Die Rente ist NICHT sicher! Wie kann man die Rente in angemessener Höhe sichern?

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Troh.Klaus
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Re: Die Rente ist NICHT sicher! Wie kann man die Rente in angemessener Höhe sichern?

Beitrag von Troh.Klaus »

frems hat geschrieben: Mo 7. Nov 2022, 18:31 Das weiß man doch erst genau, wenn das Jahr rum ist, und nicht bei der Rentenerhöhung mittendrin. Oder beziehen sich die 4,5% auf die voraussichtliche Erhöhung im nächsten Jahr?
"Schätzen" ist eine gängige betriebswirtschaftliche Praxis, natürlich auf zwei Nachkommastellen genau.

Ich bin seit vielen Jahren bei unterschiedlichen Auftraggebern gehalten, so um den 25. eines Monats mein Gesamtstundenkontingent für diesen Monat in diversen Zeiterfassungssystemen zu notieren. Heißt, ich muss ungefähr 20% - 25% schätzen. Und auf genau dieser Schätzbasis werden dann auch Rechnungen und Honorarzahlungen erstellt.
Ist auch nicht auf Deutschland beschränkt. Bei international agierenden Unternehmen werden solche teilweise geschätzten Zahlen über alle Standorte akkumuliert. Und dann mit zwei Nachkommastellen in eine (Welt-) Rohbilanz transferiert.

Also, warum sollte die Politik sich nicht auch solcher Methoden bedienen. Wer keine Zeit hat, auf die realen Zahlen zu warten, dem bleibt nichts anderes übrig, als zu schätzen.
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Re: Die Rente ist NICHT sicher! Wie kann man die Rente in angemessener Höhe sichern?

Beitrag von Nockermann »

Wie das Rentensystem vor dem Kollaps sichern?

Es gäbe zwei wesentliche Stellschrauben, derer man sich bedienen könnte: Beide würden die Lebensarbeitszeit verlängern, eine auch die Rentenbezugsdauer verkürzen.

1. Früherer Berufseintitt, weg von der Verlängerung der Adoleszenz, Stärkung der Berufsausbildung und Ende der der Akademisierung und Umkehr des Trends.

2. Erhöhung des Renteneintrittsalters auf mindestens 70, besser 75.
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Re: Die Rente ist NICHT sicher! Wie kann man die Rente in angemessener Höhe sichern?

Beitrag von Wähler »

Nockermann hat geschrieben: Fr 27. Jan 2023, 06:53 2. Erhöhung des Renteneintrittsalters auf mindestens 70, besser 75.
Die Durchschnittrente wird sich eher in Richtung beitragsfinanzierte Grundsicherung oder durch weniger Steuern bezuschusste Grundrente bewegen. Ein "Zwangssystem" mit zu hohem Renteneintrittsalter wird die Mehrheit, wie in Frankreich, auch in Deutschland letztlich ablehnen. Da ist ein Mischsystem mit zusätzlicher privater Altersvorsorge, vielleicht auch über einen Staatsfonds, eher realistisch.
Zuletzt geändert von Wähler am Fr 27. Jan 2023, 07:43, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Die Rente ist NICHT sicher! Wie kann man die Rente in angemessener Höhe sichern?

Beitrag von Nockermann »

Wähler hat geschrieben: Fr 27. Jan 2023, 07:12 Ein Zwangssystem
Billigste Polemik.
Bogdan
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Re: Die Rente ist NICHT sicher! Wie kann man die Rente in angemessener Höhe sichern?

Beitrag von Bogdan »

Nockermann hat geschrieben: Fr 27. Jan 2023, 06:53 Wie das Rentensystem vor dem Kollaps sichern?

Es gäbe zwei wesentliche Stellschrauben, derer man sich bedienen könnte: Beide würden die Lebensarbeitszeit verlängern, eine auch die Rentenbezugsdauer verkürzen.

1. Früherer Berufseintritt, weg von der Verlängerung der Adoleszenz, Stärkung der Berufsausbildung und Ende der Akademisierung und Umkehr des Trends.

2. Erhöhung des Renteneintrittsalters auf mindestens 70, besser 75.
Ich erlaube mir, meine Vorschläge zu ergänzen.

3.) Wegfall der Beitragsbemessungsgrenze

4.) Ausnahmen wegfallen lassen. Es zahlen alle in die Rentenversicherung ein. Umsetzung dauert ein wenig. Da es erst zum Beispiel mit den neuernannten Beamten funktioniert.
Wem Sachargumente fehlen, geht zu persönlichen Bemerkungen über. :?
Nockermann

Re: Die Rente ist NICHT sicher! Wie kann man die Rente in angemessener Höhe sichern?

Beitrag von Nockermann »

Bogdan hat geschrieben: Fr 27. Jan 2023, 07:41 Ich erlaube mir, meine Vorschläge zu ergänzen.

3.) Wegfall der Beitragsbemessungsgrenze
Hätte leider auch höhere Rentenausgaben zur Folge.
4.) Ausnahmen wegfallen lassen. Es zahlen alle in die Rentenversicherung ein. Umsetzung dauert ein wenig. Da es erst zum Beispiel mit den neuernannten Beamten funktioniert.
Das werden die Beamten im BverfG zu verhindern wissen.

Man sollte aber einfach keine Beamten mehr bestallen. Nur noch Angestellte.
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Re: Die Rente ist NICHT sicher! Wie kann man die Rente in angemessener Höhe sichern?

Beitrag von Bogdan »

Nockermann hat geschrieben: Fr 27. Jan 2023, 07:48 Hätte leider auch höhere Rentenausgaben zur Folge.


Das werden die Beamten im BverfG zu verhindern wissen.

Man sollte aber einfach keine Beamten mehr bestallen. Nur noch Angestellte.
Zum ersten Satz ja, müsste von Experten durchgerechnet werden.
Zum zweiten Satz: Richtiger Lösungsansatz.
Wem Sachargumente fehlen, geht zu persönlichen Bemerkungen über. :?
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Re: Die Rente ist NICHT sicher! Wie kann man die Rente in angemessener Höhe sichern?

Beitrag von Nockermann »

Bogdan hat geschrieben: Fr 27. Jan 2023, 08:38 Zum ersten Satz ja, müsste von Experten durchgerechnet werden.
Muss man nicht durchrechnen. Ist die Logik des Rentensystems: Die Rente richtet sich nach den Einzahlungen. Wird die Bemessungsgrenze aufgehoben, hätten die Betroffenen höhere Rentenansprüche. Sie würden ihre höhere Rente selbst finanzieren.

Das Rentensystem krankt im wesentlichen an drei Problemen:

1. Zu wenig nachwachsende Beitragszahler.

2. Immer späterer Eintritt als Beitragszahler.

3. Immer längere Rentenbezugsdauer, durch Frühverrentung und längere Lebenserwartung,
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Re: Die Rente ist NICHT sicher! Wie kann man die Rente in angemessener Höhe sichern?

Beitrag von Atue001 »

Nockermann hat geschrieben: Fr 27. Jan 2023, 08:43 Muss man nicht durchrechnen. Ist die Logik des Rentensystems: Die Rente richtet sich nach den Einzahlungen. Wird die Bemessungsgrenze aufgehoben, hätten die Betroffenen höhere Rentenansprüche. Sie würden ihre höhere Rente selbst finanzieren.

Das Rentensystem krankt im wesentlichen an drei Problemen:

1. Zu wenig nachwachsende Beitragszahler.

2. Immer späterer Eintritt als Beitragszahler.

3. Immer längere Rentenbezugsdauer, durch Frühverrentung und längere Lebenserwartung,

Zu wenig nachwachsende Beitragszahler - sollten wir eigentlich jetzt schon haben. Tatsächlich aber hat sich die Demografie gerade im Arbeitsleben anders entwickelt als befürchtet - vor allem geschuldet durch den Nachzug von Arbeitskräften in Form von Flüchtlingen aber auch durch normalen Zuzug von Arbeitskräften aus dem Ausland. Insofern ist die Kassenlage heute besser als befürchtet wurde.

Dass die Beitragszahler immer später eintreten stimmt so allgemein auch nicht. Tatsächlich wurde mit Entwicklungen wie der breiten Einführung von G8 statt G9 an Gymnasien, dem Wegfall der Bundeswehrzeit als Regelzeit und den Reformen beim Studium im Rahmen des Bologna-Prozesses der Studienabschluss wieder deutlich nach vorne gerückt.

Die Frühverrentung spielt auch nur eine abnehmende Rolle - viele derer, die diese in Anspruch nehmen, nehmen gleichzeitig auch Abschläge in Kauf, die die frühere Verrentung finanziell in weiten Teilen ausgleichen. Die längere Lebenserwartung spielt eine Rolle - allerdings steigt die gar nicht mehr so arg.

Die deutschen Probleme sind hausgemacht. Ein Knackpunkt ist beispielsweise die letzte große Rentenreform, bei der die Rentenhöhe deutlich abgesenkt wurde. Damit gibt es immer mehr Rentner, die von der eigenen Rente nicht mehr leben können. Das ist eines der großen Probleme. In Frankreich ist man diesen Weg vor Jahren schon nicht mitgegangen - stattdessen zahlen die Franzosen einen etwas höheren Beitrag - den traute man sich nicht, dem deutschen Michel zuzumuten.

Das zweite große Problem ist, dass die Zahl der Renteneinzahler nicht ausgeweitet wurde, sondern in der Tendenz stagniert oder sogar zurückgeht. Reformen wie beispielsweise die große Rentenreform in Österreich, die die Zahl der Beitragszahler ausgeweitet haben und die Rente auf mehrere Standbeine aufgestellt haben, hat man in Deutschland nicht organisiert.

