China, ein Land mit dem Willen zur Supermacht?!

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Tom Bombadil
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Re: China, ein Land mit dem Willen zur Supermacht?!

Beitrag von Tom Bombadil »

schokoschendrezki hat geschrieben: So 23. Okt 2022, 11:28Was heißt denn "basteln"?
Indem du eine themenfremde Sache mit den Folgen der SPD-Politik vermischst. Dein Beispiel ist komplett irrelevant dafür, dass Scholz kritische Infrastruktur nach Rotchina verhökern will.
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schokoschendrezki
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Re: China, ein Land mit dem Willen zur Supermacht?!

Beitrag von schokoschendrezki »

Tom Bombadil hat geschrieben: So 23. Okt 2022, 12:01 Indem du eine themenfremde Sache mit den Folgen der SPD-Politik vermischst. Dein Beispiel ist komplett irrelevant dafür, dass Scholz kritische Infrastruktur nach Rotchina verhökern will.
Ich wollte einfach nur ein Beispiel aufzeigen wie es in der Praxis häufig realiter und wirklich läuft ...

Gut. Scholz. Hafen. Piräus ist seit über zehn Jahren in der Hand von COSCO. (Chinese irgendwas ...) So aus meiner subjektiven Sicht und im Überblick ist Cosco in Piräus ein Musterexemplar für Chikago-Boy-Ökonomie. Löhne drastisch runter. Umsätze rauf. Was heißt hier "Rotchina"? "Schwarzchina!"

Eine marktwirtschaftliche Vision. "Ein Schiff wird kommen" (Lale Anderson).
Wie alle Mädchen in Piräus
So stehe ich Abend für Abend hier am Kai
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schokoschendrezki
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Re: China, ein Land mit dem Willen zur Supermacht?!

Beitrag von schokoschendrezki »

Tatsächlich tut man sich seit Jahren, seit vielen Jahren schwer mit der politischen Einordnung Chinas. Die einen sagen, China wäre einfach nur ein rot angestrichenes ultrakapitalistisches Marktsystem. Die anderen sagen, China sei die verbliebene kommunistische Weltmacht. Man muss vielleicht einfach mal die überkommenen Modellbildungen und Begriffe neu bestimmen. Auch wenn KPCh immer noch für "Kommunistische Partei Chinas" steht. Die Politik Chinas unter Xi Jinping und nach dem aktuellen Parteitag ist erstens autokratischer und zweitens (noch) nationalistischer als vorher. Man hat in China schon vor längerer Zeit ein ganz wesentliches Merkmal von "Rot" für beendet erklärt: Den Klassenkampf! Paradoxerweise ist die chinesische Gesellschaft heute jedoch in Hinsicht auf Einkommen und Vermögen geteilter als je zuvor. Den immerhin nicht ärmer gewordenen Massen steht einmal eine stark gewachsene Mittelschicht und eine Oberschicht von neuen Millionären gegenüber. Mehr Klassengesellschaft geht kaum. Die Bekämpfung von Abweichlern konzentriert sich nicht auf die Klassen- sondern auf die Nationenfrage. Die Mao-Suit als Ausdruck von klassenloser Gesellschaft ist out. Du sollst zuersteinmal Chinese sein! Und wenn nicht, wirst du umerzogen. Dass die KPCh nicht NPCh heißt, hat vermutlich nur damit zu tun, dass Nationalismus immer auch den Anspruch einer bruchlosen Geschichte einfordert. Man kann sich nicht einfach umbenennen. Das ist auch der Grund für das distanzlose Verhältnis der Putinisten zu Stalin.
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Phileas
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Re: China, ein Land mit dem Willen zur Supermacht?!

Beitrag von Phileas »

Kohlhaas hat geschrieben: Do 20. Okt 2022, 13:04 Es sind angeblich etwa 30 Menschen, die das unmoralische Angebot angenommen haben. Das wird nichts verändern. Diese 30 Leute werden den Chinesen nichts beibringen können, was die nicht auch auf andere Weise in Erfahrung bringen könnten.
Der in US-Sicherheitskreisen generell gut informierte Tom Rogan vom Washington Examiner sieht das anders:

https://www.washingtonexaminer.com/opin ... st-respond

- Die Zusammenarbeit zwischen dem britischen und dem US-Militär ist sehr eng. Britische Piloten sind durch gemeinsames Training auch mit amerikanischen Militärflugzeugen wie beispielsweise dem F-22 oder dem neuen F-35 vertraut. Taktiken, die ich in gemeinsamen Schulungen lerne, sind zudem etwas anderes als gestohlene Baupläne.

- In jedem Konflikt mit Peking, der immer wahrscheinlicher wird, ist Luftüberlegenheit über dem Pazifik entscheidend. Die USA haben weniger als 200 einsatzbereite F-22 insgesamt, Peking hat über 2000 Kampfdrohnen und Kampfflugzeuge und produziert massiv mehr. Peking kann seine Flugzeugmacht komplett auf das Südchinesische Meer konzentrieren, die USA haben mehr Verpflichtungen weltweit und können somit nie ihre Flugzeuge ganz auf einen geographischen Punkt konzentrieren.

- Die USA haben Großbritannien massiv mit Geheimdienstinformationen während des Falkland-Kriegs und der Brexit-Verhandlungen unterstützt. Das genaue Ausmaß dessen ist nach Rogan nie rausgekommen. Das war ein Gefallen gegenüber Großbritannien.

Rogan haut öfter mal übertrieben auf den Putz und fordert sogar US-Sanktionen gegen Familienmitglieder dieser Piloten (Finde ich übertrieben).

Aber der grundsätzliche Punkt steht: Diese Piloten haben Einblicke in sensible Bereiche des amerikanischen Militärs bekommen, weil sie als Mitglieder der Armee des engsten Verbündeten als vertrauenswürdig galten. Und dieses Vertrauen wird missbraucht, um Peking zu helfen. Das Ganze sollte vom UK sofort verboten werden.

Sollte es Peking irgendwie gelingen, deutsche Soldaten für Ähnliches anzuwerben, hätte man als Bundesregierung übrigens eine vollkommen vermeidbare Krise an der Backe.
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Re: China, ein Land mit dem Willen zur Supermacht?!

Beitrag von Aldus »

Phileas hat geschrieben: So 23. Okt 2022, 22:00 Sollte es Peking irgendwie gelingen, deutsche Soldaten für Ähnliches anzuwerben, hätte man als Bundesregierung übrigens eine vollkommen vermeidbare Krise an der Backe.
Wenn es denn in so einem Fall tatsächlich als Krise erkannt werden würde, wäre ich fast schon dankbar dafür. Aber die Wahrscheinlichkeit dafür ist mE bei null. Selbst wenn es passieren würde - es würde ja doch nur wieder alles relativiert und kleingeredet. Die Rogans und vergleichbare sind in Deutschland schon lange ausgestorben.

Also wäre auch das für die deutsche Regierung keine "Krise", sondern einfach nur egal - wie fast alles. Sieht man doch am Beispiel des Hamburger Hafens gerade sehr gut.
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"Wir müssen die gar nicht verstehen, die haben zu gehorchen." - Prof. Harald Lesch
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Tom Bombadil
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Re: China, ein Land mit dem Willen zur Supermacht?!

