Was kann man wirklich für den Klimaschutz tun?

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Absurd
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Re: Was kann man wirklich für den Klimaschutz tun?

Beitrag von Absurd »

Corella hat geschrieben: Sa 2. Apr 2022, 09:39Unsere EE-Ingenieure sind nicht alle naiv oder doof!
Habe ich das behauptet?
Und wer sind "Eure EE-Ingenieure"?

Fakt bleibt doch, dass den aktuell erzeugten 238 Terawattstunden aus erneuerbarer Stromerzeugung ein Primärenergiebedarf von mindestens 3386
Terawattstunden gegenübersteht und der weitere Ausbau nahe Null liegt (On-Shore minimal; Offshore 0).
(Und die Wenigsten in Deutschland haben so ein supergedämmtes Haus wie Corella. Die meisten sind völlig ungedämmt; auch ich habe kein Einkommen.)
Von daher verstehe ich Euren grenzenlosen Optimismus nicht, aber der Optimism Bias liegt nun mal fest im Gehirn auch des homo sapiens verankert.
(Und sorgt dafür dass die Erde überhitzt weil aus bequemlich-optimistischer Beruhigung nichts gemacht wird und auch Despoten wie Putin jahrelang vertraut wird
und jährlich weiterhin Millionen an Corona sterben und ... und ... und ...)
(Et hätt noch immer jot jejange -> keine Demos, keine Politikänderung)
Die Absurdität des Lebens schafft bisweilen eine unerträgliche kognitive Dissonanz... http://www.denkwerkzukunft.de/downloads ... zinger.pdf
Corella
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Re: Was kann man wirklich für den Klimaschutz tun?

Beitrag von Corella »

Absurd hat geschrieben: Sa 2. Apr 2022, 13:16 ...
Diese Zahlenspiele sehen seit der ersten Windmühle, seit der ersten Fotovoltaikanlage stets so völlig aussichtslos aus und sind langer Teil der halbherzigen Politik! Daher mein Einwand.
Sozialpolitik spielt mächtig rein, dass Leut sich Transformation leisten können müssen, ist Thema. Die endlosen Rechts-Links-Leiern an dieser Stelle noch nie hilfreich.
Immerhin ist es mal so, dass arme Leut einen kleinen Fußabdruck haben, und Leut mit guten Gehältern schon mal was tun können und sollen. Sonst würde der gangbare Weg ja immer noch nicht aufgezeigt. Die eigentliche Transformation passiert am Markt in Anwendung, nicht im Labor.
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Kamikaze
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Re: Was kann man wirklich für den Klimaschutz tun?

Beitrag von Kamikaze »

Absurd hat geschrieben: Sa 2. Apr 2022, 13:16 ein Primärenergiebedarf von mindestens 3386 Terawattstunden
...die zu mehr als 60% als Wärme ungenutzt durch Auspuffanlagen, Schornsteine und Kühltürme entweicht. ;)
Das Zauberwort heißt "Wirkungsgrad".
(Und die Wenigsten in Deutschland haben so ein supergedämmtes Haus wie Corella. Die meisten sind völlig ungedämmt; auch ich habe kein Einkommen.)
Immobilien kosten Geld.
Dämmung kostet Geld.
Heizenergie kostet Geld.

An Zweien davon kann man sparen. Der jeweils andere der beiden Faktoren wächst dadurch mit der Zeit immer weiter an.
Die Entscheidung muss derjenige treffen, der es bezahlen muss.
Dazu gehört im Zweifelsfall auch ein Umzug, wenn die Energiekosten für die aktuelle Wohnung zu groß werden. Tut weh ist aber unvermeidlich.
Menschen ohne Einkommen (wie du das ja immer wieder betonst) brauchen idR. ihre Heizkosten nicht selbst zu bezahlen. Hierfür gibt es Härtefallregelungen des Sozialstaats.
keine Demos, keine Politikänderung)
Ist dir der Regierungswechsel vor Kurzem entgangen?
Oder die vorausgegangenen Demos von FridaysForFuture, ExtinctionRebellion, und verschiedenen anderen Umweltschutzverbänden?

Ja - die deutsche Energie steckt aktuell "bis zur Radnabe im Dreck". Mal sehen, welche Schaufel unser derzeitiger Energieminister mit seinem "Osterpaket" aus dem Hut zaubert.
Ich persönlich hoffe, dass die Schippe groß und effizient sein wird (nötig wäre ein Baugenehmigungs- und Förderungs-Bagger), damit wir den über Jahrzehnte (mutwillig und wissentlich) festgefahrenen "Karren" zügig wieder "auf die Straße" kriegen.
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Tom Bombadil
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Re: Was kann man wirklich für den Klimaschutz tun?

Beitrag von Tom Bombadil »

Absurd hat geschrieben: Sa 2. Apr 2022, 13:16Fakt bleibt doch, dass den aktuell erzeugten 238 Terawattstunden aus erneuerbarer Stromerzeugung ein Primärenergiebedarf von mindestens 3386 Terawattstunden gegenübersteht ...
Warum weigerst du dich, den Artikel von graslutscher zu lesen, zu analysieren und mit sachlichen Gegenargumenten zu widerlegen?
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Absurd
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Re: Was kann man wirklich für den Klimaschutz tun?

Beitrag von Absurd »

Tom Bombadil hat geschrieben: Sa 2. Apr 2022, 14:11Warum weigerst du dich, den Artikel von graslutscher zu lesen, zu analysieren und mit sachlichen Gegenargumenten zu widerlegen?
Gegenargumente wogegen?
Um die aktuellen 238 Terawattstunden aus erneuerbarer Stromerzeugung im Verhältnis zum Primärenergiebedarf von 3386 Terawattstunden geht es
da doch erst einmal gar nicht.
Dort steht, der Eindruck bei vielen sei, dass es an technischen Lösungen fehlt oder diese noch größere Nachteile mit sich bringen.
Es gibt aber durchaus technische Lösungen (Wind, Geothermie u.a.) die aber politisch (fast) nicht umgesetzt werden. Und Nachteil bei einigen ist, dass
manche zu teuer sind, oder zu lange in der Umsetzung brauchen oder es an Platz (und oft auch an Akzeptanz) oder Ressourcen fehlt.
Könntest Du vielleicht konkret werden, was Du im Detail von mir erwartest.

Zum Beispiel sind aktuell E-Autos ja durchaus vernünftiger als Wasserstoff-Autos! Viele Fakten dort bei den Graslutschern sind ja richtig und vernünftig,
ändert aber nichts daran, dass sich niemand (auch die "neue" Regierung nicht) für eine ausreichend zügige Umsetzung einsetzt
(egal ob neoliberale Ampel oder neoliberale GROKO, eine zügige Energiewende findet definitiv nicht statt, da nütz auch kein Schönreden; außer
für's subjektive Wohlbefinden).

