Nullzinspolitik und Inflation

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Skull
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Re: Nullzinspolitik und Inflation

Beitrag von Skull »

roli hat geschrieben:(07 Feb 2022, 09:33)

In Europa würde das zu massiven Problemen bei unseren Südeuropäischen Partnern führen.
In Teilen Osteuropas auch. Gilt sogar für Frankreich.
Jede Zinserhöhung hätte dort katastrophale Konsequenzen.
Trotz Festschreibung. Frisches Geld braucht man immer wieder.
Aber nicht nur dort. Wir wissen alle, wie hoch auch Deutschland verschuldet ist.

[…]
Ich teile zwar nicht Deine „katastrophalen“ Worte,
aber wo ist nun der Unterschied zu den USA ?

Die sind ja genauso verschuldet.

Und die Verschuldung von Staaten kann und darf ja kein Grund sein,
die Zinsen bei Null zu lassen.
roli hat geschrieben:(07 Feb 2022, 09:37)

Was passiert denn, wenn Griechenland, Spanien, Italien,
Frankreich (gibt im Euroraum noch mehr Beispiele) zahlungsunfähig werden?
Schweden und Deutschland werde es richten? ;)
Diese Problematik muss anders gelöst werden. NICHT über die Notenbanken.


Schweden ist übrigens nicht im Euro Raum. :p

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z4ubi
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Re: Nullzinspolitik und Inflation

Beitrag von z4ubi »

Skull hat geschrieben:(07 Feb 2022, 06:52)


„Vereinnahmungen“ der Notenbanken sind noch nie (selten) gut gegangen.
Das Gegenteil ist immer festzustellen
Es gab auch immer schon Forderungen aus der Politik, die Zinsschrauben wieder anzudrehen. Solange sich die Notenbanken von der richtigen Position vereinnahmen lassen, ist alles ok. ;)

roli hat geschrieben:(07 Feb 2022, 09:33)

Die EZB kann eigentlich nicht die Zinspolitik der USA 1: 1übernehmen.

Beide Notenbanken folgen ja den gleichen Prinzipien. Die Rahmenbedingungen sind eben andere. Auch die EZB wird die Zinsen anheben, wenn es die Umstände erlauben.

Man schaue sich mal die Inflation in Spanien, Italien aber auch in Deutschland 2019 vor Covid19 an. Kein Wunder, dass sich die EZB von der jetzigen Lage nicht großartig beeindrucken lässt.
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Re: Nullzinspolitik und Inflation

Beitrag von Atue001 »

z4ubi hat geschrieben:(07 Feb 2022, 14:22)
...Beide Notenbanken folgen ja den gleichen Prinzipien.....
Das ist so nicht richtig. Die Ziele der FED sind:

Hoher Beschäftigungsstand
moderate langfristige Zinsen
Preisniveau-Stabilität


Das wichtigste Ziel der EZB ist die Preisstabilität.

Gerade weil die Ziele nicht identisch sind, ist eine differenzierte Politik bezüglich der Maßnahmen zur Erreichung der jeweiligen Ziele völlig normal.
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Re: Nullzinspolitik und Inflation

Beitrag von Wähler »

Was genau ist eine Vermögenspreisinflation und sollte sie von der Geldpolitik berücksichtigt werden?
Die gefährliche Inflation der Vermögenspreise WiWo 17. Februar 2022
https://www.wiwo.de/politik/konjunktur/ ... 75640.html
Zeitungstexte bei Genios mit Bibliotheksausweis kostenlos: https://www.wiso-net.de/login?targetUrl=%2Fdosearch (Zugang auch bundesweit)
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Skull
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Re: Nullzinspolitik und Inflation

Beitrag von Skull »

Wähler hat geschrieben:(17 Feb 2022, 16:38)

Was genau ist eine Vermögenspreisinflation und sollte sie von der Geldpolitik berücksichtigt werden?

Die gefährliche Inflation der Vermögenspreise WiWo 17. Februar 2022
https://www.wiwo.de/politik/konjunktur/ ... 75640.html
Denn auch all jene, die auf der Suche nach einer Immobilie sind,
ihr Wohnzimmer mit einem echten Gemälde schmücken
oder sich an einem Unternehmen durch den Kauf von Aktien beteiligen wollen,
spüren deutlich, wieviel weniger sie heute für ihre Euros bekommen als noch vor ein paar Jahren.


Sollte jemand da Mitleid haben ? :?:

Und zum weiteren Text…

Meines Wissens nach berücksichtigt die EZB Entwicklungen im Immobilienmarkt und an der Börse.
Warnt auch regelmässig vor Risiken solcher „Blasen“.

Was man daraus macht (ob die EZB selbst, oder auch die Handelnden) ist dann ja weiterhin schwierig.
Gerade auch beim Thema Zinsen.

Erfolgt eine Geldverknappung (steigende Zinsen)
wird kritisiert, man sei verantworlich für das Platzen solcher Blasen.

Folgt man weiter einer expansiven Geldpolitik
wird kritisiert, man sei verantwortlich für das Entstehen von Blasen.

Man kann es also nie jemanden Recht machen.