Beitrag von Tom Bombadil »

schokoschendrezki hat geschrieben: So 23. Okt 2022, 13:32 Ich wollte einfach nur ein Beispiel aufzeigen wie es in der Praxis häufig realiter und wirklich läuft ...
Dein Beispiel geht meilenweit am diskutierten Sachverhalt vorbei. Und dass du Rotchina nicht als solches erkennen willst, ist auch symptomatisch.
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Re: China, ein Land mit dem Willen zur Supermacht?!

Beitrag von firlefanz11 »

Tom Bombadil hat geschrieben: Fr 21. Okt 2022, 08:13 Oder sind sie einfach nur strunzdumm? Oder sind sie korrupt? Oder ist es eine Kombination?
Ja...
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Phileas
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Re: China, ein Land mit dem Willen zur Supermacht?!

Beitrag von Phileas »

Aldus hat geschrieben: Mo 24. Okt 2022, 02:40 Wenn es denn in so einem Fall tatsächlich als Krise erkannt werden würde, wäre ich fast schon dankbar dafür. Aber die Wahrscheinlichkeit dafür ist mE bei null. Selbst wenn es passieren würde - es würde ja doch nur wieder alles relativiert und kleingeredet. Die Rogans und vergleichbare sind in Deutschland schon lange ausgestorben.

Also wäre auch das für die deutsche Regierung keine "Krise", sondern einfach nur egal - wie fast alles. Sieht man doch am Beispiel des Hamburger Hafens gerade sehr gut.
Scholz bekommt aber massiv Gegenwind von verschiedenen Stellen. Er hat es geschafft, von Grünen und (!) AfD gleichzeitig angegriffen zu werden. Das muss man erstmal schaffen. Daneben noch von der Union, verschiedenen Sicherheitsbehörden und vielen Kommentatoren. ;)

Das scheint mir zuviel Gegenwind, um da sofort die Flinte ins Korn zu werfen. Ja, es ist in D schwerer die nationale Sicherheit ernst zu nehmen. Billiger Pazifismus und Exportgewinne gehen oftmals vor. Aber wer kämpft kann verlieren, wer nicht kämpft hat schon verloren.
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schokoschendrezki
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Re: China, ein Land mit dem Willen zur Supermacht?!

Beitrag von schokoschendrezki »

Es gibt noch einen ganz anderen Aspekt bei diesem ganzen Hafenthema. Das Problem der Elbvertiefungen, der dennoch stattfindenden Verschlickung, der Zunahme der Größe von Containerschiffen und des Klimawandels in Form von immer häufiger werdenden zeitweilig sehr niedrigen Flusspegelständen. Ist der Hamburger Hafen irgendwann nicht mehr konkurrenzfähig?

Das andere DIng ist das Problem der Hafenlogistik in der Containerschifffahrt. Wie derartig komplex das ist ... das ist mir erst jüngst klargeworden. Als es um die Frage der ersten Anwärter auf die wirtschaftliche Nutzung von Quantencomputern ging. Dass da die Hafenlogistiker an vorderster Front stehen... das hätte ich jetzt wirklich nicht vermutet.

Es scheint alles in allem so zu sein, dass man sich in diesem Geschäft schon ziemlich gut auskennen muss, um mitreden zu können. Ich will nicht sagen, dass mir dieser China-Deal irgendwie geheuer ist. Aber jemand wie Scholz wird sich im Hafengeschäft schon einigermaßen auskennen.
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Re: China, ein Land mit dem Willen zur Supermacht?!

Beitrag von Tom Bombadil »

schokoschendrezki hat geschrieben: Mo 24. Okt 2022, 21:13 Aber jemand wie Scholz wird sich im Hafengeschäft schon einigermaßen auskennen.
Warum sollte er sich als Jurist im Hafengeschäft auskennen?
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Re: China, ein Land mit dem Willen zur Supermacht?!

Beitrag von elmore »

Angeblich haben sich Scholz und die bisher opponierenden Ministerien auf den Deal geeinigt, einem Kauf von 24,9 % Anteilen zu genehmigen.
Damit sei die Beteiligung unter der Sperrminoritätsgrenze, die direkten Einfluß auf Entscheidungen nehmen kann.
Putin ist kein Politiker, sondern ein krimineller Schwerverbrecher. Wie Israel sich wehrt, ist nicht verkehrt.
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Re: China, ein Land mit dem Willen zur Supermacht?!

Beitrag von Tom Bombadil »

Astreiner Kuhhandel. Und irgendwann liest man dann, dass die Rotchinesen heimlich still und leise ihren Anteil auf 30, 40, 50% aufgestockt haben :dead:
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Re: China, ein Land mit dem Willen zur Supermacht?!

Beitrag von Tom Bombadil »

Einfach nur geisteskrank, was die Politik in Deutschland veranstaltet. Man beugt sich einer Erpressung und holt sich den ideologischen Todfeind ins Haus :dead:
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Seidenraupe
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Re: China, ein Land mit dem Willen zur Supermacht?!

Beitrag von Seidenraupe »

Tom Bombadil hat geschrieben: Di 25. Okt 2022, 09:15 Einfach nur geisteskrank, was die Politik in Deutschland veranstaltet. Man beugt sich einer Erpressung und holt sich den ideologischen Todfeind ins Haus :dead:
das ist mir zu einfach denn die Sache ist weitaus komplexer.

Ich weiß nicht, wie viel Containerschiffe tagtäglich voll beladen aus China kommen und in europäischen Häfen anlegen.
So ein Containerschiff von COSCO transportiert um die 13.000 Container.

Schon mal überlegt, alles was aus China kommt zu boykotieren? Vom Knoblauch bis zum handy?
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harry52
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Re: China, ein Land mit dem Willen zur Supermacht?!

Beitrag von harry52 »

Xi, noch so ein Psychopath,
der im Besitz von Atomwaffen ist, der bis zu seiner letzten Lebenssekunde die Macht nicht abgeben will und sein Land wirtschaftlich und menschlich in eine schlechte Zukunft führen wird.

In letzter Zeit denke ich öfter an den Spruch von Bush Junior,
der von einer "Achse des Bösen" sprach. Hat er nicht Recht gehabt?

Ich meine ja
und wir können die Diktaturen in Russland und China dazu tun, zu Bushs Achse.

Das mit Saddam hat sich erledigt
und mal die Frage: War das wirklich so falsch, Saddam zu stürzen? Alles Schlechte, was danach im Irak kam, erklärt sich ja als Folge der Saddam Diktatur. auch der Hass der Schiiten, Sunniten und Kurden aufeinander, sowie das Entstehen des sunnitischen IS mit ehemaligen Saddam Offizieren und Mördern.... Das ist nicht Schuld der USA, sondern eine Folge der Saddam Diktatur.

Und denkt auch mal an Syrien.
Da hat man den Diktator nicht aus dem Amt gebombt und??? Lief es da besser? NEIN!

