Welche Partei ist am besten für Proponenten der Kernkraft?

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imp
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Re: Welche Partei ist am besten für Proponenten der Kernkraft?

Beitrag von imp »

Tom Bombadil hat geschrieben:(18 Aug 2020, 11:05)

Schon jetzt kommen 30% aus Russland und der Anteil wird weiter steigen, weil in der EU immer weniger Gas gefördert wird. Und mit jedem Prozentpunkt mehr steigt die Abhängigkeit von Putin, wird man erpressbarer.
Und es hilft alles nichts, auch bei der Verbrennung von Gas wird CO2 freigesetzt, also muss man in allerspätestens 25 Jahren auch aus der Gasverbrennung ausgestiegen sein.
Wir werden auch in Zukunft CO2 freisetzen. Derzeit installieren wir sowohl neue Gasheizungen - die konventionell oder regenerativ gefüttert werden können - als auch neue regenerative Verbrenntechniken, etwa Holzpellet-Systeme. Ein Ausstieg aus Verbrennung generell ist eher nicht zu erwarten. Mit der Fertigstellung von Nordstream 2 wird die Gasversorgung aus Russland auf eine modernere Grundlage gestellt und von politischen Stör-Einflüssen, etwa Instabilitäten in Transitländern, befreit. Daneben gibt es zahlreiche Anbieter für LPG von USA bis Türkei und Iran - geographisch und politisch also höchst divers. Die Gasförderung im Mittelmeer etwa durch das Pleiteland Griechenland oder den Inselstaat Zypern hat noch nicht einmal begonnen. Insgesamt ist von einer einseitigen Abhängigkeit nicht auszugehen.
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Kamikaze
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Re: Welche Partei ist am besten für Proponenten der Kernkraft?

Beitrag von Kamikaze »

Tom Bombadil hat geschrieben:(18 Aug 2020, 10:15)

Und deswegen noch mehr Abhängigkeit von Putin, ohne Effekt auf die Klimaerwämung? Nein danke, so soll es nicht sein.
Gasheizungen moderner Bauart lassen sich idR. relativ einfach und kostengünstig mit Thermosolar kombinieren. Aktuell kenne ich keine Umrüstung in meinem Bekannten und Verwandtenkreis, wo eine solche Umrüstung (idR. von einer altersschwachen Ölheizung auf eine neue Gasheizung) nicht gleich Thermosolar-Panels mit verbaut werden. Einzige Ausnahme: Ein altes Bauernhaus - da musste erst ein entsprechender Leitungsschacht zum Dach umgesetzt werden - inzwischen ist auch da die Heizung von der Sonne unterstützt.
Bei meinem Elternhaus bedeutet das, dass der Brenner praktisch nur in sehr kalten Nächten oder nach tagelanger Dauerbewölkung überhaupt anspringt.
Bei einem solchen System treffen halt mehrere Faktoren aufeinander: Gasheizungen sind billig. Der Brennstoff ist (relativ) billig und die Sonne ist kostengünstig mit ein zu binden. Diese senkt wiederum den Brennstoffverbrauch. Gleichzeitig können die relativ hohen Temperaturen, die ein Altbau idR. benötigt hergestellt werden - das System ist also nahezu überall kompatibel.
Da geben sich (verständlicherweise) nicht viele Leute den Akt einer großen Sanierung, um anschließend eine im Anschaffungspreis sehr teure Wärmepumpe nutzen zu können. Dafür ist die Kosten/Nutzen-Rechnung bei Gas einfach zu gut.
Und ein neuer Gasbrenner (wenn der alte die Grenzwerte mal nicht mehr einhält) ist ebenso billig.
In sofern ist Gas eben sehr beliebt und nach Fernwärme und Wärmepumpen in einer Liga mit Pellets-Heizungen was den Umweltstandards entspricht. Dabei sind moderne Gasheizungen allen Ölheizungen (insbesondere alten solchen) in Sachen Verbrauch und Emissionen weit überlegen.
Ob da gerade im Altbausektor noch große Sprünge danach zu erwarten sind, wird sich zeigen. Die nächst-sauberere Variante die mir aktuell bekannt ist, ist die Kombination von Thermosolar und Photovoltaik und die Nutzung dieses Stroms in Wärmepumpen und E-Heizstäben. Wobei dabei die Frage ist, ob dann noch genug übrig bleibt um den Haushalt mit dem "Rest" sinnvoll versorgen zu können. Anderenfalls macht so eine Kombination nur mit einem Ökostromtarif Sinn und ist entsprechend teuer im Betrieb. Dagegen haben Solar-Gas-Heizungen aber kostenmäßig einfach die Nase vorn.

Dass Gas alleine natürlich nicht der Heilsbringer ist, sollte klar sein. Das ist keine Energieform für sich allein.
Aber: Gas ist eine gute Brückentechnologie, weil sie mit bereits verfügbarer Technik auf regenerativ erzeugten Treibstoff um zu bauen ist und die Infrastruktur schon besteht.
Natürlich sollten diese Kraftwerke irgendwann sinnvollerweise auch nur noch "Notanker" sein, falls wirklich mal Dunkelflaute an liegt oder mehr Energie gefordert wird, als aktuell erzeugt wird, und die Kurzfrist-Speicher das nicht abpuffern können.
Über Kurz oder Lang wird aber nichts an effizienter "schneller" Energiespeicherung vorbei führen, die mit möglichst wenigen Wandlungsschritten aus kommt zwischen Ladung aus Netzüberschuss und Einspeisung bei Netz-Unterversorgung.
Sehr hilfreich wäre dafür imHo ein trasparent* fluktuierender Strompreis, der das Betreiben von Speichern sowohl für die Industrie als auch den Privatverbraucher lukrativ macht.

*) Die Preisschwankungen müssen in Echtzeit (oder noch besser mit Zukunftsprognose) öffentlich und elektronisch zugänglich sein, um entsprechende Automation sinnvoll zu ermöglichen.
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Re: Welche Partei ist am besten für Proponenten der Kernkraft?

Beitrag von Tom Bombadil »

Das mindert nur auch nicht die Abhängigkeit von Putin, wenn man immer mehr auf Gas setzt und trotzdem wird CO2 freigesetzt, wenn man das Gas verbrennt, über die Methanfreisetzung bei der Förderung haben wir ja auch gerade etwas gelesen.
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Re: Welche Partei ist am besten für Proponenten der Kernkraft?

Beitrag von Tom Bombadil »

imp hat geschrieben:(18 Aug 2020, 11:39)

Wir werden auch in Zukunft CO2 freisetzen.
Dann werden wir auch das 2°C Ziel reißen und sollten unser Geld in Maßnahmen stecken, wie man die Folgen der Klimaerwärmung so gut wie möglich abfedert.
Insgesamt ist von einer einseitigen Abhängigkeit nicht auszugehen.
Mit 30% Gasimporten aus Russland ist man schon jetzt von Putin abhängig.
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Re: Welche Partei ist am besten für Proponenten der Kernkraft?

Beitrag von imp »

Kamikaze hat geschrieben:(18 Aug 2020, 11:40)

Gasheizungen moderner Bauart lassen sich idR. relativ einfach und kostengünstig mit Thermosolar kombinieren. Aktuell kenne ich keine Umrüstung in meinem Bekannten und Verwandtenkreis, wo eine solche Umrüstung (idR. von einer altersschwachen Ölheizung auf eine neue Gasheizung) nicht gleich Thermosolar-Panels mit verbaut werden. Einzige Ausnahme: Ein altes Bauernhaus - da musste erst ein entsprechender Leitungsschacht zum Dach umgesetzt werden - inzwischen ist auch da die Heizung von der Sonne unterstützt.
Der Grund ist simpel: In einem guten Sommer bleibt die Gastherme monatelang außer Betrieb. Je nach dem ob man nur Warmwasser oder auch Heizungsunterstützung bezweckt durch zusätzliche Solarelemente, kann auch der Gasverbrauch in den übrigen Monaten beschränkt werden. Für bestimmte Förderkredite ist heute eine Gasheizung nur zulässig, wenn auch ein Solarelement verbaut wird.
Ob da gerade im Altbausektor noch große Sprünge danach zu erwarten sind, wird sich zeigen. Die nächst-sauberere Variante die mir aktuell bekannt ist, ist die Kombination von Thermosolar und Photovoltaik und die Nutzung dieses Stroms in Wärmepumpen und E-Heizstäben. Wobei dabei die Frage ist, ob dann noch genug übrig bleibt um den Haushalt mit dem "Rest" sinnvoll versorgen zu können. Anderenfalls macht so eine Kombination nur mit einem Ökostromtarif Sinn und ist entsprechend teuer im Betrieb. Dagegen haben Solar-Gas-Heizungen aber kostenmäßig einfach die Nase vorn.
Das Problem bei der Kombination von Thermosolar und PV ist, dass du damit zwei Systeme hast, die eine ähnliche Verfügbarkeitskurve haben. Jedoch gibt es zunehmend Lösungen für Fassaden-PV mit Dünnschicht-Elementen, bei denen auch diffuses Sonnenlicht etwa im Spätherbst oder in der Dämmerung noch einigen Strom erzeugt. Kostenmäßig ist es oft sogar günstiger, die Dünnschicht-Elemente auch auf unattraktiven Schattenstandorten zu verbauen statt sie mit Blindelementen zu ersetzen. Das sind aber eher Konzepte für das Mehrfamilienhaus oder Bürogebäude.
Aber: Gas ist eine gute Brückentechnologie, weil sie mit bereits verfügbarer Technik auf regenerativ erzeugten Treibstoff um zu bauen ist und die Infrastruktur schon besteht.
Natürlich sollten diese Kraftwerke irgendwann sinnvollerweise auch nur noch "Notanker" sein, falls wirklich mal Dunkelflaute an liegt oder mehr Energie gefordert wird, als aktuell erzeugt wird, und die Kurzfrist-Speicher das nicht abpuffern können.
Ich sehe die nächsten 3, 4 Jahrzehnte nicht, dass wir flächendeckend auf die Verfeuerung von Gas (gleich welcher Herkunft) und Holz verzichten werden.
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Re: Welche Partei ist am besten für Proponenten der Kernkraft?

Beitrag von imp »

Tom Bombadil hat geschrieben:(18 Aug 2020, 11:53)

Dann werden wir auch das 2°C Ziel reißen
Das könnte passieren. Dafür gibt es ganz verschiedene Gründe.
Mit 30% Gasimporten aus Russland ist man schon jetzt von Putin abhängig.
Beschreibe doch mal bitte, was passieren würde, wenn ab morgen für drei oder sechs Monate keine Gaslieferung aus Russland möglich wäre. Wir haben ausreichend andere Möglichkeiten.
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Re: Welche Partei ist am besten für Proponenten der Kernkraft?

