Das Corona-Impfdesaster: Auswirkungen, Verantwortungen und Konsequenzen

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franzmannzini

Re: Das Corona-Impfdesaster: Auswirkungen, Verantwortungen und Konsequenzen

Beitrag von franzmannzini »

Sören74 hat geschrieben:(08 Jul 2021, 22:56)

So langsam scheint der Kipppunkt zu kommen, dass mehr Impfstoffe als Impffreiwillige in Deutschland vorhanden sind. Insbesondere der Wunsch nach AZ ist deutlich zurückgegangen. Ich hoffe nur, man verpasst nicht den Moment, die vielen Impfunschlüssigen (auf positive Art) rechtzeitig vor dem Herbst zu motivieren.
Wie sieht eine "positive Art" des Motivierens denn aus ?

07/2020
https://www.aerzteblatt.de/nachrichten/ ... en-koennte
In der Trierer Studie boten die Wissenschaftler um Marc Oliver Rieger den Teilnehmern drei Motivationsstränge an, die für eine Impfung sprachen. Davon beruhten zwei auf ego­is­tischen Motiven: eine Impfung senke das eigene Sterberisiko und verhindere Einschrän­kungen durch einen Ausbruch der Krankheit.
Die dritte – altruistische – Motivation war: Geimpfte seien eine geringere Ansteckungs­gefahr für Risikogruppen und für Menschen, die nicht geimpft werden könnten.
Ist da was Positives bei ?
Sören74

Re: Das Corona-Impfdesaster: Auswirkungen, Verantwortungen und Konsequenzen

Beitrag von Sören74 »

franzmannzini hat geschrieben:(08 Jul 2021, 23:05)

Wie sieht eine "positive Art" des Motivierens denn aus ?
In den letzten Tagen habe ich so viele Beispiele aus dem Ausland gehört. Vom kostenlosen Donut bis zum Ende des Jahres bis zur Millionen Dollar-Verlosung.
franzmannzini hat geschrieben:Ist da was Positives bei ?
Klar, darauf hinzuweisen, dass man die Wahrscheinlichkeit einen schweren Verlauf zu bekommen, deutlich reduzieren kann, ist positiv. Positive Aufklärung. Aber auch das man etwas positives tut für andere, die sich nicht schützen können oder wollen.
Sören74

Re: Das Corona-Impfdesaster: Auswirkungen, Verantwortungen und Konsequenzen

Beitrag von Sören74 »

P.S.: Man kann auch auf einen anderen positiven, wahren Effekt hinweisen. Den auf die Volkswirtschaft. Und das ist im Grunde ein alter Hut, der schon vor Corona galt: "In den USA habe sich gezeigt, dass jeder US-Dollar, der für Impfstoffe gegen Diphtherie, Tetanus und Keuchhusten ausgegeben worden sei, einen gesamtgesellschaftlichen Return of Investment von 27 Dollar ausgelöst habe."

https://www.aerztezeitung.de/Politik/Ho ... 02395.html

Umso mehr gilt das für die Corona-Impfung. :)
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Europa2050
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Re: Das Corona-Impfdesaster: Auswirkungen, Verantwortungen und Konsequenzen

Beitrag von Europa2050 »

Sören74 hat geschrieben:(08 Jul 2021, 23:14)

P.S.: Man kann auch auf einen anderen positiven, wahren Effekt hinweisen. Den auf die Volkswirtschaft. Und das ist im Grunde ein alter Hut, der schon vor Corona galt: "In den USA habe sich gezeigt, dass jeder US-Dollar, der für Impfstoffe gegen Diphtherie, Tetanus und Keuchhusten ausgegeben worden sei, einen gesamtgesellschaftlichen Return of Investment von 27 Dollar ausgelöst habe."

https://www.aerztezeitung.de/Politik/Ho ... 02395.html

Umso mehr gilt das für die Corona-Impfung. :)
Zweifelsohne sind deine Argumente gewichtig und der gesamtgesellschaftliche ROI von Investitionen in Impfung beträchtlich.

Soweit es um Aufklärungs/Werbekampagnen und mobile Impfteams (Impfung kommt zu den Leuten) bin ich auch dabei.

Aber alle Goodies, Verlosungen und anderen Bestechungen wie z.B. in den USA lehne ich als Hardcoreliberaler strikt ab.
Es sind erwachsene Leute, sie hatten Informationen und Möglichkeiten zur Impfung und hatten sich aus welchen Gründen auch immer dagegen entschieden. Mit den Folgen ihrer - jederzeit revidierbaren - Entscheidung müssen sie zurechtkommen.

Ich bin auch dafür, nachdem der letzte sein Impfangebot + 2 Wochen hatte, die Beschränkungen (wegen des extremen Effektes außer den Massenveranstaltungen) aufzuheben, und zwar unabhängig des Impfstatus.

Was natürlich andere Länder oder Privatpersonen im Rahmen ihres Hausrechtes machen, ist ihre Entscheidung, da kann ein ungeimpfter schon mal in die Röhre schauen.

