Frauen verrichten zu viel unbezahlte Arbeit

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Realist2014
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Re: Frauen verrichten zu viel unbezahlte Arbeit

Beitrag von Realist2014 »

Selina hat geschrieben:(04 Feb 2020, 16:24)

J . Im Gegenteil: Sie müssten für ihren Fleiß und für ihre gesellschaftlich wichtige Familienarbeit eigentlich einen viel höheren Stellenwert erhalten. Zumindest in einer ordentlichen Rente sollten sich diese Leistungen widerspiegeln.
Gibt es ja

3 Rentenpunkte pro Kind.

Ansonsten muss sie sich die Rentenpunkte von ihrem Göttergatten holen.

Zusätzliche Rentenpunkte vom "System" für Hausarbeit gibt es logischerweise nicht
Laut Aussage der linken Ideologen sind alle ökonomisch erfolgreichen dumm, und die wahre Intelligenz tritt sich in der untersten ökonomischen Etage auf die Füße.....daher muss diese Etage ausgebaut werden
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JJazzGold
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Re: Frauen verrichten zu viel unbezahlte Arbeit

Beitrag von JJazzGold »

Selina hat geschrieben:(04 Feb 2020, 16:06)

Die allermeisten, die putzen gehen, machen das selbstverständlich deshalb, weil sie das Geld brauchen. Und zwar dringend. Das ist immer so eine abgehobene und weltfremde Neureichen-Diskussion. Da spricht man gegen eine Wand.
In der Regel geht Jedermann/-Frau arbeiten, weil zum Leben Geld benötigt wird.
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BenJohn

Re: Frauen verrichten zu viel unbezahlte Arbeit

Beitrag von BenJohn »

Dark Angel hat geschrieben:(04 Feb 2020, 16:49)

sarcasm on Neeneenee, das ist stockonservativ, fuffziger-Jahre-Familienbild und gehört dringendst "aufgebrochen".
Familienzusammenhalt bääh, pfui - viel mehr "Vielfalt" muss her. Schließlich jeht det ja um Jeschlechterjerechtichkeit un die funkeniert nur mit Vielfalt. Sarcasm off
Meine Schwiegermutter hat definitiv die Hosen an. :D . Nicht nur Hause, auch in der Öffentlichkeit. Da muss höchstens mein Schwiegervater um Emanzipation kämpfen. :D
Wobei dem das wurscht ist.

Im Endeffekt entscheidet doch jeder selber wie er leben will. Und natürlich entscheiden sich Frauen freiwillig für ein konservatives Lebensmodell. Wobei sich auch Konservative weiterentwickeln oder den Umständen anpassen.
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oga
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Re: Frauen verrichten zu viel unbezahlte Arbeit

Beitrag von oga »

BenJohn hat geschrieben:(04 Feb 2020, 17:16)
Und natürlich entscheiden sich Frauen freiwillig für ein konservatives Lebensmodell. Wobei sich auch Konservative weiterentwickeln oder den Umständen anpassen.
Ruhe! :mad2:
Frauen verrichten zu viel unbezahlte Arbeit und basta! :mad2:
I guess I should warn you, if I turn out to be particularly clear, you've probably misunderstood what I've said.
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Re: Frauen verrichten zu viel unbezahlte Arbeit

Beitrag von BenJohn »

oga hat geschrieben:(04 Feb 2020, 17:30)

Ruhe! :mad2:
Frauen verrichten zu viel unbezahlte Arbeit und basta! :mad2:
Sorry. :(
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JJazzGold
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Re: Frauen verrichten zu viel unbezahlte Arbeit

Beitrag von JJazzGold »

Realist2014 hat geschrieben:(04 Feb 2020, 16:54)

Gibt es ja

3 Rentenpunkte pro Kind.

Ansonsten muss sie sich die Rentenpunkte von ihrem Göttergatten holen.

Zusätzliche Rentenpunkte vom "System" für Hausarbeit gibt es logischerweise nicht
Ich bitte dich! Das können doch die Neureichen zahlen, selbstverständlich erst nachdem sie neureich geworden sind, so völlig ohne eigenes Zutun, wie auch immer man auf diese Art neureich werden kann, mittels eigener Leistung anscheinend nicht.
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Re: Frauen verrichten zu viel unbezahlte Arbeit

Beitrag von Realist2014 »

JJazzGold hat geschrieben:(04 Feb 2020, 18:01)

Ich bitte dich! Das können doch die Neureichen zahlen, selbstverständlich erst nachdem sie neureich geworden sind, so völlig ohne eigenes Zutun, wie auch immer man auf diese Art neureich werden kann, mittels eigener Leistung anscheinend nicht.

Dieses seltsame "Mobben" aus der linken Ecke gegenüber der Minderheit der "Neureichen" ist mir auch schon aufgefallen... :x

Was da wohl die Ursache ist? :?:

Und ist das Gegenteil von "Neureich" eigentlich "Altarm"?
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Re: Frauen verrichten zu viel unbezahlte Arbeit

Beitrag von Billie Holiday »

Realist2014 hat geschrieben:(04 Feb 2020, 18:06)

Dieses seltsame "Mobben" aus der linken Ecke gegenüber der Minderheit der "Neureichen" ist mir auch schon aufgefallen... :x

Was da wohl die Ursache ist? :?:

Und ist das Gegenteil von "Neureich" eigentlich "Altarm"?
Das Wort beinhaltet nur eines...Mißgunst.
Wer sich hochgearbeitet hat und über Wohlstand verfügt, kann von der Seite keine Gratulation erwarten, zu ausgeprägt ist der Neid.
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Re: Frauen verrichten zu viel unbezahlte Arbeit

Beitrag von JJazzGold »

Realist2014 hat geschrieben:(04 Feb 2020, 18:06)

Dieses seltsame "Mobben" aus der linken Ecke gegenüber der Minderheit der "Neureichen" ist mir auch schon aufgefallen... :x

Was da wohl die Ursache ist? :?:
Kann ich mir auch nicht erklären. Es sind doch die Neureichen, die zu nicht unerheblichem Teil die sozialen Systeme finanzieren.
Ist wahrscheinlich nur Ablenkung, weil der gelebte Sozialismus die Frauen in der Tat "ausgebeutet und versklavt hat", weil diese nicht nur dazu verpflichtet waren zu arbeiten, zusätzlich den Haushalt zu erledigen, sich morgens und abends um die Kinder zu kümmern, sondern auch noch zusätzlich dazu angehalten wurden unbezahlt für die Ideologie zu arbeiten, im staatlich organisierten gesellschaftlichen Leben.
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Re: Frauen verrichten zu viel unbezahlte Arbeit

Beitrag von Dark Angel »

Selina hat geschrieben:(04 Feb 2020, 16:06)

Die allermeisten, die putzen gehen, machen das selbstverständlich deshalb, weil sie das Geld brauchen. Und zwar dringend. Das ist immer so eine abgehobene und weltfremde Neureichen-Diskussion. Da spricht man gegen eine Wand.
Ja freilich "weltfremde Neureichen-Diskussion" ...
Die allermeisten gehen arbeiten, weil sie das Geld für ihren Lebensunterhalt brauchen und NICHT aus Jux und Dollerrei!