Beitrag von Cobra9 »

Kamikaze hat geschrieben:(18 Aug 2020, 11:40)

Gasheizungen moderner Bauart lassen sich idR. relativ einfach und kostengünstig mit Thermosolar kombinieren. Aktuell kenne ich keine Umrüstung in meinem Bekannten und Verwandtenkreis, wo eine solche Umrüstung (idR. von einer altersschwachen Ölheizung auf eine neue Gasheizung) nicht gleich Thermosolar-Panels mit verbaut werden. Einzige Ausnahme: Ein altes Bauernhaus - da musste erst ein entsprechender Leitungsschacht zum Dach umgesetzt werden - inzwischen ist auch da die Heizung von der Sonne unterstützt.
Bei meinem Elternhaus bedeutet das, dass der Brenner praktisch nur in sehr kalten Nächten oder nach tagelanger Dauerbewölkung überhaupt anspringt.
Bei einem solchen System treffen halt mehrere Faktoren aufeinander: Gasheizungen sind billig. Der Brennstoff ist (relativ) billig und die Sonne ist kostengünstig mit ein zu binden. Diese senkt wiederum den Brennstoffverbrauch. Gleichzeitig können die relativ hohen Temperaturen, die ein Altbau idR. benötigt hergestellt werden - das System ist also nahezu überall kompatibel.
Da geben sich (verständlicherweise) nicht viele Leute den Akt einer großen Sanierung, um anschließend eine im Anschaffungspreis sehr teure Wärmepumpe nutzen zu können. Dafür ist die Kosten/Nutzen-Rechnung bei Gas einfach zu gut.
Und ein neuer Gasbrenner (wenn der alte die Grenzwerte mal nicht mehr einhält) ist ebenso billig.
In sofern ist Gas eben sehr beliebt und nach Fernwärme und Wärmepumpen in einer Liga mit Pellets-Heizungen was den Umweltstandards entspricht. Dabei sind moderne Gasheizungen allen Ölheizungen (insbesondere alten solchen) in Sachen Verbrauch und Emissionen weit überlegen.
Ob da gerade im Altbausektor noch große Sprünge danach zu erwarten sind, wird sich zeigen. Die nächst-sauberere Variante die mir aktuell bekannt ist, ist die Kombination von Thermosolar und Photovoltaik und die Nutzung dieses Stroms in Wärmepumpen und E-Heizstäben. Wobei dabei die Frage ist, ob dann noch genug übrig bleibt um den Haushalt mit dem "Rest" sinnvoll versorgen zu können. Anderenfalls macht so eine Kombination nur mit einem Ökostromtarif Sinn und ist entsprechend teuer im Betrieb. Dagegen haben Solar-Gas-Heizungen aber kostenmäßig einfach die Nase vorn.

Dass Gas alleine natürlich nicht der Heilsbringer ist, sollte klar sein. Das ist keine Energieform für sich allein.
Aber: Gas ist eine gute Brückentechnologie, weil sie mit bereits verfügbarer Technik auf regenerativ erzeugten Treibstoff um zu bauen ist und die Infrastruktur schon besteht.
Natürlich sollten diese Kraftwerke irgendwann sinnvollerweise auch nur noch "Notanker" sein, falls wirklich mal Dunkelflaute an liegt oder mehr Energie gefordert wird, als aktuell erzeugt wird, und die Kurzfrist-Speicher das nicht abpuffern können.
Über Kurz oder Lang wird aber nichts an effizienter "schneller" Energiespeicherung vorbei führen, die mit möglichst wenigen Wandlungsschritten aus kommt zwischen Ladung aus Netzüberschuss und Einspeisung bei Netz-Unterversorgung.
Sehr hilfreich wäre dafür imHo ein trasparent* fluktuierender Strompreis, der das Betreiben von Speichern sowohl für die Industrie als auch den Privatverbraucher lukrativ macht.

*) Die Preisschwankungen müssen in Echtzeit (oder noch besser mit Zukunftsprognose) öffentlich und elektronisch zugänglich sein, um entsprechende Automation sinnvoll zu ermöglichen.

Ich würde noch Kraft Wärme Kopplung und Rückgewinnung einbeziehen. Eine ähnliche Möglichkeit ist das Heizen mit Brennstoffzelle. Sie ist aktuell wohl die modernste Technik, um sowohl Strom als auch Wärme zu gewinnen. Wie die Wärmepumpe kommt auch die Brennstoffzellenheizung ohne einen Verbrennungsprozess im herkömmlichen Sinne aus. Der Ausgangspunkt ist hierbei ein chemischer Prozess, bei dem Wasserstoff mit Sauerstoff reagiert. Infolgedessen werden Strom erzeugt sowie Wärme frei. Anders als das BHKW erzeugt eine Brennstoffzelle mehr Strom. Das ermöglicht auch den wirtschaftlichen Einsatz in einem Einfamilienhaus mit geringerem Wärmebedarf.
Hybride Lösungen - Mehrere Systeme miteinander kombinieren

Auch Hybridheizungen können dazu dienen, alternativ zu heizen. Dies gilt in erster Linie für all jene, die nicht sofort von einem Heizsystem auf ein anderes umsteigen möchten oder aus finanziellen Gründen nicht können. Eine hybride Möglichkeit wurde auch bereits erwähnt, nämlich die Wärmepumpe und die stromerzeugende Photovoltaikanlage. Grundsätzlich geht es bei einer Hybridheizung um die Kombination verschiedener Energieträger.

Aber langfristig muss man weg von fossilen Brennstoffen.



Alternatives Heizen verbinden die meisten zunächst mit Begriffen wie Ökostrom, erneuerbare Energien oder nachwachsende Rohstoffe. Vor allem mit Blick auf das Heizen in Zukunft und mit den Überlegungen zur Wärmewende stellt diese Energiegewinnung eine Alternative dar. Außerdem wird dieses unausweichlich sein, wenn man sich nicht mehr von fossilen Brennstoffen oder der Atomkraft abhängig machen möchte. Zwei Quellen haben sich in den vergangenen Jahren diesbezüglich hervortun können: Holz und Sonnenenergie.

Langfristig werden Wasserstoff, Methan genutzt.


Ein weiterer Weg, sich die Sonnenenergie zunutze zu machen, ist das Prinzip Power to Gas. Bei diesem chemischen Prozess wird aus überschüssigem Solarstrom synthetisches Gas hergestellt. Das stellt nicht nur eine erneuerbare Energiequelle dar, sondern lässt sich ebenso in bereits bestehende Heizungsanlagen einsetzen.
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Re: Welche Partei ist am besten für Proponenten der Kernkraft?

Beitrag von Perkeo »

imp hat geschrieben:(18 Aug 2020, 11:32)
Aktuell erleben wir konjunkturbedingt einen sehr vorteilhaften Energiemix, bei dem der Anteil von Kohlekraftwerken bereits sinkt. Die wenig flexiblen Kohlekraftwerke sind auch weltweit auf dem Rückzug. Wir können davon ausgehen, dass bei einer nachholenden Konjunktur ein kleinerer gegenläufiger Trend sichtbar wird, der aber vom größeren Trend weg von der Kohle überlagert wird. Die Briten haben seit zwei Monaten keine Kohlekraftwerke mehr zum Zweck der Stromerzeugung in Betrieb. Wir werden sie möglicherweise in der Wintersaison noch einmal tegeln sehen. Erdgas ist derzeit einfach die günstigere Lösung am Markt. Bei den Briten spielt auch Atomkraft eine gewisse Rolle.
Richtig, Großbritannien macht genau das was ich auch für Deutschland fordere und erzielt entsprechend Ergebnisse, von denen die ständig sich selbst lobenden Deutschen nur träumen können.
imp hat geschrieben:(18 Aug 2020, 11:32)
Wir erleben derzeit viele Sondereffekte, aber die Frage nach einer politischen Reihenfolgenentscheidung stellt sich nicht. Ein neues deutsches Atomkraftwerk ist bei Beschluss heute - und ein Beschluss ist vor der nächsten Bundestagswahl in Deutschland nicht realistisch - frühestens in 10, 15 Jahren am Netz. Es würde also in Betrieb gehen zu einem Zeitpunkt, zu dem zahlreiche heute laufende Kohlekraftwerke bereits Geschichte sind und die meisten Dieselgeneratoren nur noch in der Reserve gehalten werden. Wenn man nicht den Betrieb eines Atomkraftwerkes als Selbstzweck propagieren möchte, erscheint es also sinnlos, neu in Atomenergie zu gehen.
Aber die noch nicht abgeschalteten Kraftwerke könnten wir noch die gesamten 10 - 15 Jahre und länger nutzen. Diesel und andere Erdölprodukte spielen bei Stromerzeugung in Detuschland eh keine große Rolle, wohl aber bei Verkehr und Heizung. Das zu ändern wird enorme Mengen an CO2-armen Strom benötigen, womit selbst neue Reaktoren wieder im Geschäft wären. Wenn die Akzeptanz in Deutschland fehlt, dann eben Import aus Frankreich.
imp hat geschrieben:(18 Aug 2020, 11:32)Im Vergleich zu einer Laufzeitverlängerung, die 2010 noch im Raum stand, vermeidet der seit 2011 laufende Atomausstieg radioaktive Abfälle in einer Größenordnung von rund 500 Castor-Behältern. Von den erheblichen Mengen verstrahlten Mülls, die durch den Rückbau der Altanlagen sowieso anfallen, muss man hier nicht reden.
Um mal die "erheblichen Mengen verstrahlen Mülls" besser zu quantifizieren, es sind laut BGE 27.000 Kubikmeter. Das sind auf einem Fußballfeld ein 3,80m hoher Stapel. Also egal ob es jetzt Salzstock, Ton oder Ganit sind, geologische Formationen sind bedeutend größer.
Wenn wir zum Beispiel wie in Gorleben 820m tief bohren, und der Schacht 8m Durchmesser hat, dann hat der mehr als 42.000 Kubikmeter Volumen.
Um das mal mit einem in der Anti-Atom beliebten Vergleich zu bemühen: Wir haben ein Flugzeug gestartet, in der Hoffnung dass bis zur Ankunft am Ziel schon eine Landebahn bauen wird. Ich sage: Da das Flugzeug nun einmal gestartet ist, kommt man um eine Landebahn nicht herum, und wenn schon eine Landebahn bauen, dann doch am Besten beim Zielort. Die Anti-Atom-Bewegung sagt: Auf keinen Fall weiterfliegen, Schleifen drehen bis wir uns irgendwann herablassen eine Landabahn zu bauen wo keiner hinwollte. Zum Erreichen des Zielorts starten wir Ersatzflugzeuge - für die es ebenfalls noch keine Landebahn gibt.
imp hat geschrieben: Die Betriebsgenehmigungen aller Kraftwerke erlöschen Ende 2021 bzw 2022. EON hat auch in Deutschland erklärt, aus wirtschaftlichen Gründen unabhängig von politischen Erwägungen kein Interesse mehr an Neubauten oder Verlängerungen der Betriebsgenehmigung zu haben.
Klar wird EON keine Kernkraftwerke wollen, wenn EON bis 2038 noch Kohle und bis zum St. Nimmerleinstag Gaskraftwerke betreiben darf.
imp hat geschrieben:(18 Aug 2020, 11:32)Es handelt sich also um eine Fantomdebatte.
Wenn du die Diskussion überflüssig findest, keiner zwingt dich daran teilzunehmen. Ich sehe es nicht als Phantomdebatte, aus 2 Gründen:
1) Auch wenn man die Fehler man nicht mehr mehr rückgängig machen kann, muss man sie trotzdem nicht wiederholen. Die Kernkraft ist nicht die erste Industrie, die ökologisch nutzlosen bis kontraproduktiven Forderungen selbst ernannter Weltenretter zum Opfer fiel, und es wird nicht die letzte sein.
2) In Deutschland ist der Atomausstieg unaufhaltbar, außerhalb nicht. Am detutschen Wesen wird die Welt auch dieses mal nicht genesen.
Zuletzt geändert von Perkeo am Di 18. Aug 2020, 12:35, insgesamt 3-mal geändert.
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Re: Welche Partei ist am besten für Proponenten der Kernkraft?

