Afghanistan 2019 und aktuelles

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Mendoza
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Re: Afghanistan 2019 und aktuelles

Beitrag von Mendoza »

Kohlhaas hat geschrieben:(09 Dec 2021, 15:09)
Ich kann mir nur nicht vorstellen, wie man sonst das Problem lösen soll, dass die halbe Bevölkerung des Landes verhungert. So wie es im Moment aussieht, können wir diesem Verhungern nur tatenlos zuschauen. Das ist irgendwie... unbefriedigend.
So wie es ausschaut hat unsere neue Regierung schon Ansätze, wie wir das Problem lösen. Wir holen sie einfach zu uns!

https://www.tagesschau.de/ausland/europ ... n-101.html

Interessant ist dabei auch die Lastenverteilung. Deutschland mit einem Bevölkerungsanteil von 18% an der EU nimmt 62% der Afghanen auf.
Churchill "Dem Kapitalismus wohnt ein Laster inne: Die ungleichmäßige Verteilung der Güter. Dem Sozialismus hingegen wohnt eine Tugend inne: Die gleichmäßige Verteilung des Elends."
Kohlhaas
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Re: Afghanistan 2019 und aktuelles

Beitrag von Kohlhaas »

Mendoza hat geschrieben:(10 Dec 2021, 17:31)

So wie es ausschaut hat unsere neue Regierung schon Ansätze, wie wir das Problem lösen. Wir holen sie einfach zu uns!

https://www.tagesschau.de/ausland/europ ... n-101.html

Interessant ist dabei auch die Lastenverteilung. Deutschland mit einem Bevölkerungsanteil von 18% an der EU nimmt 62% der Afghanen auf.
Da ist die Rede von 40.000 Menschen, die in der EU verteilt werden sollen. Afghanistan hat 40 Millionen Einwohner. Bitte nicht schon wieder eine Flüchtlingsdiskussion draus machen. Es geht um etwas ganz anderes.
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Mendoza
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Re: Afghanistan 2019 und aktuelles

Beitrag von Mendoza »

Kohlhaas hat geschrieben:(11 Dec 2021, 15:16)

Da ist die Rede von 40.000 Menschen, die in der EU verteilt werden sollen. Afghanistan hat 40 Millionen Einwohner. Bitte nicht schon wieder eine Flüchtlingsdiskussion draus machen. Es geht um etwas ganz anderes.
Meinetwegen.
Ich glaube auch nicht, dass nochmal westliche Truppen nach Afghanistan geschickt werden. Ich kann mir nur nicht vorstellen, wie man sonst das Problem lösen soll,
Ich sehe auch in einer neuen Besetzung keinen Sinn - mal davon abgesehen, dass das völkerrechtswidrig ist. Seit den 70ern versuchen fremde Mächte in Afghanistan Probleme zu lösen und sind immer wieder auf die Schnauze gefallen. Irgendwann sollte man doch mal daraus lernen! Darüber hinaus gibt es noch 600 Millionen anderer Menschen auf der Welt die hungern. Sollen wir da überall einmarschieren?
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Kohlhaas
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Re: Afghanistan 2019 und aktuelles

Beitrag von Kohlhaas »

Mendoza hat geschrieben:(11 Dec 2021, 18:24)

Meinetwegen.

Ich sehe auch in einer neuen Besetzung keinen Sinn - mal davon abgesehen, dass das völkerrechtswidrig ist. Seit den 70ern versuchen fremde Mächte in Afghanistan Probleme zu lösen und sind immer wieder auf die Schnauze gefallen. Irgendwann sollte man doch mal daraus lernen! Darüber hinaus gibt es noch 600 Millionen anderer Menschen auf der Welt die hungern. Sollen wir da überall einmarschieren?
Was sollten wir denn Deiner Meinung nach lernen? Sollten wir tatenlos dem massenhafte Verhungen von Menschen zusehen? Müssen wir erstmal das ganze Elend der Welt beseitigen, ehe wir an einer ganz konrketen Stelle das sinnlose Verhungern von Menschen scheiße finden dürfen?

In Afghanistan hungern Menschen. Um nichts anderes geht es. Das lässt sich nicht darurch "relativieren", dass woanders auch Menschen hungern.
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Mendoza
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Re: Afghanistan 2019 und aktuelles

Beitrag von Mendoza »

Kohlhaas hat geschrieben:(11 Dec 2021, 19:42)

Was sollten wir denn Deiner Meinung nach lernen?
Das wir nicht überall unsere Nase reinstecken sollten und überall reinpfuschen. Weil dadurch ist überhaupt nichts besser geworden. Und gegen die Dürre und an der Überbevölkerung, die neben dem Krieg Hauptursache für den Hunger sind, können wir sowieso nichts machen. Und beim Krieg hätten wir einfach nicht mitmachen sollen. Am Hindukusch wird nämlich garantiert nicht unsere Sicherheit verteidigt.
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Cobra9
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Re: Afghanistan 2019 und aktuelles

Beitrag von Cobra9 »

Mendoza hat geschrieben:(10 Dec 2021, 17:31)

So wie es ausschaut hat unsere neue Regierung schon Ansätze, wie wir das Problem lösen. Wir holen sie einfach zu uns!

https://www.tagesschau.de/ausland/europ ... n-101.html

Interessant ist dabei auch die Lastenverteilung. Deutschland mit einem Bevölkerungsanteil von 18% an der EU nimmt 62% der Afghanen auf.

Die Politik mit Afghanistan hat rein gar nichts mit der Politik zu Asyl ect in Deutschland zu tun.

Wir haben da mitgemacht somit auch Verantwortung. Ob man den Einsatz für Klug oder falsch dann betrachtet ist jeweils private Meinung.

Afghanistan muss man zumindest mit Hilfsmitteln wie Nahrung unterstützen im Rahmen der Möglichkeiten. Von Anerkennung der Taliban sprech ich nicht.
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Re: Afghanistan 2019 und aktuelles

Beitrag von Kohlhaas »

Mendoza hat geschrieben:(11 Dec 2021, 20:35)

Das wir nicht überall unsere Nase reinstecken sollten und überall reinpfuschen. Weil dadurch ist überhaupt nichts besser geworden. Und gegen die Dürre und an der Überbevölkerung, die neben dem Krieg Hauptursache für den Hunger sind, können wir sowieso nichts machen. Und beim Krieg hätten wir einfach nicht mitmachen sollen. Am Hindukusch wird nämlich garantiert nicht unsere Sicherheit verteidigt.
In Afghanistan verhungern die Menschen gerade nicht deshalb, weil wir unsere Nase dort reingesteckt haben. Sie verhungern deshalb, weil wir unsere Nase dort rausgezogen haben. Als die Nato dort noch präsent war, ist niemand verhungert. Jetzt krepieren die Leute. Der Zusammenhang sollte eigentlich unverkennbar sein. Selbstverständlich kann man sich hierzulande mit seinem fetten Arsch in den Fernsehsessel sinken lassen und in selbstzufriedener Genugtuung zur Kenntnis nehmen, dass man selbst satt ist und anderswo Menschen verhungern.