Ich bin sehr dafür,
den Umgang auch mit China anders zu gestalten. Auch wenn es Wohlstandsverluste bringt. Selbstverständlich kein milit. Krieg, aber wir müssen Xi bekämpfen medial und wirtschaftlich!
"Gut gemeint" ist nicht das Gleiche wie "gut gemacht".
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Tom Bombadil
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Re: China, ein Land mit dem Willen zur Supermacht?!

Beitrag von Tom Bombadil »

Wir müssen schnellstens unabhängig von Rotchina werden, alles andere ist imA. Verrat an Deutschland, der EU und der freiheitlichen Demokratie. Man kann ja weiter dort fertigen und auch Waren von dort beziehen, aber es darf keine Abhängigkeiten von so einem Regime geben.
Selbst der Einfältigste weiß: "Lege nicht alle Eier in einen Korb."
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Re: China, ein Land mit dem Willen zur Supermacht?!

Beitrag von Seidenraupe »

Tom Bombadil hat geschrieben: Di 25. Okt 2022, 11:58
Selbst der Einfältigste weiß: "Lege nicht alle Eier in einen Korb."
Die negativen Folgen der heißgepriesenen Globalisierung beginnen erst zu wirken. Seit dem Stau im Suezkanal und seit den Coronalockdowns wissen wir, was gestörte globale Lieferketten bedeuten.

ich sags ganz platt "Da kommt noch was auf uns zu"
Wer Ironie findet, kann sie behalten. Wer nicht, sein/ihr Problem.

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jorikke
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Re: China, ein Land mit dem Willen zur Supermacht?!

Beitrag von jorikke »

Tom Bombadil hat geschrieben: Di 25. Okt 2022, 11:58 Wir müssen schnellstens unabhängig von Rotchina werden, alles andere ist imA. Verrat an Deutschland, der EU und der freiheitlichen Demokratie. Man kann ja weiter dort fertigen und auch Waren von dort beziehen, aber es darf keine Abhängigkeiten von so einem Regime geben.
Selbst der Einfältigste weiß: "Lege nicht alle Eier in einen Korb."
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Das wir alle Eier in einen Korb legen ist so ziemlich das Einfältigste, das in dieser Beziehung je gehört habe.
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Re: China, ein Land mit dem Willen zur Supermacht?!

Beitrag von Tom Bombadil »

jorikke hat geschrieben: Di 25. Okt 2022, 18:23Deutschland betreibt weltweit Handel.
Tolle Binse.
Das wir alle Eier in einen Korb legen ist so ziemlich das Einfältigste, das in dieser Beziehung je gehört habe.
Tolle Dreckschleuderei.

:x
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Re: China, ein Land mit dem Willen zur Supermacht?!

Beitrag von H2O »

jorikke hat geschrieben: Di 25. Okt 2022, 18:23 Deutschland betreibt weltweit Handel.
... und lebt gut davon.
Das wir alle Eier in einen Korb legen ist so ziemlich das Einfältigste, das in dieser Beziehung je gehört habe.
So weit finde ich das alles ganz in Ordnung; aber wir haben doch schon in Hochzeiten der Pandemie gelernt, daß eine zu sehr auf China bauende Lieferkette unsere Wirtschaft auch einmal in schwere Nöte stürzen kann... hier ganz ohne vordergründig politisches Beiwerk. Bei einer aufstrebenden Weltmacht China mit stark nationaler Ausrichtung ist aus meiner Sicht die Alarmstufe "Rot" angesagt, wenn dieser Staat sich mit seinen Staatsunternehmen in deutsche Infrastruktur einkauft. Wie stellt man sicher, daß ein politischer Einfluß Chinas auf unsere Gesellschaft und Wirtschaft unterbleibt? Ich sehe dabei auch die EU im Spiel. Der Wirtschaftsstandort Hamburg ist für uns Deutsche sehr wichtig, ganz ohne Frage. Dafür lohnt es sich zu kämpfen. Dennoch darf man dafür nicht unsere künftige Entscheidungsfreiheit verpfänden. Das muß nach den bitteren Erfahrungen mit Gazprom künftig ausgeschlossen werden.
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Re: China, ein Land mit dem Willen zur Supermacht?!

Beitrag von Tom Bombadil »

H2O hat geschrieben: Di 25. Okt 2022, 20:28 So weit finde ich das alles ganz in Ordnung;
Ja? Ich nicht:
Zugleich setzt Xi Jinping auf Wirtschaftspolitik als Waffe. Es gehe darum, „die Abhängigkeit globaler Lieferketten von China zu erhöhen, um wirkungsvolle Vergeltungs- und Abschreckungsmöglichkeiten gegen Liefersperren ausländischer Mächte zu entwickeln“. Angesichts solcher Worte sollte sich die EU fragen, ob eine stärkere wirtschaftliche Integration mit China das richtige Signal ist. Das gilt wiederum vor allem für Deutschland, dessen Abhängigkeit vom chinesischen Markt besonders groß ist.
https://www.kas.de/de/web/auslandsinfor ... -und-waffe
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Re: China, ein Land mit dem Willen zur Supermacht?!

Beitrag von H2O »

Tom Bombadil hat geschrieben: Di 25. Okt 2022, 20:37 Ja? Ich nicht:
(...)
Ich halte gar nichts davon, einem Handelspartner feindselig zu begegnen. Wichtig sind in erster Linie ausgewogene Interessen und die Gleichheit der Chancen im jeweils anderen Land. Solche Gedanken müssen Gesprächen auf höchster Ebene vorausgehen und dann auch in Verträgen ausformuliert werden. Dagegen kann ein machtbewußter Partner verstoßen, wird dann aber auch seine Basis im überrumpelten Land verlieren. Entsprechende Rechtsgrundlagen müssen also solche Verträge immer begleiten.

Mein Beitrag enthielt schon diese Einschränkungen. Mit "Ja? Ich nicht: und Zitat" gehen Sie darauf in keiner Weise ein. Merkwürdig!
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Re: China, ein Land mit dem Willen zur Supermacht?!

Beitrag von Tom Bombadil »

Rotchina setzt die "Rechtsgrundlagen" und wer da verkaufen will, der hat sich daran zu halten.
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Re: China, ein Land mit dem Willen zur Supermacht?!

Beitrag von H2O »

Tom Bombadil hat geschrieben: Di 25. Okt 2022, 21:03 Rotchina setzt die "Rechtsgrundlagen" und wer da verkaufen will, der hat sich daran zu halten.
Wer hindert uns daran, genau diese chinesische Rechtsgrundlage in Vertragsverhandlungen ein zu bauen, die China in gleicher Weise zulassen oder ausschließen? Wenn unser Land dazu zu schwach aufgestellt sein sollte, dann eben als EU. Dafür ist die EU doch geschaffen worden, daß sich einzelne Mitglieder durch die Macht der Gemeinschaft in einer sich rasch ändernden Weltpolitik behaupten können.
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Re: China, ein Land mit dem Willen zur Supermacht?!

Beitrag von Tom Bombadil »

H2O hat geschrieben: Di 25. Okt 2022, 21:16 Wer hindert uns daran, genau diese chinesische Rechtsgrundlage in Vertragsverhandlungen ein zu bauen, die China in gleicher Weise zulassen oder ausschließen?
Weiß ich nicht, das ist ja genau das, was ich hier schon lange am Umgang mit Rotchina kritisiere. Die ziehen uns am Nasenring durch die Manege und wir üben uns noch im Kotau, weil der Markt ja sooooo wichtig ist.
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Re: China, ein Land mit dem Willen zur Supermacht?!

