Wohnungspolitik

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Krankenversicherung, Arbeitslosenversicherung, Arbeitslosengeld 2 (HartzIV), Rentenversicherung, Sozialgesetzbuch.

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busse
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Re: Wohnungspolitik

Beitrag von busse »

jorikke hat geschrieben: Mo 15. Mai 2023, 16:22 Schön, wusste ich, wir haben das letztens so beschlossen.
Mir ging es aber um die Eigentümer der Plattenbausiedlungen. Da werden doch sicher auch vernünftige Größen der Rücklagen beschlossen. Insofern müsste doch auch Geld vorhanden sein um Heizungsmodernisierungen durchzuführen. Ich verstehe deshalb die Weltuntergangsstimmung nicht recht, wenn diese Rücklagen, zuzüglich der staatlichen Zuschüsse, auch eingesetzt werden.
Du bist ein alter Fahrensmann und der Spruch," Manch einer muss zu seinem Glück auch gezwungen werden", wird dir bekannt sein.
Die Sprüche von der "darbenden Witwe" können in einigen Einzelfällen zutreffen, es ist aber schlicht unmöglich Gesetzgebung von den Nachteilen ( einiger weniger ) abhängig zu machen.

Ich schrieb ja schon das viele ihre damalige Finanzierung "auf Kante genäht" haben, weil teilweise die Zinsen so niedrig waren.
Ich schrieb über die Umstände der Mod Massnahmen wenn sie auf WP umstellen sollten. Die Rückstellungen waren immer im vernüftigen Rahmen, reichen aber bei weitem nicht aus für diese Mod Massnahme , da heißt es dann Sonderumlage wenn die Zeit ran ist.
Die Problematik dabei ist, Leute haben damals auf viel verzichtet um Eigentum zu bilden. Jetzt heißt es wieder löhnen und nicht unerheblich.
Es werden sich viele fragen, wenn sie die jetzige Konstellation mitbekommen, warum sollte ich so blöd sein um Wohnungseigentum zu bilden, wenn der Staat alle "paar" Jahre mir in die Tache greift?
kreuzer
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jorikke
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Re: Wohnungspolitik

Beitrag von jorikke »

busse hat geschrieben: Mo 15. Mai 2023, 16:41 Ich schrieb ja schon das viele ihre damalige Finanzierung "auf Kante genäht" haben, weil teilweise die Zinsen so niedrig waren.
Ich schrieb über die Umstände der Mod Massnahmen wenn sie auf WP umstellen sollten. Die Rückstellungen waren immer im vernüftigen Rahmen, reichen aber bei weitem nicht aus für diese Mod Massnahme , da heißt es dann Sonderumlage wenn die Zeit ran ist.
Die Problematik dabei ist, Leute haben damals auf viel verzichtet um Eigentum zu bilden. Jetzt heißt es wieder löhnen und nicht unerheblich.
Es werden sich viele fragen, wenn sie die jetzige Konstellation mitbekommen, warum sollte ich so blöd sein um Wohnungseigentum zu bilden, wenn der Staat alle "paar" Jahre mir in die Tache greift?
kreuzer
Nun, war ich blöde?
Die Hütte ist bezahlt, abgesehen von Grundsteuer fallen kaum Kosten an, die Mieter nicht auch zahlen müssen.
Ich wohne also mietfrei.
Würde ich ausziehen, vermieten, könnte ich mit Einnahmen von monatlich etwa 1400,-€ rechnen.
Das ist sozusagen der Zins, der heute an uns zurückfließt.
Unsere Diskussion war gut.
Ganz sachlich gesehen stehen da jetzt zwei Meinungen gegenüber. Das kann auch so bleiben.
Ich habe Eigentum erworben, jetzt nach Ablauf aller Belastungen (vor sieben Jahren) wohne ich glücklich und zufrieden, habe keinerlei finanzielle Beschwerden bzgl. des Hauses, brauche mich nicht über Nachbarn zu ärgern, kann machen was ich will ohne jemand fragen zu müssen usw.
Du hingegen hast vielerlei Erfahrungen beruflicher Art im Genossenschaftswesen gesammelt und in Summe (Vergebung, sollte ich da was verwechseln) bist du unzufrieden. Ich vermute die Vielzahl deiner Kundenkontakte und deren Klagen haben dich etwas beeinflusst.
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Re: Wohnungspolitik

Beitrag von busse »

jorikke hat geschrieben: Mo 15. Mai 2023, 17:02 Nun, war ich blöde?
Die Hütte ist bezahlt, abgesehen von Grundsteuer fallen kaum Kosten an, die Mieter nicht auch zahlen müssen.
Ich wohne also mietfrei.
Würde ich ausziehen, vermieten, könnte ich mit Einnahmen von monatlich etwa 1400,-€ rechnen.
Das ist sozusagen der Zins, der heute an uns zurückfließt.
Unsere Diskussion war gut.
Ganz sachlich gesehen stehen da jetzt zwei Meinungen gegenüber. Das kann auch so bleiben.
Ich habe Eigentum erworben, jetzt nach Ablauf aller Belastungen (vor sieben Jahren) wohne ich glücklich und zufrieden, habe keinerlei finanzielle Beschwerden bzgl. des Hauses, brauche mich nicht über Nachbarn zu ärgern, kann machen was ich will ohne jemand fragen zu müssen usw.
Du hingegen hast vielerlei Erfahrungen beruflicher Art im Genossenschaftswesen gesammelt und in Summe (Vergebung, sollte ich da was verwechseln) bist du unzufrieden. Ich vermute die Vielzahl deiner Kundenkontakte und deren Klagen haben dich etwas beeinflusst.
Nein du warst nicht blöde.
Sondern in Ballungszentren sieht es anders aus, da entscheidet auch z.B. die Lage mit.
Also die Leute die ich betreute haben meistens einen Finanzierungsrahmen von ca. 20 Jahren für den Erwerb von WE.
Im Umkehrschluß heißt das, du hast genug Eigenkapital gehabt. Sehr gut ! Aber das haben bei weitem nicht alle.
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Re: Wohnungspolitik

Beitrag von Kölner1302 »

