zweck hatten sie z.B. mehrere tausend Juden, die nach Israel wollten, auf Zypern inhaftiert. Um die Ausreise von Juden mit dem Flüchtliungsschiff "Exodus 47" zu verhindern, war extra der britische Außenminister nach Frankreich gereist. Die Exodus wurde zur Rückkehr gezwungen. Und ausgerechnet im Land der Judenmörder wurden Juden von Briten aus dem Schiff hinausgeprügelt. "Aus der Hölle in den Alptraum" titelte der Spiegel. Warum? Weil die Briten ganz einfach um ihre Weltmachtstellung im Nahen Osten fürchteten, wenn sich dort irgendein Überhang von Juden breitmachen würde.

Das alles muss man sich noch mal ins Gedächtnis zurückrufen. Der Geist der EU ... das was viele irgendwie mit "Europa" verbinden ... ist durch und durch von den postkolonioalen Weltmachtphantasien Frankreichs und des Vereinigten Königreichs geprägt. Und schon allein deshalb; Ich will nicht das sein, was man einen "überzeugten Europäer" nennt. Ich will ein kritischer Europäer sein!
Ich habe nie in meinem Leben irgendein Volk oder Kollektiv geliebt ... ich liebe in der Tat nur meine Freunde und bin zu aller anderen Liebe völlig unfähig (Hannah Arendt)
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Re: Großbritannien - post Brexit

Beitrag von Misterfritz »

schokoschendrezki hat geschrieben: Do 1. Sep 2022, 04:00Aber die Geburt der EUB wurde maßgeblich von der Idee geprägt, dass Frankreich und UK mächtige Einfluss-Reiche zu sein haben.
EUB?
Kann es sein, dass Du keine Ahnung von den Anfängen der Montanunion/EWG/EU hast?
Aber darum geht es hier nicht, sondern um GB - und zwar aktuell!
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Re: Großbritannien - post Brexit

Beitrag von H2O »

Atue001 hat geschrieben: Do 1. Sep 2022, 02:00 (...)

Politische Fehler findet man in jedem EU-Staat - meist ist aber die Ursache nicht die EU! Üblich ist aber, dass bei Enttäuschungen der eigenen Bevölkerung gerne die EU als Schuldiger genutzt wird, um vom eigenen Versagen abzulenken.

Und dennoch: Auch die EU ist in ihren Politikansätzen alles andere als Fehlerfrei.....

Fehler also allüberall.....einer der größten Fehler war dennoch absehbar der Brexit.....
Von Polen aus gesehen erkenne ich dieses kindliche Verhalten sehr wohl; allerdings will mir im Augenblick kein deutsches Ärgernis einfallen, bei dem D auf die EU zeigt.

Aber in den großen Linien stimme ich Ihnen zu! Es ist ja immer schön, wenn andere an meinem Unglück schuld sind! Und schon kann ich lustig in aller Unschuld weiter wursteln.
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Re: Großbritannien - post Brexit

Beitrag von Atue001 »

H2O hat geschrieben: Do 1. Sep 2022, 08:33 Von Polen aus gesehen erkenne ich dieses kindliche Verhalten sehr wohl; allerdings will mir im Augenblick kein deutsches Ärgernis einfallen, bei dem D auf die EU zeigt.
In Deutschland ist es durchaus populär die EU mit überbordender Bürokratie und Regulierungswut gleich zu setzen. Als Pseudonym dafür hält die Gurkenkrümmungsverordnung her, die schon lange wieder abgeschafft ist...

https://www.handelsblatt.com/politik/in ... 41428.html

Darüber hinaus gibt es immer wieder eigentlich ziemlich sinnvolle EU-Richtlinien, die Deutschland nicht oder zumindest nicht rechtzeitig umsetzt. Ältere Beispiele finden sich ausgerechnet auch im Bereich der Umweltpolitik, in der die BRD sich gerne als Vorreiter sehen würde - was sie aber oft genug gar nicht ist. https://www.tagesspiegel.de/politik/ric ... 70282.html
Ein jüngeres und noch spannend werdendes Beispiel ist die EU-Arbeitszeitrichtlinie. Deren konsequente Umsetzung nach jüngeren EuGH-Urteilen steht in Deutschland noch aus. Spannend wird, ob Deutschland einen Weg findet, Themen wie die Vertrauensarbeitszeit zu erhalten - oder ob absehbar demnächst überall konsequent Arbeitszeit erfasst werden muss.