Beitrag von H2O »

Tom Bombadil hat geschrieben: Di 25. Okt 2022, 21:24 Weiß ich nicht, das ist ja genau das, was ich hier schon lange am Umgang mit Rotchina kritisiere. Die ziehen uns am Nasenring durch die Manege und wir üben uns noch im Kotau, weil der Markt ja sooooo wichtig ist.
Nun ja, bei uns sind eben Staatsinteressen und "Wirtschaftsinteressen maßgeblicher Firmen" nicht immer im Gleichklang. Da müßte nach den bitteren Erfahrungen mit Rußland und der zu erwartenden Raubeinigkeit Chinas eine bessere Abstimmung auf EU-Ebene eingezogen werden. Die EU als Gesamtpartner hat schon das Zeug, sich gegen solche Gangart zu behaupten... hoffe ich. Ansonsten hilft auf längere Zukunft nur noch der sehr enge Schulterschluß der Demokratien in aller Welt. Mit denen haben wir doch vergleichsweise gar keinen Streit, wenn wir von Marotten wie "America first!" oder "Let's get BREXIT done!" absehen. Mit unterschiedlichen Interessen müssen wir innerhalb der EU ja auch umgehen.
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Re: China, ein Land mit dem Willen zur Supermacht?!

Beitrag von jorikke »

Tom Bombadil hat geschrieben: Di 25. Okt 2022, 20:09 Tolle Binse.


Tolle Dreckschleuderei.

:x
Wenn man dich darauf aufmerksam macht das du dummes Zeug schreibst, ist das Dreckschleuderei?
Bist schon ein putziges Kerlchen.
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Re: China, ein Land mit dem Willen zur Supermacht?!

Beitrag von Tom Bombadil »

Naja, es muss wohl neben Putin- auch Xi-Knechte im Forum geben :cool:
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Re: China, ein Land mit dem Willen zur Supermacht?!

Beitrag von jorikke »

Tom Bombadil hat geschrieben: Di 25. Okt 2022, 22:24 Naja, es muss wohl neben Putin- auch Xi-Knechte im Forum geben :cool:
Noch so´n dummer Spruch und ich hol meinen großen Bruder. :D
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Re: China, ein Land mit dem Willen zur Supermacht?!

Beitrag von Seidenraupe »

H2O hat geschrieben: Di 25. Okt 2022, 20:49 Ich halte gar nichts davon, einem Handelspartner feindselig zu begegnen. Wichtig sind in erster Linie ausgewogene Interessen und die Gleichheit der Chancen im jeweils anderen Land. Solche Gedanken müssen Gesprächen auf höchster Ebene vorausgehen und dann auch in Verträgen ausformuliert werden. Dagegen kann ein machtbewußter Partner verstoßen, wird dann aber auch seine Basis im überrumpelten Land verlieren. Entsprechende Rechtsgrundlagen müssen also solche Verträge immer begleiten.
China hat vor zig Jahren mit seiner Wirtschaftsspionage in der Welt (natürlcih vorallem "dem Westen" ) und Produktpiraterie begonnen.

Das ist absolut unvereinbar für deinen Grundsatz der "ausgewogenen Interessen und der Chancengleichheit"

Die Erkenntnisgewinnung lief dabei seitens Chinas bis in unsere Schulen und städtischen Verwaltungen. Für Chinesen war schlcihtweg ALLES interssant, um uns zu verstehen und um uns letztlich über den Tisch zu ziehen.
Für westl Delegationen , die früher nach China reisten, gab es KEINERLEI Möglichkeiten, sich frei zu informieren oder frei im Land zu bewegen (von Ausnahmen abgesehen).
.

Ich weiß nicht welche (romantische?) Vorstellungen du von dem Land hast, dass von einer streng kommunistischen Partei und einem Einherrschersystem geführt wird?
Die chinesische Marktwirtschaft ist eine Perversion der Marktwirtschaft mit einem Millionenheer rechtloser Wanderarbeiter, mit einer Konsumglitzerwelt, eingebettet in ein Social-credit-point-system, dass sich noch nicht mal Orwell hätte vorstellen können.....

China wurde vom Westen aber auch von afrikanischen Ländern MASSIV unterschätzt, und zwar seit Jahrzehnten.
Seit seinem Beitritt zur WTO 2001 rollt China die Weltwirtschaft auf seine ganz eigene, unverwechselbare Art und Weise auf.

Das Erahnen was da passier und was die Neue Seidenstraße für die Welt bedeutet (von Erwachen will ich noch gar nicht sprechen) beginnt gerade erst.
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Re: China, ein Land mit dem Willen zur Supermacht?!

Beitrag von Vongole »

Seidenraupe hat geschrieben: Mi 26. Okt 2022, 00:00 China hat vor zig Jahren mit seiner Wirtschaftsspionage in der Welt (natürlcih vorallem "dem Westen" ) und Produktpiraterie begonnen.

Das ist absolut unvereinbar für deinen Grundsatz der "ausgewogenen Interessen und der Chancengleichheit"
(..)
Gestern hattest du absolut nichts dagegen, den Chinesen die Beteiligung an einem wichtigen Hafenterminal einzuräumen.
Immer wie's grad passt. :rolleyes:
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Re: China, ein Land mit dem Willen zur Supermacht?!

Beitrag von Seidenraupe »

Vongole hat geschrieben: Mi 26. Okt 2022, 00:17 Gestern hattest du absolut nichts dagegen, den Chinesen die Beteiligung an einem wichtigen Hafenterminal einzuräumen.
Immer wie's grad passt. :rolleyes:
darauf antworte ich dir das Gleiche wie am Sonntag:
Seidenraupe hat geschrieben: So 23. Okt 2022, 14:48 kannst du als Moderatorin auch ohne persönliche Anfeindungen?
Was PRO_Chinesisches wirst du von mir nicht zitieren können. Wie auch. ich verbreite keine prochinesische Propaganda.
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Aldus
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Re: China, ein Land mit dem Willen zur Supermacht?!

Beitrag von Aldus »

H2O hat geschrieben: Di 25. Okt 2022, 21:56 Die EU als Gesamtpartner hat schon das Zeug, sich gegen solche Gangart zu behaupten...
Nein, hat sie nicht. Theoretisch/wirtschaftlich sicher schon. Aber ohne Rückgrat geht es eben trotzdem nicht. Und da ist nichts und niemand in Sicht.