Die Immobilienpreise fallen auf breiter Front.
https://www.wiwo.de/my/finanzen/immobil ... 65332.html
Gott sei Dank!
sagen die, die noch Eigenkapital haben.
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meinewenigkeit
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Re: Wohnungspolitik

Beitrag von meinewenigkeit »

Kölner1302 hat geschrieben: Mi 24. Mai 2023, 22:58 Die Immobilienpreise fallen auf breiter Front.
https://www.wiwo.de/my/finanzen/immobil ... 65332.html
Gott sei Dank!
sagen die, die noch Eigenkapital haben.
Das ist der zyklische Effekt, den wir alle 10-15 Jhre haben. Die Zinsen werden die nächsten 5 Jahre minimum auf einem hohen Niveau bleiben, die Immobilienproeise im Bestand etwas sinken (aber nicht auf das Level von vorf 2-3 Jahren).
Warum ? Neubau bleibt wegen der Materialpreise teuer, daher auch der Bestand.
Man kann sich auf jeden Fall auf die Zeit in ca. 5 Jahren freuen, wenn die Niedrigzinsbauer unter 5% Tilgung gemacht haben und dann umschulden müssen. Dann werden viele Häuser auf den Markt kommen, die Preise sinken weiter.
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jack000
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Re: Wohnungspolitik

Beitrag von jack000 »

Kölner1302 hat geschrieben: Mi 24. Mai 2023, 22:58 Die Immobilienpreise fallen auf breiter Front.
https://www.wiwo.de/my/finanzen/immobil ... 65332.html
Gott sei Dank!
sagen die, die noch Eigenkapital haben.
In der Tat, denn was Mieten betrifft wird die Lage nicht besser. Und natürlich gibt es bei dem Anstieg der Anzahl der Menschen die hier leben nicht auf "Knopfdruck" mehr Wohnungen. Beispiel:
„Wer Hamburger:in ist, kennt diesen Schmerz und weiß, was man aushalten muss, bis man erfolgreich sagen kann: Ich habe eine Wohnung gefunden“, erzählt Lisa. Nach ihrem Hilferuf bei Facebook hat sie mittlerweile eine neue Wohnung gefunden – und eine Menge dringend nötigen Zuspruch sowie Ratschläge noch dazu. „Am Schluss bleibt mir nur übrig, zu sagen: Ich hatte Glück.“ Normalerweise stünden 200 bis 300 Leute bei Besichtigungen Schlange – oder die Wohnung erweist sich bereits auf den ersten Blick als Sanierungsfall. So groß der Schreck am Morgen, so schnell fand Lisa diesmal eine neue Heimat.
https://www.24hamburg.de/hamburg/mieter ... 85186481-3
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Re: Wohnungspolitik

Beitrag von Kölner1302 »

Hohe Zahl alter Heizungen
Schon im kommenden Jahr werden 4 Mio ausgetauscht
https://www.morgenpost.de/wirtschaft/ar ... itzer.html
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jack000
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Re: Wohnungspolitik

Beitrag von jack000 »

Kölner1302 hat geschrieben: Di 30. Mai 2023, 18:29 Hohe Zahl alter Heizungen
Schon im kommenden Jahr werden 4 Mio ausgetauscht
https://www.morgenpost.de/wirtschaft/ar ... itzer.html
Nun, nach 30 Jahren ist es ja schon relevant mal die Heizungen auszutauschen. Ob die jetzt alle im kommenden Jahr ausgetauscht werden, wage ich doch stark zu bezweifeln. Und wenn wird ein relevanter Teil auch durch neue Gas- und Ölheizungen ausgetauscht.
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Re: Wohnungspolitik

Beitrag von Quatschki »

Die Handwerkskapazitäten sind nach dem Ersatzbedarf dimensioniert. Also vielleicht 1/30 des Gesamtbestandes pro Jahr
Mehr Betriebe würden auf Dauer auch nicht überleben können.
Wenn man durch politischen Aktionismus Branchen aufbläht und Strohfeuer abbrennt, muß man später viele Arbeitslose umschulen.
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meinewenigkeit
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Re: Wohnungspolitik

Beitrag von meinewenigkeit »

jack000 hat geschrieben: Di 30. Mai 2023, 20:24 Nun, nach 30 Jahren ist es ja schon relevant mal die Heizungen auszutauschen. Ob die jetzt alle im kommenden Jahr ausgetauscht werden, wage ich doch stark zu bezweifeln. Und wenn wird ein relevanter Teil auch durch neue Gas- und Ölheizungen ausgetauscht.
...nicht zu vergessen, dass Mieter in größeren Wohngebäuden auch nicht die resultierenden Mieterhöhungen tragen wollen. Da ist diesen eine günstigere Lösung auch lieber, oder ?
Leute mit Mut und Charakter sind den anderen Leuten immer sehr unheimlich.
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jack000
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Re: Wohnungspolitik

Beitrag von jack000 »

meinewenigkeit hat geschrieben: Di 30. Mai 2023, 22:32 ...nicht zu vergessen, dass Mieter in größeren Wohngebäuden auch nicht die resultierenden Mieterhöhungen tragen wollen. Da ist diesen eine günstigere Lösung auch lieber, oder ?
Je nach dem kann ich mir auch gut vorstellen, das je nach Konstellation da auch langfristig kosten Einsparungen drin sind. Das muss aber ein jeder erstmal selbst entscheiden. Was mich stört, dass einem jeden es mit so einer Gewalt aufgedrückt werden soll.
=> Aber inzwischen hat sich das wohl zum positiven geändert!
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meinewenigkeit
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Re: Wohnungspolitik

Beitrag von meinewenigkeit »

jack000 hat geschrieben: Di 30. Mai 2023, 23:13 Je nach dem kann ich mir auch gut vorstellen, das je nach Konstellation da auch langfristig kosten Einsparungen drin sind. Das muss aber ein jeder erstmal selbst entscheiden. Was mich stört, dass einem jeden es mit so einer Gewalt aufgedrückt werden soll.
=> Aber inzwischen hat sich das wohl zum positiven geändert!
Ich glaube, die Hallus des Wirtschaftsministers sind langsam verzogen und er wird geerdet. Mit Macht und fehlendem Weitbnlick oder Sachverstand zu versuchen, grüne Ideologien durchzusetzen, ist schief gegangen. Da geht nun keiner mehr mit (s. akt. Umfragen).