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jack000
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Re: Nullzinspolitik und Inflation

Beitrag von jack000 »

Wie zu erwarten:
Weiter hohe Energiepreise
Inflationsrate steigt wieder auf 5,1 Prozent
https://www.n-tv.de/wirtschaft/Inflatio ... 64971.html

Christine Lagarde:
Im Kampf gegen die hohe Inflation will die EZB laut ihrer Präsidentin Christine Lagarde ihr Möglichstes tun. „Wir werden alle nur nötigen Maßnahmen ergreifen, um sicherzustellen, dass wir unser Inflationsziel von zwei Prozent mittelfristig erreichen“, betonte sie auf der Konferenz der Ausschüsse für Unionsangelegenheiten der Parlamente der EU (Cosak).
https://www.handelsblatt.com/finanzen/g ... ceY9FD-ap1
Da lachen ja die Hühner :dead:
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Re: Nullzinspolitik und Inflation

Beitrag von firlefanz11 »

Es drohen zweistellige Inflationsraten womöglich auch in Deutschland...
Lieferketten zeigten zu Jahresbeginn Ansätze einer Normalisierung. Davon kann nun nicht mehr die Rede sein. Zu Lieferkettenproblemen gesellen sich hohe Preise und effektive Knappheit. Als es das letzte Mal eine solche Ausnahmesituation gab (1973), kam es in vielen Teilen der Welt zu zweistelligen Inflationsrate.
In Großbritannien wurde einer der höchsten Teuerungsraten mit über 25 % gemessen. In Deutschland blieb die Rate unterhalb von 10 %. Im Gegensatz zu damals kann jedoch nicht auf eine Rettung über eine starke Landeswährung gezählt werden. Der Euro ist unter Druck gekommen.
https://www.godmode-trader.de/artikel/z ... h,10737429

Artikel ist leider hinter ner Paywall...
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Re: Nullzinspolitik und Inflation

Beitrag von Skull »

Fed erhöht erstmals seit zwei Jahren die Zinsen

Die US-Notenbank Federal Reserve hat am Mittwoch den Leitzins um 25 Basispunkte angehoben - die erste Zinserhöhung seit 2018.
Bis Jahresende dürften weitere Zinsschritte folgen. Die hohe Inflation zwingt die Notenbank zum Handeln.


https://www.manager-magazin.de/finanzen ... fdcf705b71

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firlefanz11
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Re: Nullzinspolitik und Inflation

Beitrag von firlefanz11 »

Skull hat geschrieben: Mi 16. Mär 2022, 22:26 Fed erhöht erstmals seit zwei Jahren die Zinsen
Ja, und währenddessen sträubt sich die EZB immer noch dagegen... :rolleyes:
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firlefanz11
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Re: Nullzinspolitik und Inflation

Beitrag von firlefanz11 »

Der Preisauftrieb in Deutschland hat sich im März weiter beschleunigt. Die Verbraucherpreise stiegen gegenüber dem Vorjahresmonat um 7,3 Prozent nach 5,1 Prozent im Februar, wie das Statistische Bundesamt am Mittwoch auf vorläufiger Basis mitteilte.
Schaun mer mal ob wir die Zweistelligkeit bis zum Herbst noch erreichen...
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Tom Bombadil
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Re: Nullzinspolitik und Inflation

Beitrag von Tom Bombadil »

Die Kerninflation liegt bei 3%.
The tree of liberty must be refreshed from time to time with the blood of patriots and tyrants. It is its natural manure.
Thomas Jefferson
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Inflation in Deutschland

Beitrag von Ella2000 »

Inwieweit betrifft euch die aktuelle Inflation persönlich? In welchen Bereichen spürt ihr die Preisanstiege besonders? Und was sollte eurer Meinung nach dagegen unternommen werden – sowohl von Seiten der Politik als auch der EZB?
[Mod: You-tube video entfernt]
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frems
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Re: Nullzinspolitik und Inflation

Beitrag von frems »

firlefanz11 hat geschrieben: Mi 30. Mär 2022, 15:50 Schaun mer mal ob wir die Zweistelligkeit bis zum Herbst noch erreichen...
Das wäre erfreulich.
Labskaus!

Ob Mailand oder Madrid -- Hauptsache Europa.
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jorikke
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Re: Nullzinspolitik und Inflation

Beitrag von jorikke »

frems hat geschrieben: Do 31. Mär 2022, 10:46 Das wäre erfreulich.
Hast du Schulden?
Munster
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Re: Nullzinspolititik und Inflation

Beitrag von Munster »

Adam Smith hat geschrieben: Do 28. Okt 2021, 17:41 Folge der hohen Staatsverschuldung wegen Corona, Mangel an Gütern wegen Corona und der hohen Energiepreise.
Nicht wegen Corona, sondern wegen der zum großen Teil vollkommen sinnbefreiten Corona-MAßNAHMEN. So genau sollte man sein!

Man könnte es auch einfach auf politische Inkompetenz herunterbrechen, denn Corona und der Ukraine-Krieg werden jetzt nur benutzt um jahrelange misswirtschaft und idiologisch statt rational geleitete Politik zu kaschieren.
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jack000
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Re: Nullzinspolititik und Inflation

Beitrag von jack000 »

Munster hat geschrieben: Fr 1. Apr 2022, 23:19 Nicht wegen Corona, sondern wegen der zum großen Teil vollkommen sinnbefreiten Corona-MAßNAHMEN. So genau sollte man sein!