Beitrag von Cobra9 »

imp hat geschrieben:(18 Aug 2020, 12:07)

Der Grund ist simpel: In einem guten Sommer bleibt die Gastherme monatelang außer Betrieb. Je nach dem ob man nur Warmwasser oder auch Heizungsunterstützung bezweckt durch zusätzliche Solarelemente, kann auch der Gasverbrauch in den übrigen Monaten beschränkt werden. Für bestimmte Förderkredite ist heute eine Gasheizung nur zulässig, wenn auch ein Solarelement verbaut wird.
Es gibt unterschiedliche Instrumente der Förderung und Grundlagen die man einhalten muss.

Die Förderung der Bafa etwa muss lediglich gewisse technische Grundlagen einhalten.


https://www.bafa.de/SharedDocs/Download ... sicht.html


https://www.energie-experten.org/heizun ... tml#c26152


Ich würde auch deutlich auf Bund und Landesgesetze achten.


Baden-Württemberg bsp.

Haben Sie eine neue Heizung ab dem 1. Juli 2015 einbauen lassen, müssen Sie fortan mit 15 % Erneuerbaren Energien heizen. Die Vorschriften gelten nicht nur für Wohngebäude, sondern auch für Nicht-Wohngebäude wie Hotels, Schulen, KiTas, Praxen, Restaurants, private und öffentliche Büro- und Verwaltungsgebäude mit mehr als 50 m² Nutzfläche.

https://www
.erneuerbare-waerme-gesetz.de/ewaermeg

Das Problem bei der Kombination von Thermosolar und PV ist, dass du damit zwei Systeme hast, die eine ähnliche Verfügbarkeitskurve haben. Jedoch gibt es zunehmend Lösungen für Fassaden-PV mit Dünnschicht-Elementen, bei denen auch diffuses Sonnenlicht etwa im Spätherbst oder in der Dämmerung noch einigen Strom erzeugt. Kostenmäßig ist es oft sogar günstiger, die Dünnschicht-Elemente auch auf unattraktiven Schattenstandorten zu verbauen statt sie mit Blindelementen zu ersetzen. Das sind aber eher Konzepte für das Mehrfamilienhaus oder Bürogebäude.
Es gibt mittlerweile längst entsprechende Techniken, Module auch für private Haushalte :)

Es gibt auch interessante Möglichkeiten.

Der Hybridkollektor vereint Solarthermie und Photovoltaik innerhalb eines Kollektors. Diese Kombination bezeichnet man als Photothermie oder Thermovoltaik.
Ich sehe die nächsten 3, 4 Jahrzehnte nicht, dass wir flächendeckend auf die Verfeuerung von Gas (gleich welcher Herkunft) und Holz verzichten werden.
Dann ist es ja gut das Viessman, Wolf, Buderus usw.
da mehr sehen wie Du.
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Re: Welche Partei ist am besten für Proponenten der Kernkraft?

Beitrag von imp »

Perkeo hat geschrieben:(18 Aug 2020, 12:27)
Aber die noch nicht abgeschalteten Kraftwerke könnten wir noch die gesamten 10 - 15 Jahre und länger nutzen.
Die Betreiber sagen, es rechnet sich nicht. Sie wollen es nicht mehr. Man müsste schon Fördergeld aufbringen - das steckt man aber besser in andere Dinge.
2) In Deutschland ist der Atomausstieg unaufhaltbar
Es will auch niemand den Ausstieg aufhalten. Nicht die Betreiber, nicht die Politiker.

Der Atomausstieg kommt nicht, er ist im Grunde schon passiert. Selbst wenn es kein politisch vorgegebenes Enddatum gäbe, stünde eine Verlängerung der Betriebsgenehmigungen seitens der Betreiber nicht mehr an.
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Re: Welche Partei ist am besten für Proponenten der Kernkraft?

Beitrag von Tom Bombadil »

imp hat geschrieben:(18 Aug 2020, 12:08)

Das könnte passieren. Dafür gibt es ganz verschiedene Gründe.
Der Grund ist, dass man weltweit den CO2-Ausstoß nicht auf Null reduziert und das schafft man nicht, indem man immer mehr Gas verbrennt.
Beschreibe doch mal bitte, was passieren würde, wenn ab morgen für drei oder sechs Monate keine Gaslieferung aus Russland möglich wäre.
Warum hast du diese Zeitspanne gewählt? Warum nicht ein Jahr? Sobald die Reserven erschöpft sind, geht das große Zittern los und es wird weniger Strom aus Gas erzeugt.
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Re: Welche Partei ist am besten für Proponenten der Kernkraft?

Beitrag von Perkeo »

imp hat geschrieben:(18 Aug 2020, 12:32)
Die Betreiber sagen, es rechnet sich nicht. Sie wollen es nicht mehr. Man müsste schon Fördergeld aufbringen - das steckt man aber besser in andere Dinge.
Zum Beispiel in Kohle bei der KWK-Förderung? Oder in Gas aus Fracking mit massiver Feisetzung von Methan?

In diesem Zusammenhang weigere ich mich, das Wort "besser" zu verwenden.
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Re: Welche Partei ist am besten für Proponenten der Kernkraft?

Beitrag von imp »

Tom Bombadil hat geschrieben:(18 Aug 2020, 12:37)

Der Grund ist, dass man weltweit den CO2-Ausstoß nicht auf Null reduziert
Wir werden nicht das atmen einstellen.
Warum hast du diese Zeitspanne gewählt?
Weil die Sommerzeit gasmäßig langweilig ist und selbst mit LPG-Schiffen problemlos zu bedienen wäre, wenn alle Pipelines aller Lieferländer zugleich Deutschland nicht mehr beliefern könnten.

November bis März haben wir jeden Monat zwischen 12 und 16 Prozent des Jahresverbrauches. April und Oktober machen nur etwa je 8 Prozent. Mai bis August kommen zusammen nur auf etwa 9 Prozent. Der September ist der einzige Monat in der Größenordnung um 5 Prozent.
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Re: Welche Partei ist am besten für Proponenten der Kernkraft?

Beitrag von Tom Bombadil »

imp hat geschrieben:(18 Aug 2020, 12:44)

Wir werden nicht das atmen einstellen.
Atmen ist für den Klimawandel irrelevant.
Weil die Sommerzeit gasmäßig langweilig ist...
Wenn Putin will, wird auch der Sommer nicht langweilig.
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Re: Welche Partei ist am besten für Proponenten der Kernkraft?

Beitrag von imp »

Tom Bombadil hat geschrieben:(18 Aug 2020, 12:49)
Wenn Putin will, wird auch der Sommer nicht langweilig.
Die LNG-Terminals in der EU können unionsweit mehr als die Hälfte des Jahresverbrauchs decken und weitere sind im Bau. Sie werden aber nicht mal zur Hälfte ausgelastet. Es ist ausgeschlossen, dass der Gasbedarf des Sommers vom Import aus Russland abhängt.
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Re: Welche Partei ist am besten für Proponenten der Kernkraft?

Beitrag von Tom Bombadil »

Nach einem langen Winter sind die Gasreserven leer und wenn Putin dann den Hahn abdreht, ist Ende Gelände. Du kannst ja gerne von einem wie Putin abhängig sein, ich halte das für einen fatalen Fehler.
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Re: Welche Partei ist am besten für Proponenten der Kernkraft?

Beitrag von Kamikaze »

Tom Bombadil hat geschrieben:(18 Aug 2020, 15:55)

Nach einem langen Winter sind die Gasreserven leer und wenn Putin dann den Hahn abdreht, ist Ende Gelände. Du kannst ja gerne von einem wie Putin abhängig sein, ich halte das für einen fatalen Fehler.
Wo kann man nachlesen, dass der Gasbestand nach dem Winter wirklich so desolat ist? Ich hatte bisher eher mitbekommen, dass die Gasversorgung sehr stabil sei.
Dass eine Abhängigkeit von einem autoritären Regime in jedweder Form immer ein "fataler Fehler" ist, sehe ich genau so. Um so wichtiger, dass wir die deutsche Energieversorgung möglichst vollständig auf eigenem Boden zu Wege bringen.
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Re: Welche Partei ist am besten für Proponenten der Kernkraft?