Hinterher geschmissen kriegt man nunmal nichts, man muss schon Leistung bringen und das fängt in/bei der Berufswahl/Berufsausbildung an und notfalls muss man sich - auh als Frau - auf den Hintern setzen und eine zweite Ausbildung machen.
Habe ich auch gemacht, nachdem ich in meinem ersten Beruf keinen Job mehr gefunden habe.
Und nach 8 Stunden alles fallen lassen und heim gehen/fahren hat in meinem Job nicht funktioniert!

Von wegen "Neureich" ... lese ich da sowas wie Sozialneid?
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Re: Frauen verrichten zu viel unbezahlte Arbeit

Beitrag von Dark Angel »

BenJohn hat geschrieben:(04 Feb 2020, 17:16)

Meine Schwiegermutter hat definitiv die Hosen an. :D . Nicht nur Hause, auch in der Öffentlichkeit. Da muss höchstens mein Schwiegervater um Emanzipation kämpfen. :D
Wobei dem das wurscht ist.

Im Endeffekt entscheidet doch jeder selber wie er leben will. Und natürlich entscheiden sich Frauen freiwillig für ein konservatives Lebensmodell. Wobei sich auch Konservative weiterentwickeln oder den Umständen anpassen.
(Auch) Frauen entscheiden sich überhaupt freiwillig für ein bestimmtes Lebensmodell.
Ich konnte mir bloß den sarkastischen Kommentar nicht verkneifen, weil eine ganz bestimmte Userin vehement gegen das klassische Familienmodell wettert.
Nebenbei - meine Kinder haben sich auch für "Generationswohnen" entschieden, statt auszuziehen, haben die ihr Elternhaus lieber an-, um- und ausgebaut. ;) :D
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Re: Frauen verrichten zu viel unbezahlte Arbeit

Beitrag von Dark Angel »

Billie Holiday hat geschrieben:(04 Feb 2020, 18:11)

Das Wort beinhaltet nur eines...Mißgunst.
Wer sich hochgearbeitet hat und über Wohlstand verfügt, kann von der Seite keine Gratulation erwarten, zu ausgeprägt ist der Neid.
Das nennt sich auch Sozialneid.
Ist in bestimmten Kreisen recht häufig anzutreffen. Schließlich darf keiner mehr als ein anderer haben. Alle müssen gleich arm sein.
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Re: Frauen verrichten zu viel unbezahlte Arbeit

Beitrag von Jessie »

Dark Angel hat geschrieben:(04 Feb 2020, 18:38)

Das nennt sich auch Sozialneid.
Ist in bestimmten Kreisen recht häufig anzutreffen. Schließlich darf keiner mehr als ein anderer haben. Alle müssen gleich arm sein.
Alle gleich reich wäre besser. In einem der reichsten Länder der Welt sollte es überhaupt keine Armen geben.
BenJohn

Re: Frauen verrichten zu viel unbezahlte Arbeit

Beitrag von BenJohn »

Dark Angel hat geschrieben:(04 Feb 2020, 18:36)

(Auch) Frauen entscheiden sich überhaupt freiwillig für ein bestimmtes Lebensmodell.
Ich konnte mir bloß den sarkastischen Kommentar nicht verkneifen, weil eine ganz bestimmte Userin vehement gegen das klassische Familienmodell wettert.
Nebenbei - meine Kinder haben sich auch für "Generationswohnen" entschieden, statt auszuziehen, haben die ihr Elternhaus lieber an-, um- und ausgebaut. ;) :D
Ja. Habe ich verstanden und bin mit dir einer Meinung.
Ich finde den Familienzusammenhalt auch ganz schön.
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Re: Frauen verrichten zu viel unbezahlte Arbeit

Beitrag von Vongole »

Selina hat geschrieben:(04 Feb 2020, 16:06)

Die allermeisten, die putzen gehen, machen das selbstverständlich deshalb, weil sie das Geld brauchen. Und zwar dringend. Das ist immer so eine abgehobene und weltfremde Neureichen-Diskussion. Da spricht man gegen eine Wand.
Du sprichst gegen eine Wand, weil Du das Pferd am Schwanz aufzäumst.
Es ist die Tätigkeit, die schlecht bezahlt wird, egal ob es ums Putzen oder die sog. sozialen Berufe wie Pflege oder Erziehung geht, d.h., der Putzmann oder Krankenpfleger wird genauso schlecht bezahlt
wie die Putzfrau oder Krankenschwester.
Will man das ändern, muss man an der sozialen Wertschätzung solcher Berufe arbeiten, Gewerkschaften unterstützen (oder gründen), politischen und gesellschaftlichen Einfluss suchen und nutzen,
aber bitte doch nicht eine Geschlechterdebatte lostreten.
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Re: Frauen verrichten zu viel unbezahlte Arbeit

Beitrag von Realist2014 »

Jessie hat geschrieben:(04 Feb 2020, 18:53)

Alle gleich reich wäre besser. In einem der reichsten Länder der Welt sollte es überhaupt keine Armen geben.
In D gibt es ja nur "relativ Armutsgefährdete"

Das ist die Grundlage der "Armutsberichte"...

der "Altersarmut" und der Kinderarmut"

Da geht es um konsumlimitierte Haushaltseinkommen- aber nicht um tatsächliche Armut ...
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Re: Frauen verrichten zu viel unbezahlte Arbeit

Beitrag von Realist2014 »

Vongole hat geschrieben:(04 Feb 2020, 19:01)

Du sprichst gegen eine Wand, weil Du das Pferd am Schwanz aufzäumst.
Es ist die Tätigkeit, die schlecht bezahlt wird, egal ob es ums Putzen oder die sog. sozialen Berufe wie Pflege oder Erziehung geht, d.h., der Putzmann oder Krankenpfleger wird genauso schlecht bezahlt
wie die Putzfrau oder Krankenschwester.
Will man das ändern, muss man an der sozialen Wertschätzung solcher Berufe arbeiten, Gewerkschaften unterstützen (oder gründen), politischen und gesellschaftlichen Einfluss suchen und nutzen,
aber bitte doch nicht eine Geschlechterdebatte lostreten.
Du hast die Kunden vergessen, die bereit sein müssen, für die damit verbundenen Dienstleistungen mehr zu bezahlen.