Vermutlich werden wir das Geld und die Logistik bald für die dritte Impfung der 70% Willigen benötigen.
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Re: Das Corona-Impfdesaster: Auswirkungen, Verantwortungen und Konsequenzen

Beitrag von Sören74 »

Europa2050 hat geschrieben:(09 Jul 2021, 06:36)

Aber alle Goodies, Verlosungen und anderen Bestechungen wie z.B. in den USA lehne ich als Hardcoreliberaler strikt ab.
Es sind erwachsene Leute, sie hatten Informationen und Möglichkeiten zur Impfung und hatten sich aus welchen Gründen auch immer dagegen entschieden. Mit den Folgen ihrer - jederzeit revidierbaren - Entscheidung müssen sie zurechtkommen.
Wie man es am Ende macht, ist mir dann auch egal. :p Hauptsache, wir erreichen eine hohe Impfquote. Aber da erwarte ich auch von Hardcoreliberalen Lösungsansätze. :)
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Re: Das Corona-Impfdesaster: Auswirkungen, Verantwortungen und Konsequenzen

Beitrag von firlefanz11 »

Europa2050 hat geschrieben:(09 Jul 2021, 06:36)
Aber alle Goodies, Verlosungen und anderen Bestechungen wie z.B. in den USA lehne ich als Hardcoreliberaler strikt ab.
...
Ich bin auch dafür, nachdem der letzte sein Impfangebot + 2 Wochen hatte, die Beschränkungen (wegen des extremen Effektes außer den Massenveranstaltungen) aufzuheben, und zwar unabhängig des Impfstatus.
100% d'accord.
Was natürlich andere Länder oder Privatpersonen im Rahmen ihres Hausrechtes machen, ist ihre Entscheidung, da kann ein ungeimpfter schon mal in die Röhre schauen.
Alerdings dürfen diese Länder sich dann auch nicht beklagen wenn ihnen ihre Tourismuseinnahmen wegbrechen...
Vermutlich werden wir das Geld und die Logistik bald für die dritte Impfung der 70% Willigen benötigen.
Und dann für die Vierte u. Fünfte u. Sechste... ad infintum ad nauseam...
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Re: Das Corona-Impfdesaster: Auswirkungen, Verantwortungen und Konsequenzen

Beitrag von Europa2050 »

Sören74 hat geschrieben:(09 Jul 2021, 10:13)

Wie man es am Ende macht, ist mir dann auch egal. :p Hauptsache, wir erreichen eine hohe Impfquote. Aber da erwarte ich auch von Hardcoreliberalen Lösungsansätze. :)
Ich bin mal ketzerisch: Ist die hohe Impfquote tatsächlich die Hauptsache?

Ist die Hauptsache nicht, jedem, der es möchte schnell, qualitativ und natürlich kostenlos einen Schutz gegen den Virus zukommen zu lassen. Und wer nicht will? Hat schon…

Ich weine keinem erkrankten Impfgegner nach…
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Re: Das Corona-Impfdesaster: Auswirkungen, Verantwortungen und Konsequenzen

Beitrag von Sören74 »

Europa2050 hat geschrieben:(09 Jul 2021, 13:04)

Ich bin mal ketzerisch: Ist die hohe Impfquote tatsächlich die Hauptsache?

Ist die Hauptsache nicht, jedem, der es möchte schnell, qualitativ und natürlich kostenlos einen Schutz gegen den Virus zukommen zu lassen. Und wer nicht will? Hat schon…

Ich weine keinem erkrankten Impfgegner nach…
Ich sags mal so :), Liberalismus ist eine gute Sache, wenn man es nicht zum Dogma macht. Klar, man kann sich auf den urliberalen Standpunkt stellen und sagen, das jeder sich selbst der Nächste ist und sobald genügend Impfstoffe vorhanden sind, muss man sich nicht weiter darum kümmern. Aber ich als liberal denkender Mensch sehe auch das große Ganze und welche Auswirkung es hätte, wenn die Impfbereitschaft nach 50% der Menschen abrupt aufhören würde. Und von daher sage ich, ja, eine hohe Impfquote ist wichtig und muss nicht im Widerspruch zu einer liberalen Haltung stehen. :)
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Re: Das Corona-Impfdesaster: Auswirkungen, Verantwortungen und Konsequenzen

Beitrag von Europa2050 »

Sören74 hat geschrieben:(09 Jul 2021, 14:01)

Ich sags mal so :), Liberalismus ist eine gute Sache, wenn man es nicht zum Dogma macht. Klar, man kann sich auf den urliberalen Standpunkt stellen und sagen, das jeder sich selbst der Nächste ist und sobald genügend Impfstoffe vorhanden sind, muss man sich nicht weiter darum kümmern. Aber ich als liberal denkender Mensch sehe auch das große Ganze und welche Auswirkung es hätte, wenn die Impfbereitschaft nach 50% der Menschen abrupt aufhören würde. Und von daher sage ich, ja, eine hohe Impfquote ist wichtig und muss nicht im Widerspruch zu einer liberalen Haltung stehen. :)
Ohne jetzt zu weit weg von Corona in einen ideologischen Grabenkampf zu geraten, möchte ich doch wenigstens dem größten Irrtum zum Liberalismus widersprechen:
Es geht nicht um „jeder ist sich selbst der Nächste“. Es geht darum, den Menschen als selbstautonomes Wesen zu begreifen, und mittels klarer und für jeden gleich geltender Gesetze einen Ausgleich zwischen den Millionen Entscheidungen selbstautonomer Wesen zu schaffen.
Und der Gedanke der Selbstautonomie ist auch viel älter, als der Liberalismus, seine Wurzeln liegen im Judentum und wurden über das Christentum in den Liberalismus übertragen.

„Jeder ist sich selbst der Nächste“ wäre ein Verhalten bei den „Impfdränglern“ gewesen, aber wir wissen beide, dass das mehr thematisiert und mit Neid betrachtet wurde, als es angesichts der Millionen Impfungen wirklich vorkam.

Impfgegner/Verweigerer fallen doch eher in die Kategorie selbstautonom in den Mist gegriffen (auch wenn sie es anders sehen). Wer eine Impfung ablehnt, die - mal unabhängig von der exakten Wirksamkeit und der Wahrscheinlichkeiten - im Falle eines Virenangriffes seine Position verbessert, und die einfach und kostenlos zu erhalten ist, der ist doch nicht egoistisch. Der ist nach meiner Meinung einfach dumm. Aber das wiederum ist meine Meinung und ich bin weit davon entfernt, mit dieser über einen anderen Menschen bestimmen zu wollen.

