Russlands Außenpolitk und ihre Folgen

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TheManFromDownUnder
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Re: Russlands Außenpolitk und ihre Folgen

Beitrag von TheManFromDownUnder »

Putin muss geglaubt haben, er könne mit dem Westen alles anstellen

Ein sehr aufschlussreicher Artikel im Spiegel, wie Putler die westliche Politik beienflusst.
Vor den Augen der Welt hat Russland über die Jahre Demokratien unterwandert. Spätestens jetzt kann Europa nicht länger wegsehen: Der Westen sollte sich endlich von diesem gewaltigen Einfluss befreien.
Eine Liste von Who is Who in Putler's Taschen.

https://www.spiegel.de/wissenschaft/put ... 4294c7f289

Und die richtige Schlusfolgerung:
Es gilt, die westlichen Handlanger dieses menschenverachtenden Regimes, das illegale Angriffskriege führt, das morden, foltern und vergewaltigen lässt, endlich zu ächten und sich vom Einfluss des Kremls zu befreien. Und zwar gründlich.
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Platon
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Re: Russlands Außenpolitk und ihre Folgen

Beitrag von Platon »

Misterfritz hat geschrieben: Mo 25. Apr 2022, 21:58 Als wenn westliche Spione nix besseres zu tun hätten, als bekloppte russische "Journalisten" umzubringen.
Ist letztlich eine klassische Strategie, dass man Angst vor innerer Instabilität schürt, was dann die Zustimmung für die harte autoritäre Regierung stärkt. Es würde mich auch nicht wundern, wenn es plötzlich Anschläge auf zivile Ziele in Russland gibt, die dann ukrainischen Saboteuren in die Schuhe geschoben werden. Als es um Tschetschenien ging sind ja auch plötzlich Hochhäuser in die Luft gesprengt worden, was die Zustimmungsrate für den Krieg gesteigert hat.
Dieser Beitrag ist sehr gut.
Corella
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Re: Russlands Außenpolitk und ihre Folgen

Beitrag von Corella »

TheManFromDownUnder hat geschrieben: Di 26. Apr 2022, 01:38 Putin muss geglaubt haben, er könne mit dem Westen alles anstellen

Ein sehr aufschlussreicher Artikel im Spiegel, wie Putler die westliche Politik beienflusst.



Eine Liste von Who is Who in Putler's Taschen.

https://www.spiegel.de/wissenschaft/put ... 4294c7f289

Und die richtige Schlusfolgerung:
Hoffentlich klappt die Diskreditierung der Geldnehmer Putins! Mit ölgeldbezahlter Klimagutachter klemmt es da zum Beispiel. Und noch sind die Trollfabriken wohl munter, die nächsten westlichen Wahlen ziemlich spannend.
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Eiskalt
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Re: Russlands Außenpolitk und ihre Folgen

Beitrag von Eiskalt »

Misterfritz hat geschrieben: Mo 25. Apr 2022, 21:58 Als wenn westliche Spione nix besseres zu tun hätten, als bekloppte russische "Journalisten" umzubringen.
Ja. Ich könnte mir auch bessere Ziele in Russland vorstellen. Gartenzwerge an langen Tischen.
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Re: Russlands Außenpolitk und ihre Folgen

Beitrag von streicher »

In der Schweiz wird eine engere Anbindung an die EU und an die NATO diskutiert.
Ende der Neutralität?
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Cobra9
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Re: Russlands Außenpolitk und ihre Folgen

Beitrag von Cobra9 »

streicher hat geschrieben: Di 26. Apr 2022, 08:58 In der Schweiz wird eine engere Anbindung an die EU und an die NATO diskutiert.
Ende der Neutralität?
Das würde aber auch bedeuten die Schweiz muss viel verändern
Andrij Melnyk nennt Rolf Mützenich den „widerlichsten deutschen Politiker“..wo Er Recht hat...

