Rechtsextremismus

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Selina
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Rechtsextremismus

Beitrag von Selina »

Rechtsextremismus. Wo fängt er an? Was hat die Neue Rechte mit Rechtsextremismus zu tun? Gibt es da Zusammenhänge? Ich hab hier nur einen Strang "Rechtsextremistische Gewalt" gefunden. Genauso wichtig finde ich es aber, über Rechtsextremismus in allen Facetten zu reden: Rechtsextremismus im Denken, im Handeln, in der Sprache, auf der Straße, im Netz.

So warnte jetzt der Präsident des Bundesamts für Verfassungsschutz, Thomas Haldenwang, vor einer "neuen Dynamik" im Rechtsextremismus.

Ich zitiere (man sollte aber den gesamten verlinkten Text lesen, ist nicht lang):

"SA-mäßig" und "intellektuell"

Der Verfassungsschutzpräsident wies in dem Interview auch auf die sehr unterschiedlichen Formen des Auftretens Rechtsextremer in der Öffentlichkeit hin. So habe man erst kürzlich zum 1. Mai in Plauen erlebt, "dass man schon so SA-mäßig durch die Straßen marschiert - uniformiert mit Fahnen, Trommelschlag und Fackeln". Es gebe aber auch einen "intellektuellen Rechtsextremismus", der sich subtiler zeige, erklärte Haldenwang. Die rechtsextreme Szene sei weitgehend im verborgenen Teil des Internets aktiv.


https://www.mdr.de/nachrichten/politik/ ... z-100.html

Was sagt ihr dazu?
Zuletzt geändert von Selina am Dienstag 14. Mai 2019, 14:42, insgesamt 1-mal geändert.
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imp
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Re: Rechtsextremismus

Beitrag von imp »

Ich würde eher von rechtem Radikalismus sprechen. Der Begriff des Extremismus ist mir nicht nützlich. Radikalismus drückt sich aus in Vorstellungen, bei denen Wort und Tat ihr Maß nicht mehr in Nützlichkeit und Effizienz, Bezahlbarkeit, Leistbarkeit oder vernünftiger Beschränkung haben, sondern sich in der Durchführung eines Prinzips maßlos und blind für Nebenfolgen und Kosten zeigen.

Beim rechten Radikalismus haben wir häufig einen übersteigerten Anspruch an die Schlagkraft des Staates gegen Individuen und Gruppen, vor allem gegen jene, deren Anspruch auf Beteiligung schwach erscheint: Später dazugekommene, Menschen mit anderem Rechtsstatus, Menschen, die freiwillige Momente des Staatsbürgerdaseins nicht mittun, Kritiker, Oppositionelle.

Damit einher geht ein völlig disproportionales Abarbeiten an vermeintlichen Minderleistern, Nettoprofiteuren und angeblich leistungslosen Nutznießern.

All dies zusammen ergibt ein nuancenreiches Bild, bei dem es schwer zu sagen ist, wo das Unerhörte genau beginnt und wo die Schranke von Vernunft und Menschlichkeit gewahrt bleibt. Das liegt immer auch im Auge des Betrachters. Nicht wenige Rechtsradikale würden sich selbst "in der Mitte" verorten oder in der "eigentlichen Mitte", "wo sie einmal war".
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Selina
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Re: Rechtsextremismus

Beitrag von Selina »

imp hat geschrieben:(14 May 2019, 14:38)

Ich würde eher von rechtem Radikalismus sprechen. Der Begriff des Extremismus ist mir nicht nützlich. Radikalismus drückt sich aus in Vorstellungen, bei denen Wort und Tat ihr Maß nicht mehr in Nützlichkeit und Effizienz, Bezahlbarkeit, Leistbarkeit oder vernünftiger Beschränkung haben, sondern sich in der Durchführung eines Prinzips maßlos und blind für Nebenfolgen und Kosten zeigen.

Beim rechten Radikalismus haben wir häufig einen übersteigerten Anspruch an die Schlagkraft des Staates gegen Individuen und Gruppen, vor allem gegen jene, deren Anspruch auf Beteiligung schwach erscheint: Später dazugekommene, Menschen mit anderem Rechtsstatus, Menschen, die freiwillige Momente des Staatsbürgerdaseins nicht mittun, Kritiker, Oppositionelle.

Damit einher geht ein völlig disproportionales Abarbeiten an vermeintlichen Minderleistern, Nettoprofiteuren und angeblich leistungslosen Nutznießern.

All dies zusammen ergibt ein nuancenreiches Bild, bei dem es schwer zu sagen ist, wo das Unerhörte genau beginnt und wo die Schranke von Vernunft und Menschlichkeit gewahrt bleibt. Das liegt immer auch im Auge des Betrachters. Nicht wenige Rechtsradikale würden sich selbst "in der Mitte" verorten oder in der "eigentlichen Mitte", "wo sie einmal war".
Ja, beide Phänomene gehören zusammen und gehen auch mitunter (nicht immer) ineinander über: Rechtsradikalität und Rechtsextremismus. So gibt es in der AfD beispielsweise rechtsradikales, aber auch rechtsextremes Denken. Aber vermutlich keine rechtsextremistischen Schläger.
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unity in diversity
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Re: Rechtsextremismus

Beitrag von unity in diversity »

Selina hat geschrieben:(14 May 2019, 14:46)