Beitrag von Tom Bombadil »

Kamikaze hat geschrieben:(18 Aug 2020, 16:00)

Wo kann man nachlesen, dass der Gasbestand nach dem Winter wirklich so desolat ist?
Hier:
„Wenn wir in einen langen, kalten Winter kommen, dann wird es kritisch, denn das Gas, das wir in den Speichern haben, ist ja nicht nur für Deutschland gedacht“, warnt Bernd Protze, Vorsitzender der Branchen-Initiative Erdgasspeicher, gegenüber der Frankfurter Allgemeinen Zeitung.
https://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/ ... 88111.html

Oder hier:
Wie aus Daten der EU-Gasspeicherbehörde GIE hervorgeht, sind die nationalen Gasspeicher derzeit nur noch zu 24,3 Prozent gefüllt.
https://rp-online.de/wirtschaft/gasrese ... d-16470751

Oder hier:
„Es wird zwar durchaus eng, aber die Speichermengen reichen noch aus“, betont Uniper-CEO Schäfer. „Allerdings müssen wir hoffen, dass uns eine weitere späte Frostperiode im wahrsten Sinne des Wortes nicht noch kalt erwischt.“
https://www.handelsblatt.com/unternehme ... lT5Er5-ap5
Um so wichtiger, dass wir die deutsche Energieversorgung möglichst vollständig auf eigenem Boden zu Wege bringen.
Kannst du mir verraten, wie man die fehlenden 85% zur Deckung des Primärenergiebedarfes aus EE herausholen kann?
Da fällt Uran als Energieträger "leider" auch weg - das gibt es bei uns einfach nicht.
Uranvorkommen gibt es auch in anderen Demokratien, zB. Kanada oder Australien. In Bezug auf Deutschland irrst du dich, es gibt noch Vorkommen: https://de.nucleopedia.org/wiki/Liste_v ... eutschland
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Re: Welche Partei ist am besten für Proponenten der Kernkraft?

Beitrag von Kamikaze »

Tom Bombadil hat geschrieben:(18 Aug 2020, 16:12)

Hier:
„Wenn wir in einen langen, kalten Winter kommen, dann wird es kritisch, denn das Gas, das wir in den Speichern haben, ist ja nicht nur für Deutschland gedacht“, warnt Bernd Protze, Vorsitzender der Branchen-Initiative Erdgasspeicher, gegenüber der Frankfurter Allgemeinen Zeitung.
https://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/ ... 88111.html

Oder hier:
Wie aus Daten der EU-Gasspeicherbehörde GIE hervorgeht, sind die nationalen Gasspeicher derzeit nur noch zu 24,3 Prozent gefüllt.
https://rp-online.de/wirtschaft/gasrese ... d-16470751

Oder hier:
„Es wird zwar durchaus eng, aber die Speichermengen reichen noch aus“, betont Uniper-CEO Schäfer. „Allerdings müssen wir hoffen, dass uns eine weitere späte Frostperiode im wahrsten Sinne des Wortes nicht noch kalt erwischt.“
https://www.handelsblatt.com/unternehme ... lT5Er5-ap5

Uranvorkommen gibt es auch in anderen Demokratien, zB. Kanada oder Australien. In Bezug auf Deutschland irrst du dich, es gibt noch Vorkommen: https://de.nucleopedia.org/wiki/Liste_v ... eutschland
Danke für die Links! :)
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Re: Welche Partei ist am besten für Proponenten der Kernkraft?

Beitrag von Tom Bombadil »

Kein Problem. MIr wäre auch wohler, wenn die dt. Regierung eine vernünftige Energiewendenpolitik machen würde. Auch wenn ich hier immer für Kernkraft eintrete, bin ich KEIN Fan davon, aber man sollte imho zuerst die CO2-Schleudern abschalten und die AKW erst dann, wenn genügend Energie aus EE zur Verfügung steht.
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Re: Welche Partei ist am besten für Proponenten der Kernkraft?

Beitrag von Kamikaze »

Tom Bombadil hat geschrieben:(19 Aug 2020, 07:34)

Kein Problem. MIr wäre auch wohler, wenn die dt. Regierung eine vernünftige Energiewendenpolitik machen würde. Auch wenn ich hier immer für Kernkraft eintrete, bin ich KEIN Fan davon, aber man sollte imho zuerst die CO2-Schleudern abschalten
Soweit stimme ich Ihnen zu.
und die AKW erst dann, wenn genügend Energie aus EE zur Verfügung steht.
Das Paradigma "Erst dann was verändern, wenn die Nachfolgetechnologie vollständig ausgebaut ist" hat einen riesigen Nachteil: Keinen Handlungsdruck.
Was die Reihenfolge angeht ist das eine Entscheidung, die getroffen wurde, auch wenn es vielfältige Argumente dafür, dagegen und auch Gegenvorschläge gibt.
Was die Entscheidung aber definitiv erzeugt ist Handlungsdruck, denn die entsprechenden Energiemengen stehen zu den gegebenen Terminen nicht mehr zur Verfügung.
Entsprechend ist es nötig diese zu substituieren. (Ob die dabei beschrittenen Wege nun gut oder schlecht sind, sind wiederum eine ganz eigene Diskussion...)
Dabei werden plötzlich viele Akteure aktiv, die ohne diesen Handlungsdruck einfach weiter "faul" gewesen und die entsprechende Kohle eingeheimst hätten, bis eben Handlungsdruck da ist, der sie zu Veränderungen zwingt.
Aktuell steigt der Anteil der EE am Gesamtenergiemix stetig, während Kernkraft und "klassische Energieträger" kontinuierlich schrumpfen (wenn auch langsam).
Ich prophezeie, dass wenn die Gefahr von Blackouts konkret werden sollte die entsprechenden Konzerne noch wesentlich aktiver werden, um eben jene zu verhindern - schon alleine um Zahlungsminderungen zu entgehen.
Sollte es widererwartend doch irgendwann soweit sein, wird vermutlich auch bei den Verbrauchern ein entsprechendes Umdenken einsetzen und vermutlich Energiespeicher einen ganz neuen Stellenwert erhalten, um Stromausfälle ohne Komfort- bzw. Produktivitätsverlust überbrücken zu können. Heizungen und KFZ-Verkehr sind davon (zumindest aktuell) noch wenig betroffen, da die meisten bestehenden Systeme einen eingebauten Energiespeicher (Tank) besitzen und daher von unmittelbaren Knappheiten erst mal der "Echtzeit-Sektor" (Also Strom) betroffen sein wird.
Auch ich bin der Meinung, dass unsere Regierung versäumt wichtige Weichen zu stellen, aber auch hier wird sich ein entsprechender Handlungsdruck aufbauen, wenn es immanent wichtig wird. Aktuell jammern wir alle nur über die Baupläne von Luftschlössern. Die Zeit wird zeigen, wie es weiter geht.
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Re: Welche Partei ist am besten für Proponenten der Kernkraft?

Beitrag von Perkeo »

Kamikaze hat geschrieben:(19 Aug 2020, 08:49)
Das Paradigma "Erst dann was verändern, wenn die Nachfolgetechnologie vollständig ausgebaut ist" hat einen riesigen Nachteil: Keinen Handlungsdruck.
Diesen Handlungsdruck hätte man aber auch schaffen können, wenn man statt aus der Kernenergie aus der Kohle ausgestiegen wäre.
Und nach dem Kohleausstieg hätte man den Handlungsdruck durch ambitioniertere CO2-Ziele aufrechterhalten können.
Wie du im Folgenden (habe ich wegen der Länge weggelassen) richtig beschreibst, krankt die Energiewende zurzeit daran, dass es keinen ambitionierten Zeitplan für den Kohleausstieg und gar keinen für die anderen fossilen Brennstoffe gibt. Es ist zurzeit gar nicht absehbar, wann oder ob das Speicherproblem angegangen wird.
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Re: Welche Partei ist am besten für Proponenten der Kernkraft?

Beitrag von Kamikaze »

Perkeo hat geschrieben:(19 Aug 2020, 09:25)

Diesen Handlungsdruck hätte man aber auch schaffen können, wenn man statt aus der Kernenergie aus der Kohle ausgestiegen wäre.
Und nach dem Kohleausstieg hätte man den Handlungsdruck durch ambitioniertere CO2-Ziele aufrechterhalten können.
Wie du im Folgenden (habe ich wegen der Länge weggelassen) richtig beschreibst, krankt die Energiewende zurzeit daran, dass es keinen ambitionierten Zeitplan für den Kohleausstieg und gar keinen für die anderen fossilen Brennstoffe gibt. Es ist zurzeit gar nicht absehbar, wann oder ob das Speicherproblem angegangen wird.
Ich will ja jetzt nicht sagen, dass die Regierungsparteien seit Jahren "auf Sicht fahren" und lieber Themen "aussitzen", als mit Visionen und energisch in die Zukunft voran zu gehen, aber so fühlt es sich bei mir zumindest an.
Schlussendlich war/ist das aber der Wille der Mehrheit - ob mir/uns das gefällt oder nicht.
Bisher jedenfalls scheint es uns allen gut genug zu gehen, dass es in der Regierung eben (noch?) keinen entsprechenden Handlungsdruck gibt. Böse gesagt muss es uns allen wohl erst noch wesentlich schlechter gehen, ehe die Politik gezwungen wird entsprechend aktiv zu werden.
Der Zug für die Kernkraft in Deutschland ist abgefahren - allem "Hätte", "Wenn" und "dann" zum Trotz. Mal sehen, ob andere Länder diesem Beispiel folgen, und wie diese Länder das Endlagerproblem lösen - in der Hoffnung, dass wir selbst nicht trotz der Entfernung darunter zu leiden haben.
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Re: Welche Partei ist am besten für Proponenten der Kernkraft?

Beitrag von Perkeo »

Kamikaze hat geschrieben:(19 Aug 2020, 11:16)

Ich will ja jetzt nicht sagen, dass die Regierungsparteien seit Jahren "auf Sicht fahren" und lieber Themen "aussitzen", als mit Visionen und energisch in die Zukunft voran zu gehen, aber so fühlt es sich bei mir zumindest an.
Schlussendlich war/ist das aber der Wille der Mehrheit - ob mir/uns das gefällt oder nicht.
Bisher jedenfalls scheint es uns allen gut genug zu gehen, dass es in der Regierung eben (noch?) keinen entsprechenden Handlungsdruck gibt. Böse gesagt muss es uns allen wohl erst noch wesentlich schlechter gehen, ehe die Politik gezwungen wird entsprechend aktiv zu werden.
Der Zug für die Kernkraft in Deutschland ist abgefahren - allem "Hätte", "Wenn" und "dann" zum Trotz. Mal sehen, ob andere Länder diesem Beispiel folgen, und wie diese Länder das Endlagerproblem lösen - in der Hoffnung, dass wir selbst nicht trotz der Entfernung darunter zu leiden haben.
Natürlich ist der Zug für die Kernkraft in Deutschland abgefahren. Wir können nicht mehr verhindern, dass die Chance auf rund 2 Billionen Kilowattstunden CO2-armen Strom vertan wurde und Deutschland rund 1,6 Milliarden Tonnen CO2 mehr ausstößt. Basis meiner Rechnung: Strommix von 2010, 15 Jahre Verlängerung, also eine eher konservative Schätzung.