Alles andere ginge in das linke „Wir (Gesellschaft) wissen besser als Du, was für Dich gut ist“.
Zuletzt geändert von Europa2050 am Fr 9. Jul 2021, 15:21, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Das Corona-Impfdesaster: Auswirkungen, Verantwortungen und Konsequenzen

Beitrag von Sören74 »

Europa2050 hat geschrieben:(09 Jul 2021, 15:12)

Ohne jetzt zu weit weg von Corona in einen ideologischen Grabenkampf zu geraten, möchte ich doch wenigstens dem größten Irrtum zum Liberalismus widersprechen:
Es geht nicht um „jeder ist sich selbst der Nächste“. Es geht darum, den Menschen als selbstautonomes Wesen zu begreifen, und mittels klarer und für jeden gleich geltender Gesetze einen Ausgleich zwischen den Millionen Entscheidungen selbstautonomer Wesen zu schaffen.
Gut, dann will ich diese ideologische Debatte hier auch nicht weiterführen. :)
Europa2050 hat geschrieben: Impfgegner/Verweigerer fallen doch eher in die Kategorie selbstautonom in den Mist gegriffen (auch wenn sie es anders sehen). Wer eine Impfung ablehnt, die - mal unabhängig von der exakten Wirksamkeit und der Wahrscheinlichkeiten - im Falle eines Virenangriffes seine Position verbessert, und die einfach und kostenlos zu erhalten ist, der ist doch nicht egoistisch. Der ist nach meiner Meinung einfach dumm. Aber das wiederum ist meine Meinung und ich bin weit davon entfernt, mit dieser über einen anderen Menschen bestimmen zu wollen.

Alles andere ginge in das linke „Wir (Gesellschaft) wissen besser als Du, was für Dich gut ist“.
Im Vergleich zu den Impfgegnern/Verweigerern halte ich die Gruppe der Unentschlossenen für größer und wichtiger und die sollte man im Auge haben.
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Re: Das Corona-Impfdesaster: Auswirkungen, Verantwortungen und Konsequenzen

Beitrag von Europa2050 »

Sören74 hat geschrieben:(09 Jul 2021, 15:21)

Gut, dann will ich diese ideologische Debatte hier auch nicht weiterführen. :)



Im Vergleich zu den Impfgegnern/Verweigerern halte ich die Gruppe der Unentschlossenen für größer und wichtiger und die sollte man im Auge haben.
Da sind wir wieder beinand.

Unentschlossene befähigen, den Sinn der Impfung zu erkennen, gerade auch im prekären und migrantischen Umfeld ist gut und wichtig…
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Re: Das Corona-Impfdesaster: Auswirkungen, Verantwortungen und Konsequenzen

Beitrag von JJazzGold »

Europa2050 hat geschrieben:(09 Jul 2021, 06:36)



Aber alle Goodies, Verlosungen und anderen Bestechungen wie z.B. in den USA lehne ich als Hardcoreliberaler strikt ab.
Es sind erwachsene Leute, sie hatten Informationen und Möglichkeiten zur Impfung und hatten sich aus welchen Gründen auch immer dagegen entschieden. Mit den Folgen ihrer - jederzeit revidierbaren - Entscheidung müssen sie zurechtkommen.
:thumbup:
Die Ansicht teile ich.
Ergänzen möchte ich, dass es Veranstaltern aller Art, von Gastronomie bis zu kulturellen und sportlichen Veranstaltungen überlassen bleibt, wen sie unter welchen Bedingungen zulassen.

Wer nicht nachweislich geimpft, gesundet oder aktuell getestet ist, der bleibt dann ggfls draußen.
Die gefährlichste aller Weltanschauungen ist die der Leute, welche die Welt nie angeschaut haben.
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Re: Das Corona-Impfdesaster: Auswirkungen, Verantwortungen und Konsequenzen

Beitrag von franzmannzini »

Sören74 hat geschrieben:(08 Jul 2021, 23:09)
In den letzten Tagen habe ich so viele Beispiele aus dem Ausland gehört. Vom kostenlosen Donut bis zum Ende des Jahres bis zur Millionen Dollar-Verlosung.
Sehe ich überhaupt nicht positiv. Es bleibt Bestechung. Falls ich Imfgegner wäre, würde die Impfung meiner Person mindestens 1.000.000 Euro kosten, in bar und Steuerfrei.
Meine Entscheidung mich impfen zu lassen erfolgte auch nur aus niederen Beweggründen.
Sören74 hat geschrieben:Klar, darauf hinzuweisen, dass man die Wahrscheinlichkeit einen schweren Verlauf zu bekommen, deutlich reduzieren kann, ist positiv.
Positive Aufklärung. Aber auch das man etwas positives tut für andere, die sich nicht schützen können oder wollen.
Das ist doch keine positive Aufklärung "Wenn du dich nicht impfen läßt, kannst Du sterben!". Wie dem auch sei, wir haben so oder so eine verschiedene,
was eine "positive" Aufklärung ist.
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Re: Das Corona-Impfdesaster: Auswirkungen, Verantwortungen und Konsequenzen

Beitrag von Sören74 »

franzmannzini hat geschrieben:(10 Jul 2021, 21:47)

Das ist doch keine positive Aufklärung "Wenn du dich nicht impfen läßt, kannst Du sterben!". Wie dem auch sei, wir haben so oder so eine verschiedene,
was eine "positive" Aufklärung ist.
Nun, ein Hausarzt kann auch sagen, wenn sie sich täglich viel bewegen, können sie mit über 80 noch fit sein, oder eben, wenn sie so weitermachen, werden sie schnell gesundheitliche Probleme bekommen.
franzmannzini

Re: Das Corona-Impfdesaster: Auswirkungen, Verantwortungen und Konsequenzen

Beitrag von franzmannzini »

Sören74 hat geschrieben:(11 Jul 2021, 00:54)