Bestimmte Parteien verweisen in ihrer Kritik gerne auf Brüssel - beispielsweise wenn es um die Themen Freizügigkeit, Umgang mit Flüchtlingen, den Euro und die EZB und einiges mehr geht. Es ist aber richtig, dass in Deutschland generell die Akzeptanz der EU sehr breit verwurzelt ist, und die Kritik sich doch meist an den Rändern abspielt.
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Re: Großbritannien - post Brexit

Beitrag von H2O »

Atue001 hat geschrieben: Fr 2. Sep 2022, 01:56 (...)
....Es ist aber richtig, dass in Deutschland generell die Akzeptanz der EU sehr breit verwurzelt ist, und die Kritik sich doch meist an den Rändern abspielt.
Den Satz hätten Sie besser gleich ganz obenan stellen sollen. Ich halte ihn für zutreffender als die Wiedergabe der Stänkereien nörgelnder Randgruppen.
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Re: Großbritannien - post Brexit

Beitrag von schokoschendrezki »

Misterfritz hat geschrieben: Do 1. Sep 2022, 08:10 EUB?
Kann es sein, dass Du keine Ahnung von den Anfängen der Montanunion/EWG/EU hast?
Aber darum geht es hier nicht, sondern um GB - und zwar aktuell!
Lieber Misterfritz, ich hab mich vertippt. Sorry.
Und es kann alles mögliche sein.

Meine Beziheungen zu UK sind davon geprägt, dass mein Sohn für das UK-Unternehmen Rolls Royce Triebwerke arbeitet, meine Tochter und mein Neffe längere Zeit in UK studiert und gearbeitet haben und die Kirchengemeinde meines Wohnorts eine jahrelange aktive Partnerschaft zu einer in Schottland pflegt.

Wirtschaftlich gesehen ist natürlich das Unternehmen Rolls Royce von Bedeutung. Es hat mit dem "Ultrafan"-Triebwerk eine Art technologischen Quantensprung hingelegt. Die Frage ist nur, welcher Flugzeugbauer es einsetzen will. Und unternehmensintern: Welche Rolle die Unternehmensstandorte nach dem brexit spielen sollen. Für Geschäfte mit Airbus bieten sich verständlicherweise Oberursel im Taunus und Dahlewitz südlich von Berlin eher an als Standorte in UK.
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Re: Großbritannien - post Brexit

Beitrag von Vongole »

Liz Truss hat sich durchsetzt wird neue britische Premierministerin.
https://www.spiegel.de/ausland/grossbri ... 9ca2663533

Das dürfte kein Spaß für die Mehrzahl der Briten werden, und auf die EU kommen wieder neue Streitthemen zu.
Passender Kommentar vom Guardian:
The first thing Prime Minister Liz Truss needs to do? U-turn on everything she believes in
https://www.theguardian.com/commentisfr ... n-policies
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Re: Großbritannien - post Brexit

Beitrag von Misterfritz »

Vongole hat geschrieben: Mo 5. Sep 2022, 17:12Das dürfte kein Spaß für die Mehrzahl der Briten werden
Das sehen die Briten wohl auch so
https://www.spiegel.de/ausland/liz-trus ... c0e8aca2cb
Larry scheint das einzig stabile Element der Downingstreet zu sein.
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Re: Großbritannien - post Brexit

Beitrag von Misterfritz »

Ansage der US-Regierung an Truss:
Spannungen um Nordirland-Abkommen
USA drohen Truss mit Konsequenzen bei Änderungen am Brexitvertrag
Die USA haben die neue britische Premierministerin davor gewarnt, den Streit über Nordirland eskalieren zu lassen. Das würde sich negativ auf Gespräche um ein Handelsabkommen zwischen Großbritannien und den USA auswirken.
https://www.spiegel.de/ausland/spannung ... f909428fc6
Mal schauen, wie weit Truss sich wagt.
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Re: Großbritannien - post Brexit

Beitrag von Trutznachtigall »

Misterfritz hat geschrieben: Di 6. Sep 2022, 21:01 Larry scheint das einzig stabile Element der Downingstreet zu sein.
Larry ist zwar schon im Seniorenalter, aber bei guter Pflege kann er wohl noch ein paar Jährchen sammeln und einigen Premiers mit gutem Rat zur Seite stehen.

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Re: Großbritannien - post Brexit

Beitrag von sünnerklaas »

Vongole hat geschrieben: Mo 5. Sep 2022, 17:12
Das dürfte kein Spaß für die Mehrzahl der Briten werden, und auf die EU kommen wieder neue Streitthemen zu.
Hinzu kommt, dass anscheinend die Queen sehr ernsthaft erkrankt. Bei einem Alter von 96 Jahren ist ihr Tod absehbar. Und der wird, selbst wenn in GB der Monarch heute praktisch nichts zu sagen hat, nach über 70 Jahren - also fast einem dreiviertel Jahrhundert - andauernden Regentschaft einen einschneidenden Umbruch, eine Zäsur bedeuten.
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Re: Großbritannien - post Brexit

Beitrag von Tom Bombadil »

Die Queen ist tot :(
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Re: Großbritannien - post Brexit

Beitrag von H2O »

Misterfritz hat geschrieben: Do 8. Sep 2022, 09:27 Ansage der US-Regierung an Truss:

Mal schauen, wie weit Truss sich wagt.
Vermutlich wird sie sich sehr zurück halten. Wenn's mit der EU schon nicht so dolle läuft, dann auch noch die USA verärgern? Dazu gehört dann doch erhöhte Streitlust!

