Warum der christliche Himmel für mich keine Option wäre...

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Papaloooo
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Warum der christliche Himmel für mich keine Option wäre...

Beitrag von Papaloooo »

...hier mal meine Gedanken:

Die Vorstellung eines Himmels, den nicht alle erreichen können, wäre eine Hölle!
Ein Himmel als Ort der ewigen Glückseligkeit,
wenn es zugleich die Hölle als ein Ort des ewigen Leides gäbe,
ist eine Paradoxie:

Der Himmel wird als ein Ort beschrieben, den die, von Nächstenliebe geprägten Seelen erreichen,
während zugleich andere, ihnen vielleicht früher Nahestehenden im ewigen Leid leben.
Wo wäre dann das Mitgefühl?

Wird das Mitgefühl dann durch Gleichgültigkeit und Kaltherzigkeit ersetzt,
so dass man im Glück schwelgt und einem die Anderen plötzlich egal sind?
Nach dem Motto: "selbst schuld, hast du nun davon!"
Würde man nicht zu ihnen wollen, um ihnen Trost zu spenden?
Nein die Freude könnte nie vollkommen sein, wenn man diese nicht mit Allen teilen kann!

Nun könnte man argumentieren:
Mit dem Eintritt in den Himmel gibt man seine Erinnerung ab.
Aber mit der Erinnerung gäbe man ja dann auch seine Wahrnehmung auf andere Bereiche der "feinstofflichen Ebene" ab.
(Mal in Anführungszeichen, weil diese nicht nachgewiesen ist, aber auch nicht ausgeschlossen werden kann.)

Und: würde man, um eine Depression zu überwinden, sich gerne das Gedächtnis löschen lassen
und somit auch seine Liebsten danach als fremd wahrnehmen wollen?
Ich persönlich würde die Depression, also das Leid bevorzugen,
als Gedächtnislos und Entmündigt zu sein.
Das klingt für mich zu sehr nach Ruhigstellung mit feinstofflichen Stimmungsaufhellern.
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Billie Holiday
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Re: Warum der christliche Himmel für mich keine Option wäre...

Beitrag von Billie Holiday »

Wenn Adolf freundlich in den Himmel eingeladen wird, gehe ich gern runter.
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Skeptiker

Re: Warum der christliche Himmel für mich keine Option wäre...

Beitrag von Skeptiker »

Das Konzept von Himmel und Hölle spiegelt schlicht die vorhumanistische Zuckerbrot und Peitsche Einstellung der Christenheit wieder. Hätte sich das Christentum heute entwickelt, dann wäre der Lohn der guten Tat die ewige Anerkennung und der damit verbundene hohe soziale Status der Seele in der Ordnung der moralischen Wertigkeit. Es würde ihr ewige Wohltat zukommen und man dürfte die guten Taten jederzeit an den bedauernswerten Minderbemittelten fortführen.

Das Ideal der Glückseeligkeit verändert sich halt mit der Zeit.
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Lomond
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Re: Warum der christliche Himmel für mich keine Option wäre...

Beitrag von Lomond »

Papaloooo hat geschrieben:(10 Apr 2020, 12:08)

...hier mal meine Gedanken:

Die Vorstellung eines Himmels, den nicht alle erreichen können, wäre eine Hölle!
Ein Himmel als Ort der ewigen Glückseligkeit,
wenn es zugleich die Hölle als ein Ort des ewigen Leides gäbe,
ist eine Paradoxie:

Der Himmel wird als ein Ort beschrieben, den die, von Nächstenliebe geprägten Seelen erreichen,
während zugleich andere, ihnen vielleicht früher Nahestehenden im ewigen Leid leben.
Wo wäre dann das Mitgefühl?

Wird das Mitgefühl dann durch Gleichgültigkeit und Kaltherzigkeit ersetzt,
so dass man im Glück schwelgt und einem die Anderen plötzlich egal sind?
Nach dem Motto: "selbst schuld, hast du nun davon!"
Würde man nicht zu ihnen wollen, um ihnen Trost zu spenden?
Nein die Freude könnte nie vollkommen sein, wenn man diese nicht mit Allen teilen kann!
Da bin ich ganz deiner Meinung.

Du beschreibst den Himmel, wie ihn sich jene evangelikalen Fundamentalisten aka "Bibelchristen" vorstellen, gegen die ich hier immer wieder Stellung nehme.

Im übrigen bin ich auch kein fundamentalistischer Katholik, wie es einige hier wohl gerne sehen würden, gegen besseres Wissen.
Non enim propter gloriam, divicias aut honores pugnamus set propter libertatem solummodo quam Nemo bonus nisi simul cum vita amittit.
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Re: Warum der christliche Himmel für mich keine Option wäre...

Beitrag von odiug »

Vielleicht stellen sich fundamentalistische Evangelikale ihren "Himmel" ja so vor, dass sie als kleine Teufelchen die Supreme Court Richter, die für ein Recht auf Abtreibung stimmten, in alle Ewigkeit piesacken dürfen :D
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Re: Warum der christliche Himmel für mich keine Option wäre...