Nun, ein Hausarzt kann auch sagen, wenn sie sich täglich viel bewegen, können sie mit über 80 noch fit sein, oder eben, wenn sie so weitermachen, werden sie schnell gesundheitliche Probleme bekommen.
Nicht Fit und tot sind für mich unterschiedliche Dinge.
Sören74

Re: Das Corona-Impfdesaster: Auswirkungen, Verantwortungen und Konsequenzen

Beitrag von Sören74 »

franzmannzini hat geschrieben:(11 Jul 2021, 01:11)

Nicht Fit und tot sind für mich unterschiedliche Dinge.
Ja. Ich sprach in Bezug auf Corona von den schweren Verläufen.
franzmannzini

Re: Das Corona-Impfdesaster: Auswirkungen, Verantwortungen und Konsequenzen

Beitrag von franzmannzini »

Sören74 hat geschrieben:(11 Jul 2021, 01:15)

Ja. Ich sprach in Bezug auf Corona von den schweren Verläufen.
Schwerer Verlauf mit Beatmung, bedeutet überwiegend den Tod.
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Re: Das Corona-Impfdesaster: Auswirkungen, Verantwortungen und Konsequenzen

Beitrag von Europa2050 »

franzmannzini hat geschrieben:(10 Jul 2021, 21:47)


Das ist doch keine positive Aufklärung "Wenn du dich nicht impfen läßt, kannst Du sterben!". Wie dem auch sei, wir haben so oder so eine verschiedene,
was eine "positive" Aufklärung ist.
Nun ist Impfen nunmal eine rein defensive Maßnahme, und dies führt dazu, dass das Gute daran ist, dass das Schlechte (mit höherer Wahrscheinlichkeit) nicht eintritt.

Nicht mehr und nicht weniger, ich brauche da keinen Marketingfuzzi, der mir noch was tolles „Positives“ dazu verkaufen will.
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Re: Das Corona-Impfdesaster: Auswirkungen, Verantwortungen und Konsequenzen

Beitrag von Sören74 »

franzmannzini hat geschrieben:(11 Jul 2021, 01:21)

Schwerer Verlauf mit Beatmung, bedeutet überwiegend den Tod.
Nein, schwerer Verlauf heißt in den meisten Fällen erstmal, man muss ins Krankenhaus, aber noch nicht auf Intensivstation.
franzmannzini

Re: Das Corona-Impfdesaster: Auswirkungen, Verantwortungen und Konsequenzen

Beitrag von franzmannzini »

Europa2050 hat geschrieben:(11 Jul 2021, 12:10)

Nun ist Impfen nunmal eine rein defensive Maßnahme, und dies führt dazu, dass das Gute daran ist, dass das Schlechte (mit höherer Wahrscheinlichkeit) nicht eintritt.

Nicht mehr und nicht weniger, ich brauche da keinen Marketingfuzzi, der mir noch was tolles „Positives“ dazu verkaufen will.
Für Menschen, die dem Impfen abgeneigt gegenüberstehen, bräuchte man das schon, diskriminieren, oder an den Pranger stellen, geht aber auch.
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Re: Das Corona-Impfdesaster: Auswirkungen, Verantwortungen und Konsequenzen

Beitrag von franzmannzini »

Sören74 hat geschrieben:(11 Jul 2021, 13:36)

Nein, schwerer Verlauf heißt in den meisten Fällen erstmal, man muss ins Krankenhaus, aber noch nicht auf Intensivstation.
Deshalb schrieb ich ja auch schwerer Verlauf mit Beatmung, genau das was in den Medien hoch und runter lief,
was auch genau das ist was der gemeine Bürger unter einem schweren Verlauf versteht.
Der eigentliche schwere Verlauf (14% aller Fälle) landet nicht auf der Intensivstation, denn das wäre der kritische Verlauf (5% aller Fälle).
Wenn man dann als Impfgegner 40 Jahre alt und gut informiert ist, keiner Risikogruppe angehört, dann könnte man sich schon fragen,
warum man sich impfen lassen sollte.
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Re: Das Corona-Impfdesaster: Auswirkungen, Verantwortungen und Konsequenzen

Beitrag von Europa2050 »

franzmannzini hat geschrieben:(11 Jul 2021, 21:11)

Für Menschen, die dem Impfen abgeneigt gegenüberstehen, bräuchte man das schon, diskriminieren, oder an den Pranger stellen, geht aber auch.
Naja, Du hattest ja vielleicht aus meinen Diskussionen mit @sören74 schon mitbekommen, dass ich, obwohl für mich total impfüberzeugt, das niemand aufdrängen würde, der sich nicht aufgrund der - eben rein defensiven Argumente - überzeugen lässt.

Und Diskriminieren oder anprangern geht natürlich gar nicht - ist ja noch schlimmer als „Bunte Luftballonwerbung“.

Aber mein Mitleid mit ungeimpft schwer erkrankten geht (wenn der/diejenige ein Impfangebot hatte) eben auch gegen 0.
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Re: Das Corona-Impfdesaster: Auswirkungen, Verantwortungen und Konsequenzen

Beitrag von firlefanz11 »

Europa2050 hat geschrieben:(09 Jul 2021, 15:24)
Unentschlossene befähigen, den Sinn der Impfung zu erkennen, gerade auch im prekären und migrantischen Umfeld ist gut und wichtig…
Was man aber nicht durch Lotterien, Geschenke oder der Androhung ihnen in Zukunft alles zu verbieten erreicht wie es die Vollhonks vom kassenärztlichen Verband in RLP gerade jüngst proklamiert haben.
Der Vorsitzende der Kassenärztlichen Vereinigung in Rheinland-Pfalz, Peter Heinz, fordert massive Freiheitseinschränkungen für Ungeimpfte. "Die Nicht-Geimpften haben nicht die Freiheit, ihre Maske abzulegen. Sie dürfen nicht ins Stadion, nicht ins Schwimmbad und nicht ohne Maske im Supermarkt einkaufen. Und man darf Ungeimpften und jenen mit nur einer einfachen Impfung nicht mehr gestatten, in den Urlaub zu fahren", sagte er der "Rhein-Zeitung".
https://www.n-tv.de/panorama/Kassenaerz ... 75279.html
Zuletzt geändert von firlefanz11 am Mo 12. Jul 2021, 11:36, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Das Corona-Impfdesaster: Auswirkungen, Verantwortungen und Konsequenzen

Beitrag von Schnitter »

franzmannzini hat geschrieben:(11 Jul 2021, 21:23)
Wenn man dann als Impfgegner 40 Jahre alt und gut informiert ist, keiner Risikogruppe angehört, dann könnte man sich schon fragen,
warum man sich impfen lassen sollte.
Nur wenn man gleichzeitig auch noch strunzend dumm oder durch und durch Egoist ist.

