Realist2014 hat geschrieben:(05 Feb 2020, 09:11)
Wenn sie
Vollzeit arbeiten, nicht.
Wer nur einen TZ-Job mit geringen Kompetenzanforderungen ( Niedriglohn) ausübt, dann schon.
....
Es liegt aber keineswegs nur an den (alleinerziehenden) Frauen, dass sie keinen VZ-Job haben. Denn sie sind darauf angewiesen, ihren Alltag auch rund um die Bedürfnisse ihrer Kinder herum zu organisieren. Da es kaum noch die Konstellationen gibt, dass Omma in der Nähe lebt, die heutige Elterngeneration ihrerseits schon vielfach ohne Geschwister ist, gibt es aus dieser Seite keine Unterstützung. Familienangehörige leben heute weit voneinander entfernt- wird ja "von der Gesellschaft" seit Jahrzehnten so gefordert. Man soll der Arbeit hinterherziehen. Prima- das Eine bedingt halt das Andere.
Was braucht also eine alleinerziehende Frau? Sie braucht zunächst einmal Zeit! Zeit für Folgendes: Kinder versorgen und begleiten, Wege bewältigen (zur Kita, zur Schule, zu Ärzten, zum Einkauf, zur Arbeit,zum Elternabend und und und- und alles auch wieder zurück). eine "Ziele" geben Zeiten vor:Öffnungszeiten, das grenzt ihren Spielraum ein. Und das bringt sogar Studierte, die es wagen,Kinder zu haben, an Grenzen.
Es nützt der alleinerziehenden Mutter aus Spandau genau gar nichts, wenn sie einen VZ-Job in Köpenick haben kann. Das geht einfach nicht.
Und das ist das, was Selina meint: ja, das war tatsächlich vom Ansatz her besser in der DDR (Skandinavien hält an ähnlichen Ansichten heute noch fest). Die Problematik der Vereinbarkeit Job-Kinder wurde nicht allen den betroffenen Frauen überlassen, vielmehr hat "die Gesellschaft" Möglichkeiten geschaffen, dass es im Alltag der Frauen auch funktioniert hat. Wenn ein großer Betrieb mit vielen Frauen gesegnet war, dann hat er Betriebskindergärten bereitgestellt. Wenn viele Frauen ihren Dienst/ihre Schicht schon um 7 UHr beginnen sollten, dann hatten die Kita vor ihrer Wohnungstür eben schon um 6 Uhr geöffnet.
Wenn die Politik sich heute auf die Schultern klopft, sie hätte ja weiß der Geier wie viele Kita-Plätze geschaffen, dann bedeutet das gar nichts! vor allem bedeutet das nicht, dass diese Kita-Plätze irgendwem wirklich nutzen.
Das ist wie: Kita von 10-12, über Mittag gehen die lieben kleinen nach Hause, dann wieder Kita von 13-15. Selbst so erlebt in Westberlin. Ich war fassungslos über solche dämlichen, unnützen Einrichtungen.
Ich beherrsche die deutsche Rechtschreibung! Aber meine Tastatur hat damit manchmal Probleme.