Warum der christliche Himmel für mich keine Option wäre...

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Papaloooo
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Re: Warum der christliche Himmel für mich keine Option wäre...

Beitrag von Papaloooo »

Umetarek hat geschrieben: Do 17. Mär 2022, 08:21 Den tut man aber auch für sich ;) , weil man es richtig finden, weil man es gut findet und man hat ja auch was davon, so ist das nicht, ein positives Lebensgefühl ist was wert.
Ja das ist deine Sichtweise und dann ist das okay für dich.

Ich glaube zum Beispiel der Wissenschaftler,
der jahrelang an einer Sache forscht,
um einen Zusammenhang zu begreifen,
und auf diesen Einfluss zu nehmen,
wenn es ihm dann schließlich gelingt,
erfüllt ihn das sicherlich mit einer unbändigbaren Freude.
Dennoch tat er all dies nicht für seine Freude,
die er dabei bei sich selbst erwartete,
er tat es, um der Sache Willens.
Und die Honorierung der Prämie setzt er dann auch nicht für ein Haus in der Karibik ein,
sondern um neues Laborgerät, um seine Forschung intensiviert fortzuführen.

Das ist Selbstlosigkeit.

Liebe ist Selbstlosigkeit. (Auch die Liebe zu einer Sache, an der man forscht).
Selbstsucht hingegen ist Lieblosigkeit.

Man kann zum Beispiel in einer unglücklichen Partnerschaft sich seiner selbst,
Mittels eines anderen Menschens erfreuen.
Meist sucht sich solch ein Mensch einen Menschen, der zur Co-Abhängigkeit neigt,
dann wirft dieser nicht gleich das Handtuch.

Hat man aber das Glück des anderen Menschen im Hauptaugenmerk,
so resultiert das eigene Glück unmittelbar daraus,
aber man tut es nicht um des eigenen Glückes Willens.
Wir sind doch hier nicht im Trollhouse!
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harry52
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Re: Warum der christliche Himmel für mich keine Option wäre...

Beitrag von harry52 »

Papaloooo hat geschrieben: Sa 19. Mär 2022, 07:40 Liebe ist Selbstlosigkeit.
Selbstsucht hingegen ist Lieblosigkeit.
Ganz so einfach ist das nicht.
Nimm mal die Liebe zu den eigenen Kindern. Bei vielen Tierarten beobachten wir diese Art von Liebe. Die Liebe geht oft so weit, dass Eltern ihre Kinder vor Fressfeinden schützen und dabei sogar ihr eigenes Leben riskieren.

Das wäre ja so ein Beispiel für selbstlose Liebe,
oder auch nicht? Verstehen tut man das evtl., wenn man sich mit den anderen Tierarten beschäftigt.

Es gibt nämlich auch viele Tierarten,
bei denen es keinerlei Liebe zu den Kindern gibt. Seeschildkröten sind so eine Tierart. Die Weibchen legen ihre Eier in ein Loch an einem Strand ab, buddeln das Loch wieder zu und verschwinden danach im Meer.

Ihnen ist es scheinbar völlig wurscht,
was aus ihren Kindern wird. In der Regel läuft es doch so ab, dass die kleinen Seeschildkröten ein paar Wochen später schlüpfen und dann Richtung Meer krabbeln.

Meistens warten darauf schon hunderte Vögel,
die sich auf die kleinen Kröten stürzen und sie fressen. Warum aber ist das der Mutter egal? Weil sie selbstsüchtig ist? Quatsch! Warum sollten Seeschildkröten selbstsüchtiger sein als beispielsweise Katzen oder Hunde, die bei ihren kleinen Kindern bleiben und sie lieben und verteidigen?

Richtige Antwort: Es lohnt sich nicht!!!
Seeschildkröten haben einen Körper, der es ihnen gar nicht ermöglicht, ihre Kinder vor Vögel zu schützen. Selbst wenn die Mutter da wäre, was soll sie machen? Sie ist viel zu lahm und unbeweglich, um die Vögel abzuwehren. Also krabbelt die Schildkrötenmutter nach der Ablage der Eier zurück ins Meer und lässt die Kinder (Eier) alleine zurück.

Die Schildkröten haben eine andere Lösung für das Problem,
dass sie aussterben würden, wenn ihre Kinder immer gefressen würden. Sie legt ganz viele Eier ab. Mehrere dutzend Eier und dann werden zwar fast alle gefressen, aber einige wenige kommen durch. Masse statt Liebe ist hier der Trick.

Liebe zu den Kindern und auch das Gegenteil,

nämlich komplette Lieblosigkeit zu den Kindern ist nicht der Punkt. Darum gehts nicht. Es geht darum, was sich rechnet.
"Gut gemeint" ist nicht das Gleiche wie "gut gemacht".
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