Gauck verurteilt "Intoleranz der Guten" als antipluralistisch

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Musterdemokrat
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Gauck verurteilt "Intoleranz der Guten" als antipluralistisch

Beitrag von Musterdemokrat »

Gauck hat sich zur Kritik an seiner Aussage in einem Interview mit dem Spiegel geäussert, wonach er mehr Toleranz für rechts fordert. Gegenüber t-online.de sagte Gauck dazu, hierzulande ginge es weniger um Debatten, sondern
um die Sicherung alter Denkweisen und Milieusicherheiten.
Stimmt, aber ob es was hilft, wenn ein Bundespräsident und damit der höchste Repräsentant des Staates mahnt, die Zöpfe der antipluralistischen Altlinken abzuschneiden? Vermutlich beißt er nicht nur bei diesen Betonköpfen auf Granit. Gauck rät den noch nicht merkbefreiten Demokraten zur "kämpferischen Intoleranz", die andere Meinungen gelten liesse, auch wenn sie sie bekämpft. Denn:
Die Intoleranz der Guten [..] schließt andere Meinungen häufig aus dem Diskurs aus oder sucht sogar zu verhindern, dass sie überhaupt geäußert werden: etwa durch Störung von Vorlesungen, den Ausschluss bestimmter Diskussionsteilnehmer oder die Entfernung eines missliebigen Gedichtes. Kämpferische Toleranz verteidigt also die Pluralität, Intoleranz auch der Guten aber schränkt Pluralität ein.
Konnte man vor Jahrzehnten bereits in "Die Diktatur der Guten" von Klaus J. Groth nachlesen.

Quelle: https://www.t-online.de/nachrichten/deu ... htun-.html
Woppadaq
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Re: Gauck verurteilt "Intoleranz der Guten" als antipluralistisch

Beitrag von Woppadaq »

Hachja, Gauck, der Erfinder der Gauck-Behörde, und damit jemand, der hervorragend ins ostdeutsche AfD-Profil passt.

Als es um den Sturz des SED-Regimes ging, fand er die "Intoleranz der Guten" aber gar nicht so schlecht.
Musterdemokrat
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Re: Gauck verurteilt "Intoleranz der Guten" als antipluralistisch

Beitrag von Musterdemokrat »

Woppadaq hat geschrieben:(20 Jun 2019, 06:30)

Hachja, Gauck, der Erfinder der Gauck-Behörde, und damit jemand, der hervorragend ins ostdeutsche AfD-Profil passt.

Als es um den Sturz des SED-Regimes ging, fand er die "Intoleranz der Guten" aber gar nicht so schlecht.
Gauck hat meinen Respekt, im Gegensatz zu solchen Moskautreuen, wie Gysi. Die DDR war undemokratischer Sondermüll der restlos beseitigt werden musste. Dass Gauck daran aktiv mitgearbeitet hat, spricht für ihn. Man muss schon arg verwirrt sein, eine Verbindung zwischen der Gauck-Behörde und der Afd zu sehen.
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Tom Bombadil
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Re: Gauck verurteilt "Intoleranz der Guten" als antipluralistisch

Beitrag von Tom Bombadil »

Es war klar, dass Gauck wegen dieser Äußerung von den üblichen Verdächtigen als Rächter gebrandmarkt werden würde, dass sie ihn damit vollumfänglich bestätigen, merken diese Subjekte offensichtlich nicht.
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Re: Gauck verurteilt "Intoleranz der Guten" als antipluralistisch

Beitrag von Senexx »

Musterdemokrat hat geschrieben:(20 Jun 2019, 09:35)

Gauck hat meinen Respekt, im Gegensatz zu solchen Moskautreuen, wie Gysi. Die DDR war undemokratischer Sondermüll der restlos beseitigt werden musste. Dass Gauck daran aktiv mitgearbeitet hat, spricht für ihn. Man muss schon arg verwirrt sein, eine Verbindung zwischen der Gauck-Behörde und der Afd zu sehen.
Nun ja. Er wollte in einem Gerichtsstreit verbieten lassen, dass man ihn als "Begünstiger der Stasi" bezeichnete.

Er hätte niemals Bundespräsident werden dürfen.

Evangelische Pastoren sollten überhaupt keine Staatsämter übernehmen dürfen.