An die Einsparungen glaube ich auch. Aber es ist ganz einfach: die Amortisationszeit ist je nach Fall unendlich lang - es rechnet sich nicht. Und das zeigt niemand auf.
Beispiel Mietwohnung mit 80 qm:
10.000 kWh Gasverbrauch pa = 900€/Jahr (Gastherme, 0,09€/kWh)
Investitionsanteil in neue Technik für die Wohneinheit: 15.000€ *8% = 1.200€ im Jahr an Mieterhöhung
Das ist mehr als die Therme heute an Verbrauchskosten hat. Dazu kämen aber noch die Energiekosten der neuen Heizung, die wesentlich niedriger sind. Das kompensiert aber nichts mehr, da der Invest-Anteil schon hoch ist.

Das ist die wirkliche Lüge der Politiker. Und wer jetzt die fixe Idee hat, die Umlagen zu reduzieren, der wird dann sehen, wer in DE noch in Wohnungen investiert.
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Bielefeld09
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Re: Wohnungspolitik

Beitrag von Bielefeld09 »

meinewenigkeit hat geschrieben: Mi 31. Mai 2023, 22:20 Ich glaube, die Hallus des Wirtschaftsministers sind langsam verzogen und er wird geerdet. Mit Macht und fehlendem Weitbnlick oder Sachverstand zu versuchen, grüne Ideologien durchzusetzen, ist schief gegangen. Da geht nun keiner mehr mit (s. akt. Umfragen).

An die Einsparungen glaube ich auch. Aber es ist ganz einfach: die Amortisationszeit ist je nach Fall unendlich lang - es rechnet sich nicht. Und das zeigt niemand auf.
Beispiel Mietwohnung mit 80 qm:
10.000 kWh Gasverbrauch pa = 900€/Jahr (Gastherme, 0,09€/kWh)
Investitionsanteil in neue Technik für die Wohneinheit: 15.000€ *8% = 1.200€ im Jahr an Mieterhöhung
Das ist mehr als die Therme heute an Verbrauchskosten hat. Dazu kämen aber noch die Energiekosten der neuen Heizung, die wesentlich niedriger sind. Das kompensiert aber nichts mehr, da der Invest-Anteil schon hoch ist.

Das ist die wirkliche Lüge der Politiker. Und wer jetzt die fixe Idee hat, die Umlagen zu reduzieren, der wird dann sehen, wer in DE noch in Wohnungen investiert.
Wir alle werden ärmer werden.
Welchen Teil dieser Botschaft verstehen Sie eigentlich nicht?
Und es ist eigentlich uninteressant, ob sie sich als Vermieter nächstes Jahr einen Brillanten weniger leisten können.
Es geht darum, ob ihre Leistungssklaven und Gewinnerbringer weiterhin noch Ihr Spiel mitspielen.
Wir haben 2022/23 vieles mit staatlichen Hilfen gerettet, aber das ist so nicht weiterhin finanzierbar.
Wir werden 2025 eine der größten Verwerfungen auf den Immobilienmarkt erleben.
Und nicht, weil Regierungen nicht wollen, nicht weil Mieter nicht zahlen wollen,
es wird nur darum gehen, das der Immobilienmarkt in Deutschland überheizt wird entgegen der Marktlage.
So und nun Ihr.
Sorry Mods, lasst diese Laden am laufen. Das ist eben Demokratie :( :p
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meinewenigkeit
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Re: Wohnungspolitik

Beitrag von meinewenigkeit »

Naja, es ist falsch, dass Vermieter alle Brillianten haben.Wer die Zahlken kennt, weiß sie zu lesen. 2/3 aller Mietwohnugnen sind in Hand privater Vermieter (von denen einige auch Brillianten haben werden).
Im Normalfall hat die Vielzahl dieser Vermieter 1-2 Häuser mit vielleicht 8 Wohnugnen. Damit wird man vielleicht in Hamburg oder München oder Frankfurt oder Berlin viel Geld verdienen, aber nicht im Durchschnitt der übrigen Städte.
Für viele Vermieter sind die nicht umlegbaren Renovierungen schon viel, denn auch diese leiden unter Kostensteigerungen. Für viele ist die Vermietung auch die Rentenversicherung.
Unterschwellig ist Sozialneid herauszuhören, ohne zu differenzheiren, wen man mit "dem Vermieter" ansprechen möchte.
Was genau soll 2025 passieren ?
Die Zinsen werden es regeln. Das ist ein normaler zyklischer Effekt. Die Zahl der Neubauten sinkt bereits jetzt, die großen Wohnungsunternehmen investieren nicht mehr mangels Subventionen, der Wohnungsmarkt wird immer enger, Mieten steigen.
Immobilienpreise sinken leicht, eine Blase, die platzen kann, ist höchstens die, dass man vor 8 Jahren zu wenig Tilgung bei den Niedrigzinsen angesetzt hat, Oma auch noch einrechnete (die inzwischen dann keine Rente mehr beisteuern kann) und eine Umschuldung zu hohem Zinssatz ansteht.
Dann gibt es wieder ein paar günstige Häuser auf dem Markt.
Wir werden sehen...
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Bielefeld09
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Re: Wohnungspolitik