Beitrag von Adam Smith »

Papaloooo hat geschrieben:(10 Apr 2020, 12:08)

...hier mal meine Gedanken:

Die Vorstellung eines Himmels, den nicht alle erreichen können, wäre eine Hölle!
Und dann aus dem Grund auch noch weil jemand arm war oder weil er so geboren worden ist. Zudem könnte es so sein, dass bei zwei Personen nur eine Kleinigkeit darüber entscheidet, ob einer im Himmel oder der Hölle landet.

Die Hölle dient der Kirche dazu ihre Macht zu erhalten.
Das ist Kapitalismus:

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Lomond
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Re: Warum der christliche Himmel für mich keine Option wäre...

Beitrag von Lomond »

odiug hat geschrieben:(10 Apr 2020, 15:25)

Vielleicht stellen sich fundamentalistische Evangelikale ihren "Himmel" ja so vor, dass sie als kleine Teufelchen die Supreme Court Richter, die für ein Recht auf Abtreibung stimmten, in alle Ewigkeit piesacken dürfen :D

Das könnte ich mir auch gut vorstellen! :cool:
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Papaloooo
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Re: Warum der christliche Himmel für mich keine Option wäre...

Beitrag von Papaloooo »

Adam Smith hat geschrieben:(10 Apr 2020, 15:28)

Und dann aus dem Grund auch noch weil jemand arm war oder weil er so geboren worden ist. Zudem könnte es so sein, dass bei zwei Personen nur eine Kleinigkeit darüber entscheidet, ob einer im Himmel oder der Hölle landet.

Die Hölle dient der Kirche dazu ihre Macht zu erhalten.
Mal ganz abgesehen davon,
dass es dann ungerecht wäre,
denn wenn ein Säugling nach der Geburt stirbt,
hat er ja die die Chance gehabt, zu sündigen.
Ist also der Kindstod die Garantie fürs Paradies,
wohingegen das lange Leben das Risiko in sich birgt, es nicht zu erreichen.
Dann stellt sich wiederum die Frage um Gerechtigkeit!
Wir sind doch hier nicht im Trollhouse!
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oga
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Re: Warum der christliche Himmel für mich keine Option wäre...

Beitrag von oga »

Darüber hat Mark Twain schon vor 100 Jahren etwas geschrieben:
Briefe von der Erde
I guess I should warn you, if I turn out to be particularly clear, you've probably misunderstood what I've said.
Adam Smith
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Re: Warum der christliche Himmel für mich keine Option wäre...

Beitrag von Adam Smith »

Papaloooo hat geschrieben:(10 Apr 2020, 15:48)

Mal ganz abgesehen davon,
dass es dann ungerecht wäre,
denn wenn ein Säugling nach der Geburt stirbt,
hat er ja die die Chance gehabt, zu sündigen.
Ist also der Kindstod die Garantie fürs Paradies,
wohingegen das lange Leben das Risiko in sich birgt, es nicht zu erreichen.
Dann stellt sich wiederum die Frage um Gerechtigkeit!
Das ist mir noch gar nicht eingefallen. Aber es stimmt. Der Kindstod sorgt für den Himmel. Zum Glück ist dieser Himmel und Hölle Unsinn nur Unsinn. Im Hexenhammer steht ja auch, dass Hexen Schwänze stehlen und dann in Vogelnestern lagern wo sie von Vögeln gefüttert werden. Dieser Unsinn hatte reale Auswirkungen. Unter Folter wurde dieser Unsinn übrigens bestätigt.
Das ist Kapitalismus:

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Re: Warum der christliche Himmel für mich keine Option wäre...

Beitrag von Papaloooo »

Skeptikers Zuckerbrot- und Peitschenprinzip ist sehr aufschlussreich und m.E. treffend.
Danke!
Sollte es etwas geben, das unser körperliches Sein überdauert,
so weiß niemand was es ist, wie es ist und was sein wird.
Einen physikalischen Nachweis hat es nie gegeben.

Das Atheistische Argument, der Geist und das Gehirn sind wie ein Möbiusband mag stimmen.
Jedoch spricht auch nichts gegen eine Pluratität der Wirklichkeiten.
Wie mag die 3-Dimensionale Welt wirken, könnten wir sie aus der 4. Raumdimension betrachten?
So könnten sich scheinbare Paradoxien aus höherer Ebene widerspruchsfrei vereinen lassen.

Von der frühen Kindheit bis Mitte zwanzig sah ich mich unzählige Nächte selbst luzide von außen auf dem Bett liegen.
Wirklichkeit oder Illusion? Ich habe zahlreiche Möglichkeiten gelesen, wie man solche Zustände erzeugen könne,
richtig überzeugt hat es mich nie. Für mich war es einfach zu real und zugleich zu verwirrend und beängstigend.
Wie es geht braucht mich niemand zu fragen, ich weiß es ja selbst nicht.
Ist im Grunde auch egal, es könnte m.E. sein, dass es mehr gibt, als das körperliche Dasein.