Schon allein wegen der historischen Verstrickung der Evangelen in die Nazizeit.
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Re: Gauck verurteilt "Intoleranz der Guten" als antipluralistisch

Beitrag von Woppadaq »

Tom Bombadil hat geschrieben:(20 Jun 2019, 10:30)

Es war klar, dass Gauck wegen dieser Äußerung von den üblichen Verdächtigen als Rächter gebrandmarkt werden würde, dass sie ihn damit vollumfänglich bestätigen, merken diese Subjekte offensichtlich nicht.
Oha, wenn man jemanden bescheinigt, rechts zu sein, ist das also schon "die Intoleranz der Guten"?
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Tom Bombadil
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Re: Gauck verurteilt "Intoleranz der Guten" als antipluralistisch

Beitrag von Tom Bombadil »

Woppadaq hat geschrieben:(20 Jun 2019, 11:37)

Oha, wenn man jemanden bescheinigt, rechts zu sein, ist das also schon "die Intoleranz der Guten"?
Weil mittlerweile jedem, der nicht stramm im linken Meinungsmainstream mitmarschiert, bescheinigt wird, rächts zu sein.
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Re: Gauck verurteilt "Intoleranz der Guten" als antipluralistisch

Beitrag von Sören74 »

Senexx hat geschrieben:(20 Jun 2019, 10:42)

Nun ja. Er wollte in einem Gerichtsstreit verbieten lassen, dass man ihn als "Begünstiger der Stasi" bezeichnete.

Er hätte niemals Bundespräsident werden dürfen.

Evangelische Pastoren sollten überhaupt keine Staatsämter übernehmen dürfen.

Schon allein wegen der historischen Verstrickung der Evangelen in die Nazizeit.
Also bei dem Inhalt fällt es mir ausgesprochen schwer, tolerant gegenüber Rechten zu sein. :p Darf man wenigstens über sie lachen?
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Re: Gauck verurteilt "Intoleranz der Guten" als antipluralistisch

Beitrag von BlueMonday »

Woppadaq hat geschrieben:(20 Jun 2019, 06:30)

Hachja, Gauck, der Erfinder der Gauck-Behörde, und damit jemand, der hervorragend ins ostdeutsche AfD-Profil passt.
.
Die Gauckbehörde dürfte so gut wie in jedes "ostdeutsche Profil" passen, bis auf das der unverbesserlichen Genossen und Ostalgiker und jener freilich, die damals selber bei "der Firma" waren und ihren Mitmenschen zusetzten.
Aber diesen Menschen wurde Gott sei Dank durch die Revolution das Handwerk gelegt. Es bleibt zu hoffen, dass deren schändliches Treiben durch diese Behörde für immer dokumentiert bleibt, trotz der damals leider zahlreich vernichteten Dokumente.
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Re: Gauck verurteilt "Intoleranz der Guten" als antipluralistisch

Beitrag von DarkLightbringer »

Gaucki hat immer wieder Impulse parat, die einer Diskussion wert sind.
Es sei nur mal daran erinnert, wie er zartfühlend meinte, eine Politik des Heraushaltens oder Wegsehens gehe unter Umständen auch mit Veränderungen einher.

Zur Sache selbst: Wir brauchen beides - die Diskursfähigkeit einerseits, die Konsequenz andererseits.
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Re: Gauck verurteilt "Intoleranz der Guten" als antipluralistisch

Beitrag von Woppadaq »

Tom Bombadil hat geschrieben:(20 Jun 2019, 11:57)

Weil mittlerweile jedem, der nicht stramm im linken Meinungsmainstream mitmarschiert, bescheinigt wird, rächts zu sein.
Manche Leute haben aber auch rechte Ansichten. Warum soll man das nicht benennen dürfen?
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Re: Gauck verurteilt "Intoleranz der Guten" als antipluralistisch

Beitrag von Musterdemokrat »

Woppadaq hat geschrieben:(20 Jun 2019, 16:19)

Manche Leute haben aber auch rechte Ansichten. Warum soll man das nicht benennen dürfen?
Solange man nicht reflexartig zum Kampf gegen rechts bläst. Probleme für die freiheitliche demokratische Grundordnung entstehen wohl kaum durch Steinbach, Otte oder völkischen Spinnern wie Höcke, sondern dadurch, daß man meint, den Kampf gegen sie nicht ausschliesslich politisch im Meinungskampf führen, sondern auch Mittel anzuwenden, die dem Geist der Verfassung widersprechen. Ich glaube eh, die Debatte um rechts ist typisch deutsch. Dass sie so hysterisch geführt wird, bestätigt im Grunde nur Gauck. Und dass Deutschland eben ein demokratisches Entwicklungsland ist, in dem mit Menschen wie Tauber, die das demokratische Einmaleins gar nicht kapiert haben, Generalsekretär der grössten Volkspartei werden können.
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Re: Gauck verurteilt "Intoleranz der Guten" als antipluralistisch

Beitrag von Odin1506 »

Musterdemokrat hat geschrieben:(20 Jun 2019, 09:35)