Nochmal: In Afghanistan zieht eine große humanitäre Katastrophe auf. Die Taliban haben kein Konzept, wie sie damit umgehen könnten. Wir haben da aber eine gewisse Verantwortung. Ich habe aber keine Ahnung, wie wir das ohne Gewalt machen sollen. Der einzig gangbare Weg bestünde darin, das Land wieder zu besetzen und all den bärtigen Fanatikern ihre Waffen wegzunehmen.
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Mendoza
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Re: Afghanistan 2019 und aktuelles

Beitrag von Mendoza »

Kohlhaas hat geschrieben:(12 Dec 2021, 14:56)

Selbstverständlich kann man sich hierzulande mit seinem fetten Arsch in den Fernsehsessel sinken lassen und in selbstzufriedener Genugtuung zur Kenntnis nehmen, dass man selbst satt ist und anderswo Menschen verhungern.
Dankeschön für die Blumen. Fehlt noch die Behauptung ich würde mich freuen, dass Menschen verhungern. Im Übrigen wusste ich noch nicht, dass eine Missernte folgt weil ausländische Truppen abziehen. Hast du eigentlich auch so empörte Beiträge geschrieben, weil im Jemen Menschen verhungern oder in Eritrea oder in Madagaskar? Oder, oder, oder...? Ich hoffe doch. Ansonsten müsste ich dir doch glatt Heuchelei und Gleichgültigkeit vorwerfen.
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Re: Afghanistan 2019 und aktuelles

Beitrag von Aldus »

Mendoza hat geschrieben:(11 Dec 2021, 18:24)
Seit den 70ern versuchen fremde Mächte in Afghanistan Probleme zu lösen und sind immer wieder auf die Schnauze gefallen. Irgendwann sollte man doch mal daraus lernen
Das reicht einiges weiter zurück als die 70er - viel weiter. Afghanistan ist seit der Antike der "Friedhof der Imperien". Gelernt hat deswegen noch nie wirklich jemand was daraus.

Vielleicht, weil Politiker meißt dazu neigen schlechte Historiker zu sein. Ein Grundfehler, meines Erachtens.
Kohlhaas hat geschrieben:(12 Dec 2021, 14:56)
In Afghanistan verhungern die Menschen gerade nicht deshalb, weil wir unsere Nase dort reingesteckt haben. Sie verhungern deshalb, weil wir unsere Nase dort rausgezogen haben.
Bitte um Definition von "wir". Wenn mit wir die Nato gemeint ist, dann landen "wir" letztlich bei den USA, die ihre Nase dort rausgezogen haben. Sprich, aktuell Joe Biden. Er wurde mehrfach gebeten, noch zu warten mit dem Abzug und seine Antwort war: nein (wofür es mE durchaus auch gute Gründe gab). Und das war es - militärisch - dann schlicht und ergreifend.

Deutschland hat danach eindrucksvoll bewiesen, das es alleine aktuell nicht einmal einen Flughafen sichern kann. Jede Diskussion über weitere militärische Abenteuer am anderen Ende der Welt sind damit obsolet. Es kann realistischerweise - wenn überhaupt - also nur noch darum gehen, trotz der Taliban Hilfsgüter dort hinzuschicken. Wie man das tun will ohne die Taliban dadurch zu stärken, ist dabei eben die Millionen-Dollar Frage. Und ich persönlich glaube, solange man keine überzeugende Antwort auf diese Frage findet, wird es keine Hilfsgüter geben. Jedenfalls nicht in ausreichendem Maße. Und da stehen wir eben.
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Re: Afghanistan 2019 und aktuelles

Beitrag von Adam Smith »

Wie erwartet wird nun versucht Pakistan zu destabilisieren, um die Frauen in Pakistan dann ebenfalls richtig zu unterdrücken. Das ist das primäre Ziel der Taliban.
Gleichzeitig kämpft Pakistan zuletzt selbst mit vermehrten Angriffen durch militante Islamisten und nationalistische Rebellen. In der Provinz Baluchistan, die an Afghanistan grenzt, sind nach Behördenangaben in diesem Jahr terroristische Zwischenfälle um mehr als 90 Prozent im Vergleich zum gesamten Vorjahr angestiegen. Bei diesen seien mehr als 130 Menschen, darunter Sicherheitskräfte, ums Leben gekommen. Beobachter sagen, die Extremisten seien von der erfolgreichen Machtübernahme der Taliban in Afghanistan inspiriert.
https://www-derstandard-de.cdn.ampproje ... x-soldaten
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Re: Afghanistan 2019 und aktuelles

Beitrag von Adam Smith »

Die Taliban kümmern sich nun um weibliche Schaufensterpuppen.
Zunächst solle es jedoch genügen, die Schaufensterpuppen zu enthaupten.
https://www.tagesschau.de/ausland/talib ... n-101.html
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Cobra9
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Re: Afghanistan 2019 und aktuelles

Beitrag von Cobra9 »

Tja die Taliban haben wohl noch Probleme


https://www.rnd.de/politik/afghanistan- ... EDG3M.html
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Re: Afghanistan 2019 und aktuelles

Beitrag von Quatschki »

Cobra9 hat geschrieben:(07 Jan 2022, 15:13)

Tja die Taliban haben wohl noch Probleme


https://www.rnd.de/politik/afghanistan- ... EDG3M.html
Auch eine Form von Triage...
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Re: Afghanistan 2019 und aktuelles

Beitrag von Adam Smith »

Cobra9 hat geschrieben:(07 Jan 2022, 15:13)

Tja die Taliban haben wohl noch Probleme

https://www.rnd.de/politik/afghanistan- ... EDG3M.html
Der Opiumanbau, das Einsperren der Frauen, Enthauptungen von auch Schaufensterpuppen sowie die Kontrolle, dass regelmässig gebetet wird, gehen vor.
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Cobra9
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Re: Afghanistan 2019 und aktuelles

Beitrag von Cobra9 »

Adam Smith hat geschrieben:(07 Jan 2022, 16:18)

Der Opiumanbau, das Einsperren der Frauen, Enthauptungen von auch Schaufensterpuppen sowie die Kontrolle, dass regelmässig gebetet wird, gehen vor.