Nicht richtig ist die Idee, dass bei einer Aufhebung der Beitragsbemessungsgrenze die Beitragszahler die höheren Rentenansprüche selbst finanzieren würden. Das wäre dann der Fall, wenn die Beiträge quasi angespart würden - das werden sie aber nicht. Tatsächlich würde ein Wegfall der Beitragsbemessungsgrenze dazu führen, dass JETZT die Einnahmen der Rentenkasse erhöht würden - was ggf. HEUTE die Beitragszahler entlasten könnte. Die Rechnung kommt aber später - nämlich wenn die Menschen in Rente gehen, die Ansprüche erwirkt haben, die oberhalb der heutigen Beitragsbemessungsgrenze liegen. Die müssen DANN finanziert werden.

Trotzdem könnte der Wegfall der Beitragsbemessungsgrenze ein Lösungsbaustein darstellen - weil die Demographiekurve dazu führt, dass wir in den nächsten Jahren höhere Beiträge gut gebrauchen könnten - während die daraus resultierenden höheren Ansprüche erst dann finanziert werden müssen, wenn die Demographiekurve bereits einen günstigeren Verlauf hat - also quasi der Bauch der geburtenstarken Jahrgänge weitgehend verdaut ist.

Das EIGENTLICHE Problem der Renten HEUTE ist, dass durch die Kürzung der Rentenleistungen eine Situation entstanden ist, in der immer weniger Rentner von der eigenen Rente leben können. Der Gesetzgeber hat dieses Manko erkannt und erhöht nun sukzessive die Renten wieder - allerdings nicht in der Breite, sondern nur am unteren Rand - und das steuerfinanziert. Dazu kommt die Korrektur, dass das viel zu wenig angenommene Riesterrentensystem renoviert und auf neue Füße gestellt werden soll. Faktisch haben die, die geriestert haben, auch höhere Beiträge bezahlt - nur waren das zu wenige. Und dann gibt es schließlich noch die Überlegungen der Ampel, der Rente noch ein Aktienstandbein an die Seite zu stellen. Das klingt zwar furchtbar modern - wenn man aber ein Börsenjahr wie 2022 dem gegenüber stellt, dann hat man mit der Rente auch 2022 eine gute Rendite gemacht, mit Aktien hingegen teure Verluste. Ob die neoliberale Rechnung der Aktienrente aufgeht, ist mehr als fraglich - Länder in denen die Rente stark über Aktienanlagen finanziert wurden, hatten die letzten Jahre keine guten Jahre. Systembedingt ist eigentlich auch die Umlagefinanzierte Rente einer kapitalgebundenen Rente überlegen - wenn man davon ausgeht, dass zunehmender gesellschaftlicher Wohlstand durch passende Regeln des Staates hinreichend fair aufgeteilt wird.
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Re: Die Rente ist NICHT sicher! Wie kann man die Rente in angemessener Höhe sichern?

Beitrag von streicher »

Weil es im anderen Forum (Türkei-Forum) aufgegriffen wurde - Renten in Deutschland...
Anstieg der Nettorenten - Link: https://www.berliner-sonntagsblatt.de/N ... 79274.html

Die Inflation frisst natürlich den Anstieg weg.
Hauptursachen für den starken Anstieg waren die starke Rentenerhöhung zum 1. Juli von 5,35 Prozent im Westen und 6,12 Prozent im Osten, Verbesserungen für Erwerbsunfähigkeitsrentner und die Einführung der Grundrente.
Die Zukunft ist Geschichte.
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Re: Die Rente ist NICHT sicher! Wie kann man die Rente in angemessener Höhe sichern?

Beitrag von Atue001 »

streicher hat geschrieben: Di 31. Jan 2023, 13:14 Weil es im anderen Forum (Türkei-Forum) aufgegriffen wurde - Renten in Deutschland...
Anstieg der Nettorenten - Link: https://www.berliner-sonntagsblatt.de/N ... 79274.html

Die Inflation frisst natürlich den Anstieg weg.
Die Inflation frisst ja auch den Anstieg durch Lohnerhöhungen weg. Warum sollte das bei den Renten anders sein?
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Bielefeld09
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Re: Die Rente ist NICHT sicher! Wie kann man die Rente in angemessener Höhe sichern?

Beitrag von Bielefeld09 »

Atue001 hat geschrieben: Di 31. Jan 2023, 23:16 Die Inflation frisst ja auch den Anstieg durch Lohnerhöhungen weg. Warum sollte das bei den Renten anders sein?
Lohnerhöhungen steigern auch die Renten.
Dieses Problem liegt eben nicht bei den Rentnern oder den Arbeitnehmern.
Möglicherweise denken Sie darüber mal nach!
Sorry Mods, lasst diese Laden am laufen. Das ist eben Demokratie :( :p
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Re: Die Rente ist NICHT sicher! Wie kann man die Rente in angemessener Höhe sichern?

Beitrag von Atue001 »

Bielefeld09 hat geschrieben: Fr 3. Feb 2023, 23:12 Lohnerhöhungen steigern auch die Renten.
Dieses Problem liegt eben nicht bei den Rentnern oder den Arbeitnehmern.
Möglicherweise denken Sie darüber mal nach!
Mach ich doch - der Zusammenhang zwischen Rentenerhöhungen und Lohnerhöhungen ist mir klar, genau wie auch die Problematik, dass Reallohnverluste durch Inflation eben auch durchschlagen. In aller Regel mit etwas Zeitversatz, weil die Renten den Löhnen nachlaufen. Eine besondere Problematik für die Rentner sehe ich DARIN nicht.
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Re: Die Rente ist NICHT sicher! Wie kann man die Rente in angemessener Höhe sichern?

Beitrag von firlefanz11 »

Also DAS ist doch wohl eine Frechheit, die Ihresgleichen sucht...! Die Kleptokratie zeigt immer mehr ihr gruseliges Gesicht...!
Der Präsident des Bundessozialgerichts (BSG), Rainer Schlegel, macht sich Sorgen um die Zukunft der Renten.
...
Gleichzeitig schlug Schlegel auch eine Änderung des Ziels der gesetzlichen Rentenversicherung vor. Auf der Leistungsseite könne diese auf das Niveau einer aufgestockten Grundsicherung begrenzt werden.
Der Rest wäre dann Eigenvorsorge.
https://www.n-tv.de/politik/Sozialgeric ... 99644.html

Na dann hör ich doch direkt auf zu arbeiten denn eine höhere Grundsicherung hab ich mir mit meinen Rentenpunkten längst erworben.
Warum weiter einzahlen wenn ich später sowieso nicht mehr raus kriege als jetzt?!
Für Beamte und aus den berufsständischen Versorgungswerken könne es ergänzende Leistungen wie in der betrieblichen Altersvorsorge geben.
Ja klar! Hauptsache die scheiß Beamten werden weiterhin ordentlich gepampert...! :mad2:
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Frank_Stein
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Re: Die Rente ist NICHT sicher! Wie kann man die Rente in angemessener Höhe sichern?

Beitrag von Frank_Stein »

firlefanz11 hat geschrieben: Di 7. Feb 2023, 16:49 Also DAS ist doch wohl eine Frechheit, die Ihresgleichen sucht...! Die Kleptokratie zeigt immer mehr ihr gruseliges Gesicht...!

https://www.n-tv.de/politik/Sozialgeric ... 99644.html

Na dann hör ich doch direkt auf zu arbeiten denn eine höhere Grundsicherung hab ich mir mit meinen Rentenpunkten längst erworben.
Warum weiter einzahlen wenn ich später sowieso nicht mehr raus kriege als jetzt?!


Ja klar! Hauptsache die scheiß Beamten werden weiterhin ordentlich gepampert...! :mad2:
Genau darum geht es aber. Du solltest Dich nicht auf Deiner Rente ausruhen, sondern länger arbeiten und mehr Geld sparen, um über die Runden zu kommen. Die Rentenbeiträge, die Du einzahlst, fließen ja nicht in Deine Rente, sondern in die, der jetzigen Rentner-Generation, die mit der Schützenhilfe der SPD bereits mit 63 bei vollen Bezügen in den Ruhestand eintreten konnten.

Man kann die Sache auch so verstehen. Deutschland steht mit all den Krisen und der Demografischen Situation kurz vor einer Art Ausnahmezustand. Mit den erworbenen Ansprüchen kann man man sich bald den Arsch abwischen, denn es gibt einfach keine junge Generation, die noch einzahlt. Man glaubte, indem man Millionen Asylbewerber ins Land lässt, diese Situation ändern zu können aber nun brauchen wir nicht nur Menschen, die das Sozialprodukt erwirtschaften, um die Rentner zu finanzieren, sondern auch für die Sozialhilfe derer, die ins System eingewandert sind und viele neue Polizisten, die die Straftaten der Neuankömmlinge aufklären müssen ....
Kurz: es war eine dämliche Idee die Grenzen zu öffnen und nun muss man sich Gedanken machen, in welches Land man sich mit seinen Ersparnissen absetzen kann, um über die Runden zu kommen und in welche Währung und Vermögenswerte man investieren sollte.

Ich denke, dass der MSCI-Word-Index immer noch ein vernünftiges Investment ist, denn man muss ... bei aller Unsicherheit auf dieser Welt, sein Vermögen möglichst streuen.
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Re: Die Rente ist NICHT sicher! Wie kann man die Rente in angemessener Höhe sichern?

Beitrag von Frank_Stein »

Atue001 hat geschrieben: Sa 4. Feb 2023, 00:14 Mach ich doch - der Zusammenhang zwischen Rentenerhöhungen und Lohnerhöhungen ist mir klar, genau wie auch die Problematik, dass Reallohnverluste durch Inflation eben auch durchschlagen. In aller Regel mit etwas Zeitversatz, weil die Renten den Löhnen nachlaufen. Eine besondere Problematik für die Rentner sehe ich DARIN nicht.
Vielleicht ist die beste Altersvorsorge, wenn man sich einen auf Minimum ausgerichteten Lebensstil angewöhnt. Das soll am Ende auch für das Klima gut sein. Andererseits leben die Unternehmen (und somit auch der Staat ...) davon, dass man sein Geld verprasst. ...
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Re: Die Rente ist NICHT sicher! Wie kann man die Rente in angemessener Höhe sichern?