Ja, beide Phänomene gehören zusammen und gehen auch mitunter (nicht immer) ineinander über: Rechtsradikalität und Rechtsextremismus. So gibt es in der AfD beispielsweise rechtsradikales, aber auch rechtsextremes Denken. Aber vermutlich keine rechtsextremistischen Schläger.
Radikalismus bedeutet, von Grund aus erfolgend, oder an die Wurzel (des Übels) gehend. Linke, mittlere und rechte Radikale sehen fast den gleichen gesellschaftlichen Handlungsbedarf, unterscheiden sich aber in ihren Protestgründen. Solange die Extremisten der Mitte die konsensorientierte Gesellschaft mit ihrem universellen Wahrheitsanspruch zerrütten, stärken sie die Ränder, mit ungewissem Ausgang.
Für jedes Problem gibt es 2 Lösungsansätze:
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Re: Rechtsextremismus

Beitrag von Selina »

unity in diversity hat geschrieben:(15 May 2019, 14:19)

Radikalismus bedeutet, von Grund aus erfolgend, oder an die Wurzel (des Übels) gehend. Linke, mittlere und rechte Radikale sehen fast den gleichen gesellschaftlichen Handlungsbedarf, unterscheiden sich aber in ihren Protestgründen. Solange die Extremisten der Mitte die konsensorientierte Gesellschaft mit ihrem universellen Wahrheitsanspruch zerrütten, stärken sie die Ränder, mit ungewissem Ausgang.
Wenn du mit "Rändern" Linksextremismus und Rechtsextremismus meinst, dann sehe ich im Moment eher eine Bedrohung für die Demokratie aus rechtsextremistischer Richtung. Einfach deshalb, weil bestimmte Gedankengänge und Äußerungen dieser Leute von Teilen der Mitte mitgetragen werden. Letzteres ist das Verhängnisvolle.
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Re: Rechtsextremismus

Beitrag von unity in diversity »

Selina hat geschrieben:(15 May 2019, 16:26)

Wenn du mit "Rändern" Linksextremismus und Rechtsextremismus meinst, dann sehe ich im Moment eher eine Bedrohung für die Demokratie aus rechtsextremistischer Richtung. Einfach deshalb, weil bestimmte Gedankengänge und Äußerungen dieser Leute von Teilen der Mitte mitgetragen werden. Letzteres ist das Verhängnisvolle.
Die extreme Mitte ist gewinnorientiert, möglichst ohne linke und rechte Umwege. Die kann man ausnutzen, ohne sie zu beschreiten.
So funktioniert jede je nach dem Partei.
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sunny.crockett
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Re: Rechtsextremismus

Beitrag von sunny.crockett »

Selina hat geschrieben:(15 May 2019, 16:26)

Wenn du mit "Rändern" Linksextremismus und Rechtsextremismus meinst, dann sehe ich im Moment eher eine Bedrohung für die Demokratie aus rechtsextremistischer Richtung. Einfach deshalb, weil bestimmte Gedankengänge und Äußerungen dieser Leute von Teilen der Mitte mitgetragen werden. Letzteres ist das Verhängnisvolle.
Deine Aussage ist mir zu unklar. Welche konkreten Gedankengänge und Äußerungen werden denn von Teilen der Mitte mitgetragen? Erinnert mich nämlich an die Umfrage, wo 3/4 durch eine Rechtsruck eine Gefahr für die Demokratie sahen, aber davon 0% sagen konnten, warum sie das so sein soll.
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Re: Rechtsextremismus

Beitrag von Alexyessin »

unity in diversity hat geschrieben:(16 May 2019, 16:30)

Die extreme Mitte ist gewinnorientiert, möglichst ohne linke und rechte Umwege. Die kann man ausnutzen, ohne sie zu beschreiten.
So funktioniert jede je nach dem Partei.
Was ist denn diese Extreme Mitte? Dieser Frage wirst du wieder ausweichen.
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Selina
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Re: Rechtsextremismus

Beitrag von Selina »

sunny.crockett hat geschrieben:(16 May 2019, 16:43)

Deine Aussage ist mir zu unklar. Welche konkreten Gedankengänge und Äußerungen werden denn von Teilen der Mitte mitgetragen? Erinnert mich nämlich an die Umfrage, wo 3/4 durch eine Rechtsruck eine Gefahr für die Demokratie sahen, aber davon 0% sagen konnten, warum sie das so sein soll.
Nimmt man einmal die Definition von Rechtsextremismus her, findet man einige Aspekte, die auch von Menschen geteilt werden, die sich selbst als zur Mitte zugehörig bezeichnen. Natürlich sagen sie das oft etwas verbrämter und nicht so direkt. Aber die starke Betonung von "Nation" und "Volk", die man vor "fremden Einflüssen" (womit vor allem die geflohenen Menschen gemeint sind) bewahren und schützen müsse, kommt auch in der Mitte vor.

Zitat:

Rechtsextremismus ist eine Sammelbezeichnung für faschistische, neonazistische oder ultra-nationalistische politische Ideologien und Aktivitäten. Sie orientieren sich an einer ethnischen Zugehörigkeit, bestreiten und bekämpfen den Anspruch aller Menschen auf soziale und rechtliche Gleichheit und vertreten ein antipluralistisches, antidemokratisches und autoritäres Gesellschaftsverständnis. Politisch wollen sie den Nationalstaat zu einer autoritär geführten „Volksgemeinschaft“ umgestalten. „Volk“ und „Nation“ werden dabei rassistisch oder ethnopluralistisch definiert.

https://de.wikipedia.org/wiki/Rechtsextremismus
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Re: Rechtsextremismus

Beitrag von BlueMonday »

unity in diversity hat geschrieben:(15 May 2019, 14:19)
Solange die Extremisten der Mitte die konsensorientierte Gesellschaft mit ihrem universellen Wahrheitsanspruch zerrütten, stärken sie die Ränder, mit ungewissem Ausgang.
Das muss man sich erst mal auf der Zunge zergehen lassen. Es gibt also eine Mitte, die einen "universellen Wahrheitsanspruch" hat und dieser Anspruch macht die "Konsensgesellschaft", sofern es sie noch gibt, unmöglich. Worin liegt dieser Wahrheitsanspruch? Im umverteilenden Staat, im Glaube an ihn(Etatismus) und seine unbedingte Notwendigkeit, im staatlichem Gewaltmonopol, im staatlichen Rechtssetzungs- und Rechtssprechungsmonopol etc.