Aber: es ist einfach falsch, anderen zu sagen, danach ist es so und so.
Vielleicht trifft es der Münchner im Himmel besser, als die Bibel, vielleicht, vielleicht.
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Re: Warum der christliche Himmel für mich keine Option wäre...

Beitrag von Adam Smith »

Papaloooo hat geschrieben:(10 Apr 2020, 16:06)

Von der frühen Kindheit bis Mitte zwanzig sah ich mich unzählige Nächte selbst luzide von außen auf dem Bett liegen.
Wirklichkeit oder Illusion? Ich habe zahlreiche Möglichkeiten gelesen, wie man solche Zustände erzeugen könne,
richtig überzeugt hat es mich nie.
Es ist problemlos möglich sich so etwas vorzustellen.
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Re: Warum der christliche Himmel für mich keine Option wäre...

Beitrag von Papaloooo »

Adam Smith hat geschrieben:(10 Apr 2020, 16:09)

Es ist problemlos möglich sich so etwas vorzustellen.
Ich möchte eine Illusion - Fehlwahrnehmung ja selbst nicht ausschließen.
Es ist nur der Eindruck, auch ohne den Körper als ein Punkt des Bewusstseins dazusein.
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Re: Warum der christliche Himmel für mich keine Option wäre...

Beitrag von BlueMonday »

Papaloooo hat geschrieben:(10 Apr 2020, 12:08)

...hier mal meine Gedanken:

Die Vorstellung eines Himmels, den nicht alle erreichen können, wäre eine Hölle!
Ein Himmel als Ort der ewigen Glückseligkeit,
wenn es zugleich die Hölle als ein Ort des ewigen Leides gäbe,
ist eine Paradoxie:

Der Himmel wird als ein Ort beschrieben, den die, von Nächstenliebe geprägten Seelen erreichen,
während zugleich andere, ihnen vielleicht früher Nahestehenden im ewigen Leid leben.
Wo wäre dann das Mitgefühl?
Wenn man einen Himmel für alle gleichermaßen hätte, dann wäre erst die völlige "Gleichgültigkeit" hergestellt. Mit wem willst dann noch "mileiden" oder "mitfühlen", wenn alle in Gleichheit schwingen?
Es kommt auch weniger auf die konkrete Konzeption an - Himmel/Hölle, Gut/Böse, Schwarz/Weiß, Links/Rehcts, Oben/Unten - sondern, dass es überhaupt Unterschiede gibt. Diese ermöglichen erst die Welt, wie wir sie kennen, eine Welt in der das eine nur Wert und Reiz hat, weil es noch mindestens ein anderes gibt, das man in Relation setzen kann. Oder so gesagt: das linke Paradies der Urteilslosigkeit, der Indifferenz, der Gleichheit und Gleichgültigkeit würde sich als sehr fader, bewegungsloser, erstarrter Ort erweisen...
Zuletzt geändert von BlueMonday am Fr 10. Apr 2020, 16:17, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Warum der christliche Himmel für mich keine Option wäre...

Beitrag von Quatschki »

Das Konzept der Ewigkeit scheint mir auf Dauer recht langweilig zu sein.
Schon Adam und Eva in ihrem "Garten Eden" hatten ja irgendwann alle Grashalme durchgezählt, dann angefangen, ihnen Namen zu geben.
Wie so ein altes, nie alterndes Ehepaar in ewiger Corona-Quarantäne im bereuten Wohnen...

So war das, was die Christen den Sündenfall nennen, der eigentliche Befreiungsakt, mit dem das Leben begann und die Schöpfung schöpferisch wurde.
Drauf so sprach Herr Lehrer Lämpel:
„Dies ist wieder ein Exempel!“
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Re: Warum der christliche Himmel für mich keine Option wäre...

Beitrag von Adam Smith »

Papaloooo hat geschrieben:(10 Apr 2020, 16:11)

Ich möchte eine Illusion - Fehlwahrnehmung ja selbst nicht ausschließen.
Es ist nur der Eindruck, auch ohne den Körper als ein Punkt des Bewusstseins dazusein.
Dein Eindruck ist kein Beweis für gar nichts.
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Re: Warum der christliche Himmel für mich keine Option wäre...

Beitrag von BlueMonday »

Ja, der Biss in die verbotene Frucht vom Baum der Erkenntnis von Gut und Böse. Es konnte ja im Grunde nicht anders kommen. Das Paradies trug mit diesem Baum ja schon den Keim des Abfallens, der Trennung, eben des Urteils in sich von Anfang an.
Im Anfang war das Wort, also das Scheidende, Teilende. Damit wurde die Weltbetrachtung erst möglich. Die Schlange war das Zünglein an der Waage. Der Stein des Anstoßes. Luzifer, der Lichtbringer, oder sein griechisches Pendant Prometheus, der Feuerbringer, das Feuer des scheidenden Gedankens.
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Re: Warum der christliche Himmel für mich keine Option wäre...