Beitrag von Bielefeld09 »

meinewenigkeit hat geschrieben: Mi 31. Mai 2023, 23:15 Naja, es ist falsch, dass Vermieter alle Brillianten haben.Wer die Zahlken kennt, weiß sie zu lesen. 2/3 aller Mietwohnugnen sind in Hand privater Vermieter (von denen einige auch Brillianten haben werden).
Im Normalfall hat die Vielzahl dieser Vermieter 1-2 Häuser mit vielleicht 8 Wohnugnen. Damit wird man vielleicht in Hamburg oder München oder Frankfurt oder Berlin viel Geld verdienen, aber nicht im Durchschnitt der übrigen Städte.
Für viele Vermieter sind die nicht umlegbaren Renovierungen schon viel, denn auch diese leiden unter Kostensteigerungen. Für viele ist die Vermietung auch die Rentenversicherung.
Unterschwellig ist Sozialneid herauszuhören, ohne zu differenzheiren, wen man mit "dem Vermieter" ansprechen möchte.
Was genau soll 2025 passieren ?
Die Zinsen werden es regeln. Das ist ein normaler zyklischer Effekt. Die Zahl der Neubauten sinkt bereits jetzt, die großen Wohnungsunternehmen investieren nicht mehr mangels Subventionen, der Wohnungsmarkt wird immer enger, Mieten steigen.
Immobilienpreise sinken leicht, eine Blase, die platzen kann, ist höchstens die, dass man vor 8 Jahren zu wenig Tilgung bei den Niedrigzinsen angesetzt hat, Oma auch noch einrechnete (die inzwischen dann keine Rente mehr beisteuern kann) und eine Umschuldung zu hohem Zinssatz ansteht.
Dann gibt es wieder ein paar günstige Häuser auf dem Markt.
Wir werden sehen...
Nehmen wir eines zur Kenntnis:
Die Mietpreise sind zu hoch!
Der Kapitalmarkt verteuert diese Szene enorm.
Oder einfacher gesagt:
Der Markt versagt derzeit völlig.
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jack000
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Re: Wohnungspolitik

Beitrag von jack000 »

Bielefeld09 hat geschrieben: Mi 31. Mai 2023, 23:52 Der Markt versagt derzeit völlig.
Na klar, was auch sonst ...

Und jetzt erklärst du, wie und warum der Markt versagt hat!
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Re: Wohnungspolitik

Beitrag von Bielefeld09 »

jack000 hat geschrieben: Do 1. Jun 2023, 02:44 Na klar, was auch sonst ...

Und jetzt erklärst du, wie und warum der Markt versagt hat!
Nein, das erklärst du selber:
Es gibt eine staatliche Strompreisgrenze ,
es gibt eine staatliche Gaspreisbremse für User,
nur weil der Markt so gut funktioniert.
Und nun erklärst du, warum der Staat in den Markt eingreift!
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Re: Wohnungspolitik

Beitrag von Kölner1302 »

Gasheizungsverbot:
Wer die Musik bestellt muss die Musik auch bezahlen!
Der Staat zwingt uns, Wärmetauscher einzubauen
Was bezahlt der Staat davon?
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Re: Wohnungspolitik

Beitrag von busse »

Kölner1302 hat geschrieben: Do 1. Jun 2023, 09:29 Gasheizungsverbot:
Wer die Musik bestellt muss die Musik auch bezahlen!
Der Staat zwingt uns, Wärmetauscher einzubauen
Was bezahlt der Staat davon?
Das weiß er ja noch nicht, weilö Habecks Gesetz so gut "ausgereift " ware. Im Augenblick liegen wir so bei etwa 20 % Zuschüsse, wenn alles ausgenutzt wird.
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Seidenraupe
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Re: Wohnungspolitik

Beitrag von Seidenraupe »

Quatschki hat geschrieben: Di 30. Mai 2023, 21:00 Die Handwerkskapazitäten sind nach dem Ersatzbedarf dimensioniert. Also vielleicht 1/30 des Gesamtbestandes pro Jahr
Mehr Betriebe würden auf Dauer auch nicht überleben können.

Wenn man durch politischen Aktionismus Branchen aufbläht und Strohfeuer abbrennt, muß man später viele Arbeitslose umschulen.
richtig erkannt, und so funktioniert der Markt auch seit Jahrzehnten.
Jetzt kommt die Politik in form des Grünen Habeck daher und macht detailierte Planvorgaben für das was Handwerker zu leisten haben -- ohne die Handwerkerseite überhaupt zu kennen und zu beachten.

Die Gesetze, die Wohnungsbau verteuern und für immer mehr Knappheit auf dem Wohnungsmarkt sorgen, stammen ebenfalls aus der Politik (Bauauflagen, Inflation, ungesteuerte und ungebremste Zuwanderung)
Und dann kommen user wie Bielefeld daher und unterstellen , der "Markt würde total versagen" :D :D
Eine soziale MArktwirtschaft, wie von Ludwig Erhard ins Leben gerufen , wird man mit linker Politik jedenfalls niemals erleben.

Statt dessen Losung „Wohlstand für Alle“ gilt jetzt die Forderung nach „De-Growth“ – einem generellen Schrumpfen der Wirtschaft, um so irgendwie den CO2-Ausstoß zu vermindern. Unter Habeck nehmen die staatlichen Eingriffe in die Wirtschaft rapide zu: Die ohnehin schon staatslastige Energiepolitik ist faktisch eine Beamtenwirtschaft, die Preise, Mengen und Technologien der Energieerzeugung bestimmen.

Bislang folgte Habeck dem Rat der umstrittenen Wirtschaftspublizistin Mariana Mazzucato. In Habecks eigenen Worten: „Ich hatte mich zuvor intensiv mit ihren Schriften beschäftigt, und sie gehören zu den besten.“
https://www.tichyseinblick.de/tichys-ei ... auskommen/

Ne, Bielefeld, die Probleme die wir gegenwärtig sehen, sind kein Markt -- sondern totales Politikversagen.

Wer auf kurzfristige Effekte setzt und die Folgen ausblendet, wie es die Politik nun mal macht um Wählern zu gefallen, der muss ständig mit neuen Markteingriffen auf Fehlentwicklungen reagieren.
Wer Ironie findet, kann sie behalten. Wer nicht, sein/ihr Problem.

„Wenn man merkt, daß der Gegner überlegen ist und man Unrecht behalten wird, so werde man persönlich, beleidigend, grob.“
Schopenhauer
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Re: Wohnungspolitik

Beitrag von busse »

meinewenigkeit hat geschrieben: Mi 31. Mai 2023, 22:20 Ich glaube, die Hallus des Wirtschaftsministers sind langsam verzogen und er wird geerdet. Mit Macht und fehlendem Weitbnlick oder Sachverstand zu versuchen, grüne Ideologien durchzusetzen, ist schief gegangen. Da geht nun keiner mehr mit (s. akt. Umfragen).

