Wohnungspolitik

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busse
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Re: Wohnungspolitik

Beitrag von busse »

Bielefeld09 hat geschrieben: Mi 8. Feb 2023, 19:12 Tja, Landespolitik und damit Wohnungsbaupolitik
ist eben Ländersache. Ist da nicht das Land Bayern zuständig?
Ich frage ja nicht umsonst , denn in Berlin gibt es Kompetenzstreeitigkeiten zwischen Bezirken und Land Berlin. Eine schon seit Jahrzehnten angedachte Verwaltungsreform soll das ändern.
Wie es in München ist weiß ich nicht, die Flächen sollte aber schon die Stadt bestimmen können, im Baurecht wie in der Finanzierung des Verkaufs.
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Re: Wohnungspolitik

Beitrag von busse »

firlefanz11 hat geschrieben: Di 7. Feb 2023, 18:10 Du kannst ja gern in ner Stadt wohnen, in der die Nachttemperaturen im Sommer nicht mehr unter 30 Grad sinken wenn Du das möchtest... :rolleyes:
Wenn Flüchtlingsheime gebaut werden sollen, dann interessiert sich kein Aas mehr über deine Vorgaben.
3 x in mein näheren Umfeld hier beobachtet.
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JJazzGold
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Re: Wohnungspolitik

Beitrag von JJazzGold »

Bogdan hat geschrieben: Mi 8. Feb 2023, 12:46 FDP Buschmann lehnt Regulierung der Index-Mieten ab.
Es war nichts anderes zu erwarten.
Ihn Ihrer Klientelpolitik ist die FDP konsequent.
Hier ein Bericht des Spiegels über die Klientelpolitik der FDP:

https://magazin.spiegel.de/EpubDelivery ... f/68703722
In der Politik zur Vertretung der Interessen ihrer Wähler ist die FDP ebenso konsequent, wie SPD, Union und Die Linke Vertretung.
Es wäre bigott, würde sich die FDP erst wählen lassen und dann ihr Programm und ihre Zusagen über Bord werfen.

Wer ein solches Verhalten befürwortet, der wählt ohnehin nicht FDP, die/der wählt die Grünen.
Die gefährlichste aller Weltanschauungen ist die der Leute, welche die Welt nie angeschaut haben.
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Tom Bombadil
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Re: Wohnungspolitik

Beitrag von Tom Bombadil »

Vor allen Dingen wird hier uralter Kaffee wieder aufgewärmt, der mit Wohnungspolitik so rein gar nichts zu tun hat.

Das vor allen Dingen in Berlin so wenig gebaut wird liegt an der rot-grün-blutroten Regierung in dem Bundesland.
The tree of liberty must be refreshed from time to time with the blood of patriots and tyrants. It is its natural manure.
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Seidenraupe
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Re: Wohnungspolitik

Beitrag von Seidenraupe »

firlefanz11 hat geschrieben: Di 7. Feb 2023, 18:10 Du kannst ja gern in ner Stadt wohnen, in der die Nachttemperaturen im Sommer nicht mehr unter 30 Grad sinken wenn Du das möchtest... :rolleyes:
als Anwohner wirst du da leider nicht in jedem Fall gefragt.
busse hat geschrieben: Do 9. Feb 2023, 09:11 Wenn Flüchtlingsheime gebaut werden sollen, dann interessiert sich kein Aas mehr über deine Vorgaben.
3 x in mein näheren Umfeld hier beobachtet.
busse
korrekt.
Die MUFs dürfen dank einer Ausnahmeregelung des Bundes auch ohne Bebauungsplan hochgezogen werden, müssen jedoch alle geltenden Richtlinien einhalten. Die formgerechte Bauplanung für das MUF-Grundstück muss das Land dann spätestens drei Jahre später nachgereicht haben.
in Berlin gelten für Modulare Flüchtlingsunterkünfte (MUF) nicht die sonst üblichen Vorgaben des Bebauungsplans.
Heißt: Hat jemand eine freie Fläche entdeckt, kann er die relativ zügig und ohne Bebauungsplan mit MUF bebauen.
Auch Nachverdichtung in bestehenden Wohngebieten, zB großzügig bemessene Grünanlagen Wohngebieten, die sonst nicht bebaut werden dürften, dürfen mit MUF zugebaut werden.

https://www.tagesspiegel.de/berlin/bezi ... 99779.html
https://www.tagesspiegel.de/berlin/berl ... 40239.html
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Seidenraupe
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Re: Wohnungspolitik

Beitrag von Seidenraupe »

https://interaktiv.tagesspiegel.de/lab/ ... _ver_2.svg

Die Grafik zeigt überdeutlich, wie verheerend sich der Mietendeckel in Berlin auf die Angebotsmieten ausgewirkt hat.

rot-grün-dunkelroter Schwachsinn zum Nachteil für Mieter.

https://interaktiv.tagesspiegel.de/lab/ ... -grafiken/
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Mendoza
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Re: Wohnungspolitik

Beitrag von Mendoza »

Seidenraupe hat geschrieben: Sa 11. Feb 2023, 18:27 https://interaktiv.tagesspiegel.de/lab/ ... _ver_2.svg

Die Grafik zeigt überdeutlich, wie verheerend sich der Mietendeckel in Berlin auf die Angebotsmieten ausgewirkt hat.

rot-grün-dunkelroter Schwachsinn zum Nachteil für Mieter.

https://interaktiv.tagesspiegel.de/lab/ ... -grafiken/
aus deinem 2. Link
Zuletzt kündigte Deutschlands größter Vermieter Vonovia an, wegen steigender Baukosten und Zinsen alle für 2023 vorgesehenen Neubauprojekte zu stoppen – allein 1500 potenzielle Wohnungen in Berlin.
Liegt sicher auch, aber nicht nur an den Kosten. Wenn über einer Wohnungsbaugesellschaft in Berlin stets das Damoklesschwert einer Enteignung hängt, dann würde ich an deren Stelle auch keinen Cent investieren. Müssen sich die Berliner, die sich ja per Volksentscheid de facto gegen neue Wohnungen privater Investoren entschieden haben, selber Wohnungen bauen lassen - und bezahlen. Und der Mietendeckel ist zwar weg, aber die investorenfeindliche Stimmung ist immer noch da.
Zuletzt geändert von Mendoza am Sa 11. Feb 2023, 21:15, insgesamt 1-mal geändert.
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Seidenraupe
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Re: Wohnungspolitik

Beitrag von Seidenraupe »

Mendoza hat geschrieben: Sa 11. Feb 2023, 19:02 Wenn über einer Wohnungsbaugesellschaft in Berlin stets das Damoklesschwert einer Enteignung hängt, dann würde ich an deren Stelle auch keinen Cent investieren.
nicht nur das. Man erkennt an den Kurven die "Mitnahme- und Nachholeeffekte" sehr gut.
Droht der Staat (hier die Stadt Berlin) dem Eigentümer Einschnitte in seine Verhandlungsfreiheit an, versuchen Eigentümer vorher schnell noch Mieten über das normal übliche zu erhöhen.
Beim Mietendeckel ist das voll krass zu sehen. Das "Stillhalten" der Vermieter hat wegen Corona noch bis zum Ende des Jahres 2020 gehalten, danach gingen die Preise steil

Das wird demnächst wieder passieren, weil die Verknappung noch extremer geworden ist und wenn morgen ein Wählervotum pro Enteignung zu Stande kommen sollte, gehen die Mietpreise vor einer angepeilten Enteignung nochmal richtig steil nach oben

Manchmal scheint es, als wollten Rot-Grün-Dunkelrote die Bürger absichtlich derart schröpfen nur um ihnen dann mit ""Heile heile puste puste" die eigenen ideologischen Konzepte als Heilmittel zu verordnen.
Der Vermieterhass ist Teil des Problems, nicht die Lösung
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Re: Wohnungspolitik

Beitrag von Atue001 »

Seidenraupe hat geschrieben: Sa 11. Feb 2023, 18:27 https://interaktiv.tagesspiegel.de/lab/ ... _ver_2.svg

Die Grafik zeigt überdeutlich, wie verheerend sich der Mietendeckel in Berlin auf die Angebotsmieten ausgewirkt hat.
Also im interpretieren von statistischen Grafiken bist du ziemlich kreativ......aus derselben Grafik kann man gut herauslesen, wie wirksam der Mietendeckel war, und wie verheerend die Aufhebung desselben durch das Bundesverfassungsgerichtes wirkt.