Sind sie aber nicht
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Re: Frauen verrichten zu viel unbezahlte Arbeit

Beitrag von Jessie »

Realist2014 hat geschrieben:(04 Feb 2020, 19:06)

In D gibt es ja nur "relativ Armutsgefährdete"

Das ist die Grundlage der "Armutsberichte"...

der "Altersarmut" und der Kinderarmut"

Da geht es um konsumlimitierte Haushaltseinkommen- aber nicht um tatsächliche Armut ...
Es gibt ja auch nur Putzfrauen, die selbstbestimmt und aus lauter Langeweile putzen gehen.
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Re: Frauen verrichten zu viel unbezahlte Arbeit

Beitrag von Realist2014 »

Jessie hat geschrieben:(04 Feb 2020, 19:11)

Es gibt ja auch nur Putzfrauen, die selbstbestimmt und aus lauter Langeweile putzen gehen.
Wessen Kompetenzen nur zum "putzen" reichen, der muss das eben zum ML für seinen eigenen Lebensunterhalt machen.

Wir leben in einer Leistungsgesellschaft...

global...
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Re: Frauen verrichten zu viel unbezahlte Arbeit

Beitrag von Billie Holiday »

Jessie hat geschrieben:(04 Feb 2020, 19:11)

Es gibt ja auch nur Putzfrauen, die selbstbestimmt und aus lauter Langeweile putzen gehen.
Und die von bösen, knechtenden Männern an allem gehindert wurden....Schulabschluß, Berufsausbildung, Studium.
Die können dann in Bremen nur Diesteln wegzupfen. :(
Zuletzt geändert von Billie Holiday am Di 4. Feb 2020, 19:18, insgesamt 1-mal geändert.
„Wer mich beleidigt, bestimme ich.“ (Klaus Kinski)

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Re: Frauen verrichten zu viel unbezahlte Arbeit

Beitrag von Skeptiker »

Jessie hat geschrieben:(04 Feb 2020, 19:11)
Es gibt ja auch nur Putzfrauen, die selbstbestimmt und aus lauter Langeweile putzen gehen.
Ist es eigentlich Absicht von Dir, so zu tun, als wenn es keine männlichen Reinigungskräfte gäbe? Wer hat denn letztes mal deine Bürofenster gereinigt? Da habe ich genau ein einziges mal eine Frau bei erwischt - ansonsten nur Männer.

Wo steht es eigentlich im Grundgesetz, dass jedem ein toller Job garantiert wird?
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Re: Frauen verrichten zu viel unbezahlte Arbeit

Beitrag von Jessie »

Realist2014 hat geschrieben:(04 Feb 2020, 19:13)

Wessen Kompetenzen nur zum "putzen" reichen, der muss das eben zum ML für seinen eigenen Lebensunterhalt machen.

Wir leben in einer Leistungsgesellschaft...

global...
Wenn sie es sich leisten können, nur zum Zeitvertreib putzen zu gehen, können sie so dumm nicht sein.
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Re: Frauen verrichten zu viel unbezahlte Arbeit

Beitrag von Realist2014 »

Jessie hat geschrieben:(04 Feb 2020, 19:18)

Wenn sie es sich leisten können, nur zum Zeitvertreib putzen zu gehen, können sie so dumm nicht sein.
Wo habe ich das geschrieben?
Laut Aussage der linken Ideologen sind alle ökonomisch erfolgreichen dumm, und die wahre Intelligenz tritt sich in der untersten ökonomischen Etage auf die Füße.....daher muss diese Etage ausgebaut werden
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Re: Frauen verrichten zu viel unbezahlte Arbeit

Beitrag von Jessie »

Skeptiker hat geschrieben:(04 Feb 2020, 19:18)

Ist es eigentlich Absicht von Dir, so zu tun, als wenn es keine männlichen Reinigungskräfte gäbe? Wer hat denn letztes mal deine Bürofenster gereinigt? Da habe ich genau ein einziges mal eine Frau bei erwischt - ansonsten nur Männer.

Wo steht es eigentlich im Grundgesetz, dass jedem ein toller Job garantiert wird?
Von mir stammt die Story nicht, dass Frauen nur zum Zeitvertreib putzen gehen.
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Re: Frauen verrichten zu viel unbezahlte Arbeit

Beitrag von Realist2014 »

Skeptiker hat geschrieben:(04 Feb 2020, 19:18)

Is
Wo steht es eigentlich im Grundgesetz, dass jedem ein toller Job garantiert wird?
Unsere Verfassung garantiert das Existenzminimum.

Das ist nun aber nicht höher als die Grenze zur "relativen Armutsgefährdung"

Daher wird es auch weiterhin statistisch "arme" in Deutschland geben

Frauen, die Vollzeit zum ML arbeiten, gehören aber nicht dazu.
Zuletzt geändert von Realist2014 am Di 4. Feb 2020, 19:26, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Frauen verrichten zu viel unbezahlte Arbeit

Beitrag von Skeptiker »

Jessie hat geschrieben:(04 Feb 2020, 19:20)
Von mir stammt die Story nicht, dass Frauen nur zum Zeitvertreib putzen gehen.
Tun das etwa die männlichen Fensterputzer?

Ja, es gibt Menschen die brauchen das Geld und die müssen niedrig bezahlte Arbeit annehmen. Was hat das mit dem Thema zu tun?
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Re: Frauen verrichten zu viel unbezahlte Arbeit

Beitrag von Vongole »

Realist2014 hat geschrieben:(04 Feb 2020, 19:08)

Du hast die Kunden vergessen, die bereit sein müssen, für die damit verbundenen Dienstleistungen mehr zu bezahlen.

Sind sie aber nicht
Nö, hab ich nicht. An sozialer, sprich gesellschaftlicher Wertschätzung zu arbeiten bedeutet u.a., die Bereitschaft der Kunden dahingehend zu verändern, dass sie höhere Preise akzeptieren.
Politischer Einfluss kann z.B. dafür sorgen, dass die Mindestlohnsparten erweitert werden. Wird niemand Krankenhäuser, Kindergärten oder Putzfirmen bestreiken, weil ihm die Löhne der Beschäftigten zu hoch erscheinen,
und im Internet kann man sich weder pflegen noch seine Kinder betreuen lassen, und virtuelle Raumpflege gibts auch nicht.
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Re: Frauen verrichten zu viel unbezahlte Arbeit

Beitrag von Realist2014 »

Vongole hat geschrieben:(04 Feb 2020, 19:29)