Denn dass Impfen nicht nur einen selber sondern auch die ganze Gesellschaft schützt weiß wohl jedes Kind.
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Re: Das Corona-Impfdesaster: Auswirkungen, Verantwortungen und Konsequenzen

Beitrag von firlefanz11 »

franzmannzini hat geschrieben:(11 Jul 2021, 21:23)
Wenn man dann als Impfgegner 40 Jahre alt und gut informiert ist, keiner Risikogruppe angehört, dann könnte man sich schon fragen,
warum man sich impfen lassen sollte.
Der einzige Grund dafür wäre, auch wenn man lieber gegen diese Machenschaften auf die Straße gehen sollte, dass man vllt doch irgendwann mal wieder verreisen will...
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Re: Das Corona-Impfdesaster: Auswirkungen, Verantwortungen und Konsequenzen

Beitrag von Europa2050 »

firlefanz11 hat geschrieben:(12 Jul 2021, 11:35)

Der einzige Grund dafür wäre, auch wenn man lieber gegen diese Machenschaften auf die Straße gehen sollte, dass man vllt doch irgendwann mal wieder verreisen will...
Der einzige Grund ist, das wir über eine Erkrankung in essentiellen Regionen des Menschen reden, über die man noch kaum etwas weiß. Da ist es immer besser, noch einen Trumpf in der Hand zu haben, egal ob man ihn braucht.

Egal ob 15, 35 oder 55.

Die von @Schnitter genannte Verantwortung gegenüber anderen lehne ich ab dem Moment, da alle geimpft werden können auch ab. Aber die Verantwortung gegenüber einem selbst, sollte Motiv genug sein:

Für Christen:

„Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst“.

Impfung ist praktizierte Selbstliebe. Aber das muss jeder mit sich ausmachen.
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Re: Das Corona-Impfdesaster: Auswirkungen, Verantwortungen und Konsequenzen

Beitrag von franzmannzini »

Schnitter hat geschrieben:(12 Jul 2021, 11:34)
Nur wenn man gleichzeitig auch noch strunzend dumm oder durch und durch Egoist ist.
Der Egoist kommt recht selten vor, in dieser Welt. Aber Dein Menschenbild von Personen die nicht Deiner Meinung
sind, ist mir schon länger bekannt, die sind halt alle strunzend dumm oder Schlimmeres.
Gleich kommt sicher wieder, das es doch jedes Kind versteht.
Schnitter hat geschrieben:Denn dass Impfen nicht nur einen selber sondern auch die ganze Gesellschaft schützt weiß wohl jedes Kind.
Viel Spaß beim Impfen der ganzen Gesellschaft (auch der Restwelt falls die dazu gehört).
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Re: Das Corona-Impfdesaster: Auswirkungen, Verantwortungen und Konsequenzen

Beitrag von franzmannzini »

firlefanz11 hat geschrieben:(12 Jul 2021, 11:35)

Der einzige Grund dafür wäre, auch wenn man lieber gegen diese Machenschaften auf die Straße gehen sollte, dass man vllt doch irgendwann mal wieder verreisen will...
Das ist auch der Hauptgrund, warum ich mir das Atribut "geimpft" besorgt habe.
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Re: Das Corona-Impfdesaster: Auswirkungen, Verantwortungen und Konsequenzen

Beitrag von Wähler »

franzmannzini hat geschrieben:(11 Jul 2021, 21:23)
Wenn man dann als Impfgegner 40 Jahre alt und gut informiert ist, keiner Risikogruppe angehört, dann könnte man sich schon fragen, warum man sich impfen lassen sollte.
Sollten im nächsten Winterhalbjahr trotz hoher Impfquote zuviele Infizierte ins Krankenhaus kommen oder gar sterben, dürfte die Debatte über einen Impfzwang zu schnellen Entscheidungen führen.
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Re: Das Corona-Impfdesaster: Auswirkungen, Verantwortungen und Konsequenzen

Beitrag von firlefanz11 »

Wähler hat geschrieben:(12 Jul 2021, 18:41)

Sollten im nächsten Winterhalbjahr trotz hoher Impfquote zuviele Infizierte ins Krankenhaus kommen oder gar sterben, dürfte die Debatte über einen Impfzwang zu schnellen Entscheidungen führen.
Ja, nämlich dagegen. So wie sich das für einen demokratischen Rechtstaat gehört...
Davon abgesehen wirds dazu auch gar nicht kommen...
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Re: Das Corona-Impfdesaster: Auswirkungen, Verantwortungen und Konsequenzen

Beitrag von Michael_B »

Man könnte diesen Thread allmählich mal umbenennen und "desaster" streichen. Das Impfen in Deutschland nun sicher kein Desaster im Sinne von "Unglück, Zusammenbruch, katastrophaler Misserfolg" geworden.
Sören74

Re: Das Corona-Impfdesaster: Auswirkungen, Verantwortungen und Konsequenzen

Beitrag von Sören74 »

Michael_B hat geschrieben:(13 Jul 2021, 14:09)