An die Einsparungen glaube ich auch. Aber es ist ganz einfach: die Amortisationszeit ist je nach Fall unendlich lang - es rechnet sich nicht. Und das zeigt niemand auf.
Beispiel Mietwohnung mit 80 qm:
10.000 kWh Gasverbrauch pa = 900€/Jahr (Gastherme, 0,09€/kWh)
Investitionsanteil in neue Technik für die Wohneinheit: 15.000€ *8% = 1.200€ im Jahr an Mieterhöhung
Das ist mehr als die Therme heute an Verbrauchskosten hat. Dazu kämen aber noch die Energiekosten der neuen Heizung, die wesentlich niedriger sind. Das kompensiert aber nichts mehr, da der Invest-Anteil schon hoch ist.

Das ist die wirkliche Lüge der Politiker. Und wer jetzt die fixe Idee hat, die Umlagen zu reduzieren, der wird dann sehen, wer in DE noch in Wohnungen investiert.
Hat sich schon damals kaum gerechnet, als es mit Wärmedämmmaßnahmen, bessere Fenster, Keller-und Bodendämmung ect.pp. angefangen hat.
Wir haben mal eine Studie intern in unserer Gesellschaft gemacht, die Energiekosten sind nur mariginal gesunken in Mehrfamilienhäusern für Mieter kaum merklich aufs Jahr gerechnet. Schon gar nicht wenn die Außenwände über 38er waren.
Auf dem Papier war alles schön ausgerechnet....damit Michel das auch glaubt.
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Re: Wohnungspolitik

Beitrag von Kölner1302 »

Eine Alternative zur teuren Wärmepumpe könnte Biogas sein. Das ginge wohl mit den gewöhnlichen Erdgasheizungen. Aber dafür müssten die Landgemeinden entsprechende Netze anbieten.
https://www.thermondo.de/info/rat/gas/biogas/
Kölner1302
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Re: Wohnungspolitik

Beitrag von Kölner1302 »

Wie wäre es mit einem Wums oder einer Bazooka für den Klimaschutz?
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Re: Wohnungspolitik

Beitrag von busse »

Kölner1302 hat geschrieben: Sa 3. Jun 2023, 08:57 Eine Alternative zur teuren Wärmepumpe könnte Biogas sein. Das ginge wohl mit den gewöhnlichen Erdgasheizungen. Aber dafür müssten die Landgemeinden entsprechende Netze anbieten.
https://www.thermondo.de/info/rat/gas/biogas/
Biogas ist eine hervorragende Alternative, da wo es angeboten werden kann.
Für Großstädte und Ballungszentren eher zu vernachlässigen , da nie genug hergestellt werden kann.
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Re: Wohnungspolitik

Beitrag von Kölner1302 »

busse hat geschrieben: Mo 5. Jun 2023, 10:45 Biogas ist eine hervorragende Alternative, da wo es angeboten werden kann.
Für Großstädte und Ballungszentren eher zu vernachlässigen , da nie genug hergestellt werden kann.
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In den Ballungszenzren könnte aber Fernwärme weiterhelfen
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Re: Wohnungspolitik

Beitrag von busse »

Kölner1302 hat geschrieben: Mo 5. Jun 2023, 13:41 In den Ballungszenzren könnte aber Fernwärme weiterhelfen
Na klar gibt es auch in Berlin zu ca.35 %. Problem sind die Lösungen jetzt. Ich weiß nicht ob ich es hier schon geschrieben habe, aber der Anschluß von zwei Neubauten bei mir in der Nähe hat über ein halbes Jahr gedauert , inclusive Straßenaufriss und installieren wieder alles dicht machen auf ca. 500 m. Abzweige wurden eingebaut um eventuelle Neukunden anzuschliessen. Die nahegelegenen Genossenschaften winkten ab, wegen der zu hohen Anschluß,-und Verbrauchskosten (noch).
Das heißt um eine Großstadt mit wenigstens die Hälfte an das Fernwärmenetz anzuschließen bedeutet für mich, eine Anschlußzeit von mindestens 10 Jahren.
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Re: Wohnungspolitik

Beitrag von Tom Bombadil »

Wie macht man Fernwärme mit Strom? Einfach wie mit dem Tauchsieder Wasser erhitzen und das heiße Wasser dann ins Fernwärmenetz einspeisen?
Könnte man dann nicht einfach auch die Öl- oder Gasheizung im Haus durch so einen "Tauchsieder" ersetzen? Das würde doch die Verluste auf dem Weg zum Verbraucher reduzieren!?
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Seidenraupe
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Re: Wohnungspolitik

Beitrag von Seidenraupe »

Kölner1302 hat geschrieben: Mo 5. Jun 2023, 13:41 In den Ballungszenzren könnte aber Fernwärme weiterhelfen
dann schu dir den Mix an aus dem die Fernwärme erzeugt wird: Gas und Kohle sind wichtige Energieträger für Fernwärme
Wer Ironie findet, kann sie behalten. Wer nicht, sein/ihr Problem.

„Wenn man merkt, daß der Gegner überlegen ist und man Unrecht behalten wird, so werde man persönlich, beleidigend, grob.“
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meinewenigkeit
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Re: Wohnungspolitik

Beitrag von meinewenigkeit »

Seidenraupe hat geschrieben: Di 6. Jun 2023, 10:26 dann schu dir den Mix an aus dem die Fernwärme erzeugt wird: Gas und Kohle sind wichtige Energieträger für Fernwärme
Fernwärme ist nichts anderes als überschüssige Wärme aus der Industrie..., die zuvor durch Verbrennung überwiegend fossiler Eneregieträger entsteht. Ja, es ist gut, die Reste nicht verpuffen zu lassen, aber wenn die Industrie energieeffizienter wird,wird auch die
Fernwärmeenergiemenge (schönes Wort) geringer. Was wollen wir nun genau ? Zudem ist die Bereitstellung in bestehenden Wohnsiedlungen extrem teuer - das zahlen dann alle üäber den Preis mit.
Fernwärme kann also nur ein kleiner Baustein sein.
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Re: Wohnungspolitik