Leider scheint es wohl so und um die Versorgung steht es mies. Aber hey der böse Feind kann ja helfen. Irgendwann wird es doof
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Re: Afghanistan 2019 und aktuelles

Beitrag von Kohlhaas »

Cobra9 hat geschrieben:(07 Jan 2022, 19:24)

Leider scheint es wohl so und um die Versorgung steht es mies. Aber hey der böse Feind kann ja helfen. Irgendwann wird es doof
Ja, ist doof. Aber was bleibt uns übrig? Wir können doch nicht Millionen Menschen sehenden Auges verhungern lassen. China interessiert sich dafür einen Dreck. Denen ist das völlig egal. Gott, wie schrecklich ist das, dass diese Leute inzwischen sogar ihre Kinder verkaufen müssen? Was Trump und Biden da angerichtet haben, ist eine Katastrophe. Und die EU ist mit schuld, weil sie zu schlapp war und ist, irgendwas zu ändern.
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Platon
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Re: Afghanistan 2019 und aktuelles

Beitrag von Platon »

Die Tage war der Außenminister der Taliban in Teheran und hat sich dort mit dem iranischen Außenminister aber auch mit Ismail Khan und Ahmad Massoud getroffen. Das iranische Außenministerium machte aber klar, dass dieser Besuch keine offizielle Anerkennung der Herrschaft der Taliban in Afghanistan bedeutet.
ISLAMABAD —

Afghanistan’s Taliban confirmed Monday their senior delegates met in neighboring Iran with self-exiled key Afghan opposition leaders to urge them to end resistance to the Islamist group’s nascent rule and assure them of security if they return home.

Taliban Acting Foreign Minister Amir Khan Muttaqi led his team in the meeting with Ahmad Massoud, who heads what is known as the National Resistance Front (NRF), and Ismail Khan, a former Afghan minister and provincial governor.

Taliban spokesman Bilal Karimi, while sharing details of the first known direct interaction between the rival sides in Tehran, said that Muttaqi renewed Taliban assurances that it is striving to ensure a “secure future” for all Afghans to leave “no reason for any resistance.”[...]
https://www.voanews.com/a/iran-hosts-cr ... 90595.html
KABUL, Afghanistan — The Taliban’s foreign minister visited Iran on Saturday to discuss Afghan refugees and a growing economic crisis, in the first such trip to the neighboring country since the hardline Islamists seized power.

Iran, like other nations, has so far not recognized the new government formed by the Taliban after it took power amid a hasty withdrawal by United States-led foreign forces in August.

“The visit aims at discussions on political, economic, transit and refugee issues between Afghanistan and Iran,” Taliban foreign ministry spokesman Abdul Qahar Balkhi tweeted.

Already host to millions of Afghans and fearing a new influx, Tehran has sought to forge a rapprochement with the Taliban.[...]
https://www.timesofisrael.com/taliban-f ... ghanistan/
KABUL, Jan 10 (Reuters) - The Taliban administration's acting foreign minister travelled to Iran to meet with his Iranian counterpart, who called for Afghan financial assets blocked since the Taliban takeover to be released for humanitarian purposes.

A spokesman for Iran's foreign ministry said on Monday the visit did not constitute official Iranian recognition of neighbouring Taliban-ruled Afghanistan. But Iran's foreign minister criticised the United States over the frozen assets.

"The assets of Afghanistan blocked by America...should be used for humanitarian purposes and improvement of the living conditions in Afghanistan," Foreign Minister Hossein Amirabdollahian said, according to a local news agency after his meeting with Afghan acting foreign minister Amir Khan Muttaqi.[...]
https://www.reuters.com/world/asia-paci ... 022-01-10/

Iran says won’t officially recognise Taliban after Tehran talks
https://www.aljazeera.com/news/2022/1/1 ... hran-talks


Analyse in FA:
The U.S. withdrawal from Afghanistan last summer troubled many neighboring countries that had grown used to the United States doing the heavy lifting in the region. With the Taliban ensconced in Kabul, militant networks will likely expand, and insecurity could radiate across Afghanistan’s borders. That prospect remains a cause for disquiet in as many as a dozen states. Afghanistan’s largest neighbors, Iran and Pakistan, however, are the two countries that have the most influence in the country—and the most at stake.

Their long borders with Afghanistan combined with historical ethnic, linguistic, and cultural ties have allowed Iran and Pakistan to play significant roles in Afghanistan’s internal affairs. By contrast, none of the three neighboring Central Asian states or China, which also border landlocked Afghanistan, have the same level of influence in the country. China is counting on both Iran and Pakistan to manage a Taliban-dominated Afghanistan, and the Arab Gulf states are relying on Pakistan to ensure that their interests in the country are served. In the aftermath of the U.S. departure, Iran and Pakistan will be the main competitors shaping the future of a Taliban-run Afghanistan.[...]
The Search for Stability in Afghanistan - Can Iran and Pakistan Manage the Taliban’s Emirate?
https://www.foreignaffairs.com/articles ... fghanistan
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Andreas62
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Re: Afghanistan 2019 und aktuelles

Beitrag von Andreas62 »

Adam Smith hat geschrieben:(29 Dec 2021, 11:45)

Wie erwartet wird nun versucht Pakistan zu destabilisieren, um die Frauen in Pakistan dann ebenfalls richtig zu unterdrücken. Das ist das primäre Ziel der Taliban.



https://www-derstandard-de.cdn.ampproje ... x-soldaten
Um die Frauen dann in Pakistan so richtig zu unterdrücken?
Dachte Pakistan ist schon ein lupenreiner islamistischer Staat, scheinbar sind die IS'er dort die die Zentralregierung nerven, nur in der falschen Strömung dieser Irren-Religion.
In nichts sind ja Moslems besser als andere Moslems zu massakrieren.
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streicher
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Re: Afghanistan 2019 und aktuelles

Beitrag von streicher »