Man könnte diesen Thread allmählich mal umbenennen und "desaster" streichen. Das Impfen in Deutschland nun sicher kein Desaster im Sinne von "Unglück, Zusammenbruch, katastrophaler Misserfolg" geworden.
Es ist ein Zeitdokument, was das wiedergibt, was die Leute damals dachten.
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Re: Das Corona-Impfdesaster: Auswirkungen, Verantwortungen und Konsequenzen

Beitrag von NicMan »

Sören74 hat geschrieben:(13 Jul 2021, 14:41)

Es ist ein Zeitdokument, was das wiedergibt, was die Leute damals dachten.
Ein Teil der Leute. Es gab ja durchaus viel Widerspruch, der sich im Nachinhein als berechtigt herausgestellt hat.
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Re: Das Corona-Impfdesaster: Auswirkungen, Verantwortungen und Konsequenzen

Beitrag von Wähler »

Wähler hat geschrieben:(12 Jul 2021, 18:41)
Sollten im nächsten Winterhalbjahr trotz hoher Impfquote zuviele Infizierte ins Krankenhaus kommen oder gar sterben, dürfte die Debatte über einen Impfzwang zu schnellen Entscheidungen führen.
firlefanz11 hat geschrieben:(13 Jul 2021, 14:01)
Ja, nämlich dagegen. So wie sich das für einen demokratischen Rechtstaat gehört...
Davon abgesehen wirds dazu auch gar nicht kommen...
Auch ein demokratischer Staat wird nicht noch einmal 60 000 Tote in einer Epidemiewelle hinnehmen.
Zeitungstexte bei Genios mit Bibliotheksausweis kostenlos: https://www.wiso-net.de/login?targetUrl=%2Fdosearch (Zugang auch bundesweit)
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Re: Das Corona-Impfdesaster: Auswirkungen, Verantwortungen und Konsequenzen

Beitrag von firlefanz11 »

Wähler hat geschrieben:(13 Jul 2021, 14:52)

Auch ein demokratischer Staat wird nicht noch einmal 60 000 Tote in einer Epidemiewelle hinnehmen.
Das meinte ich ja. Dazu wirds gar nicht kommen...
Am Rande des Wahnsinns stehen keine Geländer!
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Re: Das Corona-Impfdesaster: Auswirkungen, Verantwortungen und Konsequenzen

Beitrag von Sören74 »

NicMan hat geschrieben:(13 Jul 2021, 14:48)

Ein Teil der Leute. Es gab ja durchaus viel Widerspruch, der sich im Nachinhein als berechtigt herausgestellt hat.
Das stimmt natürlich, es gibt die Ansichten eines Teils der Leute wieder. Wobei mein Eindruck ist, dass sich ein Großteil der Bevölkerung an den massiven Defiziten bei der Impfstoffbeschaffung über die Monate dann gewöhnt haben. Über 8 Monate nach Freigabe der Impfstoffe ist nun ein Großteil der Menschen hierzulande zumindest einfach geimpft.
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Re: Das Corona-Impfdesaster: Auswirkungen, Verantwortungen und Konsequenzen

Beitrag von NicMan »

Sören74 hat geschrieben:(13 Jul 2021, 15:42)

Das stimmt natürlich, es gibt die Ansichten eines Teils der Leute wieder. Wobei mein Eindruck ist, dass sich ein Großteil der Bevölkerung an den massiven Defiziten bei der Impfstoffbeschaffung über die Monate dann gewöhnt haben. Über 8 Monate nach Freigabe der Impfstoffe ist nun ein Großteil der Menschen hierzulande zumindest einfach geimpft.
Mittlerweile ist die "alte Phase", in der viele Menschen verzweifelt auf eine Impfung gewartet haben, in meinen Augen abgeschlossen. Inzwischen ergibt sich das Bild, dass mehr als genug Impfstoff zur Verfügung steht und es so langsam aber sicher eher an genügend Impfwilligen mangelt. Diese "Sättigungseffekte" sind mittlerweile überall in den entwickelten Ländern zu beobachten und treten mal früher, mal später auf. Daddurch vermute ich, dass das "Impfdesaster" schnell zu einer historischen Diskussion werden wird, während die Gegenwart das Problem quasi "überholt" hat (zumindest in entsprechenden Ländern).
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sünnerklaas
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Re: Das Corona-Impfdesaster: Auswirkungen, Verantwortungen und Konsequenzen

Beitrag von sünnerklaas »

NicMan hat geschrieben:(13 Jul 2021, 15:54)

Mittlerweile ist die "alte Phase", in der viele Menschen verzweifelt auf eine Impfung gewartet haben, in meinen Augen abgeschlossen. Inzwischen ergibt sich das Bild, dass mehr als genug Impfstoff zur Verfügung steht und es so langsam aber sicher eher an genügend Impfwilligen mangelt. Diese "Sättigungseffekte" sind mittlerweile überall in den entwickelten Ländern zu beobachten und treten mal früher, mal später auf. Daddurch vermute ich, dass das "Impfdesaster" schnell zu einer historischen Diskussion werden wird, während die Gegenwart das Problem quasi "überholt" hat (zumindest in entsprechenden Ländern).

In der Rückschau wird von einem "Impfdesaster" nicht die Rede sein. Eher von einer teilweise kindischen Meckerei, weil's nicht schnell genug ging.
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Re: Das Corona-Impfdesaster: Auswirkungen, Verantwortungen und Konsequenzen

Beitrag von Europa2050 »

Sören74 hat geschrieben:(13 Jul 2021, 15:42)

Das stimmt natürlich, es gibt die Ansichten eines Teils der Leute wieder. Wobei mein Eindruck ist, dass sich ein Großteil der Bevölkerung an den massiven Defiziten bei der Impfstoffbeschaffung über die Monate dann gewöhnt haben. Über 8 Monate nach Freigabe der Impfstoffe ist nun ein Großteil der Menschen hierzulande zumindest einfach geimpft.
Ich kann mich noch - nicht zu lange her - an die Diskussion erinnern, ob alle Deutschen bis Sommer ein impfangebot bekämen und den nachgeschobenen Hinweis der BuKa, der Sommer gehe bis September.
Die Streitereien mit AZ um Lieferverpflichtungen, der neidische Blick in die „wir raffen alles zusammen“ USA. Erst kürzlich die Empörung zur Abschaffung der Impfpriorisierung.