Die entscheidenden Fragen sind nur:
1) Muss ich das deshalb gut finden? Schließlich finde ich die zwei Weltkriege ja auch nicht gut, nur weil ich sie nicht ungeschehen machen kann.
2) Muss ich befürworten, dass man mit der gleichen Denke jetzt an alle Probleme rangeht?
3) Darf ich jetzt nicht dafür kämpfen, dass der Rest der Welt schlauer ist als Deutschland?
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Re: Welche Partei ist am besten für Proponenten der Kernkraft?

Beitrag von Kamikaze »

Perkeo hat geschrieben:(19 Aug 2020, 12:36)
Die entscheidenden Fragen sind nur:
1) Muss ich das deshalb gut finden? Schließlich finde ich die zwei Weltkriege ja auch nicht gut, nur weil ich sie nicht ungeschehen machen kann.
Nein. Müssen Sie natürlich nicht. Ändern wird das aber nichts, wenn Sie sich deshalb graue Haare wachsen lassen.
2) Muss ich befürworten, dass man mit der gleichen Denke jetzt an alle Probleme rangeht?
Bitte erläutern Sie, was sie unter "dieser Denke" verstehen.
3) Darf ich jetzt nicht dafür kämpfen, dass der Rest der Welt schlauer ist als Deutschland?
Wenn Ihnen das Freude bereitet dürfen Sie das natürlich. Ob das den "Rest der Welt" auch in irgendeiner Weise beeinflussen wird steht aber auf einem anderen Blatt.
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Re: Welche Partei ist am besten für Proponenten der Kernkraft?

Beitrag von Perkeo »

Kamikaze hat geschrieben:(19 Aug 2020, 12:41)
Bitte erläutern Sie, was sie unter "dieser Denke" verstehen.
Man tritt mit erhobenen Zeigefinger ein für objektiv nutzlose bis kontraproduktive Maßnahmen. Wie viel Geld das kostet interessiert nicht, schließlich hat man ja die Moral auf der eigenen Seite. Massive Desinformations- und Verleumdungskampagnen, alle kritischen Stimmen, alle Informationen außerhalb der eigenen Filterblase stammen von der bösen Lobby des Gegners, etc. pp.
Noch nicht einmal den eigenen Lösungsvorschlag richtig zu machen hat wirklich Priorität.

Das ist ein sehr gutes Verfahren um politische Macht zu gewinnen - schließlich ist Trump damit auch Präsident geworden - aber um Probleme zu lösen ist das eine denkbar schlechte Herangehensweise.
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Re: Welche Partei ist am besten für Proponenten der Kernkraft?

Beitrag von Kamikaze »

Perkeo hat geschrieben:(19 Aug 2020, 12:56)

Man tritt mit erhobenen Zeigefinger ein für objektiv nutzlose bis kontraproduktive Maßnahmen. Wie viel Geld das kostet interessiert nicht, schließlich hat man ja die Moral auf der eigenen Seite. Massive Desinformations- und Verleumdungskampagnen, alle kritischen Stimmen, alle Informationen außerhalb der eigenen Filterblase stammen von der bösen Lobby des Gegners, etc. pp.
Noch nicht einmal den eigenen Lösungsvorschlag richtig zu machen hat wirklich Priorität.

Das ist ein sehr gutes Verfahren um politische Macht zu gewinnen - schließlich ist Trump damit auch Präsident geworden - aber um Probleme zu lösen ist das eine denkbar schlechte Herangehensweise.
Dem letzten Satz muss ich zustimmen. Aus diesem Grund findet die AFD ja auch in Pro-Kernkraft-Kreisen immer wieder Mitglieder und Anhänger.
Allerdings ist das nicht irgendwie das Markenzeichen der Politik? Es geht doch dort immer nur um Wählerstimmen. Nun ist es eben an den Wählern den nötigen Druck dahingehend auf zu bauen, dass wichtige Themen (wie z.B. Energiespeicherung) endlich angegangen werden.
Die beschriebene Denkweise ist übrigens in allen Lagern unter Hardlinern zu finden. Allerdings wird keine einzelne Technik ALLEINE das (energetische) Heil bringen. Unterm Strich wird es immer auf einen möglichst gesunden Mix hinaus laufen müssen - idealerweise ohne unsere Lebensgrundlagen dadurch zu zerstören.
Im Moment sehe ich da Photovoltaik, Windkraft, Wasserkraft (weitgehend ausgereizt) und regenerativ erzeugte Treibstoffe als den nächsten verfügbaren technischen Schritt.
Technisch möglich wären auch Großspeicher für elektrische Energie und Kleinspeicher bei den einzelnen Verbrauchern (Gewerbe, Industrie und Privathaushalte). Diese sind aber leider noch wirtschaftlich unrentabel und daher nicht in der benötigten Masse verfügbar. Das wird also vermutlich der nächste Schritt sein.
Danach kommen dann all die Technologien, die zwar in der Forschung und Entwicklung sind, aber noch keinerlei Praxisbezug haben, wie z.B. Kernfusion, Solarkollektoren im Orbit, Synthetische Treibstoffe aus Algen, hocheffiziente PV-Module (Wirkungsgrad>60%) uvm. Das alles funktioniert zumindest auf dem Papier - von einer Umsetzung in die Praxis bzw. der Massenproduktion sind wir noch himmelweit entfernt. Das ist aber reines Glaskugel-lesen. Womöglich lässt schon bald ein Durchbruch alle bisherigen Bemühungen lächerlich erscheinen - aber das kann eben so gut ausbleiben.
Der Atomkraft prognostiziere ich nach aktuellem Stand allenfalls in autoritär regierten Ländern eine nennenswerte Zukunft. In der EU wird diese Technik fast überall nur noch "zu Ende gefahren" - bisher ohne negative Auswirkungen auf die Versorgungssicherheit.
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Re: Welche Partei ist am besten für Proponenten der Kernkraft?

Beitrag von Tom Bombadil »

Kamikaze hat geschrieben:(19 Aug 2020, 08:49)

Das Paradigma "Erst dann was verändern, wenn die Nachfolgetechnologie vollständig ausgebaut ist" hat einen riesigen Nachteil: Keinen Handlungsdruck.
Wenn man zuerst die CO2-Schleudern abschaltet anstatt die AKW, dann wird ja auch etwas geändert und zwar etwas, das sich positiv auf das Klima auswirkt.

Die Energiepolitik ist seit Merkels Ausstieg vom Atomausstieg mit anschließender Rolle rückwärts imA. völlig chaotisch. Es gibt keinen Masterplan und keine Koordination, deswegen verschleudert man Unsummen und hofft, dass das dann funktioniert. Der Deckmantel "Klimaschutz" ist imho eine Lüge, damit die Bürger nicht auf die Barrikaden gehen.
Ich prophezeie, dass wenn die Gefahr von Blackouts konkret werden sollte die entsprechenden Konzerne noch wesentlich aktiver werden, um eben jene zu verhindern - schon alleine um Zahlungsminderungen zu entgehen.
Die Konzerne können nichts dafür, wenn die Bundesregierung die Stromproduktion vor die Wand fährt. Warum sollten die irgendwelche Zahlungen gemindert bekommen? Hinzu kommt, dass deutsche Energiekonzerne vermehrt im Ausland tätig sind
Heizungen und KFZ-Verkehr sind davon (zumindest aktuell) noch wenig betroffen, da die meisten bestehenden Systeme einen eingebauten Energiespeicher (Tank) besitzen und daher von unmittelbaren Knappheiten erst mal der "Echtzeit-Sektor" (Also Strom) betroffen sein wird.
Zentralheizungen funktionieren mW. nicht ohne Strom.
Aktuell jammern wir alle nur über die Baupläne von Luftschlössern.
Baupläne? Wo?

Mir geht es im Prinzip nicht um die Kernkraft, würde man alle benötigte Energie aus EE erzeugen können, fände ich das klasse, aber ich habe sehr große Zweifel, dass das in Deutschland jemals der Fall sein wird, zum einen weil die Kosten einfach nur pervers hoch sind und zum anderen weil Nimbys viel zu viel Macht haben und jedes größere Projekt stoppen oder aber zumindest elend lange verzögern können-
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Re: Welche Partei ist am besten für Proponenten der Kernkraft?

Beitrag von imp »

Kamikaze hat geschrieben:(19 Aug 2020, 13:45)

Dem letzten Satz muss ich zustimmen. Aus diesem Grund findet die AFD ja auch in Pro-Kernkraft-Kreisen immer wieder Mitglieder und Anhänger.
Allerdings ist das nicht irgendwie das Markenzeichen der Politik? Es geht doch dort immer nur um Wählerstimmen. Nun ist es eben an den Wählern den nötigen Druck dahingehend auf zu bauen, dass wichtige Themen (wie z.B. Energiespeicherung) endlich angegangen werden.
Es geht in der Politik nicht nur um Wählerstimmen. Die Politik vor allem in der Demokratie ist ein Haufen Arbeit, frisst Zeit und Nerven und Geld und heraus kommt allenfalls für ein paar Prozent an der Spitze irgendwie materiell was sehenswertes oder ein wenig Glanz, an dem man sich erfreuen kann. Es würden sich nicht hunderttausende Deutsche in der Politik einmischen, wenn sie nicht auch irgendwas wollten.
So schlimm die Grünen insgesamt sind, die Sorge um die Umwelt unter ihren Mitgliedern und Anhängern ist doch etwas, das man ernst nehmen kann.
Allerdings wird keine einzelne Technik ALLEINE das (energetische) Heil bringen. Unterm Strich wird es immer auf einen möglichst gesunden Mix hinaus laufen müssen - idealerweise ohne unsere Lebensgrundlagen dadurch zu zerstören.
Im Moment sehe ich da Photovoltaik, Windkraft, Wasserkraft (weitgehend ausgereizt) und regenerativ erzeugte Treibstoffe als den nächsten verfügbaren technischen Schritt.
Richtig. Deshalb sage ich auch, wir werden weiterhin auch mit auf Verbrennertechniken setzen, sei es nun Gas, Holz oder sonst was. Man kann Brennstoffe gut lagern und bedarfsnah umsetzen. Daneben werden wir Überstrom nutzen wollen, sei es als Substitut für Brennstoffe bei der Wärmeerzeugung, sei es in der Erzeugung von Brennstoffen.
Technisch möglich wären auch Großspeicher für elektrische Energie und Kleinspeicher bei den einzelnen Verbrauchern (Gewerbe, Industrie und Privathaushalte). Diese sind aber leider noch wirtschaftlich unrentabel und daher nicht in der benötigten Masse verfügbar. Das wird also vermutlich der nächste Schritt sein.
Man muss das machbare tun und das fast fertige fertig machen. Verschiedene Speichertechniken durchlaufen Produktzyklen, von einer Modellphase über eine Ausschreibungs- oder Subventionsphase in eine Marktphase übergehend. So war es mit Wind und PV auch.
Der Atomkraft prognostiziere ich nach aktuellem Stand allenfalls in autoritär regierten Ländern eine nennenswerte Zukunft. In der EU wird diese Technik fast überall nur noch "zu Ende gefahren" - bisher ohne negative Auswirkungen auf die Versorgungssicherheit.
Man kann da verschiedene Ansichten haben. In meinen Augen hätte der Atomausstieg maximal bis 2010 dauern dürfen, wenn man ihn ab 1999 ernst angegangen wäre. Nun dauert es bis 2022, aber ein Großteil der Problemautomaten ist schon weg. Hatten wir damals noch mit einer starken Lobby zu tun und einer Industrie, die gern weitergemacht hätte, ist heute selbst die Atomindustrie ernüchtert und die Kassenwarte sagen, das lohnt nicht.

