Blickwinkel zu Nord Stream 2 EU und Alternativen

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JJazzGold
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Re: Blickwinkel zu Nord Stream 2 EU und Alternativen

Beitrag von JJazzGold »

Kohlhaas hat geschrieben:(27 Jan 2022, 12:23)

Oh, es gibt da schon deutlich mehr Druckmittel. Man könnte zum Beispiel die Milliarden blockieren, die von den Oligarchen der Putin-Sippschaft in Deutschland bzw. der EU deponiert wurden. Man könnte energische Schritte unternehmen, um sich unabhängig von russischem Erdgas zu machen. Russland ist nicht erforderlich, um das ökonomische Überleben der Bundesrepublik zu sichern. Als Handelspartner ist Russland mittlerweile drittrangig. Vor allem könnte/müsste Deutschland aber mal eine glaubwürdige Fähigkeit zur Abschreckung aufbauen.
Ersteres ist meines Erachtens eine Saktionen, die nicht nur in Übereinstimmung mit der EU erfolgen sollten, sondern durch die EU erfolgen sollte.
Die energischen Schritte zur Unabhägigkeit von russischem Erdgas findet zwar meine Zustimmung, wird sich aber ad hoc nicht durchführen lassen. Das zähle ich zu Langzeitprojekten.
Korrekt, meiner Meinung nach sollte sich Deutschland endlich einmal zu einer eindeutigen Haltung durchringen, auch um die Glaubwürdigkeit nicht gänzlich zu verspielen.
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Tom Bombadil
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Re: Blickwinkel zu Nord Stream 2 EU und Alternativen

Beitrag von Tom Bombadil »

schokoschendrezki hat geschrieben:(27 Jan 2022, 12:52)

Wurde sie. Ist aber auch nicht annähernd vergleichbar mit den Subventionen in China selbst.
Das stand auch alles in dem Artikel der Augsburger Allgemeinen und ich hatte es auch bereits angesprochen:
Tom Bombadil hat geschrieben:(27 Jan 2022, 09:59)Also, wenn Deutschland das Aufstellen von PV-Anlagen subventioniert und diese PV-Anlagen zu weiten Teilen in Rotchina gekauft werden, weil sie dort - auch unter Zuhilfenahme unlauterer Methoden - billiger produziert werden können, dann fließen dort am Ende auch die Subventionen hin.
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Re: Blickwinkel zu Nord Stream 2 EU und Alternativen

Beitrag von schokoschendrezki »

Kohlhaas hat geschrieben:(27 Jan 2022, 12:24)

Der Bund betreibt seit vielen Jahren nichts mehr, was die Bezeichnung "Außenpolitik" verdienen würde.
:p
Das muss man natürlich im internationalen Vergleich sehen. Präsident Trump hat während seiner Amtszeit den Regierungssitz des ehemaligen Kriegsgegners und des nachfolgenden Musterschülers Deutschland nicht ein einziges mal besucht. Außenpolitik machte er aber dennoch. Der Punkt ist, dass ganz allgemein "Multilateralität" und das Bewusstsein darüber, dass es sowas wie eine "internationale Staatengemeinschaft" gibt oder geben sollte, nicht mehr so sonderlich angesagt ist.

Der brasilianische Präsident Bolsonaro besucht die Gedenkstätte Yad Vashem und ein Teil seines Militärs salutiert ihm mit dem Hitlergruß. Es ist egal. "Außenpolitik" 2021 heißt in aller Welt: Mach einfach! Setz deine Interessen durch! Kümmere dich nicht um Vorbehalte!

Und das gilt im besonderen Maße auch für die russische Regierung.
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Re: Blickwinkel zu Nord Stream 2 EU und Alternativen

Beitrag von schokoschendrezki »

Tom Bombadil hat geschrieben:(27 Jan 2022, 13:08)

Das stand auch alles in dem Artikel der Augsburger Allgemeinen und ich hatte es auch bereits angesprochen:
Ja bloß was ist denn eigentlich eine "unlautere Methode"? Es gibt in D ein UWG (Ein Gesetz gegen unlauteren Wettbewerb). Wenn ich ehrlich sein soll: Ich spare mir die Mühe, da überhaupt reinzuschauen. Die Abwrackprämie und viele viele andere Maßnahmen sind selbstverständlich verdeckte staatliche Subventionen. Genau wie auch die Möglichkeit der Riesen-Tech-konzerne, günstige Steuermodelle durchzusetzen. Man könnte fast sagen, dass der internationale Marktwirtschaftswettbewerb durch einen Unlauterkeitswettbewerb ersetzt wurde. China gehört ebenso dazu wie alle anderen wichtigen Wirtschaftsnationen.
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Re: Blickwinkel zu Nord Stream 2 EU und Alternativen

Beitrag von schokoschendrezki »

JJazzGold hat geschrieben:(27 Jan 2022, 13:05)

Ersteres ist meines Erachtens eine Saktionen, die nicht nur in Übereinstimmung mit der EU erfolgen sollten, sondern durch die EU erfolgen sollte.
Die energischen Schritte zur Unabhägigkeit von russischem Erdgas findet zwar meine Zustimmung, wird sich aber ad hoc nicht durchführen lassen. Das zähle ich zu Langzeitprojekten.
Korrekt, meiner Meinung nach sollte sich Deutschland endlich einmal zu einer eindeutigen Haltung durchringen, auch um die Glaubwürdigkeit nicht gänzlich zu verspielen.
Damit fängt Deutschland mit der neuen Regierungskoalition ja immerhin an. Wie konsequent muss sich noch zeigen. Ganz sicher aber konsequenter als die Regierung, die einstmals Putin als lupenreinen Demokraten bezeichnete. Ich bin von der Außenpolitik der neuen Regierung in Richtung China/USA/Polen/Frankreich/Russland so vom Eindruck her eigentlich ziemlich positiv überrascht.