Angeblich (DLF-Kommentar zur Amtsübernahme der neuen PM Trusss) bereitet BoJo schon im Kreise treuer Gefolgsleute seine Rückkehr ins Amt vor. Verdammt noch einmal, dieses Land muß doch kaputt zu kriegen sein!
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Re: Großbritannien - post Brexit

Beitrag von Vongole »

May the Queen rest in peace. :(
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Re: Großbritannien - post Brexit

Beitrag von H2O »

Tom Bombadil hat geschrieben: Do 8. Sep 2022, 19:37 Die Queen ist tot :(
Ein trauriger Augenblick in meinem Leben. Ich erinnere mich noch gut an ihre Krönung nach dem Tode ihres Vaters.
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Re: Großbritannien - post Brexit

Beitrag von Bolero »

Tom Bombadil hat geschrieben: Do 8. Sep 2022, 19:37 Die Queen ist tot :(
Jetzt darf der mit den Segelohren doch noch König werden.
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Re: Großbritannien - post Brexit

Beitrag von Vongole »

Weitere Beiträge zum Tod von Queen Elizabeth bitte hier entlang:
https://www.politik-forum.eu/viewtopic. ... 2#p5258962

Auf diese Weise können andere politische Themen zu GB hier im Strang gepostet werden.
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Re: Großbritannien - post Brexit

Beitrag von Misterfritz »

Geplanter Freihandel nach dem Brexit
Truss begräbt die Hoffnung auf ein schnelles Abkommen mit den USA
Brexit-Befürworter setzten auf ein Handelsdeal zwischen Großbritannien und den USA. Doch nun muss Premierministerin Liz Truss einräumen, dass sie noch nicht einmal eine Chance für Verhandlungen sieht.
https://www.spiegel.de/wirtschaft/freih ... 962e579b91
Das hätten ihr auch andere vorhersagen können, falls sie auf diese gehört hätte. Aber alles nicht so wild:
Truss versuchte, die Bedeutung eines Abkommens mit den USA herunterzuspielen. Vorrang hätten Handelsverträge mit Indien und arabischen Staaten sowie der Beitritt zum Pazifik-Handelsabkommen CPTTP, sagte die Regierungschefin.
Klar, diese Länder schlagen natürlich mit Wirtschaftskraft die USA um Längen :D
Brexit-Befürworter hatten mit der Begründung für den EU-Austritt geworben, dass Großbritannien dann viel einfacher einen Handelsvertrag direkt mit den USA schließen könne.
Das kommt davon, wenn man nicht vorhat, geschlossene Verträge einzuhalten.
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Re: Großbritannien - post Brexit

Beitrag von Misterfritz »

Folge der Steuersenkungspläne
Pfund stürzt auf niedrigsten Stand seit 37 Jahren
Die neue britische Regierungschefin Liz Truss will mit mehr Schulden und niedrigeren Steuern die Wirtschaft stützen. Die Opposition kritisiert, dass vor allem Reiche profitieren. Auch Anleger reagieren schockiert.
[....]
Unter anderem sollen zuvor beschlossene Erhöhungen der Sozialversicherungsbeiträge, Körperschaftsteuer und Alkoholsteuer rückgängig gemacht werden.
https://www.spiegel.de/wirtschaft/gross ... 7a5cf21b68
Dann kann man sich die Situation wenigstens preiswerter schönsaufen.
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Re: Großbritannien - post Brexit

Beitrag von Stein1444 »

Vielen Tories dürfte bei der aktuellen Umfrage von YouGov der Arsch auf Grundeis gehen

Labour 54%
Tories 21%
Liberal Democrats 7%
Gren 6%
SNP 5%
Andere 7%

Es zeichnet sich eine Jahrhundert Niederlage ab wenn sich nichts ändert.
Bernd Höcke :D

Ich habe eine Isolierte Rechtschreibschwäche. Ich gebe mein bestes keine Fehler zu machen.

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Re: Großbritannien - post Brexit

Beitrag von sünnerklaas »

Misterfritz hat geschrieben: Di 20. Sep 2022, 13:24
Klar, diese Länder schlagen natürlich mit Wirtschaftskraft die USA um Längen :D
Hat nicht irgendein Brexiteer davon gefaselt, die Zukunft von "Greater Britian 2.0" liege im Indo-Pazifik und am liebsten würde er GB dorthin beamen?
Am Ende reicht es dann nur für ein Handelsabkommen mit den Taliban...
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Re: Großbritannien - post Brexit

Beitrag von TheManFromDownUnder »

sünnerklaas hat geschrieben: Do 29. Sep 2022, 22:20 Hat nicht irgendein Brexiteer davon gefaselt, die Zukunft von "Greater Britian 2.0" liege im Indo-Pazifik und am liebsten würde er GB dorthin beamen?
Am Ende reicht es dann nur für ein Handelsabkommen mit den Taliban...
Ich glaube das war Frog Mouth Nigel Farage von Putin's Gnaden
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Re: Großbritannien - post Brexit