Gauck hat meinen Respekt, im Gegensatz zu solchen Moskautreuen, wie Gysi. Die DDR war undemokratischer Sondermüll der restlos beseitigt werden musste. Dass Gauck daran aktiv mitgearbeitet hat, spricht für ihn. Man muss schon arg verwirrt sein, eine Verbindung zwischen der Gauck-Behörde und der Afd zu sehen.
Meinst du etwa dass das heutige Deutschland demokratisch ist?
Ich bin keine Signatur, ich putze hier nur!!! :p
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Re: Gauck verurteilt "Intoleranz der Guten" als antipluralistisch

Beitrag von DarkLightbringer »

Odin1506 hat geschrieben:(20 Jun 2019, 17:19)

Meinst du etwa dass das heutige Deutschland demokratisch ist?
Eher als das frühere.
;)
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Tom Bombadil
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Re: Gauck verurteilt "Intoleranz der Guten" als antipluralistisch

Beitrag von Tom Bombadil »

Woppadaq hat geschrieben:(20 Jun 2019, 16:19)

Manche Leute haben aber auch rechte Ansichten. Warum soll man das nicht benennen dürfen?
Das muss man sogar, aber man sollte das nicht mit der Gießkanne tun und jeden damit belegen, dessen Meinung einem nicht in den Kram passt. Nach den Worten sprechen die Taten und da finde ich es angesichts der neuesten schlimmen Ereignisse deutlich besser, wenn man miteinander redet anstatt sich gegenseitig abzumurksen.
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Re: Gauck verurteilt "Intoleranz der Guten" als antipluralistisch

Beitrag von Woppadaq »

BlueMonday hat geschrieben:(20 Jun 2019, 14:29)

Die Gauckbehörde dürfte so gut wie in jedes "ostdeutsche Profil" passen, bis auf das der unverbesserlichen Genossen und Ostalgiker und jener freilich, die damals selber bei "der Firma" waren und ihren Mitmenschen zusetzten.
Um die Behörde gings mir gar nicht. Die heisst ja heutzutage Jahn-, zwischendurch auch mal Birthler-Behörde. Und Marianne Birthler hat die Behörde weit unaufgeregter und neutraler geführt als Gauck, was wohl auch damit zusammenhängt, dass sie familiär selbst betroffen war.

Grundsätzlich würd ich Gauck ja recht geben, dass man mehr miteinander reden sollte als sich niederzuschreien. Nur gehört er selbst eben eher zum Profil derjenigen, die erst mal anklagen, anstatt das Gespräch zu suchen. Dass er vor Gericht mit seinen Anschuldigungen gegen Manfred Stolpe eine Niederlage erlitt, zegt mir jedenfalls, dass er es mit der rationalen Aufarbeitung nicht so genau genommen hat. Gegen den Gegner ist offensichtlich alles erlaubt.

Und das ist dann schon leichtes AfD-Profil. Zugegeben, in seiner Behörde tummelten sich genügend Leute, die vom miteinander reden überhaupt gar nichts hielten und die SED am liebsten in einer Linie mit der NSDAP sahen. Im Vergleich dazu mag er gelassener wirken. Aber schon bemerkenswert, dass er Intoleranz vor allen links verortet.
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Re: Gauck verurteilt "Intoleranz der Guten" als antipluralistisch

Beitrag von Woppadaq »

Musterdemokrat hat geschrieben:(20 Jun 2019, 16:38)

Ich glaube eh, die Debatte um rechts ist typisch deutsch.
Nunja, in der Intensität ist sie tatsächlich deutsch. Halt ich, aufgrund unserer Vergangenheit, aber auch für angebracht.

Immerhin haben wir so bisher die wirklich Rechten in Schach gehalten.
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Re: Gauck verurteilt "Intoleranz der Guten" als antipluralistisch

Beitrag von Musterdemokrat »

Woppadaq hat geschrieben:(20 Jun 2019, 18:54)

Nunja, in der Intensität ist sie tatsächlich deutsch. Halt ich, aufgrund unserer Vergangenheit, aber auch für angebracht.

Immerhin haben wir so bisher die wirklich Rechten in Schach gehalten.
Mir ist die Debatte ziemlich wurscht, Hauptsache die intoleranten Guten fangen nicht an, undemokratische Dinge zu tun. Wenn sie einen großen Misthaufen bauen, wie mit ihrer Flüchtlingspolitik, auf dem nun die politische Konkurrenz gedeiht, sollen sie nicht versuchen, diese zu unterdrücken. Den politischen Preis für ihre grenzenlose Dummheit muss die CDU schön selbst bezahlen. :p
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Re: Gauck verurteilt "Intoleranz der Guten" als antipluralistisch

Beitrag von firlefanz11 »

Musterdemokrat hat geschrieben:(20 Jun 2019, 09:35)