Wir sind auf einem guten Weg.
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Re: Welche Partei ist am besten für Proponenten der Kernkraft?

Beitrag von Perkeo »

imp hat geschrieben:(19 Aug 2020, 14:54)

Es geht in der Politik nicht nur um Wählerstimmen. Die Politik vor allem in der Demokratie ist ein Haufen Arbeit, frisst Zeit und Nerven und Geld und heraus kommt allenfalls für ein paar Prozent an der Spitze irgendwie materiell was sehenswertes oder ein wenig Glanz, an dem man sich erfreuen kann. Es würden sich nicht hunderttausende Deutsche in der Politik einmischen, wenn sie nicht auch irgendwas wollten.
So schlimm die Grünen insgesamt sind, die Sorge um die Umwelt unter ihren Mitgliedern und Anhängern ist doch etwas, das man ernst nehmen kann.


Richtig. Deshalb sage ich auch, wir werden weiterhin auch mit auf Verbrennertechniken setzen, sei es nun Gas, Holz oder sonst was. Man kann Brennstoffe gut lagern und bedarfsnah umsetzen. Daneben werden wir Überstrom nutzen wollen, sei es als Substitut für Brennstoffe bei der Wärmeerzeugung, sei es in der Erzeugung von Brennstoffen.


Man muss das machbare tun und das fast fertige fertig machen. Verschiedene Speichertechniken durchlaufen Produktzyklen, von einer Modellphase über eine Ausschreibungs- oder Subventionsphase in eine Marktphase übergehend. So war es mit Wind und PV auch.


Man kann da verschiedene Ansichten haben. In meinen Augen hätte der Atomausstieg maximal bis 2010 dauern dürfen, wenn man ihn ab 1999 ernst angegangen wäre. Nun dauert es bis 2022, aber ein Großteil der Problemautomaten ist schon weg. Hatten wir damals noch mit einer starken Lobby zu tun und einer Industrie, die gern weitergemacht hätte, ist heute selbst die Atomindustrie ernüchtert und die Kassenwarte sagen, das lohnt nicht.

Wir sind auf einem guten Weg.
WENN das Ziel war, die Kernenergie durch Verbrenner zu ersetzen - UND uns dabei Wurst ist, ob wir fossile oder nicht fossile Brennstoffe einsetzen - dann sind wir auf einem guten Weg, denn genau das haben wir ja fast abgeschlossen. Die Frage ist nur, ob dies ein sinnvolles Ziel ist.
Es ist ein Märchen, dass irgendeine übermächtige Atomindustrie irgendwelche Fäden gezogen hat. Das Manhattan Projekt war staatlich, und der gesamte Ausbau der Kernenergie folgte durch den Willen des Staates. Der ist auf die Industrie zugegangen, nicht umgekehrt.
Die Industrie hat sich natürlich gerne bestechen lassen wie sich jetzt mit den Erneuerbaren - und hier wie dort Lobbyarbeit für den weiteren Fluss der Bestechungsgelder gemacht. Aber ohne staatliche Interventionen war und ist die Verbrennung die Energiequelle der Wahl.
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Re: Welche Partei ist am besten für Proponenten der Kernkraft?

Beitrag von imp »

Perkeo hat geschrieben:(01 Sep 2020, 06:17)
Die Industrie hat sich natürlich gerne bestechen lassen wie sich jetzt mit den Erneuerbaren - und hier wie dort Lobbyarbeit für den weiteren Fluss der Bestechungsgelder gemacht. Aber ohne staatliche Interventionen war und ist die Verbrennung die Energiequelle der Wahl.
Die Kernenergie hat es seit Jahrzehnten nicht geschafft, elementare und teure Probleme zu lösen. Im Ergebnis ist weder Weiterbetrieb noch Neubau heute in vielen Ländern ein Thema, wenn der Staat nicht politisch nachhilft. Auch die örtliche Steinkohleförderung ist in erster Linie ein politisches Projekt geworden in den letzten Jahren. Braunkohle lohnt sich auch nur relativ ortsnah zur Förderung und wenn man die Umwelt-Implikationen der Förderung weitgehend übersieht.

Es bleibt im Wesentlichen der Umsatz von Öl, methanlastigen Gasgemischen (Erdgas, Biogas, Synthesegas) und Wasserstoff (auch regenerativ erzeugbar) sowie die Verbrennung von Holz. Das ist das, was wir neben Vermeidung von Energieverbrauch - zB bei Heizung und Warmwasser - und der direkten Nutzung von EE-Strom im wesentlichen tun.
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Re: Welche Partei ist am besten für Proponenten der Kernkraft?

Beitrag von schokoschendrezki »

Wer fürs Tüfteln, für Zukunftsvisionen, für kluge Ideen ist ... sollte sein Augenmerk auf Agro-Photovoltaik nutzen. Die doppelte Nutzung von Flächen für Landwirtschaft und Sonnenstrom. Ein einziges Prozent der weltweit verfügbaren Agrarflächen würde ausreichen, um mit APV den gesamten derzeitigen Weltbedarf an Energie zu stillen. Für eine seriöse Diskussion sollte man immer zumindest ungefähr die zahlenmäßigen Dimensionen sowohl was Verbrauch wie potenzielles Angebot an Energie im Kopf haben.

Und man sollte im Kopf haben, wo kulturgeschichtlich die Wurzeln dieses Giganismus-Glaubens liegen. In den 50er bis 70er Jahren. Beispiel: 1964. Der ägyptische Präsident Nasser und der sowjetische Staatschef Chruschtschow starten die Füllung des später Nassersees genannten Stausees am Assuan-Staudamm. Der erste Mensch war in den Weltraum geflogen. Die erste bemannte Mondexpedition war in der Entwicklung. Die großen Ströme der Erde umleiten, Atom- und Fusionskraft nutzen. Den Weltraum "erobern". Heute baden wir die Folgen dieses Gigantismus aus. Die Folgen der kranken Ideen von Diktatoren, Autokraten und Möchtegernern.

Wird Energie knapp und verteuert sich entsprechend ... was wird passieren? Das Streamen von Videos etwa wird teurer. Weil die Kühlung von Rechenzentren und Netzwerkknoten teurer wird. Individualverkehr wird teurer. Alles Entwicklungen, die eigentlich nur begrüßenswert wären.
Ich habe nie in meinem Leben irgendein Volk oder Kollektiv geliebt ... ich liebe in der Tat nur meine Freunde und bin zu aller anderen Liebe völlig unfähig (Hannah Arendt)
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Re: Welche Partei ist am besten für Proponenten der Kernkraft?

Beitrag von Perkeo »

H2O hat geschrieben:(05 Oct 2019, 09:53)

Dann hat das IPCC sicher einen Vorschlag für die ~1 Mio Jahre zur terrorsicheren Verwahrung strahlender Abfälle ausgearbeitet. Könnten Sie mir diese Quelle benennen? In DIE ZEIT wird dieses Thema nicht angesprochen. Ein schlimmes Versäumnis der Redaktion!
Erstens, den Vorschlag gibt es doch schon: Deutschland hat zwei genehmigte Endlager für schwach radioaktive Abfälle (Schacht Konrad und Morsleben) und in Gorleben einen Standort, bei dem laut Erklärung der rot-grünen(!) Bundesregierung keine Gakten der Eignungshöfigkeit entgegenstehen. Danach wurde die Erkundung gestoppt - aber nicht etwa mit anderem Ergebnis, sondern weil das Ergebnis nicht gefiel.
Zweitens, nehmen wir mal an, es gäbe wirklich kein Endlager. Wie machen wir dann einen Atomausstieg mit direkter Endlagerung, ohne Wiederaufarbeitung oder gar Transmutation???
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Re: Welche Partei ist am besten für Proponenten der Kernkraft?

Beitrag von Perkeo »

imp hat geschrieben:(01 Sep 2020, 06:42)

Die Kernenergie hat es seit Jahrzehnten nicht geschafft, elementare und teure Probleme zu lösen. Im Ergebnis ist weder Weiterbetrieb noch Neubau heute in vielen Ländern ein Thema, wenn der Staat nicht politisch nachhilft. Auch die örtliche Steinkohleförderung ist in erster Linie ein politisches Projekt geworden in den letzten Jahren. Braunkohle lohnt sich auch nur relativ ortsnah zur Förderung und wenn man die Umwelt-Implikationen der Förderung weitgehend übersieht.

Es bleibt im Wesentlichen der Umsatz von Öl, methanlastigen Gasgemischen (Erdgas, Biogas, Synthesegas) und Wasserstoff (auch regenerativ erzeugbar) sowie die Verbrennung von Holz. Das ist das, was wir neben Vermeidung von Energieverbrauch - zB bei Heizung und Warmwasser - und der direkten Nutzung von EE-Strom im wesentlichen tun.
Ich stimme zu, dass - WENN wir den Ausstieg aus fossilen Energieträgern auf unbestimmte Zeit vertagen - wir keine Kernkraftwerke brauchen. Ich bezweifle nur, dass Kohle statt Kernenergie eine gute Idee ist. Auch dann nicht, wenn man nach “nur” zwei weiteren Jahrzehnten auch mal aus der Kohle aussteigen will.
Zeig mir die Studie, die Kohle als weniger gefährlich als Kernenergie ausweist, und ich werde auch „Atomgegner“
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Re: Welche Partei ist am besten für Proponenten der Kernkraft?