Beitrag von sünnerklaas »

TheManFromDownUnder hat geschrieben: Sa 1. Okt 2022, 09:24 Ich glaube das war Frog Mouth Nigel Farage von Putin's Gnaden
Mich würde ja mal interessieren, ob und wie viel Geld BoJo und andere Brexiteer-Tories auf irgendwelchen Pfaden von Putin zugesteckt bekommen haben. Die Lügen-Architektur der Brexit-Kampagne hatte ja erstaunlich viele Elemente, die eine ja mindestens eine Co-Autorenschaft Moskaus vermuten lassen.
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Re: Großbritannien - post Brexit

Beitrag von Misterfritz »

Immerhin hat Truss einen "klaren Plan" ...
Britische Wirtschaftskrise
Regierungschefin Truss räumt »kurzfristige Störungen« durch ihre Politik ein
Nach enormen Turbulenzen am britischen Kapitalmarkt rechtfertigt Premierministerin Truss ihr Steuersenkungsprogramm. In der Bevölkerung muss sie aber noch viel Überzeugungsarbeit leisten.
[....]
»Nicht alle sind zufrieden damit, was wir tun, aber ich möchte der Bevölkerung versichern, dass die Regierung einen klaren Plan hat, was das Richtige für das Land ist«, schrieb Truss. »Nichts davon wird über Nacht passieren, aber es ist das Richtige. Wir werden durchkommen.«
https://www.spiegel.de/ausland/grossbri ... 0c1384c94e
Das ist hübsch schwammig formuliert und es es ist nicht wirklich klar, wer mit "wir" gemeint ist, die durchkommen sollen. :p
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Re: Großbritannien - post Brexit

Beitrag von Misterfritz »

Das wird nix mit dem klaren Plan :p
»Wir haben es verstanden, wir haben zugehört«
Britische Regierung kassiert umstrittene Steuerpläne für Topverdiener
Mit einem gesenkten Steuersatz für Spitzenverdienende wollte die britische Regierung die Wirtschaft ankurbeln. Nach heftiger Kritik vollzieht sie nun eine Kehrtwende.
https://www.spiegel.de/wirtschaft/briti ... a4235682fd
Thatcher hätte das durchgezogen, so wird das nix mit Truss' Erbe :D
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Re: Großbritannien - post Brexit

Beitrag von Stein1444 »

Misterfritz hat geschrieben: Mo 3. Okt 2022, 10:18 Das wird nix mit dem klaren Plan :p
Thatcher hätte das durchgezogen, so wird das nix mit Truss' Erbe :D
Bei derzeit 61% Labour Vs 23% Tories in der neusten Umfrage muss Truss aufpassen das sie nicht als Sargträgerin dieser Partei endet.
Bernd Höcke :D

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Re: Großbritannien - post Brexit

Beitrag von H2O »

Vielleicht sollten wir uns doch zur Ernüchterung unserer Empfindungen zum Brexit den ARTE-Film in YouTube ansehen:
Royaume-Uni : les premiers effets du Brexit - Le dessous des cartes | ARTE
  • Vereinigtes Königreich: Die ersten Auswirkungen des BREXITs - hinter die Landkarten (gesehen)
Der Bericht zeigt mit klaren Zahlenangaben, daß entgegen allen Erwartungen weder die britische Industrie noch die britische Finanzwirtschft unter den Folgen des Brexits leiden. Der weiterhin anziehende Finanzplatz London sucht 75.000 Mitarbeiter. Die Industrie wächst tüchtig. Natürlich wird auch für GB Nachteiliges berichtet... aber ich fand das Gesamtbild gar nicht so schwarz in schwarz. Die Aussicht auf den Zerfall des Vereinigten Königreichs schien mir die größte Bedrohung für GB zu sein.

Vielleicht lassen wir uns auch durch unsere Überzeugung blenden, daß die EU ein geniales Zukunftsprojekt ist? Ich sehe das auch weiterhin so, aber etwas ernüchtert bin ich nun doch.
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Re: Großbritannien - post Brexit

Beitrag von Atue001 »

Die Folgen des Brexit sind doch durch die aktuellen Verträge dramatisch abgemildert. Solange sich GB noch nicht zu weit von der EU rechtlich entfernt, ist GB halt lediglich zu einem Vasallenstaat der EU geworden, der zwar scheinbar eigenständig unterwegs sein kann, aber allenfalls im Rahmen dessen, was die EU beschließt.

Beispiel: Ladegeräte.....wenn die EU sich nun endlich für einheitliche Ladegeräte entschließt, wird GB davon einfach mit profitieren. Theoretisch könnte GB unterschiedliche Ladegeräte zulassen....oder sogar einfordern. Wird aber wohl nicht passieren. Wer also bestimmt den Takt? Eben - nicht GB. GB sitzt nicht mehr mit am Tisch, sondern muss mit dem leben, was die EU bestimmt.