Nö, hab ich nicht. An sozialer, sprich gesellschaftlicher Wertschätzung zu arbeiten bedeutet u.a., die Bereitschaft der Kunden dahingehend zu verändern, dass sie höhere Preise akzeptieren.
Es gibt die Bereitschaft "geiz ist geil" und möglichst billig...
Politischer Einfluss kann z.B. dafür sorgen, dass die Mindestlohnsparten erweitert werden.
Der ML gilt für alle Branchen.
Wird niemand Krankenhäuser, Kindergärten oder Putzfirmen bestreiken, weil ihm die Löhne der Beschäftigten zu hoch erscheinen,
und im Internet kann man sich weder pflegen noch seine Kinder betreuen lassen, und virtuelle Raumpflege gibts auch nicht.
Frag mal nach der Bereitschaft höhere Beiträge zur GKV zu bezahlen, zur Pflegeversicherung oder höhere Beiträge für KIta oder für die Betreuung in Pflegeheimen...
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Re: Frauen verrichten zu viel unbezahlte Arbeit

Beitrag von Vongole »

Realist2014 hat geschrieben:(04 Feb 2020, 19:40)

Es gibt die Bereitschaft "geiz ist geil" und möglichst billig...
Der ML gilt für alle Branchen.
Frag mal nach der Bereitschaft höhere Beiträge zur GKV zu bezahlen, zur Pflegeversicherung oder höhere Beiträge für KIta oder für die Betreuung in Pflegeheimen...
Frag ich dann mal in einem Thread, wo es um dieses Thema und nicht um Frauen geht.
Mir ging es lediglich darum aufzuzeigen, dass manche Tätigkeiten völlig geschlechtsunabhängig schlecht bezahlt werden.
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Re: Frauen verrichten zu viel unbezahlte Arbeit

Beitrag von Realist2014 »

Vongole hat geschrieben:(04 Feb 2020, 19:52)


Mir ging es lediglich darum aufzuzeigen, dass manche Tätigkeiten völlig geschlechtsunabhängig schlecht bezahlt werden.
Sie werden gemäß ihrem "Wert" in der Marktwirtschaft bezahlt.

Löhne sind nunmal Kosten für die Unternehmen.
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Re: Frauen verrichten zu viel unbezahlte Arbeit

Beitrag von Selina »

Also ich hab entgegen der hier häufig geäußerten Vorbehalte keinen Grund, auf irgendjemanden neidisch zu sein, wirklich absolut keinen Grund. Mir gehts rundum gut, und ich hatte und hab das Glück, immer mit Männern zu tun zu haben, die Augenhöhe mit Frauen bevorzugen. Mein gesamtes langes Leben war eines, das ich wirklich gleichberechtigt nennen darf. Allerdings habe ich nach der Wende erlebt, wie die Arbeitskraft ausgebeutet wird, was unendlich viele unbezahlte Überstunden für das Familienleben bedeuten und wie wenig auf das Befinden der Arbeitnehmer geachtet wird. Hauptsache schuften, immer verfügbar sein, möglichst rund um die Uhr. Aber seis drum, ich habs ja vollbracht.

Und wenn ich hier von "neureichem Verhalten" rede, dann meine ich damit das Phänomen in einigen Kreisen, den Blick vom eigenen (gutsituierten) Gartenzaun einfach nicht in Richtung der weniger wohlhabenden Leute richten zu können. Damit meine ich gar nicht mal die ganz Armen, sondern diejenigen, die einfach nicht wie die Maden im Speck leben. Sondern so, dass es immer gerade so reicht. Trotz Fleiß und großer Anstrengung. Sich da nicht einfühlen, nicht hineindenken zu können, nennt man wohl "Erkenntnisschranken" und zum Teil auch Empathielosigkeit. Aus der Sicht dieser weniger wohlhabenden Leute ist das Leben eben nicht - wie hier oft beschrieben - ein einziger blühender Garten. Von wegen frei und selbstbewusst, ohne Gängelei und ohne Druck. Nein, in diesen ganz normalen bescheidenen Lebensvarianten muss täglich gekämpft werden: Um das bisschen Geld, um das Mithalten-Können der Kinder, um ein wenig Zeit für einen selbst, um eine gemeinsame Urlaubsreise, auf die man hart spart. Und gekämpft wird natürlich von Frauen und von Männern gleichermaßen, nur eben auf bestimmten Gebieten (siehe Strang-Thema) entschieden mehr und intensiver von Frauen. Darum gehts.
Drüben im Walde kängt ein Guruh - Warte nur balde kängurst auch du. Joachim Ringelnatz
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Re: Frauen verrichten zu viel unbezahlte Arbeit

Beitrag von Selina »

Vongole hat geschrieben:(04 Feb 2020, 19:01)

Du sprichst gegen eine Wand, weil Du das Pferd am Schwanz aufzäumst.
Es ist die Tätigkeit, die schlecht bezahlt wird, egal ob es ums Putzen oder die sog. sozialen Berufe wie Pflege oder Erziehung geht, d.h., der Putzmann oder Krankenpfleger wird genauso schlecht bezahlt
wie die Putzfrau oder Krankenschwester.
Will man das ändern, muss man an der sozialen Wertschätzung solcher Berufe arbeiten, Gewerkschaften unterstützen (oder gründen), politischen und gesellschaftlichen Einfluss suchen und nutzen,
aber bitte doch nicht eine Geschlechterdebatte lostreten.
Genau. Du sagst es. All das und noch vielmehr muss getan werden. Und ist das dann angegangen und getan mit den ganzen Partnern, wird auch die "Geschlechterdebatte" hinfällig sein eines Tages.
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Re: Frauen verrichten zu viel unbezahlte Arbeit

Beitrag von oga »

Selina hat geschrieben:(04 Feb 2020, 19:56)
Allerdings habe ich nach der Wende erlebt, wie die Arbeitskraft ausgebeutet wird, was unendlich viele unbezahlte Überstunden für das Familienleben bedeuten und wie wenig auf das Befinden der Arbeitnehmer geachtet wird. Hauptsache schuften, immer verfügbar sein, möglichst rund um die Uhr. Aber seis drum, ich habs ja vollbracht.
Hättest Du es denn vorgezogen, dass die Mauer noch steht?
I guess I should warn you, if I turn out to be particularly clear, you've probably misunderstood what I've said.
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Re: Frauen verrichten zu viel unbezahlte Arbeit

Beitrag von BenJohn »

Selina hat geschrieben:(04 Feb 2020, 19:56)

Also ich hab entgegen der hier häufig geäußerten Vorbehalte keinen Grund, auf irgendjemanden neidisch zu sein, wirklich absolut keinen Grund. Mir gehts rundum gut, und ich hatte und hab das Glück, immer mit Männern zu tun zu haben, die Augenhöhe mit Frauen bevorzugen. Mein gesamtes langes Leben war eines, das ich wirklich gleichberechtigt nennen darf. Allerdings habe ich nach der Wende erlebt, wie die Arbeitskraft ausgebeutet wird, was unendlich viele unbezahlte Überstunden für das Familienleben bedeuten und wie wenig auf das Befinden der Arbeitnehmer geachtet wird. Hauptsache schuften, immer verfügbar sein, möglichst rund um die Uhr. Aber seis drum, ich habs ja vollbracht.