Es mag also so sein, dass der Mietendeckel das falsche Instrument für das richtige Problem war - aber mit der Aufhebung des Mietendeckels ist die Situation eigentlich nur schlimmer geworden.

Die richtige Fragestellung wäre deshalb, was wäre eine vernünftige Antwort, um weder einen Mietendeckel zu benötigen, noch die Angebotsmieten ins uferlose steigen zu lassen?
Man könnte hier antworten: Sozialer Wohnungsbau durch städtische Einrichtungen.....offensichtlich ist der privatwirtschaftlich organisierte Wohnungsmarkt gerade nicht in der Lage, die Mietprobleme in Berlin zu lösen.

Und wer jetzt kommt: der private Markt wäre ja in der Lage, wenn die Stadt genügend Zuschüsse leisten würde.....dem antworte ich sofort: Dann ist es doch billiger, wenn es die Stadt selbst macht.

Die CDU ist maßgeblich dafür verantwortlich, dass der soziale Wohnungsbau in Deutschland nicht nur aber auch in Berlin auf nahe Null runtergefahren wurde. Die entsprechenden politischen Entscheidungen haben sich für Deutschland als katastrophal erwiesen - sie gehören deshalb korrigiert. Mir ist dabei egal, ob die Korrektur durch eine CDU-Regierung passiert, oder durch eine SPD-geführte Regierung. Entscheidend ist, dass es jetzt doch schnell gehen muss - wir brauchen mehr bezahlbaren Wohnraum - und da brauchen wir entsprechende Investitionen. DIE sind für die Wirtschaft offensichtlich nicht attraktiv genug - also muss der Staat selbst tätig werden.
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Mendoza
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Re: Wohnungspolitik

Beitrag von Mendoza »

Atue001 hat geschrieben: Sa 11. Feb 2023, 23:45 Man könnte hier antworten: Sozialer Wohnungsbau durch städtische Einrichtungen...
Ja und du bist über alle Themen hinweg kreativ im Erfinden von Geldquellen, die es nicht gibt. Sozialen Wohnungsbau muss einer bezahlen. Berlin hängt schon Jahrzehnte am Tropf des Länderfinanzausgleichs sonst ginge schon längst nichts mehr. Warum wohl sonst haben sie vor 20-30 Jahren Wohnungen im großen Stil verkauft? Als Unternehmer wärst du mit deinen ökonomischen Ansichten nach 4 Wochen pleite.
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Re: Wohnungspolitik

Beitrag von Atue001 »

Mendoza hat geschrieben: So 12. Feb 2023, 01:49 Ja und du bist über alle Themen hinweg kreativ im Erfinden von Geldquellen, die es nicht gibt. Sozialen Wohnungsbau muss einer bezahlen. Berlin hängt schon Jahrzehnte am Tropf des Länderfinanzausgleichs sonst ginge schon längst nichts mehr. Warum wohl sonst haben sie vor 20-30 Jahren Wohnungen im großen Stil verkauft? Als Unternehmer wärst du mit deinen ökonomischen Ansichten nach 4 Wochen pleite.
Das Fehlen eines sozialen Wohnungsbau kostet auch eine Menge....und um nur ein Beispiel zu nennen: In der Folge zahlt man auch ausreichend vielen Sozialhilfeempfängern Mieten, die höher sind als sie wären, wenn es mehr Wohnungen gäbe.
Es ist auch eine komische Idee, dass man beim sozialen Wohnungsbau quasi automatisch Miese machen muss....richtig ist wohl eher, dass man heute den Erstellern von sozialen Wohnungen großzügige staatliche Zuschüsse gewährt.....als ob die nichts kosten würden.

Vielleicht erkundigst du dich auch mal, warum es diese Kehrtwende im sozialen Wohnungsbau gab. Da spielten auch eine Reihe von Miss- und Vetternwirtschaft eine Rolle. Dazu kam, dass man durch den Verkauf schnelle Einnahmen für die klammen Haushalte erhoffte. Nur - die Folgekosten dieser Fehlentscheidungen bezahlen wir heute mit sehr vielen fehlenden Wohnungen, mit überteuerten Kosten für Sozialhilfewohnungen und einiges mehr. Ich möchte dabei gar nicht DEN EINEN Schuldigen benennen. Ich kann auch die Motive für den Verkauf der Wohnungen damals durchaus verstehen. Trotzdem ändert das nichts daran, dass sich unterm Strich die Situation durch die damaligen Entscheidungen und einigen die in der Folge getroffen wurden sich nicht verbessert, sondern sogar verschlimmert haben. Das gilt auch für die Kosten für den Staat.

Bei vernünftigem Management ist sozialer Wohnungsbau durch den Staat günstiger als das, was wir heute erleben. Ob der Staat das vernünftig alleine Managen kann, oder ob man das der Privatwirtschaft überlässt, aber dann entsprechende Rahmenbedingungen schafft, dass sozialer Wohnungsbau passiert - da sehe ich durchaus politischen Gestaltungsspielraum. Da traue ich unterschiedlichen Parteien auch unterschiedliches zu! Keinen oder einen deutlich zu geringen sozialen Wohnungsbau zu organisieren, ist aber definitiv die teuerste Lösung - ein Unternehmer würde dies nicht akzeptieren.

Unternehmertum KANN auf den kurzfristigen Profit schauen - oder langfristig vernünftig investieren. Rate mal, welche Unternehmer regelmäßig erfolgreicher sind...
Die Politik schaut teilweise auch systembedingt viel zu oft nur auf kurzfristigen Erfolg...mich verwundert da nicht all zu viel.
Meine ökonomischen Ansichten sind regelmäßig auf längerfristige Erfolge ausgerichtet. Die kenne ich so auch aus meinem ganz persönlichen Umfeld und bin damit auch längerfristig schon hinreichend erfolgreich unterwegs. Solche positiven Erfahrungen fehlen dir offensichtlich - das begründet vielleicht auch ein wenig deine unternehmerische Zurückhaltung.
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firlefanz11
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Re: Wohnungspolitik

Beitrag von firlefanz11 »

Seidenraupe hat geschrieben: Do 9. Feb 2023, 22:36 in Berlin gelten für Modulare Flüchtlingsunterkünfte (MUF) nicht die sonst üblichen Vorgaben des Bebauungsplans.
Heißt: Hat jemand eine freie Fläche entdeckt, kann er die relativ zügig und ohne Bebauungsplan mit MUF bebauen.
Auch Nachverdichtung in bestehenden Wohngebieten, zB großzügig bemessene Grünanlagen Wohngebieten, die sonst nicht bebaut werden dürften, dürfen mit MUF zugebaut werden.

https://www.tagesspiegel.de/berlin/bezi ... 99779.html
https://www.tagesspiegel.de/berlin/berl ... 40239.html
Prima! MUFs im Goldenen Hirsch Park.. Das wird n Spaß!
Im Görlitzer Park werden sie sich nicht trauen sie zu bauen weil sie ja sonst die Dealer verteiben würden, und die brauchen doch auch ihr angestammtes Revier... :rolleyes:
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Re: Wohnungspolitik

Beitrag von firlefanz11 »

Seidenraupe hat geschrieben: Sa 11. Feb 2023, 18:27 Die Grafik zeigt überdeutlich, wie verheerend sich der Mietendeckel in Berlin auf die Angebotsmieten ausgewirkt hat.
rot-grün-dunkelroter Schwachsinn zum Nachteil für Mieter.
Jedem Der auch nur halbwegs klar denken kann war das von vorn herein klar. :rolleyes:
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Re: Wohnungspolitik

Beitrag von busse »

Atue001 hat geschrieben: So 12. Feb 2023, 22:51 Vielleicht erkundigst du dich auch mal, warum es diese Kehrtwende im sozialen Wohnungsbau gab. Da spielten auch eine Reihe von Miss- und Vetternwirtschaft eine Rolle. Dazu kam, dass man durch den Verkauf schnelle Einnahmen für die klammen Haushalte erhoffte. Nur - die Folgekosten dieser Fehlentscheidungen bezahlen wir heute mit sehr vielen fehlenden Wohnungen, mit überteuerten Kosten für Sozialhilfewohnungen und einiges mehr. Ich möchte dabei gar nicht DEN EINEN Schuldigen benennen. Ich kann auch die Motive für den Verkauf der Wohnungen damals durchaus verstehen. Trotzdem ändert das nichts daran, dass sich unterm Strich die Situation durch die damaligen Entscheidungen und einigen die in der Folge getroffen wurden sich nicht verbessert, sondern sogar verschlimmert haben. Das gilt auch für die Kosten für den Staat.