Beitrag von jorikke »

Quatschki hat geschrieben:(10 Apr 2020, 16:15)

Das Konzept der Ewigkeit scheint mir auf Dauer recht langweilig zu sein.
Schon Adam und Eva in ihrem "Garten Eden" hatten ja irgendwann alle Grashalme durchgezählt, dann angefangen, ihnen Namen zu geben.
Wie so ein altes, nie alterndes Ehepaar in ewiger Corona-Quarantäne im bereuten Wohnen...

So war das, was die Christen den Sündenfall nennen, der eigentliche Befreiungsakt, mit dem das Leben begann und die Schöpfung schöpferisch wurde.
Da ich nach dem Ableben all meine alten Kumpel wiedersehen möchte, ergibt sich automatisch der Wunsch nach der Hölle.
... und dann, glaub mir, wird es nicht langweilig.
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Re: Warum der christliche Himmel für mich keine Option wäre...

Beitrag von Papaloooo »

Adam Smith hat geschrieben:(10 Apr 2020, 16:23)

Dein Eindruck ist kein Beweis für gar nichts.
Natürlich ist er das nicht, ich sagte nichts anderes!
Ich schrieb von einer Wahrnehmung, welche mich vom Atheisten zum Agnostiker machte.
Ich stehe bestimmten Dingen eben nicht total ablehnend entgegen.
Schau mal, ich habe eine autistische Spektrumstörung (vermutlich leichter Asperger-Typus).
Die fehlenden Anteile der emotionalen Intelligenz werden bei Menschen wie mir durch das kognitive ersetzt.
Richtig ausgeprägte Aspergers haben z.B. Rüdiger Gamm haben die Fähigkeit ihr Hirn "rechnen zu lassen",
ohne richtig bewusst beteiligt zu sein,
so wie es bei anderen Menschen mit den emotionalen Anteilen eben ist.

Es könnte also auch so sein, dass mein Hirn diese Sinneswahrnehmung konstruierte.
Ich habe selbst auch oft daran gedacht, versucht dem "auf die Schliche zu kommen".
Habe auf Fehler in den Bildern geachtet, ohne sie wirklich ausmachen zu können.
Habe mich gefragt, ob ich in einem Zustand bin, wo vielleicht optische Fehler im Bewusstsein ausgeblendet werden.
Wir sehen ja eigentlich mit unseren Augen auch nur klar durch ein Schlüsselloch, den Rest baut unser Hirn daraus.

Du siehst, ich will hier nichts beweisen, ich nannte einen Eindruck den ich nicht klar beschreiben,
oder einorden konnte bzw. kann. Dieser lässt mich an der alleinigen Wirklichkeit der Sinnes- bzw. physischen Welt mit einer gewissen (endogenen) Berechtigung zweifeln.
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Re: Warum der christliche Himmel für mich keine Option wäre...

Beitrag von Papaloooo »

BlueMonday hat geschrieben:(10 Apr 2020, 16:29)

Ja, der Biss in die verbotene Frucht vom Baum der Erkenntnis von Gut und Böse. Es konnte ja im Grunde nicht anders kommen. Das Paradies trug mit diesem Baum ja schon den Keim des Abfallens, der Trennung, eben des Urteils in sich von Anfang an.
Im Anfang war das Wort, also das Scheidende, Teilende. Damit wurde die Weltbetrachtung erst möglich. Die Schlange war das Zünglein an der Waage. Der Stein des Anstoßes. Luzifer, der Lichtbringer, oder sein griechisches Pendant Prometheus, der Feuerbringer, das Feuer des scheidenden Gedankens.
Ist ganz einfach:
Das soll nichts anderes bedeuten, als:
"Hütet Euch, religiöse Dogmen mit dem kritischen Geist und der wissenschaftlichen Erkenntnis in Frage zu stellen.
Sonst kommt die Verdammnis!"
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Re: Warum der christliche Himmel für mich keine Option wäre...

Beitrag von Papaloooo »

jorikke hat geschrieben:(10 Apr 2020, 17:00)

Da ich nach dem Ableben all meine alten Kumpel wiedersehen möchte, ergibt sich automatisch der Wunsch nach der Hölle.
... und dann, glaub mir, wird es nicht langweilig.
Macht sie euch doch selbst zum Himmel!
Wer könnte die Seelen denn am Umgestalten hindern?
Kauft einfach beim feinstofflichen Ikea ein!
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Re: Warum der christliche Himmel für mich keine Option wäre...

Beitrag von Adam Smith »

Papaloooo hat geschrieben:(10 Apr 2020, 17:06)

Es könnte also auch so sein, dass mein Hirn diese Sinneswahrnehmung konstruierte.
Ich habe selbst auch oft daran gedacht, versucht dem "auf die Schliche zu kommen".
Habe auf Fehler in den Bildern geachtet, ohne sie wirklich ausmachen zu können.
Habe mich gefragt, ob ich in einem Zustand bin, wo vielleicht optische Fehler im Bewusstsein ausgeblendet werden.
Wir sehen ja eigentlich mit unseren Augen auch nur klar durch ein Schlüsselloch, den Rest baut unser Hirn daraus.
Wie kannst du Fehler ausmachen können in Bildern die dein Gehirn aus Erinnerungen wiedergegeben hat?