Ich persönlich würde übrigens ja auch ein kleines Windrad im Garten aufstellen wenn es bautechnisch nicht verboten wäre oder eine Solarzelle
auf's Dach setzen, wenn ich den selbst verbrauchten Strom per neuem Gesetz nicht der Gesellschaft ersetzen (bezahlen) müsste...
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Re: Was kann man wirklich für den Klimaschutz tun?

Beitrag von Corella »

Absurd hat geschrieben: Sa 2. Apr 2022, 14:33 Ich persönlich würde übrigens ja auch ein kleines Windrad im Garten aufstellen wenn...
Bringt nix. Kleiner Fußabruck, wenig falsch gemacht!
Was das Land pioritär braucht, ist Netzausbau, Schließen von Lücken im Ausbau (z.B. bayrische Windmühlen), Dämmung, für fortgeschrittene: Wärmespeicherung nach Kraft-Wärme-Kopplung.
Muss alles auf höheren Ebenen organisiert werden.
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Tom Bombadil
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Re: Was kann man wirklich für den Klimaschutz tun?

Beitrag von Tom Bombadil »

Absurd hat geschrieben: Sa 2. Apr 2022, 14:33Um die aktuellen 238 Terawattstunden aus erneuerbarer Stromerzeugung im Verhältnis zum Primärenergiebedarf von 3386 Terawattstunden geht es da doch erst einmal gar nicht.
Doch, geht es, ich hatte es sogar hier im thread zitiert.
Könntest Du vielleicht konkret werden, was Du im Detail von mir erwartest.
Ich erwarte, dass du die Artikelserie liest und dann aufzeigst, wo sich deiner Meinung nach der Autor irrt.
...ändert aber nichts daran, dass sich niemand (auch die "neue" Regierung nicht) für eine ausreichend zügige Umsetzung einsetzt
Die neue Regierung hat im Moment nunmal den Krieg in der Ukraine, mit dem sie sich rumplagen muss und der als Konsequenz sehr viel Geld verschlingt. Allerdings wird dieser Krieg auch als Katalysator dienen, dass die EE in Deutschland stärker und schneller ausgebaut werden, davon bin ich überzeugt, Und nein, ich bin nach wie vor kein Fan der Grünen, wobei mir der Pragmatismus eines Habeck durchaus gut gefällt.
Ich persönlich würde übrigens ja auch ein kleines Windrad im Garten aufstellen wenn es bautechnisch nicht verboten wäre oder eine Solarzelle
auf's Dach setzen, wenn ich den selbst verbrauchten Strom per neuem Gesetz nicht der Gesellschaft ersetzen (bezahlen) müsste...
Diese Argumente sich nachvollziehbar, aber eigentlich geht es ja um die prinzipielle technische Umsetzbarkeit, die du hier verneinst. Und dass du damit falsch liegst, wirst du erkennen, wenn du die Artikel liest. Ich weiß es, denn ich war vor nicht allzu langer Zeit auch dieser Meinung, wurde aber eines Besseren belehrt.
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Re: Was kann man wirklich für den Klimaschutz tun?

Beitrag von Teeernte »

Corella hat geschrieben: Sa 2. Apr 2022, 14:52 Bringt nix. Kleiner Fußabruck, wenig falsch gemacht!
Was das Land pioritär braucht, ist Netzausbau, Schließen von Lücken im Ausbau (z.B. bayrische Windmühlen), Dämmung, für fortgeschrittene: Wärmespeicherung nach Kraft-Wärme-Kopplung.
Muss alles auf höheren Ebenen organisiert werden.
Es gibt doch nichtmal genug Fachkräfte für den Zählerwechsel (zuzüglich zur vorgeschriebenen Bürokratie) bei Solar.

Nebenbei...
In Deutschland umfasste der Anteil der Eisenbahn an der gesamten Transportleistung im Güterverkehr im Jahr 2020 rund 18 Prozent.
Und ...

Für das Kilo Öko-Bio-Tomaten in der Nebensaison (Beheiztes Gewächshaus...durchschnittlich 300 km gekarrt...) setzt man in D rund 10 kG Co2 frei...

Die Kiwis aus Neuseeland sind preiswerter als heimische Tomaten.

>> Einschränkung ist das Zauberwort. MAN(N) muss nicht die ganze Wohnung auf 23,5 Grad wärmen . (Früher hat das Gewicht der Kohlen die Heizung beschränkt)
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Kamikaze
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Re: Was kann man wirklich für den Klimaschutz tun?

Beitrag von Kamikaze »

Absurd hat geschrieben: Sa 2. Apr 2022, 14:33 Es gibt aber durchaus technische Lösungen [...] die aber politisch (fast) nicht umgesetzt werden
Das ist leider wahr.
Es fehlen schlicht die Ausbaukapazitäten, die Jahrzehntelang systematisch demontiert wurden.
Alleine letztes Jahr hat der größte europäische Winkraftanlagenbauer die Schließung des deutschen Werks angekündigt, weil man keine ausreichende Geschäftsgrundlage mehr gesehen hat.
Ob sich daran schnell was ändern lässt?
Ich hoffe es, erkenne aber auch, dass solch drastische Entscheidungen normalerweise nicht leichtfertig, und schon gar nicht kurzfristig beschlossen werden, und dieser Zug womöglich bereits abgefahren sein könnte.
Ich hoffe sehr, dass die aktuelle Regierung es schafft den EE-Branchen im Land wieder eine Zukunftsperspektive zu geben, und so für die nächsten Jahre (besser Jahrzehnte) dort Wachstum in Sachen Manpower, Know-How und Produktionskapazitäten zu stimulieren.
Leider dauert dieser Prozess ziemlich lange, und wenn es soweit ist wird ja nicht sofort mehr gebaut, und schon gar nicht so viel wie wir bräuchten.
Das Dauert alles, und wird uns im kommenden Winter nur sehr begrenzt helfen können.
Wer die Möglichkeit hat, hat bereits Handwerker beauftragt. Heizungsbauer, Kälte-/Klimatechniker und Solature sind teils bis über das kommende Jahr hinaus ausgebucht. Oft sogar überbucht, wenn man die Zulieferprobleme bedenkt.
Der Wandel findet bereits statt. Er braucht nur Zeit, und die Regierung hätte das Potential diese nötige Zeit drastisch zu verkürzen. Bleibt zu hoffen, dass sie das auch nutzt.
Auch die teils ewig langen Genehmigungsverfahren müssen dringend überarbeitet werden.
Es war buchstäblich schneller möglich eine Fällgenehmigung für einen ganzen Wald zu erhalten und die Erlaubnis dort tausende Tonnen kohle aus zu buddeln und zu verfeuern, als eine Windkraftanlage genehmigt zu bekommen. Das darf so nicht weitergehen!
eine Solarzelle auf's Dach setzen, wenn ich den selbst verbrauchten Strom per neuem Gesetz nicht der Gesellschaft ersetzen (bezahlen) müsste...
1. Mit einer Solarzelle (ich nehme an, du meinst ein Modul - meist bestehend aus 72 halben Solarzellen) ist nicht viel gewonnen. Solche Mikro-Anlagen machen nur als Balkonkraftwerke dort Sinn, wo der Wohnungsbesitzer keine Möglichkeit hat das Dach zu nutzen. Für alle Anderen gilt: Dach sinnVOLL belegen; ebenso Carports, Garagen, Gartenhäuser und Südfassaden.