Beitrag von Wähler »

firlefanz11 hat geschrieben: Di 7. Feb 2023, 16:49 https://www.n-tv.de/politik/Sozialgeric ... 99644.html
Na dann hör ich doch direkt auf zu arbeiten denn eine höhere Grundsicherung hab ich mir mit meinen Rentenpunkten längst erworben.
Der Mann spricht Klartext mit unangenehmen Inhalten. Die Durchschnittsrente liegt inzwischen irgendwo bei 1000 Euro.
Rentenversicherung "2030 wird es heftig" Tagesschau 7. Februar 2023
https://www.tagesschau.de/inland/rente- ... t-101.html
"Konkret sprach Schlegel von einem Rentenniveau, das 15 bis 20 Prozent über dem Existenzminimum liege. Die gesetzliche Rente würde dann quasi als Basisversorgung dienen. "Der Rest sollte Sache jedes Einzelnen sein."
Mit diesem neuen Sicherungsziel wären die Beiträge für die Rentenversicherung niedriger - daraus ergäben sich Spielräume für die Menschen, um die Eigenvorsorge bezahlen zu können."
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Re: Die Rente ist NICHT sicher! Wie kann man die Rente in angemessener Höhe sichern?

Beitrag von Aurelius88 »

Frank_Stein hat geschrieben: Di 7. Feb 2023, 17:47 Vielleicht ist die beste Altersvorsorge, wenn man sich einen auf Minimum ausgerichteten Lebensstil angewöhnt. Das soll am Ende auch für das Klima gut sein. Andererseits leben die Unternehmen (und somit auch der Staat ...) davon, dass man sein Geld verprasst. ...

Schön und gut aber letztlich basiert unser Wirtschaftsystem auf permanenten Konsum und der wiederum setzt einen gewissen Lebensstil voraus und wie du zurecht sagst, Staat und Wirtschaft haben ja das Fundament das Leute ihr Geld ausgeben für Dinge die sie eigentlich nicht brauchen, um Leute sozial zu beeindrucken die ihnen aber im Grunde egal sind.
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Re: Die Rente ist NICHT sicher! Wie kann man die Rente in angemessener Höhe sichern?

Beitrag von firlefanz11 »

Wähler hat geschrieben: Mi 8. Feb 2023, 09:13 Die gesetzliche Rente würde dann quasi als Basisversorgung dienen. "Der Rest sollte Sache jedes Einzelnen sein."
Das predige ich schon seit Jahr u. Tag aber dann kommen die Linkgestrickten gleich mit: "AAAAAH! NEEEIIIIN!!! Die arme Unterschicht hat doch gar kein Geld um privat vorzusorgen yadda yadda yadda...!!!"
Mittlerweile hab ich aber schon so viel Rentenanwartschaft, dass ich jetzt schon locker ÜBER dem Grundsicherungsniveau bin. Wenn man mir das weg nehmen will, geh ich lieber gleich in Rente...
Mit diesem neuen Sicherungsziel wären die Beiträge für die Rentenversicherung niedriger - daraus ergäben sich Spielräume für die Menschen, um die Eigenvorsorge bezahlen zu können."
DAMIT könnte ich leben, glaube es aber erst wenn ich es auf meiner Gehaltsabrechung SEHE...! Wäre nämlich mal was völlig Neues, dass sich Beiträge zu einer Versicherung reduzieren ausser bei der KfZ-Verischerung...!
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Re: Die Rente ist NICHT sicher! Wie kann man die Rente in angemessener Höhe sichern?

Beitrag von firlefanz11 »

Aurelius88 hat geschrieben: Mi 8. Feb 2023, 09:59 Schön und gut aber letztlich basiert unser Wirtschaftsystem auf permanenten Konsum und der wiederum setzt einen gewissen Lebensstil voraus und wie du zurecht sagst, Staat und Wirtschaft haben ja das Fundament das Leute ihr Geld ausgeben für Dinge die sie eigentlich nicht brauchen, um Leute sozial zu beeindrucken die ihnen aber im Grunde egal sind.
Vor Allem: Soweit kommts noch, das ich meinen Lebensstil reduziere damit andere ne Rente kriegen o. Ä. ...!
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Re: Die Rente ist NICHT sicher! Wie kann man die Rente in angemessener Höhe sichern?

Beitrag von Bielefeld09 »

Atue001 hat geschrieben: Sa 4. Feb 2023, 00:14 Mach ich doch - der Zusammenhang zwischen Rentenerhöhungen und Lohnerhöhungen ist mir klar, genau wie auch die Problematik, dass Reallohnverluste durch Inflation eben auch durchschlagen. In aller Regel mit etwas Zeitversatz, weil die Renten den Löhnen nachlaufen. Eine besondere Problematik für die Rentner sehe ich DARIN nicht.
Im Rechnen sind Sie besonders stark. 15,4% bei der Postgewerkschaft,
10,5% bei Verdi. Das macht heute bei den Gewinnern irgendwas um die 7% aus.
Wie denn auch anders?
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Re: Die Rente ist NICHT sicher! Wie kann man die Rente in angemessener Höhe sichern?

Beitrag von Frank_Stein »

Aurelius88 hat geschrieben: Mi 8. Feb 2023, 09:59 Schön und gut aber letztlich basiert unser Wirtschaftsystem auf permanenten Konsum und der wiederum setzt einen gewissen Lebensstil voraus und wie du zurecht sagst, Staat und Wirtschaft haben ja das Fundament das Leute ihr Geld ausgeben für Dinge die sie eigentlich nicht brauchen, um Leute sozial zu beeindrucken die ihnen aber im Grunde egal sind.
Dein Satz gefällt mir und ist wohl an ein bekanntes Zitat angelegt, von jemandem, dessen Name mir in diesem Zusammenhang gerade nicht einfällt.

Nun, ich lebe auch sehr sparsam, lebe aber davon, dass andere Menschen nicht so leben, wie ich.
Wer es sich leisten kann, soll konsumieren, wer aber nicht genügend Ersparnisse für die Rente bilden konnte,
der muss sich einschränken, denn die Rente kann einem in Zukunft nur noch das Nötigste sichern.
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Re: Die Rente ist NICHT sicher! Wie kann man die Rente in angemessener Höhe sichern?

Beitrag von Aurelius88 »

Frank_Stein hat geschrieben: Mi 8. Feb 2023, 19:30 Dein Satz gefällt mir und ist wohl an ein bekanntes Zitat angelegt, von jemandem, dessen Name mir in diesem Zusammenhang gerade nicht einfällt.

Nun, ich lebe auch sehr sparsam, lebe aber davon, dass andere Menschen nicht so leben, wie ich.
Wer es sich leisten kann, soll konsumieren, wer aber nicht genügend Ersparnisse für die Rente bilden konnte,
der muss sich einschränken, denn die Rente kann einem in Zukunft nur noch das Nötigste sichern.

Das Thema Rentensystem ist doch sowieso politisch ein völlig heißes Eisen und das seit Jahrzehnten. Das System wird absehbar vor die Wand fahren, wenn alles so bleibt wir es ist. Doch egal was man macht, man wird dann etwas tun müssen was dann wiederum bestimmter Klintel nicht schmeckt und dafür gäbe es dann wieder bei Wahlen die Abrechnung für. Meiner Meinung nach einer der Gründe.
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Re: Die Rente ist NICHT sicher! Wie kann man die Rente in angemessener Höhe sichern?

Beitrag von Frank_Stein »

Aurelius88 hat geschrieben: Mi 8. Feb 2023, 19:44 Das Thema Rentensystem ist doch sowieso politisch ein völlig heißes Eisen und das seit Jahrzehnten. Das System wird absehbar vor die Wand fahren, wenn alles so bleibt wir es ist. Doch egal was man macht, man wird dann etwas tun müssen was dann wiederum bestimmter Klintel nicht schmeckt und dafür gäbe es dann wieder bei Wahlen die Abrechnung für. Meiner Meinung nach einer der Gründe.
Wir alle sind im Rentenalter, stehen kurz davor oder stehen davor, einmal davor zu stehen oder wir sind noch nicht wahlberechtigt.

Bei einem Durchschnittsalter der Bevölkerung von über 40 Jahren, bedeutet das, dass die Mehrzahl der Wähler wohl ein Problem damit hätte, wenn der Staat die Rente kürzt oder die Lebensarbeitszeit verlängern wollte.
Für die junge Generation wäre das aber wichtig und gut und komischerweise waren es damals die Jusos, die für eine Rente mit 63 Stimmung gemacht hatten.

Wir bräuchten für die Zukunft eigentlich mehr Kinder und nicht höhere Rentenbeitragsätze. Wir opfern die Junge Generation der alten Generation und setzen dann auf Zuwanderung, die am Ende aber mehr Kosten verursacht, als Probleme zu lösen.

... und Aktien, könnten die das Problem lösen? Leider sind europäische Aktien in einer Situation, dass es letztlich die Unternehmen sind, die Löhne+Lohnnebenkosten zu stemmen haben. Das geht zu Lasten des Gewinns. Also doch lieber in einen globalen Index investieren (breit streuen, denn man weiß nicht, was noch alles kommt).

"Lustig" wird es, wenn man eine migrantische junge Generation hat und alte weiße Frauen (weil die länger leben und auch noch Anspruch auf Witwenrente haben) als Rentenempfänger. Das kann noch mal zu zusätzlichen sozialen Spannungen führen.
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Re: Die Rente ist NICHT sicher! Wie kann man die Rente in angemessener Höhe sichern?

