Billie Holiday hat geschrieben:(31 Oct 2020, 10:05)
Es gibt keine Glaubensrichtung und keine Ideologie, die so dermaßen viele Verteidiger hat wie der Islam. Woher kommt das? Muß man laut, schrill und aggressiv sein, um überall soviel Verständnis für Untaten zu bekommen?
Der gleiche mitleidige Text für junge Rechtsextreme z.B. ist undenkbar. Nicht, dass ich den lesen wollte, aber schon interessant, wie sehr die Taten islamistischer Fanatiker und Perverser relativiert und erklärt werden von Menschen, die selbst nichts mit dem Islam zu tun haben. Gleichzeitig werden gemäßigte, kritische Muslime gern in die rechtsextremistische Schublade abgelegt. Schon irre.
Was meinst du damit konkret?
Es ist immer ein Unterschied, ob man nach Ursachen für Verhaltensweisen forscht,
oder ob man diese Verhaltensweisen in Schutz nimmt oder verharmlost.
Erdogan meint, dass die Terroranschläge einfach eine Konsequenz wären eines lästerhaften Verhaltens.
Aber nimmst du mit deinen Statement Menschen wie Erdogan nicht zu einer Norm?
Es gibt hierzulande eine Salafismusprävention.
Immer erfolgreich ist sie nicht.
Aber wenn man vorverurteilt und wegschaut, (schlimmer noch ausgrenzt)
dann verschläft man vielleicht manch eine Radikalisierung.
Im übrigen sind es meist sehr ähnliche Ausgangssituationen bei denen Menschen extrem Gewalttätig werden:
Bei Ultrarechts, Ultralinks, bei Salafisten, ja selbst in auch mal Fußballstadien mit Ausschreitungen, wo Fans der anderen Mannschaft umgebracht wurden.
Das bedeutet aber nicht, dass man die Gewalttaten verharmlost werden.
Es bedeutet, dass man sich die Ursachen recht genau anschauen muss,
und sich überlegen muss, die Gesellschaft vor solchen Gewalttaten und Gewalttätern zu schützen.
Integration ist ein wichtiger Aspekt.
Und wo diese von diesem Menschen nicht gewünscht ist,
da geht dann auch nur die konsequente Ausweisung.
Ausgrenzung und Abgrenzung, sowie Pauschalverurteilung sind aber wesentliche Brandbeschleuniger.
Zusammenstehen gegen die Gewalt, und gemeinsame religionsübergreifende Treffen wären sehr wichtig.
Religöse Fanatiker haben das Ziel, religiöse Nicht-Fanatiker zu fanatisieren.
Den Dialog zu religiösen Nicht-Fanatikern zu fördern läuft ihren Zielen zuwider.