Beitrag von busse »

meinewenigkeit hat geschrieben: Mi 7. Jun 2023, 23:16 Fernwärme ist nichts anderes als überschüssige Wärme aus der Industrie..., die zuvor durch Verbrennung überwiegend fossiler Eneregieträger entsteht. Ja, es ist gut, die Reste nicht verpuffen zu lassen, aber wenn die Industrie energieeffizienter wird,wird auch die
Fernwärmeenergiemenge (schönes Wort) geringer. Was wollen wir nun genau ? Zudem ist die Bereitstellung in bestehenden Wohnsiedlungen extrem teuer - das zahlen dann alle üäber den Preis mit.
Fernwärme kann also nur ein kleiner Baustein sein.
Nein, jedenfalls nicht in Ostdeutschland wo die Industrie ja massiv abgebaut wurde.
In Berlin selbst wurde Braunkohle noch vor ein paar Jahren benutzt, da stieg dann der 2RG Senat aus, dann war es Gas und jetzt wieder Steinkohle/Gas. Super Ideen !
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Re: Wohnungspolitik

Beitrag von Kölner1302 »

Jetzt wird's anscheinend richtig ernst:
https://www.focus.de/politik/deutschlan ... 23603.html
Die Anhebung der Zinsen beeinträchtigt den Wohnungsbau, verknappt und verteuert die Wohnungen.
busse
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Re: Wohnungspolitik

Beitrag von busse »

Kölner1302 hat geschrieben: Fr 9. Jun 2023, 20:19 Jetzt wird's anscheinend richtig ernst:
https://www.focus.de/politik/deutschlan ... 23603.html
Die Anhebung der Zinsen beeinträchtigt den Wohnungsbau, verknappt und verteuert die Wohnungen.
War doch schon immer so.
Die Kommunalen und Landeseigenen müssen seit ca. 20 Jahren und diversen "Pleiten" vorher nach Basel II finanzieren. Das heißt verkürzt mindestens zwischen 15-20 % (je nach Bundesland und Satzung) Eigenkapital (EK) und höchstens eine Absicherung über Grundschulden von max.75 % des Eigentums.
Diese Voraussetzungen schränken viele sehr ein und gehen um EK zu generieren zu z.B. Inhaberschuldverschreibungen mit hohen Zinssätzen über. Diese Blase könnte aber platzen wenn z.B. der Berliner Senat weiterhin auf Obergrenzen in den Mieten besteht....
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Re: Wohnungspolitik

Beitrag von Kölner1302 »

busse hat geschrieben: Sa 10. Jun 2023, 09:50 War doch schon immer so.
Die Kommunalen und Landeseigenen müssen seit ca. 20 Jahren und diversen "Pleiten" vorher nach Basel II finanzieren. Das heißt verkürzt mindestens zwischen 15-20 % (je nach Bundesland und Satzung) Eigenkapital (EK) und höchstens eine Absicherung über Grundschulden von max.75 % des Eigentums.
Diese Voraussetzungen schränken viele sehr ein und gehen um EK zu generieren zu z.B. Inhaberschuldverschreibungen mit hohen Zinssätzen über. Diese Blase könnte aber platzen wenn z.B. der Berliner Senat weiterhin auf Obergrenzen in den Mieten besteht....
busse
Wenn ich jetzt mal bei Immobilienscout 24 nachsehen, was hier in der Umgebung eine 80 Qm Wohnung für eine Familie kostet:
400.000 €
Bedeuten 25 %: 100.000 €.
Dies anzusparen, dauert für 2 gut verdienende Erwachsene ohne Kinder, Sparbetrag: je 1000 € mtl - ca. 4-5 Jahre.
In dieser Zeit haben sich die Wohnungen aber um nahezu 100.000 € verteuert - sie erreichen also den Eigenanteil erst nach 7- 8 Jahren, wenn überhaupt. Danach erhalten sie einen Kredit über 300.000 €. Mit Zinsen werden sie den wohl weitere 30- 35 Jahre zurückbezahlen müssen. Danach sind sie Rentner. Und Kinder kosten Geld, das hier eigentlich schon nicht mehr da ist.
Nun kommt der Staat: nochmal 50-100.000 € aufnehmen für die Wärmepumpe und die Anpassung der Wohnung an die Wärmepumpe. ...
Natûrlich bringt sowas die Menschen auf die Palme

Und welche Summe am Ende von den Mietern zu zahlen ist - 80 % sind Mieter - steht bisher nicht fest. Aber die Vermieter werden diese gestiegen Kosten (Klimasanierung und gestiegene Zinsen) wohl auf die Mieter abwälzen.
Dies bei einem krassen Vermietermarkt.
Da ist Schlimmes zu befürchten.

Wohnen ist ein Menschenrecht.
Dies weiter zu verteuern müsste verboten werden!
Zuletzt geändert von Kölner1302 am Do 15. Jun 2023, 15:18, insgesamt 1-mal geändert.
Bogdan
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Re: Wohnungspolitik

Beitrag von Bogdan »

Kölner1302 hat geschrieben: Do 15. Jun 2023, 13:12 Wenn ich jetzt mal bei Immobilienscout 24 nachsehen, was hier in der Umgebung eine 80 Qm Wohnung für eine Familie kostet:
400.000 €
Bedeuten 25 %: 100.000 €.
Dies anzusparen, dauert für 2 gut verdienende Erwachsene ohne Kinder, Sparbetrag: 1000 € mtl - ca. 4-5 Jahre.
In dieser Zeit haben sich die Wohnungen aber um nahezu 100.000 € verteuert - sie erreichen also den Eigenanteil erst nach 7- 8 Jahren, wenn überhaupt. Danach erhalten sie einen Kredit über 300.000 €. Mit Zinsen werden sie den wohl weitere 30- 35 Jahre zurückbezahlen müssen. Danach sind sie Rentner. Und Kinder kosten Geld, das hier eigentlich schon nicht mehr da ist.
Nun kommt der Staat: nochmal 50-100.000 € aufnehmen für die Wärmepumpe und die Anpassung der Wohnung an die Wärmepumpe. ...
Natûrlich bringt sowas die Menschen auf die Palme

Und welche Summe am Ende von den Mietern zu zahlen ist - 80 % sind Mieter - steht bisher nicht fest. Aber die Vermieter werden diese gestiegen Kosten (Klimasanierung und gestiegene Zinsen) wohl auf die Mieter abwälzen.
Dies bei einem krassen Vermietermarkt.
Da ist Schlimmes zu befürchten.