Ich kann mich noch ziemlich genau an diese Wahl 1998 erinnern. Als ziemlich viele progressive, liberale und auch eher links denkende Menschen dachten: Endlich! Diese bleierne CDU-Zeit ist vorüber. Und dann wurde aber dieser hämisch lachende Kanzler Wirklichkeit. Der seiner Meinung nach zum Regieren vor allem die Bild-Zeitung brauchte. Und dann am Ende seine Kumpanei und die des Außenministers mit der russischen Groß-Oligarchie.
Zuletzt geändert von schokoschendrezki am Do 27. Jan 2022, 13:42, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Blickwinkel zu Nord Stream 2 EU und Alternativen

Beitrag von Tom Bombadil »

schokoschendrezki hat geschrieben:(27 Jan 2022, 13:23)

Ja bloß was ist denn eigentlich eine "unlautere Methode"?
Alles, was gegen internationale Abkommen, aber auch gegen ethische Standpunkte verstösst. Wenn die rotchinesischen PV-Modulhersteller gering bezahlte Wandersklaven beschäftigen und ihren Abfall kostenlos in der Natur entsorgen dürfen, deutsche Hersteller dafür aber hohe Kosten aufbringen müssen, dann wäre das schon so ein "softer" Wettbewerbsvorteil, von den direkten Subventionen ganz abgesehen.
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Re: Blickwinkel zu Nord Stream 2 EU und Alternativen

Beitrag von schokoschendrezki »

Tom Bombadil hat geschrieben:(27 Jan 2022, 13:32)

Alles, was gegen internationale Abkommen, aber auch gegen ethische Standpunkte verstösst. Wenn die rotchinesischen PV-Modulhersteller gering bezahlte Wandersklaven beschäftigen und ihren Abfall kostenlos in der Natur entsorgen dürfen, deutsche Hersteller dafür aber hohe Kosten aufbringen müssen, dann wäre das schon so ein "softer" Wettbewerbsvorteil, von den direkten Subventionen ganz abgesehen.
KOstenlose Entsorgung in der Natur ist auch schon so und so und außerhalb des Wettbewerbsrechts ein Frevel. Und vielleicht bekommt man damit auch die Kurve zurück zu NS2.

Nochmal: Man sieht einfach nicht, was dort in Sibirien abgeht. Man hat es nicht vor Augen. Aber der Klimawandel findet nirgends auf der Welt so drastisch statt wie dort. An einem der kältesten Orte der Welt, in Werchojansk, gab es 2021 einen Hitzerekord von 38 Grad. Der Permafrostboden gibt nach, die Pipelines werden unsicher, es gibt Leckagen, an denen ausgerechnet Methan, eines der Klimaschädlichsten Gase austritt, was wiederum den Klimawandel antreibt.

Was heißt das konkret für uns hier: Zügelt eueren Energiehunger. Beton für Autobahnen und Aluminium für Autokarossen ... das wäre das erste, was mir dazu einfällt. Ein Auto mit Aluminiumkarosserie muss man über den Daumen gepeilt mindestens 160 000 Kilometer gefahren haben, damit es von der Treibhausgasbilanz besser ist als eines mit Stahlkarosse.
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Re: Blickwinkel zu Nord Stream 2 EU und Alternativen

Beitrag von Tom Bombadil »

schokoschendrezki hat geschrieben:(27 Jan 2022, 13:54)

Was heißt das konkret für uns hier: Zügelt eueren Energiehunger. Beton für Autobahnen und Aluminium für Autokarossen ... das wäre das erste, was mir dazu einfällt.
Ja, natürlich nur bei uns hier... :x
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Re: Blickwinkel zu Nord Stream 2 EU und Alternativen

Beitrag von Summers »

Jetzt hat sogar die Springer-Presse fest gestellt, dass es vielleicht doch nicht so einfach ist, mal eben woanders einzukaufen:
Deutschland kann Energie aus Russland kurzfristig nicht ersetzen

[…]
https://www.welt.de/wirtschaft/article2 ... -V6.B_test

Dabei geht es keinesfalls nur um Gas, sondern auch um Kohle und Öl.

Was im Artikel nicht erwähnt wird, was ich aber gerne ergänze, ist, dass Russland auch einer der größten Uranlieferanten der Welt ist.
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Re: Blickwinkel zu Nord Stream 2 EU und Alternativen

Beitrag von DarkLightbringer »

Summers hat geschrieben:(29 Jan 2022, 04:54)

Jetzt hat sogar die Springer-Presse fest gestellt, dass es vielleicht doch nicht so einfach ist, mal eben woanders einzukaufen:



https://www.welt.de/wirtschaft/article2 ... -V6.B_test

Dabei geht es keinesfalls nur um Gas, sondern auch um Kohle und Öl.

Was im Artikel nicht erwähnt wird, was ich aber gerne ergänze, ist, dass Russland auch einer der größten Uranlieferanten der Welt ist.
Ein Grund mehr, die Abhängigkeiten herunter zu fahren und die Diversifikation zu stärken.
Das könnte dann letztlich auch Daniel Wetzel von der "Welt" beruhigen.
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Re: Blickwinkel zu Nord Stream 2 EU und Alternativen

Beitrag von TheManFromDownUnder »

Summers hat geschrieben:(29 Jan 2022, 04:54)

Jetzt hat sogar die Springer-Presse fest gestellt, dass es vielleicht doch nicht so einfach ist, mal eben woanders einzukaufen:



https://www.welt.de/wirtschaft/article2 ... -V6.B_test

Dabei geht es keinesfalls nur um Gas, sondern auch um Kohle und Öl.

Was im Artikel nicht erwähnt wird, was ich aber gerne ergänze, ist, dass Russland auch einer der größten Uranlieferanten der Welt ist.
Ken Problem wir helfen aus!

Kohle absolut kein Problem, Gas geht auch, Uran an eine befreundete Nation wie Deutschland liefern wir gerne. Nur bei Oel koennen wir nicht dienen.
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Re: Blickwinkel zu Nord Stream 2 EU und Alternativen

Beitrag von JJazzGold »

Summers hat geschrieben:(29 Jan 2022, 04:54)

Jetzt hat sogar die Springer-Presse fest gestellt, dass es vielleicht doch nicht so einfach ist, mal eben woanders einzukaufen:



https://www.welt.de/wirtschaft/article2 ... -V6.B_test

Dabei geht es keinesfalls nur um Gas, sondern auch um Kohle und Öl.