Man könnte es auch einfach auf politische Inkompetenz herunterbrechen, denn Corona und der Ukraine-Krieg werden jetzt nur benutzt um jahrelange misswirtschaft und idiologisch statt rational geleitete Politik zu kaschieren.
So ist es! Da wird gerne Anlass mit Ursache verwechselt.
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Re: Inflation in Deutschland

Beitrag von Atue001 »

Ella2000 hat geschrieben: Mi 30. Mär 2022, 19:44 Inwieweit betrifft euch die aktuelle Inflation persönlich? In welchen Bereichen spürt ihr die Preisanstiege besonders? Und was sollte eurer Meinung nach dagegen unternommen werden – sowohl von Seiten der Politik als auch der EZB?
[Mod: You-tube video entfernt]
Aktuell bemerke ich die Inflation - oder konkreter, die Preissteigerung, die viele Artikel betrifft.
Gleichzeitig stelle ich fest, dass ich ganz persönlich nur zu einem kleinen Teil von der Inflation betroffen bin.
Ich fahre einen Firmenwagen - den hohen Spritpreis zahlt die Firma.
Ich habe eine PV installiert, kurz bevor die Preissteigerungen beim Strom losgingen - und gleichzeitig habe ich einen extrem günstigen Stromanbieter. Ehrlich gesagt, spare ich derzeit sogar...kann mir mehr leisten.....
Ich beziehe kein Gas oder Öl - ich heize mit Pellets - kann aber auch bei Überschuss mit eigenem Strom günstig heizen.....habe eine Klimaanlage installiert.....

Meine persönliche Inflation reduziert sich damit vor allem auf Lebensmittel.....da ich aber auch da seit längerem im Biosegment kaufe (kaufen kann), trifft es mich dort weniger, als viele andere.


Was dagegen unternommen werden sollte: Insbesondere sollte der Mindestlohn und die zugehörigen Freibeträge bei der Einkommensteuer angepasst werden! Seitens der EZB sollten langsam aber sicher wieder Zinsen eingeführt werden. Darüber hinaus kann die Politik Maßnahmen ergreifen, die die Mehrbelastung insbesondere im Niedriglohnbereich auffängt und der entgegen wirkt. Steuererhöhungen im Spitzensteuersatz sind in jedem Fall gerechtfertigt. Familien und Niedrigverdiener sollten entlastet werden, Spitzenverdiener halten auch Steuern auf dem Niveau von Kohls Regierungszeit aus - dieser Spielraum sollte genutzt werden.
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Re: Nullzinspolitik und Inflation

Beitrag von Gin-Tonic »

Ich finde es erstaunlich dass sofort wieder nach mehr Steuern für "Reiche" gerufen wird... dabei war das Problem vorhersehbar, der Krieg in der Ukraine hat es "nur" verschlimmert. Ein wichtiger Punkt sind teurere Energieträger, vor allem der höhere Erdgaspreis wird weiter die Preise für Nahrungsmittel treiben (wird bei der Düngerherstellung gebraucht). Als ich in einem Post 2 Wochen vor der BTW (also schon ne Zeit her) auf steigende Preise für Energieträger (und damit Energie insgesamt) aufmerksam gemacht habe mit der Frage wieso das nirgendwo thematisiert wird, war die Antwort: Klima, Klima und noch mehr Klima.

Die Erzeugerpreise steigen seit November merklich an, und das rieselt jetzt halt durch. Wären die Kosten 1 zu 1 weitergegeben worden hätte man schon im Januar eine Nahrungsmittelinflation von über 10% gehabt. Die Preisentwicklung ist, auf DE bezogen, auch (nicht nur) das Resultat einer verkorksten "Energiewende". Wenn Firmen die Produktion drosseln müssen weil der Betrieb durch den Strompreis unwirtschaftlich wird, verknappt sich auch hier das Angebot. Das betrifft Investitionsgüter, aber auch Dinge wie Glas und Papier (Verpackungsmaterial) oder das Plastikrecycling, da energieintensiv.

Die Steuern auf Einkommen und Energie müssen runter um den Menschen und besonders den kleinen und mittleren Unternehmen wieder Luft zu verschaffen. Bei einer Staatsquote von über 50% greift die Politik schon genug ab, da muss man nicht noch irgendwelche neue Abgaben einführen.

Die Preise werden weiter anziehen, teils kriegsbedingt, teils selbstverschuldet. Merke: wenn Energie teurer wird, sei es durch externe Faktoren oder durch politische Entscheidungen ("Energie muss teurer werden"), wird alles teurer. Wenn man das so wählt finde ich es schon dreist dann zu fordern ein Anderer möge die Rechnung übernehmen.
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Re: Nullzinspolitik und Inflation

Beitrag von Hopsweizen »

Es wird keine Abkehr vom Niedrig- bzw. Nullzins geben, solange unsere südeuropäischen Partner ihre Haushalte nicht auf die Reihe bekommen. (Und das kann dauern! Rente mit 67 bzw. Rentenkürzungen oder gar Steuererhöhungen sind denen nicht zuzumuten)
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jack000
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Re: Nullzinspolitik und Inflation

Beitrag von jack000 »

firlefanz11 hat geschrieben: Fr 18. Mär 2022, 14:22 Ja, und währenddessen sträubt sich die EZB immer noch dagegen... :rolleyes:
Und das bleibt wohl auch so:
Leitzins im Euroraum bleibt auf Rekordtief von null Prozent