Extremismus ist die Einstellung mit aller möglichen Gewalt die eigene Weltsicht und Interessen durchzusetzen. Die etablierte Staatsgewalt ist sicherlich dahingehend auch extremistisch, da ja ihre Machtbasis im Wesentlichen aus ihrer Gewalt besteht.
Und sie scheut sich nicht, sie auch einzusetzen. Heutzutage wird man schon als "normaler Bürger" in Erzwingungshaft gesteckt, wenn man seine "Demokratieabgabe" nicht leistet oder seinen Ausweis nicht verlängern lässt usw.

Ein wie auch immer gearteter Extremismus, der nicht vom Staat selbst ausgeht, bedroht freilich den Staat. Das kann nicht geduldet werden. Das größte derzeitige Bedrohungspotential für den Staat sehe ich in sich immer weiter ausdehnenden Clanstrukturen oder mafiösen Organisationen, die gewisse Machträume etablieren konnten, in die der Staat kaum oder nicht mehr reicht. Die Reichsbürgerbewegung(die man evtl. "rechts" einordnen könnte), hat m.E. noch kein nennenswertes Potential entwickelt. Links ist seit der RAF wohl auch nicht mehr viel passiert.
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Re: Rechtsextremismus

Beitrag von unity in diversity »

Alexyessin hat geschrieben:(16 May 2019, 16:55)

Was ist denn diese Extreme Mitte? Dieser Frage wirst du wieder ausweichen.
Die extreme Mitte ist profitorientierter, als jede andere gesellschaftliche Strömung.
Profit heißt, aus jeder menschlichen Regung, Kapital zu schlagen.
Die Linken und Rechten sind immer noch zu blöd dazu.
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Re: Rechtsextremismus

Beitrag von imp »

unity in diversity hat geschrieben:(16 May 2019, 17:42)

Die extreme Mitte ist profitorientierter, als jede andere gesellschaftliche Strömung.
Profit heißt, aus jeder menschlichen Regung, Kapital zu schlagen.
Die Linken und Rechten sind immer noch zu blöd dazu.
Die wollen eben andere Sachen. Die einen haben die Volksgemeinschaft und die anderen die Solidarität mit dem unterdrückten Liechtenstein oder sonst was.
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Re: Rechtsextremismus

Beitrag von unity in diversity »

imp hat geschrieben:(16 May 2019, 17:50)

Die wollen eben andere Sachen. Die einen haben die Volksgemeinschaft und die anderen die Solidarität mit dem unterdrückten Liechtenstein oder sonst was.
Freiheit für Grönland, nieder mit dem Packeis, das sind die Etablieren.
Angriff der Killerfrösche und Tomaten usw.
Keine Antenne, was die Leute wirklich wollen.
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sunny.crockett
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Re: Rechtsextremismus

Beitrag von sunny.crockett »

Selina hat geschrieben:(16 May 2019, 17:12)

Nimmt man einmal die Definition von Rechtsextremismus her, findet man einige Aspekte, die auch von Menschen geteilt werden, die sich selbst als zur Mitte zugehörig bezeichnen. Natürlich sagen sie das oft etwas verbrämter und nicht so direkt. Aber die starke Betonung von "Nation" und "Volk", die man vor "fremden Einflüssen" (womit vor allem die geflohenen Menschen gemeint sind) bewahren und schützen müsse, kommt auch in der Mitte vor.
Begriffe wie "Volk" werden auch im nicht-rechtsextremen Bereich verwendet, wenn man etwa Aussagen verstärken will. So wird beispielsweise das "Volk der Rohingya" verfolgt, oder ein anderer "Völkermord" findet statt. Man bezeichnet viele "Nationen" oder Gruppierungen als "Volk", nur sich selbst darf man darüber nicht definieren. Schon seltsam, oder?
Lediglich bei Aussagen zur "Volksverhetzung" gibt es dann plötzlich auch ein eigenes "Volk".

Man spricht auch von Rechtspopulismus, aber so gut wie nie von Linkspopulismus. Man könnte deine Aussage " ...die man vor "fremden Einflüssen" (womit vor allem die geflohenen Menschen gemeint sind) bewahren und schützen müsse...." auch als Beeinflussung der Menschen der Mitte werten, dieses mal aber von der Linken Seite.

Ich denke, dass die "Mitte" mit sehr hoher Trefferquote zwischen Links/Rechtsextremistischen Aussagen und normaler politischen Linken/Rechten Aussagen unterscheiden kann. Es ist nämlich ein großer Unterschied, ob jemand die Burka verbieten will, oder ob er die Gaskammern wieder öffnen will. Nur zweites ist Extremistisch.
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Alexyessin
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Re: Rechtsextremismus

Beitrag von Alexyessin »

unity in diversity hat geschrieben:(16 May 2019, 17:42)

Die extreme Mitte ist profitorientierter, als jede andere gesellschaftliche Strömung.
Profit heißt, aus jeder menschlichen Regung, Kapital zu schlagen.
Die Linken und Rechten sind immer noch zu blöd dazu.
Das kann ich bitte wo nachlesen?
Der neue Faschismus wird nicht sagen: Ich bin der Faschismus. Er wird sagen: Ich bin kein Nazi, aber...
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Re: Rechtsextremismus

Beitrag von imp »

https://www.presseportal.de/blaulicht/p ... 71/4280305

Rechte Judenkritiker müssen Plakate abnehmen.
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Re: Rechtsextremismus

Beitrag von McKnee »

imp hat geschrieben:(25 May 2019, 19:39)

https://www.presseportal.de/blaulicht/p ... 71/4280305

Rechte Judenkritiker müssen Plakate abnehmen.
Das war jenseits von Kritik
Wir hängen nicht nur Plakate
Der Hauptgrund für Stress ist der tägliche Kontakt mit Idioten.