Bei vernünftigem Management ist sozialer Wohnungsbau durch den Staat günstiger als das, was wir heute erleben. Ob der Staat das vernünftig alleine Managen kann, oder ob man das der Privatwirtschaft überlässt, aber dann entsprechende Rahmenbedingungen schafft, dass sozialer Wohnungsbau passiert - da sehe ich durchaus politischen Gestaltungsspielraum. Da traue ich unterschiedlichen Parteien auch unterschiedliches zu! Keinen oder einen deutlich zu geringen sozialen Wohnungsbau zu organisieren, ist aber definitiv die teuerste Lösung - ein Unternehmer würde dies nicht akzeptieren.
Also die Kehrtwende im sozialen Wohnungsbau war weder deutschlandweite "Vetternwirtschaft", noch Misswirtschaft, habe ich hier schon zig Mal geschrieben.
Es war das Bundesverfassungsgerichtsurteil zur Anschlußfinanzierung für sozialen Wohnungsbau. Er rechnet sich nicht in diesen vorher gebauten Dimensionen mehr für keinen Bauherr, egal ob Landeseigen oder Privat, sondern nur noch als Mischform mit Anteilen von Sozialwohnungen.
Übrigens der soziale Wohnungsbau geht über Förderung und wird selbstverständlich z.B. in Berlin von Städtischen Wohnungsbaugesellschaften gebaut. Aber über 30 % Anteil an Sozialwohnungen sind nicht finanzierbar ! In Deutschland in Ballungsgebieten wird es ähnlich aussehen.
Auch hier nochmals wiederholt, es baut kein "Staat", sondern der fördert nur mit. Bauen ist Ländersache !
"Richtiges" Management ist übrigens z.B. auch wieder Berlin seit den 2000ern überall vertraglich gebunden.
Nochmals Berlin, der von Grünen, Linken und Teilen der linken SPD jetzt schon wieder angestrebte Volksentscheid zu "Berlin 2030 Klimaneutral" wird die jetzt sowieso schon hohen Baukosten noch weiter explodieren lassen.
Wer da noch nach Sozialwohnungen schreit, dem muß ich dann auf die Schule schicken, Grundrechenarten lernen.
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Seidenraupe
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Re: Wohnungspolitik

Beitrag von Seidenraupe »

busse hat geschrieben: Di 14. Feb 2023, 16:28
Wer da noch nach Sozialwohnungen schreit, dem muß ich dann auf die Schule schicken, Grundrechenarten lernen.
busse
oder klar machen, dass es für Single zB keine 45>50 qm mehr gibt sondern nur >29 qm
dann kann man die Doppelte Kaltmiete noch knapp stemmen
Wer Ironie findet, kann sie behalten. Wer nicht, sein/ihr Problem.

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Seidenraupe
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Re: Wohnungspolitik

Beitrag von Seidenraupe »

ich befürchte in diesem Land wird zwischen Bevölkerungszunahme durch Einwanderung und Wohnungsknappheit, vorallem im sozialen Wohnsegment, noch immer kein Zusammenhang gesehen.
Wer Ironie findet, kann sie behalten. Wer nicht, sein/ihr Problem.

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Re: Wohnungspolitik

Beitrag von Skull »

Guten Tag,

einige Beiträge in die Ablage verschoben.

Man sollte doch endlich begreifen, das man sich im WiFo an WiFo Themen orientiert.

Für anders gewünschte Thematiken kann man das Forum 2 nutzen.
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Re: Wohnungspolitik

Beitrag von Wähler »

Eine neue Wasserstandsmeldung für München.
Mieten in München drastisch gestiegen SZ 8. März 2023
https://www.sueddeutsche.de/muenchen/mu ... -1.5764767
"Demnach liegt die durchschnittliche Nettokaltmiete aktuell bei 14,58 Euro pro Quadratmeter, bei der jüngsten, nur bedingt aussagekräftigen Erhebung für den Mietspiegel 2021 waren es 12,05 Euro. Der letzte reguläre Mietspiegel 2019 hatte einen Wert von 11,69 Euro ergeben (im Vergleich zu 2023 ein Plus von 24,7 Prozent)...
Aktuell dürfen in die Erhebung nur Mietverträge einfließen, die in den vergangenen sechs Jahren abgeschlossen oder verändert wurden. Zudem dürfen geförderte Wohnungen nicht berücksichtigt werden...
Der Mietspiegel gilt für etwa 500 000 Wohnungen in München...
Haus und Grund befrage auch die eigenen Mitglieder und komme für München auf Basis von 8000 Mietverträgen auf eine durchschnittliche Nettokaltmiete von 15,90 Euro."
Zeitungstexte bei Genios mit Bibliotheksausweis kostenlos: https://www.wiso-net.de/login?targetUrl=%2Fdosearch (Zugang auch bundesweit)
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Re: Wohnungspolitik

Beitrag von Cobra9 »

Etwas älter aber fand ich auch interessant


https://www.deutschlandfunk.de/bezahlba ... d-100.html

Allerdings ist Umwidmung natürlich auch nicht einfach. Aber fände es gut wo es möglich wäre und sinnvoll
Andrij Melnyk nennt Rolf Mützenich den „widerlichsten deutschen Politiker“..wo Er Recht hat...

Genieße den Augenblick, denn der Augenblick ist dein Leben
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Bielefeld09
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Re: Wohnungspolitik

Beitrag von Bielefeld09 »

Wähler hat geschrieben: Mi 8. Mär 2023, 16:46 Eine neue Wasserstandsmeldung für München.
Mieten in München drastisch gestiegen SZ 8. März 2023
https://www.sueddeutsche.de/muenchen/mu ... -1.5764767
"Demnach liegt die durchschnittliche Nettokaltmiete aktuell bei 14,58 Euro pro Quadratmeter, bei der jüngsten, nur bedingt aussagekräftigen Erhebung für den Mietspiegel 2021 waren es 12,05 Euro. Der letzte reguläre Mietspiegel 2019 hatte einen Wert von 11,69 Euro ergeben (im Vergleich zu 2023 ein Plus von 24,7 Prozent)...
Aktuell dürfen in die Erhebung nur Mietverträge einfließen, die in den vergangenen sechs Jahren abgeschlossen oder verändert wurden. Zudem dürfen geförderte Wohnungen nicht berücksichtigt werden...
Der Mietspiegel gilt für etwa 500 000 Wohnungen in München...
Haus und Grund befrage auch die eigenen Mitglieder und komme für München auf Basis von 8000 Mietverträgen auf eine durchschnittliche Nettokaltmiete von 15,90 Euro."
Hurra, das Mietproblem können wir doch lösen.
Wir teilen die Zimmer in Wohneinheiten von jeweils 2cbm2 ein .
Den Mietpreis für diesen Mietschlauchort legen Sie fest,
machen Gewinne und erklären mir hier noch,
wie sozial Sie sind, weil Sie statt 25ß,00 Euro einfach,
nun für den gleichen Raum 1000,00 generieren-
Sollten wir nicht Freude werden?
Sorry Mods, lasst diese Laden am laufen. Das ist eben Demokratie :( :p
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Re: Wohnungspolitik

Beitrag von jack000 »