Trotz Rekordinflation bleiben die Zinsen im Euroraum vorerst unverändert. Der Rat der Europäischen Zentralbank (EZB) beließ den Leitzins auf dem Rekordtief von null Prozent, wie die Notenbank im Anschluss an die Ratssitzung am Donnerstag mitteilte. Europas Währungshüter bekräftigten zugleich aber, auf ein Ende ihrer ultralockeren Geldpolitik zuzusteuern.
https://www.focus.de/finanzen/boerse/ez ... 27527.html
Außer Ankündigungen kommt nix!
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Mendoza
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Re: Nullzinspolitik und Inflation

Beitrag von Mendoza »

jack000 hat geschrieben: Do 14. Apr 2022, 14:25 Und das bleibt wohl auch so:

https://www.focus.de/finanzen/boerse/ez ... 27527.html
Außer Ankündigungen kommt nix!
Prima. Damit heizt Madame Lagarde die Inflation noch mehr an. Der Euro ist natürlich gleich gefallen und damit werden Rohstoffe wie Öl oder Gas gleich wieder teurer. Was war noch mal der Aufgabe der EZB? Preisstabilität bei etwa 2% Teerung pro Jahr. Scheint aber noch nicht jeder dort kapiert zu haben.
Churchill "Dem Kapitalismus wohnt ein Laster inne: Die ungleichmäßige Verteilung der Güter. Dem Sozialismus hingegen wohnt eine Tugend inne: Die gleichmäßige Verteilung des Elends."
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Re: Nullzinspolitik und Inflation

Beitrag von Diplomatensohn5000 »

Eine Zinserhöhung in eine potenzielle Rezession hinein, sorgt natürlich auch für jede Menge Fun.
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Re: Nullzinspolitik und Inflation

Beitrag von Skull »

Diplomatensohn5000 hat geschrieben: Do 14. Apr 2022, 16:01 Eine Zinserhöhung in eine potenzielle Rezession hinein, sorgt natürlich auch für jede Menge Fun.
Bei den Notenbanken geht es (ja) nicht um fun.

Egal in welcher konkukturellen Situation.

Die EZB hat originäre Aufgaben. DIESE sollten in erster Linie Ihre Geldpolitik bestimmen.

Weniger die Politik, Konjunktur oder andere NEBEN Punkte.

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Re: Nullzinspolitik und Inflation

Beitrag von jack000 »

„Serie massiver Inflations-Fehlprognosen“ – Jetzt fällt ein böser Verdacht auf die EZB

Die Devisenmärkte verlieren die Geduld mit der EZB. Nachdem die Währungshüter abermals offengelassen haben, wann sie mit höheren Zinsen gegen die Inflation vorgehen, fiel der Euro auf den tiefsten Stand seit fast zwei Jahren. Jetzt nimmt ein Risiko immer bedrohlichere Züge an.
Auf irgendetwas hatten die Akteure dann doch gehofft. Wenigstens auf eine Geste. Den losen Willen, auf die Inflationsängste der Europäer zu reagieren. Aber nein. Die Währungshüter der Euro-Zone hatten nicht einmal einen Strohhalm für all diejenigen dabei, die sich eine Reaktion von der Europäischen Zentralbank (EZB) erhofft hatten.

Die EZB werde „irgendwann“ die Zinssätze anheben, nachdem das Anleihekaufprogramm beendet worden ist, hieß es lapidar. Der Euro krachte in die Tiefe. Die Gemeinschaftswährung fiel unter die Marke von 1,08, den tiefsten Stand seit fast zwei Jahren.

Die Devisenmärkte verlieren die Geduld mit der EZB. Das Risiko wächst, dass der Euro Schaden nimmt, sollten die europäischen Währungshüter weiter untätig bleiben.

[...]
„Jeder Monat des Zauderns fügt der Reputation dieser wichtigen europäischen Institution Schaden zu“, sagte Friedrich Heinemann vom Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW). „Eine Serie von massiven Inflations-Fehlprognosen der EZB-Ökonominnen und Ökonomen nährt zudem den Verdacht, dass die Bewertung der Inflationsdynamik vom Wunsch nach einer fortdauernden Niedrigzinspolitik getrieben wird und nicht umgekehrt die Zinspolitik auf einer unverzerrten Inflationsprognose basiert.“
https://www.welt.de/finanzen/geldanlage ... e-EZB.html

Wie ich schon schrieb: "Außer Ankündigungen kommt nix". Das Untergräbt das Vertrauen in die Finanzpolitik und in den Euro. Es erweckt in der Tat den Eindruck, dass eine spürbare negative Auswirkung nur noch immer weiter nach vorne geschoben wird, bis es nicht mehr geht und dann kommt "das dicke Ende"!
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Re: Nullzinspolitik und Inflation

Beitrag von Skull »

Diplomatensohn5000 hat geschrieben: Do 14. Apr 2022, 16:01 Eine Zinserhöhung in eine potenzielle Rezession hinein, sorgt natürlich auch für jede Menge Fun.
Bei den Notenbanken geht es (ja) nicht um fun.

Egal in welcher konjunkturellen Situation.

Die EZB hat originäre Aufgaben. DIESE sollten in erster Linie Ihre Geldpolitik bestimmen.

Weniger die Politik, Konjunktur oder andere NEBEN Punkte.