Je weiter sich GB von der EU rechtlich entfernt, desto umfassender werden die wirtschaftlichen Auswirkungen. Sollte GB aus dem DSGVO-Rechtsraum ausgeschlossen werden, hat dies Folgen.
Eine ganze Reihe weiterer Folgen entfalten sich erst langfristig. So muss London nun definieren, wie sie ihre Universitäten und die internationale Forschung neu aufstellen. Sie können dabei mit der EU kooperieren - oder eben auch nicht. Wenn sie ersteres tun, verhandelt dann in der Sache ein relativ kleiner Staat mit der großen EU - wenn sie nicht kooperieren, dann werden sie von der EU ausgeschlossen. Meint GB ernsthaft, es kann auf der Ebene der Forschung mit einem Gebilde wie der EU konkurrieren? Wohl eher nur in ganz wenigen Spezialgebieten.....und auch da gilt: Ohne Kooperation mit der EU ist vieles teuer und wenig wert.

GB hat auch heute noch Möglichkeiten, sich auf Kooperation mit der EU einzulassen - beispielsweise im EWR, über die EFTA oder auch über direkte Verträge mit der EU, die aber auch erst ausgehandelt werden müssen. Und da GB vor allem den letzten Status der bilateralen Verträge anstrebt - da hat die EU klare Vorgaben gemacht, was sie akzeptiert und was nicht. Und GB sitzt da nicht am längeren Hebel.....

Es ist ja nicht so, dass man als NICHT-EU-Staat sich nicht entwickeln könnte.....in der Nachbarschaft der EU und im Konkurrenzkampf international aber ernsthaft zu meinen, dass man umfassend in allen möglichen Bereichen mit Mächten wie den USA, CHINA, der EU und noch ein paar mehr auch als GB konkurrieren kann - das zeugt von einem gesunden Optimismus, einer tendenziellen Überschätzung eigener Möglichkeiten und faktisch davon, dass man unterm Strich sich mit dem Arrangieren wird, was die wirklich wichtigen Machtblöcke der Welt vorgeben. Und zu denen gehört die EU, aber nicht mehr GB.

Die Problematik, dass GB jetzt auch noch offene Fragestellungen zur internen Stabilität hat - wird die Zukunft von GB weiter destabilisieren - die EU hingegen lehnt sich dabei zurück und wartet einfach ab. GB hat verloren und verliert weiter - wenn vielleicht nicht kurzfristig am BIP, dann doch deutlich am Einfluss.
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H2O
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Re: Großbritannien - post Brexit

Beitrag von H2O »

Na ja, kommt mir schon etwas sehr nach "Hurrah EU" vor. Die EU hat noch viele Entwicklungsschritte zu gehen... die sie vermutlich ohne GB leichter gehen kann als mit. Aber triumphierend ausposaunen: "Ihr kleinen Würstchen!", das läge mir sehr fern. Ich bin ebenfalls überzeugt davon, daß der BREXIT politisch ein ziemlich britischer Schwachsinn war. Und die Attraktivität der EU wird steigen, wenn sie die ausstehenden Entwicklungsschritte vollzogen hat... auch davon bin ich überzeugt.
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Re: Großbritannien - post Brexit

Beitrag von Maikel »

Atue001 hat geschrieben: Do 6. Okt 2022, 00:15 Beispiel: Ladegeräte.....wenn die EU sich nun endlich für einheitliche Ladegeräte entschließt, wird GB davon einfach mit profitieren. Theoretisch könnte GB unterschiedliche Ladegeräte zulassen....oder sogar einfordern. Wird aber wohl nicht passieren."
Warum nicht? Andere Ladegeräte einfordern wäre natürlich Blödsinn, aber GB kann andere Ladegeräte zulassen; bzw. Ladebuchsen an den Geräten, denn auf die kommt es an.

Die EU-Vorschrift, daß ab einem Zeitpunkt in 2 Jahren alle Geräte eine bestimmte Art von Ladebuchsen haben soll, ist mal wieder bürokratischer Unsinn, da diese Buchsen bis dahin, oder kurze Zeit danach, vom technischen Fortschritt überrollt werden.
Auch wenn der Grundgedanke, daß man nicht immer ein neues Ladegerät braucht, nicht schlecht ist.

BTW: Ladegeräte braucht man in GB eh andere, da die andere Netz-Steckdosen haben.
Die Steckdosen zu vereinheitlichen hat die EU nämlich bis heute nicht geschafft, oder nicht gewagt.
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Re: Großbritannien - post Brexit

Beitrag von Atue001 »

Unterm Strich ist es mir persönlich völlig Schnuppe, welche Regelungen GB für Ladegeräte schafft oder nicht......im entsprechenden Markt entscheidet vor allem Masse.
Wenn also die EU entscheidet, dass USB-C der Standard ist, dann wird die entsprechende Industrie in Richtung USB-C arbeiten - und nicht ausgerechnet und nur für den Nischenmarkt GB andere Lösungen teuer anbieten. GB kann da regeln was sie wollen - es wird auf den EU-Standard hinauslaufen.

