Energiespeicher - groß und klein

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H2O
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Re: Energiespeicher - groß und klein

Beitrag von H2O »

Troh.Klaus hat geschrieben:(09 Jul 2021, 14:10)

Dann müssen wohl auch die juristischen Einspruchsmöglichkeiten gegen solche Projekte stark begrenzt werden.
Nun ja, wenn "die Wirtschaft" in arge Probleme gerät, weil die Stromversorgung nicht ausreichend gesichert ist, dann ist der Gesetzgeber gefordert, das Gemeinwohl sehr deutlich über das gute Recht des Einzelnen zu stellen. Demokratie und Rechtsstaat dürfen nicht so angelegt sein, daß das Gemeinwesen sich selbst zerstört.
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Re: Energiespeicher - groß und klein

Beitrag von Perkeo »

Kamikaze hat geschrieben:(08 Jul 2021, 12:58)
Haben Sie dazu eine Quelle?
I call Bullshit!
Aber gerne
Man beachte den Unterschied zwischen dem 20, unf 27. 11. sowie dem 21.4. und 25.4. 2020. Wenn ich mich recht erinnere, haben Sie ja schon einmal ein ganz ähnliches Diagramm präsentiert. Daher weise ich die Empörung nicht nur als unberechtigt, sondern sogar als unglaubwürdig zurück.
Kamikaze hat geschrieben:(08 Jul 2021, 12:58)
Dass das Netz in der Fläche eine stabilisierende Wirkung entfaltet, die sich extrem nahe an einen gigantischen Stromspeicher annähert ist ihnen wohl entfallen. (Als Tipp: hatte ich weiter oben bereits verlinkt.)
Mir ist - offensichtlich im Gegensatz zu anderen - nicht engangen dass diese Stromspeicherwirkungen eben nicht vom Netz kommen, sondern von dem was dranhängt: Erstend Speicherkapazitäten, vorwiegend aus Wasserkraft, zweitens fossile Kraftwerke. Des Weiteren wird nur der Zeitraum bis 2030 betrachtet, nicht einmal der halbe Weg zur Klimaneutralität. Was passiert, wenn die Kapazitäten der Wasserkraftwerke ausgelastet sind und wenn die fossilen Kraftwerke abgeschaltet werden, das alles ist gar nicht Bestandteil der Studie.

Das ist ungefähr so wie wenn ich Fracht von Basel nach New York transportieren will, und mir jemand sagt wir brauchen keinen Schiffstransport bis Rotterdam. Da würde doch jeder der bei klarem Verstand ist fragen, was man denn ab Rotterdam zu tun gedenkt, und ob nicht möglicherweise auch schon bis Rotterdam die Rheinschiffahrt die sinnvollste Lösung wäre.
Kamikaze hat geschrieben:(08 Jul 2021, 12:58)
Genau solche Lügenmärchen sind es, die unser Land in Zukunft nicht nur Unmengen an Geld, sondern schon jetzt langsam sichtbar werdend unseren technischen Vorsprung kosten.
Viel Glück, auf dem Weltmarkt mit veralteter Technik bestehen zu wollen.
Diesen Vorwurf gebe ich gerade an den Absender zurück. Ich bin nämlich nicht derjenige, der:
- Lügenmärchen ("Das Netz ist ein Speicher") glaubt und weitererzählt,
- an ideologischen Festlegungen auf eine Positivliste von Technologien aus den 70er Jahren festhält und
- die flächendeckende Einführung von Schlüsseltechnologien verhindert, die unverzichtbar für eine erfolgreiche Energiewende und wichtige Exportschlager für denjenigen, der sie am Ende entwickelt, sein werden.
Kamikaze hat geschrieben:(08 Jul 2021, 12:58)
Wirtschaft, Industrie und Klimaschutz können (entsprechenden Willen vorausgesetzt) synergetisch wirken und sind mit nichten gegenteilige Anliegen!
Klar doch. Immerhin schaffen Großbritannien und Frankreich (bezogen auf den pro-Kopf-Ausstoß) jetzt schon Deutschlands Klimaziele für 2030, mit einem Bruchteil des Aufwands. Die pro Kopf CO2-Emissionen Deutschlands waren 2018 unter dem EU-Durchschnitt, an 20. Stelle von 27.
Ich trete dafür ein, von diesen anderen Ländern zu lernen anstatt uns als Lehrmeister aufzuspielen.
Zuletzt geändert von Perkeo am Sa 10. Jul 2021, 13:03, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Energiespeicher - groß und klein