2. Was meinst du mit "der Gesellschaft ersetzen"?
Meine neue PV aus diesem Jahr liefert mir den Strom, den ich tagsüber direkt selbst verbrauche praktisch zum Nulltarif (also für 19% USt, wobei noch zu klären wäre auf welchen Wert genau ich diese 19% anrechnen muss. Die Einspeisevergütung liegt aktuell bei 6,5ct/kWh. 19% davon sind 0,01€/kWh. Viel näher an der realen Null geht kaum noch). Die Finanzierung macht die Anlage über den eingespeisten Überschusstrom selbst. Dafür bezahle ich keinen Cent. (Mag aber sein, dass jemand ohne Einkommen andere Kreditbedingungen bekommt...) Wo genau liegt dein Problem?
Tom Bombadil hat geschrieben: Sa 2. Apr 2022, 15:10 Ich weiß es, denn ich war vor nicht allzu langer Zeit auch dieser Meinung, wurde aber eines Besseren belehrt.
Solche Charaktergröße finde ich gut und unterstützenswert.
Hut ab dafür! :)
Ich lasse mich auch gerne vom Gegenteil überzeugen, wenn ich irgendwo daneben liege. Ohne das könnte ich ja nichts mehr lernen. Nur stichhaltig sollten die Argumente dann schon sein.
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H2O
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Re: Was kann man wirklich für den Klimaschutz tun?

Beitrag von H2O »

Vor einigen Jahren richteten sich viele Hoffnungen auf die Erzeugung von Wasserstoff und nachfolgend Methan aus erneuerbaren Energien aus Solaranlagen und Windrädern in Nord- und Ostsee. Es gab sehr ermutigende Forschungsberichte (ZSW, IWES, Solar Fuel) im Vorfeld einer industriellen Nutzung des Syntheseverfahrens... mit bis zu 75% energetischem Wirkungsgrad für Methan (synthetisches Erdgas) und Wasserstoff in dieser Kette sogar bis zu 85% Wirkungsgrad, weil man die Prozeßwärme aus der Methanisierung zur Unterstützung der katalytischen Wasserstofferzeugung bei hohen Temperaturen nutzte. Die Firma AUDI war an diesen industriellen Vorversuchen sehr aufwendig beteiligt. Man wollte das synthetische Erdgas für Fahrzeuge mit Gasantrieb (Verbrenner oder in Brennstoffzellen mit Reformern) über das ganz gewöhnliche Gasnetz verteilen. Also eine verfügbare Lösung zur Speicherung und Verteilung von Kraftstoff in der Fläche.

Darum ist es inzwischen sehr still geworden. Ein technisch-wissenschaftlicher Fehlschlag? Oder eine wirtschaftspolitische Fehlentscheidung? Folgender Satz aus Wikipedia hat meine letztere Befürchtung bestärkt:
Eine technische Anwendung der Methanisierung mit voraussichtlich zunehmender Bedeutung ist die Erzeugung von Wind- bzw. Solargas, wo nach vorhergehender Wasserelektrolyse unter Verwendung regenerativer Energien Methan als Synthetic Natural Gas gewonnen wird. Energiewirtschaftlich sinnvoll ist eine Methanisierung von Wasserstoff jedoch erst, wenn die derzeit noch in großem Maßstab genutzte Wasserstoffproduktion aus fossilem Erdgas vollständig auf Elektrolysewasserstoff aus erneuerbaren Energien umgestellt wurde, da sonst gleichzeitig Wasserstoff aus fossilem Methan/Erdgas und künstliches Methan aus Wasserstoff erzeugt würde. Im Jahr 2010 verbrauchte die deutsche Industrie mehr als 60 TWh Wasserstoff.
https://de.wikipedia.org/wiki/Methanisierung

Der Schlußsatz läßt in mir eine Alarmglocke schrillen: Ich lese ihn so, daß ein zutiefst enttäuschter Forscher seinem Zorn Luft macht, daß man wirtschaftspolitisch dem Verbrauch fossiler Energieträger zur Erzeugung von Wasserstoff Vorteile einräumte, die die Nutzung der Gesamtkette aus Wasserstoffsynthese und Methanisierung wirtschaftlich ins Abseits verschoben. Also bewußte Abkehr vom Ziel der Vollversorgung mit erneuerbaren Energien.

Und nun ist guter Rat sehr teuer, weil man sich sehenden Auges in eine geopolitische Abhängigkeit gebracht hat... die nun sogar zu Kriegen in Europa ermutigt. Vielleicht ist nun erneut Gelegenheit zur Gestaltung unserer wirtschaftlichen Zukunft in einer Kreislaufwirtschaft, wie sie schon vor 15 Jahren vom Wuppertal Institut für Klima, Umwelt, Energie beschrieben worden war: "Zukunftsfähiges Deutschland in einer globalisierten Welt". Schade um die vertane Zeit, aber auch Gelegenheit, inzwischen erarbeitetes Wissen bei der Umsetzung in wirtschaftliches Handeln zu nutzen.

Mein Eindruck: Hervorragende Forschungseinrichtungen und lausige (durch Lobbyarbeit gekaufte) Politiker und Parteien?
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Re: Was kann man wirklich für den Klimaschutz tun?

Beitrag von frems »

Naja, in Nischen sicherlich sinnvoll, insbesondere wenn man Überschüsse im Stromnetz hat. Ansonsten einfach zu teuer: https://www.heise.de/news/Fraunhofer-In ... 02450.html

Das BMU hat kürzlich es noch vereinfacht dargestellt, was 100 km mit dem Pkw bedeuten: 18 kWh mit Batterie, 54 kWh mit Wasserstoff und 115 kWh mit E-Fuels.

Da hat die Wirtschaft mit ihren Handlangern wohl aufs falsche Pferd gesetzt. Vermutlich war die Hoffnung, dass man damit veralteter Technik eine neue Chance bzw. ein paar weitere Jahre gibt. Ist aber letztendlich ein nationaler Alleingang.
Labskaus!

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Tom Bombadil
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Re: Was kann man wirklich für den Klimaschutz tun?

Beitrag von Tom Bombadil »

H2O hat geschrieben: Sa 2. Apr 2022, 19:00 Mein Eindruck: Hervorragende Forschungseinrichtungen und lausige (durch Lobbyarbeit gekaufte) Politiker und Parteien?
Wahrscheinlich.

D hatte im Jahr 2019 ca. 125,5 GW installierte Leistung EE https://www.erneuerbare-energien.de/EE/ ... onFile&v=2 (Seite 14).

Gekostet hat der Spaß seit dem Jahr 2000 ca. 295 Milliarden EUR: https://www.erneuerbare-energien.de/EE/ ... nFile&v=34 (Seite 17)

Das ist doch irre. Wenn man mit 1 Mio EUR für ein MW Leistung rechnet, hätte man damit eigentlich 295 GW Leistung installiert haben müssen.
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Re: Was kann man wirklich für den Klimaschutz tun?