Was im Artikel nicht erwähnt wird, was ich aber gerne ergänze, ist, dass Russland auch einer der größten Uranlieferanten der Welt ist.
Eigenartig, haben die Putin Fans nicht jahrelang darauf verwiesen, dass Putin die mit ihm geschlossenen Verträge bezüglich Gas Lieferung penibel einhalten würde? Was hat diese Zweifel an der Vertragstreue ihres Idols geweckt?
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Re: Blickwinkel zu Nord Stream 2 EU und Alternativen

Beitrag von Cobra9 »

Summers hat geschrieben:(29 Jan 2022, 04:54)

Jetzt hat sogar die Springer-Presse fest gestellt, dass es vielleicht doch nicht so einfach ist, mal eben woanders einzukaufen:



https://www.welt.de/wirtschaft/article2 ... -V6.B_test

Dabei geht es keinesfalls nur um Gas, sondern auch um Kohle und Öl.

Was im Artikel nicht erwähnt wird, was ich aber gerne ergänze, ist, dass Russland auch einer der größten Uranlieferanten der Welt ist.

Von kurzfristig sagte auch niemand was. Hörst Du Stimmen etwa :?:

Aber man kann alles tun um die Russischen Rohstoffe zu ersetzen, den Verbrauch minimieren und Alternativen verstärkt nutzen.
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Re: Blickwinkel zu Nord Stream 2 EU und Alternativen

Beitrag von Tom Bombadil »

DarkLightbringer hat geschrieben:(29 Jan 2022, 06:00)

Ein Grund mehr, die Abhängigkeiten herunter zu fahren und die Diversifikation zu stärken.
Richtig. EE immer weiter ausbauen und bei Gas und Öl verstärkt anderswo einkaufen. Das wird dann auch Putin irgendwann merken, nicht heute, nicht morgen, aber vllt. schon in ein zwei Jahren.
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Re: Blickwinkel zu Nord Stream 2 EU und Alternativen

Beitrag von H2O »

Irgendwie finde ich aber auch abartig, eine fertiggestellte Gasleitung aus politischen Gründen geschlossen zu halten, und dem Lieferanten vor zu halten, daß er nicht liefert. Meine Vermutung: Zum Marktpreis liefert GAZPROM sofort.

Wenn man politisch ein solches Theater veranstaltet, dann muß man auch einen durchführbaren Plan B haben. Alles andere läuft auf eine Demütigung der EU durch Rußland hinaus.

Hilft ja nichts. Kleine Brötchen backen. Neue Wege gehen, die weniger politische Risiken enthalten. Heißt aber auch: Flüssiggasterminals bauen, um LNG aus Atlantik und Mittelmeer anlanden zu können. Eins in Triest für Österreich, Tschechien und Süddeutschland, eins in Wilhelmshaven für Norddeutschland, Sachsen, Thüringen und NRW. Beides sind europäische Projekte, an denen sich die EU beteiligen sollte.

Und dann "brutalstmöglich" die erneuerbaren Energien im Lande ausbauen, daß die Schwarte kracht! Schließlich wollten wir doch CO2-neutral leben... das ist nach wie vor unser Ziel bis 2050.
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Re: Blickwinkel zu Nord Stream 2 EU und Alternativen

Beitrag von DarkLightbringer »

Weder Leitungen noch Gas wären überhaupt ein Thema, wenn es denn keine geostrategischen Implikationen gäbe. Die gibt es aber, gab es schon vorher und wird es weiterhin geben.
Die gesteigerte Abhängigkeit war gewollt, so wie man die Diversifikation auch erstmal wollen muss. Vorgeschlagen war sie auch schon sehr viel länger. Angesichts einer drohenden Invasion im russisch-ukrainischen Krieg rückt das alles nur näher ins Bewußtsein.
Russland, also Putin, der sich vor langer Zeit von der Anhängerschaft zu Russland ausrufen ließ, hält die Europäer für schwach, erpress- und korrumpierbar. Deshalb möchte ja Putin, also Russland, mit den Amerikanern ins Gespräch kommen.
Die EU muss jetzt versuchen, aufzuschließen, um sich am Haus Europa zu beteiligen. Energie- und sicherheitspolitisch implizierend.
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Re: Blickwinkel zu Nord Stream 2 EU und Alternativen

Beitrag von Troh.Klaus »

JJazzGold hat geschrieben:(29 Jan 2022, 08:17)
Eigenartig, haben die Putin Fans nicht jahrelang darauf verwiesen, dass Putin die mit ihm geschlossenen Verträge bezüglich Gas Lieferung penibel einhalten würde? Was hat diese Zweifel an der Vertragstreue ihres Idols geweckt?
Ich dachte, falls der Ukraine-Konflikt eskaliert, würden wir sofort auf russische Energielieferungen als Teil der angekündigten harten Sanktionen verzichten. Wollen wir das dann doch nicht, sondern nur den Zustand, dass durch NS2 kein Gas fließt, perpetuieren und ansonsten weiterhin Putins Krieg mitfinanzieren?
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Re: Blickwinkel zu Nord Stream 2 EU und Alternativen

Beitrag von DarkLightbringer »

Troh.Klaus hat geschrieben:(29 Jan 2022, 15:00)

Ich dachte, falls der Ukraine-Konflikt eskaliert, würden wir sofort auf russische Energielieferungen als Teil der angekündigten harten Sanktionen verzichten. Wollen wir das dann doch nicht, sondern nur den Zustand, dass durch NS2 kein Gas fließt, perpetuieren und ansonsten weiterhin Putins Krieg mitfinanzieren?
Das ist im Fluß, buchstäblich. Es kommt darauf an, was passieren wird.
Im Eskalationsfall wird NS 2 nicht zu halten sein und wenn Russland vom SWIFT-System abgekoppelt würde, könnten auch alle Gaslieferungen stoppen.
Kurz, es kommt darauf an.
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Re: Blickwinkel zu Nord Stream 2 EU und Alternativen

Beitrag von Troh.Klaus »

DarkLightbringer hat geschrieben:(29 Jan 2022, 15:08)
Das ist im Fluß, buchstäblich. Es kommt darauf an, was passieren wird.
Im Eskalationsfall wird NS 2 nicht zu halten sein und wenn Russland vom SWIFT-System abgekoppelt würde, könnten auch alle Gaslieferungen stoppen.
Kurz, es kommt darauf an.
NS2 geht so oder so nicht mehr in Betrieb. Wissen mittlerweile alle Seiten und wird keine Entscheidung Putins irgendwie beeinflussen.
Also warten wir Deutsche darauf, dass uns die Amerikaner via Swift-Ausschluss Russlands sozusagen das Gas abdrehen. Selbst können wir und auch die anderen Europäer das ja anscheinend nicht.
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Re: Blickwinkel zu Nord Stream 2 EU und Alternativen

Beitrag von DarkLightbringer »

Troh.Klaus hat geschrieben:(29 Jan 2022, 15:25)

NS2 geht so oder so nicht mehr in Betrieb. Wissen mittlerweile alle Seiten und wird keine Entscheidung Putins irgendwie beeinflussen.
Also warten wir Deutsche darauf, dass uns die Amerikaner via Swift-Ausschluss Russlands sozusagen das Gas abdrehen. Selbst können wir und auch die anderen Europäer das ja anscheinend nicht.
Viele warten ab, was passieren wird.