Der Schriftsteller Wulf Dorn beschreibt jetzt in einem Roman Vorfälle in Bezug auf Nahtoderlebenisse.

https://www.amazon.de/dp/B07K288XHY/ref ... 7530946907

Natürlich ist auch dieses alles Unsinn. Nur kann dieser Autor dieses gut beschreiben. Er gehört auch zu meinem Lieblingsautoren neben z.B. Agatha Christie die sich wegen Arthur Conan Doyle mit Spinnereien auseinandersetzen musste.
Das ist Kapitalismus:

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Re: Warum der christliche Himmel für mich keine Option wäre...

Beitrag von Papaloooo »

Adam Smith hat geschrieben:(10 Apr 2020, 17:18)

Wie kannst du Fehler ausmachen können in Bildern die dein Gehirn aus Erinnerungen wiedergegeben hat?

Der Schriftsteller Wulf Dorn beschreibt jetzt in einem Roman Vorfälle in Bezug auf Nahtoderlebenisse.

https://www.amazon.de/dp/B07K288XHY/ref ... 7530946907

Natürlich ist auch dieses alles Unsinn. Nur kann dieser Autor dieses gut beschreiben. Er gehört auch zu meinem Lieblingsautoren neben z.B. Agatha Christie die sich wegen Arthur Conan Doyle mit Spinnereien auseinandersetzen musste.
Naja, das war ja mehr etwas am Rande, gegebenenfalls in einem anderen Thred, also vielleicht jetzt wieder zurück zum Thema.
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Re: Warum der christliche Himmel für mich keine Option wäre...

Beitrag von Adam Smith »

Papaloooo hat geschrieben:(10 Apr 2020, 17:32)

Naja, das war ja mehr etwas am Rande, gegebenenfalls in einem anderen Thred, also vielleicht jetzt wieder zurück zum Thema.
Wieso am Rande? Hier geht es doch konkret um den Tod.
Das ist Kapitalismus:

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Re: Warum der christliche Himmel für mich keine Option wäre...

Beitrag von Papaloooo »

Adam Smith hat geschrieben:(10 Apr 2020, 17:47)

Wieso am Rande? Hier geht es doch konkret um den Tod.
Eine subjektive Erfahrung ist und bleibt subjektiv.
Sie ist nichts, was etwas beweisen soll, geschweige denn könnte.
Nichts lässt sich beweisen, wenn es um jenseitiges gibt.
Das ist eine reine philosophische Sache.
Nahtoderfahrungen sind keine Jenseits-Erfahrungen.
Nahtoderfahrungen wie ein helles Licht nach einem Tunnel lassen sich durch Sauerstoffmangel in den Netzhautrezeptoren schlüssig erklären.
Deswegen meine ich, ist das nichts was hier zum Thema gehört.

Aber ich kann gerne noch was aus eigener Sicht im Asperger-Thread schreiben.
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Re: Warum der christliche Himmel für mich keine Option wäre...

Beitrag von Adam Smith »

Papaloooo hat geschrieben:(10 Apr 2020, 18:04)

Aber ich kann gerne noch was aus eigener Sicht im Asperger-Thread schreiben.
Kannst du. Und gut ist.
Das ist Kapitalismus:

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Re: Warum der christliche Himmel für mich keine Option wäre...

Beitrag von BenJohn »

Also ich freue mich auf den Himmel.
Skeptiker

Re: Warum der christliche Himmel für mich keine Option wäre...

Beitrag von Skeptiker »

BenJohn hat geschrieben:(10 Apr 2020, 19:43)
Also ich freue mich auf den Himmel.
Du wirst bestimmt nicht enttäuscht!
BenJohn

Re: Warum der christliche Himmel für mich keine Option wäre...

Beitrag von BenJohn »

Skeptiker hat geschrieben:(10 Apr 2020, 20:02)

Du wirst bestimmt nicht enttäuscht!
Das weiss ich.
Skeptiker

Re: Warum der christliche Himmel für mich keine Option wäre...

Beitrag von Skeptiker »

BenJohn hat geschrieben:(10 Apr 2020, 20:14)
Das weiss ich.
Dann ist dein Glaube nicht stark genug. Nur ein Atheist "weiss" dass er nach dem Tod von nichts mehr enttäuscht wird ;)
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Re: Warum der christliche Himmel für mich keine Option wäre...

Beitrag von Adam Smith »

Skeptiker hat geschrieben:(10 Apr 2020, 20:29)

Dann ist dein Glaube nicht stark genug. Nur ein Atheist "weiss" dass er nach dem Tod von nichts mehr enttäuscht wird ;)
Du musst mir hier mal deine Logik erläutern.
Das ist Kapitalismus:

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BenJohn

Re: Warum der christliche Himmel für mich keine Option wäre...

Beitrag von BenJohn »

Skeptiker hat geschrieben:(10 Apr 2020, 20:29)

Dann ist dein Glaube nicht stark genug. Nur ein Atheist "weiss" dass er nach dem Tod von nichts mehr enttäuscht wird ;)
Meine Glaube ist in Ordnung.