Es ist mir egal, ob es ein Albert-Einstein-Zitat ist ...

.....er wusste es :D
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imp
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Re: Rechtsextremismus

Beitrag von imp »

McKnee hat geschrieben:(25 May 2019, 19:41)

Das war jenseits von Kritik
Du weisst doch, dass unsere rechte Seite ein allzu kritisches Wording gegenüber ihrem Tun und Wollen nicht schätzt. Ich bin kein Freund solcher Andeutungen wie am Plakat.
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Re: Rechtsextremismus

Beitrag von jellobiafra »

Lt. Langzeitstudien der Friedrich Ebert Stiftung sind rechtsextreme Einstellungen in der deutschen Bevölkerung stark zurückgegangen in den letzten 10 Jahren. (Wurde oft genug diskutiert hier, kann jeder selber googeln)
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Re: Rechtsextremismus

Beitrag von Tom Bombadil »

Noch mehr gewaltbereite Rechtsextremisten:
"Personenpotenzial islamistischer Terrorismus/​Islamismus": mindestens 25.810 (ohne IS-Fans).
Quelle: https://www.verfassungsschutz.de/de/arb ... nzial-2017
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Re: Rechtsextremismus

Beitrag von Tomaner »

sunny.crockett hat geschrieben:(16 May 2019, 18:49)

Begriffe wie "Volk" werden auch im nicht-rechtsextremen Bereich verwendet, wenn man etwa Aussagen verstärken will. So wird beispielsweise das "Volk der Rohingya" verfolgt, oder ein anderer "Völkermord" findet statt. Man bezeichnet viele "Nationen" oder Gruppierungen als "Volk", nur sich selbst darf man darüber nicht definieren. Schon seltsam, oder?
Lediglich bei Aussagen zur "Volksverhetzung" gibt es dann plötzlich auch ein eigenes "Volk".

Man spricht auch von Rechtspopulismus, aber so gut wie nie von Linkspopulismus. Man könnte deine Aussage " ...die man vor "fremden Einflüssen" (womit vor allem die geflohenen Menschen gemeint sind) bewahren und schützen müsse...." auch als Beeinflussung der Menschen der Mitte werten, dieses mal aber von der Linken Seite.

Ich denke, dass die "Mitte" mit sehr hoher Trefferquote zwischen Links/Rechtsextremistischen Aussagen und normaler politischen Linken/Rechten Aussagen unterscheiden kann. Es ist nämlich ein großer Unterschied, ob jemand die Burka verbieten will, oder ob er die Gaskammern wieder öffnen will. Nur zweites ist Extremistisch.
"Es ist nämlich ein großer Unterschied, ob jemand die Burka verbieten will, oder ob er die Gaskammern wieder öffnen will. Nur zweites ist Extremistisch"
Ich denke da bist du genau in die Falle der Rechsradikalen getappt. Zum Rechtsradikalen wird man nicht durch eine einzige Aussage, sondern durch die gesamtheit der Einstellung. Schon im AfD Strang wird doch sofort immer aufgeheult, "Ich werde als Nazi bezeichnet, weil ich dies und das nicht sagen darf."
Sorry, aber nur weil er nicht unbedingt dafür ist, wieder Gaskammern zu eröffnen, ist er kein Nazis? Das Problem ist, er mag ja nicht dafür sein, nur sollte diese Art von rechtsnationaler Ideologie an der Macht sein, wie will diese ihre Vorstellung und Ideologie durchsetzen, ohne Polizeistaat und Verfolgung von politischen Gegner, bis zur Ausschaltung? Glaubst du ernsthaft, extreme Rechte könnten ihre Programme ohne weiteres durchsetzen, beispielsweise gegen funktionierente Gewerkschaften und ihren Bündnispartnern? Dazu kommt ja der Rechtsstaat, den sie vergewaltigen müssten, um ihre ideologie überhaupt durchsetzen zu müssen. Platt gesagt, wenn sie ihre politischen Gegner verhaften würden, der Rechtsstaat sie aber auf freien Fuß setzt oder sogar noch gegen der Rechten, wegen Freiheitberaubung vorgehen würde, funktioniert dies Ideologie an der Macht durchzusetzen auch nicht. Für extreme Rechte ist nicht jeder Mensch gleich und damit auch nicht die Würde aller Menschen unantastbar. Sie haben die Vorstellung einer Volksgemeinschaft und nur sie bestimmen wer da Mitglied ist und wer nicht. Über dieser Volksgemeinschaft bestimmt ein Führerprinzip das alleine Entscheidet was für alle Gut ist und wie man eben mit denen außerhalb diese Volksgemeinschaft sind, umgehen darf.
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Re: Rechtsextremismus

Beitrag von Woppadaq »

unity in diversity hat geschrieben:(16 May 2019, 16:30)

Die extreme Mitte ist gewinnorientiert, möglichst ohne linke und rechte Umwege.
"Extreme Mitte" ist ein Widerspruch in sich. Wenn "Mitte" eine Richtung sein soll, währe das wohl noch am ehesten "geradeaus", also extrem fortschrittlich, was immer man auch unter "Fortschritt" versteht. Hast du das Gefühl, dass unsere Mitte-Parteien geradezu ungesund fortschrittlich sind?
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Re: Rechtsextremismus