Beitrag von Absurd »

H2O hat geschrieben: Sa 2. Apr 2022, 19:00Vielleicht ist nun erneut Gelegenheit zur Gestaltung unserer wirtschaftlichen Zukunft in einer Kreislaufwirtschaft, wie sie schon vor 15 Jahren vom Wuppertal Institut für Klima, Umwelt, Energie beschrieben worden war: "Zukunftsfähiges Deutschland in einer globalisierten Welt". Schade um die vertane Zeit, aber auch Gelegenheit, inzwischen erarbeitetes Wissen bei der Umsetzung in wirtschaftliches Handeln zu nutzen.
Mein Eindruck: Hervorragende Forschungseinrichtungen und lausige (durch Lobbyarbeit gekaufte) Politiker und Parteien?
Wasserstoff und daraus methanisiertes Erdgas wird es terrawattweise für die Industrie auch in Zukunft geben müssen.
Aber statt in Richtung Energiewende wirklich etwas zu machen fährt der Ampel-Habeck ja nach Katar und kauft dort teures LNG vom Schaich.
Und in 10 bis 20 weiteren Jahren trifft mich im Sommer dann der Hitzschlag (zumal ich mir den Kohlestrom für eine Klimaanlage schon jetzt nicht leisten kann).
Die Einspeisevergütung (für Solarzellen) wurde von 54 Cent auf lächerliche 6,6 Cent (unter dem Strompreis!!) reduziert!
Es ist sehr schwer angesichts des (globalen) Politikversagens (bis auf geographisch begünstigte Staaten wie Norwegen oder Island) nicht sehr, sehr wütend zu werden. :mad2:
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Re: Was kann man wirklich für den Klimaschutz tun?

Beitrag von Teeernte »

frems hat geschrieben: Sa 2. Apr 2022, 19:16 Naja, in Nischen sicherlich sinnvoll, insbesondere wenn man Überschüsse im Stromnetz hat. Ansonsten einfach zu teuer: https://www.heise.de/news/Fraunhofer-In ... 02450.html

Das BMU hat kürzlich es noch vereinfacht dargestellt, was 100 km mit dem Pkw bedeuten: 18 kWh mit Batterie, 54 kWh mit Wasserstoff und 115 kWh mit E-Fuels.

Da hat die Wirtschaft mit ihren Handlangern wohl aufs falsche Pferd gesetzt. Vermutlich war die Hoffnung, dass man damit veralteter Technik eine neue Chance bzw. ein paar weitere Jahre gibt. Ist aber letztendlich ein nationaler Alleingang.
Ich hab kürzlich festgestellt - mit dem eigenem 20 Jahre alten Diesel komm ich mit 50 Eu am weitesten.
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Re: Was kann man wirklich für den Klimaschutz tun?

Beitrag von H2O »

Tom Bombadil hat geschrieben: Sa 2. Apr 2022, 19:23 Wahrscheinlich.

D hatte im Jahr 2019 ca. 125,5 GW installierte Leistung EE https://www.erneuerbare-energien.de/EE/ ... onFile&v=2 (Seite 14).

Gekostet hat der Spaß seit dem Jahr 2000 ca. 295 Milliarden EUR: https://www.erneuerbare-energien.de/EE/ ... nFile&v=34 (Seite 17)

Das ist doch irre. Wenn man mit 1 Mio EUR für ein MW Leistung rechnet, hätte man damit eigentlich 295 GW Leistung installiert haben müssen.
Das ist die wirtschaftliche Fehlleistung durch Politik. So wird zugleich unsere Zukunft in Sicherheit und Freiheit verspielt. Hoffentlich bekommen wir diese Kurve noch mit quietschenden Reifen!

Aufrüttelnd auch ein Beitrag von Harald Lesch in youtube:
<<youtube.com/watch?v=g4WGrrAG5MM
Zuletzt geändert von H2O am Sa 2. Apr 2022, 19:51, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Was kann man wirklich für den Klimaschutz tun?

Beitrag von Kamikaze »

Absurd hat geschrieben: Sa 2. Apr 2022, 19:40 Die Einspeisevergütung (für Solarzellen) wurde von 54 Cent auf lächerliche 6,6 Cent (unter dem Strompreis!!) reduziert!
Ich vermute hier einen Denkfehler:
Die 6,Xct/kWh bekommt man gesichert (!!!) 20 Jahre lang (!!!) für das, was man selber nicht verbrauchen kann.
Man wird also quasi für die Überproduktion bezahlt, und das (trotz mickrigen 6,xct/kWh) so reichlich, dass man alleine davon die Anlage bezahlen kann.
Das was man selbst verbraucht bekommt man also quasi geschenkt.
Wo also liegt das Problem?
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Re: Was kann man wirklich für den Klimaschutz tun?

Beitrag von H2O »

Absurd hat geschrieben: Sa 2. Apr 2022, 19:40 Wasserstoff und daraus methanisiertes Erdgas wird es terrawattweise für die Industrie auch in Zukunft geben müssen.
Aber statt in Richtung Energiewende wirklich etwas zu machen fährt der Ampel-Habeck ja nach Katar und kauft dort teures LNG vom Schaich.
Und in 10 bis 20 weiteren Jahren trifft mich im Sommer dann der Hitzschlag (zumal ich mir den Kohlestrom für eine Klimaanlage schon jetzt nicht leisten kann).
Die Einspeisevergütung (für Solarzellen) wurde von 54 Cent auf lächerliche 6,6 Cent (unter dem Strompreis!!) reduziert!
Es ist sehr schwer angesichts des (globalen) Politikversagens (bis auf geographisch begünstigte Staaten wie Norwegen oder Island) nicht sehr, sehr wütend zu werden. :mad2:
Nein, jetzt heißt es aber im Schwebezustand die Nerven zu bewahren. Wenn der Minister im Bewußtsein einer kurzfristigen Lösung in den sauren Apfel beißt, dann sollten wir ihn nicht dafür verdammen. Sie wollen schließlich auch in den kommenden 5 Jahren ihren erreichten Wohlstand genießen.

Was ich aus meiner Sicht aber nicht unterlassen würde: Unerbittlich darauf bestehen, daß der Kurs Zukunft unbedingt sichtbar bleibt... und durchgesetzt wird. Da dürfen wir unser Bewußtsein nicht mehr einlullen lassen, müssen die Risiken benannt und minimiert werden.
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Re: Was kann man wirklich für den Klimaschutz tun?