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Misterfritz
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Re: Russlands Außenpolitk und ihre Folgen

Beitrag von Misterfritz »

Cobra9 hat geschrieben: Di 26. Apr 2022, 09:16 Das würde aber auch bedeuten die Schweiz muss viel verändern
Ja, z.B. Munition für den Marder auch in die Ukraine liefern. Ob sie dazu aber aktuell bereit sein wird, ist nicht sicher.
Das Salz in der Suppe des Lebens ist nicht Selbstdisziplin, sondern kontrollierte Unvernunft ;)
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Re: Russlands Außenpolitk und ihre Folgen

Beitrag von streicher »

Cobra9 hat geschrieben: Di 26. Apr 2022, 09:16 Das würde aber auch bedeuten die Schweiz muss viel verändern
Ja, es ist eine Grundsatzentscheidung.
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Russlands Außenpolitik und ihre Folgen

Beitrag von Ella2000 »

Ein wirklich spannender Beitrag zum Thema russische Oligarchen und die Sanktionen des Westens:
Erasmus

Re: Russlands Außenpolitik und ihre Folgen

Beitrag von Erasmus »

TheManFromDownUnder hat geschrieben: Mi 27. Apr 2022, 01:06 Das ist eben der Trugschluss bezueglich Auswirkungen und Abhaengigkeiten.

Der durch die ukraine Krise gestiegenen Oelpreise treffen uns sehr. Es ist ja nicht nur Diesel und Benzin, sondern auch Duengemittel. Auch bei uns steigen die Preise und unsere Zentralbank wird heute mit Sicherheit den Leitzinssatz anheben. Was in Europa passiert hat immer direkte Auswirkungen auf Australien und zusaetzlich muessen wir uns mit einer zunehmend aggresiven und expansionistischen PRC auseinandersetzen.

Die aber nicht direkt vor eurer Haustür steht wie Putin. Zwischen Peking und Sidney liegen 9.000 k, zwischen Moskau und München 2.000 km. Ihr habt ein Drittel unserer Einwohner und 20x so viel Landmasse. Und was immer China nun tut, sie werden keine Raketen auf euch abfeuern und keine Landungsboote mit Panzern schicken. Bei uns in der Ölsardinendose sieht das anders aus. Bei euch wird einiges teurer, aber hier ist ein ganzer Industriestandort gefährdet, wenn wir selbst den Gashahn zudrehen. Die Situation ist im Vergleich zu euch ziemlich unkomfortabel. Putin hat den mühsam und unter wahnwitzigen Opfern erreichten Frieden in Europa mit einem Handstreich wieder zerstört.
TheManFromDownUnder hat geschrieben: Mi 27. Apr 2022, 01:06
Gut wir haengen nicht am russischen Gashahn und Oelzapfsauele. Aber das ihr davon abhaengig seid, ist allein die Schuld eurer Regierung past and present.
Das ist so. Aber 90 % der Wähler haben das Geschäftsmodell mit Russland über 2 Jahrzehnte mit ihrer Wahl unterstützt. Und im Osten der Republik trauert die Mehrheit wahrscheinlich diesem Geschäftsmodell nach. Das wird dort vermutlich die Basis der AfD weiter verbreitern, vor allem, wenn die Sanktionen hier noch stärker durchschlagen.
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TheManFromDownUnder
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Re: Russlands Außenpolitik und ihre Folgen

Beitrag von TheManFromDownUnder »

Erasmus hat geschrieben: Mi 27. Apr 2022, 08:58 Die aber nicht direkt vor eurer Haustür steht wie Putin. Zwischen Peking und Sidney liegen 9.000 k, zwischen Moskau und München 2.000 km. Ihr habt ein Drittel unserer Einwohner und 20x so viel Landmasse. Und was immer China nun tut, sie werden keine Raketen auf euch abfeuern und keine Landungsboote mit Panzern schicken. Bei uns in der Ölsardinendose sieht das anders aus. Bei euch wird einiges teurer, aber hier ist ein ganzer Industriestandort gefährdet, wenn wir selbst den Gashahn zudrehen. Die Situation ist im Vergleich zu euch ziemlich unkomfortabel. Putin hat den mühsam und unter wahnwitzigen Opfern erreichten Frieden in Europa mit einem Handstreich wieder zerstört.