Beitrag von Woppadaq »

sunny.crockett hat geschrieben:(16 May 2019, 18:49)

Begriffe wie "Volk" werden auch im nicht-rechtsextremen Bereich verwendet, wenn man etwa Aussagen verstärken will. So wird beispielsweise das "Volk der Rohingya" verfolgt, oder ein anderer "Völkermord" findet statt. Man bezeichnet viele "Nationen" oder Gruppierungen als "Volk", nur sich selbst darf man darüber nicht definieren. Schon seltsam, oder?
Lediglich bei Aussagen zur "Volksverhetzung" gibt es dann plötzlich auch ein eigenes "Volk".
Wie kommst du bitte darauf, dass man sich hierzulande nicht als Volk definieren kann?

Nur weil man den Begriff "völkisch" für bedenklich hält?
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Re: Rechtsextremismus

Beitrag von Quatschki »

Woppadaq hat geschrieben:(04 Jun 2019, 23:11)

Wie kommst du bitte darauf, dass man sich hierzulande nicht als Volk definieren kann?

Nur weil man den Begriff "völkisch" für bedenklich hält?
In der Bundesrepublik wird (anders als in der DDR) behördlicherseits nicht zwischen Staatsangehörigkeit und Volkszugehörigkeit unterschieden.
Alle Paßinhaber sind par ordre du mufti auch Deutsche.
Deshalb wurde umgangssprachlich dieser unsägliche Begriff des "Bio-Deutschen" geprägt, weil man den Deutschen die Eigenbezeichnung Deutsche weggenommen und zu einem Sammelbegriff für alle hier lebenden umfunktioniert hat.

Ich hingegen sehe mich als Bundesbürger deutscher Volkszugehörigkeit, während andere Paßinhaber dann entsprechend Bundesbürger kurdischer, polnischer oder jesidischer Volkszugehörigkeit sind, im de-facto-Vielvölkerstaat Bundesrepublik.
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Re: Rechtsextremismus

Beitrag von Schnitter »

Quatschki hat geschrieben:(04 Jun 2019, 23:57)
In der Bundesrepublik wird (anders als in der DDR) behördlicherseits nicht zwischen Staatsangehörigkeit und Volkszugehörigkeit unterschieden.
Als sinnvolle Ergänzung würde ich zusätzlich einen Arier-Nachweis einführen. Dann wird das Ding rund.
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Re: Rechtsextremismus

Beitrag von Woppadaq »

Quatschki hat geschrieben:(04 Jun 2019, 23:57)

In der Bundesrepublik wird (anders als in der DDR) behördlicherseits nicht zwischen Staatsangehörigkeit und Volkszugehörigkeit unterschieden.
Alle Paßinhaber sind par ordre du mufti auch Deutsche.
Deshalb wurde umgangssprachlich dieser unsägliche Begriff des "Bio-Deutschen" geprägt, weil man den Deutschen die Eigenbezeichnung Deutsche weggenommen und zu einem Sammelbegriff für alle hier lebenden umfunktioniert hat.

Ich hingegen sehe mich als Bundesbürger deutscher Volkszugehörigkeit, während andere Paßinhaber dann entsprechend Bundesbürger kurdischer, polnischer oder jesidischer Volkszugehörigkeit sind, im de-facto-Vielvölkerstaat Bundesrepublik.
Deutschland war schon immer ein Vielvölkerstaat, und Deutscher zu sein hiess schon immer in erster Linie, Hochdeutsch als Sprache zu benutzen oder aus dem deutsch sprechenden Gebiet abzustammen. Für viele gelten aber auch Österreicher und Schweizerdeutsche als Deutsche, was ein Grund mehr ist, vom "Bio-Deutschen" zu reden. Mir passt der Begriff auch nicht, denn er macht klar, dass Deutscher sein als inklusive Identifikation offenbar für manchen nicht ausreicht, warum auch immer.
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Re: Rechtsextremismus

Beitrag von Quatschki »

Woppadaq hat geschrieben:(05 Jun 2019, 06:59)

Deutschland war schon immer ein Vielvölkerstaat, und Deutscher zu sein hiess schon immer in erster Linie, Hochdeutsch als Sprache zu benutzen oder aus dem deutsch sprechenden Gebiet abzustammen. Für viele gelten aber auch Österreicher und Schweizerdeutsche als Deutsche, was ein Grund mehr ist, vom "Bio-Deutschen" zu reden. Mir passt der Begriff auch nicht, denn er macht klar, dass Deutscher sein als inklusive Identifikation offenbar für manchen nicht ausreicht, warum auch immer.
Aber nur jene Österreicher, die Deutsche waren.
Der Kaiser Franz-Josef hat seine Proklamationen immer betitelt: "An meine Völker!", das bezog neben den Deutschen die Ungarn, Polen, Tschechen, Kroaten, Italiener, Slowaken, Slowenen, Ruthenen usw. mit ein, ohne ihnen ihre Nationalität und Sprache zu nehmen.
Viele Deutsche waren früher Bürger der Sowjetunion und sind heute Bürger der Bundesrepublik.
Deutsche sind sie von Geburt und waren es auch in der Sowjetunion mit ihren über 200 Nationaliäten.
Und gerade weil es in der Geschichte immer mehrere deutsche Staaten gab, war das Konzept, wonach die Bundesrepublik ihre eigenen Paßinhaber als "Deutsche" bezeichnet, nur so lange sinnvoll, wie dem auch so war.
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Re: Rechtsextremismus

Beitrag von Woppadaq »

Quatschki hat geschrieben:(05 Jun 2019, 07:39)


Viele Deutsche waren früher Bürger der Sowjetunion und sind heute Bürger der Bundesrepublik.
Du kannst ruhig offen reden:

Viele frühere Bürger der Sowjetunion und sind heute Bürger der Bundesrepublik, aka Russlanddeutsche.
Viele hier geborene und aufgewachsene Bürger sind Bürger der Bundesrepublik, aka Deutschtürken.
Nebenbei leben hierzulande noch viele Bio-Franzosen (Saarländer), Bio-Dänen (Schleswig-Holstein) und Bio-Tschecho-Juden.