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Re: Nullzinspolitik und Inflation

Beitrag von firlefanz11 »

Analysten sehen den Euro/USD Kurs kurzfristig bei 1.06 u. mittel- bis langfristig bei 1,04-0,95...
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jack000
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Re: Nullzinspolitik und Inflation

Beitrag von jack000 »

Die Bundesregierung rechnet auch in diesem Jahr mit einer sprunghaft steigenden Inflation. Wie aus einem Reuters am Montag vorliegenden Dokument zur Frühjahresprognose hervorgeht, dürfte die Teuerungsrate bei 6,1 Prozent liegen. 2023 dürften es dann 2,8 Prozent sein. Die Schätzung der Regierung von Ende Januar wird damit um satte 2,8 Prozentpunkte erhöht, die Prognose für 2023 noch um 0,8 Punkte angehoben. Zum Vergleich: 2021 hatte die Inflation bei 3,1 Prozent gelegen - und war damals ebenfalls deutlich gestiegen.
https://www.stuttgarter-zeitung.de/inha ... 1650890685
Ach ja, dieses Jahr so plötzlich deutlich höher als angekündigt, aber 2023 bei 2,8%. Na dann ist ja alles klar :thumbup:
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Re: Nullzinspolitik und Inflation

Beitrag von Atue001 »

Die Inflationsursachen sind derzeit die hohen Rohstoffpreise. Ein Teil davon ist maßgeblich durch wirklich schlechte Ernteergebnisse im letzten Jahr bedingt. Sollte die Ernte in diesem Jahr besser ausfallen, können die Preise sich wieder deutlich niedriger einpendeln. Im Bereich der Lebensmittel hätten wir dann eine negative Inflation - was deutlich dämpfend wirken könnte. Auch könnte eine Beendigung des Ukraine-Krieges zu einer Beruhigung an den Rohstoffmärkten führen. Und schließlich könnte eine beherrschbare Corona-Gesamtsituation weiter entlasten. Es könnte also so kommen...

Aber...

Wahrscheinlicher erscheint mir, dass die nächsten Lohnforderungen schon mal deutlich höher ausfallen - was die Kosten weiter erhöht. Dass der Rohstoffmarkt sich richtig beruhigt - sehe ich 2023 auch noch nicht. Und die Ernte...ist noch nicht eingefahren. Ich sehe im Moment noch mehr Preistreiber, als Preisdämpfer. 2,8% in 2023 ist wohl eher Wunschdenken - 4-6% auch in 2023 halte ich für realistisch. Auch deshalb, weil wir vor enormen Wirtschaftlichen Herausforderungen stehen, die erst mal riesige Investitionen erfordern - beispielsweise im Bereich der erneuerbaren Energien, der nachhaltigen Landwirtschaft, im Umbau des Verkehrssektors und einigem mehr. Diese Investitionen werden erst mittelfristig preisdämpfend wirken - erst mal wollen diese Investitionen erwirtschaftet werden, also wird der Preis entsprechend sein.

Eine Korrektur könnte eine steigende Zinspolitik der EZB bringen - dann können wir die Rezession aber gleich mit einplanen - auch mit Arbeitslosigkeit und anderen negativen Effekten.
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jack000
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Re: Nullzinspolitik und Inflation

Beitrag von jack000 »

Atue001 hat geschrieben: Mo 25. Apr 2022, 22:45 Die Inflationsursachen sind derzeit die hohen Rohstoffpreise.
Das wird als Ausrede fungiert. Die Masse der Preiserhöhungen sind Steuern.
Wahrscheinlicher erscheint mir, dass die nächsten Lohnforderungen schon mal deutlich höher ausfallen
Das kommt dann hinzu, da die Arbeitnehmer zu Recht ihren Anteil an den Erhöhungen einfordern werden!
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Re: Nullzinspolitik und Inflation

Beitrag von Atue001 »

jack000 hat geschrieben: Mo 25. Apr 2022, 22:51 Das wird als Ausrede fungiert. Die Masse der Preiserhöhungen sind Steuern.
Kannst du das belegen?
Ich bezweifle nicht, dass Steuern eine Rolle spielen - allein die Aussage "Die Masse der Preiserhöhungen sind Steuern" erscheint mir nicht richtig.
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Re: Nullzinspolitik und Inflation

Beitrag von Skull »

Atue001 hat geschrieben: Mo 25. Apr 2022, 22:57
… allein die Aussage "Die Masse der Preiserhöhungen sind Steuern" erscheint mir nicht richtig.
Lasse das „erscheint“ einfach weg.

Die (seine) Aussage ist Blödsinn. Gerade im Kontext zu Deiner Aussage.
Du schriebst ja sogar von DERZEIT.

Und gerade der Basiseffekt fiel seit dem 01.01.2022 auch noch weg.

Das hat alles (aktuell) nichts mit Steuern zu tun.

Das ist ein weltweites steuerunabhängiges Phänomen. :)

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Re: Nullzinspolitik und Inflation

Beitrag von firlefanz11 »

Atue001 hat geschrieben: Mo 25. Apr 2022, 22:45 Wahrscheinlicher erscheint mir, dass die nächsten Lohnforderungen schon mal deutlich höher ausfallen - was die Kosten weiter erhöht.
Die gute alte Lohn-Preis Spirale halt...
Eine Korrektur könnte eine steigende Zinspolitik der EZB bringen - dann können wir die Rezession aber gleich mit einplanen - auch mit Arbeitslosigkeit und anderen negativen Effekten.
Richtig... Auch die FED steht vor der Entscheidung Hyperinflation oder Rezession. DIE wird aber definitiv die Rezession inkl. Aktienmarktkorrektur bevorzugen. Aktuell planen 30% der aktuell nicht beschäftigten Amis nicht ins Berufsleben zurückzukehren.
Ständige Vollbeschäftigung mit immer höheren Lohnforderunegn kann aber nicht das Wunschziel sein...
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Niklas
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Re: Nullzinspolitik und Inflation