Bielefeld09 hat geschrieben: Mi 8. Mär 2023, 19:20 Hurra, das Mietproblem können wir doch lösen.
Wir teilen die Zimmer in Wohneinheiten von jeweils 2cbm2 ein .
Den Mietpreis für diesen Mietschlauchort legen Sie fest,
machen Gewinne und erklären mir hier noch,
wie sozial Sie sind, weil Sie statt 25ß,00 Euro einfach,
nun für den gleichen Raum 1000,00 generieren-
Sollten wir nicht Freude werden?
Zu wenig Wohnungen, zu viele Suchende und bauen dauert sehr lang. Wie soll das Problem gelöst werden?
Sledge Hammer: Ich mag einem Verbrecher nicht seine Verbrechen vorlesen ... aber ich kann wenigstens lesen!
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Re: Wohnungspolitik

Beitrag von Bielefeld09 »

jack000 hat geschrieben: Mi 8. Mär 2023, 19:54 Zu wenig Wohnungen, zu viele Suchende und bauen dauert sehr lang. Wie soll das Problem gelöst werden?
Wollten Sie damit zugeben, das Sie das Problem jahrzehntelang unterschätzt haben?
Das wäre ja mal der Anfang für eine sinnvolle Diskussion.
Aber nur für Sie: Sozialer Wohnungsbau.
Das wäre ja eine Antwort.
Sorry Mods, lasst diese Laden am laufen. Das ist eben Demokratie :( :p
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Re: Wohnungspolitik

Beitrag von Seidenraupe »

jack000 hat geschrieben: Mi 8. Mär 2023, 19:54 Zu wenig Wohnungen, zu viele Suchende und bauen dauert sehr lang. Wie soll das Problem gelöst werden?
Es wird von allem mehr geben.
Löst zwar keine Probleme, ist aber realistisch
Wer Ironie findet, kann sie behalten. Wer nicht, sein/ihr Problem.

„Wenn man merkt, daß der Gegner überlegen ist und man Unrecht behalten wird, so werde man persönlich, beleidigend, grob.“
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Re: Wohnungspolitik

Beitrag von Billie Holiday »

Bielefeld09 hat geschrieben: Mi 8. Mär 2023, 20:35 Wollten Sie damit zugeben, das Sie das Problem jahrzehntelang unterschätzt haben?
Das wäre ja mal der Anfang für eine sinnvolle Diskussion.
Aber nur für Sie: Sozialer Wohnungsbau.
Das wäre ja eine Antwort.
Ja, stellen wir einfach überall Hochhäuser hin. Wer keine Baugenehmigung hat, hat auch keine Auflagen zu erfüllen. Einfach Grundstücke enteignen und rauf mit den Häusern. Dazu Supermärkte, Schulen, Kitas, Praxen....ist doch easy. Einfach bauen und fertig. Mit unserem Überfluss an Geld, Platz, Baumaterialien und vor allem Handwerkern müßte das zeitnah erledigt sein.
„Wer mich beleidigt, bestimme ich.“ (Klaus Kinski)

„Just because you’re offended, doesn’t mean you’re right.“ (Ricky Gervais)
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Re: Wohnungspolitik

Beitrag von firlefanz11 »

Billie Holiday hat geschrieben: Do 9. Mär 2023, 07:31 Ja, stellen wir einfach überall Hochhäuser hin.
Aber bitteschön mit MIniwohnungen. Jedem Erwachsenen werden pauschal 25qm Wohnfläche zugesprochen u. jedem Kind 15.
Wessen aktuelle Wohnung zu groß ist wird zwangsumquartiert. Gilt auch für Familien deren Kind(er) ausgezogen sind damit immer schön viel Platz für Familien da ist.
Muss doch wohl zumutbar sein, dass der Single Ingenieur auf 25qm lebt damit Kevin u. Schackeline oder Ömer u. Aysche mit ihren drei Blagen auf 95qm leben können!
So haben wir dann sicher auch Platz für 150 Mio Bundesbürger u. Migranten und schon ist alles super kleiner Puper... :thumbup:
Am Rande des Wahnsinns stehen keine Geländer!
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Re: Wohnungspolitik

Beitrag von Wähler »

jack000 hat geschrieben: Mi 8. Mär 2023, 19:54 Zu wenig Wohnungen, zu viele Suchende und bauen dauert sehr lang. Wie soll das Problem gelöst werden?
https://de.wikipedia.org/wiki/Sozialer_ ... rachtungen
"Bei einem Runden Tisch im Sommer 2018 entwickelten Experten aus München „Visionen zur Zukunft des Wohnens“.[9] Die Möglichkeiten der Nachverdichtung in bestehenden Stadtvierteln sollten auf die Umwandlung von Büro- in Wohnungsgebäude und das Bauen in die Höhe begrenzt werden. Eine Ausweitung des Neubaugeschehens auf die an München angrenzenden Landkreise innerhalb der Metropolregion eröffnet neue Möglichkeiten. Seit 2013 gab es in der Planungsregion München mehrere regionalen Wohnbaukonferenzen zur Koordinierung eines gemeinsames Vorgehens der Stadt München mit den angrenzenden Landkreisen.[10]
Innerhalb der Stadt München erschweren steigende Grundstückspreise, sowie höhere technische und ökologische Baukosten den Neubau. Gefordert werden eine Vereinfachung der Bauvorschriften, eine Reduzierung des Stellplatzschlüssels, Maßnahmen gegen Bodenpreisspekulation, mehr städtischer und genossenschaftlicher Wohnungsbau, Werkswohnungsbau und weitere städtebauliche Entwicklungsmaßnahmen. Wohnungspolitik und Verkehrspolitik in der Metropolregion hängen eng miteinander zusammen. Der Ausbau von Car-Sharing-Modellen für die Stadt München[11] und der Ausbau des Nahverkehr in das Umland könnten hier Abhilfe für den, auch durch Pendler zunehmenden Straßenverkehr im Stadtgebiet Münchens schaffen. "
Zeitungstexte bei Genios mit Bibliotheksausweis kostenlos: https://www.wiso-net.de/login?targetUrl=%2Fdosearch (Zugang auch bundesweit)
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Re: Wohnungspolitik

Beitrag von busse »

Bielefeld09 hat geschrieben: Mi 8. Mär 2023, 20:35 Wollten Sie damit zugeben, das Sie das Problem jahrzehntelang unterschätzt haben?
Das wäre ja mal der Anfang für eine sinnvolle Diskussion.
Aber nur für Sie: Sozialer Wohnungsbau.
Das wäre ja eine Antwort.
Nochmals, weil zig mal wiederholt, Sozialer Wohnungsbau der '60,'70,'80iger ist nicht mehr wiederholbar, sondern ein Mix mit einem Sozialbauanteil von 30-ca.50 % Maximal.
Seit die Wohnungswirtschaft , eben durch bundesweite Skandale in seione Kreditlinie auf Basel II festgelegt wurde und daneben noch andere Auswirkungen in Sachen Bauen dazukamen, ist diese Forderung leider illusorisch.
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Bielefeld09
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Re: Wohnungspolitik

Beitrag von Bielefeld09 »

busse hat geschrieben: Sa 11. Mär 2023, 10:52 Nochmals, weil zig mal wiederholt, Sozialer Wohnungsbau der '60,'70,'80iger ist nicht mehr wiederholbar, sondern ein Mix mit einem Sozialbauanteil von 30-ca.50 % Maximal.
Seit die Wohnungswirtschaft , eben durch bundesweite Skandale in seione Kreditlinie auf Basel II festgelegt wurde und daneben noch andere Auswirkungen in Sachen Bauen dazukamen, ist diese Forderung leider illusorisch.
busse
Tja, eigentlich alles gescheitert bis auf Genossenschaftlich betriebene Wohnungsbaugesellschaften.
Nur die bestehen noch gegenüber den Miethaien einer ausufernden Inmobilienzockerwelt.
Aber nennen Sie doch bessere Alternativen.
Sorry Mods, lasst diese Laden am laufen. Das ist eben Demokratie :( :p
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Re: Wohnungspolitik

Beitrag von busse »

Bielefeld09 hat geschrieben: Mi 15. Mär 2023, 19:49 Tja, eigentlich alles gescheitert bis auf Genossenschaftlich betriebene Wohnungsbaugesellschaften.
Nur die bestehen noch gegenüber den Miethaien einer ausufernden Inmobilienzockerwelt.
Aber nennen Sie doch bessere Alternativen.
Die Genossenschaften Können auch nur neu bauen wie alle anderen und sind auf Grund des meist geringen Eigenkapitals nicht in der Lage das allgemeine Problem zu lösen.
Nochmals Miethaie gibt es nur über die hohe Nachfrage bei geringen Angebot.
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Re: Wohnungspolitik

Beitrag von Seidenraupe »

busse hat geschrieben: Do 16. Mär 2023, 13:27 Die Genossenschaften Können auch nur neu bauen wie alle anderen und sind auf Grund des meist geringen Eigenkapitals nicht in der Lage das allgemeine Problem zu lösen.
Nochmals Miethaie gibt es nur über die hohe Nachfrage bei geringen Angebot.
Busse
Berlin mit seinem Sonderstatus (billigste Mieten bis weit in die 2000er Jahre hinein) ist zudem ein Eldorado für Investoren.
Es lockten Traumrenditen.