Unterdessen sind geheime Treffen zwischen Schwesig und Schröder bekannt geworden, mit diversen Fragezeichen.
Vertrauliche Gespräche, anonyme Deals
https://www.t-online.de/nachrichten/id_ ... okoll.html

Erst vor Tagen deutete der lettische Verteidigungsminister an, die deutsche Blockade sei nur eine "Spitze des Eisberges" und habe u. a. etwas mit den Gas-Beziehungen von Unternehmen zu tun.
Weiß er mehr?
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Re: Blickwinkel zu Nord Stream 2 EU und Alternativen

Beitrag von Cobra9 »

Troh.Klaus hat geschrieben:(29 Jan 2022, 15:25)

NS2 geht so oder so nicht mehr in Betrieb. Wissen mittlerweile alle Seiten und wird keine Entscheidung Putins irgendwie beeinflussen.
Also warten wir Deutsche darauf, dass uns die Amerikaner via Swift-Ausschluss Russlands sozusagen das Gas abdrehen. Selbst können wir und auch die anderen Europäer das ja anscheinend nicht.

Tja Deutschland mit den vorigen Regierungen und EU haben ja ihre Position selbst sich geschaffen. Hinterher jammern ist dann hilfreich
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Re: Blickwinkel zu Nord Stream 2 EU und Alternativen

Beitrag von Troh.Klaus »

Cobra9 hat geschrieben:(29 Jan 2022, 20:46)
Tja Deutschland mit den vorigen Regierungen und EU haben ja ihre Position selbst sich geschaffen. Hinterher jammern ist dann hilfreich
Niemand hindert die neue deutsche Regierung daran, selbst Sanktionen zu erlassen, insbesondere alle russischen Energielieferungen auszusetzen. Dazu muss man sich nicht von den USA via Swift-Ausschluss von Russland zwingen lassen. Das hat ganz genau gar nichts mit vorigen Regierungen zu tun.
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Re: Blickwinkel zu Nord Stream 2 EU und Alternativen

Beitrag von Summers »

Troh.Klaus hat geschrieben:(29 Jan 2022, 15:25)

NS2 geht so oder so nicht mehr in Betrieb. Wissen mittlerweile alle Seiten und wird keine Entscheidung Putins irgendwie beeinflussen.
Wenn Russland in die Ukraine einmarschiert, ist NS2 ja auch aus russischer Sicht obsolet geworden. Wenn man das ukrainische Netz unter Kontrolle hat, braucht man die Ukraine nicht mehr zu umgehen.
Insofern ist die Drohung der Nicht-Inbetriebnahme auch lächerlich – im Gegenteil, sie kann den Krieg sogar noch befördern.
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Re: Blickwinkel zu Nord Stream 2 EU und Alternativen

Beitrag von JJazzGold »

Troh.Klaus hat geschrieben:(29 Jan 2022, 15:00)

Ich dachte, falls der Ukraine-Konflikt eskaliert, würden wir sofort auf russische Energielieferungen als Teil der angekündigten harten Sanktionen verzichten. Wollen wir das dann doch nicht, sondern nur den Zustand, dass durch NS2 kein Gas fließt, perpetuieren und ansonsten weiterhin Putins Krieg mitfinanzieren?
Weshalb sollten wir auf vertraglich vereinbarte Gaslieferungen verzichten und damit vertragsbrüchig werden?
Sanktionen dienen zudem in der Regel nicht zur Selbstkasteiung.
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Re: Blickwinkel zu Nord Stream 2 EU und Alternativen

Beitrag von H2O »

JJazzGold hat geschrieben:(30 Jan 2022, 08:26)

Weshalb sollten wir auf vertraglich vereinbarte Gaslieferungen verzichten und damit vertragsbrüchig werden?
Sanktionen dienen zudem in der Regel nicht zur Selbstkasteiung.
Sie meinen sicher nicht, daß "wir" Verträge über Gaslieferungen schließen, meinetwegen über die bestehenden Stränge, aber unseren Partnern dann der Zugriff darauf untersagt wird? Das wäre aber arg selbstsüchtig. Aus meiner Sicht muß man auch unter Schmerzen dem Quälgeist im Kreml die Gaswaffe aus der Hand nehmen, wenn er sie ein zu setzen gedenkt.

Wenn die Bundesregierung jetzt nicht alles ihr Mögliche unternimmt, die russischen Lieferungen so weit zu ersetzen, daß ihr Ausbleiben keine wirtschaftliche Katastrophe nach sich zieht, dann handelt sie unverantwortlich. Wobei ich nicht möchte, daß sie harsch mit Rußland umspringt, wenn ihr dieser Ersatz gelingt. Harsch ist erst angesagt, wenn Rußland diese vermeintliche Waffe tatsächlich einsetzt oder der Ukraine ans Leder geht.

Anders geht es nicht, wenn wir uns als Mitglied der EU und der NATO verstehen. Die bismarcksche Option: "Gute Beziehungen Deutschlands mit Rußland, und der Rest Europas kann uns den Buckel herunter rutschen!" gibt es nicht mehr. Dazu ist Deutschland durch zwei verlorene Weltkriege zu schwach geworden. Ein Blick auf die Weltkarte genügt, um sich diese Lage klar zu machen.