Beitrag von Bielefeld09 »

Frank_Stein hat geschrieben: Di 7. Feb 2023, 17:44 Genau darum geht es aber. Du solltest Dich nicht auf Deiner Rente ausruhen, sondern länger arbeiten und mehr Geld sparen, um über die Runden zu kommen. Die Rentenbeiträge, die Du einzahlst, fließen ja nicht in Deine Rente, sondern in die, der jetzigen Rentner-Generation, die mit der Schützenhilfe der SPD bereits mit 63 bei vollen Bezügen in den Ruhestand eintreten konnten.

Man kann die Sache auch so verstehen. Deutschland steht mit all den Krisen und der Demografischen Situation kurz vor einer Art Ausnahmezustand. Mit den erworbenen Ansprüchen kann man man sich bald den Arsch abwischen, denn es gibt einfach keine junge Generation, die noch einzahlt. Man glaubte, indem man Millionen Asylbewerber ins Land lässt, diese Situation ändern zu können aber nun brauchen wir nicht nur Menschen, die das Sozialprodukt erwirtschaften, um die Rentner zu finanzieren, sondern auch für die Sozialhilfe derer, die ins System eingewandert sind und viele neue Polizisten, die die Straftaten der Neuankömmlinge aufklären müssen ....
Kurz: es war eine dämliche Idee die Grenzen zu öffnen und nun muss man sich Gedanken machen, in welches Land man sich mit seinen Ersparnissen absetzen kann, um über die Runden zu kommen und in welche Währung und Vermögenswerte man investieren sollte.

Ich denke, dass der MSCI-Word-Index immer noch ein vernünftiges Investment ist, denn man muss ... bei aller Unsicherheit auf dieser Welt, sein Vermögen möglichst streuen.
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Re: Die Rente ist NICHT sicher! Wie kann man die Rente in angemessener Höhe sichern?

Beitrag von Atue001 »

Bielefeld09 hat geschrieben: Mi 8. Feb 2023, 19:06 Im Rechnen sind Sie besonders stark. 15,4% bei der Postgewerkschaft,
10,5% bei Verdi. Das macht heute bei den Gewinnern irgendwas um die 7% aus.
Wie denn auch anders?
FORDERUNGEN von Gewerkschaften sind irrelevant. Relevant ist, was am Ende rauskommt. Welche Lohnsteigerungen konnten tatsächlich erreicht werden - und das nicht nur in einer oder zwei Branchen, sondern eben insgesamt. Und das Ergebnis wird dann im nächsten Jahr in die Rentenentwicklung einfließen.

Wo also ist das Problem?
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Frank_Stein
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Re: Die Rente ist NICHT sicher! Wie kann man die Rente in angemessener Höhe sichern?

Beitrag von Frank_Stein »

Atue001 hat geschrieben: Mi 8. Feb 2023, 19:59 FORDERUNGEN von Gewerkschaften sind irrelevant. Relevant ist, was am Ende rauskommt. Welche Lohnsteigerungen konnten tatsächlich erreicht werden - und das nicht nur in einer oder zwei Branchen, sondern eben insgesamt. Und das Ergebnis wird dann im nächsten Jahr in die Rentenentwicklung einfließen.

Wo also ist das Problem?
Die Löhne an die Inflation zu koppeln ist vor allem deswegen problematisch, weil so nach der Energiepreisexplosion eine Lohn-Preis-Spirale in Gang gesetzt wird, die die Arbeitgeber doppelt trifft. Gut, die können nach einer Lohnerhöhung dann auch wiederum die Preise anheben, denn die Zahlungsbereitschaft scheint ja dann auch zu steigen. Aber eigentlich sollte das Ziel ja ein anderes sein. Die hohen Energiepreise sollten Marktmechanismen in Gang setzten, die teuren Energieträger durch billigere Energieträger zu substituieren und somit die Inflationsrate wieder zum Erliegen zu bringen. Wenn Energie nicht mehr teurer wird, sondern von dem aktuellen Niveau aus immer billiger, dann bekäme die Inflationsrate von dieser Seite keine neue Nahrung, sondern im Gegenteil, sie würde mittelfristig wieder zu einem Absinken führen. Aber die in Gang gesetzte Lohn-Preis-Spirale könnte dem einen Strich durch die Rechnung machen und die Inflation auf der einen Seite, die lange zeit geringen Renditen der Altersvorsorge auf der anderen Seite, sind natürlich aus Sicht der baldigen Rentner Gift. Die Ersparnisse wurde entwertet und man ist stärker als zuvor auf die gesetzlichen Altersbezüge angewiesen.
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Re: Die Rente ist NICHT sicher! Wie kann man die Rente in angemessener Höhe sichern?

Beitrag von Atue001 »

Frank_Stein hat geschrieben: Di 7. Feb 2023, 17:44 Genau darum geht es aber. Du solltest Dich nicht auf Deiner Rente ausruhen, sondern länger arbeiten und mehr Geld sparen, um über die Runden zu kommen. Die Rentenbeiträge, die Du einzahlst, fließen ja nicht in Deine Rente, sondern in die, der jetzigen Rentner-Generation, die mit der Schützenhilfe der SPD bereits mit 63 bei vollen Bezügen in den Ruhestand eintreten konnten.

Man kann die Sache auch so verstehen. Deutschland steht mit all den Krisen und der Demografischen Situation kurz vor einer Art Ausnahmezustand. Mit den erworbenen Ansprüchen kann man man sich bald den Arsch abwischen, denn es gibt einfach keine junge Generation, die noch einzahlt. Man glaubte, indem man Millionen Asylbewerber ins Land lässt, diese Situation ändern zu können aber nun brauchen wir nicht nur Menschen, die das Sozialprodukt erwirtschaften, um die Rentner zu finanzieren, sondern auch für die Sozialhilfe derer, die ins System eingewandert sind und viele neue Polizisten, die die Straftaten der Neuankömmlinge aufklären müssen ....
Kurz: es war eine dämliche Idee die Grenzen zu öffnen und nun muss man sich Gedanken machen, in welches Land man sich mit seinen Ersparnissen absetzen kann, um über die Runden zu kommen und in welche Währung und Vermögenswerte man investieren sollte.

Ich denke, dass der MSCI-Word-Index immer noch ein vernünftiges Investment ist, denn man muss ... bei aller Unsicherheit auf dieser Welt, sein Vermögen möglichst streuen.
Wo genau ist denn eigentlich der Ausnahmezustand, den du beschreibst? Die Rentenbeiträge sind eigentlich relativ stabil, und Ausgaben und Einnahmen halbwegs im Gleichgewicht. Die Beitragssätze waren auch schon mal höher,
Inwiefern sind welche Asylbewerber genau ein Problem? Bitte Zahlen, Daten, Fakten. Wie hat sich die Anzahl derer in den letzten Jahren entwickelt? Wie viele dieser Menschen bezahlen wir mit welchen Beiträgen im Sozialsystem mit?

Und generell: Willst du ernsthaft das Recht auf Asyl aushebeln? Ich mein, als rechter Gesinnungsgenosse kann man auf solche Ideen kommen - aber Zahlen, Daten, Fakten?
Den größten Ausnahmezustand in Deutschland verursacht derzeit die rechte Propaganda. Sie hat für die Zunahme von Reichsbürgern gesorgt, ist mitverantwortlich für die Zunahme rechter Gewalttaten die teuer von unserer Polizei aufgeklärt werden muss, und sie ist ursächlich mit verantwortlich für die Verbreitung von Fakenews.

Ich denke, die Kosten die diese Gesinnungsbrüder gesellschaftlich verursachen, überschreiten die Kosten für Asylbewerber bei weitem. Insofern weiß ich, in was ich investieren würde.

Eine Investition in Aktien entsprechend einem der MSCI-World-Indizees ist für die, die entsprechendes Vermögen haben, sicher nicht die schlechteste Idee. Es bleibt aber ein Invest in Aktien - und das ist immer auch mit einem gewissen Risiko behaftet und je nachdem wann genau man darauf angewiesen ist, entsprechende Aktienpakete auch wieder zu Geld zu machen, kann das auch bedeuten, dass man erhebliche Verluste in Kauf nehmen muss. Über diese Risiken sollte man sich im klaren sein.
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Bielefeld09
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Re: Die Rente ist NICHT sicher! Wie kann man die Rente in angemessener Höhe sichern?

Beitrag von Bielefeld09 »

Atue001 hat geschrieben: Mi 8. Feb 2023, 19:59 FORDERUNGEN von Gewerkschaften sind irrelevant. Relevant ist, was am Ende rauskommt. Welche Lohnsteigerungen konnten tatsächlich erreicht werden - und das nicht nur in einer oder zwei Branchen, sondern eben insgesamt. Und das Ergebnis wird dann im nächsten Jahr in die Rentenentwicklung einfließen.

Wo also ist das Problem?
Das Sie an der Stelle das allgemeine Rentenproblem ignorieren,
ist eher ihr Ding.
Aber wenn über 30% der Rentner unterhalb der Armutsgrenze fallen,
dann sollte das zu denken geben.
Ist ihnen das egal?
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Re: Die Rente ist NICHT sicher! Wie kann man die Rente in angemessener Höhe sichern?