In Afghanistan durften Mädchen kurzzeitig zur Schule gehen, nur nach wenigen Stunden kam die Kehrtwende der Taliban. Bezeichnend finde ich, wie es die Aktivistin Pashtana Durrani zusammenfasst:
Durrani: Das Ganze hat mit Religion nichts zu tun, das bestätigen auch viele Islamgelehrte. Die Taliban kreieren hier einfach ihre eigenen religiösen beziehungsweise kulturellen Ideen, an die sie aber selbst gar nicht glauben – warum sonst können ihre Töchter in Katar oder Pakistan studieren, nicht aber die afghanischen Mädchen?
https://www.spiegel.de/ausland/afghanis ... a23a4431ef
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Re: Afghanistan 2019 und aktuelles

Beitrag von Panarin »

„Holen wir es uns zurück!“ Donald Trump will wieder US-Truppen nach Afghanistan schicken

In seiner Rede in der Kleinstadt Washington Township im Bundesstaat Michigan hatte Donald Trump über sein Lieblingsthema gesprochen: US-Präsident Joe Biden*. Der hätte in der Außenpolitik einen Fehler an den anderen gehängt. Das gelte vor allem in Afghanistan, seit dem Abzug der USA von den Taliban* regiert. Militärisches Gerät im Wert von 85 Milliarden US-Dollar hätte die Armee bei ihrem Abzug zurückgelassen, so Donald Trump. Es sei „das dümmste Ding, das ich je gesehen habe“, weshalb Trump vorschlug: „Vielleicht sollten wir einfach zurückgehen und es uns zurückholen.“
https://www.fr.de/politik/donald-trump- ... 57307.html

Trump ist ein Troll. Hat er doch selbst den Rückzug angeordnet.
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relativ
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Re: Afghanistan 2019 und aktuelles

Beitrag von relativ »

Panarin hat geschrieben: Di 5. Apr 2022, 11:24 https://www.fr.de/politik/donald-trump- ... 57307.html

Trump ist ein Troll. ....
und der Dümmste der mir je unter gekommen ist noch dazu....als wenn er das liegengelassende Gerät noch gebrauchen könnte.
Das Banale braucht man nicht zu schälen.
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Re: Afghanistan 2019 und aktuelles

Beitrag von Adam Smith »

Frauen sollen nun in Afghanistan zu Hause bleiben, wenn sie nichts wichtiges zu erledigen haben. Sollten sie das Haus verlassen müssen sie eine Burka tragen. Eine Burka ist wie eine Niqab, nur gibt es hier noch zusätzlich Gitter vor den Augen.

https://www.tagesschau.de/ausland/asien ... a-103.html

Afghanistan hat halt eine andere Kultur.
Das ist Kapitalismus:

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Re: Afghanistan 2019 und aktuelles

Beitrag von Aldus »

Ich würde die afghanische Kultur nicht mit der "Kultur"vorstellung der Taliban gleichsetzen.

Gerade die eher liberalen Stadtbewohner in Afghanistan sind sicher nicht begeistert, von all dem was da jetzt wieder läuft. Das Problem - wenn man es denn so definieren will, ist eher, das Afghanistan mittlerweile kaum noch wen interesssiert. Die Unterstützung wurde m.E. auch weltweit zusammgenstrichen - kein Grund mehr für die Taliban, sich noch irgendwie zurückzuhalten. Und das war es dann halt.

Ich könnte nur wieder lachen über die Annahme wo es hieß, sowas wie vor dem Afghanistan-Krieg könnte nicht mehr passieren. Die Menschen wären dort jetzt viel gebildeter und würden sich einem derart rückständigen Regime, wenn die Taliban denn versuchen würden, es erneut zu errichten, nicht mehr fügen. :D Einer Kalaschnikow fügt man sich aber, wenn man leben will. Welchen Bildungsstand man in den letzten zwanzig Jahren mittlerweile erreicht hat, ist dabei herzlich egal.
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Re: Afghanistan 2019 und aktuelles

Beitrag von Cobra9 »

Adam Smith hat geschrieben: Sa 7. Mai 2022, 18:19 Frauen sollen nun in Afghanistan zu Hause bleiben, wenn sie nichts wichtiges zu erledigen haben. Sollten sie das Haus verlassen müssen sie eine Burka tragen. Eine Burka ist wie eine Niqab, nur gibt es hier noch zusätzlich Gitter vor den Augen.

https://www.tagesschau.de/ausland/asien ... a-103.html

Afghanistan hat halt eine andere Kultur.
Das hat mit Kultur wenig zu tun und die Taliban sind wohl bestimmt nicht die richtige Richtung für die Kultur in Afghanistan.

Unterdrückung hat mit Kultur auch wenig zu tun
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Re: Afghanistan 2019 und aktuelles

Beitrag von Kohlhaas »

Ich habe intensive Bedenken, im Zusammenhang mit den Taliban überhaupt von "Kultur" zu reden. Das sind Steinzeit-Islamisten. Die haben keine Kultur.
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Re: Afghanistan 2019 und aktuelles

Beitrag von Billie Holiday »

https://www.n-tv.de/politik/politik_kom ... 18038.html

Was wir schlimm finden, muß in anderen Gegenden nicht unbedingt auch kritisiert werden.
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Re: Afghanistan 2019 und aktuelles

Beitrag von Kohlhaas »

Billie Holiday hat geschrieben: So 8. Mai 2022, 16:20 https://www.n-tv.de/politik/politik_kom ... 18038.html

Was wir schlimm finden, muß in anderen Gegenden nicht unbedingt auch kritisiert werden.
Stimmt. Es soll Gegenden in der Welt geben, in denen es sogar als akzeptabel betrachtet wird, Mensche zu Tode zu foltern. Ich ehre unseren Staat dafür, dass das hier anders ist. Da bin ich auch ganz elitär und blicke mit Verachtung auf die Regionen herab, in denen solche grundlegenden Rechte nicht gelten.

Was Afghanistan betrifft, gilt selbstverständlich der Grundsatz, dass die Menschen dort sich ihr Elend selbst schaffen. Es war ein Fehler, die westlichen Truppen dort abzuziehen. Wir hätten noch ein paar Jahrzehnte dort bleiben sollen. Dann wären vielleicht irgendwann selbst Frauen als Menschen anerkannt worden....