Beitrag von H2O »

Perkeo hat geschrieben:(01 Sep 2020, 13:29)

Erstens, den Vorschlag gibt es doch schon: Deutschland hat zwei genehmigte Endlager für schwach radioaktive Abfälle (Schacht Konrad und Morsleben) und in Gorleben einen Standort, bei dem laut Erklärung der rot-grünen(!) Bundesregierung keine Gakten der Eignungshöfigkeit entgegenstehen. Danach wurde die Erkundung gestoppt - aber nicht etwa mit anderem Ergebnis, sondern weil das Ergebnis nicht gefiel.
Zweitens, nehmen wir mal an, es gäbe wirklich kein Endlager. Wie machen wir dann einen Atomausstieg mit direkter Endlagerung, ohne Wiederaufarbeitung oder gar Transmutation???
Mit solchen technischen Phantasien sollten wir uns dann befassen, wenn sie zur Verfügung stehen. Der Betrieb von Atomkraftwerken war ein gefährlicher Irrtum, für den wir den Preis einer unsicheren Endlagerung zu entrichten haben. Schlimm genug; aber immer noch vernünftiger, als noch weitere Jahrzehnte Vermehrung dieser Abfälle.

Sie stellen eben Fragen, die es ohne diese Unvernunft nicht gäbe. Nun müssen wir das für uns Erträglichste daraus machen.
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Re: Welche Partei ist am besten für Proponenten der Kernkraft?

Beitrag von H2O »

Ich bezweifle nur, dass Kohle statt Kernenergie eine gute Idee ist. Auch dann nicht, wenn man nach “nur” zwei weiteren Jahrzehnten auch mal aus der Kohle aussteigen will.
Zeig mir die Studie, die Kohle als weniger gefährlich als Kernenergie ausweist, und ich werde auch „Atomgegner“
Dieses "entweder-oder" geht in eine verhängnisvolle Richtung, weil es uns vor die Wahl zwischen Pest und Cholera stellt. Nach derzeitiger Erkenntnislage werden wir uns auf grüne Energien um zu stellen haben, weil davon keine existenzbedrohenden Gefahren ausgehen. Und gleich vorweg sind wir als Menschheit auch genötigt, mit der verfügbaren Energie sparsam um zu gehen.

Diese unbequeme Botschaft schmerzt besonders, weil wir mit den fossilen Brennstoffen noch weitere 300 Jahre ausreichend Energie bereitstellen könnten. Nur würden wir damit unseren Planeten unbewohnbar machen. Damals hieß es: "Wir vergiften unseren Planeten mit den Abgasen." Heute wird plausibler festgestellt, daß wir durch die Abgase aus der Kohleverbrennung eine Erderwärmung herbei führen, die sich schon heute ankündigt.

Die Hinweise sind aber keineswegs neu; sie wurden schon vor fast 20 Jahren sehr eingehend in der Studie "Zukunftsfähiges Deutschland in einer globalisierten Welt" besprochen. Damals wußten wir so manches noch nicht, wodurch unser Weg in die Wasserstoffwirtschaft gelingen sollte. Da sind wir heute weiter.

Ich sehe überhaupt keinen Sinn darin, hier einen Streit zu beginnen, ob es besser oder schlechter ist, Atomkraftwerke anstelle der Kohlekraftwerke zu betreiben. Die müssen beide so schnell wie irgend machbar stillgelegt werden, indem wir grüne Energien bereit stellen.

Nachdem wir nun gelernt haben, daß die Erderwärmung zu wirken beginnt, muß ich gestehen, daß man schneller die Kohlekraft hätte stilllegen sollen. Nun existiert ein Ausstiegsplan bis 2050. Seine Geschäftsgrundlage ist der industrielle Wandel, der eben technisch und sozial nicht in wenigen Jahren vollzogen werden kann.

Wem hilft es, wenn wir hier diskutieren, welche Partei die Kernkraft eher fördert als jede andere Partei? Die Sache mit Pest und Cholera hatten wir weiter oben schon!
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Re: Welche Partei ist am besten für Proponenten der Kernkraft?

Beitrag von Perkeo »

H2O hat geschrieben:(01 Sep 2020, 13:53)

Mit solchen technischen Phantasien sollten wir uns dann befassen, wenn sie zur Verfügung stehen.
So in etwa denke ich über 100% erneuerbare Energieversorgung mit Elektrifizierter Wärmu und Mobilität bei Lösung des Speicherproblems. Der Unterschied ist jedoch: Endlagerung kann man zur Not vertagen, CO2-Reduktion nicht.
H2O hat geschrieben:(01 Sep 2020, 13:53)
Der Betrieb von Atomkraftwerken war ein gefährlicher Irrtum, für den wir den Preis einer unsicheren Endlagerung zu entrichten haben. Schlimm genug; aber immer noch vernünftiger, als noch weitere Jahrzehnte Vermehrung dieser Abfälle.

Sie stellen eben Fragen, die es ohne diese Unvernunft nicht gäbe. Nun müssen wir das für uns Erträglichste daraus machen.
Erklär doch mal, warum deiner Meinung nach die Abfälle aus 100 Jahren Kernenergie schwerer zu entsorgen wären als die eh schon vorhanden aus 50 Jahren.
Wenn wir zum Beispiel wie in Gorleben 820 Meter tief bohren und der Schacht 8 Meter breit ist, dann hat allein dieser Schacht ein Volumen von 41209 Kubikmetern. ALLER JEMALS anfallende hochradioaktiver Müll wird auf 27000 Kubikmeter geschätzt, nicht einmal dieses Schachtvolumen. Die Wahrscheinlichkeit, das das Endlager am Ende am Platzmangel scheitert, ist praktisch null.
H2O hat geschrieben:(01 Sep 2020, 14:23)

Dieses "entweder-oder" geht in eine verhängnisvolle Richtung, weil es uns vor die Wahl zwischen Pest und Cholera stellt. Nach derzeitiger Erkenntnislage werden wir uns auf grüne Energien um zu stellen haben, weil davon keine existenzbedrohenden Gefahren ausgehen. Und gleich vorweg sind wir als Menschheit auch genötigt, mit der verfügbaren Energie sparsam um zu gehen.

Diese unbequeme Botschaft schmerzt besonders, weil wir mit den fossilen Brennstoffen noch weitere 300 Jahre ausreichend Energie bereitstellen könnten. Nur würden wir damit unseren Planeten unbewohnbar machen. Damals hieß es: "Wir vergiften unseren Planeten mit den Abgasen." Heute wird plausibler festgestellt, daß wir durch die Abgase aus der Kohleverbrennung eine Erderwärmung herbei führen, die sich schon heute ankündigt.

Die Hinweise sind aber keineswegs neu; sie wurden schon vor fast 20 Jahren sehr eingehend in der Studie "Zukunftsfähiges Deutschland in einer globalisierten Welt" besprochen. Damals wußten wir so manches noch nicht, wodurch unser Weg in die Wasserstoffwirtschaft gelingen sollte. Da sind wir heute weiter.

Ich sehe überhaupt keinen Sinn darin, hier einen Streit zu beginnen, ob es besser oder schlechter ist, Atomkraftwerke anstelle der Kohlekraftwerke zu betreiben. Die müssen beide so schnell wie irgend machbar stillgelegt werden, indem wir grüne Energien bereit stellen.

Nachdem wir nun gelernt haben, daß die Erderwärmung zu wirken beginnt, muß ich gestehen, daß man schneller die Kohlekraft hätte stilllegen sollen. Nun existiert ein Ausstiegsplan bis 2050. Seine Geschäftsgrundlage ist der industrielle Wandel, der eben technisch und sozial nicht in wenigen Jahren vollzogen werden kann.

Wem hilft es, wenn wir hier diskutieren, welche Partei die Kernkraft eher fördert als jede andere Partei? Die Sache mit Pest und Cholera hatten wir weiter oben schon!
Die Realität ist doch: Fast alle Entscheidungen sind zwischen Pest und Cholera. Kaum eine Option hat keine Nachteile, und ein großer Eingriff hat mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit auch große Nachteile. Ich sehe einfach nicht die Logik, nicht die Verantwortung und nicht die Moral, wenn wir aus Trotz, nicht das kleinere Übel wählen zu wollen, uns für das größere entscheiden,
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Re: Welche Partei ist am besten für Proponenten der Kernkraft?

Beitrag von lemonitor »

Ich bin für keine Partei- aber für einen (vernünftigen) Diskurs für Zukunftsperspektiven. Kernenergie gehört nicht zu den Zukunftsperspektiven.
Wenn Ignoranten die Spitze erklimmen, beginnt ein Wettkampf in Dummheit. Parkinson stellt den wohl beliebtesten Mythos der Wirtschaft in Frage: Den, dass alle Akteure sich rational verhalten.
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Re: Welche Partei ist am besten für Proponenten der Kernkraft?

Beitrag von Kamikaze »

Perkeo hat geschrieben:(01 Sep 2020, 15:14)
Ich sehe einfach nicht die Logik, nicht die Verantwortung und nicht die Moral, wenn wir aus Trotz, nicht das kleinere Übel wählen zu wollen, uns für das größere entscheiden,
Ich sehe einfach nicht die Logik, wie Sie darauf kommen, dass erneuerbare Energien das größere Übel sein sollen. (Dass Kohlekraft nur eine Lobbyismus-getriebene Krücke zu immensen Kosten ist, wurde hier ja schon mehrfach dargelegt - daher gehe ich davon aus, dass Sie das nicht meinen.)
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Re: Welche Partei ist am besten für Proponenten der Kernkraft?

Beitrag von Perkeo »

Kamikaze hat geschrieben:(01 Sep 2020, 15:39)

Ich sehe einfach nicht die Logik, wie Sie darauf kommen, dass erneuerbare Energien das größere Übel sein sollen. (Dass Kohlekraft nur eine Lobbyismus-getriebene Krücke zu immensen Kosten ist, wurde hier ja schon mehrfach dargelegt - daher gehe ich davon aus, dass Sie das nicht meinen.)
WENN wir Kernenergie durch Erneuerbare ersetzen würden, wäre ich auch dafür. Tun wir aber nicht. Wir vertagen den längst überfälligen Kohleausstieg noch um 18 Jahre und die komplette Dekarbonisierung auf den St Nimmerleinstag. Das ist die Realität.

Dieses ganze Gerede von „Erneuerbare statt Atom“ ist ein reines Strohmann-Argument. Wir werden in planbarer Zukunft noch Kohle, Gas, Öl oder eben Kernenergie für Grundlast und für die vollständige Deckung unseres Energiebedarfs brauchen.