Interessant übrigens , wie 2021 noch überall aus den Großstädten die Forderungen ertönten, man solle mehr Flüchtlinge aufzunehmen. "Wir haben Platz" so der Slogan.
Kaum sind diejenigen in Verantwortung (zB Kippin, Linke) stellen sie fest: Ups, das mit dem "Wir haben Platz" war wohl ein Versehen.
Wer Ironie findet, kann sie behalten. Wer nicht, sein/ihr Problem.

„Wenn man merkt, daß der Gegner überlegen ist und man Unrecht behalten wird, so werde man persönlich, beleidigend, grob.“
Schopenhauer
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Re: Wohnungspolitik

Beitrag von Kölner1302 »

Kölner1302 hat geschrieben: Do 29. Sep 2022, 08:59 Die meisten Eigenheimbesitzer mit alten Heizungen sind selbst schon alt ( Rentner) und haben schon kaum Geld für die Instandsetzung.
Die Umstellung auf erneuerbare können die schon Mal gar nicht bezahlen.
Wenn die Öl oder Gasheizung ausfällt und sie dürfen keine neue Öl oder Gasheizung einbauen sitzen die für immer im kalten Eigenheim

Herr Vossloh, ein Vertreter der Fa. Viessmann (Hersteller von Heizungen) informierte heute morgen im Deutschlandfunk über erneuerbare Energien in Privathaushalten:
In Neubauten gehen Wärmetauscher ganz gut, für ältere Häuser muss wegen der schlechteren Dämmung eine Vorlauftemperatur von 60 / 70 ° C erreicht werden. Solche Wärmetauscher seien in ca. 1 1/2 Jahren einsetzbar.
Problematisch sein, dass derzeit nur etwa 1 Mio Heizungen jährlich in erneuerbare Energie umgewandelt werden könnten, es aber noch 18 Mio Haushalte mit alten Gas und Ölheizungen gebe. Es werde also noch einige Jahre dauern, bis der Bestand umgewandelt sei.
https://www.deutschlandfunk.de/unterneh ... 6-100.html

Meine Meinung
Ein Verbot von Gasheizungen, wie es für 2024 beabsichtigt war, jetzt aber offenbar wieder gestoppt wurde, würde also viele Millionen Haushalte auf Dauer im Kalten lassen, und die Häuser damit praktisch entwerten.
Ein Verbot von Gasheizungen wäre also, wie ich schon sagte, ein politischer Knaller, der derzeit noch unterschätzt wird.
Die Zeit ist weiter fortgeschritten und das Verbot des Einbaus neuer Erdgas und Kohleheizungen im Wohnhaus ab 2024 ist tatsächlich Realität geworden.
Langsam dämmert es immer mehr Eigentümern, dass sie ihr Haus unter diesen Umständen nicht werden halten können.
Ca. 80 % der Bestandsbehausungen haben und sind gebaut auf Basis von fossiler Energie.
Wenn diese Heizungen kaputt gehen und erneuert werden müssen, kann nicht einfach die alte Erdgasheizung durch eine neue Erdgasheizung ersetzen.
Sondern nur noch durch Pelletheizungen oder Wärmetauscher.
Diese Heizungen sind aber im Vergleich zu Ergasheizungen unglaublich teuer, insbesondere weil sie große Umbauten erforderlich machen.
Viele haben dafür kein Geld.
Was nun?
Haus verkaufen oder im Kalten sitzen?
Welche Fördermöglichkeiten gibt es?
https://www.tagesschau.de/wirtschaft/ve ... r-101.html
Ein echter Knaller? Wohl eine starke Untertreibung.
Übrigens: das viel dünner besiedelte Schweden hat vorgesorgt: überwiegend wird dort schon heute mit Fernwärme aus Bioenergieanlagen geheizt.
Dort gibt es diese Kostenbedrohung nicht
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Re: Wohnungspolitik

Beitrag von Wähler »

Kölner1302 hat geschrieben: Fr 17. Mär 2023, 00:32 Was nun?
Haus verkaufen oder im Kalten sitzen?
Welche Fördermöglichkeiten gibt es?
https://www.tagesschau.de/wirtschaft/ve ... r-101.html
Ein echter Knaller? Wohl eine starke Untertreibung.
Übrigens: das viel dünner besiedelte Schweden hat vorgesorgt: überwiegend wird dort schon heute mit Fernwärme aus Bioenergieanlagen geheizt.
Dort gibt es diese Kostenbedrohung nicht
Da fossile Energie immer teurer wird, dürfte sich eine Erneuerung der Heizungsanlage mit alternativer Energie und entsprechender staatlicher Förderung für jeden Hausbesitzer über einen entsprechend langen Zeitraum amortisieren.
Bei unserem Wohnungsbaugenossenschaftsprojekt wird sich die Photovoltaikanlage auch nach 20 Jahren armotisiert haben. Leider konnten wir keine Solarthermie installieren, weil uns die Stadt München zur Abnahme von Fernwärme gezwungen hat. Da es um München herum viele Geothermievorkommen gibt, dürften die Stadtwerke auf diesen Zug demnächst aufspringen.
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Re: Wohnungspolitik

Beitrag von JJazzGold »

Wähler hat geschrieben: Fr 17. Mär 2023, 05:49 Da fossile Energie immer teurer wird, dürfte sich eine Erneuerung der Heizungsanlage mit alternativer Energie und entsprechender staatlicher Förderung für jeden Hausbesitzer über einen entsprechend langen Zeitraum amortisieren.
Bei unserem Wohnungsbaugenossenschaftsprojekt wird sich die Photovoltaikanlage auch nach 20 Jahren armotisiert haben. Leider konnten wir keine Solarthermie installieren, weil uns die Stadt München zur Abnahme von Fernwärme gezwungen hat. Da es um München herum viele Geothermievorkommen gibt, dürften die Stadtwerke auf diesen Zug demnächst aufspringen.
Zwanzig Jahre bis sich die Anlage amortisiert hat. Wenn Sie zwischen 70 und 80 Jahre alt sind, dann ist das uninteressant.
Dann rechnen Sie kurz, Photovoltaik, Wärmepumpe plus neue Heizkörper/Bodenheizung, Handwerkerleistung, etc und stellen fest, dass Sie dafür bis zum Alters-/Pflegeheim(erforderliche Rücklagen) oder dem Ableben viel Gas oder Öl kaufen können.
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Re: Wohnungspolitik

Beitrag von firlefanz11 »

Kölner1302 hat geschrieben: Fr 17. Mär 2023, 00:32 Langsam dämmert es immer mehr Eigentümern, dass sie ihr Haus unter diesen Umständen nicht werden halten können.
Die grünen Extremisten haben nicht umsonst gemeint der deutsche Michel könne sich vom Traum vom Eigenheim verabschieden...
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Re: Wohnungspolitik