Durch den Austritt aus der EU hat GB deshalb genau in solchen und vielen vergleichbaren Fragestellungen erreicht, dass sie selbst nicht mehr mit verhandeln können.....aber faktisch einfach die Standards der EU übernehmen müssen - weil die Anbieter entscheiden, dass die besondere Behandlung des Nischenmarktes GB gegenüber den Standards der EU sich nicht lohnt.

Also bleibt es bei den EU-Standards - alternativ dann noch bei den Standards von China oder den USA - aber EIGENE Standards wird London nicht durchsetzen können.

Mit dem Brexit hat London also vor allem an Einfluss verloren.
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Re: Großbritannien - post Brexit

Beitrag von Maikel »

Atue001 hat geschrieben: Fr 7. Okt 2022, 01:25 Unterm Strich ist es mir persönlich völlig Schnuppe, welche Regelungen GB für Ladegeräte schafft oder nicht......im entsprechenden Markt entscheidet vor allem Masse.
Wenn also die EU entscheidet, dass USB-C der Standard ist, dann wird die entsprechende Industrie in Richtung USB-C arbeiten - und nicht ausgerechnet und nur für den Nischenmarkt GB andere Lösungen teuer anbieten.
Weltweit wetrachtet ist der EU-Markt eine Nische, wenn auch eine große.
weil die Anbieter entscheiden, dass die besondere Behandlung des Nischenmarktes GB gegenüber den Standards der EU sich nicht lohnt.
Mal sehen, wie viele Anbieter entscheiden, manche Modelle nicht für den EU-Markt anzubieten. Oder dort nur schlechtere Versionen, die sich z.B. nicht so schnell laden lassen.
alternativ dann noch bei den Standards von China oder den USA
Eben - die Briten können dann auch (bessere) Geräte nach diesen Standards kaufen und nutzen.
Die menschliche Sprache ist einzigartig, aber nicht eindeutig.
Jeder Versuch, sich mitzuteilen, kann nur mit dem Wohlwollen der anderen gelingen.
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Re: Großbritannien - post Brexit

Beitrag von Atue001 »

Maikel hat geschrieben: Fr 7. Okt 2022, 08:15 Weltweit wetrachtet ist der EU-Markt eine Nische, wenn auch eine große.


Mal sehen, wie viele Anbieter entscheiden, manche Modelle nicht für den EU-Markt anzubieten. Oder dort nur schlechtere Versionen, die sich z.B. nicht so schnell laden lassen.


Eben - die Briten können dann auch (bessere) Geräte nach diesen Standards kaufen und nutzen.
Weltweit betrachtet sind auch die Märkte der USA oder CHINAS oder INDIENS eine Nische......und trotzdem werden weltweite Anbieter diese Märkte nicht ignorieren.
In der Vergangenheit hatte die Anbieter viele Möglichkeiten, wie sie das Laden ihrer Geräte organisieren konnten.....dass da was revolutionär besseres dabei gewesen wäre als das Laden mit USB-C.....war nicht so auffällig.
Die Briten könnten bessere Geräte nach eigenen Standards kaufen und nutzen......nur: Massenware ist das wohl eher nicht. Preiswert und gut sind dann doch eher die Geräte, die für MAssenmärkte wie den US-Markt, den Markt der EU, China, Indien und Rußland produziert werden.....an der EU kommt in diesem Markt kaum jemand wirklich vorbei! An GB hingegen.....wo genau noch mal liegt dieses GB und warum sollte man es überhaupt kennen?
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Re: Großbritannien - post Brexit

Beitrag von Maikel »

Atue001 hat geschrieben: So 9. Okt 2022, 00:19 Die Briten könnten bessere Geräte nach eigenen Standards kaufen und nutzen......nur: Massenware ist das wohl eher nicht. Preiswert und gut sind dann doch eher die Geräte, die für MAssenmärkte wie den US-Markt, den Markt der EU, China, Indien und Rußland produziert werden
Und nochmal: Die Briten brauchen keinen eigenen Standard zu kreieren. Sie haben die Freiheit, Geräte zu kaufen, die für US-Markt, den Markt der EU, China, Indien oder Rußland produziert werden.

Wir hingegen sind auf die Geräte beschränkt, die für den EU-Markt gebaut wurden.
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Re: Großbritannien - post Brexit

Beitrag von H2O »

Maikel hat geschrieben: So 9. Okt 2022, 09:10 Und nochmal: Die Briten brauchen keinen eigenen Standard zu kreieren. Sie haben die Freiheit, Geräte zu kaufen, die für US-Markt, den Markt der EU, China, Indien oder Rußland produziert werden.