Ich will nur brechen, wenn ich sehe, was in diesem Land abläuft. Aber das können wir jetzt halt nicht mehr ändern. Jetzt können das nur noch die Afghanen ändern. Wenn sie es denn wollen. Wie es scheint, wollen sie das nicht.
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Re: Afghanistan 2019 und aktuelles

Beitrag von Billie Holiday »

Kohlhaas hat geschrieben: So 8. Mai 2022, 17:52 Stimmt. Es soll Gegenden in der Welt geben, in denen es sogar als akzeptabel betrachtet wird, Mensche zu Tode zu foltern. Ich ehre unseren Staat dafür, dass das hier anders ist. Da bin ich auch ganz elitär und blicke mit Verachtung auf die Regionen herab, in denen solche grundlegenden Rechte nicht gelten.

Was Afghanistan betrifft, gilt selbstverständlich der Grundsatz, dass die Menschen dort sich ihr Elend selbst schaffen. Es war ein Fehler, die westlichen Truppen dort abzuziehen. Wir hätten noch ein paar Jahrzehnte dort bleiben sollen. Dann wären vielleicht irgendwann selbst Frauen als Menschen anerkannt worden....

Ich will nur brechen, wenn ich sehe, was in diesem Land abläuft. Aber das können wir jetzt halt nicht mehr ändern. Jetzt können das nur noch die Afghanen ändern. Wenn sie es denn wollen. Wie es scheint, wollen sie das nicht.
Ich sehe das ähnlich. Bin mir auch bewußt, dass wir nichts machen können und unsere Lebensweise nicht maßgebend ist für andere.

Nun denn, gibt auch hier Stimmen, die Burka ganz prima finden, weil die Frauen diese „gern, freiwillig und selbstbestimmt“ tragen. :dead:
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Re: Afghanistan 2019 und aktuelles

Beitrag von Elmar Brok »

Billie Holiday hat geschrieben: So 8. Mai 2022, 16:20 https://www.n-tv.de/politik/politik_kom ... 18038.html

Was wir schlimm finden, muß in anderen Gegenden nicht unbedingt auch kritisiert werden.
Das mag sicherlich für einen relevanten Teil der Bevölkerung gelten. Andererseits, wer würde gegen solche Menschen “protestieren” und sein Leben damit riskieren?

Gleichzeitig gibt es wieder bewaffneten Widerstand gegen die Taliban. Man wird sehen, ob er sich länger halten kann.
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Re: Afghanistan 2019 und aktuelles

Beitrag von TheManFromDownUnder »

Adam Smith hat geschrieben: Sa 7. Mai 2022, 18:19 Frauen sollen nun in Afghanistan zu Hause bleiben, wenn sie nichts wichtiges zu erledigen haben. Sollten sie das Haus verlassen müssen sie eine Burka tragen. Eine Burka ist wie eine Niqab, nur gibt es hier noch zusätzlich Gitter vor den Augen.

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Afghanistan hat halt eine andere Kultur.

Das hat mir Kultur absolut nichts zu tun.

Das ist willkuerliche Unterdrueckung von Frauen im Namen des Islams von einer Bande Steinzeit Islamisten.
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Re: Afghanistan 2019 und aktuelles

Beitrag von JJazzGold »

TheManFromDownUnder hat geschrieben: Mo 9. Mai 2022, 07:01 Das hat mir Kultur absolut nichts zu tun.

Das ist willkuerliche Unterdrueckung von Frauen im Namen des Islams von einer Bande Steinzeit Islamisten.

Unemotional betrachtet, von Frauen, deren Väter, Brüder und Partner und letzten Endes auch sie selbst nichts gegen die Handvoll Taliban unternommen haben, als diese anfingen die Herrschaft über Afghanistan wieder zu übernehmen. Jeder wusste, was das bedeuten würde.

Mein Mitgefühl hält sich in sehr überschaubaren Grenzen. Nur die kleinen Mädchen tun mir leid, die jetzt auf reine kochende, putzende Gebärmaschinen reduziert sind.
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Re: Afghanistan 2019 und aktuelles

Beitrag von Adam Smith »

Aldus hat geschrieben: Sa 7. Mai 2022, 23:58 Die Unterstützung wurde m.E. auch weltweit zusammgenstrichen - kein Grund mehr für die Taliban, sich noch irgendwie zurückzuhalten. Und das war es dann halt.
Geld fliesst übrigens weiterhin nach Afghanistan. Für den Geldfluss ist es egal was die Taliban machen.
Geber versprechen mehr als zwei Milliarden Dollar für Afghanistan

Die UN hatten rund vier Milliarden Euro an humanitärer Soforthilfe für Afghanistan gefordert. Außenministerin Baerbock sagte aus Deutschland weitere 200 Millionen zu.

Die Vereinten Nationen hatten bereits im Januar bekannt gegeben, dass Afghanistan insgesamt 4,4 Milliarden US-Dollar – also rund vier Milliarden Euro – an humanitärer Soforthilfe benötige. Das ist der höchste Betrag, der je für ein einzelnes Land gefordert wurde
https://www.zeit.de/politik/ausland/202 ... a-baerbock
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Re: Afghanistan 2019 und aktuelles

Beitrag von TheManFromDownUnder »

JJazzGold hat geschrieben: Mo 9. Mai 2022, 07:14
Unemotional betrachtet, von Frauen, deren Väter, Brüder und Partner und letzten Endes auch sie selbst nichts gegen die Handvoll Taliban unternommen haben, als diese anfingen die Herrschaft über Afghanistan wieder zu übernehmen. Jeder wusste, was das bedeuten würde.

Mein Mitgefühl hält sich in sehr überschaubaren Grenzen. Nur die kleinen Mädchen tun mir leid, die jetzt auf reine kochende, putzende Gebärmaschinen reduziert sind.
Was haetten sie ohne Waffen tun sollen?

Es ist eine absolute Schande das die Allierten nach all den Jahren nicht in der Lage waren die Taliban zu eliminieren und am Ende das Land den Taliban ueberliesen und mit eingezogemem Schwanz wie ein getretener Hund das Land verliesen. Das gilt auch fuer Australien.

Ich habe nur Wut! Die Frauen Afghanistans haetten das Land aus dem tiefsten Mittelalter herausfuehren koennen. Es hat sich erhauskristalissiert das sie die intellektuelle Basis des Landes sind, die progresive Kraft und die Zukunft. Jetzt herrschen baertige Frauenhasser, eine Perversitaet der menschlichen Rasse und nichts wird sich aendern bis global sich was grundlegend aendert was nur mit grossem Leid, grossen Verlust und einem langen dunkelen Winter inhergehen wird. This world is rotten to the core.
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Re: Afghanistan 2019 und aktuelles

Beitrag von Elmar Brok »

JJazzGold hat geschrieben: Mo 9. Mai 2022, 07:14
Unemotional betrachtet, von Frauen, deren Väter, Brüder und Partner und letzten Endes auch sie selbst nichts gegen die Handvoll Taliban unternommen haben, als diese anfingen die Herrschaft über Afghanistan wieder zu übernehmen. Jeder wusste, was das bedeuten würde.