Beitrag von Kölner1302 »

firlefanz11 hat geschrieben: Fr 17. Mär 2023, 09:50 Die grünen Extremisten haben nicht umsonst gemeint der deutsche Michel könne sich vom Traum vom Eigenheim verabschieden...
Das Eigenheim ist auch Altersvorsorge. Habecks Heizhammer gefährdet diese.
https://m.bild.de/bild-plus/politik/inl ... archbox%2F
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Re: Wohnungspolitik

Beitrag von Wähler »

Wähler hat geschrieben: Fr 17. Mär 2023, 05:49 Da fossile Energie immer teurer wird, dürfte sich eine Erneuerung der Heizungsanlage mit alternativer Energie und entsprechender staatlicher Förderung für jeden Hausbesitzer über einen entsprechend langen Zeitraum amortisieren.
Bei unserem Wohnungsbaugenossenschaftsprojekt wird sich die Photovoltaikanlage auch nach 20 Jahren armotisiert haben. Leider konnten wir keine Solarthermie installieren, weil uns die Stadt München zur Abnahme von Fernwärme gezwungen hat. Da es um München herum viele Geothermievorkommen gibt, dürften die Stadtwerke auf diesen Zug demnächst aufspringen.
JJazzGold hat geschrieben: Fr 17. Mär 2023, 07:39 Zwanzig Jahre bis sich die Anlage amortisiert hat. Wenn Sie zwischen 70 und 80 Jahre alt sind, dann ist das uninteressant.
Dann rechnen Sie kurz, Photovoltaik, Wärmepumpe plus neue Heizkörper/Bodenheizung, Handwerkerleistung, etc und stellen fest, dass Sie dafür bis zum Alters-/Pflegeheim(erforderliche Rücklagen) oder dem Ableben viel Gas oder Öl kaufen können.
Bei einem Wohnungsbaugenossenschaftsprojekt wird generationsübergreifend gedacht. Viele Einfamilienhäuser werden an die nächste Generation vererbt, was auch vorzeitig gegen lebenslanges Wohnrecht möglich ist. Die nächste Generation hat ja mehr Zeit, um Hypothekenkredite abzuzahlen, ähnlich wie die Mitglieder eines Wohnungsbaugenossenschaftsprojektes.
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Re: Wohnungspolitik

Beitrag von JJazzGold »

Wähler hat geschrieben: Fr 17. Mär 2023, 17:12 Bei einem Wohnungsbaugenossenschaftsprojekt wird generationsübergreifend gedacht. Viele Einfamilienhäuser werden an die nächste Generation vererbt, was auch vorzeitig gegen lebenslanges Wohnrecht möglich ist. Die nächste Generation hat ja mehr Zeit, um Hypothekenkredite abzuzahlen, ähnlich wie die Mitglieder eines Wohnungsbaugenossenschaftsprojektes.
Bis diese Einfamilienhäuser mit 70-80 Jahren der Eltern pro Forma vererbt werden, um den Kindern die Kosten aufzuhalsen, haben die Kinder schon längst selbst ihr Haus gebaut und es kommen Allerwahrscheinlichkeit nach auf diese auch Kosten zu. Zudem wollen einige Kinder auch gar nicht erst den alten Bauernhof der Eltern vererbt bekommen.
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Re: Wohnungspolitik

Beitrag von Kölner1302 »

Hier sind weitere Details zum Gebäudeenergiegesetz:
https://www.bmwk.de/Redaktion/DE/Textsa ... esetz.html
Danach bestehen bei Bestandsimmobilien folgende Möglichkeiten:

Repariert werden dürfen die alten Gasheizungen grds..
Im Falle einer Heizungshavarie - d.h. zB. keine Ersatzteile mehr - gibt es mehrere Möglichkeiten:

Fernwärmeanschluss

Einbau einer elektrischen Wärmepumpe

Einbau einer Biomasseheizung (Holzheizung, Pelletheizung, etc.)

Stromdirektheizung

Einbau einer Gasheizung, die nachweislich erneuerbare Gase nutzt: In diesem Fall müssen mindestens zu 65% nachhaltiges Biomethan, biogenes Flüssiggas oder grüner Wasserstoff verwendet werden.

Einbau einer Hybridheizung: Reicht eine Wärmepumpe allein nicht für die Deckung der Heizlastspitze im Winter aus, kann sie durch einen fossil betriebenen Wärmeerzeuger (Öl- oder Gasheizung) ergänzt werden. Dieser springt dann nur an besonders kalten Tagen zur Unterstützung ein

https://www.bmwk.de/Redaktion/DE/Textsa ... esetz.html

Ich meine in einer Kleinstadt auf dem Land stehen nur zur Verfügung:

Elektrische Wärmepumpe
(Sehr teuer, wegen der geringen Vorlauftemperatur erhebliche Umbauten erforderlich)

Pelletheizung
(Benötigt einen zusätzlichen Lagerraum für die Holzpellets)

Stromdirektheizung
(Strom ist zu teuer zum Heizen)

Hybridheizung
(Doppelte Kosten)

Kann das Heizungsproblem nicht gelöst werden, wird die Immobilie unbrauchbar, d.h. Wertverfall, dann auch kein Geld mehr für die Neubauimmobilie...

Ergebnis:
Die meisten werden sich wohl 2023 entscheiden, eine neue Gasheizung einzubauen, solange es noch erlaubt ist.
Dies verlängert die Umwandlung von Gas auf Erneuerbare um 30 Jahre ( Laufzeit der neuen Gasheizung).
Also sehr kontraproduktiv.

Wegen der Gefahr, das die Immobilie aus Geldmangel oder weil der Umbau technisch unmöglich ist, am Ende ohne ausreichende Heizung bleibt und damit unbrauchbar, halte ich das Gesetz für einen Angriff auf das Eigentum, Art 14 Grundgesetz.

Ich werde beim Haus- und Grundbesitzerverein nachfragen, ob sie dort gegen das Gesetz sofort eine Verfassungsbeschwerde eingelegen können.

Verfassungsbeschwerde gegen ein Gesetz:
https://www.juracademy.de/grundrechte/v ... isten.html
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Re: Wohnungspolitik

Beitrag von Bielefeld09 »

Kölner1302 hat geschrieben: Sa 18. Mär 2023, 11:17
[Fullquote]
Sorry, aber eigentlich schreiben Sie hier:
Weiter fossile Brennstoffe zur Wärmeenergiegewinnung in Häusern und Wohnungen verwenden,
um heute Kosten zu vermeiden, die aber folgenden Generationen durch den Klimawandel zu tragen haben.
Bei all dem was Sie hier an der Energiewende monieren,
hätten Sie nur einen Gegenvorschlag wie das sonst gehen soll?
Das es kosten wird ist doch uns allen klar.
Was wäre mit einem Soli für die Energiewende?
Was wäre mit einem 2 Millionen Solardächerprogram,
um im Sommer genug grünen Wasserstoff für den Winter herzustellen?
Was ist mit Biogasanlagen, die den Kompostanfall der Kommunen in Biogas verwandeln.
Was ist, wenn die entstehende Abwärme für Fernwärme genutzt wird.
Energiepolitisch wird dieser Staat im Wohnungssektor ohnehin immense Summen tragen müssen,
damit sozial schwache Einkommensbezieher sich eine warme Wohnung überhaupt noch leisten können.
Dann sollten wir jetzt investieren.
Sorry Mods, lasst diese Laden am laufen. Das ist eben Demokratie :( :p
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Re: Wohnungspolitik

Beitrag von JJazzGold »

Bielefeld09 hat geschrieben: Sa 18. Mär 2023, 20:55
Dann sollten wir jetzt investieren.
Ihr "wir" erfreut mich. In unserem Dorf gibt es sowohl Landwirte, als auch Rentnerehepaare und Alleinstehende, die sich eine komplett neue Ausrüstung ihres Besitzes nach Grünen Vorstellung nicht leisten können. Mit welcher Summe wären Sie gewillt sich daran zu beteiligen?
Oder war Ihr "wir" dann doch nicht so gemeint?
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Re: Wohnungspolitik

Beitrag von Kölner1302 »