Beitrag von Atue001 »

Frank_Stein hat geschrieben: Mi 8. Feb 2023, 20:07 Die Löhne an die Inflation zu koppeln ist vor allem deswegen problematisch, weil so nach der Energiepreisexplosion eine Lohn-Preis-Spirale in Gang gesetzt wird, die die Arbeitgeber doppelt trifft. Gut, die können nach einer Lohnerhöhung dann auch wiederum die Preise anheben, denn die Zahlungsbereitschaft scheint ja dann auch zu steigen. Aber eigentlich sollte das Ziel ja ein anderes sein. Die hohen Energiepreise sollten Marktmechanismen in Gang setzten, die teuren Energieträger durch billigere Energieträger zu substituieren und somit die Inflationsrate wieder zum Erliegen zu bringen. Wenn Energie nicht mehr teurer wird, sondern von dem aktuellen Niveau aus immer billiger, dann bekäme die Inflationsrate von dieser Seite keine neue Nahrung, sondern im Gegenteil, sie würde mittelfristig wieder zu einem Absinken führen. Aber die in Gang gesetzte Lohn-Preis-Spirale könnte dem einen Strich durch die Rechnung machen und die Inflation auf der einen Seite, die lange zeit geringen Renditen der Altersvorsorge auf der anderen Seite, sind natürlich aus Sicht der baldigen Rentner Gift. Die Ersparnisse wurde entwertet und man ist stärker als zuvor auf die gesetzlichen Altersbezüge angewiesen.
Wer genau koppelt denn? Bisher erlebe ich eigentlich, dass die Gewerkschaften in der Breite relativ vernünftig mit der Situation umgehen. Für die Forderung der Postgewerkschaft gibt es einen Sack voll Argumente. Und selbst wenn es am Ende zu einer Lohnerhöhung von 10% kommen wird, ist das dort keine Katastrophe - weil dann bestimmt eine Laufzeit von 2 Jahren vereinbart wird.

Wurde die Lohn-Preis-Spirale also schon in Gang gesetzt? Ich kann das derzeit noch nicht erkennen! Zumal die Wirkzusammenhänge längst nicht mehr so eindeutig sind, wie sie es in früheren Zeiten mal waren. Die Lohnkosten haben heute bei vielen Produkten einen weitaus geringeren Anteil als beispielsweise die Energiekosten. Insofern wirken sich Energiekostensteigerungen bei diesen Produkten auch dramatischer auf den Preis aus, als steigende Lohnkosten.
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Re: Die Rente ist NICHT sicher! Wie kann man die Rente in angemessener Höhe sichern?

Beitrag von Atue001 »

Bielefeld09 hat geschrieben: Mi 8. Feb 2023, 20:11 Das Sie an der Stelle das allgemeine Rentenproblem ignorieren,
ist eher ihr Ding.
Aber wenn über 30% der Rentner unterhalb der Armutsgrenze fallen,
dann sollte das zu denken geben.
Ist ihnen das egal?
Welches Rentenproblem denn genau - was ignoriere ich da angeblich?

Wer meine Beiträge zum Thema Rente liest, der weiß, dass ich beispielsweise klar aussage, dass die letzte Rentenreform mit der Kürzung der Rentenhöhe ein Fehler war. DIESE Veränderung ist ursächlich dafür verantwortlich, dass der Anteil der Rentner unterhalb der Armutsgrenze steigt. Es gibt aber auch weitere Gründe - beispielsweise sind heute viele Frauen Rentner, die früher keine waren, weil sie nie gearbeitet haben. Deshalb waren sie früher nicht reicher - aber nicht in der Statistik enthalten.
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Re: Die Rente ist NICHT sicher! Wie kann man die Rente in angemessener Höhe sichern?

Beitrag von Frank_Stein »

Atue001 hat geschrieben: Mi 8. Feb 2023, 20:09 Wo genau ist denn eigentlich der Ausnahmezustand, den du beschreibst? Die Rentenbeiträge sind eigentlich relativ stabil, und Ausgaben und Einnahmen halbwegs im Gleichgewicht. Die Beitragssätze waren auch schon mal höher,
Inwiefern sind welche Asylbewerber genau ein Problem? Bitte Zahlen, Daten, Fakten. Wie hat sich die Anzahl derer in den letzten Jahren entwickelt? Wie viele dieser Menschen bezahlen wir mit welchen Beiträgen im Sozialsystem mit?
Ich hatte Dich eigentlich für einen intelligenten Menschen gehalten. Deswegen überrascht mich Deine Frage.

Frage Dich einfach mal, wie alt aktuell die besonders geburtenstarken Jahrgänge sind, frage Dich, ob die im Moment noch Beitragszahler oder schon Rentenbeitragsempfänger sind. Die Probleme, die ich beschreibe fangen jetzt in dieser Zeit erst an. Wenn die Jahrgänge um 1970 in Rente gegangen sind, dann ist die K**e am Dampfen.
Das gilt es so lange wie möglich hinauszuzögern, jedes weitere Jahr, in dem die Menschen arbeiten und Beiträge einzahlen, statt in Rente zu gehen, würde enorm helfen, da damit die Bezugszeit um ein Jahr sinkt und ein Jahr später einsetzt und auch höhere Beiträge eingenommen werden.

https://www.destatis.de/DE/Themen/Quers ... lob=poster
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Re: Die Rente ist NICHT sicher! Wie kann man die Rente in angemessener Höhe sichern?

Beitrag von Frank_Stein »

Atue001 hat geschrieben: Mi 8. Feb 2023, 20:13
Wurde die Lohn-Preis-Spirale also schon in Gang gesetzt? Ich kann das derzeit noch nicht erkennen! Zumal die Wirkzusammenhänge längst nicht mehr so eindeutig sind, wie sie es in früheren Zeiten mal waren. Die Lohnkosten haben heute bei vielen Produkten einen weitaus geringeren Anteil als beispielsweise die Energiekosten. Insofern wirken sich Energiekostensteigerungen bei diesen Produkten auch dramatischer auf den Preis aus, als steigende Lohnkosten.
Deine Aussage bezüglich Lohn-Preis-Spirale kann man in einem anderen Forum vertiefen.
Nur ganz kurz: Ja, dieser Zusammenhang war damals, als es noch die DM gegeben hatte, deutlich stärker. Heute fällt es den Unternehmen nicht mehr so leicht, die gestiegenen Kosten an die Verbraucher weiterzureichen, zumindest nicht bei Produkten, die im globalen Wettbewerb stehen. Hier würden also zu hohe Lohnabschlüsse dazu führen, dass das Unternehmen gezwungen ist, zu automatisieren, Arbeitsplätze abzubauen, Produktion ins Ausland zu verlagern oder ganz dicht zu machen, wenn die ausländische Konkurrenz zu günstig ist. In den letzten Jahren waren es vor allem die Importe aus China, die auch bei gestiegenen Löhnen, die Inflation in Deutschland niedrig gehalten haben.

Ein Problem bei der Rente ist aber, dass ... ich skizziere mal, damit klar wird, was ich meine.

5 Arbeiter verdienen 20 Euro/Stunde brutto, davon bleiben 10 Euro netto
3 Rentner werden von ihnen versorgt, die 50% des Nettolohnes als Rente bekommen

Nun gibt es eine Lohnerhöhung von 10%, wodurch der Arbeitgeber versucht durch Automatisierung das auszugleichen, so dass 1 Arbeiter seinen Job verliert und einer geht in Rente. Die anderen 3 bekommen nun 11 Euro netto.

Wir haben jetzt also 3 Arbeiter, die 4 Rentner und einen Arbeitslosen versorgen sollen. Da die Löhne um 10% gestiegen sind,
haben die Rentner nun auch Anspruch auf 10% mehr, aber leider sind da nun zwei weniger, die einzahlen und einer mehr, der Anspruch hat.

Stark steigende Löhne könnten das Problem mit der Rente also noch verstärken, weil wir immer mehr unsere Wettbewerbsfähigkeit einbüßen.
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Re: Die Rente ist NICHT sicher! Wie kann man die Rente in angemessener Höhe sichern?

Beitrag von Bielefeld09 »

Eigentlich können Sie sich Ihre Beiträge hier schenken.
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Re: Die Rente ist NICHT sicher! Wie kann man die Rente in angemessener Höhe sichern?

Beitrag von Atue001 »

Frank_Stein hat geschrieben: Mi 8. Feb 2023, 20:15 Ich hatte Dich eigentlich für einen intelligenten Menschen gehalten. Deswegen überrascht mich Deine Frage.

Frage Dich einfach mal, wie alt aktuell die besonders geburtenstarken Jahrgänge sind, frage Dich, ob die im Moment noch Beitragszahler oder schon Rentenbeitragsempfänger sind. Die Probleme, die ich beschreibe fangen jetzt in dieser Zeit erst an. Wenn die Jahrgänge um 1970 in Rente gegangen sind, dann ist die K**e am Dampfen.
Das gilt es so lange wie möglich hinauszuzögern, jedes weitere Jahr, in dem die Menschen arbeiten und Beiträge einzahlen, statt in Rente zu gehen, würde enorm helfen, da damit die Bezugszeit um ein Jahr sinkt und ein Jahr später einsetzt und auch höhere Beiträge eingenommen werden.

https://www.destatis.de/DE/Themen/Quers ... lob=poster
Vielleicht sollte man sich doch genauer damit beschäftigen, wie eine vernünftige Statistik zum Thema aussehen sollte. Die destatis-Grafik zeigt schön den Effekt der Alterspyramid - was sie aber nicht zeigt ist, wie viele der entsprechenden Jahrgänge sind eigentlich im Erwerbsleben. Und da gibt es halt doch noch unterschiedliche Biografien - gerade bei den Jahrgängen, die jetzt in Rente gehen, war es noch durchaus normal, dass viele Frauen nicht, oder nur wenig im Erwerbsleben standen. Insofern haben die entsprechenden Frauen auch keinen oder nur einen geringen Rentenanspruch.

Eine etwas besser geeignete Statistik findet man hier:
https://statistik.arbeitsagentur.de/DE/ ... g-Nav.html

In dieser Statistik ist wenigstens ausgewiesen, wie hoch der Anteil derer ist, die jeweils im Erwerbsleben stehen. Schaut man dabei mal nur auf die Männerseite, erkennt man, dass dem Bauch der 47-63-jährigen Männer ein sehr ähnlicher Bauch der 27-40-jährigen gegenübersteht. Die Jahrgänge jünger als 27 sind noch gar nicht richtig im Erwerbsleben angekommen - da studieren viele noch.
Auf der Frauenseite sieht es etwas dramatischer aus - da ist das Arbeitskräftedefizit deutlicher in der Ausprägung. Allerdings - auch diese Statistik sagt nur wenig über die tatsächliche Kritikalität der Situation aus. Denn die Frauen, die jetzt in Rente gehen, haben meist nur geringe Rentenansprüche. Wenn die Frauen, die jetzt im Erwerbsleben stehen, im Schnitt ein deutlich höheres Einkommen haben, gleicht das den Effekt unter Umständen aus.