Und wenn ich hier von "neureichem Verhalten" rede, dann meine ich damit das Phänomen in einigen Kreisen, den Blick vom eigenen (gutsituierten) Gartenzaun einfach nicht in Richtung der weniger wohlhabenden Leute richten zu können. Damit meine ich gar nicht mal die ganz Armen, sondern diejenigen, die einfach nicht wie die Maden im Speck leben. Sondern so, dass es immer gerade so reicht. Trotz Fleiß und großer Anstrengung. Sich da nicht einfühlen, nicht hineindenken zu können, nennt man wohl "Erkenntnisschranken" und zum Teil auch Empathielosigkeit. Aus der Sicht dieser weniger wohlhabenden Leute ist das Leben eben nicht - wie hier oft beschrieben - ein einziger blühender Garten. Von wegen frei und selbstbewusst, ohne Gängelei und ohne Druck. Nein, in diesen ganz normalen bescheidenen Lebensvarianten muss täglich gekämpft werden: Um das bisschen Geld, um das Mithalten-Können der Kinder, um ein wenig Zeit für einen selbst, um eine gemeinsame Urlaubsreise, auf die man hart spart. Und gekämpft wird natürlich von Frauen und von Männern gleichermaßen, nur eben auf bestimmten Gebieten (siehe Strang-Thema) entschieden mehr und intensiver von Frauen. Darum gehts.

Ich komme von ganz unten wie man so schön sagt. Oder aus prekären Verhältnissen. Meine Eltern hatten nicht viel Geld. Ich kann mich also ganz gut in jemanden hinein versetzen, dessen Geld gerade so eben reicht.

Uns, also meiner Frau und mir, geht es jetzt ganz gut. Das war aber nicht immer so. Das haben wir uns erarbeitet. Und wir sind immer noch dabei. Meine Frau hat mich bei meinem Meister unterstützt und ich unterstütze sie jetzt bei ihrem Studium.

Meinen Geschwistern geht es längst nicht so gut wie mir. Wir kommen aus den gleichen Verhältnissen. Meine Geschwister sind auch nicht dümmer als ich. Zwischen uns gibt es nur einen Unterschied. Das ist der Fleiss. Und der Glaube an Gott. Aber das brauche ich hier wohl niemanden erzählen. Das nimmt mir sowieso niemand ab. :D
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Re: Frauen verrichten zu viel unbezahlte Arbeit

Beitrag von JJazzGold »

Selina hat geschrieben:(04 Feb 2020, 19:56)

Also ich hab entgegen der hier häufig geäußerten Vorbehalte keinen Grund, auf irgendjemanden neidisch zu sein, wirklich absolut keinen Grund. Mir gehts rundum gut, und ich hatte und hab das Glück, immer mit Männern zu tun zu haben, die Augenhöhe mit Frauen bevorzugen. Mein gesamtes langes Leben war eines, das ich wirklich gleichberechtigt nennen darf. Allerdings habe ich nach der Wende erlebt, wie die Arbeitskraft ausgebeutet wird, was unendlich viele unbezahlte Überstunden für das Familienleben bedeuten und wie wenig auf das Befinden der Arbeitnehmer geachtet wird. Hauptsache schuften, immer verfügbar sein, möglichst rund um die Uhr. Aber seis drum, ich habs ja vollbracht.

Und wenn ich hier von "neureichem Verhalten" rede, dann meine ich damit das Phänomen in einigen Kreisen, den Blick vom eigenen (gutsituierten) Gartenzaun einfach nicht in Richtung der weniger wohlhabenden Leute richten zu können. Damit meine ich gar nicht mal die ganz Armen, sondern diejenigen, die einfach nicht wie die Maden im Speck leben. Sondern so, dass es immer gerade so reicht. Trotz Fleiß und großer Anstrengung. Sich da nicht einfühlen, nicht hineindenken zu können, nennt man wohl "Erkenntnisschranken" und zum Teil auch Empathielosigkeit. Aus der Sicht dieser weniger wohlhabenden Leute ist das Leben eben nicht - wie hier oft beschrieben - ein einziger blühender Garten. Von wegen frei und selbstbewusst, ohne Gängelei und ohne Druck. Nein, in diesen ganz normalen bescheidenen Lebensvarianten muss täglich gekämpft werden: Um das bisschen Geld, um das Mithalten-Können der Kinder, um ein wenig Zeit für einen selbst, um eine gemeinsame Urlaubsreise, auf die man hart spart. Und gekämpft wird natürlich von Frauen und von Männern gleichermaßen, nur eben auf bestimmten Gebieten (siehe Strang-Thema) entschieden mehr und intensiver von Frauen. Darum gehts.
So habe ich auch mal angefangen, ganz bescheiden, meinen ersten Gehaltscheck habe ich aufgehoben.
Jahre später habe ich den von Ihnen angesprochenen Menschen Arbeit und damit ein verlässliches, regelmäßiges Einkommen verschafft.
Das hat diesen mehr geholfen, als die von Ihnen geforderte Empathie.
Und meinen ganz persönlichen "blühenden Garten", den habe ich auch selbst er-und bewirtschaftet, ohne mich von Staat, Gesellschaft und Partner ausgebeutet zu fühlen, wenn ich ihn versorgte und versorge.
Die gefährlichste aller Weltanschauungen ist die der Leute, welche die Welt nie angeschaut haben.
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Re: Frauen verrichten zu viel unbezahlte Arbeit

Beitrag von Misterfritz »

Selina hat geschrieben:(04 Feb 2020, 19:56)Allerdings habe ich nach der Wende erlebt, wie die Arbeitskraft ausgebeutet wird, was unendlich viele unbezahlte Überstunden für das Familienleben bedeuten und wie wenig auf das Befinden der Arbeitnehmer geachtet wird. Hauptsache schuften, immer verfügbar sein, möglichst rund um die Uhr. Aber seis drum, ich habs ja vollbracht.
Die Arbeitskraft wurde in der DDR nicht ausgebeutet? Wurde nicht immer Planübererfüllung gefordert? Und konnte man sich vom erarbeiteten Geld etwas leisten, resp. gab es das überhaupt zu kaufen?
Und noch eine Frage: Haben die Männer ihre Vollzeit arbeitenden Frauen vor der Wende bei Hausarbeit und Kindererziehung unterstützt? Und wenn ja, warum haben sie das nach der Wende aufgegeben?
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Re: Frauen verrichten zu viel unbezahlte Arbeit

Beitrag von Dark Angel »

Selina hat geschrieben:(04 Feb 2020, 19:56)

Also ich hab entgegen der hier häufig geäußerten Vorbehalte keinen Grund, auf irgendjemanden neidisch zu sein, wirklich absolut keinen Grund. Mir gehts rundum gut, und ich hatte und hab das Glück, immer mit Männern zu tun zu haben, die Augenhöhe mit Frauen bevorzugen. Mein gesamtes langes Leben war eines, das ich wirklich gleichberechtigt nennen darf. Allerdings habe ich nach der Wende erlebt, wie die Arbeitskraft ausgebeutet wird, was unendlich viele unbezahlte Überstunden für das Familienleben bedeuten und wie wenig auf das Befinden der Arbeitnehmer geachtet wird. Hauptsache schuften, immer verfügbar sein, möglichst rund um die Uhr. Aber seis drum, ich habs ja vollbracht.