Solche Verzweiflungsschritte sind nur sinnvoll, wenn Deutschland in der EU und der NATO mutwillig schlecht behandelt wird, also diese Bündnisse/Gemeinschaften uns ächten. Dann ist ja jeder Verbündete willkommen. Davon sind wir Deutschen aber noch sehr weit entfernt.
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Re: Blickwinkel zu Nord Stream 2 EU und Alternativen

Beitrag von JJazzGold »

H2O hat geschrieben:(30 Jan 2022, 09:31)

Sie meinen sicher nicht, daß "wir" Verträge über Gaslieferungen schließen, meinetwegen über die bestehenden Stränge, aber unseren Partnern dann der Zugriff darauf untersagt wird? Das wäre aber arg selbstsüchtig. Aus meiner Sicht muß man auch unter Schmerzen dem Quälgeist im Kreml die Gaswaffe aus der Hand nehmen, wenn er sie ein zu setzen gedenkt.

Wenn die Bundesregierung jetzt nicht alles ihr Mögliche unternimmt, die russischen Lieferungen so weit zu ersetzen, daß ihr Ausbleiben keine wirtschaftliche Katastrophe nach sich zieht, dann handelt sie unverantwortlich. Wobei ich nicht möchte, daß sie harsch mit Rußland umspringt, wenn ihr dieser Ersatz gelingt. Harsch ist erst angesagt, wenn Rußland diese vermeintliche Waffe tatsächlich einsetzt oder der Ukraine ans Leder geht.

Anders geht es nicht, wenn wir uns als Mitglied der EU und der NATO verstehen. Die bismarcksche Option: "Gute Beziehungen Deutschlands mit Rußland, und der Rest Europas kann uns den Buckel herunter rutschen!" gibt es nicht mehr. Dazu ist Deutschland durch zwei verlorene Weltkriege zu schwach geworden. Ein Blick auf die Weltkarte genügt, um sich diese Lage klar zu machen.

Solche Verzweiflungsschritte sind nur sinnvoll, wenn Deutschland in der EU und der NATO mutwillig schlecht behandelt wird, also diese Bündnisse/Gemeinschaften uns ächten. Dann ist ja jeder Verbündete willkommen. Davon sind wir Deutschen aber noch sehr weit entfernt.
Ich meine, dass wir geschlossene Verträge einhalten sollten.
Die Liefermenge und deren Bezahlung ist festgelegt.
Nach meiner bisherigen Information hat sich daran auch nichts geändert.
Mit NS2 sollte nur die Menge anteilig verteilt werden.
NS2 ist nicht in Betrieb.
Ergo lässt sich diese Pipeline nur als Sanktionsmittel zur Verhinderung neuer Verträge nutzen.
Das kann ausgesessen werden.
Wenig genug, aber zumindest ein einziges Mittel, dessen Nutzung wir ohnehin nicht alleine bestimmen können.

Der offensichtliche Weg ist, sich von Erdgas völlig unabhängig zu machen.
Aber dieser Weg ist so langfristig, dass ich bezweifle, dass ich das noch miterleben werde.
Insofern dient die jetzige Krise allenfalls zur schwachen Befeuerung eines ohnehin langfristig angestrebten Status.

"Bis morgen" geht hier gar nichts, allenfalls ein LNG Terminal.

Mir ist nicht klar, weshalb Deutschland gut Freund mit Putins Russland sein muss, seriöser Vertragspartner ist völlig ausreichend.
Im internationalen Geschehen tut man gut daran, sich in EU und Nato vertrauenswürdig einzubinden. Das sollte der SPD dringend nahegelegt werden, die offensichtlich den Spagat zwischen Allianzpartnern und deutscher Interessen an und in Russland versucht und dabei jegliche Vertrauenswürdigkeit verspielt. Gut erkenntlich exakt am Beispiel NS2 und dem SPD Geschwurble. Wer Führung will bekommt sie augenscheinlich nicht von Herrn Scholz und seiner SPD.

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Re: Blickwinkel zu Nord Stream 2 EU und Alternativen

Beitrag von H2O »

@ JJazzGold:

Unter gewöhnlichen Umständen beschreibt Ihre Sichtweise genau meinen Standpunkt. Ich sehe aber, daß der Quälgeist im Kreml genau auf diesem Klavier spielt: Die EU und die NATO spalten, indem Deutschland eine Vorzugsrolle eingeräumt wird. Wir bekommen Gas ohne Ende, und andere Verträge schließt der Zar aller Reußen mit unbequemen Osteuropäern ganz einfach nicht mehr... mit der Ukraine als belauerte Beute ganz bestimmt nicht.

Am Ende des Liedes stehen wir Deutschen als Verräter in der EU und der NATO da. Nur der Quälgeist im Kreml kann uns davor bewahren. Aber warum sollte er?

Sie haben schon Recht: Hier muß eine unzweideutige Führung her, um diese Katastrophe zu vermeiden. Vielleicht gelingt dieser Spagat, und alles ist gut. Oder eben nicht, dafür aber bleibt unsere Westintegration erhalten... auch ein Wert.
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Re: Blickwinkel zu Nord Stream 2 EU und Alternativen

Beitrag von Cobra9 »

Troh.Klaus hat geschrieben:(29 Jan 2022, 21:22)

Niemand hindert die neue deutsche Regierung daran, selbst Sanktionen zu erlassen, insbesondere alle russischen Energielieferungen auszusetzen. Dazu muss man sich nicht von den USA via Swift-Ausschluss von Russland zwingen lassen. Das hat ganz genau gar nichts mit vorigen Regierungen zu tun.
Deutschland kann gegen den Rauswurf von Russland bei Swift wenn die USA es wollen was machen realistisch.

Erzähl mal was außer Kritik daran könnte man machen realistisch. Bösen Brief schreiben ? Mehr nicht. Deutschland hat eh schon massive Probleme in der Außenpolitik wegen Russland.

Ich sage aufpassen. Und das man mit der Außenpolitik blöd dasteht ist das eigene Verhalten gewesen dito EU.
Andrij Melnyk nennt Rolf Mützenich den „widerlichsten deutschen Politiker“..wo Er Recht hat...