Beitrag von Atue001 »

Kamikaze hat geschrieben: Sa 2. Apr 2022, 19:50 Ich vermute hier einen Denkfehler:
Die 6,Xct/kWh bekommt man gesichert (!!!) 20 Jahre lang (!!!) für das, was man selber nicht verbrauchen kann.
Man wird also quasi für die Überproduktion bezahlt, und das (trotz mickrigen 6,xct/kWh) so reichlich, dass man alleine davon die Anlage bezahlen kann.
Das was man selbst verbraucht bekommt man also quasi geschenkt.
Wo also liegt das Problem?
Das Problem liegt darin, dass in Deutschland das ganze Prozedere für die Privathaushalte unnötig kompliziert ist.
Man könnte auch einfach die Zählerstände rückwärts laufen lassen (bis auf 0)- und lediglich die ÜBER-Produktion nur mit den 6,xct/kWh vergüten lassen.
Dann könnte man den ganzen Quatsch weglassen, dass ein Privatmensch ein Unternehmer wird, nur weil er/sie sein Dach mit ein paar PV-Modulen pflastert.
Richtig wäre das - denn es geht eigentlich darum, die Energiewende so schnell als möglich umzusetzen.

Das finanzielle Problem mit hohen Strompreisen haben heute die Privathaushalte - wie die Industrie. Während der Ausbau regenerativer Energien bei Privathaushalten unnötig verkompliziert wird, wird die Energie zwingend für den Umstieg der Industrie in Richtung regenerativer Energien benötigt.

Würde man so rangehen - es würden für die Energiewende Milliarden durch Privatpersonen investiert werden - das hilft diesen, das hilft dem Strommarkt, das hilft der Industrie, das hilft auch dem Umstieg in Richtung regenerativer Energien und das hilft dem Ausstieg aus Kohle, Öl und Gas.
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Re: Was kann man wirklich für den Klimaschutz tun?

Beitrag von Kamikaze »

Atue001 hat geschrieben: So 3. Apr 2022, 23:40 Man könnte auch einfach die Zählerstände rückwärts laufen lassen (bis auf 0)
Im Grunde sehe ich das ganz ähnlich. Es gibt einige unnötige Hemmnisse in dieser Sache.
Allerdings verkennt dein Vorschlag, dass eine kWh stark unterschiedliche Werte haben kann.
Ich übersteigere das Ganze mal etwas, damit klar wird, was ich meine:

Angenommen du speist im Sommer mittags kräftig ein - dein Zähler dreht also rückwärts.
Zu dieser Zeit speisen aber alle ein, und Wind weht gerade auch noch. Der Strom ist also gerade dank großen Angebots sehr billig.
Der Netzbetreiber (!!! - NICHT dein Energieversorger!) MUSS deinen Strom abnehmen, ob er den gerade brauchen kann oder nicht. Immerhin willst du ja, dass sich dein Zähler auch wirklich rückwärts dreht und deine Anlage nicht einfach abgeschaltet wird.
Später im Jahr, willst du dann deine Wärmepumpe betreiben, dein Auto laden und am PC was zocken - brauchst also Strom.
Blöd ist nur, dass es gerade schneit. Es ist dunkel und hat kaum Wind. Der Strom ist also mangels Angebot gerade ziemlich teuer.
Dein Zähler hat sich aber in der sommerlichen Mittagssonne fleißig rückwärts gedreht.
Dann muss dir dein Energieversorger (!!! - NICHT der Netzbetreiber!) den Strom, den du gerade brauchst zum Nulltarif liefern.

Machen wir das gleiche Spiel nochmal mit Leitern, weil es dann anschaulicher ist:
Du hast eine Leiter. Diese gibst du dann, wenn gerade keiner eine Leiter braucht deinem Nachbarn. Dieser muss dir dafür (ob er will oder nicht) versprechen, dass du jederzeit wieder eine Leiter bekommst, wenn du das willst.
Dein Nachbar hat aber gar keinen Platz für die ganzen Leitern, die ihm an dem Tag übergeben werden, und muss sie auslagern und ggf. vernichten.
Ein paar Tage später brauchen ganz viele Leute wieder eine Leiter. Die wollt ihr aber nicht von dem Nachbarn, dem ihr die Leiter damals gegeben habt, sondern vom Haus gegenüber, weil der euch immer eure Leitern geliefert hat.
Wo der die Leitern für euch alle her bekommt ist egal. Er hat gefälligst zu liefern - immerhin hast du ja vor ein paar Tagen deine überschüssige Leiter an deinen Nachbarn gegeben und deshalb ein Anrecht auf eine kostenlose Leiter vom Haus gegenüber.

Dass das nicht im großen Maßstab funktionieren kann sollte nun offensichtlich werden.
In den Niederlanden wurde das eine Zeit lang so gemacht - wurde aber auch abgeschafft aus ebenjener Problematik.
Das System kann nur in ganz frühen Stadien der Energiewende funktionieren - anderenfalls wird es einfach zu teuer. Glücklicherweise sind wir über diese Anfangsstadien bereits hinaus.

Ich sehe da mehr Potential in einer Umstellung des Steuerrechts (z.B. steuerfreiheit auf Eigenverbrauch und der Überschussvergütung), sowie Verzicht auf die Notwendigkeit von Steuererklärungen und Gewerbeanmeldung für den Betrieb.
Auch eine Steuerbefreiung für die Anschaffung wäre wünschenswert, wobei man sich die Steuer (dank Unternehmerstatus) im aktuellen System bereits wiederholen kann - es ist halt Aufwand.
Zudem könnten Förderprogramme, wie z.B. zinslose Kredite einen Anreiz liefern solche Anlagen zu bauen.

Das PV-Forum hat da vor garnicht all zu langer Zeit ein Papier veröffentlicht, das Anreize für den Ausbau im PV-Kleinanlagensektor (<30kWp) liefern soll: https://www.photovoltaikforum.com/core/ ... lv2-7-pdf/
Bin gespannt, ob sich da was im "Osterpaket wiederfindet.

Das alles setzt aber voraus, dass es auch ausreichend Menschen und Material gibt, um das Ganze dann auch umsetzen können.
Hierfür wäre es nötig entsprechenden Firmen eine Zukunftsperspektive zu geben und ggf. diese auch (z.B: mit zinlosen Krediten) zu fördern.
Derzeit kommt praktisch das gesamte Material für EE-Zubau aus Fernost, und die Montagetrupps sind idR. auch kaum einheimische Handwerker.
Da braucht es uns also nicht zu wundern, dass wir dann, wenn alle entsprechendes Material und Personal suchen plötzlich ohne irgendwas (bzw. mit viel zu wenig davon) da stehen.
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Re: Was kann man wirklich für den Klimaschutz tun?

Beitrag von Tom Bombadil »

Der Staat sollte sich mMn. einfach zu 50% an solchen privaten Anlagen inkl. Speicher beteiligen und das war es dann, der Rest ist völlig unnötiger Ballast. Der Betreiber der Anlage nutzt seinen eigenen Strom, überschüssiger Strom wird gespeichert und wenn eigene Speicher voll ist, wird er zum Marktpreis verkauft und wird idealerweise dann auch in größeren Anlagen gespeichert oder in Wasserstoff verwandelt. Sollte man Strom brauchen, entnimmt man den erst dem eigenen Speicher, danach muss er dann auch zum Marktpreis gekauft werden. Wir leben in einer Marktwirtschaft, da sind fixe Preise über einen langen Zeitraum völlig widernatürlich.
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Re: Was kann man wirklich für den Klimaschutz tun?