Was also fehlt ist tatsächlich das richtige Zahlenmaterial über das kalkulierte Defizit in der Rentenkasse.
Wobei das auch nur wenig in die Zukunft zu kalkulieren ist. Tatsächlich haben vor einigen Jahren die Statistiker hochgerechnet, dass die Bevölkerung in Deutschland schrumpft. Dann kamen Wanderungsbewegungen, und die Bevölkerung Deutschlands wächst weiter. Sie wächst aber nicht bei den Rentnern, sondern Zuwanderung findet vor allem in der Gruppe der arbeitsfähigen Menschen statt.

Derzeit beispielsweise ist völlig unklar, wie stark die nachhaltige Zuwanderung von durchaus arbeitsfähigen und arbeitswilligen Ukrainern auf Dauer ist. Es ist aber gut möglich und durchaus auch wahrscheinlich, dass einige hunderttausende in Deutschland dauerhaft eine Heimat finden. Viele dieser sind gut ausgebildet, und werden keineswegs nur in Niedriglohnjobs oder in der Sozialhilfe landen. Tatsächlich wird so ein Teil der Rentenproblematik nicht stattfinden. In den Zahlen von 2019 die in beiden Statistiken verwendet wurde, sind die Ukrainischen Flüchtlinge aber noch gar nicht enthalten.

Als die letzte größere Rentenreform verabschiedet wurde, hat man Annahmen zugrunde gelegt, die heute längst überholt sind. Die befürchteten Szenarien werden so und in der prognostizierten Schärfe schlicht und einfach nicht stattfinden. Auch Corona wurde 2019 in den Statistiken noch nicht aufgenommen - tatsächlich aber hat Corona zu einer statistisch signifikanten Übersterblichkeit geführt:
https://www.destatis.de/DE/Themen/Quers ... aelle.html

Da die Sterblichkeit aber gerade bei den älteren Jahrgängen hoch war, und nicht bei der arbeitenden Bevölkerung, hat dieser Effekt (der so nicht geplant und prognostiziert war und deshalb auch in den Statistiken nicht enthalten ist) dazu geführt, dass faktisch mehr Menschen als gedacht im Rentenalter früher verstorben sind als prognostiziert. So traurig das ist, es hat den Effekt, dass die Rentenkassen dadurch faktisch entlastet wurden.

Welche Krisen und Pandemien werden wir die nächsten 10 Jahre haben, die unterschiedlichste Auswirkungen auf die arbeitende und die rentenbeziehende Bevölkerung haben wird? Wer wagt hier eine fundierte Prognose?

Das derzeit sicherste Indiz zur konkreten Situation der Rentenkasse ist tatsächlich der Rentenbeitrag. Der lag 1998 bei 20,3%. Danach gab es mehrere Reformen - und aktuell liegt er seit 2022 bei 18,6%. Die Prognose der Rentenversicherungen liebt für 2025 bei 20%, und für 2030 bei 22%.
https://www.sozialpolitik-aktuell.de/fi ... III43a.pdf

Eine wirkliche sozialpolitische Katastrophe und ein Untergangsszenario kann ich darin noch nicht erkennen.

Dazu kommt: Sukzessive sterben die starken Jahrgänge dann auch - und Erbschaften werden fällig. Es sterben dann vor allem auch Jahrgänge, die in Summe relativ wohlhabend sind und waren. Die Summen die vererbt werden, werden größer, die Menge an Menschen die erbt hingegen wird kleiner (Demografie). Auch diese Veränderung ist mit zu berücksichtigen, wenn man über die Thematik spricht, wie es den zukünftigen Rentnergenerationen geht.

Sicher - wir werden ein Verteilungsproblem haben. Es werden ausreichend viele Menschen wenig erben und wenig Rente haben - während andere eine üppige Rente bekommen, noch zusätzlich Ansprüche aus Riester, Aktien und Wohnimmobilien haben, und dann auch noch erben.....nur - solche Verteilungsprobleme hatten und haben wir schon immer. Es ist Aufgabe der Politik ggf. über eine vernünftige Besteuerung auch von Erbschaften u.a. mit dafür zu sorgen, dass hinreichend Einnahmen da sind, um den sozialen Ausgleich für die zu organisieren, die nicht über die entsprechenden Mittel verfügen.

Aber weder ist das Problem unbeherrschbar, noch fehlen Deutschland die finanziellen Mitteln, noch brauchen wir ausgerechnet in Deutschland in Panik auszubrechen, weil uns die Arbeiter fehlen. Seien wir erst mal froh, dass auf absehbare Zeit ausreichend viele Arbeitsplätze zur Verfügung stehen, und wir nicht noch soziale Leistungen für Arbeitslose im großen Stil finanzieren müssen - die Situation hatten wir in Deutschland von 1970-2010 in erheblich höherem Maße, als wir sie heute haben. Fehlende Arbeitskräfte kann man auch ausgleichen, indem man gezielt Einwanderung zulässt. Kommt diese (und die Politik hat das Thema ja schon erkannt), dann mildern sich aber die Probleme in der Rentenversicherung deutlich ab, die scheinbare schwierige Situation wird deutlich entspannt.

Ich will damit nicht sagen, dass wir uns keine Sorgen machen brauchen, oder dass alle Probleme schon gelöst wären - aber ich halte die Schreckensszenarien bezogen auf die Situation der Rentenkasse für völlig überzogene Dramaturgische Darstellung von ganz bestimmten Interessensvertretern, die mit der Realität nur wenig zu tun haben. Es werden da Schreckensszenarien hochgerechnet, die so nie eintreten, weil die Politik auf die auftretenden Probleme reagiert und auch gegensteuert.

Ich bin nicht der Meinung, dass die Politik immer alles richtig macht (insbesondere die Absenkung des Rentenniveaus halte ich für einen fundamentalen Fehler) - aber völlig bescheuert stellt sie sich auch nicht an.

Wie die Situation für jeden Einzelnen ist - das haben dann doch die Einzelnen auch noch ziemlich stark in der Hand. Eine gute Ausbildung, ein Arbeitsplatz mit vernünftigen Einkommen - das sind gute Voraussetzungen dafür, dass es jedem Einzelnen im Alter gelingt, noch ausreichend ein Einkommen über die Rente und Erspartes zu erwirtschaften. Wer sparen kann, kann mit Aktien sicher was vernünftiges machen - vor allem mit langfristiger Perspektive. Wer aber in jungen Jahren statt in Riester oder anderen Sparpaketen lieber in den Urlaub investiert - der muss gegebenenfalls mit Abschlägen im Alter rechnen.
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Re: Die Rente ist NICHT sicher! Wie kann man die Rente in angemessener Höhe sichern?

Beitrag von Frank_Stein »

@Atue001
was soll die Nebelkerze mit den geringen Rentenansprüchen?
Wenn die mit einem gut verdienenden Mann verheiratet waren, dass bekommen sie Witwenrente. Wenn sie mehrere Kinder hatten, Mütterrente und wenn sie geringe Einzahlungen gemacht haben, die Mindestrente ... und falls auch das nicht, dann Sozialhilfe. Jedenfalls bekommen wir immer mehr die Situation, dass die Menschen (und hier vor allem die Frauen), länger leben und längere Zeit Ansprüche auf Rente haben, aber ein immer kleinerer Bevölkerungsteil dafür aufkommen muss. Die müssen für die Rente, die Pflege, die Staatsausgaben, wobei jetzt noch Rüstungsausgaben in großer Höhe dazu kommen sollen, die Energiewende, die Arbeitslosen und Sozialhilfeempfänger und im günstigsten Fall auch noch für ihre eigenen Kinder aufkommen.

Die wirkliche üblen Jahre kommen demnächst. Im Moment haben wir noch Rekord-Beschäftigung.
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Re: Die Rente ist NICHT sicher! Wie kann man die Rente in angemessener Höhe sichern?

Beitrag von Aurelius88 »

Frank_Stein hat geschrieben: Mi 8. Feb 2023, 23:08 @Atue001
was soll die Nebelkerze mit den geringen Rentenansprüchen?
Wenn die mit einem gut verdienenden Mann verheiratet waren, dass bekommen sie Witwenrente. Wenn sie mehrere Kinder hatten, Mütterrente und wenn sie geringe Einzahlungen gemacht haben, die Mindestrente ... und falls auch das nicht, dann Sozialhilfe. Jedenfalls bekommen wir immer mehr die Situation, dass die Menschen (und hier vor allem die Frauen), länger leben und längere Zeit Ansprüche auf Rente haben, aber ein immer kleinerer Bevölkerungsteil dafür aufkommen muss. Die müssen für die Rente, die Pflege, die Staatsausgaben, wobei jetzt noch Rüstungsausgaben in großer Höhe dazu kommen sollen, die Energiewende, die Arbeitslosen und Sozialhilfeempfänger und im günstigsten Fall auch noch für ihre eigenen Kinder aufkommen.

Die wirkliche üblen Jahre kommen demnächst. Im Moment haben wir noch Rekord-Beschäftigung.

Naja dann sollte man mal das ganze System ( auch die sozialen Sicherungsysteme) entkoppeln vom Faktor "Erwerbsarbeit" und auch nicht wer wie viel wann eingezahlt hat sondern aus der Rente eine Art Grundsicherung im Alter machen ( ähnlich wie in den Niederlanden) oder auch vermehrt auf Aktienrente gehen usw. Jedenfalls ist doch für jeden der sich ein wenig mir der Materie beschäftigt offensichtlich, wenn es so bleibt wie es ist fährt dieses System mit Karacho 2030 gegen die Wand.