Wohnen ist ein Menschenrecht.
Dies weiter zu verteuern müsste verboten werden!
Fettgedruckt durch mich

Ähm Kosten für eine Eigentumswohnung von 50 - 100.000 für eine Wärmepumpe.
Gibt es das überhaupt, dass man für eine Eigentumswohnung eine Wärmepumpe einbauen muss bzw. kann?

Übrigens gibt es eine funktionieren Alternative zum Verbot. Der heißt sozialer Wohnungsbau.
Wem Sachargumente fehlen, geht zu persönlichen Bemerkungen über. :?
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Re: Wohnungspolitik

Beitrag von Kölner1302 »

Bogdan hat geschrieben: Do 15. Jun 2023, 13:49 Fettgedruckt durch mich

Ähm Kosten für eine Eigentumswohnung von 50 - 100.000 für eine Wärmepumpe.
Gibt es das überhaupt, dass man für eine Eigentumswohnung eine Wärmepumpe einbauen muss bzw. kann?
Grds. Ja, gibt es und es ist ab 2024 grds. verboten, eine Gas- oder Ölheizung (wieder) einzubauen.

Zum Verbot fossiler Energie:
https://www.fr.de/verbraucher/ab-2024-g ... 67217.html

Zum Einbau von Wärmepumpen in Mehrfamilienhäusern:


In der 12. Minute sagt er etwas zu den Kosten

Eignet sich eine Immobilie für eine Wärmepumpe?
https://www.verbraucherzentrale.nrw/ene ... dung-71237
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Re: Wohnungspolitik

Beitrag von Seidenraupe »

Kölner1302 hat geschrieben: Do 15. Jun 2023, 13:12

Wohnen ist ein Menschenrecht.
Dies weiter zu verteuern müsste verboten werden!
Klar, jeder Mensch hat das Recht zu wohnen. Wie wärs mit Selberbauen?

Denn ich glaube nicht das man quasi per Geburt ein Recht darauf hat, dass ein anderer Mensch diese Wohnung hergibt und dann noch zu einem Preis, wo der Vermieter draufzahlt?
Kommunen kann man verpflichten die Bürger mit Wohnraum zu versorgen, private Eigentümer nicht.
Wer Ironie findet, kann sie behalten. Wer nicht, sein/ihr Problem.

„Wenn man merkt, daß der Gegner überlegen ist und man Unrecht behalten wird, so werde man persönlich, beleidigend, grob.“
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Re: Wohnungspolitik

Beitrag von meinewenigkeit »

Kölner1302 hat geschrieben: Do 15. Jun 2023, 14:23 Grds. Ja, gibt es und es ist ab 2024 grds. verboten, eine Gas- oder Ölheizung (wieder) einzubauen.

Zum Verbot fossiler Energie:
https://www.fr.de/verbraucher/ab-2024-g ... 67217.html

Zum Einbau von Wärmepumpen in Mehrfamilienhäusern:


In der 12. Minute sagt er etwas zu den Kosten

Eignet sich eine Immobilie für eine Wärmepumpe?
https://www.verbraucherzentrale.nrw/ene ... dung-71237
Das Thema "verboten ab 2024" ist schobn wiedser veraltet. Bis 2028 müssen erst einmal die Kommunen einen Wärmeplan machen. Ab 2028 kommt dann frühestens das Verbot.
Leute mit Mut und Charakter sind den anderen Leuten immer sehr unheimlich.
(Hermann Hesse)
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Re: Wohnungspolitik

Beitrag von Kölner1302 »

meinewenigkeit hat geschrieben: Sa 17. Jun 2023, 22:27 Das Thema "verboten ab 2024" ist schobn wiedser veraltet. Bis 2028 müssen erst einmal die Kommunen einen Wärmeplan machen. Ab 2028 kommt dann frühestens das Verbot.
Nee, Irrtum:
Das Verbot kommt ab dem Tag, an dem die Gemeinde ihren Wärmeplan verkündet.
Und den Termin kennt niemand.
Spätestens 1.1.28
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Re: Wohnungspolitik

Beitrag von Kölner1302 »

Seidenraupe hat geschrieben: Do 15. Jun 2023, 22:42
Wie wärs mit Selberbauen?

Kommunen kann man verpflichten die Bürger mit Wohnraum zu versorgen.
Tja, schön wär s.

Wohnen ist zwar international als Menschenrecht, und im Grundgesetz in es Teil des Grundrechts Art 1 GG ( Würde des Menschen) anerkannt,
aber ein einklagbares Recht auf Bereitstellung von Baugrundstücken für Wohnraum ist mir nicht bekannt.
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Re: Wohnungspolitik

Beitrag von Kölner1302 »

Bogdan hat geschrieben: Do 15. Jun 2023, 13:49
Übrigens gibt es eine funktionieren Alternative zum Verbot. Der heißt sozialer Wohnungsbau.
Der soziale Wohnungsbau wurde 2002 eingestellt.
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Re: Wohnungspolitik

Beitrag von Bogdan »

Kölner1302 hat geschrieben: Mo 19. Jun 2023, 14:45 Der soziale Wohnungsbau wurde 2002 eingestellt.
Sicher ?? :?:

https://www.bmwsb.bund.de/Webs/BMWSB/DE ... -node.html
Wem Sachargumente fehlen, geht zu persönlichen Bemerkungen über. :?
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Re: Wohnungspolitik

Beitrag von Maikel »

Kölner1302 hat geschrieben: Mo 19. Jun 2023, 14:25 Nee, Irrtum:
Das Verbot kommt ab dem Tag, an dem die Gemeinde ihren Wärmeplan verkündet.
Und den Termin kennt niemand.
Spätestens 1.1.28
Gestern abend bei Maybrit Illner: Eine Kommune fühlt sich, bzw. ihre Bürger, "bestraft", weil sie schon einen Wärmeplan gemacht haben, und nun ihre Bürger früher als andere keine Öl- und Gaszeizungen mehr einbauen dürfen.