Das Versprechen, in ferner Zukunft etwas Perfektes zum Laufen zu bringen, ist keine Entschuldigung, jahrzehntelang nichts Gutes zustande zu bringen.
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Re: Welche Partei ist am besten für Proponenten der Kernkraft?

Beitrag von Kamikaze »

Perkeo hat geschrieben:(01 Sep 2020, 16:02)
Das Versprechen, in ferner Zukunft etwas Perfektes zum Laufen zu bringen, ist keine Entschuldigung, jahrzehntelang nichts Gutes zustande zu bringen.
Das gilt für die Atomenergie ebenso.
Und in Sachen Kohleverstromung stimme ich Ihnen zu. Diese Langsamkeit schmerzt. Ist aber offenbar von der Mehrheit der Deutschen gewollt.
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Re: Welche Partei ist am besten für Proponenten der Kernkraft?

Beitrag von imp »

Perkeo hat geschrieben:(01 Sep 2020, 13:36)

Ich stimme zu, dass - WENN wir den Ausstieg aus fossilen Energieträgern auf unbestimmte Zeit vertagen - wir keine Kernkraftwerke brauchen. Ich bezweifle nur, dass Kohle statt Kernenergie eine gute Idee ist. Auch dann nicht, wenn man nach “nur” zwei weiteren Jahrzehnten auch mal aus der Kohle aussteigen will.
Zeig mir die Studie, die Kohle als weniger gefährlich als Kernenergie ausweist, und ich werde auch „Atomgegner“
Braunkohle spielt in der Stromerzeugung nur noch eine geringe Rolle von unter 15 Prozent, Steinkohle sogar unter 6 Prozent. Atomkraft spielt in erster Linie beim Strom noch eine kleine Rolle. Die ganze Diskussion "Kohle statt Kernenergie" ist letztlich eine Diskussion um ein Fünftel und lenkt vom Gesamtbild ab.
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Re: Welche Partei ist am besten für Proponenten der Kernkraft?

Beitrag von H2O »

Wir werden in planbarer Zukunft noch Kohle, Gas, Öl oder eben Kernenergie für Grundlast und für die vollständige Deckung unseres Energiebedarfs brauchen.
Weitgehend richtig. Und dennoch haben wir keine andere Wahl. Halten wir uns vor Augen, daß der Wandel in 30 Jahren vollzogen sein wird. Also in einer Generation unserer Gesellschaft. Ich halte das für eine bärenstarke soziale und wirtschaftliche Leistung.
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Re: Welche Partei ist am besten für Proponenten der Kernkraft?

Beitrag von Perkeo »

imp hat geschrieben:(01 Sep 2020, 16:49)

Braunkohle spielt in der Stromerzeugung nur noch eine geringe Rolle von unter 15 Prozent, Steinkohle sogar unter 6 Prozent. Atomkraft spielt in erster Linie beim Strom noch eine kleine Rolle. Die ganze Diskussion "Kohle statt Kernenergie" ist letztlich eine Diskussion um ein Fünftel und lenkt vom Gesamtbild ab.
Das ist doch ein schlechter Witz. Wenn ich per Gesetz die Stilllegung von Windrädern erzwinge, spielen die danach auch „keine“ Rolle mehr.
Kernenergie reicht auch jetzt noch, die Kohle nahezu zu halbieren. Mitte der 90er hatten wir etwa 30% Kernenergie, und dabei ist der ursprünglich geplante Zubau noch nicht einmal mitgerechnet. Wie du richtig ausführst, hätte das gereicht um JETZT schon die Kohle UND teilweise Erdgas zu ersetzen.
Dazu kommt dann noch die Elektrifizierung der Mobilität, der Heizung und Prozesswärme. Das alles wurde um Jahrzehnte verschoben. Stattdessen haben wir fast doppelt so viel pro Kopf CO2-Ausstoß wie Frankreich.
Endlager brauchen wir immer noch - da ändert sich wenig bis gar nichts. Und ob die Wahrscheinlichkeit eines Reaktorunfalls wirklich gesenkt wurde mit der Strategie, die Sicherheit nur durch Abschaltung und nicht durch Nachrüstung zu gewährleisten - da habe ich meine Zweifel.
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Re: Welche Partei ist am besten für Proponenten der Kernkraft?

Beitrag von Perkeo »

H2O hat geschrieben:(01 Sep 2020, 20:09)

Weitgehend richtig. Und dennoch haben wir keine andere Wahl. Halten wir uns vor Augen, daß der Wandel in 30 Jahren vollzogen sein wird. Also in einer Generation unserer Gesellschaft. Ich halte das für eine bärenstarke soziale und wirtschaftliche Leistung.
So etwas zu TATSÄCHLICH zu machen wäre eine bärenstarke soziale und wirtschaftliche Leistung. Nach 20 Jahren und hunderten Milliarden an Kosten immer noch 9,15 Tonnen CO2 pro Person und Jahr sind keine.
Wir müssen ehrlicher werden bei der Manöverkritik, sonst werden wir die Energiewende mit Sicherheit an die Wand fahren.
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Re: Welche Partei ist am besten für Proponenten der Kernkraft?

Beitrag von imp »

Perkeo hat geschrieben:(01 Sep 2020, 20:29)

Das ist doch ein schlechter Witz. Wenn ich per Gesetz die Stilllegung von Windrädern erzwinge, spielen die danach auch „keine“ Rolle mehr.
Kernenergie reicht auch jetzt noch, die Kohle nahezu zu halbieren. Mitte der 90er hatten wir etwa 30% Kernenergie, und dabei ist der ursprünglich geplante Zubau noch nicht einmal mitgerechnet. Wie du richtig ausführst, hätte das gereicht um JETZT schon die Kohle UND teilweise Erdgas zu ersetzen.
Das ist aber nicht das, was wir wollen. Wir haben bereits viel Kohle ersetzt und die meisten Atomkraftwerke.
Dazu kommt dann noch die Elektrifizierung der Mobilität, der Heizung und Prozesswärme.
Das Batterieauto ist jetzt fast 12 Jahre massiv finanziell gefördert worden und doch weiß kein Mensch, wie man davon den Weltbedarf an Autos bedienen soll. Elektrisch getriebene Verbrenner - teilweise ohne Ladetechnik oder nur mit minimaler Ladeeinrichtung - sind dagegen recht erfolgreich. Wir werden weiter Brennstoffe in vielen Autos mitführen, möglicherweise bevorzugt Gase. Atomreaktoren dagegen eher nicht.
Endlager brauchen wir immer noch - da ändert sich wenig bis gar nichts. Und ob die Wahrscheinlichkeit eines Reaktorunfalls wirklich gesenkt wurde mit der Strategie, die Sicherheit nur durch Abschaltung und nicht durch Nachrüstung zu gewährleisten - da habe ich meine Zweifel.
Die Atomreaktoren werden bis zum Abbau noch lange Probleme bereiten, wohl bis in die 40er Jahre - und das, obwohl gerade die bis zuletzt bestehenden Sicherungspflichten diese Technik unattraktiv teuer gemacht haben.

Weltweit geht es mit EE vorwärts, mal langsamer und mal schneller, mal per Gesetz und mal aus Initiative und Wirtschaftlichkeit. Allein von Januar bis August 2020 wurde in Frankreich deutlich mehr Solarstrom erzeugt als im ganzen Jahr 2019. Der Anteil der Atomkraft an der Stromerzeugung im Frankreich sinkt - vor 5 Jahren fast 77 Prozent, 2019 um 70 Prozent. Es ist auch dort eine Austragstechnik und Neubauten dienen vor allem der Überbrückung, weil die Abschaltungen die 2035 auf 50 Prozent bereits beschlossen sind und man sich nicht so sicher ist, ob nicht ein paar kurzfristig ebenfalls abgeschaltet werden müssen.
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Re: Welche Partei ist am besten für Proponenten der Kernkraft?

Beitrag von H2O »

Perkeo hat geschrieben:(01 Sep 2020, 20:47)

So etwas zu TATSÄCHLICH zu machen wäre eine bärenstarke soziale und wirtschaftliche Leistung. Nach 20 Jahren und hunderten Milliarden an Kosten immer noch 9,15 Tonnen CO2 pro Person und Jahr sind keine.
Wir müssen ehrlicher werden bei der Manöverkritik, sonst werden wir die Energiewende mit Sicherheit an die Wand fahren.
Fordern kann man ganz viel; gegen politische Widerstände durchsetzen, das ist die Kunst. In 2050 sollte das Zwischenergebnis zu besichtigen sein. Natürlich müssen wir als Gesellschaft aufpassen, daß nicht immer neue Ausflüchte das Ziel in weitere Ferne rücken.

Durchaus denkbar, daß durch gute Zwischenerfolge die Energiewende noch weiteren Schwung gewinnt.
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Re: Welche Partei ist am besten für Proponenten der Kernkraft?

Beitrag von Tom Bombadil »

Perkeo hat geschrieben:(01 Sep 2020, 20:47)

Wir müssen ehrlicher werden bei der Manöverkritik, sonst werden wir die Energiewende mit Sicherheit an die Wand fahren.
Die klebt schon längst an der Wand. Es wurden weit über 100 Mrd. € verprasst und trotzdem werden nur 15% der Primärenergiebedarfes durch EE gedeckt.
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Re: Welche Partei ist am besten für Proponenten der Kernkraft?

Beitrag von lemonitor »

Perkeo hat geschrieben:(01 Sep 2020, 16:02)

WENN wir Kernenergie durch Erneuerbare ersetzen würden, wäre ich auch dafür. Tun wir aber nicht. Wir vertagen den längst überfälligen Kohleausstieg noch um 18 Jahre und die komplette Dekarbonisierung auf den St Nimmerleinstag. Das ist die Realität.

Dieses ganze Gerede von „Erneuerbare statt Atom“ ist ein reines Strohmann-Argument. Wir werden in planbarer Zukunft noch Kohle, Gas, Öl oder eben Kernenergie für Grundlast und für die vollständige Deckung unseres Energiebedarfs brauchen.

Das Versprechen, in ferner Zukunft etwas Perfektes zum Laufen zu bringen, ist keine Entschuldigung, jahrzehntelang nichts Gutes zustande zu bringen.
Die Wahrheit ist noch viel schlimmer: Wir werden Energie sparen müssen. Aber das will erst recht keiner wahrhaben.
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Re: Welche Partei ist am besten für Proponenten der Kernkraft?

Beitrag von Tom Bombadil »

lemonitor hat geschrieben:(04 Sep 2020, 05:25)

Die Wahrheit ist noch viel schlimmer: Wir werden Energie sparen müssen.
Das kommt ganz automatisch mit dem wirtschaftlichen Niedergang.
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