Echt jämmerlich, dass man Deutschsein heutzutage nur über irgendwelchen Geburtsrassismus definieren will. Und dann wundert man sich, dass die Nazis soviel Zulauf haben.
Und gerade weil es in der Geschichte immer mehrere deutsche Staaten gab, war das Konzept, wonach die Bundesrepublik ihre eigenen Paßinhaber als "Deutsche" bezeichnet, nur so lange sinnvoll, wie dem auch so war.
Du sagst "war", aber Deutschland gibts immer noch. Wir sind das deutsche Volk, so wie die Amis das amerikanische Volk sind. Und ich bin froh, dass weder in unseren noch in einem amerikanischen Pass extra das Wort "Jude" steht.
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AfD und Reichsbürger schießen gemeinsam

Beitrag von imp »

https://www.ndr.de/nachrichten/mecklenb ... ns102.html
Der NDR berichtet über einen AFD-nahen Schützenverein, bei dem offenbar auch ein rechtsradikaler Reichsbürger mitschießt und interne Wahlen leitet. Der Verein dementiert.
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ThorsHamar
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Re: Rechtsextremismus

Beitrag von ThorsHamar »

Rechtsextremisten sind Leute, die nach Sozialismus schreien. Insofern ....
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Re: Rechtsextremismus

Beitrag von Tomaner »

ThorsHamar hat geschrieben:(24 Jun 2019, 18:48)

Rechtsextremisten sind Leute, die nach Sozialismus schreien. Insofern ....
Rechtsextreme haben mit Sozialismus soviel zu tun, wie Arbeitgeberverbände mit Harz4 Beziehern.
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ThorsHamar
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Re: Rechtsextremismus

Beitrag von ThorsHamar »

Tomaner hat geschrieben:(25 Jun 2019, 04:56)

Rechtsextreme haben mit Sozialismus soviel zu tun, wie Arbeitgeberverbände mit Harz4 Beziehern.
:p sicher
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Wolverine
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Re: Rechtsextremismus

Beitrag von Wolverine »

ThorsHamar hat geschrieben:(24 Jun 2019, 18:48)

Rechtsextremisten sind Leute, die nach Sozialismus schreien. Insofern ....

Hätte von mir sein können. :D
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Re: Rechtsextremismus

Beitrag von ThorsHamar »

Wolverine hat geschrieben:(25 Jun 2019, 09:51)

Hätte von mir sein können. :D
:p Das spricht für Dich, muss ich sagen.
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Re: Rechtsextremismus

Beitrag von Wolverine »

ThorsHamar hat geschrieben:(25 Jun 2019, 10:00)

:p Das spricht für Dich, muss ich sagen.
Gerne, immer gerne. :)
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Re: Rechtsextremismus

Beitrag von lili »

Rechtsextremismus hat mit wirklichem Sozialismus wenig zu tun, weil es darum ging eine Elite zu erschaffen und im wirklichen Sozialismus ging es um den Gleichheitsgedanken.
Wer einen Beruf ergreift, ist verloren.

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Re: Rechtsextremismus

Beitrag von Wolverine »

lili hat geschrieben:(25 Jun 2019, 10:06)

Rechtsextremismus hat mit wirklichem Sozialismus wenig zu tun, weil es darum ging eine Elite zu erschaffen und im wirklichen Sozialismus ging es um den Gleichheitsgedanken.
Was heißt noch mal NSDAP?
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Re: Rechtsextremismus

Beitrag von ThorsHamar »

lili hat geschrieben:(25 Jun 2019, 10:06)

Rechtsextremismus hat mit wirklichem Sozialismus wenig zu tun, weil es darum ging eine Elite zu erschaffen und im wirklichen Sozialismus ging es um den Gleichheitsgedanken.
Im "wirklichen Sozialismus" ist gut .... :p
Egal, welcher Sozialismus wirklich war: Andersdenkende wurden durch den "Gleichheitsgedanken" vernichtet. Dazu brauchte man Leute, die etwas gleicher waren. Das gilt für den internationalen wie den nationalen Sozialismus.
Die Nazis von heute brüllen ja nicht umsonst wieder nach "Sozialismus", in welchem sie meinen, ihr Glück zu finden.
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Re: Rechtsextremismus

Beitrag von lili »

Nationalsozialistische Deutsche Arbeiterpartei.

Das war aber eine Falle. Es hatte ja nichts damit zu tun soziale Gleichheit zu ermöglichen. Wenn ich bedenke wie Rechtsextreme Obdachlose behandeln oder Leute mit Einschränkungen umgeht...hat es nicht viel damit zu tun.
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Re: Rechtsextremismus

Beitrag von Wolverine »

lili hat geschrieben:(25 Jun 2019, 10:18)

Nationalsozialistische Deutsche Arbeiterpartei.