Vielleicht aber auch egal. An dem Tag, an dem China Taiwan angreift, werden sie´s lernen. Und dann könnte einiges eben doch sehr schnell, sehr plötzlich gehen - hat man ja im Fall der Ukraine gesehen. Meine größte "Befürchtung" ist nur, das dieser Tag in der Form nie kommen wird. Weil die Chinesen da evtl. schlauer handeln könnten, als die tumben, ewig gestrigen Russen. Kein offener Angriff, sondern weiter immer nur verdeckte, kleine Schritte... Aber Xi Jinping zeigt hoffnungsvolle Anzeichen, zu genauso einem Betonkopf zu werden - oder es schon zu sein, wie Putin. Und wie gesagt, dann könnte es am Ende irgendwann doch sehr schnell gehen.
H2O hat geschrieben: Di 25. Okt 2022, 21:56wenn wir von Marotten wie "America first!" oder "Let's get BREXIT done!" absehen.
"Marotten". Die einzige, auf europäischer Seite stehende Supermacht der Welt stellt mal eben fast die Nato in Frage und ist seitdem kaum noch als dauerhaft verläßlicher Partner zu sehen (außer man ist blauäugig genug, zu glauben die Trump-Wähler wären mit der letzten Wahl alle verdunstet). Während mit GB eine weitere Atommacht zwar gottseidank nicht die Nato verlassen, aber sich weit von Europa entfernt hat - und für dich sind das lediglich "Marotten". :rolleyes:

Verharmlosung auf ein neues Niveau gehoben. Glückwunsch. :thumbup:
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Re: China, ein Land mit dem Willen zur Supermacht?!

Beitrag von elmore »

https://www.t-online.de/nachrichten/id_ ... brav-.html

Ist Olav Scolz ein U-Boot der Chinesen?
Das fragt der Chefredakteur von T-online, der schon Merkel auf zwei Chinareisen begleitete, und feststellen musste, dass es ausschließlich
immer nur um kurzfristige Handelserfolge ging, deren Bedingungen China diktierte. Somit eine weitere Abängigkeit und der Ausverkauf
wichtiger deutscher Interessen ohne Nachdenken voranging.

Auch Scholz verfolgt diese Politik weiter, trotz der deutlichen Ergebnisse des Ukrainekriegs und der daraus ersichtlichen Realitäten und wirtschaftspolitischen Folgen, die eine naive und ignorante (totale) Abhängigkeit gegenüber einem wichtigen Handelspartner am Ende des Tages bedeutet:

Nämlich, sich dem Diktat eines solchen ideologischen Feindes nicht mehr oder nur unter massivem Wohlstandsverlust erwehren zu können. Im Falle Chinas sicher nicht militärisch bedroht zu werden, sondern mit handelspolitischen Kriegsmaßnahmen unter Druck gesetzt zu werden.

Das Handelsbilanzdefizit Deutschlands mit China hat in 2021 einen neuen steil angestiegenen Negativrekord von fast minus 40 Mrd. Euro erreicht.
Das heisst, Deutschland importiert immer mehr Chinesenzeug, als es in die Diktatur Rotchinas exportiert.

Der Podcast zu diesem verlinkten Artikel ist durchaus hörenswert, insbesonders die Ausführungen des schon erwähnten Chefredakteurs Florian Harms,
der ziemlich entsetzt über die jüngsten Streicheleinheiten des Kanzlers Scholz ist, mit denen dieser bei seinem geplanten Chinabesuch den Diktator Xi
verwöhnen will...

Fazit: Scholz ist auch in der Haltung zu China eine Katastrophe und ein Totengräber für die Wettbewerbsfähigkeit und eine solide Zukunft Deutschlands
und für die längerfristige Wohlstandssicherung des gesamten Landes.
Putin ist kein Politiker, sondern ein krimineller Schwerverbrecher. Wie Israel sich wehrt, ist nicht verkehrt.
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Seidenraupe
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Re: China, ein Land mit dem Willen zur Supermacht?!

Beitrag von Seidenraupe »

elmore hat geschrieben: Sa 29. Okt 2022, 09:28 https://www.t-online.de/nachrichten/id_ ... brav-.html

Ist Olav Scolz ein U-Boot der Chinesen?



Fazit: Scholz ist auch in der Haltung zu China eine Katastrophe und ein Totengräber für die Wettbewerbsfähigkeit und eine solide Zukunft Deutschlands
und für die längerfristige Wohlstandssicherung des gesamten Landes.
Der Typ vom podcast sollte sich mal was ganz anderes fragen:
Warum vertritt Deutschland auf der weltpolitischen Bühne seine Interessen nicht nachdrücklich und standhaft?
eine mögliche Antwort aus meiner Sicht liefert der Autor gleich selber.

Scholz müsste, um stark auftreten zu können, den Rückhalt seines Landes spüren. Die Chinesen müssten wissen: Hier kommt der von seinen Landsleuten geschätzte Kanzler eines starken Landes.

Stattdessen wird Scholz maximal geschwächt, sowohl in seinem Ansehen (U-Boot der Chinesen) als auch in seinen Verhandlungspositionen.

Wer so eine Presse hat, braucht keine äußeren Feinde (auf diesen podcast bezogen)
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Re: China, ein Land mit dem Willen zur Supermacht?!

Beitrag von elmore »

Seidenraupe hat geschrieben: Sa 29. Okt 2022, 10:47 Der Typ vom podcast sollte sich mal was ganz anderes fragen:
...
Scholz müsste, um stark auftreten zu können, den Rückhalt seines Landes spüren.
Ach ja, und weil er das nicht spürt, macht er das Gegenteil? Will er sein Land gar bestrafen, indem er nicht stark aufzutritt...?

Weiterführend wäre sinnvoller gewesen, danach zu fragen, warum er den Rückhalt seines Landes nicht hat oder bekommt, wie ja Meinungsumfragen im Volk zur Bewertung seiner Arbeit kilometerbreit zeigen: Man ist sehr unzufrieden mit dem, was er politisch macht.
Und was er in selbstgewählter Arroganz als Scholz'sche Basta-Politik durchzieht. Selbst die Erkenntnisse und Haltungen von zig Ministerien und Geheimdiensten ignoriert, mit seiner sattsam bekannten Haltung, es besser zu wissen als gewisse "Jungs und Mädels".
Putin ist kein Politiker, sondern ein krimineller Schwerverbrecher. Wie Israel sich wehrt, ist nicht verkehrt.
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Re: China, ein Land mit dem Willen zur Supermacht?!

Beitrag von Kohlhaas »

Mannomann, das ist ja langsam nicht mehr erträglich!

Scholz führt die Bundesregierung seit gerade mal einem Jahr. Die deutsch-chinesischen Beziehungen sind in vielen Jahrzehnten bis zum heutigen Stand entwickelt worden. Und jetzt ist Scholz plötzlich ein "U-Boot Chinas", weil er das alles nicht spontan umkrempeln konnte? Populistischer geht es schon gar nicht mehr.

Erst die Corona-Pandemie hat offengelegt, dass es sehr schädliche Folgen haben kann, wenn internationale Lieferketten allein von den "Marktkräften" hergestellt werden. Erst die Pandemie hat uns erkennen lassen, dass wir in Europa nichtmal mehr fähig waren, auch nur Gesichtsmasken herzustellen, weil wir dieses Zeug ja vorher schön billig in China kaufen konnten. Erst in der Pandemie haben wir erkannt, dass es für die Pharmaindustrie in Deutschland gar nicht gut ist, wenn sie wichtige Grundstoffe nur aus Indien beziehen kann. Danach mussten wir erkennen, dass es gar nicht erstrebenswert ist, Mikrochips fast nur von Taiwan zu bekommen. Ich könnte fast endlos weitermachen mit der Aufzählung...