Das ist so. Aber 90 % der Wähler haben das Geschäftsmodell mit Russland über 2 Jahrzehnte mit ihrer Wahl unterstützt. Und im Osten der Republik trauert die Mehrheit wahrscheinlich diesem Geschäftsmodell nach. Das wird dort vermutlich die Basis der AfD weiter verbreitern, vor allem, wenn die Sanktionen hier noch stärker durchschlagen.
Lieber Erasmus, ein weiterer Trugschluss den ich korriegire.

Zwichen Peking und unserer noerdlichen Grenze Darwin sind es 5000 km, aber zwichen Honnkong und Australien wesentlich weniger und dazwichen sind viele South East Asian Staaten wo Peking staendig versucht Einfluss zu gewinnen. Dann ist der Sue Pazifik. Peking ist es gelungen den Haueptling der Solomon Island zu kaufen. In diesem Abkommen besteht die Gefahr das Peking eine Navy Basis cirka 2000 km vor unserer Haustuer baut. Nicht akzeptabel. .

Nein Panzer kann Peking nicht schicken aber jede Menge long range missiles atomar bestueckt, seine Navy und seine Luftwaffe. Wir sind nur 25 Millionen! Wir sind fuer unsere Sicherheit von der USA und Europa abhaengig aber vor allem muessen wir selbst alles tun um den chinesischen Agressor fernzuhalten und das tun wir durch unsere Abkommen mit Japan, Indien, USA - Quad ! Unseren Verteidigungsabkommen mit Indoenesien, Thailand und Malaysia und last not least unseren Cousins in New Zealand.

Das eure Waehler das Geschaeftsmodell mit Russland unterstuetzt haben zeugt davon wie geschickt Putler sich als lieben demokratischen Onkel bei euch verkauft hat. Was eure Buerger aus der ehemaligen DDR betrifft kann ich nicht viel dazu beitragen bis auf das die , die dieses Unrechtreegime erlebten langsam ziemlich alt sind und unter einer distorted memorary an die Vergangenheit leiden.

Aber was solls wenn ein Ex Kanzler alle benefits geniesst und Aufsichtsrat in Putin's Gazprom ist, das vollkommen in Ordnung finder und keine Scham hat. Und das die eigene Partei, die jetzt den Kanzler stellt, es nicht fertigringt diesen Typen aus der Partei zu schmeissen und ihm alle Benefits als Ex kanzler zu entsziehen.
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Meruem
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Re: Russlands Außenpolitik und ihre Folgen

Beitrag von Meruem »

TheManFromDownUnder hat geschrieben: Mi 27. Apr 2022, 11:23

Das eure Waehler das Geschaeftsmodell mit Russland unterstuetzt haben zeugt davon wie geschickt Putler sich als lieben demokratischen Onkel bei euch verkauft hat. Was eure Buerger aus der ehemaligen DDR betrifft kann ich nicht viel dazu beitragen bis auf das die , die dieses Unrechtreegime erlebten langsam ziemlich alt sind und unter einer distorted memorary an die Vergangenheit leiden.

Aber was solls wenn ein Ex Kanzler alle benefits geniesst und Aufsichtsrat in Putin's Gazprom ist, das vollkommen in Ordnung finder und keine Scham hat. Und das die eigene Partei, die jetzt den Kanzler stellt, es nicht fertigringt diesen Typen aus der Partei zu schmeissen und ihm alle Benefits als Ex kanzler zu entsziehen.

Weil all die Jahre die politische Klasse hierzulande ( mit Absteichen vielleicht noch die Grünen) größtenteils die Augen vor der Wirklichkeit verschlossen hat was Putin Russland betrifft, ich sage nur Wandel durch Handel der ganze Quatsch. Ich hatte es schon gesagt jeder der es sehen wollte und genau hinsah der hätte spätestens seit 2008 ( Tschetschenien, Georgien Einmarsch) die Zeichen richtig deuten können, nein im Grunde müssen. Man wollte nur nicht das billige russische Öl und Gas waren für den Exportweltmeister zu verlockend und solche,Denke nutzt Putin gnadenlos aus. Dem deutschen Bürger war es,auch recht dem Juckt es im Zweifel auch nicht wenn sein schmuckes Auto mit besten Grüßen von "Musterdemokratien" aus Russland oder Saudi Arabien fährt, wie schon sagte erst kommt das Fressen ( Geld) und dann irgendwann die Moral. ;)
Erasmus