Wir hingegen sind auf die Geräte beschränkt, die für den EU-Markt gebaut wurden.
Das Bild stimmt dennoch nicht. Der EU-Binnenmarkt stellt eine besonders hohe Zahl zahlungsbereiter Kunden, auf die kein Gerätehersteller verzichten möchte. Dafür sorgt schon der internationale Wettbewerb. Industrienormen haben sich durhgesetzt, weil sie eben unübersehbare Vorteile bieten. Diese Normen lassen sich auch an vorteilhafte neuere Entwicklungen anpassen. Da sitzen schließlich keine Dummköpfe.

Und, ehrlich gesagt, bei "Konsumgeräten" wäre in den meisten Fällen weniger tatsächlich mehr. Das mag an meinem Lebensalter liegen.... ;)
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Re: Großbritannien - post Brexit

Beitrag von Maikel »

H2O hat geschrieben: Mo 10. Okt 2022, 10:36 Das Bild stimmt dennoch nicht.
Was soll daran nicht stimmen? Die Briten sind nicht von der EU-Norm abhängig, sondern können auch Geräte nach anderen Normen kaufen. Was mir als Deutscher verwehrt bleibt.
Somit haben die Briten durch den Brexit in solchen Punkten eine größere Freiheit bekommen
Industrienormen haben sich durchgesetzt, weil sie eben unübersehbare Vorteile bieten. Diese Normen lassen sich auch an vorteilhafte neuere Entwicklungen anpassen. Da sitzen schließlich keine Dummköpfe.
In diesem Fall geht es aber nicht darum, ob eine Norm sich auf dem Markt durchsetzt, sondern daß die EU mit ihrer Vorschrift den Markt auf Jahre aushebelt. Und eben verhindert, daß eine bessere Lösung sich zeitnah durchsetzen kann.

"Lassen sich anpassen" und "werden zeitnah angepaßt" sind in der EU erfahrungsgemäß zwei ganz unterschiedliche Dinge.
Ob das daran liegt, daß dort nur Dummköpfe sitzen, sei dahingestellt. Ich vermute die "Dummheit" eher in der Form der Organisation.
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Re: Großbritannien - post Brexit

Beitrag von H2O »

Maikel hat geschrieben: Mo 10. Okt 2022, 13:51 Was soll daran nicht stimmen? Die Briten sind nicht von der EU-Norm abhängig, sondern können auch Geräte nach anderen Normen kaufen. Was mir als Deutscher verwehrt bleibt.
Somit haben die Briten durch den Brexit in solchen Punkten eine größere Freiheit bekommen
Und damit auch mehr Elektroschrott. Das ist die andere Seite dieser vermeintlichen Freiheit.
[Selbstverständlich können Sie ein nicht EU-normgemäßes Gerät erwerben. Versandhandel mit britischem Geschäftssitz.)
In diesem Fall geht es aber nicht darum, ob eine Norm sich auf dem Markt durchsetzt, sondern daß die EU mit ihrer Vorschrift den Markt auf Jahre aushebelt. Und eben verhindert, daß eine bessere Lösung sich zeitnah durchsetzen kann.
Wirklich "innovative Produkte" haben allenfalls Sicherheitsnormen zu erfüllen. Aber immer mehr von nahezu gleichen Produkten; die sind an Schnittstellen zu anderen Geräten genormt.
"Lassen sich anpassen" und "werden zeitnah angepaßt" sind in der EU erfahrungsgemäß zwei ganz unterschiedliche Dinge.
Ob das daran liegt, daß dort nur Dummköpfe sitzen, sei dahingestellt. Ich vermute die "Dummheit" eher in der Form der Organisation.
EU-Normen ermöglichen freien Wettbewerb von Herstellern auf dem EU-Binnenmarkt, die sich bis dahin mit nationalen Normen auf dem heimischen Markt gegen die schmutzige Konkurrenz eingeigelt hatten.
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Re: Großbritannien - post Brexit

Beitrag von Kohlhaas »

Maikel hat geschrieben: Mo 10. Okt 2022, 13:51In diesem Fall geht es aber nicht darum, ob eine Norm sich auf dem Markt durchsetzt, sondern daß die EU mit ihrer Vorschrift den Markt auf Jahre aushebelt. Und eben verhindert, daß eine bessere Lösung sich zeitnah durchsetzen kann.
Die EU hat doch überhaupt keine Norm gesetzt. Sie hat lediglich verordnet, dass es eine einheitliche Norm für verschiedene Geräte geben muss. Welche Norm das ist, bleibt den Herstellern überlassen. Das hat bei Handys schon reibungslos funktioniert. Warum soll es nicht geräteübergreifend gehen? Die Hersteller machen das doch schon von sich aus. Ich kann bereits jetzt mein Smartfone, mein Tablet und mein Notebook mit nur einem Kabel laden. Welche "bessere" Lösung sollte es denn geben? Es geht doch darum, dass ein Kunde nicht ständig drei verschiedene Ladekabel mit sich rumschleppen oder die Dinger bei jedem neukauf neu erwerben muss.