Und wenn ich hier von "neureichem Verhalten" rede, dann meine ich damit das Phänomen in einigen Kreisen, den Blick vom eigenen (gutsituierten) Gartenzaun einfach nicht in Richtung der weniger wohlhabenden Leute richten zu können. Damit meine ich gar nicht mal die ganz Armen, sondern diejenigen, die einfach nicht wie die Maden im Speck leben. Sondern so, dass es immer gerade so reicht. Trotz Fleiß und großer Anstrengung. Sich da nicht einfühlen, nicht hineindenken zu können, nennt man wohl "Erkenntnisschranken" und zum Teil auch Empathielosigkeit. Aus der Sicht dieser weniger wohlhabenden Leute ist das Leben eben nicht - wie hier oft beschrieben - ein einziger blühender Garten. Von wegen frei und selbstbewusst, ohne Gängelei und ohne Druck. Nein, in diesen ganz normalen bescheidenen Lebensvarianten muss täglich gekämpft werden: Um das bisschen Geld, um das Mithalten-Können der Kinder, um ein wenig Zeit für einen selbst, um eine gemeinsame Urlaubsreise, auf die man hart spart. Und gekämpft wird natürlich von Frauen und von Männern gleichermaßen, nur eben auf bestimmten Gebieten (siehe Strang-Thema) entschieden mehr und intensiver von Frauen. Darum gehts.
Niemand hier im Forum lebt "wie die Made im Speck" oder ist "wohlhabend" - was immer Du darunter verstehst.
Jeder hat sich seinen jetzigen Lebens"standard" erarbeitet - hart erarbeitet, mit Fleiß und Ausdauer - niemandem ist etwas in den Schoß gefallen.
Einige haben noch die "Schulbank gedrückt", haben in ihrer Freizeit gelernt, statt in die Disco zu rennen, während andere schon Geld verdient und ihr Leben "genossen" haben.
Sicher verdienen jetzt diejenigen, die mehr in ihre Zukunft investiert haben, auch mehr Geld als diejenigen, denen es darum ging schnell einen Beruf zu erlernen und schnell Geld zu verdienen, die es u.U. nicht schaffen sich weiter zu qualifizieren oder umzuorientieren.

Nenne mir einen einzigen plausiblen, nachvollziehbaren Grund, warum ich für, mir völlig unbekannten Menschen, mit Menschen, die in "ihrer Situation verharren", die nichts unternehmen, etwas zu ändern, Empathie empfinden sollte.
Mir fällt keiner ein!
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Re: Frauen verrichten zu viel unbezahlte Arbeit

Beitrag von Teeernte »

Misterfritz hat geschrieben:(04 Feb 2020, 21:02)

Die Arbeitskraft wurde in der DDR nicht ausgebeutet? Wurde nicht immer Planübererfüllung gefordert? Und konnte man sich vom erarbeiteten Geld etwas leisten, resp. gab es das überhaupt zu kaufen?
Und noch eine Frage: Haben die Männer ihre Vollzeit arbeitenden Frauen vor der Wende bei Hausarbeit und Kindererziehung unterstützt? Und wenn ja, warum haben sie das nach der Wende aufgegeben?
Im vergleich zu heute - hatten die Leute in der DDR Mindestlohn - und eine Hartz4 Wohnung.
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Re: Frauen verrichten zu viel unbezahlte Arbeit

Beitrag von Selina »

oga hat geschrieben:(04 Feb 2020, 20:22)

Hättest Du es denn vorgezogen, dass die Mauer noch steht?
Nein, natürlich nicht. Trotzdem sollten wir allesamt mehr über das Arbeitsleben nachdenken, ob es sinnvoll ist, dass die einen wie im Hamsterrad malochen, während die anderen (das war ja nach der Wende so) ihre Arbeit verloren haben und sich von "Maßnahme" zu "Maßnahme" hangeln mussten. Das Arbeitsleben der Gegenwart und Zukunft wird sich auch noch mal so dermaßen gravierend verändern (Digitalisierung), so dass es nötig wird, über den Arbeits-und-Freizeits-Rhythmus generell neu nachzudenken. Das ließe sich alles anders organisieren, so, dass auch Frauen über mehr Zeit für sich verfügen könnten. Und das ist enorm wichtig, will man nicht, dass die arbeitsbedingten Krankheiten immer weiter zunehmen. Damit meine ich die Folgen von jeglicher überbordender Arbeit, bezahlt und unbezahlt.
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Re: Frauen verrichten zu viel unbezahlte Arbeit

Beitrag von Selina »

Misterfritz hat geschrieben:(04 Feb 2020, 21:02)

Die Arbeitskraft wurde in der DDR nicht ausgebeutet? Wurde nicht immer Planübererfüllung gefordert? Und konnte man sich vom erarbeiteten Geld etwas leisten, resp. gab es das überhaupt zu kaufen?
Und noch eine Frage: Haben die Männer ihre Vollzeit arbeitenden Frauen vor der Wende bei Hausarbeit und Kindererziehung unterstützt? Und wenn ja, warum haben sie das nach der Wende aufgegeben?
Das ist sehr dünnes Eis. Warum? Weil mir dann sofort wieder vorgeworfen wird, die DDR zu verherrlichen. Aber es war wirklich so: Das Arbeitsleben war menschlicher, zugewandter, hat mehr Spaß gemacht, man war gerne mit Gleichgesinnten zusammen, viele haben neben der Arbeit noch zusammen musiziert, Sport getrieben, sind gewandert uswusf. Ja, die Arbeit und das Arbeitsleben hatten zwar genauso einen wichtigen, fast übertrieben großen Stellenwert für das Leben des Einzelnen, wie es heute der Fall ist. Dennoch war damals immer genügend Zeit für die Reproduktion der Arbeitskraft. Dieses pausenlose Malochen in einer oder sogar zwei Arbeitsstellen gab es damals nicht. Dieses ungesunde allzeit Bereitsein für den Job war so nicht vorhanden. Mal abgesehen davon, dass sich die Planwirtschaft nicht als effizient erwiesen hat, wie jeder weiß, so war das Arbeitsleben einfach menschlicher. Gefunden werden müsste heute eine Mischung aus Effizienz und Menschlichkeit in der Arbeitswelt. Einige japanische Unternehmer haben das schon vor Jahrzehnten begriffen, dass sich sogar mehr Gewinn produzieren lässt, wenn es den Arbeitnehmern auf Arbeit gutgeht. Sie arbeiten einfach motivierter, konzentrierter und gewinnbringender, wenn man ihnen auch Freiräume und Abwechslungen schafft... neben der reinen Produktion. Solche Unternehmen stehen dann natürlich im krassen Gegensatz zu solchen, in denen das typische Malochen herrscht, ohne Freiraum für das eigene Leben, ohne Punkt und Komma. Mit entsprechend hoher Selbstmordrate. Beide Extreme sind vorhanden.