Beitrag von Perkeo »

H2O hat geschrieben:(10 Jul 2021, 05:10)

Nun ja, wenn "die Wirtschaft" in arge Probleme gerät, weil die Stromversorgung nicht ausreichend gesichert ist, dann ist der Gesetzgeber gefordert, das Gemeinwohl sehr deutlich über das gute Recht des Einzelnen zu stellen. Demokratie und Rechtsstaat dürfen nicht so angelegt sein, daß das Gemeinwesen sich selbst zerstört.
DIe Wirtschaft sind nicht die Interessen einiger weniger. Wir alle wollen Arbeit haben, und wir alle sind nur hier, weil wir einen Internetanschluss und PC, Tablet oder Handy bezahlen können. Außerdem kann eine bankrotte Volkswirtschaft keine erneuerbaren Energieträger und keine Elektroautos bezahlen.
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Re: Energiespeicher - groß und klein

Beitrag von H2O »

Perkeo hat geschrieben:(10 Jul 2021, 09:38)

DIe Wirtschaft sind nicht die Interessen einiger weniger. Wir alle wollen Arbeit haben, und wir alle sind nur hier, weil wir einen Internetanschluss und PC, Tablet oder Handy bezahlen können. Außerdem kann eine bankrotte Volkswirtschaft keine erneuerbaren Energieträger und keine Elektroautos bezahlen.
Tja, was sich alles hinter dem Sammelbegriff "die Wirtschaft" verbirgt, das sollte jetzt dem letzten Nimby klar geworden sein!
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Re: Energiespeicher - groß und klein

Beitrag von Teeernte »

Troh.Klaus hat geschrieben:(09 Jul 2021, 14:10)

Dann müssen wohl auch die juristischen Einspruchsmöglichkeiten gegen solche Projekte stark begrenzt werden.
ALLE (alten) Anlagen müssen in Zukunft umgebaut werden - projektiert für 500 Mikrotesla im 1m höhe -
wird es 100 mikrotesla (Spitze) in Bereichen in denen sich Personen aufhalten können geben. (2,50m)

zuzüglich Baum auf den geklettert werden kann...
Obs zu kalt, zu warm, zu trocken oder zu nass ist:.... Es immer der >>menschgemachte<< Klimawandel. :D
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Re: Energiespeicher - groß und klein

Beitrag von Atue001 »

Perkeo hat geschrieben:(07 Jul 2021, 20:07)
...
Gegen dezentrale, an den jeweiligen Verbraucher angepassten Energiespeicher ist nichts einzuwenden. Aber die Frage, ob diese oder jene Energiespeicher sinnvoll sind, ändert nichts an der Feststellung dass wir Energiespeicher brauchen und dass die Kosten dieser Energiespeicher auf das Konto der EE gehen....
Diese Sichtweise ist legitim - wird allerdings der Gesamtthematik eigentlich zu wenig gerecht.

Grob können wir die Energieversorgung mal in drei Abschnitte unterteilen:

Abschnitt 1: Die Zeit der klassischen Energieversorgung vor allem auf der Basis von Kohle, Erdgas, Öl und Atom
Abschnitt 2: Die Zeit des Übergangs von der klassischen Energieversorgung hin zu einer regenerativen Energieversorgung
Abschnitt 3: Die Zeit der Energieversorgung nahezu ausschließlich auf Basis regenerativer Energien

Abschnitt 1 hatte viele Nebenkosten, die nie in die Kostenrechnung eingeflossen sind. Beispielsweise die Umweltverschmutzung, den Klimawandel, oder auch die Kosten für die Entsorgung des Atommülls. Speichertechnologien wurden auch da schon verwendet - vor allem Speicher der Art, die die Natur in hunderten von Millionen Jahren selbst angelegt hat.

Abschnitt 3 wird vor allem auf Strom als Energieträger basieren - wahrscheinlich gepaart mit Wasserstoff oder grünem "Erdgas". Die technischen Anforderungen dort sind gänzlich andere, als in Abschnitt 1. Batterien spielen eine Rolle, aber sicherlich auch Techniken, die wir heute noch nicht einmal kennen.