Und daran ist jetzt allein Scholz schuld, weil der gerade Bundeskanzler ist. Sehr tolle Analyse!

Das Grundproblem ist nicht Scholz. Das Grundproblem ist der seit Jahrzehnten vergötterte Fetisch, dass der "freie Markt" ganz von selbst alle Probleme lösen wird. Genau das tut der so genannte "freie Markt" nämlich nicht. Die "Marktkräfte" haben das Problem überhaupt erst erzeugt! Sie sind nicht die Lösung, sondern sie sind das Problem. Es war nicht Scholz, der diesen Mist verursacht hat. Es war der Umstand, dass eine "freie Wirtschaft" ohne jegliche staatliche Steuerung tun und lassen konnte, was sie wollte oder gerade für "betriebswirtschaftlich sinnvoll" erachtet hat! Wohlgemerkt: BETRIEBSWIRTSCHAFTLICH sinnvoll! Ob solches Handeln auch VOLKSWIRTSCHAFTLICH sinnvoll ist, interessiert BETRIEBSWIRTE grundsätzlich einen Dreck!

Manchen Diskussionsteilnehmern mag es noch nicht aufgefallen sein, aber das Problem ist weltweit erkannt worden und wird bereits Schritt für Schritt gelöst. Alle Welt weiß mittlerweile, dass die Abhängigkeiten von internatinalen Lieferketten nicht schön ist, wenn diese Lieferketten an nur einem oder zwei Haken hängen. Deshalb werden z.B. in Deutschland demnächst große Fertigungsstätten für Mikrochips entstehen. China bemüht sich zunehmend, die wirtschaftliche Verflechtung mit "dem Westen" zu lösen. Und "der Westen" macht genau das gleiche.

Aber manchen Leuten reicht ja offensichtlich die Erklärung "Scholz ist an allem schuld", um im wohligen Gefühl des eigenen überlegenen Weltverständnisses abends einschlafen zu können.
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Re: China, ein Land mit dem Willen zur Supermacht?!

Beitrag von Vongole »

Kohlhaas hat geschrieben: Sa 29. Okt 2022, 14:29 Mannomann, das ist ja langsam nicht mehr erträglich!

Scholz führt die Bundesregierung seit gerade mal einem Jahr. Die deutsch-chinesischen Beziehungen sind in vielen Jahrzehnten bis zum heutigen Stand entwickelt worden. Und jetzt ist Scholz plötzlich ein "U-Boot Chinas", weil er das alles nicht spontan umkrempeln konnte? Populistischer geht es schon gar nicht mehr.
(..)
Würde sich Scholz bemühen, das umzukrempeln, käme diese Kritk überhaupt nicht auf! Fakt ist, dass Scholz sich offensichtlich darum bemüht, den chinesischen Einfluss auf Deutschland zu stärken, siehe Hamburger Hafen
oder jetzt der Verkauf der Chip-Fabrik Elmos, und jede Expertenwarnung dabei ignoriert.
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Re: China, ein Land mit dem Willen zur Supermacht?!

Beitrag von Tom Bombadil »

Vongole hat geschrieben: Sa 29. Okt 2022, 14:50 Fakt ist, dass Scholz sich offensichtlich darum bemüht, den chinesischen Einfluss auf Deutschland zu stärken, siehe Hamburger Hafen
oder jetzt der Verkauf der Chip-Fabrik Elmos, und jede Expertenwarnung dabei ignoriert.
So ist es!
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Re: China, ein Land mit dem Willen zur Supermacht?!

Beitrag von Kohlhaas »

Vongole hat geschrieben: Sa 29. Okt 2022, 14:50 Würde sich Scholz bemühen, das umzukrempeln, käme diese Kritk überhaupt nicht auf! Fakt ist, dass Scholz sich offensichtlich darum bemüht, den chinesischen Einfluss auf Deutschland zu stärken, siehe Hamburger Hafen
oder jetzt der Verkauf der Chip-Fabrik Elmos, und jede Expertenwarnung dabei ignoriert.
Und genau das stimmt nicht! Es ist eine Propaganda-Behauptung, dass Scholz die deutsch-chinesischen Beziehungen von heute auf morgen umkrempeln müsste oder auch nur umkrempeln könnte. Das ist so falsch, dass es mich schüttelt, auch nur darüber reden zu müssen!

Scholz hat das alles nicht verursacht. Es ist völlig absurd, die jetzige Lage ausgrechnet dem Herrn Scholz zur Last zu legen, nur weil der gerade Kanzler ist!

Dass jetzt, heute, über Elmos und den Hamburger Hafen (genauer: ein Terminal im Hamburger Hafen) diskutiert werden muss, ist die Schuld von Scholz??? Liegt das Problem nicht eher darin, dass solche Entwicklungen bislang überhaupt nicht öffentllich diskutiert worden sind? Das ist alles einfach passiert, ohne dass jemand darüber gesprochen hat.

Bitte nicht falsch verstehen! Ich bin auch der Meinung, dass chinesische Pfoten nicht im Hamburger Hafen rumfingern dürfen. Ich finde es nur unsäglich, wenn dafür jetzt Scholz ans Kreuz geschlagen werden soll. Die Grundlagen dafür, dass chinesische Pfoten im Hamburger Hafen rumfingern, sind viel früher und ganz woanders gelegt worden.

Auch hier wieder die Bitte: Nicht falsch verstehen! Ich bin ein "Sozi", aber gewiss kein Fan von Scholz. Der hat schon einige Fehler gemacht. Aber ich finde es langsam unerträglich, mit welcher Selbstgerechtigkeit Scholz dafür an den Pranger gestellt wird, dass er nicht innerhalb von 12 Monaten alle Fehler ausgemerzt hat, die vergangene Regierungen in den letzten 30 Jahren begangen haben.

Aber egal. Um zu China zurückzukommen: China bemüht sich auch darum, seine eigene Wirtschaft von der Weltwirtschaft abzukoppeln und in eine Art "Autarkie" zu kommen. Das ist gut so, denn auf diese Weise wird die Weltwirtschaft nich vom drohenden Platzen der chinesische Wirtschaftsblase im Immobilienbereicht betroffen sein. Und da geht es nicht um Kleinigkeiten! Fast ein Drittel der chinesischen Wirtschaftsleistung hängt mit dem Immobilienbereich zusammen.

Genauso sind Entwicklungen zu beobachten, dass sich die Weltwirtschaft von der Abhängigkeit von Zulieferungern aus China zu lösen versucht. Wir können hier wetten, wer schneller ist. Ich behaupte, dass "der Westen" gewinnen wird. Ich behaupte, dass der Westen sogar dann besser bestehen wird, wenn er verlieren sollte. Denn zum wiederholten Male:

Die größte Volkswirtschaft der Welt ist die EU. Die zweitgrößte Volkswirschaft der Welt sind die USA.

Aber das interessiert hier ja manche Leute nicht. Es gibt auch hier im Forum Protagonisten, die nicht müde werden, uns vorzulabern, dass China oder sogar ein Hungerleiderstaat wie Russland die ganze westliche Welt ins Wanken bringen kann.
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Re: China, ein Land mit dem Willen zur Supermacht?!