Beitrag von Niklas »

Inflation
Menschen protestieren nicht gegen die Inflation, Menschen verlangen mehr Geld. Also muss die "unabhängige" Notenbank noch mehr leeres Geld emittieren.
"Selbst die Verlogenheit ist verkommen. Sie trat früher professioneller auf." -- Bruno Jonas, 2007
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Re: Nullzinspolitik und Inflation

Beitrag von Realist2014 »

Niklas hat geschrieben: Mo 2. Mai 2022, 10:46 Menschen protestieren nicht gegen die Inflation, Menschen verlangen mehr Geld. Also muss die "unabhängige" Notenbank noch mehr leeres Geld emittieren.
"Menschen" bekommen aber kein Geld von der EZB....
Laut Aussage der linken Ideologen sind alle ökonomisch erfolgreichen dumm, und die wahre Intelligenz tritt sich in der untersten ökonomischen Etage auf die Füße.....daher muss diese Etage ausgebaut werden
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Re: Nullzinspolitik und Inflation

Beitrag von jack000 »

jack000 hat geschrieben: Mo 25. Apr 2022, 19:01 https://www.stuttgarter-zeitung.de/inha ... 1650890685
Ach ja, dieses Jahr so plötzlich deutlich höher als angekündigt, aber 2023 bei 2,8%. Na dann ist ja alles klar :thumbup:
Und weiter geht es:
Inzwischen gewöhnt man sich beinahe an die Nachrichten: Auch im April hat das Preisniveau in der Euro-Zone weiter angezogen. Die Inflationsrate lag bei 7,5 Prozent auf einem erneuten Rekordhoch.
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Re: Nullzinspolitik und Inflation

Beitrag von firlefanz11 »

Lagarde hat auf ganzer Linie versagt. War aber auch zu erwarten...
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franktoast
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Re: Nullzinspolitik und Inflation

Beitrag von franktoast »

firlefanz11 hat geschrieben: Mo 2. Mai 2022, 12:24 Lagarde hat auf ganzer Linie versagt. War aber auch zu erwarten...
Inwiefern? Was hätte sie deiner Ansicht nach anders machen sollen?
Ein freier Mensch muß es ertragen können, daß seine Mitmenschen anders handeln und anders leben, als er es für richtig hält, und muß sich abgewöhnen, sobald ihm etwas nicht gefällt, nach der Polizei zu rufen.
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jack000
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Re: Nullzinspolitik und Inflation

Beitrag von jack000 »

franktoast hat geschrieben: Mo 2. Mai 2022, 13:39 Inwiefern? Was hätte sie deiner Ansicht nach anders machen sollen?
Reinen Wein einschenken wäre schonmal ein Fortschritt, aber:
"Maulkorb"-Vorwürfe gegen EZB-Chefin Lagarde
Mit einer informellen Richtlinie soll EZB-Chefin Christine Lagarde versuchen, Kritik einzelner Währungshüter an Zinsbeschlüssen zu unterbinden. Das widerspräche der zuletzt vereinbarten Kommunikationsstrategie.

EZB-Chefin Christine Lagarde (66) hat Insidern zufolge versucht, Kritik aus der Führungsetage nach Zinsbeschlüssen zu unterbinden. Mit einer informellen Richtlinie seien die Währungshüter angehalten worden, an den Tagen nach dem Zinsentscheid in öffentlichen Auftritten zunächst nur die auf der jeweiligen Sitzung beschlossene Mehrheitsmeinung wiederzugeben, erfuhr die Nachrichtenagentur Reuters von vier Personen mit direkter Kenntnis der Vorgänge.
https://www.manager-magazin.de/finanzen ... 2ce01dc04b
Kritik unterbinden und schon ist das Problem gelöst ...
Sledge Hammer: Ich mag einem Verbrecher nicht seine Verbrechen vorlesen ... aber ich kann wenigstens lesen!
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Re: Nullzinspolitik und Inflation

Beitrag von Adam Smith »

jack000 hat geschrieben: Mo 2. Mai 2022, 13:51 Reinen Wein einschenken
Die japanische Notenbank gibt zu, dass ihre wichtigste Aufgabe die Steuerung der Zinskurve der zehnjährigen japanischen Staatsanleihen ist.

Das ist jetzt was technisch ausgedrückt.

https://themarket.ch/grafik-der-woche/g ... duced=true

https://www-finanzen-ch.cdn.ampproject. ... 1031395542
Zuletzt geändert von Adam Smith am Mo 2. Mai 2022, 14:15, insgesamt 1-mal geändert.
Das ist Kapitalismus:

Die ständige Wahl der Bürger bestimmt das Angebot.
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firlefanz11
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Re: Nullzinspolitik und Inflation

Beitrag von firlefanz11 »

franktoast hat geschrieben: Mo 2. Mai 2022, 13:39 Inwiefern? Was hätte sie deiner Ansicht nach anders machen sollen?
Ich hab keine Lust Dir volkswirtschaftliche Zusammenhänge zu erklären... Nur so viel: Die EZB hätte die Zinsen längst anheben müssen. Das oberste Ziel der Preisstabillität wurde zugunsten von Staatsfinanzierung absichtlich vernachlässigt. Stattdessen wurde immer nur gebetsmühlenartig geblubbert die steigende Inflation sei nur eine Vorübergehende Erscheinung... :rolleyes:
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Re: Nullzinspolitik und Inflation

Beitrag von Realist2014 »

firlefanz11 hat geschrieben: Mo 2. Mai 2022, 14:11 Ich hab keine Lust Dir volkswirtschaftliche Zusammenhänge zu erklären... Nur so viel: Die EZB hätte die Zinsen längst anheben müssen. Das oberste Ziel der Preisstabillität wurde zugunsten von Staatsfinanzierung absichtlich vernachlässigt. Stattdessen wurde immer nur gebetsmühlenartig geblubbert die steigende Inflation sei nur eine Vorübergehende Erscheinung... :rolleyes:
Wir wollen aber mal die Fakten festhalten.