In Abschnitt 2 sind wir heute angelangt. Jetzt müssen wir den Übergang schaffen - denn ein weiter wie bisher ist zu teuer, und vor allem ist es nicht zukunftsfähig, weil Rohstoffe wie Erdöl, Erdgas und Kohle zunehmend mehr zu einem knappen Rohstoff für eine weiter wachsende Menschheit werden, deren Energiehunger noch schneller wächst.
In Abschnitt 2 können Techniken wie der Bau von Gaskraftwerken ein wichtiger Beitrag sein, um den Übergang zu gestalten. Gaskraftwerke deshalb, weil diese Grundlastfähig sind, weil deren Technik gut erforscht und bekannt und effizient ist, und weil diese sehr schnell hochgefahren aber auch abgeschaltet werden können. Dazu kommt noch, dass Gaskraftwerke sowohl mit Erdgas als auch mit grünem Erdgas und meist auch mit Wasserstoff betrieben werden können. Auf der Basis von Gas ist Speichertechnologie aber hinreichend bekannt und verfügbar. Deshalb kann und wird diese Komponente auf Jahre hin eine wichtige Rolle spielen, wenn wir in Abschnitt 2 sind.

Wie viele (und welche) Speicher wir in Deutschland brauchen um von Abschnitt 1 nach Abschnitt 2 und schließlich Abschnitt 3 zu kommen.....ist schwierig vorherzusagen, und hängt von vielen verschiedenen Faktoren ab. Der Ausbau des Stromnetzes ist eines dieser Faktoren, der Umstieg auf Elektromobilität ein anderer. Die Nutzung von moderner Digitalisierungstechnik entscheidet sehr vieles, und welche Rolle der Wasserstoff in der Zukunft einnimmt, ist noch nicht mal politisch völlig klar. Unterm Strich bleibt da vieles Spekulation - gleichzeitig wird es in den nächsten 20 Jahren extrem schnell gehen und ein dramatischer Wandel wird einsetzen.

Nun zu sagen, dass die Kosten für die Speichertechnologie auf das Konto der EE gehen....wird der Gesamtlage nicht gerecht. So gesehen sind auch diese Kosten gering - denn bei ähnlicher Argumentation müsste man die Kosten für den Klimawandel dem Konto der klassischen Energien zurechnen......und so gesehen sind die erneuerbaren ziemlich preiswert.....
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Re: Energiespeicher - groß und klein

Beitrag von Tom Bombadil »

Atue001 hat geschrieben:(11 Jul 2021, 00:01)In Abschnitt 2 können Techniken wie der Bau von Gaskraftwerken ein wichtiger Beitrag sein, um den Übergang zu gestalten.
Das ist richtig, nur sind weiterhin kaum Gaskraftwerke in Planung, geschweige denn in Bau. Und wie lange solche Projekte in Deutschland dauern weiß man ja.

Hier eine Grafik zum erwarteten Zu- und Rückbau von Kraftwerken: https://www.bundesnetzagentur.de/Shared ... poster&v=2

Ich sehe da eine große Lücke. Womit soll die geschlossen werden? Und wie will man den steigenden Bedarf an elektrischer Energie decken? Das europäische Verbundnetz mag zwar toll sein, aber da auch andere Länder ihre Energiewenden vollziehen, kann man sich auch nicht drauf verlassen, dass uns litauische Windräder und span. PV-Anlagen mit Strom versorgen, wenn hier Dunkelflaute ist, die brauchen den Strom primär für sich selber.
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Re: Energiespeicher - groß und klein

Beitrag von H2O »

Tom Bombadil hat geschrieben:(11 Jul 2021, 11:13)

Das ist richtig, nur sind weiterhin kaum Gaskraftwerke in Planung, geschweige denn in Bau. Und wie lange solche Projekte in Deutschland dauern weiß man ja.

Hier eine Grafik zum erwarteten Zu- und Rückbau von Kraftwerken: https://www.bundesnetzagentur.de/Shared ... poster&v=2

Ich sehe da eine große Lücke. Womit soll die geschlossen werden? Und wie will man den steigenden Bedarf an elektrischer Energie decken? Das europäische Verbundnetz mag zwar toll sein, aber da auch andere Länder ihre Energiewenden vollziehen, kann man sich auch nicht drauf verlassen, dass uns litauische Windräder und span. PV-Anlagen mit Strom versorgen, wenn hier Dunkelflaute ist, die brauchen den Strom primär für sich selber.
Offenbar sind Sie von der Unfähigkeit unserer Planer und Politiker überzeugt. Da kann man nichts machen, dann sind auch solche Studien bis 2030 nichts wert. Bestimmt wird es die eine oder andere peinliche Überraschung geben. Das ist bei sämtlichen Neuanfängen unvermeidlich so. Aber vom totalen Flop gehe ich nicht aus.
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Re: Energiespeicher - groß und klein

Beitrag von Tom Bombadil »

H2O hat geschrieben:(11 Jul 2021, 11:38)

Offenbar sind Sie von der Unfähigkeit unserer Planer und Politiker überzeugt.
Wo steht das? Ich sehe nur keinerlei Bewegung beim Ausbau von Gaskraftwerken und auch bei der Windkraft kommt der Ausbau und das Repowering arg ins Stocken. Nur die Stilllegungen verlaufen anscheinend planmäßig. Wie soll das denn bitte funktionieren?