Re: Russlands Außenpolitik und ihre Folgen

Beitrag von Erasmus »

TheManFromDownUnder hat geschrieben: Mi 27. Apr 2022, 11:23 Lieber Erasmus, ein weiterer Trugschluss den ich korriegire.

Zwichen Peking und unserer noerdlichen Grenze Darwin sind es 5000 km, aber zwichen Honnkong und Australien wesentlich weniger und dazwichen sind viele South East Asian Staaten wo Peking staendig versucht Einfluss zu gewinnen. Dann ist der Sue Pazifik. Peking ist es gelungen den Haueptling der Solomon Island zu kaufen. In diesem Abkommen besteht die Gefahr das Peking eine Navy Basis cirka 2000 km vor unserer Haustuer baut. Nicht akzeptabel. .

Dann schaust du mal auf die Entfernung Kaliningrad-Berlin und auf die Entfernungen zwischen der russischen Grenze und der deutschen Grenze - von den anderen Staaten ganz zu schweigen. Und der Unterschied ist, dass China trotzdem noch rational "spielt". Russland nicht mehr.

Im Übrigen kann man ganz gut beobachten, dass die Europäer in Bezug auf China im Prinzip trotz allem wieder die gleichen Fehler machen wie gegenüber Russland. Symbolisch sehr schön abzulesen daran, dass Tibet und der Dalai Lama seit einigen Jahren aufgehört haben zu existieren. :|
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Re: Russlands Außenpolitik und ihre Folgen

Beitrag von TheManFromDownUnder »

Erasmus hat geschrieben: Mi 27. Apr 2022, 11:58 Dann schaust du mal auf die Entfernung Kaliningrad-Berlin und auf die Entfernungen zwischen der russischen Grenze und der deutschen Grenze - von den anderen Staaten ganz zu schweigen. Und der Unterschied ist, dass China trotzdem noch rational "spielt". Russland nicht mehr.

Im Übrigen kann man ganz gut beobachten, dass die Europäer in Bezug auf China im Prinzip trotz allem wieder die gleichen Fehler machen wie gegenüber Russland. Symbolisch sehr schön abzulesen daran, dass Tibet und der Dalai Lama seit einigen Jahren aufgehört haben zu existieren. :|
Wie lange die PRC noch rational spielen wird ist offen fuer Diskussion. Eine totale Niederlage Russlands wuerde helfen Peking's Ambitionen zu daempfen.

Ansonsten sind fuer uns Entfernungen eine andere Dimension als bei euch. 2000 km sind bei uns "Next Door"
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Re: Russlands Außenpolitk und ihre Folgen

Beitrag von streicher »

Deutschland stützt nun ein EU-Ölembargo.
https://www.tagesschau.de/wirtschaft/we ... l-101.html
Was ein mögliches Ölembargo gegen Russland betrifft, hat sich Deutschland vom Bremser zum Antreiber entwickelt. "Wir werben auch innerhalb der EU dafür, jetzt im sechsten Sanktionspaket der EU den Ölausstieg als Europa gemeinsam zu gehen", bestätigte Außenministerin Annalena Baerbock in der ARD-Sendung Anne Will.
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Re: Russlands Außenpolitk und ihre Folgen

Beitrag von streicher »

Ein russischer Aufklärer ist in den deutschen Luftraum eingedrungen.
https://www.n-tv.de/politik/Russischer- ... 04561.html
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Re: Russlands Außenpolitk und ihre Folgen

Beitrag von Kohlhaas »

streicher hat geschrieben: Di 3. Mai 2022, 09:05 Ein russischer Aufklärer ist in den deutschen Luftraum eingedrungen.
https://www.n-tv.de/politik/Russischer- ... 04561.html
Das passiert seit vielen Jahren alle Nasen lang. Russland provoziert im Ostseeraum schon lange ununterbrochen. Das reicht von Luftraumverletzungen bis hin zu gefährlichen Annäherungen an Nato-Kampfflugzeuge oder Schiffe. Auch russische Schiffe und U-Boote dringen gern mal in Nato-Seegebiet ein.