Das war aber eine Falle. Es hatte ja nichts damit zu tun soziale Gleichheit zu ermöglichen. Wenn ich bedenke wie Rechtsextreme Obdachlose behandeln oder Leute mit Einschränkungen umgeht...hat es nicht viel damit zu tun.
Irrelevant. Wie man sich bettet so liegt man...…….
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Re: Rechtsextremismus

Beitrag von lili »

ThorsHamar hat geschrieben:(25 Jun 2019, 10:16)

Im "wirklichen Sozialismus" ist gut .... :p
Egal, welcher Sozialismus wirklich war: Andersdenkende wurden durch den "Gleichheitsgedanken" vernichtet. Dazu brauchte man Leute, die etwas gleicher waren. Das gilt für den internationalen wie den nationalen Sozialismus.
Die Nazis von heute brüllen ja nicht umsonst wieder nach "Sozialismus", in welchem sie meinen, ihr Glück zu finden.

Wenn ich mir jetzt das Thema Inklusion angucke. Ein Rechtsxtremer würde doch in Klassen denken und aussortieren.

Deine Darstellung ist richtig...dennoch gibt es ein Unterschied zwischen links und rechts.
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Re: Rechtsextremismus

Beitrag von schokoschendrezki »

lili hat geschrieben:(25 Jun 2019, 10:06)

Rechtsextremismus hat mit wirklichem Sozialismus wenig zu tun, weil es darum ging eine Elite zu erschaffen und im wirklichen Sozialismus ging es um den Gleichheitsgedanken.
Der "Gleichheitsgedanke" ist genau die Teufelssubstanz, die dem Rechtsextremismus wie auch dem Staatssozialismus zugrunde liegt.

Dazu mal ein für mich sehr sehr schönes, absolut zustimmenswertes Zitat des jüdisch-deutschen Schriftstellers Gustav Landauer, der in der Zeit der Münchner Räterepublik eine bedeutsame Rolle spielte und der dann von rechtsextremistischen Freikorpslern ermordet wurde:
Man denke sich eine Stadt, in der ab und zu die Sonne scheint und hin und wieder Regen fällt. Wenn nun einer aufträte und sagte: gegen den Regen können wir uns nicht anders schützen, als dadurch, daß wir einen ungeheuren Schirm über die ganze Stadt aufspannen, unter dem jedermann jederzeit, auch wenn es gar nicht regnet, sich zu bewegen hat, dann wäre das ein »Sozialist« nach der Erklärung der Sozialdemokraten. Wenn dagegen ein anderer spräche: sowie es regnet, nehme jeder von den Schirmen, die gerade in der Stadt vorhanden sind, einen für sich, und wer keinen mehr kriegt, soll selbst sehen, wo er bleibt - dann wäre das der »Anarchist«, wie ihn die Sozialdemokratie als Schreckgespenst an die Wand malt. Wir Anarchisten-Sozialisten dagegen wollen nicht alle Einzelnen unter den großen Gesellschaftsschirm zwingen, und sind ebenso wenig so töricht, um den Besitz der Schirme eine Keilerei zu beginnen, sondern wo es zweckmäßig ist, benutzen kleinere und größere Gesellschaften einen gemeinsamen Schirm, den man aber jederzeit entfernen kann; wer allein gehen will, habe seinen Schirm für sich, sofern er sich allein behaupten kann, und wer naß werden will, den zwingen wir nicht zur Trockenheit. Ohne Bild gesprochen: Menschheitsvereinigung in Menschheitsinteressen, Volksvereinigung in Volksangelegenheiten, Gruppengemeinschaft in Sachen der Gruppen, Vereinigung von zweien, wo zwei für sich gehn, Vereinzelung in allem, was nur das Individuum angeht.
Diese Art von linksanarchistischem Sozialismus, sprich: Verbindung von Solidarität mit angestrebter "Herrschaftslosigkeit" geht nie und nimmer mit Rechtsextremismus zu verbinden!
Ich habe nie in meinem Leben irgendein Volk oder Kollektiv geliebt ... ich liebe in der Tat nur meine Freunde und bin zu aller anderen Liebe völlig unfähig (Hannah Arendt)
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Re: Rechtsextremismus

Beitrag von lili »

Wolverine hat geschrieben:(25 Jun 2019, 10:21)

Irrelevant. Wie man sich bettet so liegt man...…….
Es hat mit dem Grundgedanke wenig zu tun. Die praktische sozialistische Umsetzung ist gescheitert, aber ich denke jedes ismus wird letztendlich scheitern genauso wie der Kapitalismus.
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Re: Rechtsextremismus

Beitrag von ThorsHamar »

lili hat geschrieben:(25 Jun 2019, 10:22)

Wenn ich mir jetzt das Thema Inklusion angucke. Ein Rechtsxtremer würde doch in Klassen denken und aussortieren.

Deine Darstellung ist richtig...dennoch gibt es ein Unterschied zwischen links und rechts.
Ja, so sortieren sich die jeweiligen Protagonisten selbst.
Und bei "links" und "rechts" gehe ich auch noch als Demokrat mit, aber wir reden hier über Extremisten. Da gibt es keinen objektiven Unterschied zwischen linken und rechten Extremisten.
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Re: Rechtsextremismus

Beitrag von schokoschendrezki »

lili hat geschrieben:(25 Jun 2019, 10:06)

Rechtsextremismus hat mit wirklichem Sozialismus wenig zu tun, weil es darum ging eine Elite zu erschaffen und im wirklichen Sozialismus ging es um den Gleichheitsgedanken.
Der "Gleichheitsgedanke" ist genau die Teufelssubstanz, die dem Rechtsextremismus wie auch dem Staatssozialismus zugrunde liegt. Sozialismus heißt nicht "Gleichheit" sondern sowas wie "Kameradschaftlichkeit".