Ein weiteres Problem sind die üppigen Penisonen der Beamten die auch Kosten und die man sich so in der Form in Zeiten der "ZEITENWENDEN" ökonomisch, ökologisch, geopolitisch, im Grunde auch nicht mehr wird leisten können in der Form wie heute.
Zuletzt geändert von Aurelius88 am Mi 8. Feb 2023, 23:19, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Die Rente ist NICHT sicher! Wie kann man die Rente in angemessener Höhe sichern?

Beitrag von Frank_Stein »

Aurelius88 hat geschrieben: Mi 8. Feb 2023, 23:15 Naja dann sollte man mal das ganze System ( auch die sozialen Sicherungsysteme) entkoppelt vom Faktor "Erwerbsarbeit" und auch nicht wer wie viel wann eingezahlt hat sondern aus der Rente eine Art Grundsicherung im Alter machen ( ähnlich wie in den Niederlanden) oder auch vermehrt auf Aktienrente gehen usw. Jedenfalls ist doch für jeden der sich ein wenig mir der Materie beschäftigt offensichtlich, wenn es so bleibt wie es ist fährt dieses System mit Karacho 2030 gegen die Wand.
Genau das wäre der Ausweg. Grundsicherung und darüber hinaus Eigenvorsorge. Wer viel verdient, kann mehr Geld sparen, wer wenig verdient bekommt heute auch schon wenig Rente. Ziel muss es sein, die Arbeitszeit der Lebenserwartung anzupassen. Wer viel eingezahlt, hohe Ansprüche hat und hinterher ein ewig langes Leben hat (wir wissen nicht, welche Fortschritte die BioMedizin in den nächsten Jahrzehnten macht), kann unser System sprengen.
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Re: Die Rente ist NICHT sicher! Wie kann man die Rente in angemessener Höhe sichern?

Beitrag von Aurelius88 »

Frank_Stein hat geschrieben: Mi 8. Feb 2023, 23:18 Genau das wäre der Ausweg. Grundsicherung und darüber hinaus Eigenvorsorge. Wer viel verdient, kann mehr Geld sparen, wer wenig verdient bekommt heute auch schon wenig Rente. Ziel muss es sein, die Arbeitszeit der Lebenserwartung anzupassen. Wer viel eingezahlt, hohe Ansprüche hat und hinterher ein ewig langes Leben hat (wir wissen nicht, welche Fortschritte die BioMedizin in den nächsten Jahrzehnten macht), kann unser System sprengen.

Genauso ist es, eine Art Grundrente für jeden ein einheitlicher Betrag ( wie in den Niederlanden auch) und wer darüber hinaus mehr will muss sich selbst drum kümmern.
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Re: Die Rente ist NICHT sicher! Wie kann man die Rente in angemessener Höhe sichern?

Beitrag von Frank_Stein »

Aurelius88 hat geschrieben: Mi 8. Feb 2023, 23:23 Genauso ist es, eine Art Grundrente für jeden ein einheitlicher Betrag ( wie in den Niederlanden auch) und wer darüber hinaus mehr will muss sich selbst drum kümmern.
Aber die Ansprüche, die entstanden sind, sind ja nicht aus der Welt zu schaffen. Wie könnte also ein Systemwechsel/übergang aussehen? Wohl so, dass man eine Mindestrente hat und dann die Rentenansprüche immer weiter absenkt, bis kaum noch jemand über der Mindestrente liegt. Finanziert wird die dann überwiegend über Steuern, wie der MWST, die ja schließlich auch die Rentner bezahlen bzw. aus Unternehmenssicht, die Importeure und alle, die ihre Produkte in Deutschland verkaufen wollen.
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Re: Die Rente ist NICHT sicher! Wie kann man die Rente in angemessener Höhe sichern?

Beitrag von Aurelius88 »

Frank_Stein hat geschrieben: Mi 8. Feb 2023, 23:26 Aber die Ansprüche, die entstanden sind, sind ja nicht aus der Welt zu schaffen. Wie könnte also ein Systemwechsel aussehen. Wohl so, dass man eine Mindestrente hat und dann die Rentenansprüche immer weiter absenkt, bis kaum noch jemand über der Mindestrente liegt. Finanziert wird die dann überwiegend über Steuern, wie der MWST, die ja schließlich auch die Rentner bezahlen bzw. aus Unternehmenssicht, die Importeure und alle, die ihre Produkte in Deutschland verkaufen wollen.

Weshalb wären die nicht aus der Welt zu schaffen?? Ansprüche sind keine Naturgesetze. Die Rente ist heute schon überwiegend steuerfinanziert und ohnehin allgemein der mit Abstand größte Kostenpunkt im gesamten Bundeshaushalt. Da würde sich also bei einem grundlegenden Systemwechsel gar nicht so viel ändern im dem Punkt.
Zuletzt geändert von Aurelius88 am Mi 8. Feb 2023, 23:37, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Die Rente ist NICHT sicher! Wie kann man die Rente in angemessener Höhe sichern?

Beitrag von Atue001 »

Frank_Stein hat geschrieben: Mi 8. Feb 2023, 23:08 @Atue001
was soll die Nebelkerze mit den geringen Rentenansprüchen?
Wenn die mit einem gut verdienenden Mann verheiratet waren, dass bekommen sie Witwenrente. Wenn sie mehrere Kinder hatten, Mütterrente und wenn sie geringe Einzahlungen gemacht haben, die Mindestrente ... und falls auch das nicht, dann Sozialhilfe. Jedenfalls bekommen wir immer mehr die Situation, dass die Menschen (und hier vor allem die Frauen), länger leben und längere Zeit Ansprüche auf Rente haben, aber ein immer kleinerer Bevölkerungsteil dafür aufkommen muss. Die müssen für die Rente, die Pflege, die Staatsausgaben, wobei jetzt noch Rüstungsausgaben in großer Höhe dazu kommen sollen, die Energiewende, die Arbeitslosen und Sozialhilfeempfänger und im günstigsten Fall auch noch für ihre eigenen Kinder aufkommen.

Die wirkliche üblen Jahre kommen demnächst. Im Moment haben wir noch Rekord-Beschäftigung.
Also faktisch vorhandene Themen als "Nebelkerzen" zu bezeichnen, hilft nicht zur versachlichung der Thematik. Die Witwenrente ist deutlich geringer als die Rente - und damit auch leichter zu finanzieren. Mütterrente und Mindestrente werden teilweise aus Steuermittel finanziert - wirken also nicht wirklich treibend für den Beitragssatz zur Rente. Und die Sozialhilfe sowieso nicht - die steht ausserhalb des Rentensystems.

Du konstruierst ein Problem, was es in der Dramaturgie, wie du sie darstellst, so nicht gibt. Der "immer kleinere Bevölkerungsanteil" beispielsweise ist bei genauerer Betrachtung so nicht so ganz klar definierbar. Denn in der Vergangenheit haben beispielsweise Frauen, die nicht erwerbstätig waren, gar nicht wirklich zur Finanzierung beigetragen. Da deren Anteil aber sinkt, steigt faktisch der Bevölkerungsanteil, der zur Finanzierung beiträgt - und das obwohl die reine Betrachtung der Demografiekurve das so nicht her gibt. Doch genau da liegt dein Statistik-Fehler - wenn du relevante Fakten ausblendest, schließt du beliebig falsches aus scheinbar so klaren Fakten. Doch die Faktenlage ist anders als du sie darstellst. Das was du als relevant bezeichnest, spielt für die Renten nur eine untergeordnete Rolle.

Du redest davon, dass die jüngere Generation für die Rente, die Pflege, die Staatsausgaben, die Rüstungsausgaben etc. etc. etc. aufkommen muss.....bringst dann noch die Energiewende, die Arbeitslosen, die Sozialhilfempfänger und die eigenen Kinder......

Nur schauen wir mal darauf, wie es in der Vergangenheit war:
Auch in der Vergangenheit musste eine arbeitende Generation für vieles aufkommen. So mussten die Nachkriegsschäden bezahlt werden. Oder die Kosten der Wiedervereinigung. Milliarden und Abermilliarden an Kosten wurden für die Rentenzahlungen der Rentner aus dem Osten mobilisiert - ein Effekt, der zunehmend wegfällt, weil auch im Osten inzwischen Menschen mit Einkommen dafür sorgen, dass die dortigen Rentner finanziert werden können. Diese Entlastung findet sich in deiner Betrachtungsweise aber gar nicht. Fehlen da also nicht relevante Daten?

Die Mütterrente wird aus Steuern finanziert - belastet die Rentenkasse damit nicht oder nur wenig. Die Mindestrente.....wird aus Steuern finanziert. Die Sozialhilfe.....die entsprechenden Zahlungen sind deutlich geringer geworden, weil heute wesentlich weniger Menschen als früher auf entsprechende staatliche Hilfen angewiesen sind. Wo berücksichtigst du diese Effekte? Eben - gar nicht.

Die Kosten für die Rüstungsausgaben....waren auch schon mal deutlich höher. Man hat die Bundeswehr doch deutlich kaputt gespart. Also mal wieder zurück zu alten Ausgaben - dann klappt das auch mit der Finanzierung.

Die Energiewende.....natürlich kostet der Umstieg war....nur - gerade auch der aktuelle Ukrainekonflikt zeigt, dass diese Kosten nicht nur Kosten, sondern vor allem nachhaltige Investitionen sind. DIE aber sind gänzlich anders zu bewerten. Hier investieren wir HEUTE - damit wir zukünftig weniger Kosten haben. Das belastet also nicht den Staatshaushalt und nicht die Steuerzahler und auch nicht die Rentner - sondern faktisch ENTLASTET das.