Und so manch ein Atheist wird auf dem Sterbebett ganz klein mit Hut.
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Re: Warum der christliche Himmel für mich keine Option wäre...

Beitrag von Adam Smith »

BenJohn hat geschrieben:(10 Apr 2020, 20:33)

Meine Glaube ist in Ordnung.

Und so manch ein Atheist wird auf dem Sterbebett ganz klein mit Hut.
Dann erkläre mir deinen Glauben.
Das ist Kapitalismus:

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Skeptiker

Re: Warum der christliche Himmel für mich keine Option wäre...

Beitrag von Skeptiker »

Adam Smith hat geschrieben:(10 Apr 2020, 20:33)
Du musst mir hier mal deine Logik erläutern.
Ganz einfach, um enttäuscht zu werden muss es ein Leben nach dem Tod geben. An dieses kann man nur GLAUBEN. Der Atheist glaubt aber nicht, daher WEISS er, dass ihn nach dem Tod nichts enttäuschen kann (Wissenschaftliche Lehrmeinung nennt sich WISSEN, nicht GLAUBEN).
Wenn Ben John also WEISS, dass er nicht enttäuscht wird, ist sein Glaube wohl zu schwach, denn wäre sein Glaube groß, dann würde er daran GLAUBEN er würde nicht enttäuscht werden, er könnte dieses aber nicht WISSEN.
BenJohn

Re: Warum der christliche Himmel für mich keine Option wäre...

Beitrag von BenJohn »

Adam Smith hat geschrieben:(10 Apr 2020, 20:35)

Dann erkläre mir deinen Glauben.

Kann man nicht erklären. Alles, was man wissen muss, steht in der Bibel.
BenJohn

Re: Warum der christliche Himmel für mich keine Option wäre...

Beitrag von BenJohn »

Skeptiker hat geschrieben:(10 Apr 2020, 20:38)

Ganz einfach, um enttäuscht zu werden muss es ein Leben nach dem Tod geben. An dieses kann man nur GLAUBEN. Der Atheist glaubt aber nicht, daher WEISS er, dass ihn nach dem Tod nichts enttäuschen kann (Wissenschaftliche Lehrmeinung nennt sich WISSEN, nicht GLAUBEN).
Wenn Ben John also WEISS, dass er nicht enttäuscht wird, ist sein Glaube wohl zu schwach, denn wäre sein Glaube groß, dann würde er daran GLAUBEN er würde nicht enttäuscht werden, er könnte dieses aber nicht WISSEN.
Es ist aber der Glaube eine feste Zuversicht auf das, was man hofft, und ein Nichtzweifeln an dem, was man nicht sieht.
Ich zweifle keine Sekunde.
Skeptiker

Re: Warum der christliche Himmel für mich keine Option wäre...

Beitrag von Skeptiker »

BenJohn hat geschrieben:(10 Apr 2020, 20:39)

Ich zweifle keine Sekunde.
Und ich zweifle keine Sekunde, dass du nach deine Tod nicht enttäuscht wirst. Ich weiss es sogar :thumbup:
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Re: Warum der christliche Himmel für mich keine Option wäre...

Beitrag von Adam Smith »

BenJohn hat geschrieben:(10 Apr 2020, 20:39)

Kann man nicht erklären. Alles, was man wissen muss, steht in der Bibel.
Ich glaube nicht an die Bibel.
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Re: Warum der christliche Himmel für mich keine Option wäre...

Beitrag von streicher »

Papaloooo hat geschrieben:(10 Apr 2020, 12:08)

...hier mal meine Gedanken:

Die Vorstellung eines Himmels, den nicht alle erreichen können, wäre eine Hölle!
Ein Himmel als Ort der ewigen Glückseligkeit,
wenn es zugleich die Hölle als ein Ort des ewigen Leides gäbe,
ist eine Paradoxie:

Der Himmel wird als ein Ort beschrieben, den die, von Nächstenliebe geprägten Seelen erreichen,
während zugleich andere, ihnen vielleicht früher Nahestehenden im ewigen Leid leben.
Wo wäre dann das Mitgefühl?

Wird das Mitgefühl dann durch Gleichgültigkeit und Kaltherzigkeit ersetzt,
so dass man im Glück schwelgt und einem die Anderen plötzlich egal sind?
Nach dem Motto: "selbst schuld, hast du nun davon!"
Würde man nicht zu ihnen wollen, um ihnen Trost zu spenden?
Nein die Freude könnte nie vollkommen sein, wenn man diese nicht mit Allen teilen kann!

Nun könnte man argumentieren:
Mit dem Eintritt in den Himmel gibt man seine Erinnerung ab.
Aber mit der Erinnerung gäbe man ja dann auch seine Wahrnehmung auf andere Bereiche der "feinstofflichen Ebene" ab.
(Mal in Anführungszeichen, weil diese nicht nachgewiesen ist, aber auch nicht ausgeschlossen werden kann.)