Wie viele Kommunen wird es wohl geben, die die Verkündung des Wärmeplanes verzögern, damit ihre Bürger nicht "zu früh" die CO2-armen Heizungen einbauen müsen?
Die menschliche Sprache ist einzigartig, aber nicht eindeutig.
Jeder Versuch, sich mitzuteilen, kann nur mit dem Wohlwollen der anderen gelingen.
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Re: Wohnungspolitik

Beitrag von busse »

Bogdan hat geschrieben: Mo 19. Jun 2023, 14:50 Sicher ?? :?:

https://www.bmwsb.bund.de/Webs/BMWSB/DE ... -node.html
Ist alles hier in diesem Thread mehrfach besprochen worden.
Es gibt keinen sozialen Wohnungsbau mehr , wie in den 70 und 80 ern. Förderung bedeutet das punktuell gefördert wird.
Heutzutage reicht das bei einer geförderten Baumaßnahmen für ca. 30 % Sozialwohnungen, mehr eigentlich nicht.
Nochmals geendet hat es mit einem Grundsatzurteil aus Leipzig indem die Anschlussförderung ausgeschlossen wurde. Damit war der soziale Wohnungsbau in breiter Front für keinen mehr finanzierbar.
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Re: Wohnungspolitik

Beitrag von firlefanz11 »

Kölner1302 hat geschrieben: Do 15. Jun 2023, 13:12 Wohnen ist ein Menschenrecht.
Dies weiter zu verteuern müsste verboten werden!
Wohnen kannst auch in ner Höhle. Da brauchst keine Wohnung für...
Hat in der Vergangenheit auch funktioniert...
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Re: Wohnungspolitik

Beitrag von meinewenigkeit »

Kölner1302 hat geschrieben: Mo 19. Jun 2023, 14:25 Nee, Irrtum:
Das Verbot kommt ab dem Tag, an dem die Gemeinde ihren Wärmeplan verkündet.
Und den Termin kennt niemand.
Spätestens 1.1.28
...dann wird die Übergangsfrist beginnen. Die 2045 werden also auch nicht zu halten sein.
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Re: Wohnungspolitik

Beitrag von meinewenigkeit »

busse hat geschrieben: Di 20. Jun 2023, 06:30 Ist alles hier in diesem Thread mehrfach besprochen worden.
Es gibt keinen sozialen Wohnungsbau mehr , wie in den 70 und 80 ern. Förderung bedeutet das punktuell gefördert wird.
Heutzutage reicht das bei einer geförderten Baumaßnahmen für ca. 30 % Sozialwohnungen, mehr eigentlich nicht.
Nochmals geendet hat es mit einem Grundsatzurteil aus Leipzig indem die Anschlussförderung ausgeschlossen wurde. Damit war der soziale Wohnungsbau in breiter Front für keinen mehr finanzierbar.
Busse
Ehrlich gesagt lohnen sich die Investitionen in sozialen Wohnungsbau auch kaum. Wenn man anschließend die Probleme mit den Mietern, die man sich dann nicht mehr wirklich aussuchen kann, berücksichtigt, macht man auf Dauer ggf. Minus:
Mietausfälle, verwohnte Wohnungen...
Das gilt natürlich nicht pauschal, aber die Wahrscheinlichkeit steigt erheblich. Was bei der Investition gespart wurde, zahlt man vielleicht später mehrfach drauf.
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Re: Wohnungspolitik

Beitrag von Skull »

meinewenigkeit hat geschrieben: Do 22. Jun 2023, 21:46
Ehrlich gesagt lohnen sich die Investitionen in sozialen Wohnungsbau auch kaum.
Wenn man anschließend die Probleme mit den Mietern, die man sich dann nicht mehr wirklich aussuchen kann, berücksichtigt …
Schön geschrieben…aber wie geht es nun in Deiner Logik weiter ?

Was soll mit den potenziellen Mietern geschehen, die nicht ausgesucht werden ?
Die, die nicht genug bezahlen können oder deren Nase einem nicht passt.

Alle dann unter die Brücken ? Egal ?

Der Sinn eines sozialen Wohnungsbau ist das „soziale“. Das es sich eben kaum (wenig) lohnt. ;)

Luxusvillen lohnen sich halt. :?:

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Re: Wohnungspolitik

Beitrag von meinewenigkeit »

Nein, so ist das auch nicht gemeint. Dann muss es einen "staatlichen" Wohnungsbau geben. Wie geschrieben gibt es keinen sozialen Wohnungsbau mehr wie früher. Oder die Attraktivität muss für Wohnungsgesellschaften wieder extrem gesteigert werden.
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Re: Wohnungspolitik

Beitrag von meinewenigkeit »

Skull hat geschrieben: Do 22. Jun 2023, 22:22
Der Sinn eines sozialen Wohnungsbau ist das „soziale“. Das es sich eben kaum (wenig) lohnt. ;)

Luxusvillen lohnen sich halt. :?:

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...Aber nicht mit gewinnorientierten Wohnungsbaugesellschaften zu machen.

und ja, ich denke, Luxusvillen lohnen sich...
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Re: Wohnungspolitik

Beitrag von Skull »

meinewenigkeit hat geschrieben: Do 22. Jun 2023, 22:29
Oder die Attraktivität muss für Wohnungsgesellschaften wieder extrem gesteigert werden.
Oder die Wohnungsgesellschaften müssen mal Ihre Renditeziele für Aktionäre und Kommunen als Eigentümer halbieren.
Auf niedrigerem Niveau wie heute. Eben „nur“ wie früher. ;)

Du kennst aber die Unterschiede zwischen…

Gewinnorientierung, Gewinn und Gewinnmaximierung ?

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