Warum die Russen das machen? Keine Ahnung. Vielleicht braucht Putin solche Aktionen, um sein Machtgefühl zu pflegen. Unter dem Eindruck des Kriegs in der Ukraine gewinnen solche Provokationen natürlich eine neue Qualität. Das wird für Finnland und Schweden ein weiteres Argument für den Nato-Beitritt sein. Danach hat Russland dann so gut wie gar keinen freien Zugang mehr zur Ostsee.
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Re: Russlands Außenpolitk und ihre Folgen

Beitrag von Tom Bombadil »

Kohlhaas hat geschrieben: Di 3. Mai 2022, 16:02Warum die Russen das machen?
Um die Abfangprozeduren zu testen und zu studieren, um Schwächen zu finden.
The tree of liberty must be refreshed from time to time with the blood of patriots and tyrants. It is its natural manure.
Thomas Jefferson
---
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Kohlhaas
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Re: Russlands Außenpolitk und ihre Folgen

Beitrag von Kohlhaas »

Tom Bombadil hat geschrieben: Di 3. Mai 2022, 16:37 Um die Abfangprozeduren zu testen und zu studieren, um Schwächen zu finden.
Genau das meine ich mit "andere Qualität". Solange das nur als Provokation und Stänkerei betrachtet werden konnte, war das alles noch hinnehmbar. Wenn man nun davon ausgehen muss, dass es sich um Vorbereitungen für einen beabsichtigten Angriff handelt, ist das eine andere Situation.

Andererseits: Die Russen können aus solchen Aktionen eigentlich nichts lernen. Die Gegenmaßnahmen sind immer gleich und belegen immer wieder, dass die Nato zu wirkungsvollen Gegenmaßnahmen fähig ist. Im Grunde steigern diese russischen Provokationen sogar die Wachsamkeit der Nato. Einen tieferen Sinn kann ich darin nicht erkennen.
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Re: Russlands Außenpolitk und ihre Folgen

Beitrag von Vongole »

Deutliche Warnung an den Kreml:
Nato will increase its presence around Sweden’s borders and in the Baltic sea while it applies to join the alliance, Nato secretary general, Jens Stoltenberg, said.
There is a “strong obligation” for Nato to guarantee Sweden’s security while a potential application to join the alliance is processed, Stoltenberg told Swedish public broadcast SVT, adding:
"I am convinced that we will find solutions for the security needs Sweden will have in a transitional period."
https://www.theguardian.com/world/live/ ... op-of-blog 16.18
Am Yisrael Chai

"It's God's job to judge the terrorists, it's our duty to arrange that meeting." (IDF)
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TheManFromDownUnder
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Re: Russlands Außenpolitk und ihre Folgen

Beitrag von TheManFromDownUnder »

Und Putin spielt wieder atomaren Krieg und zwar an der Grenze zu Nato Staaten.

Russia ‘practising with nuclear weapons’ in chilling war games

During Wednesday’s war games in the enclave wedged between EU member states Poland and Lithuania, Russia practised simulated “electronic launches” of nuclear-capable Iskander mobile ballistic missile systems, the defence ministry said in a statement.


https://www.news.com.au/world/europe/ru ... a4d32bc8ba

Wer mit Feuer spielt kann sich leicht die Haende verbrennen.
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relativ
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Re: Russlands Außenpolitik und ihre Folgen

Beitrag von relativ »