Und hierbei werden sich die Hersteller dann ganz sicher eher an einem Markt mit fast einer halben Milliarde kaufkräftiger Kunden orientieren als am "Freiheitsgefühl" britischer Nutzer.
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Re: Großbritannien - post Brexit

Beitrag von Maikel »

H2O hat geschrieben: Mo 10. Okt 2022, 14:21 EU-Normen ermöglichen freien Wettbewerb von Herstellern auf dem EU-Binnenmarkt, die sich bis dahin mit nationalen Normen auf dem heimischen Markt gegen die schmutzige Konkurrenz eingeigelt hatten.
Aus Weltsicht igelt die EU sich also mit einer eigenen Norm ein, und beschränkt somit den Wettbewerb mit Herstellern außerhalb der EU.
Die menschliche Sprache ist einzigartig, aber nicht eindeutig.
Jeder Versuch, sich mitzuteilen, kann nur mit dem Wohlwollen der anderen gelingen.
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Re: Großbritannien - post Brexit

Beitrag von Maikel »

Kohlhaas hat geschrieben: Mo 10. Okt 2022, 14:37 Die EU hat doch überhaupt keine Norm gesetzt. Sie hat lediglich verordnet, dass es eine einheitliche Norm für verschiedene Geräte geben muss. Welche Norm das ist, bleibt den Herstellern überlassen.
Erste Fundstelle https://www.tagesschau.de/ausland/europ ... u-101.html
In der EU verkaufte Mobiltelefone, Tablets und Kameras müssen spätestens Ende 2024 über einen USB-C-Anschluss verfügen.
Liegt die Tagesschau damit daneben?
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Re: Großbritannien - post Brexit

Beitrag von H2O »

Maikel hat geschrieben: Mo 10. Okt 2022, 18:14 Aus Weltsicht igelt die EU sich also mit einer eigenen Norm ein, und beschränkt somit den Wettbewerb mit Herstellern außerhalb der EU.
Das ist wahr; die EU hat mit ihrem Binnenmarkt tatsächlich einen größeren gemeinsamen Wirtschaftsraum geschaffen, in dem erfolgreiche Unternehmen ungehindert von nationalen Egoismen zu Partnern für den Weltmarkt heran wachsen können. Deshalb lohnt es sich ja auch für unsere Wirtschaftspartner in aller Welt, wenn sie um den Zugang zu diesem großen Markt kämpfen... etwa, indem sie ihre Normen mit denen des EU-Binnenmarkts harmonisieren. Meine Vermutung: Britische Unternehmen werden im eigenen Wachstumsinteresse die EU-Normen anwenden, ohne ihren Staat zu fragen, und der ist der Aufgabe enthoben, sich eigene Normen zu schaffen. Vom Mitgestalten des Gemeinsamen Marktes haben die Briten sich aus eigenem Entschluß verabschiedet.
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Re: Großbritannien - post Brexit

Beitrag von Kohlhaas »

Maikel hat geschrieben: Mo 10. Okt 2022, 18:17 Erste Fundstelle https://www.tagesschau.de/ausland/europ ... u-101.html

Liegt die Tagesschau damit daneben?
USB-C ist doch der Standard, den die Industrie mehrheitlich gesetzt hat. Das hat sich doch nicht die EU ausgedacht. Es ist nunmal der Standard, der mit Abstand am weitesten verbreitet ist. Der wird auch nicht nur in mobilen Geräten sondern inzwischen auch in vielen anderen Endgeräten wie Desktop-PCs, Fernseher, Kühlschränke, Autos und und und ... verwendet. Den hat nicht die EU entworfen, sondern die Industrie. Die EU legt lediglich fest, dass es jetzt keine Zulassung mehr für Hersteller geben wird, die zwanghaft irgendwelche Nischenprodukte verwenden wollen. Nischenprodukte dürfen dann ja gern in GB verkauft werden. Wenn die Unabhängigkeit von GB DARAN hängt, dann soll es so sein. Da habe ich kein Problem mit. Ich behaupte aber mal: DESWEGEN wäre GB nicht aus der EU ausgetreten. Auch auf der Insel haben die Menschen kein Interesse an dem früher üblichen "Kabelsalat".

Das ist übrigens ein absolut randständiger Aspekt des Brexit. Und der ist nichtmal ansatzweise symptomatisch für den Brexit. Das ist nur ganz praktischer Verbraucherschutz. Was habe ich mich schon rumgeärgert, wenn ich einen neuen Rasierer gekauft habe und der Ladestecker des alten Kabels völlig sinnfrei nicht in die Buchse des neuen Geräts passte...! Zum Teil sogar im Programm ein und desselben Herstellers. Sowas soll "sinnvoll" sein???? Sowas soll die Frage nach der Existenzberechtigung der EU begründen???

Wenn wir andere Problem nicht haben, ist alles gut!
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