Beitrag von streicher »

Die VR hat in den Niederlanden Polizeistationen ohne offizieller Erlaubnis errichtet. Sie müssen geschlossen werden und es stellt sich die Frage, was dort geschah. Und - in welchen Ländern ähnliche Polizeistationen errichtet wurden.
https://www.spiegel.de/ausland/niederla ... b998409bd1
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Re: China, ein Land mit dem Willen zur Supermacht?!

Beitrag von firlefanz11 »

Was von den grossen Banken und Regierungen der Welt befürchtet wurde ist eingetreten. China hat einen noch nie dagewesenen Schritt in Richtung Kryptowährungen und Blockchain-Technologie gemacht und bringt einen offiziellen Coin heraus.
...
Der Verkauf der chinesischen Coin hat offiziell begonnen und derzeit können diese Coins nur von der YuanPay Group zu dem Preis gekauft werden, der auf ihrer offiziellen Website angegeben ist. Und noch eine gute Nachricht - Deutschland ist eines der ersten Länder, in denen der Verkauf heute begonnen hat.
https://fintechnews.live/de/yuan/?origi ... track.live

Ob DAS der Preis für den Hafen Deal war? :?
Der chinesische Finanzminister Liu Kang kündigte an, dass der Startpreis der Coin nur EUR 0,01 betragen wird!
Interessant...! Ich dachte Dem hätte Shang Tsung die Seele geraubt...! :s ;)

Auf diese Seite bin ich nur gestoßen weill ich n-tv.de falsch eigegeben hab. Richt mir sehr nach Abzocke...
edit: Es IST Abzocke!
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Re: China, ein Land mit dem Willen zur Supermacht?!

Beitrag von TheManFromDownUnder »

streicher hat geschrieben: Mi 2. Nov 2022, 08:33 Die VR hat in den Niederlanden Polizeistationen ohne offizieller Erlaubnis errichtet. Sie müssen geschlossen werden und es stellt sich die Frage, was dort geschah. Und - in welchen Ländern ähnliche Polizeistationen errichtet wurden.
https://www.spiegel.de/ausland/niederla ... b998409bd1
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Hoerte das dies in vielen Laendern passiert u.a auch in D und auch bei uns. Natuerlich muss man diese schliessen und die Betreiber des Landes verweisen. Was bilden sich die chinesischen Commies ein?
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Re: China, ein Land mit dem Willen zur Supermacht?!

Beitrag von streicher »

TheManFromDownUnder hat geschrieben: Sa 5. Nov 2022, 10:50 Hoerte das dies in vielen Laendern passiert u.a auch in D und auch bei uns. Natuerlich muss man diese schliessen und die Betreiber des Landes verweisen. Was bilden sich die chinesischen Commies ein?
Über 30 Länder in Europa sind betroffen, Deutschland wartet ab.
Die EU sollte geschlossen reagieren. Peking dementiert. Na dann, schließen.

https://www.derstandard.de/story/200014 ... pa-zurueck

Die VR setzt auf Dreistigkeit.
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Re: China, ein Land mit dem Willen zur Supermacht?!

Beitrag von Phileas »

Kohlhaas hat geschrieben: Sa 29. Okt 2022, 14:29 Das Grundproblem ist nicht Scholz. Das Grundproblem ist der seit Jahrzehnten vergötterte Fetisch, dass der "freie Markt" ganz von selbst alle Probleme lösen wird. Genau das tut der so genannte "freie Markt" nämlich nicht. Die "Marktkräfte" haben das Problem überhaupt erst erzeugt! Sie sind nicht die Lösung, sondern sie sind das Problem. Es war nicht Scholz, der diesen Mist verursacht hat. Es war der Umstand, dass eine "freie Wirtschaft" ohne jegliche staatliche Steuerung tun und lassen konnte, was sie wollte oder gerade für "betriebswirtschaftlich sinnvoll" erachtet hat! Wohlgemerkt: BETRIEBSWIRTSCHAFTLICH sinnvoll! Ob solches Handeln auch VOLKSWIRTSCHAFTLICH sinnvoll ist, interessiert BETRIEBSWIRTE grundsätzlich einen Dreck!
Ist es nicht eher so, dass vor allem die Aufnahme Chinas in die WTO ein ganz relevanter Faktor war? Das geschah 2001 und war wohl noch von der blumigen Wohlfühl-Welt der 90er-Jahre geprägt. Man glaubte, dass sich nach dem Fall der Sowjetunion Marktwirtschaft und Demokratie immer mehr durchsetzen würden. China war ja auch schon seit Deng im Begriff, marktwirtschaftliche Reformen durchzuführen und hatte sich schon in den 50ern mit den Sowjets überworfen. Man konnte sich einfach nicht so wirklich vorstellen, dass China so brutal und gnadenlos die WTO-Mitgliedschaft ausnutzen würde. Man wettete darauf, dass das westliche System auch China irgendwann so anziehen würde wie ein weibliches Studenten-Model auf Tinder Nachrichten bekommt. Und sobald der riesige chinesische Markt geöffnet war, war man in der Falle, weil westliche Firmen oft plötzlich soviel mehr Umsatz durch China erzielten. Die Wichtigkeit Chinas für den Westen wuchs ebenfalls. Schlussendlich hatte China Handelsüberschüsse und Währungsreserven angehäuft und jetzt ist man in der Falle.

https://itif.org/publications/2021/07/2 ... s-and-its/
KEY TAKEAWAYS

China’s state-led economic model, driven heavily by innovation-mercantilist practices, stands at odds with the foundational WTO principles of pursuing market-oriented policies while providing non-discrimination, national treatment, and reciprocity.

China has failed to meet numerous WTO commitments on issues such as industrial subsidization, protection of foreign intellectual property, forcing joint ventures and technology transfer, and providing market access to services industries.

China’s behavior toward the WTO and its trading partners is that of a nation that knew what it had to promise to enter the organization, but its subsequent actions have demonstrated it never intended to keep those promises.

Decades of gaming the global trading system and failing to meet WTO commitments have enabled China to accumulate tremendous trade surpluses and foreign currency reserves, which it uses to pursue domestic and foreign policy objectives.

It is time for like-minded nations to join together to forcefully insist that China come into full and immediate compliance with all its WTO commitments and more broadly to contest China’s innovation-mercantilist strategies.
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Re: China, ein Land mit dem Willen zur Supermacht?!

Beitrag von Kohlhaas »

Phileas hat geschrieben: Sa 5. Nov 2022, 20:33 Ist es nicht eher so, dass vor allem die Aufnahme Chinas in die WTO ein ganz relevanter Faktor war? Das geschah 2001 und war wohl noch von der blumigen Wohlfühl-Welt der 90er-Jahre geprägt. Man glaubte, dass sich nach dem Fall der Sowjetunion Marktwirtschaft und Demokratie immer mehr durchsetzen würden.
Ich habe im Grundsatz gar nichts dagegen, dass internationaler Handel getrieben wird. Es war richtig, China in die WTO aufzunehmen. Es war auch richtig, enge Wirtschaftsbeziehungen aufzubauen. Beide Seiten haben stark davon profitiert. Es ist nur so, dass das irgendwann umgeschlagen ist und eine starke einseitige Abhängigkeit entstanden ist. Das passierte, weil es für die Wirtschaftsunternehmen so preisgünstig war, China als "Billig-Werkbank" zu nutzen. Und jetzt kann China inzwischen sogar wichtige Infrastruktur in aller Welt "aufkaufen" und auf die Weise neue und noch stärkere Abhängigkeiten schaffen.