Warum kann man denn keinen Plan aufstellen, wie und womit man die wegfallende Kraftwerksleistung ersetzen will? Und warum zum Geier soll es nicht möglich sein, dass kommunale Betriebe in die Bresche springen, wenn kein kommerzieller Stromproduzent mehr in EE-Anlagen investieren will?
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Re: Energiespeicher - groß und klein

Beitrag von H2O »

Tom Bombadil hat geschrieben:(11 Jul 2021, 11:54)

Wo steht das? Ich sehe nur keinerlei Bewegung beim Ausbau von Gaskraftwerken und auch bei der Windkraft kommt der Ausbau und das Repowering arg ins Stocken. Nur die Stilllegungen verlaufen anscheinend planmäßig. Wie soll das denn bitte funktionieren?

Warum kann man denn keinen Plan aufstellen, wie und womit man die wegfallende Kraftwerksleistung ersetzen will? Und warum zum Geier soll es nicht möglich sein, dass kommunale Betriebe in die Bresche springen, wenn kein kommerzieller Stromproduzent mehr in EE-Anlagen investieren will?
Diese wichtige Frage: "Wie soll das denn funktionieren?" wird doch zum Teil beantwortet in der Studie, in der beschrieben wird, wie das Netz bis 2030 als Speicher wirkt. Man braucht offenbar gar nicht so viele Speicher, wie ich das vor Monaten noch für unerläßlich hielt.

Wenn die Verbraucher entscheiden, daß sie als Nimbys den geplanten Strom nicht haben wollen, dann haben wir ein gesellschaftliches Problem, das der Gesetzgeber lösen muß. Dazu braucht man aber den Druck "der Wirtschaft". Denn der geplante Ausbau der Windenergie steckt da in Nöten, der geplanten Hochstromtrassen auch.

Ich gehe voller Zuversicht davon aus, daß sich Regierung und Netzbetreiber der bestehenden Lage bewußt sind und sie dementsprechend Abhilfe schaffen, bevor ein Problem zu großen wirtschaftlichen Schäden führt.
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Re: Energiespeicher - groß und klein

Beitrag von Atue001 »

Im großen und ganzen vertraue ich da auch den offiziellen Stellen. Es ist noch immer so, dass vor der Abschaltung von Kraftwerken stets geprüft wird, ob diese Kraftwerke ggf. als Reserve weiterhin benötigt werden. Wenn dem so ist, werden sie weiter gewartet und stehen dann auch zur Verfügung, wenn es notwendig ist. Es kann sein, dass der Ausbau von alternativen Anlagen nicht so schnell vonstatten geht, wie es nötig wäre - aber einige kommunale Gaskraftwerke sind bei ausreichendem Willen auch schnell gebaut! Gerade Gaskraftwerke mittlerer Größe sind in vier bis sieben Jahren schnell gebaut. Bei noch kleineren Anlagen beispielsweise in Form von Kraft-Wärme-Kopplung für öffentliche Bauten u.ä. geht es noch schneller. Wenn politische Anreize da sind, kann man also auch binnen einer Legislaturperiode hier ausreichend viel erreichen.
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Re: Energiespeicher - groß und klein

Beitrag von Tom Bombadil »

H2O hat geschrieben:(11 Jul 2021, 19:44)

Diese wichtige Frage: "Wie soll das denn funktionieren?" wird doch zum Teil beantwortet in der Studie...
Diese Studie wurde 2016 in Auftrag gegeben und 2019 veröffentlicht und sie untersucht nur den Zeitraum bis 2030, dann laufen aber immer noch Braunkohlenkraftwerke, zum Teil noch 8 Jahre lang. Gut, bis Ende 2038 sind es noch 17,5 Jahre Zeit, mir wäre trotzdem wohler, wenn es irgendwo einen Plan gäbe, in dem zumindest näherungsweise berechnet wird, wie viel Strom wir in Zukunft wirklich brauchen und wie dieser Strombedarf gedeckt werden kann, inkl. Neubauplänen evtl. notwendiger Gaskraftwerke. Ich habe aber eher das Gefühl, dass man nach dem Prinzip "Et hätt noch immer jot jejange" handelt.
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Re: Energiespeicher - groß und klein