Und was die in der DDR Vollzeit arbeitenden Frauen anbelangt: Die wurden durch die Männer unterschiedlich gut unterstützt. Das reichte von gar keiner Unterstützung bis hin zu sehr guter Unterstützung. Breite Palette. Fazit: Auch in der DDR ruhte die unbezahlte Familienarbeit im stärkeren Maße auf den Schultern der Frau als auf denen der Männer. Die Frauen waren im Schnitt von der Mehrfachbelastung überfordert, ausgelaugt. Trotzdem wollten sie keinesfalls ihr Arbeitsleben missen. Das war ihnen heilig. Weil sie da Anerkennung und Erfüllung fanden. Also nahmen die meisten diese permanente Überlastung einfach in Kauf. Viel gesellschaftliche Unterstützung gab es zum Beispiel für alleinerziehende und alleinverdienende Frauen. Die kriegten Fortbildungsangebote, schnell Kita-Plätze, eher mal nen halbwegs guten Urlaubsplatz (FDGB) und waren auch sonst in bescheidenem DDR-Maßstab "privilegiert". Heute sind Alleinerziehende häufig von Armut bedroht.
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Re: Frauen verrichten zu viel unbezahlte Arbeit

Beitrag von Realist2014 »

Selina hat geschrieben:(05 Feb 2020, 08:14)

. Viel gesellschaftliche Unterstützung gab es zum Beispiel für alleinerziehende und alleinverdienende Frauen. Die kriegten Fortbildungsangebote, schnell Kita-Plätze, eher mal nen halbwegs guten Urlaubsplatz (FDGB) und waren auch sonst in bescheidenem DDR-Maßstab "privilegiert". Heute sind Alleinerziehende häufig von Armut bedroht.

Wenn sie Vollzeit arbeiten, nicht.

Wer nur einen TZ-Job mit geringen Kompetenzanforderungen ( Niedriglohn) ausübt, dann schon.

Nennt sich Marktwirtschaft....
Laut Aussage der linken Ideologen sind alle ökonomisch erfolgreichen dumm, und die wahre Intelligenz tritt sich in der untersten ökonomischen Etage auf die Füße.....daher muss diese Etage ausgebaut werden
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Re: Frauen verrichten zu viel unbezahlte Arbeit

Beitrag von JJazzGold »

Realist2014 hat geschrieben:(04 Feb 2020, 18:06)


Und ist das Gegenteil von "Neureich" eigentlich "Altarm"?
Nachgetragen, oder ich habe es gestern überlesen.

Das Gegenteil von Neureich ist Altreich.
Das ist für die Linken die schlimmste Kaste.
Während sich Neureich wenigstens noch darauf berufen kann, sich seinen Wohlstand selbst erarbeitet zu haben, muss sich Altreich nur des Ererbten bedienen und legt die Hände in den privilegierten Schoß, bis das Erbe verbraucht ist, so die Mär. ;)
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Re: Frauen verrichten zu viel unbezahlte Arbeit

Beitrag von H2O »

Realist2014 hat geschrieben:(05 Feb 2020, 09:11)

Wenn sie Vollzeit arbeiten, nicht.

Wer nur einen TZ-Job mit geringen Kompetenzanforderungen ( Niedriglohn) ausübt, dann schon.

Nennt sich Marktwirtschaft....
Dennoch halte ich Ihren Kommentar für daneben. Natürlich geht mir der Jammer genau so auf den Zeiger. Aber in dem Beitrag Selinas ist das nur eine Zeile. Der wesentliche Inhalt war aber, daß in dem untergegangenen Wirtschaftssystem offenbar systematisch Frauen gefördert wurden, die sich ohne Ehemann mit Kind in einer mißlichen Lage wiederfanden. Wenn ich Selina also richtig verstehe, dann konnten die sich mit Hilfe der öffentlichen Hand beruflich höher qualifizieren und ihr Los verbessern.

Nennt sich Fordern und Fördern. Das wäre auch in einer "Marktwirtschaft" zu wünschen. Dann kann man immer noch erkennen, wo diese Liebesmühe vergebens aufgewandt wird.
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Re: Frauen verrichten zu viel unbezahlte Arbeit

Beitrag von Selina »

Realist2014 hat geschrieben:(05 Feb 2020, 09:11)

Wenn sie Vollzeit arbeiten, nicht.

Wer nur einen TZ-Job mit geringen Kompetenzanforderungen ( Niedriglohn) ausübt, dann schon.

Nennt sich Marktwirtschaft....
Alleinerziehende arbeiten zumeist deshalb Teilzeit, weil sie sich neben dem Job um Kinder und Haushalt kümmern müssen. Die Kita-Betreuung läuft ja nicht rund um die Uhr. Was auch gut so ist. Und nein, auch das geschieht nicht immer völlig selbstbestimmt und ganz freiwillig. Warum nicht? Weil es viele verschiedene Gründe für den Status von Alleinerziehenden gibt. Der völlig freie Entschluss, so und nicht anders zu leben, ist nur einer von vielen Gründen. Alles andere sind Ammenmärchen. Ich ziehe meinen Hut vor Alleinerziehenden (Frauen und Männer, mehr Frauen), vor dem, was sie alles leisten. Und auch diejenigen, die da nicht ganz freiwillig in das Alleinerziehenden-Dasein hineingerutscht sind, leisten immens viel. Und das oft hochmotiviert.
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Re: Frauen verrichten zu viel unbezahlte Arbeit

Beitrag von Keoma »

H2O hat geschrieben:(05 Feb 2020, 09:37)

Dennoch halte ich Ihren Kommentar für daneben. Natürlich geht mir der Jammer genau so auf den Zeiger. Aber in dem Beitrag Selinas ist das nur eine Zeile. Der wesentliche Inhalt war aber, daß in dem untergegangenen Wirtschaftssystem offenbar systematisch Frauen gefördert wurden, die sich ohne Ehemann mit Kind in einer mißlichen Lage wiederfanden. Wenn ich Selina also richtig verstehe, dann konnten die sich mit Hilfe der öffentlichen Hand beruflich höher qualifizieren und ihr Los verbessern.