Da muss der Staat eingreifen. Er muss zunächst verhindern, dass China in unsere kritische Infrastruktur investieren kann. Und er muss außerdem dafür sorgen, dass die Handelsbeziehungen wieder entflochten und diversifiziert werden. Das macht die Wirtschaft nicht von sich aus, weil es einfach zu lukrativ ist, weiter wie bisher mit China Handel zu treiben. Ich kritisiere nicht die Marktwirtschaft. Ich kritisiere, dass die Marktkräfte lange ohne Versuch staatlicher Steuerung wild agieren konnten. Im Umgang mit Partnern wie den USA oder Kanada war das relativ unschädlich, weil die sich an internationale Regeln halten. Player wie China oder auch Russland sind da anders gestrickt.
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Re: China, ein Land mit dem Willen zur Supermacht?!

Beitrag von TheManFromDownUnder »

streicher hat geschrieben: Sa 5. Nov 2022, 15:00 Über 30 Länder in Europa sind betroffen, Deutschland wartet ab.
Die EU sollte geschlossen reagieren. Peking dementiert. Na dann, schließen.

https://www.derstandard.de/story/200014 ... pa-zurueck

Die VR setzt auf Dreistigkeit.
Auch bei uns ist das so.

Die PRC versucht schon lange auf australische Staatsbuerger, chinesischer Herkunft, Einfluzz zu nehmen und oft mit Erpressung wenn diese Menschen noch Verwandte in der PRC habe. Man droht dann halt mit Represalien gegen diese Verwandten.

Genauso mit chinesischen Studenten, die werden von "Minders" an den Unis in Schach gehalten. Das sind Parteikader die sich als Studenten tarnen.
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Re: China, ein Land mit dem Willen zur Supermacht?!

Beitrag von firlefanz11 »

streicher hat geschrieben: Sa 5. Nov 2022, 15:00 Die VR setzt auf Dreistigkeit.
Natürlich! Es ist immer besser im NAchhinein um Entschuldigung zu bitten als vorher um Erlaubnis zu fragen...
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Re: China, ein Land mit dem Willen zur Supermacht?!

Beitrag von apartofme »

Kohlhaas hat geschrieben: Sa 29. Okt 2022, 17:36 Aber das interessiert hier ja manche Leute nicht. Es gibt auch hier im Forum Protagonisten, die nicht müde werden, uns vorzulabern, dass China oder sogar ein Hungerleiderstaat wie Russland die ganze westliche Welt ins Wanken bringen kann.
Das ist im Falle Chinas leider nicht völlig falsch. Eine völlige Abkapselung von China würde insbesondere Europa ins Wanken bringen, wenn auch sicherlich nicht brechen. China mag hier sogar zumindest in den ersten Jahren im Vorteil sein. Hintergrund ist der, dass China einfach praktisch sehr viel mehr Waren produziert, auf die unsere Wirtschaft letztendlich angewiesen ist. Eine rein monetäre Betrachtung hilft da leider nicht weiter, sondern man muss sich die ganz konkreten Produktionsketten anschauen.

Nichtsdestoweniger sollte sich die gesamte Europäische Union besser heute als morgen auf das Szenario einstellen, jegliche Handelsbeziehungen zu China abbrechen zu müssen.

Wenn es zu einer direkten Konfrontation zwischen China und den USA kommt, sollten wir schon vorher deutlich gemacht haben, auf welcher Seite wir stehen. Das wird diese Konfrontation auch letztendlich unwahrscheinlicher machen.
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Re: China, ein Land mit dem Willen zur Supermacht?!

Beitrag von Kohlhaas »

apartofme hat geschrieben: Mi 9. Nov 2022, 10:42 Das ist im Falle Chinas leider nicht völlig falsch. Eine völlige Abkapselung von China würde insbesondere Europa ins Wanken bringen, wenn auch sicherlich nicht brechen. China mag hier sogar zumindest in den ersten Jahren im Vorteil sein. Hintergrund ist der, dass China einfach praktisch sehr viel mehr Waren produziert, auf die unsere Wirtschaft letztendlich angewiesen ist. Eine rein monetäre Betrachtung hilft da leider nicht weiter, sondern man muss sich die ganz konkreten Produktionsketten anschauen.

Nichtsdestoweniger sollte sich die gesamte Europäische Union besser heute als morgen auf das Szenario einstellen, jegliche Handelsbeziehungen zu China abbrechen zu müssen.

Wenn es zu einer direkten Konfrontation zwischen China und den USA kommt, sollten wir schon vorher deutlich gemacht haben, auf welcher Seite wir stehen. Das wird diese Konfrontation auch letztendlich unwahrscheinlicher machen.
Da stimme ich Dir völlig zu. Ich bin der Letzte, der einen Abbruch der Handelsbeziehungen zu China befürworten würde. Diese Handelsbeziehungen haben sowohl uns als auch den Chinesen sehr große Vorteile gebracht. Das Problem liegt ja nicht darin, dass es diese Handelsbeziehungen gab und gibt. Es liegt darin, dass die Beziehungen so gestaltet worden sind, dass wir bestimmte Güter eben nur noch von China beziehen können. Oder andere Waren nur noch von Russland. Oder von Indien. Schädlich ist nicht der Handel mit China. Schädlich ist es nur, wenn es für dringend benötigte Güter nur einen Anbieter gibt. Aber das Problem ist erkannt worden und wird zunehmend gelöst. Ein Beispiel dafür ist, dass die Chip-Fabrik in Dortmund nicht an die Chinesen verkauft wird. Ein weiteres Beispiel ist, dass in absehbarer Zeit eine neue große Chip-Fabrik in Ostdeutschland entsteht. Das dauert nur alles. Es geht nicht von heute auf morgen.

Trotzdem sehe ich nicht das Risiko, dass China die westliche Welt erpressen oder gar "abwürgen" kann. Die Chinesen sind von uns in noch höherem Maße abhängig als wir von ihnen. Sollte es zu dem von Dir genannten Szenario kommen, dass jegliche Handelsbeziehungen abgebrochen werden, ist China sofort am Ende. Das würde zum totalen Zusammenbruch der gesamten chinesischen Wirtschaft führen. Das hat auch Xi Jinping erkannt. Deshalb bemüht er sich ja so sehr, China von den internationalen Märkten zu trennen. Das wird ihm aber nicht gelingen. China kann nicht zur "Supermacht" werden, indem es sich zu einer riesenhaften Version von Nordkorea macht. Das geht nur, wenn China weiterhin offen bleibt für Kontakte zu den eigentlichen Wirtschafts-Weltmächten. Und das sind nunmal die EU und die USA mitsamt ihren Verbündeten.
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