Gauck hat meinen Respekt, im Gegensatz zu solchen Moskautreuen, wie Gysi. Die DDR war undemokratischer Sondermüll der restlos beseitigt werden musste. Dass Gauck daran aktiv mitgearbeitet hat, spricht für ihn. Man muss schon arg verwirrt sein, eine Verbindung zwischen der Gauck-Behörde und der Afd zu sehen.
Oder ein alter Ossi, der der alten Deh Deh Örr und ihrem Erich immer noch nach hängt...
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Re: Gauck verurteilt "Intoleranz der Guten" als antipluralistisch

Beitrag von firlefanz11 »

Senexx hat geschrieben:(20 Jun 2019, 10:42)
Evangelische Pastoren sollten überhaupt keine Staatsämter übernehmen dürfen.
Schon allein wegen der historischen Verstrickung der Evangelen in die Nazizeit.
Mit dieser Argumentation hätte Merkel als Pastorentochter auch kein Kanzler werden dürfen... ;)
Wichtiger ist, dass wegen Trennung von Staat u. Kirche Gauck kein Staatsamt hätte bekommen dürfen.
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Senexx

Re: Gauck verurteilt "Intoleranz der Guten" als antipluralistisch

Beitrag von Senexx »

firlefanz11 hat geschrieben:(21 Jun 2019, 11:09)

Mit dieser Argumentation hätte Merkel als Pastorentochter auch kein Kanzler werden dürfen... ;)
Habe ich doch immer gesagt.

Die ehemalige FDJ-Funktionärin zur Kanzlerin gemacht zu haben, werde ich der CDU nie verzeihen.
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Re: Gauck verurteilt "Intoleranz der Guten" als antipluralistisch

Beitrag von firlefanz11 »

Senexx hat geschrieben:(21 Jun 2019, 11:15)

Die ehemalige FDJ-Funktionärin zur Kanzlerin gemacht zu haben, werde ich der CDU nie verzeihen.
Genau DAS wiegt auch deutlich schwerer... Was dabei raus kommt sieht man ja. Massiver politischer Linksruck, und deutsche Wirtschaft am Abgrund...
Vllt wars ja der Masterplan der Sozialisten wenn sie schon selbst nicht an die Macht kommen so jemanden in die CDU einzuschleusen... :? :eek: ;)
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Re: Gauck verurteilt "Intoleranz der Guten" als antipluralistisch

Beitrag von Sören74 »

firlefanz11 hat geschrieben:(21 Jun 2019, 11:24)

Genau DAS wiegt auch deutlich schwerer... Was dabei raus kommt sieht man ja. Massiver politischer Linksruck, und deutsche Wirtschaft am Abgrund...
Wirtschaftlicher Abgrund? In welcher Welt denn?
Senexx

Re: Gauck verurteilt "Intoleranz der Guten" als antipluralistisch

Beitrag von Senexx »

firlefanz11 hat geschrieben:(21 Jun 2019, 11:24)

Genau DAS wiegt auch deutlich schwerer... Was dabei raus kommt sieht man ja. Massiver politischer Linksruck, und deutsche Wirtschaft am Abgrund...
Vllt wars ja der Masterplan der Sozialisten wenn sie schon selbst nicht an die Macht kommen so jemanden in die CDU einzuschleusen... :? :eek: ;)
Dass Merkel mit der Freiheit und dem Westen fremdelt, ist nicht zu übersehen.

Sie war eine der großen Fehlleistungen von Kohl. Er hat das am Ende dann ja selbst erfahren

Ich habe mich damals schon aufgeregt, als er sie ins Kabinett geholt hat. Man konnte da aber noch nicht wissen, dass sie eine so brutale Machtmenschin ist und sich als Abrissbirne betätigen würde.
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Re: Gauck verurteilt "Intoleranz der Guten" als antipluralistisch

Beitrag von Sören74 »

Senexx hat geschrieben:(21 Jun 2019, 11:28)
Man konnte da aber noch nicht wissen, dass sie eine so brutale Machtmenschin ist und sich als Abrissbirne betätigen würde.
Achso, das ist also das Problem gewesen, sie ist ein Machtmensch. Ja klar, dass das an das Ego so mancher männlichen Politiker geht. ;) Wie hieß es so schön über Maggie Thatcher, sie war der einzige Mann im Kabinett.
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Marmelada
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Re: Gauck verurteilt "Intoleranz der Guten" als antipluralistisch

Beitrag von Marmelada »

https://www.t-online.de/nachrichten/deu ... htun-.html
Nicht hinnehmbar ist allerdings, dass in dieser Partei verkappte Nazis aktiv sind und gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit geduldet wird. Allerdings schließe ich nicht aus, dass sich die Partei zwar betont national, aber doch demokratisch entwickelt –
Mit dieser Einschätzung steht er außerhalb des AfD-Universums ganz alleine. Vielleicht sollte er sich mal mit dieser Partei beschäftigen.
auch wenn sie für mich immer noch verzopft und retro wäre.
"retro" :rolleyes:
So oder so, ich halte es augenblicklich für problematisch, dass man der AfD den Bundestagsvizepräsidenten versagt.
Ich halte es für problematisch, dass die überhaupt im Bundestag sitzen.
In Fällen offenkundiger Intoleranz allerdings, etwa bei völkischen und fremdenfeindlichen Positionen in dieser Partei, haben Demokraten unmissverständlich und entschieden zu widersprechen.
Zu gütig.