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Re: Blickwinkel zu Nord Stream 2 EU und Alternativen

Beitrag von Cobra9 »

Summers hat geschrieben:(30 Jan 2022, 06:02)

Wenn Russland in die Ukraine einmarschiert, ist NS2 ja auch aus russischer Sicht obsolet geworden. Wenn man das ukrainische Netz unter Kontrolle hat, braucht man die Ukraine nicht mehr zu umgehen.
Insofern ist die Drohung der Nicht-Inbetriebnahme auch lächerlich – im Gegenteil, sie kann den Krieg sogar noch befördern.
Für Russland ist alles eine Provokation. Deswegen langfristig besser keine neuen Geschäfte und fossile Rohstoffe reduzieren jedes Jahr.

Außerdem Gasspeicher Infrastruktur wieder staatlich machen und per Gesetz eine 75 % Füllquote.
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Re: Blickwinkel zu Nord Stream 2 EU und Alternativen

Beitrag von JJazzGold »

H2O hat geschrieben:(30 Jan 2022, 10:27)

@ JJazzGold:

Unter gewöhnlichen Umständen beschreibt Ihre Sichtweise genau meinen Standpunkt. Ich sehe aber, daß der Quälgeist im Kreml genau auf diesem Klavier spielt: Die EU und die NATO spalten, indem Deutschland eine Vorzugsrolle eingeräumt wird. Wir bekommen Gas ohne Ende, und andere Verträge schließt der Zar aller Reußen mit unbequemen Osteuropäern ganz einfach nicht mehr... mit der Ukraine als belauerte Beute ganz bestimmt nicht.

Am Ende des Liedes stehen wir Deutschen als Verräter in der EU und der NATO da. Nur der Quälgeist im Kreml kann uns davor bewahren. Aber warum sollte er?

Sie haben schon Recht: Hier muß eine unzweideutige Führung her, um diese Katastrophe zu vermeiden. Vielleicht gelingt dieser Spagat, und alles ist gut. Oder eben nicht, dafür aber bleibt unsere Westintegration erhalten... auch ein Wert.
Ich gehe mit Ihnen konform, eine Spaltung Deutschlands ist vom Kreml gewünscht und bisher ist ihm das nach meiner Einschätzung partiell bereits gelungen. Bedauerlicherweise. Das entspringt der Putin'schen Sichtweise, dass Deutschland eher dazu tendiert, zu Füßen zu liegen.

Es bieten sich zwei Optionen.
Entweder eindeutig Stellung beziehen, mit dem Verweis, dass der Kreml dies herausgefordert hat.
Wobei auch der Kreml von den wirtschaftlichen Einnahmen abhängig ist. Insofern könnte man zumindest versuchen den Aspekt bereits beschlossener Vertragsabkommen bis zur aggressiven Aktion Russlands auszuklammern, ohne die (bis dato eher lauwarm verbal erfolgende) eindeutige Unterstützung der Ukraine in Verbindung mit EU und Nato zu vernachlässigen. Das wäre meine Vorgehensweise. Letztendlich sehr ich das wie Sie, die Westintegration ist eindeutig vorzuziehen.

Oder versuchen auf zwei Hochzeiten zu tanzen, was zwangsläufig in Appeasement Politik gegenüber Putin mündet und Deutschland zwingt beide Hochzeitseinladungen abzusagen. Soweit darf es meines Erachtens nicht kommen, allerdings sehe ich uns bereits auf diesem Weg.

Was uns bisher auf diesem Weg entgegenkommt sind die andauernden Gespräche. Die finden vorwiegend zwischen den USA und Russland statt. Das kann sich die EU nicht bieten lassen. Wird Zeit, dass in Brüssel mal jemand den Schuh auszieht und damit auf den Tisch haut. Der Pumps ist dazu offensichtlich nicht geeignet.

Aber irgendwann ist Deutschland gezwungen eindeutig Stellung zu beziehen und je später dies passiert, desto schwerer wird es werden, denn dann ist das Vertrauen auf allen Seiten dahin.

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Re: Blickwinkel zu Nord Stream 2 EU und Alternativen

Beitrag von H2O »

@ JJazzGold:

Wir sind uns weitgehend einig; aber die Weltmachtrolle der EU wird uns nicht gelingen. Dazu sind in der EU zu viele nationale Befindlichkeiten unterwegs, die EU zu wenig übergeordneter Staat. Auch halte ich das heute dafür zuständige EU-Personal für wenig überzeugend. Das lassen uns Russen wie Amerikaner sehr deutlich spüren. Was die Bundesregierung allein nicht auf die Reihe bringt, gern untergehakt mit unseren französischen Freunden, das bekommt die EU nie und nimmer geregelt. Schade, aber isso.
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Re: Blickwinkel zu Nord Stream 2 EU und Alternativen

Beitrag von Troh.Klaus »

JJazzGold hat geschrieben:(30 Jan 2022, 08:26)
Weshalb sollten wir auf vertraglich vereinbarte Gaslieferungen verzichten und damit vertragsbrüchig werden?
Sanktionen dienen zudem in der Regel nicht zur Selbstkasteiung.
Nun, wo ist denn dann das Problem. Wenn wir Selbstkasteiung ausschließen, wird uns Putin ganz vertragstreu auch dann noch Gas liefern, wenn er die Ukraine überfällt. Erpressung würde ich das dann allerdings nicht nennen.
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Re: Blickwinkel zu Nord Stream 2 EU und Alternativen

Beitrag von Troh.Klaus »

Cobra9 hat geschrieben:(30 Jan 2022, 10:52)
Deutschland kann gegen den Rauswurf von Russland bei Swift wenn die USA es wollen was machen realistisch.
Selbstverständlich kann Deutschland nichts machen, wenn die USA Russland aus dem Swift-Verbund raus werfen.
Das war aber nicht einmal im Ansatz das Thema meines Posts.
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Re: Blickwinkel zu Nord Stream 2 EU und Alternativen

Beitrag von JJazzGold »

Troh.Klaus hat geschrieben:(30 Jan 2022, 13:20)

Nun, wo ist denn dann das Problem. Wenn wir Selbstkasteiung ausschließen, wird uns Putin ganz vertragstreu auch dann noch Gas liefern, wenn er die Ukraine überfällt. Erpressung würde ich das dann allerdings nicht nennen.
Deutschland interessiert Putin nicht oder allenfalls am Rande.
Was Deutschland nichts desto trotz auf Dauer nicht von einer eindeutigen Stellungnahme entbindet.
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Re: Blickwinkel zu Nord Stream 2 EU und Alternativen