Beitrag von H2O »

Tom Bombadil hat geschrieben:(12 Jul 2021, 08:16)

Diese Studie wurde 2016 in Auftrag gegeben und 2019 veröffentlicht und sie untersucht nur den Zeitraum bis 2030, dann laufen aber immer noch Braunkohlenkraftwerke, zum Teil noch 8 Jahre lang. Gut, bis Ende 2038 sind es noch 17,5 Jahre Zeit, mir wäre trotzdem wohler, wenn es irgendwo einen Plan gäbe, in dem zumindest näherungsweise berechnet wird, wie viel Strom wir in Zukunft wirklich brauchen und wie dieser Strombedarf gedeckt werden kann, inkl. Neubauplänen evtl. notwendiger Gaskraftwerke. Ich habe aber eher das Gefühl, dass man nach dem Prinzip "Et hätt noch immer jot jejange" handelt.
Ein wenig handelt "die Politik" ganz bestimmt mit dieser Unbestimmtheit. Aber unseren Primärenergiebedarf (also, sämtliche Energieträger sollen ersetzt werden durch CO2-neutrale Erneuerbare Energien) hat man schon ausgerechnet. Vor etwa 1 Jahr war das auch hier das Thema. Tatsächlich hat man damals eine Einsparung von 25% bis 30% vorausgesetzt; vermutlich im Bereich Gebäudeheizung. Und man hatte daneben gehalten, vielleicht vor 6 Monaten, ob verfügbare Flächen der Bundesrepublik mit Photovoltaik bestückt diese Primärenergie bereitstellen könnten. Also ganz ohne Windräder. Das erschien möglich, und zwar ziemlich beruhigend.

Mit meiner Photovoltaik decke ich in diesen Monaten ganz lässig meinen Energiebedarf für Pumpen und Heizung (Elektroherd...) und Licht. Meine Anlage ist überdimensioniert... derzeit könnte ich 3 weitere Haushalte mit versorgen. Im Laufe der Zeit werde ich die Erzeugung so nachbessern, daß meine Pufferbatterien zuerst aufgeladen werden, und daß beim notwendigen Entladen kein Strom ins öffentliche Netz fließt. Ich habe aber auch nichts dagegen, wenn das Überangebot nach stramm geladenen Pufferbatterien ins öffentliche Netz abfließt. Ich kann meine gelieferte Strommenge zu 70% der Normalkosten zurück kaufen. Das sind aber kommerzielle Tricks, die kein Problem lösen. OK, mein Strom ist CO2-frei erzeugt. Ein 5 kW Windrad könnte meinen Haushalt ganz unabhängig von öffentlichen Netzen machen. In einer Uferzone mit viel Vogelflug ist das aber keine besonders gute Idee.

Übertragen wir diesen privaten Gedanken auf den Staat, dann sehe ich nicht sooo schwarz. Natürlich müssen wir umstellen auf sparsamste Energieverbraucher und hochwertige Gebäudedämmung. Das kostet etwa so viel, wie eine nachhaltige Energieversorgung. Da darf man sich nichts vormachen. "Ewig" hält eine Photovoltaik auch nicht. Mein Lieferant hat für die Leistungsdaten 5 Jahre Garantie gegeben. Meine Einschätzung: Einmal in einer Generation wird man die Panels und Konverter ersetzen müssen... mit heute etwa 35.000 Euro (Lohn inbegriffen) ist jede künftige Generation dabei.

Und man muß auch die Verteuerung des Wohnraums sehen. Die Wärmedämmung ist nicht kostenlos zu haben. 100 m² Wohnung mit diffusionsoffener Bauweise (kommt ohne Zwangslüftung aus) werden wohl 50.000 Euro zusätzlich zu den üblichen Baukosten notwendig machen. Wie Staat und Gesellschaft mit diesen unvermeidlichen Kostenpaketen umgehen werden... das ist Politik; aber so ganz außer Reichweite scheint mir dieser notwendige Schritt nicht zu sein.