Am besten geht er mal mit gutem Beispiel voran und debattiert mit Bernd Höcke über die erinnerungspolitische Wende oder mit Gauland über fachgerechte Entsorgung und Vogelschisse, anstatt durch die Talkshows zu tingeln und sein Buch zu bewerben.
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Re: Gauck verurteilt "Intoleranz der Guten" als antipluralistisch

Beitrag von Zunder »

"Kämpferische Toleranz lässt andere Meinungen gelten, auch wenn sie sie bekämpft. Die Intoleranz der Guten hingegen schließt andere Meinungen häufig aus dem Diskurs aus oder sucht sogar zu verhindern, dass sie überhaupt geäußert werden: etwa durch Störung von Vorlesungen, den Ausschluss bestimmter Diskussionsteilnehmer oder die Entfernung eines missliebigen Gedichtes. Kämpferische Toleranz verteidigt also die Pluralität, Intoleranz auch der Guten aber schränkt Pluralität ein."
https://www.t-online.de/nachrichten/deu ... htun-.html

Manchmal hat auch ein evangelischer Pfarrer recht.
Sogar wenn er Joachim Gauck heißt.

Allerdings sind die Guten immer nur die selbsterklärten Guten.
Ob rechts, links, mittig, religiös, säkular, vegan, völkisch, alternativ, traditionell, autonom, individualistisch oder sonstwie bullshittig gepolt, spielt überhaupt keine Rolle.
Zuletzt geändert von Zunder am Freitag 21. Juni 2019, 23:33, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Gauck verurteilt "Intoleranz der Guten" als antipluralistisch

Beitrag von Schlettow »

Marmelada hat geschrieben:(21 Jun 2019, 19:36)
Ich halte es für problematisch, dass die überhaupt im Bundestag sitzen.
Wenn die CDU nicht zu einem rot-grünen Sammelbecken geworden wäre, gäbe es die AfD gar nicht.
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Re: Gauck verurteilt "Intoleranz der Guten" als antipluralistisch

Beitrag von Ein Terraner »

Musterdemokrat hat geschrieben:(18 Jun 2019, 13:27)

Gauck hat sich zur Kritik an seiner Aussage in einem Interview mit dem Spiegel geäussert, wonach er mehr Toleranz für rechts fordert.
Hurra, mehr Toleranz für Intoleranz. Was will man mehr ?
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Re: Gauck verurteilt "Intoleranz der Guten" als antipluralistisch

Beitrag von Marmelada »

Es gab in den vergangenen Jahren doch diverse Gesprächsrunden mit Pegidisten und besorgten Bürgern. Was hat es gebracht? Die AfD ist stärkste Kraft in diesen Gebieten. Letztes Jahr hat Bernd Höcke seine faschistoiden Träume in Buchform auf der Frankfurter Buchmesse vorgestellt und beworben. Wie will Gauck dieses hohe Maß an Toleranz noch steigern?

Markus Nierth, in dessen Vorgarten sich schon besorgte Bürger Arm in Arm mit Neonazis tummelten, sagt:

https://www.n-tv.de/politik/Verstaendni ... 94269.html
Ich glaube, dass viele vom Staat und in der Politik das sehr wohl wissen, dass es aber auch Schwachstellen gibt, wo Verletzungen vorhanden sind, gerade auch in Justiz und Polizei in manchen Gebieten. Und das ist natürlich kritisch, weil damit die Halsschlagader der Demokratie getroffen wird. Und das geht nicht. Und das viel Schlimmere, was mich entsetzt, ist, dass immer mehr scheinbar konservative Politiker sagen, man sollte mehr Verständnis für die Rechten aufbringen. Das ist grob falsch, damit lässt man die Räuber erst richtig ins Haus. Die Rechten werden keine Grenzen kennen, sie werden immer vorwärts schreiten und uns niederwalzen, bis sie ihre perversen Ziele erreicht haben. Wir müssen klare Grenzen setzen und ausschließen, denn damit wird auch der pöbelnde Mob und die, die noch Mitläufer sind, ermutigt, diese Rechtsterroristen voranzubringen und zu unterstützen. Und die führen ja eben nach ihrer perversen Idee einen Volkswillen aus. Und wenn jetzt sogar Politiker mehr Verständnis für Rechts aufbringen, kann das nicht sein, weil damit die Grundlagen unserer Demokratie und unseres Grundgesetzes eigentlich aufgegeben werden.
Und er meint, es wäre wichtiger, sich mit denjenigen zu solidarisieren, die aus dem rechtsextremen Milieu heraus bedroht werden.
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Re: Gauck verurteilt "Intoleranz der Guten" als antipluralistisch