Beitrag von JJazzGold »

H2O hat geschrieben:(30 Jan 2022, 12:19)

@ JJazzGold:

Wir sind uns weitgehend einig; aber die Weltmachtrolle der EU wird uns nicht gelingen. Dazu sind in der EU zu viele nationale Befindlichkeiten unterwegs, die EU zu wenig übergeordneter Staat. Auch halte ich das heute dafür zuständige EU-Personal für wenig überzeugend. Das lassen uns Russen wie Amerikaner sehr deutlich spüren. Was die Bundesregierung allein nicht auf die Reihe bringt, gern untergehakt mit unseren französischen Freunden, das bekommt die EU nie und nimmer geregelt. Schade, aber isso.
Mir würde eine Europarolle der EU mit entsprechender Augenhöhe reichen. ;)
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Re: Blickwinkel zu Nord Stream 2 EU und Alternativen

Beitrag von Troh.Klaus »

JJazzGold hat geschrieben:(30 Jan 2022, 19:27)
Was Deutschland nichts desto trotz auf Dauer nicht von einer eindeutigen Stellungnahme entbindet.
Einstellung aller Energieimporte aus Russland wäre eine eindeutige Stellungnahme. Aber Selbstkasteiung ist ja nicht so angesagt.
Man könnte selbstverständlich auch alle Waffenwünsche der Ukraine befriedigen. Und/oder einige Bundeswehr-Divisionen bei unseren Nato-Partnern an der ukrainischen Grenze stationieren. Wäre auch eine eindeutige Stellungnahme.
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Re: Blickwinkel zu Nord Stream 2 EU und Alternativen

Beitrag von H2O »

@ Troh.Klaus:

Jetzt hoffe ich auf Ihren Humor!

Ich würde Rußland anbieten, einige 10.000 Bundeswehrsoldaten zu Rußlands Schutz und Puffer gegen Übergriffigkeiten an dessen Grenzen zur EU ab zu ordnen. Mit versprochenem Donnerwetter, falls ein widerborstiges EU-Mitglied an der Stelle meckern sollte. Als Zeichen des Vertrauens und des Mitgefühls mit verunsicherten russischen Mitmenschen; näheres Kennenlernen nicht ausgeschlossen. Immerhin scheint es doch eine Art von Vertrauensbasis von Russen und Deutschen zu geben... siehe Nawalny. Das muß man im Sinne von Frieden und Freundschaft nutzen!

Im Gegenzug könnte man liebenswerten Russinnen anbieten, die Leerstellen in deutschen Kasernen zu füllen... und bei Eheschließung mit deutschen Ehemännern immer wieder auf zu füllen.

Der Raub der Sabinerinnen als Vorlage!
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Re: Blickwinkel zu Nord Stream 2 EU und Alternativen

Beitrag von Troh.Klaus »

H2O hat geschrieben:(30 Jan 2022, 20:56)
@ Troh.Klaus:
Jetzt hoffe ich auf Ihren Humor!

Ich würde Rußland anbieten, einige 10.000 Bundeswehrsoldaten zu Rußlands Schutz und Puffer gegen Übergriffigkeiten an dessen Grenzen zur EU ab zu ordnen. Mit versprochenem Donnerwetter, falls ein widerborstiges EU-Mitglied an der Stelle meckern sollte. Als Zeichen des Vertrauens und des Mitgefühls mit verunsicherten russischen Mitmenschen; näheres Kennenlernen nicht ausgeschlossen. Immerhin scheint es doch eine Art von Vertrauensbasis von Russen und Deutschen zu geben... siehe Nawalny. Das muß man im Sinne von Frieden und Freundschaft nutzen!

Im Gegenzug könnte man liebenswerten Russinnen anbieten, die Leerstellen in deutschen Kasernen zu füllen... und bei Eheschließung mit deutschen Ehemännern immer wieder auf zu füllen.

Der Raub der Sabinerinnen als Vorlage!
Nicht schlecht. Putin würde dem vermutlich zustimmen.
Allerdings würde man den Aufschrei - Rapallo - Ribbentrop-Molotow-Pakt - bis hinter die Pluto-Bahn hören.
Also, um des Friedens willen, müssen wir auf die liebenswerten Russinnen verzichten.
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Re: Blickwinkel zu Nord Stream 2 EU und Alternativen

Beitrag von H2O »

Ja, dann machen wir das unverfänglicher:

Nicht nur liebenswerte Russinnen, sondern auch liebenswerte Russen ziehen in die Leerstellen in deutschen Kasernen ein. Und umgekehrt eben auch Bundeswehrsoldatinnen und -soldaten in Rußlands Grenzregionen zur EU. Natürlich ganz freiwillig und vor allem: Ledig. Auf beiden Seiten gibt es kostenlos Sprachunterricht, damit das freundliche Alltagsgespräch mit den Menschen über Zeichensprache hinaus möglich ist.

Ich kann hier leider nicht mehr aushelfen... bin seit 60 Jahren mit einer ganz lieben deutschen Frau verheiratet, mit Kindern und Katze. Aber warum sollte das in jungen Jahren nicht auch grenzüberschreitend gut gehen?
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Re: Blickwinkel zu Nord Stream 2 EU und Alternativen

Beitrag von JJazzGold »

Troh.Klaus hat geschrieben:(30 Jan 2022, 20:45)

Einstellung aller Energieimporte aus Russland wäre eine eindeutige Stellungnahme. Aber Selbstkasteiung ist ja nicht so angesagt.
Man könnte selbstverständlich auch alle Waffenwünsche der Ukraine befriedigen. Und/oder einige Bundeswehr-Divisionen bei unseren Nato-Partnern an der ukrainischen Grenze stationieren. Wäre auch eine eindeutige Stellungnahme.
Waren es nicht 100 000 Helme und Sicherheitswesten, die die Ukraine von Deutschland erbat?
Man könnte zumindest diesen Wunsch erfüllen.
Aber nicht einmal dazu ist Deutschland fähig.
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Re: Blickwinkel zu Nord Stream 2 EU und Alternativen

Beitrag von JJazzGold »

H2O hat geschrieben:(30 Jan 2022, 20:56)

@ Troh.Klaus:

Jetzt hoffe ich auf Ihren Humor!