Dazu mal ein für mich sehr sehr schönes, absolut zustimmenswertes Zitat des jüdisch-deutschen Schriftstellers Gustav Landauer, der in der Zeit der Münchner Räterepublik eine bedeutsame Rolle spielte und der dann von rechtsextremistischen Freikorpslern ermordet wurde:
Man denke sich eine Stadt, in der ab und zu die Sonne scheint und hin und wieder Regen fällt. Wenn nun einer aufträte und sagte: gegen den Regen können wir uns nicht anders schützen, als dadurch, daß wir einen ungeheuren Schirm über die ganze Stadt aufspannen, unter dem jedermann jederzeit, auch wenn es gar nicht regnet, sich zu bewegen hat, dann wäre das ein »Sozialist« nach der Erklärung der Sozialdemokraten. Wenn dagegen ein anderer spräche: sowie es regnet, nehme jeder von den Schirmen, die gerade in der Stadt vorhanden sind, einen für sich, und wer keinen mehr kriegt, soll selbst sehen, wo er bleibt - dann wäre das der »Anarchist«, wie ihn die Sozialdemokratie als Schreckgespenst an die Wand malt. Wir Anarchisten-Sozialisten dagegen wollen nicht alle Einzelnen unter den großen Gesellschaftsschirm zwingen, und sind ebenso wenig so töricht, um den Besitz der Schirme eine Keilerei zu beginnen, sondern wo es zweckmäßig ist, benutzen kleinere und größere Gesellschaften einen gemeinsamen Schirm, den man aber jederzeit entfernen kann; wer allein gehen will, habe seinen Schirm für sich, sofern er sich allein behaupten kann, und wer naß werden will, den zwingen wir nicht zur Trockenheit. Ohne Bild gesprochen: Menschheitsvereinigung in Menschheitsinteressen, Volksvereinigung in Volksangelegenheiten, Gruppengemeinschaft in Sachen der Gruppen, Vereinigung von zweien, wo zwei für sich gehn, Vereinzelung in allem, was nur das Individuum angeht.
Diese Art von linksanarchistischem Sozialismus, sprich: Verbindung von Solidarität mit angestrebter "Herrschaftslosigkeit" geht nie und nimmer mit Rechtsextremismus zu verbinden!
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Re: Rechtsextremismus

Beitrag von lili »

schokoschendrezki hat geschrieben:(25 Jun 2019, 10:26)

Der "Gleichheitsgedanke" ist genau die Teufelssubstanz, die dem Rechtsextremismus wie auch dem Staatssozialismus zugrunde liegt.

Dazu mal ein für mich sehr sehr schönes, absolut zustimmenswertes Zitat des jüdisch-deutschen Schriftstellers Gustav Landauer, der in der Zeit der Münchner Räterepublik eine bedeutsame Rolle spielte und der dann von rechtsextremistischen Freikorpslern ermordet wurde:

Diese Art von linksanarchistischem Sozialismus, sprich: Verbindung von Solidarität mit angestrebter "Herrschaftslosigkeit" geht nie und nimmer mit Rechtsextremismus zu verbinden!
Im Rechtsextremismus gibt es kein Gleichheitsgedanken. Es ging um die Ungleichheit der Menschen. Deshalb hatten Leute mit diversen Einschränkungen auch nichts im Nationalsozialismus zu lachen. Es war der Sozialdarwinismus der dort eine Rolle gespielt hat. Das einzige was man unter Gleichheit verstehen konnte war gehorchen und nicht in der Masse auffallen. Ein extremer Individualismus mochte weder der nationale noch der andere Sozialismus.

Bezüglich dem linksananachistischem Sozialismus gebe ich dir recht und es wäre auch mein Favorit.
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Re: Rechtsextremismus

Beitrag von lili »

ThorsHamar hat geschrieben:(25 Jun 2019, 10:28)

Ja, so sortieren sich die jeweiligen Protagonisten selbst.
Und bei "links" und "rechts" gehe ich auch noch als Demokrat mit, aber wir reden hier über Extremisten. Da gibt es keinen objektiven Unterschied zwischen linken und rechten Extremisten.
Extremismus finde ich auch von beiden Seiten schlecht. Bei beiden Extremisten geht es um Ethien und in der Tat finde ich gibt es kein Unterschied ob man gegen Ausländer oder ob man gegen das eigene Land vorgeht.
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Re: Rechtsextremismus

Beitrag von zollagent »

schokoschendrezki hat geschrieben:(25 Jun 2019, 10:26)

Der "Gleichheitsgedanke" ist genau die Teufelssubstanz, die dem Rechtsextremismus wie auch dem Staatssozialismus zugrunde liegt.

...
Das bezweifle ich. Gleichheit findest du im Rechtsextremismus nicht, dafür teilt der die Menschen zu sehr in Kategorien auf, die letztlich dann "wert" oder "unwert" sind.
Wer an Absurditäten glaubt, wird Abscheulichkeiten begehen. (Voltaire)
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Wolverine
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Re: Rechtsextremismus

Beitrag von Wolverine »

lili hat geschrieben:(25 Jun 2019, 10:26)

Es hat mit dem Grundgedanke wenig zu tun. Die praktische sozialistische Umsetzung ist gescheitert, aber ich denke jedes ismus wird letztendlich scheitern genauso wie der Kapitalismus.
Dem stimme ich zu.
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Re: Rechtsextremismus

Beitrag von Wolverine »

ThorsHamar hat geschrieben:(25 Jun 2019, 10:28)

Ja, so sortieren sich die jeweiligen Protagonisten selbst.
Und bei "links" und "rechts" gehe ich auch noch als Demokrat mit, aber wir reden hier über Extremisten. Da gibt es keinen objektiven Unterschied zwischen linken und rechten Extremisten.
Absolut korrekt.
If Israel were to put down its arms there would be no more Israel.
If the Arabs were to put down their arms there would be no more war.
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