Beitrag von Fliege »

Marmelada hat geschrieben:(21 Jun 2019, 23:07)
Es gab in den vergangenen Jahren doch diverse Gesprächsrunden mit Pegidisten und besorgten Bürgern. Was hat es gebracht?
Solche Gesprächsrunden sind doch keine Therapiesitzungen, und die Beteiligten an solchen Gesprächsrunden sind keine Patienten, die an einer Krankheit leiden. Gerade daher rät Gauck zur "Toleranz in Richtung rechts" und rät ab von "Intoleranz der Guten".
"Unsere Erde ist vielleicht ein Weibchen." – "Da der Mensch toll werden kann, so sehe ich nicht ein, warum es ein Weltsystem nicht auch werden kann" (Georg Christoph Lichtenberg).
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Re: Gauck verurteilt "Intoleranz der Guten" als antipluralistisch

Beitrag von Woppadaq »

Fliege hat geschrieben:(21 Jun 2019, 23:14)

Solche Gesprächsrunden sind doch keine Therapiesitzungen, und die Beteiligten an solchen Gesprächsrunden sind keine Patienten, die an einer Krankheit leiden.
Die Frage bleibt trotzdem: was hat es gebracht?
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Re: Gauck verurteilt "Intoleranz der Guten" als antipluralistisch

Beitrag von Bremer »

Woppadaq hat geschrieben:(21 Jun 2019, 23:18)

Die Frage bleibt trotzdem: was hat es gebracht?
Die Rechten wurden immer lauter, unverschämter und dreister, das hat es gebracht.
Skeptiker

Re: Gauck verurteilt "Intoleranz der Guten" als antipluralistisch

Beitrag von Skeptiker »

Zunder hat geschrieben:(21 Jun 2019, 21:27)
"Kämpferische Toleranz lässt andere Meinungen gelten, auch wenn sie sie bekämpft. Die Intoleranz der Guten hingegen schließt andere Meinungen häufig aus dem Diskurs aus oder sucht sogar zu verhindern, dass sie überhaupt geäußert werden: etwa durch Störung von Vorlesungen, den Ausschluss bestimmter Diskussionsteilnehmer oder die Entfernung eines missliebigen Gedichtes. Kämpferische Toleranz verteidigt also die Pluralität, Intoleranz auch der Guten aber schränkt Pluralität ein."
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Manchmal hat auch ein evangelischer Pfarrer recht.
Sogar wenn er Joachim Gauck heißt.

Allerdings sind die Guten immer nur die selbsterklärten Guten.
Ob rechts, links, mittig, religiös, säkular, vegan, völkisch, alternativ, traditionell, autonom, individualistisch oder sonstwie bullshittig gepolt spielt überhaupt keine Rolle.
Ja, erstaunlich. Als Bundespräsident fand ich ihn glücklos und ich bin nicht sein Fan. Aber hier hat er die Situation sehr gut wiedergegeben.
Skeptiker

Re: Gauck verurteilt "Intoleranz der Guten" als antipluralistisch

Beitrag von Skeptiker »

Bremer hat geschrieben:(21 Jun 2019, 23:22)
Die Rechten wurden immer lauter, unverschämter und dreister, das hat es gebracht.
Ja, genau wie ihre sich bedingenden Gegner von links. Nennt sich Polarisierung.
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Re: Gauck verurteilt "Intoleranz der Guten" als antipluralistisch

Beitrag von Fliege »

Woppadaq hat geschrieben:(21 Jun 2019, 23:18)
Die Frage bleibt trotzdem: was hat es gebracht?
Nein, diese Frage bleibt nicht, weil solche Gesprächsrunden keine Therapiesitzungen sind, sondern politische Streitgespräche, in denen es nicht darum geht, einen diskursiven Pseudo-Konsens (nach Habermas) herzustellen.
"Unsere Erde ist vielleicht ein Weibchen." – "Da der Mensch toll werden kann, so sehe ich nicht ein, warum es ein Weltsystem nicht auch werden kann" (Georg Christoph Lichtenberg).
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Re: Gauck verurteilt "Intoleranz der Guten" als antipluralistisch

Beitrag von Woppadaq »

Fliege hat geschrieben:(21 Jun 2019, 23:38)