Und: würde man, um eine Depression zu überwinden, sich gerne das Gedächtnis löschen lassen
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als Gedächtnislos und Entmündigt zu sein.
Das klingt für mich zu sehr nach Ruhigstellung mit feinstofflichen Stimmungsaufhellern.
Irritierend ist das endgültige an diesen beiden Bildern - Himmel und Hölle. Das, was entscheidend ist, läuft hier ab. Anschließend ist es das Ende der Geschichte - die Einen sind glücklich und müssen zwischendurch immer wieder "Halleluja" rufen, die anderen leiden, bekommen aber keinen Cent Mitleid.
Wirkt deswegen so, als ob man diese beiden konträren Bilder geschaffen hat, um hier auf Erden zu steuern.

Interessant finde ich deine Gedanken zu dem zweiten Leben, denn wann könnte man von einem zweiten Leben sprechen - wenn man sein "Ich" hat und seine Erinnerungen (Die einem ja eingespielt werden müssen - wer ist also Träger der Erinnerungen?) und kann nicht mehr so sehr von derselben Person ausgehen, wenn die Erinnerungen fehlen? Muss es dieselbe Stofflichkeit sein?
Die Zukunft ist Geschichte.
Alfred B
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Re: Warum der christliche Himmel für mich keine Option wäre...

Beitrag von Alfred B »

streicher hat geschrieben:(10 Apr 2020, 21:15)


Interessant finde ich deine Gedanken zu dem zweiten Leben, denn wann könnte man von einem zweiten Leben sprechen - wenn man sein "Ich" hat und seine Erinnerungen (Die einem ja eingespielt werden müssen - wer ist also Träger der Erinnerungen?) und kann nicht mehr so sehr von derselben Person ausgehen, wenn die Erinnerungen fehlen? Muss es dieselbe Stofflichkeit sein?

Christsein bedeutet in der Theorie täglicher Fortschritt und Vervollkommung .Indem der alte Mensch durch die Gnade Gottes und Erlösungstat Christi erneuert wird, wächst ein neuer, besserer heran. So kann man die christliche Lehre in der Praxis zusammenfassen.
Zuletzt geändert von Alfred B am Fr 10. Apr 2020, 21:36, insgesamt 2-mal geändert.
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Papaloooo
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Re: Warum der christliche Himmel für mich keine Option wäre...

Beitrag von Papaloooo »

streicher hat geschrieben:(10 Apr 2020, 21:15)

Irritierend ist das endgültige an diesen beiden Bildern - Himmel und Hölle. Das, was entscheidend ist, läuft hier ab. Anschließend ist es das Ende der Geschichte - die Einen sind glücklich und müssen zwischendurch immer wieder "Halleluja" rufen, die anderen leiden, bekommen aber keinen Cent Mitleid.
Wirkt deswegen so, als ob man diese beiden konträren Bilder geschaffen hat, um hier auf Erden zu steuern.
Ja stimmt, diese religiöse Lehre ist ein Instrument sich fügsame Untertanen zu schaffen.
streicher hat geschrieben:(10 Apr 2020, 21:15)
Interessant finde ich deine Gedanken zu dem zweiten Leben, denn wann könnte man von einem zweiten Leben sprechen - wenn man sein "Ich" hat und seine Erinnerungen (Die einem ja eingespielt werden müssen - wer ist also Träger der Erinnerungen?) und kann nicht mehr so sehr von derselben Person ausgehen, wenn die Erinnerungen fehlen? Muss es dieselbe Stofflichkeit sein?
Ehrlich gesagt, keine Ahnung.
Mir imponiert die vedantische Vorstellung, dass das Individuelle Bewusstsein immer eine Abspaltung des universellen Bewusstseins ist.
Wir sind doch hier nicht im Trollhouse!
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Re: Warum der christliche Himmel für mich keine Option wäre...

Beitrag von Ein Terraner »

BenJohn hat geschrieben:(10 Apr 2020, 20:39)

Kann man nicht erklären. Alles, was man wissen muss, steht in der Bibel.
Puh, echt alles? Was machen wir dann mit dem restlichen Wissen der Menscheit?
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JosefG
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Re: Warum der christliche Himmel für mich keine Option wäre...

Beitrag von JosefG »

Papaloooo hat geschrieben:(10 Apr 2020, 21:30)

Mir imponiert die vedantische Vorstellung, dass das Individuelle Bewusstsein immer eine Abspaltung des universellen Bewusstseins ist.
So in etwa stelle ich mir das auch vor.
https://www.politik-forum.eu/viewtopic. ... 8#p4479788
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Re: Warum der christliche Himmel für mich keine Option wäre...

Beitrag von Papaloooo »

JosefG hat geschrieben:(10 Apr 2020, 21:54)

So in etwa stelle ich mir das auch vor.
https://www.politik-forum.eu/viewtopic. ... 8#p4479788
Ja stimmt, danke!
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Lomond
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Re: Warum der christliche Himmel für mich keine Option wäre...

Beitrag von Lomond »

Wie wär's dann mit Walhalla?
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Re: Warum der christliche Himmel für mich keine Option wäre...