Das ist der Preis für das Leben in unserer mitteleuropäischen Klimazone. Ohne die Erfindung des Feuers wäre hier ein Mensch nicht überlebensfähig... schon gar nicht in der heutigen Anzahl von Menschen, die CO2-neutral leben sollen. Da werden unsere Kinder wohl kleinere Brötchen backen müssen! 40 m² Wohnraum pro Nase, das sehe ich nicht (mehr).
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Re: Energiespeicher - groß und klein

Beitrag von Teeernte »

H2O hat geschrieben:(12 Jul 2021, 09:24)

Ein wenig handelt "die Politik" ganz bestimmt mit dieser Unbestimmtheit. Aber unseren Primärenergiebedarf (also, sämtliche Energieträger sollen ersetzt werden durch CO2-neutrale Erneuerbare Energien) hat man schon ausgerechnet....
Kaum jemand baue neue Gaskraftwerke

Ein Grund sei Marktversagen: „In normalen Zeiten, wenn die Versorgungslage gut ist, ist der Strompreis zu gering, um für Versorgungssicherheit in Krisenzeiten zu sorgen“,

https://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/ ... 21678.html

Wie GUUUUUT , dass der Staat sich als Energieversorger sieht. :D :D :D
Obs zu kalt, zu warm, zu trocken oder zu nass ist:.... Es immer der >>menschgemachte<< Klimawandel. :D
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Re: Energiespeicher - groß und klein

Beitrag von H2O »

Wenn ich die Studie richtig deute, dann sind neue Gaskraftwerke gar nicht erforderlich, um das geplante Gesamtnetz der "alten EU" plus Polen, Tschechien vor Einbrüchen der Energieversorgung zu bewahren. Das halte ich für eine überraschende Erkenntnis. Natürlich müssen diese Kraftwerke in weiterer Zukunft mit grünem Methangas und grünen Wasserstoff betrieben werden, um CO2-neutral zu arbeiten.
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Re: Energiespeicher - groß und klein

Beitrag von Teeernte »

H2O hat geschrieben:(12 Jul 2021, 19:33)

Wenn ich die Studie richtig deute, dann sind neue Gaskraftwerke gar nicht erforderlich, um das geplante Gesamtnetz der "alten EU" plus Polen, Tschechien vor Einbrüchen der Energieversorgung zu bewahren. Das halte ich für eine überraschende Erkenntnis. Natürlich müssen diese Kraftwerke in weiterer Zukunft mit grünem Methangas und grünen Wasserstoff betrieben werden, um CO2-neutral zu arbeiten.
Dafür müsste die Entsorgung von "Abfall" Strom - preiswert sein...
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Re: Energiespeicher - groß und klein

Beitrag von H2O »

Teeernte hat geschrieben:(13 Jul 2021, 08:14)

Dafür müsste die Entsorgung von "Abfall" Strom - preiswert sein...
Dazu müßte der Stromverbrauch bei Abfallstrom steuerfrei geschaltet werden. Wenn ich mich richtig erinnere, dann haben die P2G-Leute gejammert, daß sie ihren Strom wie ein ganz gewöhnlicher Verbraucher bezahlen müssen. Und das Ganze nur um Strom zu speichern... ganz genial! :mad2:
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Re: Energiespeicher - groß und klein

Beitrag von Kamikaze »

H2O hat geschrieben:(13 Jul 2021, 10:22)
dann haben die P2G-Leute gejammert, daß sie ihren Strom wie ein ganz gewöhnlicher Verbraucher bezahlen müssen. Und das Ganze nur um Strom zu speichern...
Dass eine Sonderstellung für "Abfallstrom" geschaffen wird, braucht es erst mal wirklich überschüssigen Strom.
Aktuell können nahezu alle EE-"Überschüsse" kompensiert werden indem fossile Kraftwerke entsprechend herunter gefahren werden.
So lange das ausreicht macht es schlicht keinen Sinn Anreize zu schaffen besonders viel Strom zu verbrauchen (bzw. nicht noch mehr als aktuell bereits existieren).
Und bis es soweit ist braucht es noch eine ganze Menge mehr an PV und Windkraft.

Der (in Sachen Klimagase) effizienteste Energiespeicher ist nun mal das Unterlassen der Verbrennung von Kohlenstoffverbindungen.
Energiewende: https://graslutscher.de/how-to-energiew ... herkommen/
PV-Forum: https://www.photovoltaikforum.com/

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Re: Energiespeicher - groß und klein

Beitrag von H2O »

Grundsätzlich völlig richtig... natürlich sollten die Kohlenmeiler herunter gefahren werden, wenn genug erneuerbare Energie bereit steht. Allerdings sind Anstart und Leistungsreduktion solcher Kraftwerke angeblich furchtbar träge. Die müßten also durch schnellstartende Gaskraftwerke ersetzt werden, wenn Ihre Strategie aufgehen soll. Das ist aber auch die derzeitige Planung der Energiewende... entweder noch mit Erdgas oder in fernerer Zukunft mit "Grüngas".