Und: Selbst wenn du mit deiner Antithese recht hättest, dass es mal 10 wirklich schwierige Jahre geben könnte.....Deutschland ist eine der stärksten Volkswirtschaften der Welt - und kann sich auch mal 10 schwierige Jahre leisten. Entscheidend ist dann nur, dass in den 10 Jahren auch die richtigen Investitionen getroffen werden - dann kann man auch mal einen Rentnerüberschuss mit finanzieren. 10 Jahre später ist das meiste an Problemen dann auch verdaut!
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Re: Die Rente ist NICHT sicher! Wie kann man die Rente in angemessener Höhe sichern?

Beitrag von Atue001 »

Aurelius88 hat geschrieben: Mi 8. Feb 2023, 23:30 Weshalb wären die nicht aus der Welt zu schaffen?? Ansprüche sind keine Naturgesetze. Die Rente ist heute schon überwiegend steuerfinanziert und ohnehin allgemein der mit Abstand größte Kostenpunkt im gesamten Bundeshaushalt. Da würde sich also bei einemgrundlgeenden Systemwechsel gar nicht so viel ändern im dem Punkt.
Das ist falsch - die Rente ist heute nicht überwiegend steuerfinanziert! Tatsächlich ist der steuerfinanzierte Anteil im niedrigen einstelligen Prozentbereich. Wir sollten bei den Fakten bleiben.
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Re: Die Rente ist NICHT sicher! Wie kann man die Rente in angemessener Höhe sichern?

Beitrag von Atue001 »

Frank_Stein hat geschrieben: Mi 8. Feb 2023, 23:18 Genau das wäre der Ausweg. Grundsicherung und darüber hinaus Eigenvorsorge. Wer viel verdient, kann mehr Geld sparen, wer wenig verdient bekommt heute auch schon wenig Rente. Ziel muss es sein, die Arbeitszeit der Lebenserwartung anzupassen. Wer viel eingezahlt, hohe Ansprüche hat und hinterher ein ewig langes Leben hat (wir wissen nicht, welche Fortschritte die BioMedizin in den nächsten Jahrzehnten macht), kann unser System sprengen.
Wer meine Beiträge insgesamt verfolgt, der weiß, dass ich für eine grundsätzliche Reform unseres Steuer- und Sozialsystems eintrete.
Meiner Ansicht nach liegt die Zukunft unseres Sozialsystems darin, dass wir zukünftig eine Grundsicherung von der Wiege bis zur Bahre für das Existenzminimum organisieren - und zwar Steuerfinanziert.

BGE-Modelle finden hier meinerseits positive Beachtung.

WENN wir diese Umgestaltung unseres Sozialsystems heute schon hätten, dann wäre zu überlegen, ob es überhaupt noch eines staatliche organisierten Rentensystems braucht - und wenn es dieses auch dann noch gäbe, wie dieses konkret aussehen würde.
WESENTLICHE Teile des heutigen Rentensystems dienen faktisch nur dazu, das Existenzminimum von Menschen im Alter zu sichern. DAS sollte man anders organisieren - und vor allem dann auch ehrlicherweise aus steuermitteln bezahlen.

Ob man darüber hinaus überhaupt noch ein staatlich organisiertes Rentensystem braucht.....da habe ich klare Zweifel. WENN man aber ein staatlich organisiertes Rentensystem danach noch haben möchte - dann wird dieses einen deutlich anderen Charakter haben als die Rente, wie wir sie heute kennen. Jeder Euro den ich einzahle wird dazu führen, dass ich höhere Ansprüche habe als ohne Einzahlung. Und das wäre richtig so.

Wie viel "Rendite" eine Einzahlung dann noch bringt, das hängt von Faktoren wie der Lebenserwartung und einigem mehr ab - aber egal wie - es wird immer mehr sein als bei denen, die nie eingezahlt haben. Und das ist richtig.

Durch eine klare Verlagerung der Finanzierung des Existenzminimum vom Rentensystem hin zu einem steuerfinanzierten Existenzsicherungssystem entschärft sich die Problematik der Demografie nachhaltig. Die Anzahl der Beitragszahler verbreitert sich deutlich.

MEIN Fazit: Die Existenzsicherung gehört als Aufgabenstellung ins Steuerrecht - und gleichzeitig gehören die Sozialprogramme um die Existenzsicherung bereinigt.

Ob man das dann Grundeinkommen, BGE oder wie auch immer nennt - ist unerheblich. Entscheidend ist, dass alle Menschen im Lande gleichartig rechtlich behandelt werden. Würde man die Thematik der Rente um diesen Faktor bereinigen - wir hätten kein tatsächliches Problem in der Finanzierung der Rente. Das scheinbare Problem würde schlicht und einfach in sich zusammenfallen.
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Re: Die Rente ist NICHT sicher! Wie kann man die Rente in angemessener Höhe sichern?

Beitrag von Skull »

Atue001 hat geschrieben: Mi 8. Feb 2023, 23:38
Tatsächlich ist der steuerfinanzierte Anteil im niedrigen einstelligen Prozentbereich.

Wir sollten bei den Fakten bleiben.
In diesem Jahr geht dadurch der Anteil der Bundeszuschüsse an den Einnahmen von 22,7 auf 22,5 Prozent leicht zurück.

[…]

Richtigerweise sind daher Leistungen, die nicht auf Beiträgen beruhen, vollständig aus allgemeinen Steuermitteln zu finanzieren. Damit werden alle Bürgerinnen und Bürger entsprechend ihrer Leistungsfähigkeit an diesen Ausgaben beteiligt, während Beiträge zur Rentenversicherung im Wesentlichen nur von Arbeitgebern und Beschäftigten gezahlt werden.


https://www.deutsche-rentenversicherung ... onFile&v=1

Also unabhängig der Begründung und der Grundlage. Etwa 20 - 25 Prozent der Rentenleistungen SIND steuerfinanziert.

Auch Leistungen, die nicht auf Beiträgen beruhen, sind und bleiben trotzdem Leistungen der Rentenversicherung. RENTEN eben.

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Re: Die Rente ist NICHT sicher! Wie kann man die Rente in angemessener Höhe sichern?

Beitrag von firlefanz11 »

Aurelius88 hat geschrieben: Mi 8. Feb 2023, 23:15 Naja dann sollte man mal das ganze System ( auch die sozialen Sicherungsysteme) entkoppeln vom Faktor "Erwerbsarbeit" und auch nicht wer wie viel wann eingezahlt hat sondern aus der Rente eine Art Grundsicherung im Alter machen ( ähnlich wie in den Niederlanden) oder auch vermehrt auf Aktienrente gehen usw. Jedenfalls ist doch für jeden der sich ein wenig mir der Materie beschäftigt offensichtlich, wenn es so bleibt wie es ist fährt dieses System mit Karacho 2030 gegen die Wand.

Ein weiteres Problem sind die üppigen Penisonen der Beamten die auch Kosten und die man sich so in der Form in Zeiten der "ZEITENWENDEN" ökonomisch, ökologisch, geopolitisch, im Grunde auch nicht mehr wird leisten können in der Form wie heute.
Selten dass wir der gleichen Meinung sind aber in diesem Fall zu 100%...
Auch bin ich der Meinung, dass das mit den Beamtenpensionen endlich aufhören muss, und Die wie alle Anderen auch in die Rentenkasse einzahlen müssten...
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Re: Die Rente ist NICHT sicher! Wie kann man die Rente in angemessener Höhe sichern?

Beitrag von firlefanz11 »

Frank_Stein hat geschrieben: Mi 8. Feb 2023, 23:18 Ziel muss es sein, die Arbeitszeit der Lebenserwartung anzupassen. Wer viel eingezahlt, hohe Ansprüche hat und hinterher ein ewig langes Leben hat (wir wissen nicht, welche Fortschritte die BioMedizin in den nächsten Jahrzehnten macht), kann unser System sprengen.
Supi! Und wie wilst Du antizipieren wer wie lange lebt? Glaskugel?! :rolleyes:
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Re: Die Rente ist NICHT sicher! Wie kann man die Rente in angemessener Höhe sichern?

Beitrag von firlefanz11 »

Aurelius88 hat geschrieben: Mi 8. Feb 2023, 23:23 Genauso ist es, eine Art Grundrente für jeden ein einheitlicher Betrag ( wie in den Niederlanden auch) und wer darüber hinaus mehr will muss sich selbst drum kümmern.
Predige ich seit Jahr u. Tag aber immer kommt von Links der Aufschrei das wäre ACH so ungerecht...! :rolleyes:
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Re: Die Rente ist NICHT sicher! Wie kann man die Rente in angemessener Höhe sichern?

Beitrag von firlefanz11 »

Atue001 hat geschrieben: Mi 8. Feb 2023, 23:49 Meiner Ansicht nach liegt die Zukunft unseres Sozialsystems darin, dass wir zukünftig eine Grundsicherung von der Wiege bis zur Bahre für das Existenzminimum organisieren - und zwar Steuerfinanziert.
Ganz toll! Und wie hoch soll dann der Einkommenssteuersatz liegen um das zu finanzieren? 50... 60... 70%?!
Zuletzt geändert von firlefanz11 am Do 9. Feb 2023, 10:14, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Die Rente ist NICHT sicher! Wie kann man die Rente in angemessener Höhe sichern?

Beitrag von Aurelius88 »

firlefanz11 hat geschrieben: Do 9. Feb 2023, 09:50 Ganz toll! Und wie hoch soll dann der Einommenssteuersatz liegen um das zu finanzieren? 50... 60... 70%?!


Ist ja nicht nur von links, die Union hat über 15 Jahre federführend regiert und sich ans heiße Eisen "Rentensystem" genauso wenig heran getraut. Man will es sich ja auch nicht mit der eigenen Kernwählerschaft ( im Falle der Union der Alten und Rentner) vrscherzen, die nächste Wahl kommt bekanntlich mit Sicherheit. :x
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