Beitrag von Kamikaze »

Tom Bombadil hat geschrieben: Mo 4. Apr 2022, 08:54 Der Staat sollte sich mMn. einfach zu 50% an solchen privaten Anlagen [...] beteiligen und das war es dann
Weshalb meist du, dass das zu mehr Nachfrage führt, als die 100+% über 20 Jahre?
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Re: Was kann man wirklich für den Klimaschutz tun?

Beitrag von Tom Bombadil »

Kamikaze hat geschrieben: Mo 4. Apr 2022, 09:24 Weshalb meist du, dass das zu mehr Nachfrage führt, als die 100+% über 20 Jahre?
Wenn das nichts nutzt werden die Dächer halt zwangsweise mit PV gepflastert und der Hauseigentümer muss trotzdem Strom kaufen.
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Re: Was kann man wirklich für den Klimaschutz tun?

Beitrag von Kamikaze »

Tom Bombadil hat geschrieben: Mo 4. Apr 2022, 09:28 Wenn das nichts nutzt werden die Dächer halt zwangsweise mit PV gepflastert und der Hauseigentümer muss trotzdem Strom kaufen.
Ich sehe keinen Anreizgewinn darin, die Förderung so drastisch zu kürzen.
Eine Solardachpflicht wäre natürlich eine gute Sache, aber die Umsetzung muss ja auch möglich sein. Derzeit ist so etwas im Gesetz noch nicht vorgesehen, und auch weder Material, noch Handwerker in ausreichender Menge verfügbar, um das umsetzen zu können.
Imho befinden wir uns mit dem aktuellen System schon in etwa auf dem richtigen Weg. Allerdings sollte der Ausbaupfad drastisch nach oben angepasst werden - dann kann der "Atmende Deckel" auch mal einatmen und die Einspeisevergütungen (also die Fördergelder) steigen. Das erzeugt wiederum größere Anreize (schnellerer ROI), und damit hoffentlich höhere Zubauraten (auch dank dann höherer möglicher Margen bei den Verkäufern und Baubetrieben).
Eine drastische Kürzung der Fördergelder halte ich in der aktuellen Situation für wenig sinnvoll - esseidenn natürlich du lieferst ein stichhaltiges Argument, wie dadurch die Nachfrage und der Ausbau entsprechender Kapazitäten angekurbelt werden kann. :)
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Re: Was kann man wirklich für den Klimaschutz tun?

Beitrag von Tom Bombadil »

Kamikaze hat geschrieben: Mo 4. Apr 2022, 09:35 Ich sehe keinen Anreizgewinn darin, die Förderung so drastisch zu kürzen.
Es geht auch nicht um "Anreizgewinn", sondern um eine vernünftige Lösung. Und nein, eine fixer Preis über x Jahre hinweg ist nicht vernünftig.
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Re: Was kann man wirklich für den Klimaschutz tun?

Beitrag von Kamikaze »

Tom Bombadil hat geschrieben: Mo 4. Apr 2022, 09:42 eine fixer Preis über x Jahre hinweg ist nicht vernünftig.
Ich warte gerne auf Argumente. Lass dir ruhig Zeit. ;)
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Re: Was kann man wirklich für den Klimaschutz tun?

Beitrag von Absurd »

Kamikaze hat geschrieben: Sa 2. Apr 2022, 19:50Das was man selbst verbraucht bekommt man also quasi geschenkt.
Wo also liegt das Problem?
Dass man selber so nur noch Mini-Anlagen für den Eigenbedarf baut und die Energiewende so ausbleibt.
Wenn ich meinen ganzen Garten zupflastern wollte, aber dann einen absolut lächerlichen Preis weit unter dem Strommarktpreis erhalte,
unterlasse ich das doch, weil das Ganze sich dann doch gar nicht mehr rentiert! :rolleyes:
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Re: Was kann man wirklich für den Klimaschutz tun?

Beitrag von Kamikaze »

Absurd hat geschrieben: Mo 4. Apr 2022, 13:01 Dass man selber so nur noch Mini-Anlagen für den Eigenbedarf baut und die Energiewende so ausbleibt.
Wenn ich meinen ganzen Garten zupflastern wollte, aber dann einen absolut lächerlichen Preis weit unter dem Strommarktpreis erhalte,
unterlasse ich das doch, weil das Ganze sich dann doch gar nicht mehr rentiert! :rolleyes:
Das ist glücklicherweise eine Milchmädchenrechnung.
Kennst du eine Bäckerei, die Backwaren nur für den Eigenverbrauch herstellt, weil das die höchste Ersparnis bringt?
Entscheidend ist aber das, was unterm Strich raus kommt, und da kann bei ausreichender Anlagengröße die Einspeisevergütung eben die Anlage bezahlen, und die Ersparnis kommt on Top. Je kleiner die Anlage bleibt, um so mehr muss aus der Stromersparnis bezahlt werden - der ROI wird also schlechter. Dem entsprechend gilt: Alle verfügbaren Flächen sinnVOLL belegen für maximalen Gewinn (und maximale Ersparnis).
Wird in diesem Video schön erklärt:
Ich empfehle auch diesen Link als Lesetipp: https://www.photovoltaikforum.com/wisse ... tlichkeit/

Übrigens: Die Einspeisevergütung beträgt aktuell 6,xct/kWh.
Die Strompreise liegen aktuell bei ca. 35ct/kWh.
Zieht man von letzterem Betrag alle Abgaben, Umlagen und Netzentgelte ab, kommt man bei etwa 6,xct/kWh heraus. Wo habe ich den Wert schon mal gesehen? :?
Übrigens: Ab etwa 30kWp darf man seine Anlage auch als Direktvertrieb (also ohne EEG) betreiben. Da gibt es aktuell Börsenstrompreise von durchschnittlich um 20ct/kWh, aber eben keine Garantie, dass das nächstes Jahr auch noch der Fall ist. ;)
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Re: Was kann man wirklich für den Klimaschutz tun?

Beitrag von Tom Bombadil »

Kamikaze hat geschrieben: Mo 4. Apr 2022, 09:43 Ich warte gerne auf Argumente.
Wofür oder wogegen möchtest du Argumente haben?
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Re: Was kann man wirklich für den Klimaschutz tun?

Beitrag von 3x schwarzer Kater »

Kamikaze hat geschrieben: Mo 4. Apr 2022, 13:12 . Je kleiner die Anlage bleibt, um so mehr muss aus der Stromersparnis bezahlt werden - der ROI wird also schlechter.
Falsch. Je höher der Anteil des Eigenverbrauch ist um so höher ist der ROI, da die Einsparungen je selbst verbrauchter KWh höher sind als das was man bei der Einspeisung bekommt.
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Re: Was kann man wirklich für den Klimaschutz tun?