Mein Mitgefühl hält sich in sehr überschaubaren Grenzen. Nur die kleinen Mädchen tun mir leid, die jetzt auf reine kochende, putzende Gebärmaschinen reduziert sind.
Sowas sagt sich natürlich leicht aus einem sicheren Land heraus, das seine Freiheit und Demokratie gegen den eigenen Widerstand geschenkt bekommen hat. Solche Pauschalurteile sind deutlich abzulehnen.
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Re: Afghanistan 2019 und aktuelles

Beitrag von JJazzGold »

Elmar Brok hat geschrieben: Mo 9. Mai 2022, 11:37 Sowas sagt sich natürlich leicht aus einem sicheren Land heraus, das seine Freiheit und Demokratie gegen den eigenen Widerstand geschenkt bekommen hat. Solche Pauschalurteile sind deutlich abzulehnen.
Bedauerlicherweise, oder erfreulicherweise, das weiß ich noch nicht, werde ich keine fünfzig Jahre mehr leben. Ansonsten hätte ich Ihnen die Wette angeboten, dass sich auch in 50 Jahren in Afghanistan nichts zugunsten der Frauen verändert hat. Weil die Männer es nicht wollen und die Frauen es versäumt haben sich in ausreichender Menge zu bewaffnen. Zwanzig Jahre haben nicht gereicht, um eine wehrhafte, willensstarke Generation Frauen hervorzubringen.
Wahrscheinlich kommen die paar Frauen, die anders leben und das Land verlassen wollen nicht einmal raus, weil sie längst wieder unter irgendeiner männlichen Vormundschaft stehen.
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Re: Afghanistan 2019 und aktuelles

Beitrag von JJazzGold »

TheManFromDownUnder hat geschrieben: Mo 9. Mai 2022, 11:30 Was haetten sie ohne Waffen tun sollen?

Es ist eine absolute Schande das die Allierten nach all den Jahren nicht in der Lage waren die Taliban zu eliminieren und am Ende das Land den Taliban ueberliesen und mit eingezogemem Schwanz wie ein getretener Hund das Land verliesen. Das gilt auch fuer Australien.

Ich habe nur Wut! Die Frauen Afghanistans haetten das Land aus dem tiefsten Mittelalter herausfuehren koennen. Es hat sich erhauskristalissiert das sie die intellektuelle Basis des Landes sind, die progresive Kraft und die Zukunft. Jetzt herrschen baertige Frauenhasser, eine Perversitaet der menschlichen Rasse und nichts wird sich aendern bis global sich was grundlegend aendert was nur mit grossem Leid, grossen Verlust und einem langen dunkelen Winter inhergehen wird. This world is rotten to the core.
Ohne Waffen? In Afghanistan, wo jeder Ziegenhirte eine Waffe hat.
Wer hat denn widerstandslos die Taliban durchmarschieren lassen? Die vom Westen ausgebildeten und die bewaffneten Afghanen. Für mich sieht Gegenwehr, ausgenommen des Pandschir Tal, anders aus.
Zuletzt geändert von JJazzGold am Mo 9. Mai 2022, 20:15, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Afghanistan 2019 und aktuelles

Beitrag von Adam Smith »

Elmar Brok hat geschrieben: Mo 9. Mai 2022, 11:37 Sowas sagt sich natürlich leicht aus einem sicheren Land heraus, das seine Freiheit und Demokratie gegen den eigenen Widerstand geschenkt bekommen hat. Solche Pauschalurteile sind deutlich abzulehnen.
Die Taliban haben ohne Kämpfe Kabul eingenommen. Kabul hat mehr Einwohner als Berlin oder Kiew. Ohne Zustimmung der Bevölkerung geht so etwas nicht.
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Re: Afghanistan 2019 und aktuelles

Beitrag von Aldus »

Elmar Brok hat geschrieben: Mo 9. Mai 2022, 11:37 Sowas sagt sich natürlich leicht aus einem sicheren Land heraus, das seine Freiheit und Demokratie gegen den eigenen Widerstand geschenkt bekommen hat. Solche Pauschalurteile sind deutlich abzulehnen.
Afghanistan hat Freiheit und Demokratie ebenfalls "gegen den eigenen Wiederstand geschenkt" bekommen. Zwanzig Jahre lang. Und?
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Re: Afghanistan 2019 und aktuelles

Beitrag von TheManFromDownUnder »

JJazzGold hat geschrieben: Mo 9. Mai 2022, 14:56 Ohne Waffen? In Afghanistan, wo jeder Ziegenhirte eine Waffe hat.
Wer hat denn widerstandslos die Taliban durchmarschieren lassen? Die vom Westen ausgebildeten und die bewaffneten Afghanen. Für mich sieht Gegenwehr, ausgenommen des Pandschir Tal, anders aus.
Die vom Westen ausgebildeten Afghanen hatten seit Monaten keinen Sold erhalten. Menschen in den Staedten hatten keine AK47 unter dem Bett. Abgesehen davon hatte der Westen lange genug Zeit die Taliban zu eleminieren.
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Re: Afghanistan 2019 und aktuelles

Beitrag von JJazzGold »

TheManFromDownUnder hat geschrieben: Di 10. Mai 2022, 01:55 Die vom Westen ausgebildeten Afghanen hatten seit Monaten keinen Sold erhalten. Menschen in den Staedten hatten keine AK47 unter dem Bett. Abgesehen davon hatte der Westen lange genug Zeit die Taliban zu eleminieren.
Der Westen ist schuld?
Diese alleinige Zuschreibung von Verantwortung lehne ich ab.
Afghanistan ist bergig und die Taliban sind äusserlich nicht als solche gekennzeichnet.
Der Abgang war unrühmlich.
Zwanzig Jahre Chance haben die Afghanen letztendlich vergeigt.
Wie ein Taliban Regime aussieht, war bekannt.
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Re: Afghanistan 2019 und aktuelles

Beitrag von Billie Holiday »

Adam Smith hat geschrieben: Mo 9. Mai 2022, 14:58 Die Taliban haben ohne Kämpfe Kabul eingenommen. Kabul hat mehr Einwohner als Berlin oder Kiew. Ohne Zustimmung der Bevölkerung geht so etwas nicht.
Dann muß man sich wohl eingestehen, dass die eigene Lebensweise nicht zwingend auch für andere maßgeblich ist.
Offenbar wollen die Afghanen schlicht keine Demokratie und Freiheit. Die Frauen sollen unsichtbar werden und ungebildet gehalten.