Bielefeld09 hat geschrieben: Sa 18. Mär 2023, 20:55 Sorry, aber eigentlich schreiben Sie hier:
Weiter fossile Brennstoffe zur Wärmeenergiegewinnung in Häusern und Wohnungen verwenden,
um heute Kosten zu vermeiden, die aber folgenden Generationen durch den Klimawandel zu tragen haben.
Bei all dem was Sie hier an der Energiewende monieren,
hätten Sie nur einen Gegenvorschlag wie das sonst gehen soll?
Das es kosten wird ist doch uns allen klar.
Was wäre mit einem Soli für die Energiewende?
Was wäre mit einem 2 Millionen Solardächerprogram,
um im Sommer genug grünen Wasserstoff für den Winter herzustellen?
Was ist mit Biogasanlagen, die den Kompostanfall der Kommunen in Biogas verwandeln.
Was ist, wenn die entstehende Abwärme für Fernwärme genutzt wird.
Energiepolitisch wird dieser Staat im Wohnungssektor ohnehin immense Summen tragen müssen,
damit sozial schwache Einkommensbezieher sich eine warme Wohnung überhaupt noch leisten können.
Dann sollten wir jetzt investieren.
Zumindest war es bisher üblich, Veränderungen zu fördern, indem man sie für einen befristeten Zeitraum stark fördert. Viele werden dann die Förderung mitnehmen wollen und führen die Veränderung also durch. Diejenigen für die es dennoch nicht reicht bleiben erlaubter Weise bei dem alten Standard.
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Re: Wohnungspolitik

Beitrag von busse »

Bielefeld09 hat geschrieben: Sa 18. Mär 2023, 20:55 Sorry, aber eigentlich schreiben Sie hier:
Weiter fossile Brennstoffe zur Wärmeenergiegewinnung in Häusern und Wohnungen verwenden,
um heute Kosten zu vermeiden, die aber folgenden Generationen durch den Klimawandel zu tragen haben.
Bei all dem was Sie hier an der Energiewende monieren,
hätten Sie nur einen Gegenvorschlag wie das sonst gehen soll?
Das es kosten wird ist doch uns allen klar.
Was wäre mit einem Soli für die Energiewende?
Selbstverschuldet diese "Energiewende". Die fossilen Brennstoffe zur Beheizung und deren Ausstoß von CO2 haben sich in den letzten 50 Jahren durch den Einsatz von Brennwertkesseln und neuen Heizungsanlagen nicht nur halbiert, sondern um 70% vermindert, in Betrieb mit Öl und Gas.
Reicht aber noch nicht, das Schreckensszenario und die EU Vorgaben , damit wir hier in Europa den Klimawandel verhindern können *lach* , gehen weiter. Damit nachfolgende Generationen nicht darunter leiden müssen. Schön gelernt diesen permanenten und wiederholten Quatsch.
Weil Linke sowieso nichts einfällt einfach mal ein neues Sondervermögen schaffen durch den Soli. Haben ja "alle" noch Luft nach oben zur Umverteilung.
busse
Zuletzt geändert von busse am So 19. Mär 2023, 10:42, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Wohnungspolitik

Beitrag von Kölner1302 »

Jede zweite Heizung in Deutschland wird mit Gas betrieben.
Die Altersstruktur von Öl- und Gasheizungsanlagen in Deutschland zeigt, dass über die Hälfte aller Anlagen schon mindestens 20 Jahre alt ist.
https://de.statista.com/infografik/2732 ... utschland/
Bei 43 Millionen Wohnungen in Deutschland ist damit zu rechnen, dass wegen des Verbotes und mangelnder Förderung die Mehrzahl der 10,75 Millionen über 20 Jahre alten Gasheizungen bis 2024 in flammneue Gasheizungen umgewandelt wird, soweit die europäischen Heizungsmonteure das schaffen.
https://www.destatis.de/DE/Presse/Press ... 31231.html
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Re: Wohnungspolitik

Beitrag von Atue001 »

Kölner1302 hat geschrieben: So 19. Mär 2023, 10:19 Jede zweite Heizung in Deutschland wird mit Gas betrieben.
Die Altersstruktur von Öl- und Gasheizungsanlagen in Deutschland zeigt, dass über die Hälfte aller Anlagen schon mindestens 20 Jahre alt ist.
https://de.statista.com/infografik/2732 ... utschland/
Bei 43 Millionen Wohnungen in Deutschland ist damit zu rechnen, dass wegen des Verbotes und mangelnder Förderung die Mehrzahl der 10,75 Millionen über 20 Jahre alten Gasheizungen bis 2024 in flammneue Gasheizungen umgewandelt wird, soweit die europäischen Heizungsmonteure das schaffen.
https://www.destatis.de/DE/Presse/Press ... 31231.html
Das wäre ein klarer politischer Erfolg -denn moderne Gasheizungen sind deutlich weniger klimaschädlich als veraltete.
busse
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Re: Wohnungspolitik

Beitrag von busse »

Was denn nun politischer oder wirklicher Erfolg?
Der Umbau der Heizungen des Kinderbuchautors ist illusorisch.
Der Brennwertkessel kann überall weiter bestehen, die Brenner und die digitale Steuerung hätten schon einen enormen Einfluss. Aber hier wird wieder radikal argumentiert in Welterretungsmanier mit den sinnlosen EU Einsparungen die kein Schwein einhalten wird, außer …..natürlich wir.
Busse
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Re: Wohnungspolitik

Beitrag von Kölner1302 »

Kölner1302 hat geschrieben: Sa 18. Mär 2023, 11:17
[Fullquote]
Und was wäre, wenn 2025 eine Erdgasheizung eingebaut würde, die ausschließlich mit Biogas betrieben würde? Wäre das auch verboten? EON zB bietet Biogas für die Ergasheizung über das Erdgasnetz jetzt schon an...
https://www.eon.com/de/geschaeftskunden ... rdgas.html
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Re: Wohnungspolitik

Beitrag von Atue001 »

Kölner1302 hat geschrieben: Mi 22. Mär 2023, 12:07 Und was wäre, wenn 2025 eine Erdgasheizung eingebaut würde, die ausschließlich mit Biogas betrieben würde? Wäre das auch verboten? EON zB bietet Biogas für die Ergasheizung über das Erdgasnetz jetzt schon an...
https://www.eon.com/de/geschaeftskunden ... rdgas.html
Wir müssen eine ganze Volkswirtschaft transformieren - weg von Energieträgern die auf Kohle, Öl und Gas basieren, und hin zu Energieträgern, die regenerativ sind.
Diese Umstellung sollte in den nächsten Jahren massiv vorankommen - passiert das nicht, wird der Klimawandel mit Szenarien von 2 Grad und mehr Realität.

Dazu gibt es dann noch ergänzend entsprechende Gesetze und auch internationale Verträge, die die Bundesregierung eigentlich binden.

DAS ist die Ausgangslage, das WISSEN wir.

Es ist theoretisch richtig, dass wir Verbrenner gut aushalten, die nur e-fuels verbrennen. Es ist richtig, dass wir Gasheizungen gut aushalten, die nur grünes Gas verbrennen.

ABER: Richtig ist auch, dass wir in Deutschland auf absehbare Zeit von mehreren Jahrzehnten nicht genug grünes Gas und e-fuels haben werden, um diese ausgerechnet an PKW-Verbrenner bzw. Gasheizungen verschwenden zu können.
Mit den derzeit absehbaren Möglichkeiten im Zeitraum der nächsten 20-30 Jahre werden wir e-fuels nicht ausreichend herstellen können, weil wir in diesem Zeitraum jeden regenerativen Strom dafür brauchen werden, um die e-Mobilität und den Umstieg auf Wärmepumpen organisieren zu können. WENN danach noch regenerativ erzeugter Strom übrig ist, um e-fuels oder auch grünes Gas herzustellen, werden wir dieses brauchen, um in der Industrie oder auch in der Schifffahrt dieses verwenden zu können. Vom Fliegen ganz abgesehen.....

Es ist eine schöne Idee, dass man alles ganz offen gestaltet, und die Wirtschaft und auch die privaten Haushalte frei entscheiden lässt, für welche Alternativen sie sich entscheiden...real wird dann passieren, dass zu viele Haushalte auf scheinbar günstige Gasheizungen setzen - aber die Industrie, getrieben von teuren CO2-Zertifikaten - den Preis für grünes Erdgas nach oben treibt.