Zu meiner Überraschung (Studienergebnis) braucht man aber im EU-Gesamtnetz gar nicht so viele Pufferkraftwerke wie zuvor auf nationaler Ebene angedacht!
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Re: Energiespeicher - groß und klein

Beitrag von Perkeo »

Atue001 hat geschrieben:(11 Jul 2021, 00:01)

Grob können wir die Energieversorgung mal in drei Abschnitte unterteilen:

Abschnitt 1: Die Zeit der klassischen Energieversorgung vor allem auf der Basis von Kohle, Erdgas, Öl und Atom
Abschnitt 2: Die Zeit des Übergangs von der klassischen Energieversorgung hin zu einer regenerativen Energieversorgung
Abschnitt 3: Die Zeit der Energieversorgung nahezu ausschließlich auf Basis regenerativer Energien
...
In Abschnitt 2 sind wir heute angelangt.
Ich sehe uns maximal bei 1,5.
Wir sind nicht in Abschnitt 2, wenn wir immer noch der größte Braunkohleförderer der Welt sind und für unverzichtbare Elemente des Gesamtkonzepts noch nicht einmal mit der Planung begonnen wurde.
Atue001 hat geschrieben:(11 Jul 2021, 00:01)
In Abschnitt 2 können Techniken wie der Bau von Gaskraftwerken ein wichtiger Beitrag sein, um den Übergang zu gestalten.
Somit ist der nicht stattfindende Bau von Gaskraftwerken ein weiteres Indiz, dass wir noch nicht in Abschnitt 2 sind.
Atue001 hat geschrieben:(11 Jul 2021, 00:01)
Wie viele (und welche) Speicher wir in Deutschland brauchen um von Abschnitt 1 nach Abschnitt 2 und schließlich Abschnitt 3 zu kommen.....ist schwierig vorherzusagen, und hängt von vielen verschiedenen Faktoren ab. Der Ausbau des Stromnetzes ist eines dieser Faktoren, der Umstieg auf Elektromobilität ein anderer.
Wo liegt denn die Unbekannte? Wir wissen wie viel Wind weht und wie viel Sonne scheint und wie sich das auf den Stromertrag auswirkt. Der Klimawandel wird Extremwetter jeglicher Art wahrscheinlicher machen und somit nicht helfen - also noch ein Grund weniger die Speicherfrage zu verbummeln.
Atue001 hat geschrieben:(11 Jul 2021, 00:01)
Nun zu sagen, dass die Kosten für die Speichertechnologie auf das Konto der EE gehen....wird der Gesamtlage nicht gerecht. So gesehen sind auch diese Kosten gering - denn bei ähnlicher Argumentation müsste man die Kosten für den Klimawandel dem Konto der klassischen Energien zurechnen......und so gesehen sind die erneuerbaren ziemlich preiswert.....
1) Wenn man de fossilen Energieträgern den Klimawandel nicht anlasten würde, würde man das ganze Gedöns mit den Erneuerbaren nicht machen.
2) Die erneuerbaren Energieträger sind noch keine Energieversorgung. Erst im Gesamtpacket mit der jeweiligen Lösung des Speicherproblems bekommt man eine aussagekräftige Bilanz. Und wenn das teilweise sogar noch über Braunkohle gemacht wird, fällt diese nicht sehr schmeichelhaft aus. Weder ökonomisch noch ökologisch.
Atue001 hat geschrieben:(12 Jul 2021, 00:49)
Es ist noch immer so, dass vor der Abschaltung von Kraftwerken stets geprüft wird, ob diese Kraftwerke ggf. als Reserve weiterhin benötigt werden. Wenn dem so ist, werden sie weiter gewartet und stehen dann auch zur Verfügung, wenn es notwendig ist.
Mit einem Wort: Wenn man die nötigen Voraussetzungen für einen vollständigen Ausstieg aus den fossilen Energieträgern nicht schafft, dann lässt man es eben. Das beruhigt meine Angst vor Stromausfällen, aber nicht meine Skepsis, ob wir ohne Änderung unserer Strategie auch nur in die Nähe unserer Klimaziele kommen - erst Recht nicht zu den weitaus ehrgeizigeren Zielen, die andere Nationen sich vorgenommen und auch tatsächlich erreicht haben.
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Re: Energiespeicher - groß und klein

Beitrag von Perdedor »