Die Inflation in D war- wenn man die "Corona-Jahre" 2020 und 2021 "zusammenfasst" - in den letzten 10 Jahren nie über 2% . ( 2020 : 0,5%, 2021 : 3,1%)

Die Situation seit dem 24.Februar ist nun eine "neue" mit ganz extremen Auswirkungen
Laut Aussage der linken Ideologen sind alle ökonomisch erfolgreichen dumm, und die wahre Intelligenz tritt sich in der untersten ökonomischen Etage auf die Füße.....daher muss diese Etage ausgebaut werden
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firlefanz11
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Re: Nullzinspolitik und Inflation

Beitrag von firlefanz11 »

Realist2014 hat geschrieben: Mo 2. Mai 2022, 14:24 Wir wollen aber mal die Fakten festhalten.

Die Inflation in D war- wenn man die "Corona-Jahre" 2020 und 2021 "zusammenfasst" - in den letzten 10 Jahren nie über 2% . ( 2020 : 0,5%, 2021 : 3,1%)

Die Situation seit dem 24.Februar ist nun eine "neue" mit ganz extremen Auswirkungen
Wie Du selbst schon feststelltest, war '21 bereits über 3% erreicht u. schon damals haben diverse VWLer prognostitziert, dass das KEIN vorübergehendes Phänomen sein wird. Dass ein Krieg das ganze noch mal deutlich verschärft kam nur on top.
Auch die FED hat gepennt, scheut sich aber nicht jetzt nahezu eine Vollbremsung hinzulegen. Da gelten für Mittwoch mindestens 50 Basispunkte als sicher u. für Juni sogar 75... während Lagarde eine Erhöhung im Juli gerade mal in Betracht zieht...! :mad:
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Re: Nullzinspolitik und Inflation

Beitrag von Realist2014 »

firlefanz11 hat geschrieben: Mo 2. Mai 2022, 14:50 Wie Du selbst schon feststelltest, war '21 bereits über 3% erreicht u. schon damals haben diverse VWLer prognostitziert, dass das KEIN vorübergehendes Phänomen sein wird. ......................................
Eben

einige haben SO und andere eben ANDERS geurteilt....

Und das war Ende 2021.... ( also vor 5 Monaten)

Aber warten wir ab, was "bald" entschieden wird.
Laut Aussage der linken Ideologen sind alle ökonomisch erfolgreichen dumm, und die wahre Intelligenz tritt sich in der untersten ökonomischen Etage auf die Füße.....daher muss diese Etage ausgebaut werden
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franktoast
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Re: Nullzinspolitik und Inflation

Beitrag von franktoast »

firlefanz11 hat geschrieben: Mo 2. Mai 2022, 14:11 Ich hab keine Lust Dir volkswirtschaftliche Zusammenhänge zu erklären... Nur so viel: Die EZB hätte die Zinsen längst anheben müssen. Das oberste Ziel der Preisstabillität wurde zugunsten von Staatsfinanzierung absichtlich vernachlässigt. Stattdessen wurde immer nur gebetsmühlenartig geblubbert die steigende Inflation sei nur eine Vorübergehende Erscheinung... :rolleyes:
Also das oberste Ziel der EZB ist ja die Preisstabilität und wenn die Zielinflation unter 2% liegt -> mehr Geld drucken, liegt sie drüber -> weniger Geld drucken. Inwiefern hätte die EZb als bei weit unter 2% Inflation die Zinsen anheben sollen?
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Re: Nullzinspolitik und Inflation

Beitrag von Skull »

Realist2014 hat geschrieben: Mo 2. Mai 2022, 14:24
Die Situation seit dem 24.Februar ist nun eine "neue" mit ganz extremen Auswirkungen
Nö. Fakten sind:

Die Situation änderte sich bereits Mitte 2021.

2022 Apr 7,4
Mär 7,6
Feb 5,5
Jan 5,1
2021 Dez 5,7
Nov 6,0
Okt 4,6
Sep 4,1
Aug 3,4
Jul. 3,1
Jun 2,1
Mai 2,4
Apr 2,1
Mär 2,0
Feb 1,6
Jan 1,6

https://www.destatis.de/DE/Themen/Wirts ... index.html

Also nix mit 24. Februar. :D

Da wurde dann aber permanent beschwichtigt und relativiert.
Ich habe das übrigens nicht verstanden.
Ich schrieb bereits hier vor einem halben Jahr:
Skull hat geschrieben: Mo 29. Nov 2021, 16:43
Wir gehen davon aus, dass im November der Höhepunkt der Inflationsentwicklung erreicht ist
und dass die Inflation im kommenden Jahr wieder allmählich zurückgehen wird,
und zwar in Richtung unseres Inflationsziels von zwei Prozent“,
sagte EZB-Direktoriumsmitglied Isabel Schnabel im ZDF-„Morgenmagazin“.