Beitrag von lili »

Habecks Windkraft- ausgerechnet die Grünen lassen den Artenschutz fallen

https://www.welt.de/wirtschaft/article2 ... allen.html

Das geht dann in die Hose. Zum Klimaschutz gehört ja auch der Artenschutz mit dazu. :?:
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Re: Was kann man wirklich für den Klimaschutz tun?

Beitrag von Absurd »

lili hat geschrieben: Mo 4. Apr 2022, 19:00Habecks Windkraft- ausgerechnet die Grünen lassen den Artenschutz fallen
https://www.welt.de/wirtschaft/article2 ... allen.html
Das geht dann in die Hose. Zum Klimaschutz gehört ja auch der Artenschutz mit dazu. :?:
Man muss Prioritäten setzen. Wenn sich das Klima dank CO2 mehrere Grad erwärmt sind die Arten auch futsch...
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Re: Was kann man wirklich für den Klimaschutz tun?

Beitrag von lili »

Absurd hat geschrieben: Mo 4. Apr 2022, 19:13 Man muss Prioritäten setzen. Wenn sich das Klima dank CO2 mehrere Grad erwärmt sind die Arten auch futsch...
Ja aber Artenschutz gehört ja auch zum Klimaschutz. Ich meine ja nicht, dass man die Erwärmung zulassen soll.
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Re: Was kann man wirklich für den Klimaschutz tun?

Beitrag von frems »



Schon witzig, womit Springer nun Stimmung gegen putinfreie Energien macht.
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Re: Was kann man wirklich für den Klimaschutz tun?

Beitrag von bakunicus »

frems hat geschrieben: Mo 4. Apr 2022, 19:43
Schon witzig, womit Springer nun Stimmung gegen putinfreie Energien macht.
soll ich mal deine alten beiträge raussuchen, wo du erklärt hast, dass sich eben die jungen um klima- und umweltschutz bemühen müssten, aber nicht wir alle heute?

ist noch gar nicht so lange her alles labskaus.

aber ich will nicht meckern, einsicht ist ja immer der beste weg zur besserung.

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Re: Was kann man wirklich für den Klimaschutz tun?

Beitrag von frems »

bakunicus hat geschrieben: Mo 4. Apr 2022, 19:50 soll ich mal deine alten beiträge raussuchen, wo du erklärt hast, dass sich eben die jungen um klima- und umweltschutz bemühen müssten, aber nicht wir alle heute?

ist noch gar nicht so lange her alles labskaus.

aber ich will nicht meckern, einsicht ist ja immer der beste weg zur besserung.

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Ja, schick mir das gerne per PN zu.
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Re: Was kann man wirklich für den Klimaschutz tun?

Beitrag von bakunicus »

frems hat geschrieben: Mo 4. Apr 2022, 20:13 Ja, schick mir das gerne per PN zu.
da muss ich dir keine PN schicken, oder hast du alzheimer?

das erinnerst du genau so gut wie ich.
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Re: Was kann man wirklich für den Klimaschutz tun?

Beitrag von frems »

bakunicus hat geschrieben: Mo 4. Apr 2022, 20:16 da muss ich dir keine PN schicken, oder hast du alzheimer?

das erinnerst du genau so gut wie ich.
Du scheinst mich zu verwechseln. Möchten wir beim Thema bleiben?
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Re: Was kann man wirklich für den Klimaschutz tun?

Beitrag von Tom Bombadil »

frems hat geschrieben: Mo 4. Apr 2022, 20:20 Möchten wir beim Thema bleiben?
Ich bitte darum.
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Re: Was kann man wirklich für den Klimaschutz tun?

Beitrag von Kamikaze »

Tom Bombadil hat geschrieben: Mo 4. Apr 2022, 16:23 Wofür oder wogegen möchtest du Argumente haben?
Wie dein Vorschlag die Fördergelder drastisch zu kürzen zu erhöhtem Zubau von EE-Kapazitäten führen soll. :)
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Re: Was kann man wirklich für den Klimaschutz tun?

Beitrag von Kamikaze »

3x schwarzer Kater hat geschrieben: Mo 4. Apr 2022, 17:44 Falsch. Je höher der Anteil des Eigenverbrauch ist um so höher ist der ROI, da die Einsparungen je selbst verbrauchter KWh höher sind als das was man bei der Einspeisung bekommt.
Fair. Ich habe den Begriff falsch verwendet. Ich meinte den Ertrag.
Auch kommen hier Grenzkosten zum Tragen, da das erste kWp mit großem Abstand am teuersten ist (Baustelleneinrichtung, Gerüst, etc. fallen ja nur einmal an).

Rechnen wir es einfach mal stark vereinfacht durch (ich unterschlage hier der Einfachheit halber die Grenzkosten-Problematik, damit es nachvollziehbarer bleibt):

Wir bauen eine Anlage mit 1kWp.
Diese erzeugt im Jahr (damit es schön zu rechnen ist) 1.000kWh und kostet 1.000€.
Davon können wir rund 60% selbst verbrauchen.
Ersparnis: 600kWh bzw. 600kWh*0,35€/kWh=210€
Einspeisung: 400kWh bzw. 400kWh*0.06€/kWh=24€
-> Jahresertrag: 234€
-> ROI: ca. 4,28 Jahre
-> Ertrag nach 20 Jahren: 4.680€
-> abzgl Invest: 3.680€


Wir bauen nun eine Anlage mit 30kWp.
Diese erzeugt entsprechend 30.000kWh und kostet 30.000€.
Davon können wir nur 30% verbrauchen (wir haben ja im Sommer viel mehr Ertrag).
Ersparnis: 9.000kWh bzw. 3.150€
Einspeisung: 21.000kWh bzw. 1.260€
-> Jahresertrag: 4.410€
-> ROI: 6,80 Jahre
-> Ertrag nach 20 Jahren: 88.200€
-> Abzgl. Invest: 58.200€

Man erkennt: Der ROI passiert bei der kleinen Anlage tatsächlich schneller, ABER die größere Anlage erwirtschaftet innerhalb der garantierten Einspeisevergütungszeit einen drastisch höheren Gewinn.
Am Ende zählt doch das, was am Schluss wirklich im Geldbeutel bzw. auf dem Konto landet, oder nicht?
Dazu kommt, dass mit zunehmender Sektorkopplung immer mehr Lebensbereiche elektrische Energie benötigen (z.B. Auto und Heizung). Je kleiner die Anlage, um so weniger können diese zusätzlichen Energiesenken bedient werden.
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Re: Was kann man wirklich für den Klimaschutz tun?

Beitrag von H2O »

Kamikaze hat geschrieben: Mo 4. Apr 2022, 13:12 Das ist glücklicherweise eine Milchmädchenrechnung.
(...)
...Ab etwa 30kWp darf man seine Anlage auch als Direktvertrieb (also ohne EEG) betreiben. Da gibt es aktuell Börsenstrompreise von durchschnittlich um 20ct/kWh, aber eben keine Garantie, dass das nächstes Jahr auch noch der Fall ist. ;)
wiki:
Als Faustregel gilt: Eine Photovoltaikanlage in Deutschland erzeugt pro Jahr durchschnittlich 1000 kWh Strom pro installiertem kWp.
30 kWp --> 30.000 kWh. Jahreseinnahme bei 20 ct/kWh --> 6.000 EUR.
1 m² Photovoltaik kostet 200 EUR ohne Montage... 200 m² liefern die 30 kWp, kosten aber 40.000 EUR nur Materialkosten.