Nein, diese Frage bleibt nicht, weil solche Gesprächsrunden keine Therapiesitzungen sind, sondern politische Streitgespräche, in denen es nicht darum geht, einen diskursiven Pseudo-Konsens (nach Habermas) herzustellen.
Was bitte ist der Sinn von politischen Streitgesprächen?
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Re: Gauck verurteilt "Intoleranz der Guten" als antipluralistisch

Beitrag von Fliege »

Skeptiker hat geschrieben:(21 Jun 2019, 23:31)
Ja, erstaunlich. Als Bundespräsident fand ich ihn glücklos und ich bin nicht sein Fan. Aber hier hat er die Situation sehr gut wiedergegeben.
Wäre Gauck mutig gewesen, hätte er, was er nun gesagt hat, vor vier Jahren gesagt und wäre ein großer Bundespräsident geworden wie Richard von Weizsäcker (8. Mai 1945 als "Tag der Befreiung", 1985) und Roman Herzog ("durch Deutschland muss ein Ruck gehen", 1997).
"Unsere Erde ist vielleicht ein Weibchen." – "Da der Mensch toll werden kann, so sehe ich nicht ein, warum es ein Weltsystem nicht auch werden kann" (Georg Christoph Lichtenberg).
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Re: Gauck verurteilt "Intoleranz der Guten" als antipluralistisch

Beitrag von Bremer »

Skeptiker hat geschrieben:(21 Jun 2019, 23:33)

Ja, genau wie ihre sich bedingenden Gegner von links. Nennt sich Polarisierung.
Mir ist nicht bekannt, dass sich Linke seit mittlerweile mehreren Jahren regelmäßig auf der Straße treffen, um lauthals ihrem Unmut gegenüber einem Teil der Bevölkerung oder missliebigen Politikern zu frönen.
Skeptiker

Re: Gauck verurteilt "Intoleranz der Guten" als antipluralistisch

Beitrag von Skeptiker »

Fliege hat geschrieben:(21 Jun 2019, 23:45)

Wäre Gauck mutig gewesen, hätte er, was er nun gesagt hat, vor vier Jahren gesagt und wäre ein großer Bundespräsident geworden wie Richard von Weizsäcker (8. Mai 1945 als "Tag der Befreiung", 1985) und Roman Herzog ("durch Deutschland muss ein Ruck gehen", 1997).
Er hat da eine historische Chance vergeben. Vielleicht will er einen Teil davon wieder gerade rücken.
Senexx

Re: Gauck verurteilt "Intoleranz der Guten" als antipluralistisch

Beitrag von Senexx »

Skeptiker hat geschrieben:(21 Jun 2019, 23:52)

Er hat da eine historische Chance vergeben. Vielleicht will er einen Teil davon wieder gerade rücken.
Er soll einfach still sein und seinen Ehrensold verzehren.
Bremer
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Re: Gauck verurteilt "Intoleranz der Guten" als antipluralistisch

Beitrag von Bremer »

Ich finde es sehr befremdlich, wenn ein evangelischer Pfarrer die Intoleranz der *Guten* kritisiert. Anscheinend zählt sich Herr Gauck selbst nicht dazu.
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Fliege
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Re: Gauck verurteilt "Intoleranz der Guten" als antipluralistisch

Beitrag von Fliege »

Woppadaq hat geschrieben:(21 Jun 2019, 23:42)
Was bitte ist der Sinn von politischen Streitgesprächen?
Muss ich annehmen, dass du die (ich bitte um Nachsicht: naiv-idealistische) Diskursethik von Jürgen Habermas (und Karl-Otto Apel) ernst nimmst?

In Streitgesprächen (auch politischen) werdern Standpunkte, Meinungen, Argumente ausgetauscht, die später in Entscheidungsprozesse einfließen (etwa bei Parlamentswahlen durch Bürger und bei Abstimmungen im Parlament durch Abgeordnete). Ein Konsens in Sachfragen wird nicht benötigt, denn es wird mit Mehrheit entschieden.
"Unsere Erde ist vielleicht ein Weibchen." – "Da der Mensch toll werden kann, so sehe ich nicht ein, warum es ein Weltsystem nicht auch werden kann" (Georg Christoph Lichtenberg).
Skeptiker

Re: Gauck verurteilt "Intoleranz der Guten" als antipluralistisch

Beitrag von Skeptiker »

Bremer hat geschrieben:(21 Jun 2019, 23:51)

Mir ist nicht bekannt, dass sich Linke seit mittlerweile mehreren Jahren regelmäßig auf der Straße treffen, um lauthals ihrem Unmut gegenüber einem Teil der Bevölkerung oder missliebigen Politikern zu frönen.
Das wäre ja auch reichlich unlogisch. Immerhin dominiert links den Diskurs. Die können mehr als zufrieden sein.
Umso ungehaltener ist man, wenn sich die Menschen nicht an die klassischen Meinungsleitplanken halten. Dann wird auch gerne mal von Packvolk gesprochen. Nö, zimperlich ist man da auch nicht.
Schnitter
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Re: Gauck verurteilt "Intoleranz der Guten" als antipluralistisch

Beitrag von Schnitter »

Skeptiker hat geschrieben:(22 Jun 2019, 00:00)

Das wäre ja auch reichlich unlogisch. Immerhin dominiert links den Diskurs.
Was für ein Unsinn.