Da bin ich mal gespannt. Ich selbst (bin ja kein Direktionsmitglied) gehe davon aus,
das in Deutschland, die Inflation höher sein wird, als Frau Schnabel meint.


Lassen wir uns also überraschen.
Das jetzt alle überrascht sind und NUN alles mit der Ukraine erklären wollen, finde ich ziemlich daneben.
Skull hat geschrieben: Mo 31. Jan 2022, 16:42
Irgendwie lustig. Watt machen die alle ? :D

Hatten die „Ökonomen“ nicht noch vor Monaten immer gesagt, im neuen Jahr ist die Inflationsrate deutlich niedriger.

Jetzt freut man sich, das sich die Beschleunigung nicht erhöht.
Oder auf hohem Niveau verharrt.

Mal gucken, was die Notenbanken und „Ökonomen“ so weiter „wünschen“.
:dead:

mfg
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Re: Nullzinspolitik und Inflation

Beitrag von Realist2014 »

Skull hat geschrieben: Mo 2. Mai 2022, 14:58 Nö. Fakten sind:

Die Situation änderte sich bereits Mitte 2021.

2022 Apr 7,4
Mär 7,6
Feb 5,5
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Jun 2,1
Mai 2,4
Apr 2,1
Mär 2,0
Feb 1,6
Jan 1,6

https://www.destatis.de/DE/Themen/Wirts ... index.html
Also nix mit 24. Februar. :D
Da wurde dann aber permanent beschwichtigt und relativiert.
Ich habe das übrigens nicht verstanden.
Ich schrieb bereits hier vor einem halben Jahr:

Das jetzt alle überrascht sind und NUN alles mit der Ukraine erklären wollen, finde ich ziemlich daneben.

:dead:

mfg
O.k.

Ich hätte wohl nicht nur die Jahreszahlen nehmen sollen... :s

Basierend auf den Monatszahlen greift die Argumentation mit "Corona -Nachholung" ja wohl schon seit dem Herbst 2021 nicht mehr.
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Re: Nullzinspolitik und Inflation

Beitrag von Skull »

Realist2014 hat geschrieben: Mo 2. Mai 2022, 15:16 O.k.

Ich hätte wohl nicht nur die Jahreszahlen nehmen sollen... :s

Basierend auf den Monatszahlen greift die Argumentation mit "Corona -Nachholung" ja wohl schon seit dem Herbst 2021 nicht mehr.
Die berechtigte Kritik an der EZB ist ja die, dass sie die Preisstabilität nicht ausreichend im Fokus hat und hatte.
Das sie nicht frühzeitig Zeichen gab, der Inflation entgegenzuwirken.

Es JETZT immer noch nur zu zögerlich macht. Ihre Aufgabe ist es jedoch frühzeitig, Dinge zu sehen und zu erkennen.

Nicht ich, nicht irgendwelche Ökonomen, nicht irgendwer … sollte das frühzeitig sehen. SIE, die Notenbank.

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Re: Nullzinspolitik und Inflation

Beitrag von Realist2014 »

Skull hat geschrieben: Mo 2. Mai 2022, 15:39 Die berechtigte Kritik an der EZB ist ja die, dass sie die Preisstabilität nicht ausreichend im Fokus hat und hatte.
Das sie nicht frühzeitig Zeichen gab, der Inflation entgegenzuwirken.

Es JETZT immer noch nur zu zögerlich macht. Ihre Aufgabe ist es jedoch frühzeitig, Dinge zu sehen und zu erkennen.

Nicht ich, nicht irgendwelche Ökonomen, nicht irgendwer … sollte das frühzeitig sehen. SIE, die Notenbank.

mfg
Da kommt SIE ihrer Aufgabe nun wohl doch nicht ausreichend nach... :|
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Re: Nullzinspolitik und Inflation

Beitrag von Maikel »

firlefanz11 hat geschrieben: Mo 2. Mai 2022, 14:11 Stattdessen wurde immer nur gebetsmühlenartig geblubbert die steigende Inflation sei nur eine Vorübergehende Erscheinung... :rolleyes:
Was du Geblubber nennst, war ja auch vernünftig. Denn ständiges Gerede von einer (kommenden) Inflation verstärkt die Inflation. Das funktioniert ähnlich wie beim Klopapier: Gerüchte von Inflation führen dazu, daß, zu den aktuellen Preisen, auf Vorrat gekauft wird, damit wird das Angebot knapper und die Preise steigen.
Die menschliche Sprache ist einzigartig, aber nicht eindeutig.
Jeder Versuch, sich mitzuteilen, kann nur mit dem Wohlwollen der anderen gelingen.
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Re: Nullzinspolitik und Inflation

Beitrag von Skull »

Maikel hat geschrieben: Mo 2. Mai 2022, 15:46
Was du Geblubber nennst, war ja auch vernünftig.

Denn ständiges Gerede von einer (kommenden) Inflation verstärkt die Inflation.
Das funktioniert ähnlich wie beim Klopapier: Gerüchte von Inflation führen dazu, daß, zu den aktuellen Preisen,
auf Vorrat gekauft wird, damit wird das Angebot knapper und die Preise steigen.
Hat ja super geklappt… :?: :dead:

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