In 7 Jahren ist das Material bezahlt, in Pi-mal-Daumen 15 Jahren die gesamte Einrichtung.

In Pommern wird von Investoren mit Pachterträgen von 14.000 PLN/ha Brachland geworben --> 2.500 EUR/ha.
Pachtzeit 30 Jahre.

200 Wp/m² --> 10**4 m² --> 2.000 kWp/ha --> Jahresertrag 2 Mio kWh/ha (siehe oben) --> Jahreseinnahme 400.000 EUR/ha.

Das sieht aber gut aus! Lebensdauer der Einrichtung 30 Jahre: 12 Mio EUR Einnahmen stehen 75.000 EUR Pacht gegenüber. Und bestimmt gibt es obendrein Fördermittel für den Aufbau der erneuerbaren Energien.
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Re: Was kann man wirklich für den Klimaschutz tun?

Beitrag von Tom Bombadil »

Kamikaze hat geschrieben: Di 5. Apr 2022, 07:01 Wie dein Vorschlag die Fördergelder drastisch zu kürzen zu erhöhtem Zubau von EE-Kapazitäten führen soll.
Du baust einen Popanz auf. Ich hatte nicht behauptet, dass mein Vorschlag zu erhöhtem Zubau von EE-Kapazitäten führen soll. Sollte mein Vorschlag - der sowieso nicht umgesetzt wird, weil viel zu pragmatisch für dt. Politiker und Beamte - nicht den erwünschten Erfolg zeigen, bekommen die Hauseigentümer eine Frist gesetzt, zu der sie den Vorschlag entweder annehmen oder danach ihr Dach vom Staat genutzt werden darf und sie gar nichts davon haben. Ich bin mir ziemlich sicher, dass die Dächer dann sehr schnell mit PV vollgestellt werden.
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Re: Was kann man wirklich für den Klimaschutz tun?

Beitrag von Tom Bombadil »

Kamikaze hat geschrieben: Di 5. Apr 2022, 07:18 Am Ende zählt doch das, was am Schluss wirklich im Geldbeutel bzw. auf dem Konto landet, oder nicht?
Dann soll man aber auch bitte nicht rumheulen, dass man wie ein Unternehmer behandelt wird.
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Re: Was kann man wirklich für den Klimaschutz tun?

Beitrag von Kamikaze »

Tom Bombadil hat geschrieben: Di 5. Apr 2022, 08:48 Dann soll man aber auch bitte nicht rumheulen, dass man wie ein Unternehmer behandelt wird.
Das hat durchaus auch Vorteile.
Allerdings könnte man aufgrund stets gleichbleibender Erträge und Abschreibungen dieses Verfahren vereinfachen und so Personal und die Zeit für Steuererklärung, Steuervoranmeldung etc. sparen.
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Re: Was kann man wirklich für den Klimaschutz tun?

Beitrag von Tom Bombadil »

Kamikaze hat geschrieben: Di 5. Apr 2022, 09:01 Allerdings könnte man aufgrund stets gleichbleibender Erträge und Abschreibungen dieses Verfahren vereinfachen und so Personal und die Zeit für Steuererklärung, Steuervoranmeldung etc. sparen.
Ja, über solche Erträge würde sich jeder Unternehmer freuen, schon blöd, so eine Marktwirtschaft :mad:
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Re: Was kann man wirklich für den Klimaschutz tun?

Beitrag von 3x schwarzer Kater »

Kamikaze hat geschrieben: Di 5. Apr 2022, 07:18 Fair. Ich habe den Begriff falsch verwendet. Ich meinte den Ertrag.
Auch kommen hier Grenzkosten zum Tragen, da das erste kWp mit großem Abstand am teuersten ist (Baustelleneinrichtung, Gerüst, etc. fallen ja nur einmal an).

Rechnen wir es einfach mal stark vereinfacht durch

(....)

Wer klein baut ist also selber schuld. :)
Das ist das was man allgemein als Milchmädchenrechnung bezeichnet.
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Re: Was kann man wirklich für den Klimaschutz tun?

Beitrag von Kamikaze »

3x schwarzer Kater hat geschrieben: Di 5. Apr 2022, 09:13 Das ist das was man allgemein als Milchmädchenrechnung bezeichnet.
Dann verrate mir mal, wo der Fehler liegt. Ich bin gespannt. :)
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Re: Was kann man wirklich für den Klimaschutz tun?

Beitrag von Kamikaze »

Tom Bombadil hat geschrieben: Di 5. Apr 2022, 09:03 schon blöd, so eine Marktwirtschaft :mad:
Ich verstehe dein Problem gerade nicht.
Für den Betreiber lässt sich das ganz prima automatisieren. Die entsprechenden Formulare macht mir mein Steuer-Programm mit ein paar Mausklicks (dur die erste Eingabe aller Daten hat etwas gedauert - bin ja Laie).
Allerdings muss das Ganze im Finanzamt von einem Menschen geprüft und bearbeitet werden. Das sind unnötige Staatsausgaben.
Aber du hast schon recht: Jeder, der so eine Anlage baut freut sich über die daraus resultierende Gewinne. Leider machen es noch nicht viel mehr Menschen und Firmen.
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Re: Was kann man wirklich für den Klimaschutz tun?

Beitrag von 3x schwarzer Kater »

Kamikaze hat geschrieben: Di 5. Apr 2022, 09:35 Dann verrate mir mal, wo der Fehler liegt. Ich bin gespannt. :)
du vernachlässigst die Besteuerung des Gewinns. Zudem gehst du bei deiner Berechnung für eine 30 KWp-Anlage von einem Eigenbedarf von 9.000 KWh aus. Was vollkommen neben der Realität ist. Denn selbst der durchschnittliche Stromverbrauch eines 4-Personenhaushalts liegt allenfalls bei der Hälte oder weniger. Und selbst den kannst du mit Photovoltaik nicht komplett decken, da die Grundlast auch dann anfällt, wenn kein Strom erzeugt wird. Dazu berücksichtigst du bei dem von dir propopangierten Modell (auch die Nordfläche des Daches vollzumachen) nicht, dass die Grenzerträge mit zunehmender Fläche sinken.

Nebenbei bemerkt ist es trivial, dass eine höhere Investion einen höheren Ertrag bringen soll.
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Re: Was kann man wirklich für den Klimaschutz tun?

Beitrag von Tom Bombadil »

Kamikaze hat geschrieben: Di 5. Apr 2022, 09:39 Ich verstehe dein Problem gerade nicht.
Ja, ich wäre auch gerne Unternehmer mit stets gleichbleibenden Erträgen, aber so funktioniert Marktwirtschaft nunmal nicht.
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