Und heute?
In Sachsen kann man ohne Termin und Anmeldung ins Impfzentrum gehen und sich seine Spritze holen, bei uns in Bayern gab es genügend entsprechende Einzelaktionen, bis zur Impfung 12-17 jähriger am vergangenen Wochenende.

Der Start war vielleicht holprig, aber im Rückblick muss man sagen: Wer den Fortschritt damals so prophezeit hätte, wäre als phantastischer Optimist abgewatscht worden…
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Re: Das Corona-Impfdesaster: Auswirkungen, Verantwortungen und Konsequenzen

Beitrag von NicMan »

Europa2050 hat geschrieben:(13 Jul 2021, 16:02)

Ich kann mich noch - nicht zu lange her - an die Diskussion erinnern, ob alle Deutschen bis Sommer ein impfangebot bekämen und den nachgeschobenen Hinweis der BuKa, der Sommer gehe bis September.
Die Streitereien mit AZ um Lieferverpflichtungen, der neidische Blick in die „wir raffen alles zusammen“ USA. Erst kürzlich die Empörung zur Abschaffung der Impfpriorisierung.

Und heute?
In Sachsen kann man ohne Termin und Anmeldung ins Impfzentrum gehen und sich seine Spritze holen, bei uns in Bayern gab es genügend entsprechende Einzelaktionen, bis zur Impfung 12-17 jähriger am vergangenen Wochenende.

Der Start war vielleicht holprig, aber im Rückblick muss man sagen: Wer den Fortschritt damals so prophezeit hätte, wäre als phantastischer Optimist abgewatscht worden…
Man fragt sich mittlerweile auch, was den USA der Startvorteil des Impfens eigentlich gebracht hat. Dort sind die Sättigungseffekte viel früher eingetreten und so zeigt sich die polarisierte und in Teilen wissenschaftsfeindliche Öffentlichkeit als großes Problem. Ethisch stellt sich die Frage, weshalb Impfverweigerer eine ganze Gesellschaft lahmlegen dürfen. Je nach politischer Weltanschauung kann da nur entweder Impflicht oder Eigenverantwortung die Reaktion sein.
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Re: Das Corona-Impfdesaster: Auswirkungen, Verantwortungen und Konsequenzen

Beitrag von NicMan »

sünnerklaas hat geschrieben:(13 Jul 2021, 16:01)

In der Rückschau wird von einem "Impfdesaster" nicht die Rede sein. Eher von einer teilweise kindischen Meckerei, weil's nicht schnell genug ging.
Das vermute ich auch. Spätestens als die deutsche Impfkampagne sich dem Fortschritt der USA immer weiter annäherte zeigte sich schnell, wie überzogen die Diskussion war.
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Re: Das Corona-Impfdesaster: Auswirkungen, Verantwortungen und Konsequenzen

Beitrag von sünnerklaas »

NicMan hat geschrieben:(13 Jul 2021, 16:09)

Das vermute ich auch. Spätestens als die deutsche Impfkampagne sich dem Fortschritt der USA immer weiter annäherte zeigte sich schnell, wie überzogen die Diskussion war.
Ich zitire mich mal selbst. Der Beitrag entstand einen Tag nach Einstellung des Einganspostings hier im Forum:
sünnerklaas hat geschrieben:(02 Jan 2021, 10:55)

Für so eine Situation, wie im Moment gibt es keine Blaupause. Da sind sicherlich Fehler gemacht worden, aber das ist in so einem Fall normal, schliesslich arbeitet man mit einer Blackbox und kann sich nur nach vorne tasten. Ich wäre da sehr vorsichtig von einem Skandal zu sprechen, die Aktion läuft ja jetzt erst an und ist noch nicht einmal eine Woche alt. Und das ganze muss eh nach Ende der Pandemie komplett politisch aufgearbeitet werden, damit man für das nächste Mal lernen und die richtigen Rückschlüsse ziehen kann.
Ich meine, bevor man anfängt zu schimpfen, sollte man sich die Frage stellen, wie man selbst angesichts eines so schwerwiegenden Problems als hauptverantwortlicher Amtsträger denken und handeln würde. Und wir bekommen es ja eindrucksvoll vorgeführt, was in den Ländern los ist, in denen populistische Schwätzer das Sagen und die Entscheidungsbefugnis haben.
;)
franzmannzini

Re: Das Corona-Impfdesaster: Auswirkungen, Verantwortungen und Konsequenzen

Beitrag von franzmannzini »

Wähler hat geschrieben:(12 Jul 2021, 18:41)

Sollten im nächsten Winterhalbjahr trotz hoher Impfquote zuviele Infizierte ins Krankenhaus kommen oder gar sterben, dürfte die Debatte über einen Impfzwang zu schnellen Entscheidungen führen.
Wie viele müssen das genau sein ?