Wer erklärt dann den Haushalten, dass sie das doch hätten wissen müssen....und dass sie halt jetzt frieren müssen, bis wir genügend grünes Gas haben....?

Die Rufe, die dann nach staatlicher Unterstützung für diese Fehlsteuerung schreien, hört man heute doch schon. Wer erklärt denn dann der Rentnerin in ihrem Einfamilienhaus, dass sie halt selbst daran Schuld ist, dass sie sich die Gasheizung hat einbauen lassen, die nur dann sauteures grünes Gas verheizen darf? Ist es da nicht besser, der Rentnerin heute schon klar zu sagen, dass sie in Wärmepumpentechnologie investieren soll - und ggf. heute schon zu fördern, dass die Rentnerin sich die Wärmepumpe auch leisten kann?

Ist es im Anbetracht dieser absehbaren Szenarien nicht besser, bis auf weiteres auf die Techniken zu setzen, die erkennbar uns auch über die nächsten 30 Jahre bringen?

Wir werden in 30 Jahren so sicher in ausreichenden Mengen grünes Gas und e-fuels haben, wie wir so sicher seit mindestens 50 Jahren schon Fusionskraftwerke billigen Strom erzeugen sehen......
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Re: Wohnungspolitik

Beitrag von busse »

Atue001 hat geschrieben: Mi 22. Mär 2023, 23:08 Wir müssen eine ganze Volkswirtschaft transformieren - weg von Energieträgern die auf Kohle, Öl und Gas basieren, und hin zu Energieträgern, die regenerativ sind.
Diese Umstellung sollte in den nächsten Jahren massiv vorankommen - passiert das nicht, wird der Klimawandel mit Szenarien von 2 Grad und mehr Realität.

Dazu gibt es dann noch ergänzend entsprechende Gesetze und auch internationale Verträge, die die Bundesregierung eigentlich binden.

DAS ist die Ausgangslage, das WISSEN wir.

Es ist theoretisch richtig, dass wir Verbrenner gut aushalten, die nur e-fuels verbrennen. Es ist richtig, dass wir Gasheizungen gut aushalten, die nur grünes Gas verbrennen.

ABER: Richtig ist auch, dass wir in Deutschland auf absehbare Zeit von mehreren Jahrzehnten nicht genug grünes Gas und e-fuels haben werden, um diese ausgerechnet an PKW-Verbrenner bzw. Gasheizungen verschwenden zu können.
Mit den derzeit absehbaren Möglichkeiten im Zeitraum der nächsten 20-30 Jahre werden wir e-fuels nicht ausreichend herstellen können, weil wir in diesem Zeitraum jeden regenerativen Strom dafür brauchen werden, um die e-Mobilität und den Umstieg auf Wärmepumpen organisieren zu können. WENN danach noch regenerativ erzeugter Strom übrig ist, um e-fuels oder auch grünes Gas herzustellen, werden wir dieses brauchen, um in der Industrie oder auch in der Schifffahrt dieses verwenden zu können. Vom Fliegen ganz abgesehen.....
Eigentlich müssen wir gar nichts.
Eigentlich ist unser Beitrag zum s.g. menschengemachten Klimawandel nicht nur mariginal, sondern noch nicht mal messbar. Ob wir was machen oder nicht in Deutschland hat mit der Temperatursteigerung Null zu tun. Fahr mal nach Polen und er CsR da ist noch gar nichts abgeschaltet.
Das ist die Ausgangslage.
Die Regierungen haben sich einem Klimadiktat unterworfen, genau das wissen wir.
Natürlich haben wir genug e-fuels wenn wir die dort erzeugen wo die Sonne am höchsten (Photovoltaik) steht (Afrika, Arabien ect.) und dann mit Tankern hierher bringen. Fachleute haben es ausgerechnet, genauso teuer wie Rohölgewinnung,-Transort, -Raffenerierung und -Verteilung. Grenau dahin steuert die FDP und das istr richtig so.
Den regnerativen Strom hier in der BRD erzeugt, bräuchte gar nicht benötigt werden.
Blos mal hier lesen, nochmals Deutschland ist ein Mieterland zu 80 % in Mehrfamilienhäuser. Die Wäremepumpen passen nicht in den Heizungskeller ! Wie oft denn noch ? Es gibt kein Umstieg auf Wärmepumpen in den nächsten 20-30 Jahren.
So jetzt könnt ihr wieder über die Eigenheime sprechen, die den Klimawandel aufhalten sollen*lach*...
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Re: Wohnungspolitik

Beitrag von Wähler »

busse hat geschrieben: Do 23. Mär 2023, 10:17 Natürlich haben wir genug e-fuels wenn wir die dort erzeugen wo die Sonne am höchsten (Photovoltaik) steht (Afrika, Arabien ect.) und dann mit Tankern hierher bringen. Fachleute haben es ausgerechnet, genauso teuer wie Rohölgewinnung,-Transort, -Raffenerierung und -Verteilung.
Blos mal hier lesen, nochmals Deutschland ist ein Mieterland zu 80 % in Mehrfamilienhäuser. Die Wäremepumpen passen nicht in den Heizungskeller ! Wie oft denn noch ? Es gibt kein Umstieg auf Wärmepumpen in den nächsten 20-30 Jahren.
E-Fuels werden in erster Linie für LKWs und Flugzeuge gebraucht. Für Deine Kostenrechnung solltest Du auch eine empirische Studie nennen. Mit E-Fuels werden wohl keine Immobilien beheizt, weil die Energieeffizienz zu gering ist.
Nicht überall können Wärmepumpen eingebaut werden. Es wird also Hybrid-Lösungen geben. Bei der Fernwärme können die Stadtwerke langfristig ihren Gasanteil durch Geothermie oder P2G auf Wasserstoffbasis ersetzen. Es wird sich also auch für den Immobiliensektor ein Energiemix ergeben.
Es ist allerdings richtig, sowohl im Immobiliensektor als auch im Verkehrsbereich CO2-Emissionen einzusparen. Europa sollte hier vorangehen. Die USA und China werden nachziehen. Schwarzmalerei ist kein gutes Argument.
siehe auch:
https://de.wikipedia.org/wiki/E-Fuel#Heizung
Zuletzt geändert von Wähler am Do 23. Mär 2023, 10:46, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Wohnungspolitik

Beitrag von busse »

Wähler hat geschrieben: Do 23. Mär 2023, 10:31 E-Fuels werden in erster Linie für LKWs und Flugzeuge gebraucht. Für Deine Kostenrechnung solltest Du auch eine empirische Studie nennen. Mit E-Fuels werden aber sicherlich keine Immobilien beheizt.
Nicht überall können Wärmepumpen eingebaut werden. Es wird also Hybrid-Lösungen geben. Bei der Fernwärme können die Stadtwerke langfristig ihren Gasanteil durch Geothermie oder P2G auf Wasserstoffbasis ersetzen. Es wird sich also auch für den Immobiliensektor ein Energiemix ergeben.
Es ist allerdings richtig, sowohl im Immobiliensektor als auch im Verkehrsbereich CO2-Emissionen einzusparen. Europa sollte hier vorangehen. Die USA und China werden nachziehen. Schwarzmalerei ist kein gutes Argument.
Es geht doch hier nur um e-fuels für PKW und nicht um irgendwelche Heizungen.
Für die Kostenrechnungen kannst du dich an Herrn Lindner (FDP) wenden der genau dies vorige Woche in einem Interview erläutert hat , mit dem Verweis auf Experten.
Das e-fuels nur für Flugzeuge und LKW's gebraucht werden können, hat übrigens die Märchentante ohne Abschluß Frau Baerbock verbreitet.
USA wir nachziehen ? Hat Biden schon die von Trump wiederöffneten Kohlegruben und Kraftwerke in Pennsylvania geschlossen , nein ?
Klar China der nach Indien größte Emmittent zieht bestimmt nach, morgen früh*lach*
busse
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