Das ist bedauerlich, aber so ist das nunmal. Wir konnten nicht überzeugen. Schade.
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Re: Afghanistan 2019 und aktuelles

Beitrag von Adam Smith »

Die Menschen in Afghanistan wollen auch weiterhin Mohn anbauen, obwohl das verboten worden ist. Das Verbot wird übrigens bisher von den Taliban nicht umgesetzt, weil die Bauern halt Hilfe brauchen und die Bevölkerung hungert. Die Menschen hungern, weil man Mohn halt nicht essen kann. Wichtig ist aber, dass die Menschen keinen Alkohol trinken.

https://www.tagesschau.de/ausland/asien ... m-101.html

Der Mohnanbau ist, abgesehen von der Terrorisierung der Frau, der einzige Bereich in dem die Menschen in Afghanistan erfolgreich sind.

https://de.qantara.de/inhalt/mohnanbau- ... bekampfung

Der Link ist schon was älter:
Datum: 15.02.2005

Die Drogenökonomie ist arbeitsintensiv. Der Anbau beschäftigt laut UN-Statistik 2,3 Millionen Menschen aus 356.000 Familien, was etwa zehn Prozent der Gesamtbevölkerung entspricht. Als Händler agieren etwa 15.000 weitere Personen, deren Radius in der Regel lokal begrenzt ist, weil sie nur mit wenigen Bauern Geschäftsbeziehungen unterhalten
Aus dem Grund werden die den Mohnanbau niemals sein lassen. Zu viele Menschen sind von den Drogen abhängig.
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Re: Afghanistan 2019 und aktuelles

Beitrag von TheManFromDownUnder »

JJazzGold hat geschrieben: Di 10. Mai 2022, 06:06 Der Westen ist schuld?
Diese alleinige Zuschreibung von Verantwortung lehne ich ab.
Afghanistan ist bergig und die Taliban sind äusserlich nicht als solche gekennzeichnet.
Der Abgang war unrühmlich.
Zwanzig Jahre Chance haben die Afghanen letztendlich vergeigt.
Wie ein Taliban Regime aussieht, war bekannt.
Ihr Staat, ihre Verantwortung.
Einseitige Zuschreibung von Verantwortung lehne ich auch ab. Aber Fakt ist , das der Westen jahrelang korrupte Regierungen unterstuetzte. Die westlichen Truppen verschanzten sich in ihren Basen und die Bekaempfung der Taliban war der Luftwaffe ueberlassen. Wenn sich Kommandos auserhalb der Basen bewegten killten sie oft unschuldige Leute, inkl Frauen und Kinder. So gewinnt man nicht hearts & minds. Die westlichen Truppen bzw die Befehlshaber dachten nie wie man Guerilla Krieg fuehrt. Lots of fire power but no results. Hat man nicht von der Niederlage der Russen gelernt.

Zwanzig Jahre Chance die Taliban zu vernichten und das Land zu reformieren. Der Westen hat vergeigt und als alles zu viel wurde einfach Koffer gepackt und schnell abgereist. Nie kann man die Szenen von Kabul Flughafen vergessen wo Menschen sich an die Tragflaeche von startenden Flugzeugen derer klammerten, die ihnen viel versprachen und nichts hielten.
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Re: Afghanistan 2019 und aktuelles

Beitrag von Kohlhaas »

TheManFromDownUnder hat geschrieben: Di 10. Mai 2022, 01:55 Abgesehen davon hatte der Westen lange genug Zeit die Taliban zu eleminieren.
Die kann man nicht eliminieren. Die halbe männliche Bevölkerung sind Taliban.
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Re: Afghanistan 2019 und aktuelles

Beitrag von TheManFromDownUnder »

Kohlhaas hat geschrieben: Di 10. Mai 2022, 14:10 Die kann man nicht eliminieren. Die halbe männliche Bevölkerung sind Taliban.
Das ist nicht richtig.

Nur 150000 bis 200000 sind hard core Taliban.

Natuerlich sind das auch Mit;lauefer, sympathisanten und Gleichgueltige aber es sind nicht 50% der maennlichen Bevoelkerung.

https://www.google.com.au/search?sxsrf= ... =937&dpr=1
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Re: Afghanistan 2019 und aktuelles

Beitrag von relativ »

Kohlhaas hat geschrieben: So 8. Mai 2022, 17:52 Stimmt. Es soll Gegenden in der Welt geben, in denen es sogar als akzeptabel betrachtet wird, Mensche zu Tode zu foltern. Ich ehre unseren Staat dafür, dass das hier anders ist. Da bin ich auch ganz elitär und blicke mit Verachtung auf die Regionen herab, in denen solche grundlegenden Rechte nicht gelten.

Was Afghanistan betrifft, gilt selbstverständlich der Grundsatz, dass die Menschen dort sich ihr Elend selbst schaffen. Es war ein Fehler, die westlichen Truppen dort abzuziehen. Wir hätten noch ein paar Jahrzehnte dort bleiben sollen. Dann wären vielleicht irgendwann selbst Frauen als Menschen anerkannt worden....

Ich will nur brechen, wenn ich sehe, was in diesem Land abläuft. Aber das können wir jetzt halt nicht mehr ändern. Jetzt können das nur noch die Afghanen ändern. Wenn sie es denn wollen. Wie es scheint, wollen sie das nicht.
Vorallem wären Frauen und viel mehr liberale junge Menschen in Positionen gekommen, wo sie mehr Verantwortung getragen hätten.
Tja alles vorbei. Will man dies wieder ändern, muss man da wieder militärisch die Taliban in die Knie zwingen und vertreiben mit all dem zusätzlichen Leid für die Bevölkerung.
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Re: Afghanistan 2019 und aktuelles

Beitrag von Kohlhaas »

TheManFromDownUnder hat geschrieben: Mi 11. Mai 2022, 11:37 Das ist nicht richtig.

Nur 150000 bis 200000 sind hard core Taliban.

Natuerlich sind das auch Mit;lauefer, sympathisanten und Gleichgueltige aber es sind nicht 50% der maennlichen Bevoelkerung.

https://www.google.com.au/search?sxsrf= ... =937&dpr=1
Die Mitläufer und dergleichen meinte ich nicht.