Nennt sich Fordern und Fördern. Das wäre auch in einer "Marktwirtschaft" zu wünschen. Dann kann man immer noch erkennen, wo diese Liebesmühe vergebens aufgewandt wird.
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Re: Frauen verrichten zu viel unbezahlte Arbeit

Beitrag von Selina »

H2O hat geschrieben:(05 Feb 2020, 09:37)

Dennoch halte ich Ihren Kommentar für daneben. Natürlich geht mir der Jammer genau so auf den Zeiger. Aber in dem Beitrag Selinas ist das nur eine Zeile. Der wesentliche Inhalt war aber, daß in dem untergegangenen Wirtschaftssystem offenbar systematisch Frauen gefördert wurden, die sich ohne Ehemann mit Kind in einer mißlichen Lage wiederfanden. Wenn ich Selina also richtig verstehe, dann konnten die sich mit Hilfe der öffentlichen Hand beruflich höher qualifizieren und ihr Los verbessern.

Nennt sich Fordern und Fördern. Das wäre auch in einer "Marktwirtschaft" zu wünschen. Dann kann man immer noch erkennen, wo diese Liebesmühe vergebens aufgewandt wird.
Richtig. Gut erklärt. Die Förderung erfolgte durch die öffentliche Hand, aber größtenteils auch durch die Betriebe, wo die Frauen arbeiteten. Auch wenn es selbstverständlich massenhaft Defizite im Sozialismus gab, war das Frauenbild ein anderes. Irgendwie respektvoller und wertschätzender. Und bei Alleinerziehenden spürte man das besonders.
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Re: Frauen verrichten zu viel unbezahlte Arbeit

Beitrag von H2O »

Keoma hat geschrieben:(05 Feb 2020, 09:52)

Vergiss es, der Markt ist für ihn eine Art Götze.
Ja, da kann ein Glücklicher schnell über das Ziel hinaus schießen. Wer sich durch Fleiß und Begabung und das richtige "Näschen" in guten Verhältnissen wiederfindet, der blickt sehr schnell auf jene hinunter, die weniger Glück mit ihren Möglichkeiten hatten. Das kann schon sehr unangenehm aufstoßen... leider.
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Re: Frauen verrichten zu viel unbezahlte Arbeit

Beitrag von Alana4 »

Realist2014 hat geschrieben:(05 Feb 2020, 09:11)

Wenn sie Vollzeit arbeiten, nicht.

Wer nur einen TZ-Job mit geringen Kompetenzanforderungen ( Niedriglohn) ausübt, dann schon.

....
Es liegt aber keineswegs nur an den (alleinerziehenden) Frauen, dass sie keinen VZ-Job haben. Denn sie sind darauf angewiesen, ihren Alltag auch rund um die Bedürfnisse ihrer Kinder herum zu organisieren. Da es kaum noch die Konstellationen gibt, dass Omma in der Nähe lebt, die heutige Elterngeneration ihrerseits schon vielfach ohne Geschwister ist, gibt es aus dieser Seite keine Unterstützung. Familienangehörige leben heute weit voneinander entfernt- wird ja "von der Gesellschaft" seit Jahrzehnten so gefordert. Man soll der Arbeit hinterherziehen. Prima- das Eine bedingt halt das Andere.

Was braucht also eine alleinerziehende Frau? Sie braucht zunächst einmal Zeit! Zeit für Folgendes: Kinder versorgen und begleiten, Wege bewältigen (zur Kita, zur Schule, zu Ärzten, zum Einkauf, zur Arbeit,zum Elternabend und und und- und alles auch wieder zurück). eine "Ziele" geben Zeiten vor:Öffnungszeiten, das grenzt ihren Spielraum ein. Und das bringt sogar Studierte, die es wagen,Kinder zu haben, an Grenzen.
Es nützt der alleinerziehenden Mutter aus Spandau genau gar nichts, wenn sie einen VZ-Job in Köpenick haben kann. Das geht einfach nicht.
Und das ist das, was Selina meint: ja, das war tatsächlich vom Ansatz her besser in der DDR (Skandinavien hält an ähnlichen Ansichten heute noch fest). Die Problematik der Vereinbarkeit Job-Kinder wurde nicht allen den betroffenen Frauen überlassen, vielmehr hat "die Gesellschaft" Möglichkeiten geschaffen, dass es im Alltag der Frauen auch funktioniert hat. Wenn ein großer Betrieb mit vielen Frauen gesegnet war, dann hat er Betriebskindergärten bereitgestellt. Wenn viele Frauen ihren Dienst/ihre Schicht schon um 7 UHr beginnen sollten, dann hatten die Kita vor ihrer Wohnungstür eben schon um 6 Uhr geöffnet.

Wenn die Politik sich heute auf die Schultern klopft, sie hätte ja weiß der Geier wie viele Kita-Plätze geschaffen, dann bedeutet das gar nichts! vor allem bedeutet das nicht, dass diese Kita-Plätze irgendwem wirklich nutzen.
Das ist wie: Kita von 10-12, über Mittag gehen die lieben kleinen nach Hause, dann wieder Kita von 13-15. Selbst so erlebt in Westberlin. Ich war fassungslos über solche dämlichen, unnützen Einrichtungen.
Ich beherrsche die deutsche Rechtschreibung! Aber meine Tastatur hat damit manchmal Probleme.
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Re: Frauen verrichten zu viel unbezahlte Arbeit

Beitrag von JJazzGold »

H2O hat geschrieben:(05 Feb 2020, 09:37)

Dennoch halte ich Ihren Kommentar für daneben. Natürlich geht mir der Jammer genau so auf den Zeiger. Aber in dem Beitrag Selinas ist das nur eine Zeile. Der wesentliche Inhalt war aber, daß in dem untergegangenen Wirtschaftssystem offenbar systematisch Frauen gefördert wurden, die sich ohne Ehemann mit Kind in einer mißlichen Lage wiederfanden. Wenn ich Selina also richtig verstehe, dann konnten die sich mit Hilfe der öffentlichen Hand beruflich höher qualifizieren und ihr Los verbessern.

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Sagt Ihnen Telekolleg etwas?

https://de.m.wikipedia.org/wiki/Telekolleg

Oder Fernakademie?

Oder zweiter Bildungsweg?

https://de.m.wikipedia.org/wiki/Fernaka ... nenbildung

https://www.km.bayern.de/eltern/schular ... gsweg.html

https://www.stuttgarter-zeitung.de/inha ... d015d.html
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Re: Frauen verrichten zu viel unbezahlte Arbeit

Beitrag von Alana4 »

Und? Dann hat Frau 5 qualifizierte Berufsabschlüsse. Kann sie sich prima einrahmen!
Und jetzt?
Was bedeutet das für die ganz konkrete Alltagsbewältigung betroffener Frauen? Nichts! gar nichts!
Ich beherrsche die deutsche Rechtschreibung! Aber meine Tastatur hat damit manchmal Probleme.
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