Ich würde Rußland anbieten, einige 10.000 Bundeswehrsoldaten zu Rußlands Schutz und Puffer gegen Übergriffigkeiten an dessen Grenzen zur EU ab zu ordnen. Mit versprochenem Donnerwetter, falls ein widerborstiges EU-Mitglied an der Stelle meckern sollte. Als Zeichen des Vertrauens und des Mitgefühls mit verunsicherten russischen Mitmenschen; näheres Kennenlernen nicht ausgeschlossen. Immerhin scheint es doch eine Art von Vertrauensbasis von Russen und Deutschen zu geben... siehe Nawalny. Das muß man im Sinne von Frieden und Freundschaft nutzen!

Im Gegenzug könnte man liebenswerten Russinnen anbieten, die Leerstellen in deutschen Kasernen zu füllen... und bei Eheschließung mit deutschen Ehemännern immer wieder auf zu füllen.

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Vorzugsweise in Mecklenburg-Vorpommern, damit sie sich im dortigen SPD Bad der Putinfreundlichkeit schnell heimisch fühlen.
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Re: Blickwinkel zu Nord Stream 2 EU und Alternativen

Beitrag von H2O »

Na ja, die russischen Soldatinnen und Soldaten werden mitsamt Stalinorgeln an der Oder-Neiße-Linie aufgebaut, für den Fall, daß Międzymorze gegen das IV. Reich übergriffig werden sollte. Warum komme nur ich immer wieder auf derart konstruktive Friedenslösungen?
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Re: Blickwinkel zu Nord Stream 2 EU und Alternativen

Beitrag von JJazzGold »

H2O hat geschrieben:(31 Jan 2022, 09:35)

Na ja, die russischen Soldatinnen und Soldaten werden mitsamt Stalinorgeln an der Oder-Neiße-Linie aufgebaut, für den Fall, daß Międzymorze gegen das IV. Reich übergriffig werden sollte. Warum komme nur ich immer wieder auf derart konstruktive Friedenslösungen?
Bei Ihren Friedenslösungen immer daran denken, was Putin'scher Grundsatz ist, wo Russen sind ist Russland.
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Re: Blickwinkel zu Nord Stream 2 EU und Alternativen

Beitrag von DarkLightbringer »

Troh.Klaus hat geschrieben:(30 Jan 2022, 20:45)

Einstellung aller Energieimporte aus Russland wäre eine eindeutige Stellungnahme. Aber Selbstkasteiung ist ja nicht so angesagt.
Man könnte selbstverständlich auch alle Waffenwünsche der Ukraine befriedigen. Und/oder einige Bundeswehr-Divisionen bei unseren Nato-Partnern an der ukrainischen Grenze stationieren. Wäre auch eine eindeutige Stellungnahme.
Die SPD kommt heute zu einer Russland-Klausur zusammen, weil bei einigen der Helm schief sitzt.

Gegebenenfalls wird man sich vom "Victim Blaming" der Schröder-Connection distanzieren.
Das wäre ein kleiner Schritt in der Sicherheits- und Außenpolitik, aber ein großer Schritt in der Partei.
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Re: Blickwinkel zu Nord Stream 2 EU und Alternativen

Beitrag von H2O »

JJazzGold hat geschrieben:(31 Jan 2022, 09:52)

Bei Ihren Friedenslösungen immer daran denken, was Putin'scher Grundsatz ist, wo Russen sind ist Russland.
Haben wir die nicht schon längst im Lande? Unser Mädchen Lisa hat Außenminister Lawrow doch schon auf einer Pressekonferenz vorgestellt. Nerven bewahren. :cool:
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Re: Blickwinkel zu Nord Stream 2 EU und Alternativen

Beitrag von JJazzGold »

H2O hat geschrieben:(31 Jan 2022, 11:35)

Haben wir die nicht schon längst im Lande? Unser Mädchen Lisa hat Außenminister Lawrow doch schon auf einer Pressekonferenz vorgestellt. Nerven bewahren. :cool:
Wer ist Lisa?
Habe ich etwas verpasst?
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Re: Blickwinkel zu Nord Stream 2 EU und Alternativen

Beitrag von Cobra9 »

JJazzGold hat geschrieben:(31 Jan 2022, 13:23)

Wer ist Lisa?
Habe ich etwas verpasst?

Das hier wahrscheinlich

https://de.m.wikipedia.org/wiki/Fall_Lisa
Andrij Melnyk nennt Rolf Mützenich den „widerlichsten deutschen Politiker“..wo Er Recht hat...

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Re: Blickwinkel zu Nord Stream 2 EU und Alternativen

Beitrag von JJazzGold »

Cobra9 hat geschrieben:(31 Jan 2022, 14:00)

Das hier wahrscheinlich

https://de.m.wikipedia.org/wiki/Fall_Lisa
Ach so, die russische Blamage.
Danke. :)
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Re: Blickwinkel zu Nord Stream 2 EU und Alternativen

Beitrag von Summers »

Der EON-Chef redet Klartext:
Kohlekraftwerke abschalten? „Wir brauchen russisches Gas. Punkt“

[…]
https://www.welt.de/wirtschaft/article2 ... .A_control

LNG ist keine Alternative weil viel zu teuer. Gut, dass das mal jemand in aller Deutlichkeit sagt, der von der Materie Ahnung hat!
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Re: Blickwinkel zu Nord Stream 2 EU und Alternativen

Beitrag von H2O »

Summers hat geschrieben:(01 Feb 2022, 18:53)

Der EON-Chef redet Klartext:



https://www.welt.de/wirtschaft/article2 ... .A_control

LNG ist keine Alternative weil viel zu teuer. Gut, dass das mal jemand in aller Deutlichkeit sagt, der von der Materie Ahnung hat!
Unser Plan B kann nur noch die beschleunigte Umstellung auf Erneuerbare Energien sein! Unser Ziel muß sein, möglichst bald möglichst viel Unabhängigkeit von machtgierigen Diktaturen aller Art zu gewinnen. Da müssen wir als Teil freiheitlicher Rechtsstaaten durch... ohne von Putins imperialen Wahnvorstellungen abhängig zu sein.
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