Unsere Erfahrungen aus 20 Jahren Einsatzerfahrung in Afghanistan sieht so aus, dass es nichtmal Afghanen gibt. Die dort lebendem Menschen bezeichnen sich zumeist nicht als Afghanen. Sie nennen sich Paschtunen, Tadschiken, Hazara... und noch etliches andere.

Es gibt auch keine Taliban. In einem Monat konnten die Bewohner eines Dorfes "gute Freunde" sein, im folgenden Monat waren sie plötzlich Taliban. Und im nächsten Monat wieder gute Freunde. Oder ein "guter Freund", der sein Geld mit unter der Hand mit dem Export von Opium oder mit dem Waffenhandel verdient hat, verlor plötzlich durch eine Nato-Aktion sein "Handelsgut". Dann wurde der stinksauer, hat auf Nato-Soldaten geschossen, und wir haben ihn "Taliban" genannt. Die Taliban sind keine ideologisch oder religiös oder politisch klar umrissene Gruppe mit einer straffen Führung. Im Grunde haben wir es mit Stammeskriegern zu tun, die nur aufgrund ihrer eigenen Interessen entscheiden, was sie tun oder nicht tun. Es sind "interessiert Handelnde".

Im Prinzip macht der Westen gerade genau den gleichen Fehler, den weiland Julius Caesar gemacht hat, als er "die Germanen" zum Feind Roms erklärt hat. "Die Germanen" hat es nämlich auch nie gegeben. Genau wie die Taliban waren das kleine Gemeinschaften (ungefähr bis 3000 Menschen), die jeweils ganz autonom und nur aufgrund ihrer Eigeninteressen entschieden haben, was sie machen wollen. Okay, in Afghanistan gilt das so nicht mehr ganz. Da haben sich schon größere Strukturen verfestigt und es gibt zudem auch städtische Regionen, in denen solche "Stammesgesetze" jetzt nur noch mit roher Gewalt durchgesetzt werden können.

Der Grundsatz bleibt aber der gleiche. 20 Jahre Einsatz haben uns gelehrt, dass ein Mensch heute ein Freund und morgen ein Taliban sein konnte. Sie haben uns überdies gelehrt, dass auch die "Freunde" so gar nicht sexy fanden, wie sie unserer Meinung nach mit ihren Frauen umgehen sollten. Von ihrer "Weltsicht" her waren viele unserer "Freunde" genauso gestrickt wie die Taliban. Streng genommen WAREN sie Taliban. Sie haben es nur nicht aktiv ausgelebt, weil ihnen das in der gegebenen Situation sinnvoller erschien.

Mein Fazit: Die Nato hat den Krieg in Afghanistan falsch geführt (kein klares Ziel, untaugliche Strategie) und sie hätte Afghanistan noch mindestens 25 Jahre lang besetzt halten müssen. Dann hätte sich vielleicht was geändert.
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Re: Afghanistan 2019 und aktuelles

Beitrag von Kohlhaas »

relativ hat geschrieben: Mi 11. Mai 2022, 11:45Tja alles vorbei. Will man dies wieder ändern, muss man da wieder militärisch die Taliban in die Knie zwingen und vertreiben mit all dem zusätzlichen Leid für die Bevölkerung.
Nun, das sehe ich allerdings anders! Grundlegend anders!

Wenn die Nato das will, dann kann sie die Taliban innerhalb von ein paar Tagen in die Knie zwingen. Das hat sie schonmal gemacht. Das würde dann auch kein zusätzliches Leid für die Bevölkerung erzeugen. Es würde sogar das Leid beenden, das die Taliban gerade ihrer eigenen Bevölkerung zufügen. Das Leid der Bevölkerung hat begonnen, als die Nato abgezogen (!) ist. Genau das war der Fehler.

Eine Nato-Intervention in Afghanistan wird es aber aller Voraussicht nach nicht mehr passieren, weil es zu teuer ist und weil zwischen den 30 (künftig 32) Nato-Staaten kein Einvernehmen darüber besteht, was für Ziele so ein Militäreinsatz überhaupt haben könnte.
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Re: Afghanistan 2019 und aktuelles

Beitrag von relativ »

Kohlhaas hat geschrieben: Mi 11. Mai 2022, 20:15 Nun, das sehe ich allerdings anders! Grundlegend anders!

... Das Leid der Bevölkerung hat begonnen, als die Nato abgezogen (!) ist. Genau das war der Fehler.
...
Kennst du die Leidensgeschichte von Afghanistan nicht? Die Nato muesste quasi im Land wieder bei Null anfangen....
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Re: Afghanistan 2019 und aktuelles

Beitrag von TheManFromDownUnder »

Kohlhaas hat geschrieben: Mi 11. Mai 2022, 20:15 Nun, das sehe ich allerdings anders! Grundlegend anders!

Wenn die Nato das will, dann kann sie die Taliban innerhalb von ein paar Tagen in die Knie zwingen. Das hat sie schonmal gemacht. Das würde dann auch kein zusätzliches Leid für die Bevölkerung erzeugen. Es würde sogar das Leid beenden, das die Taliban gerade ihrer eigenen Bevölkerung zufügen. Das Leid der Bevölkerung hat begonnen, als die Nato abgezogen (!) ist. Genau das war der Fehler.

Eine Nato-Intervention in Afghanistan wird es aber aller Voraussicht nach nicht mehr passieren, weil es zu teuer ist und weil zwischen den 30 (künftig 32) Nato-Staaten kein Einvernehmen darüber besteht, was für Ziele so ein Militäreinsatz überhaupt haben könnte.
So ist es. Und die Taliban sind keine kulturelle Institution sondern eher eine neuzeitliche Perversion in diesem Land. Afghanistan hat eine Folklore und Kultur die islamisch gepraegt aber nicht islamisch unterdrueckt ist. Die Burka gab es nicht immer, Musik und Tanz hingegen seit Jahrhunderten.

Die Taliban denken sich immer neue Unmenschlichkeiten aus. In Herat duerfen jetzt sogar Ehepaare nicht mehr zusammen im Restaurant essen. Das muss man sich mal vorstellen. Wie sehr hassen und fuerchten diese Verbrecher Frauen?

Taliban bar men and women from dining out together and visiting parks at the same time in Afghan city in latest clampdown since seizing power

https://www.dailymail.co.uk/news/articl ... pdown.html
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