Wer die Zeitung aufschlägt weiß: Rechts dominiert den Diskurs.
Woppadaq
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Re: Gauck verurteilt "Intoleranz der Guten" als antipluralistisch

Beitrag von Woppadaq »

Fliege hat geschrieben:(21 Jun 2019, 23:58)

Muss ich annehmen, dass du die (ich bitte um Nachsicht: naiv-idealistische) Diskursethik von Jürgen Habermas (und Karl-Otto Apel) ernst nimmst?

In Streitgesprächen (auch politischen) werdern Standpunkte, Meinungen, Argumente ausgetauscht, die später in Entscheidungsprozesse einfließen (etwa bei Parlamentswahlen durch Bürger und bei Abstimmungen im Parlament durch Abgeordnete). Ein Konsens in Sachfragen wird nicht benötigt, denn es wird mit Mehrheit entschieden.
Aha. Soso. Entscheidungsprozesse.

Nochmal: was haben politische Streitgespräche mit Pegida-Leuten jetzt an Entscheidungsprozessen, bei wem auch immer, gebracht?
Schnitter
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Re: Gauck verurteilt "Intoleranz der Guten" als antipluralistisch

Beitrag von Schnitter »

Musterdemokrat hat geschrieben:(18 Jun 2019, 13:27)

Gauck hat sich zur Kritik an seiner Aussage in einem Interview mit dem Spiegel geäussert, wonach er mehr Toleranz für rechts fordert.
Der Graben zwischen "Rechtsaußen" und "dem Rest" muss so groß werden wie irgend möglich. Dann erledigt sich das Problem wie in den 90ern von alleine.

Gauck spinnt.
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Fliege
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Re: Gauck verurteilt "Intoleranz der Guten" als antipluralistisch

Beitrag von Fliege »

Skeptiker hat geschrieben:(21 Jun 2019, 23:52)
Er hat da eine historische Chance vergeben. Vielleicht will er einen Teil davon wieder gerade rücken.
Das scheint mir der Fall zu sein.
Außerdem kommt es mir vor, als würde sich Ex-Papst Joseph Ratzinger an seine Kirche wenden, um der amtierenden Leere mit Gedanken zu begegnen, deren hochrangige Platzierung in der Öffentlichkeit mehr als überfällig ist.
Zuletzt geändert von Fliege am Samstag 22. Juni 2019, 00:09, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Gauck verurteilt "Intoleranz der Guten" als antipluralistisch

Beitrag von BlueMonday »

Fliege hat geschrieben:(21 Jun 2019, 23:45)

Wäre Gauck mutig gewesen, hätte er, was er nun gesagt hat, vor vier Jahren gesagt und wäre ein großer Bundespräsident geworden wie Richard von Weizsäcker (8. Mai 1945 als "Tag der Befreiung", 1985) und Roman Herzog ("durch Deutschland muss ein Ruck gehen", 1997).
Besser spät als gar nicht. Es war sicherlich überfällig. Aber ein Broder bspw. hat ja schon ein wenig den Weg zuvor geebnet. Bedenklich stimmt nur, dass relativ betagte Menschen da einspringen müssen, um den gesellschaftlichen Diskurs wieder in eine gewisse Balance bringen und die "Meinungskorridore" (Baring) wieder auf vernünftige Größe auszuweiten. Eine Zukunft ist denkbar, in der diese Stimmen vollkommen vergessen und ausgestorben sind.
In den 90ern gab es noch so etwas wie den "anschwellenden Bocksgesang" eines Botho Strauß im Spiegel (https://www.spiegel.de/spiegel/print/d-13681004.html). Dagegen wirken die heutigen Stimmen eher ... verhalten und vorsichtig. Und man wartet lieber ab bis man wenig zu verlieren hat. Aber besser als nichts.
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Fliege
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Re: Gauck verurteilt "Intoleranz der Guten" als antipluralistisch

Beitrag von Fliege »

Schnitter hat geschrieben:(22 Jun 2019, 00:08)
Gauck spinnt.
Ist Gauck nun zum Aussätzigen, zum Bösmenschen geworden?
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