Und wie muß ich mir das vorstellen, wie sieht die Zwangsanwendung aus, einfangen, fixieren und impfen ?
Sören74

Re: Das Corona-Impfdesaster: Auswirkungen, Verantwortungen und Konsequenzen

Beitrag von Sören74 »

NicMan hat geschrieben:(13 Jul 2021, 15:54)

Mittlerweile ist die "alte Phase", in der viele Menschen verzweifelt auf eine Impfung gewartet haben, in meinen Augen abgeschlossen. Inzwischen ergibt sich das Bild, dass mehr als genug Impfstoff zur Verfügung steht und es so langsam aber sicher eher an genügend Impfwilligen mangelt. Diese "Sättigungseffekte" sind mittlerweile überall in den entwickelten Ländern zu beobachten und treten mal früher, mal später auf. Daddurch vermute ich, dass das "Impfdesaster" schnell zu einer historischen Diskussion werden wird, während die Gegenwart das Problem quasi "überholt" hat (zumindest in entsprechenden Ländern).
Das dieser Effekt irgendwann eintreten wird, war klar. Irgendwann werden mehr Impfstoffe produziert werden, als freiwillige Impflinge vorhanden sind, egal um wieviel verspätet man anfängt. Nur wäre es besser gewesen, dass dieser Zustand schon einige Monate früher erreicht würde (vergleichbar mit den USA, UK, Israel), weil das dann auch tausende (oder für die EU bezogen zehntausende) Menschenleben zusätzlich gerettet hätte.
Michael_B
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Re: Das Corona-Impfdesaster: Auswirkungen, Verantwortungen und Konsequenzen

Beitrag von Michael_B »

@Sünnerklaas:

:thumbup:
Sören74

Re: Das Corona-Impfdesaster: Auswirkungen, Verantwortungen und Konsequenzen

Beitrag von Sören74 »

Europa2050 hat geschrieben:(13 Jul 2021, 16:02)

Der Start war vielleicht holprig, aber im Rückblick muss man sagen: Wer den Fortschritt damals so prophezeit hätte, wäre als phantastischer Optimist abgewatscht worden…
Wenn man vor einem Problem steht, von dem etliche Menschenleben abhängen und man will retrospektiv bewerten, wie man dieses Problem gelöst hat, dann schaut man doch, was an Performance möglich war. Dabei kann man die Performance von anderen Ländern heranziehen, die vor einem ähnlichen Problem standen. Wenn man dabei feststellt, dass man eigentlich schon beim Optimum gelandet ist, wird sicher jeder sagen, prima, viel besser ging es nicht. Aber genau diese Einschätzung trifft für die EU nicht zu. Es war wesentlich mehr drin. Und es ist jetzt nicht so, dass es hier nur darum ginge, ob man in irgendeinem Ranking hätte höher stehen können, sondern das mehr Menschen gestorben sind, als nötig war.

Ich möchte einfach nur, dass man mal die Entwicklung der Todeszahlen von den USA, UK, Israel und als EU-Referenz Deutschland für den Zeitraum ab Frühjahr 2021 miteinander vergleicht und sagt, ob euch dabei was auffällt:

https://www.worldometers.info/coronavir ... aths-daily
https://www.worldometers.info/coronavir ... aths-daily
https://www.worldometers.info/coronavir ... aths-daily
https://www.worldometers.info/coronavir ... aths-daily
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Re: Das Corona-Impfdesaster: Auswirkungen, Verantwortungen und Konsequenzen

Beitrag von Vongole »

franzmannzini hat geschrieben:(13 Jul 2021, 16:16)

(..)

Und wie muß ich mir das vorstellen, wie sieht die Zwangsanwendung aus, einfangen, fixieren und impfen ?
Falls die Impfpflicht überhaupt kommt, dann könnte es laufen wir in Frankreich:
https://www.rnd.de/gesundheit/impfpflic ... RIIWM.html
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Re: Das Corona-Impfdesaster: Auswirkungen, Verantwortungen und Konsequenzen

Beitrag von Schnitter »

franzmannzini hat geschrieben:(12 Jul 2021, 18:30)
Viel Spaß beim Impfen der ganzen Gesellschaft (auch der Restwelt falls die dazu gehört).
Im Übrigen, und das möchte ich gerne nachschieben, weiß der "informierte" Mensch dass auch für die unter 40jährigen die keiner Risikogruppe angehören die Impfung ein deutlich niedrigeres Risiko darstellt als die Erkrankung.

Aber wem erzähle ich das....
Der Egoist kommt recht selten vor, in dieser Welt.
Der "Egoist" ist unter Impfgegnern die Regel, keine Ausnahme.

"Warum sollte ich mich gegen XY impfen lassen ? Kriegt doch eh kaum einer mehr".

Von was anderem als entweder "Dummheit" oder "Egoismus" soll das zeugen ?

Sag mal.
franzmannzini

Re: Das Corona-Impfdesaster: Auswirkungen, Verantwortungen und Konsequenzen

Beitrag von franzmannzini »

Vongole hat geschrieben:(13 Jul 2021, 16:37)

Falls die Impfpflicht überhaupt kommt, dann könnte es laufen wir in Frankreich:
https://www.rnd.de/gesundheit/impfpflic ... RIIWM.html
Strafzahlung und Arbeitsverbot (keine Lohnzahlung), ein bisschen Freizeit für die Corona-Helden.
franzmannzini

Re: Das Corona-Impfdesaster: Auswirkungen, Verantwortungen und Konsequenzen

Beitrag von franzmannzini »

Schnitter hat geschrieben:(13 Jul 2021, 16:43)
Im Übrigen, und das möchte ich gerne nachschieben, weiß der "informierte" Mensch dass auch für die unter 40jährigen die keiner Risikogruppe angehören die Impfung ein deutlich niedrigeres Risiko darstellt als die Erkrankung.
Aber wem erzähle ich das....
Hast Du das auch mit dem Risiko zu Erkranken verrechnet ?

Schnitter hat geschrieben:Der "Egoist" ist unter Impfgegnern die Regel, keine Ausnahme.
"Warum sollte ich mich gegen XY impfen lassen ? Kriegt doch eh kaum einer mehr".
Von was anderem als entweder "Dummheit" oder "Egoismus" soll das zeugen ?
Sag mal.
Wenn ich mich weltweit umschaue, dann sind die Egoisten dort, wo diese wiederum die dortigen Impfverweigerer als Egoisten bezeichnen.
So wird es eben nichts helfen, wenn sich nur die Egoisten impfen lassen. :)
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