Bei solchen "Projekten" stellt sich mir sofort die Frage
"cui bono !" Oder nochmal anders, ist solcher Irrsinn nicht eher dazu geeignet einen "gegenteiligen" - feindliche Einstellung zu EE bewirken
Es gäbe jede Menge vernünftigere Lösungen auch auf französischen Dächern. Doch so was alltägliches wird kaum Wahlen beeinflussen. Speziell in einem Land wo "AKW" und Regierung in einer praktisch unlösbaren Liaison leben. Allein der Gedanke über die Realisierung solcher "wartungsarmen" Systeme roll mir die Fußnägel auf...
Kommen wie zu Fall Nr.: 2 "Desertec" - kein PV-System und inzwischen nicht nur weil das längst billiger zu haben ist - sondern als typisches Dampfkraftwerk, das seine Energie aus direkter solarer Energie bezieht. Nicht alles oder jedenfalls nicht an jedem Standort "wo solare Energie eingefangen wird" ist deswegen gleich die Offenbarung.
Wer sich das zuständige WIKI auf den Schirm holt, wird schnell verstehen (oder auch nicht.. ) :
"Prinzipieller Aufbau: Wärmequelle – Dampferzeuger – Turbine mit Generator – Kühlung" steht da, als allgemeine Voraussetzung für alle "Dampfkraftwerke".
WAS mein eigentlich "KÜHLUNG" ? Insbesonders, irgendwo in der Wüste
Danach strömt der entspannte und abgekühlte Dampf in den Kondensator, wo er durch Wärmeübertragung an die Umgebung kondensiert und sich als flüssiges Wasser an der tiefsten Stelle des Kondensators sammelt. Über die Kondensatpumpen und den Vorwärmern hindurch wird das Wasser in einen Speisewasserbehälter zwischengespeichert und dann über die Speisepumpe erneut dem Dampfkessel zugeführt.
Heutige Dampfkessel können bis zu 830 kg Wasserdampf in der Sekunde erzeugen (knapp 1 kg/s pro daraus erzeugtem MW elektrisch). Der Kondensator steht mit seiner Bauform als Rohrbündelwärmeübertrager zumeist mit einem Kühlturm in Verbindung, über den die nicht mehr nutzbare Wärme des Dampfes mit Hilfe von Kühlwasser an die Umgebung abgegeben wird.
Diese Anwendung des Dampfkraftwerk-Kreislaufes zur Stromerzeugung unterliegt den Gesetzmäßigkeiten der Thermodynamik, mit deren Hilfe auch eine Aussage über den Wirkungsgrad und möglichen Optimierungsschritten eines Dampfkraftwerkes gemacht werden kann.
Aha, ich benötige Kühlwasser - übrigens sehr sauberes - möglichst kalkfreies Wasser - bitte ohne Salz !
Etwas, was es in der Wüste bekanntlich in Hülle und Fülle gibt...
OK dann vielleicht mit was anderem :
Weiterentwicklungen
In der Vergangenheit wurden immer wieder Überlegungen angestellt, das Arbeitsmittel Wasser durch andere verdampfende Stoffe im Dampfkraftwerk zu ergänzen. In erster Linie ist das Metall Quecksilber zu nennen, das in einem eigenen Dampfkreislauf zirkuliert, in einer eigenen Dampfturbine expandiert und danach seine Kondensationswärme in einem eigenen Kondensator an einen Wasserdampfkreislauf abgibt. Die höchsten Werte für den Quecksilberdampfkreislauf betrugen bei den ab 1914 in den USA ausgeführten Anlagen 10 bar und 500 °C.
Weiterhin wurden um 1980 Studien in Auftrag gegeben, die in analoger Weise Drei-Kreis-Systeme aus dampfförmigem Kalium, Diphenyl und Wasser beinhalteten. Jedes dieser Arbeitsmittel wirkt dabei auf eine eigene Dampfturbine. Trotz hoher Wirkungsgrade derartiger Prozesse hat man bislang wegen der hohen Kosten auf die Ausführung eines solchen Dampfkraftwerkes verzichtet.
Spättestens jetzt, ist die Sinnhaftigkeit solcher Kraftwerke genügend in Frage gestellt. Bedenkt man dann noch die Methoden der notwendigen Staubentfernung von den Spiegeln - die funktionieren im Gegensatz zu PV überhaupt nur mit "vollem Glanz" - ergo nochmal destilliertes Wasser zur täglichen Reinigung, wird alles nicht wirklich besser.
Die relativ kleine Versuchsanlage in Spanien (20MW Durchschnittsleistung im Jahr) verbraucht 870.000 m^3 sauberes - industriell gesäubertes - Wasser im Jahr. Spanien, inzwischen eher wasserarm, könnte das gewiss in der Landwirtschaft besser verwerten.
Noch nichteinmal am Meer (wo natürlich nicht immer eitler Sonnenschein herrscht), lässt sich so was einfach mal mit Meerwasser kühlen. Für die notwendige Entsalzung werden ~4kWh für 1.000 Liter Wasser benötigt, die vorgenannten 870.000.000 Liter würden demnach recht sinnlos 3.480.000.000 kWh oder ~3,5 Twh verbrauchen. Das wären allein dafür ~2 ... 3% der el. Leistung und würde wohl ~20 ...25% der Kosten pro kWh ausmachen.
Ja, davon wird auch sonst jede Menge benötigt, in Jeddah (Saudi Arabien) gibt es davon mindestens 4 Meeerwasserentsalzungsgroßanlagen die sowohl für den Eigenbedarf, als auch für ihre Hauptaufgabe das mit fossilen "Brennstoffen" fabrizieren....
Was immer noch nicht so recht in die Gehirnwindungen will - zentrale Anlagen in Entwicklungsländern ohne entsprechendes Verteilungsnetz (mit den dann unvermeidbaren Übertragungsverlusten) ist purer Unsinn. Dezentrale, auf die lokalen Bedürfnisse abgestimmte Anlagen sind das Einzige was man dort benötigt. Noch nicht existierende industrielle Standorte, plant und rüstet man mit entsprechenden Schwerpunktversorgung aus.
Dazu passt diese Meldung von 2012
Siemens verkauft 44 Windenergie-Anlagen mit insgesamt 100 MW nach Marokko und aus diesem PDF
zu Marokko (Deutsche Industrie-und Handelskammer in Marokko -DIHK 2016) Marokko erlebt eine Energiewende.
Ziel der marokkanischen Regierung ist es, bis 2020 42 % der installierten Stromerzeugungskapazität auf Basis erneuerbarer Energien aufzuweisen, wobei davon jeweils 14 % Solar-, Windenergie und Wasserkraft ausmachen sollen.
Die installierte Leistung auf Basis von Windenergie soll bis 2020 2.000 MW betragen, wovon 796 MW aktuell (2016) bereits installiert sind. Die Regierung hat sich zudem zum Ziel gesetzt, bis 2030 den oben genannten Anteil der auf Basis erneuerbarer Energien installierten Stromerzeugungskapazität auf 52 % zu erhöhen. Windenergie soll dabei 20 % (4.300 MW) ausmachen.