Beitrag von Skeptiker »

Papaloooo hat geschrieben:(10 Apr 2020, 21:30)
Ja stimmt, diese religiöse Lehre ist ein Instrument sich fügsame Untertanen zu schaffen.

Ehrlich gesagt, keine Ahnung.
Mir imponiert die vedantische Vorstellung, dass das Individuelle Bewusstsein immer eine Abspaltung des universellen Bewusstseins ist.
Tja, eine von vielen Vorstellungen dazu was mit der "Seele" passiert, wenn man stirbt.

Vielleicht bin ich dazu zu rational, aber mich haben eigentlich immer dann Konzepte interessiert, wenn es neben dem Wunsch oder Interesse von Menschen, auch einen greifbaren Hinweis geben würde, das die Theorie zutrifft. Aber das scheint mir nicht der Fall zu sein.

Ich meine, wir machen uns keine Sorgen darüber wo unsere Seele war, wenn wir aufwachen und nichts geträumt haben. Wir machen uns nicht einmal Gedanken darüber wo sie war, bevor wir geboren wurden. Aber JEDER, wirklich absolut JEDER macht sich Gedanken darüber was passieren wird, wenn man tot sein wird. Vielleicht deshalb, weil es VOR uns liegt und niemand davon berichten konnte?

Es scheint also so zu sein, dass nicht das allgemeine Interesse an der Beschaffenheit der Welt die Ideen hervorbringt, sondern eher die pure Ungewissheit, um nicht zu sagen die Angst vor dem was kommt. Und weil wir darüber nichts wissen, außer, dass da körperlich nichts mehr sein kann, macht es uns offenbar kirre und lässt uns die tollsten Luftschlösser bauen. Die gibt es aber nur für die Toten. Es gibt keinen pränathalen Himmel aus dem die Seelen der Babies abberufen werden um auf der Erde ein Baby zu "bestücken". Warum nicht? Weil es uns scheißegal ist - es liegt nicht vor uns, und egal wie es war, man hat es überstanden. Das ganze Konzept interessiert uns nicht - erst dann wieder, wenn es um Wiedergeburt geht, weil es somit die Brücke schlägt zu dem was vor uns liegt.

Ich bin vor allem deshalb Atheist, weil ich ganz klar den Eindruck habe, dass all diese Konzepte letztendlich plausibel erklärbar sind als Angstreaktionen der Menschen auf die Ungewissheit die der Tod mit sich bringt. DAS sind die einzig erkennbaren Hinweise warum es sie überhaupt gibt - es gibt keinerlei physikalischen Hinweis auf sie (und doch, warum sollte es die nicht geben, denn unsere Realität wird durch eben diese Physik beschrieben - was nicht physisch nachweisbar ist, gilt typischerweise auch nicht als real existent).
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Re: Warum der christliche Himmel für mich keine Option wäre...

Beitrag von Papaloooo »

@Skeptiker,

stimmt nicht ganz mit der Vorher und Nacher-Dysballance:
Der Vedanta entspringt die Vorstellung, das individuale Bewusstsein ist eine Abspaltung des universalen Bewusstseins
und mündet wieder in diese ein.
Ja war in der Vorstellung der Vedanta niemals von diesem getrennt,
wie die Welle ja einerseits Welle ist, aber dennoch zum Ozean gehört.

Ich lese übrigens gerne die Skeptiker-Zeitschrift
und die Esothera mal wenn die wo rumliegt zur Belustigung.

Wie schon vorher geschrieben, ist unsere Einsicht dennoch eine winzig kleine:
Was wäre z.B., wenn wir aus der 4. Raumdimension auf unsere Welt schauen könnten?
Welche Einsichten hätten wir dann?
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Re: Warum der christliche Himmel für mich keine Option wäre...

Beitrag von Papaloooo »

Lomond hat geschrieben:(11 Apr 2020, 00:24)

Wie wär's dann mit Walhalla?
Konkreter, wäre das besser oder schlechter aus Deiner Sicht?
Oder das ewige Hofbräuhaus aus Münchner im Himmel?
Für einen Bayern, der sich nichts schöneres vorstellen kann, doch die beste Option!
Wir sind doch hier nicht im Trollhouse!
BenJohn

Re: Warum der christliche Himmel für mich keine Option wäre...

Beitrag von BenJohn »

Ein Terraner hat geschrieben:(10 Apr 2020, 21:51)

Puh, echt alles? Was machen wir dann mit dem restlichen Wissen der Menscheit?
Das steht nicht in der Bibel.

Muss man also woanders suchen.

Es ging natürlich nur um den christlichen Glauben. :rolleyes:
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Re: Warum der christliche Himmel für mich keine Option wäre...

Beitrag von TheManFromDownUnder »

Er ist keine Option weil es ihn nicht gibt, genausowenig wie die Hoelle.

Genauso verhaelt es sich mit dem Paradies der Moslems, dem Nirvana oder sonstwas was der Mensch sich einreded. Nach dem Tod ist Nichts! Vielleicht koennte man dieses Nichts als paradiesischen Zustand bezeichnen.
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