Kamikaze hat geschrieben: Das Netz ist natürlich kein Speicher, aber es nähert sich der Wirkung eines solchen sehr stark an dank statistischer Lastausgleichswahrscheinlichkeit.
Ich denke du verstehst den Begriff "Lastausgleichswahrscheinlichkeit" falsch. In dem von dir verlinkten Papier steht:
"Die Ableitung eines Schwellenwerts für die Kenngröße LoLP gelingt über einen volkswirtschaftlichen Ansatz: Das effiziente Niveau der Versorgungsicherheit kann als Gleichgewichtszustand bezüglich Kosten und Nutzen aus volkswirtschaftlicher Sicht (aus der Verbraucherperspektive) formuliert werden. Dabei ist es volkswirtschaftlich nicht effizient, wenn zusätzliche Kapazitäten nur für sehr seltene Fälle vorgehalten werden."
Kapitel 2.3.1

M.a.W. geht es hier nicht darum, dass durch ein ausgebautes Netz eine aus heutiger Sicht ausreichende Leistung dauerhaft aufrechterhalten werden kann, sondern, dass die Verbraucher nicht bereit wären, die dafür notwendigen Kosten zu zahlen.
Die Versorgungssicherheit ist nur in dem Sinne gewährleisten, dass alle, die sich einen hohen Strompreis leisten können versorgt werden können. Der Rest "muss freiwillig" auf Verbrauch verzichten.
Letztendlich geht es also darum, dass sich der Verbrauch der Verfügbarkeit anpassen muss.
Arbeit. Leben. Zukunft.
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Re: Energiespeicher - groß und klein

Beitrag von Tom Bombadil »

Ein neuer potentieller Energiespeicher fuer Heizungen:
Wie lässt sich die Wärme des Sommers am besten bis zum Winter speichern? Forscher des Fraunhofer Instituts nutzen beschichtete Zeolithkügelchen. Sie sollen Energie praktisch verlustfrei über lange Zeit halten können.
https://www.faz.net/aktuell/technik-mot ... 57412.html
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Re: Energiespeicher - groß und klein

Beitrag von Kamikaze »

Tom Bombadil hat geschrieben:(13 Dec 2021, 08:49)

Ein neuer potentieller Energiespeicher fuer Heizungen:
Wie lässt sich die Wärme des Sommers am besten bis zum Winter speichern? Forscher des Fraunhofer Instituts nutzen beschichtete Zeolithkügelchen. Sie sollen Energie praktisch verlustfrei über lange Zeit halten können.
https://www.faz.net/aktuell/technik-mot ... 57412.html
Das eröffnet sicherlich neue Potentiale.
Wie groß müsste denn (trotz "drei bis fünffacher Energiedichte im Vergleich zu Wasser") ein solcher Speicher sein, um ein Einfamilienhaus über die 3-4 Monate des Solarwinters zu versorgen?
Und welche Temperaturen sind für die Ladung des Speichers nötig? (Funktioniert die Ladung über effiziente Wärmepumpen? Ich vermute nicht, da diese idR. nicht dazu geeignet sind Wasser zu verdampfen - jedenfalls nicht bei guten Arbeitszahlen. Wo kommt also die dafür nötige Wärme her?)
Ich könnte mir solche Speicher z.B. an zukünftigen Gaskraftwerken vorstellen, die an einem (alten) Fernwärmenetz hängen. So könnte zumindest für einige Zeit die Stromproduktion von der Wärmeproduktion entkoppelt werden, was einen stromgeführten Betrieb ermöglichen würde - im Gegensatz zum aktuell vorherrschenden wärmegeführten* Betrieb vieler Kraftwerke in Fernwärmenetzen.
Zuguterletzt muss dann noch der Preis passen, denn Wasser ist spottbillig und zumindest in D reichlich verfügbar.

*) Dabei wird die Kraftwerksleistung im Winter anhand des Wärmebedarfs geregelt. Der "überschüssige" Strom "verstopft" dann die Netze und andere Erzeuger (z.B. PV und WK-Anlagen) müssen abgeregelt werden.

Ich bin jedenfalls sehr gespannt, ob sich diese Technik gegenüber den im ersten Beitrag verlinkten Vakuum-Wärmespeichern durchsetzen können.
Aktuell scheinen beides noch extreme Nischenprodukte zu sein.
Energiewende: https://graslutscher.de/how-to-energiew ... herkommen/
PV-Forum: https://www.photovoltaikforum.com/

ignoriert: Realist2014, JJazzgold, Dieter W.
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