TheManFromDownUnder hat geschrieben: Mi 27. Apr 2022, 11:23 ...
Aber was solls wenn ein Ex Kanzler alle benefits geniesst und Aufsichtsrat in Putin's Gazprom ist, das vollkommen in Ordnung finder und keine Scham hat. Und das die eigene Partei, die jetzt den Kanzler stellt, es nicht fertigringt diesen Typen aus der Partei zu schmeissen und ihm alle Benefits als Ex kanzler zu entsziehen.
Das mag am alles komisch finden, aber Tatsache ist, wie Australien ist Deutschland ein Rechtsstaat. Du kannst einen unangenehmen Bürger nicht einfach seine Rechte nehmen und ja Schröder ist noch Bürger von Deutschland , dazu noch Ex Kanzler.
Fakt ist: Als Altkanzler hat der frühere SPD-Chef, wie auch frühere Bundespräsidenten, einen Anspruch auf ein Büro ect.pp.
Das gilt btw. für alle Ex-Kanzler und Bundespräsidenten.
Der Bundesstag könnte dies ändern, aber dies beträfe dann wohl auch alle ehemaligen und zukünftigen Ex Kanzler und Präsidenten.
Lindner sagte nicht von ungefähr dieses.
Lindner forderte auch, die Versorgung früherer Kanzler und Bundespräsidenten etwa mit Büros und Mitarbeitern generell neu zu regeln. „Also es wäre ratsam, die Ausstattung ehemaliger Inhaber von Spitzenämtern zu vereinheitlichen und mit der Zeit zu reduzieren. In diesem Zusammenhang müsste man auch über eine Art Ehrenkodex sprechen, was das Verhalten betrifft.“
Das Banale braucht man nicht zu schälen.
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Re: Russlands Außenpolitik und ihre Folgen

Beitrag von Corella »

relativ hat geschrieben: Fr 6. Mai 2022, 09:06 ...Ex Kanzler...
Ach, apropo, wie war das doch gleich mit dem "Respekt vor dem gewählten Amt" @Bobo (wegduck, bin schon ruhig)
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Re: Russlands Außenpolitik und ihre Folgen

Beitrag von Corella »

Die gestrige Ansprache des Kanzlers mit für seine Verhältnisse recht konkreten Stellungnahmen, der Ansage, dass militärische Unterstützung passiere und fort geführt würde, prallen auf Talk-show-Melnyk, der die Unterstützung minimal findet.
Wir durften von @Cobra9 und anderen hier etwas lernen über die vielen Teufel im Detail, von Ausildungsgrundlagen, Verbünden, Mangelverwaltung bis hin, dass in diesem Fall nicht alles öffentlich sein muss.
Mein Problem heute Morgen ist, dass ich dem Kanzler ein Flunkern zutraue und er vielleicht kaum anders kann, weil seine Partei schon lange zerrissen ist und Führungsriege und Basis schon lange sehr kluften.
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Re: Russlands Außenpolitk und ihre Folgen

Beitrag von firlefanz11 »

Gestern abend saß hier an einer Stelle eine Horde stockbesoffener Russen u. hat in 120dB Lautstärke ihre Nationalhymne auf Dauerloop gehört und rumgegröhlt... :mad2:
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Re: Russlands Außenpolitik und ihre Folgen

Beitrag von firlefanz11 »

Corella hat geschrieben: Mo 9. Mai 2022, 07:09 Die gestrige Ansprache des Kanzlers mit für seine Verhältnisse recht konkreten Stellungnahmen, der Ansage, dass militärische Unterstützung passiere und fort geführt würde, prallen auf Talk-show-Melnyk, der die Unterstützung minimal findet.
Dieser Melnyk fängt langsm echt an mir auf den Sack zu gehen...
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Re: Russlands Außenpolitik und ihre Folgen

Beitrag von Gutmensch1 »

firlefanz11 hat geschrieben: Di 10. Mai 2022, 11:02 Dieser Melnyk fängt langsm echt an mir auf den Sack zu gehen...
Er hat aber absolut Recht.
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Re: Russlands Außenpolitik und ihre Folgen

Beitrag von Corella »

Gutmensch1 hat geschrieben: Di 10. Mai 2022, 11:09 Er hat aber absolut Recht.
Heute gab's n Spiegelartikel, wonach in Berlin die Polizei die Fahnenproblematik vorabgesprochen habe und Melnyk anschließend falsch gespielt. Habe ich dann auch mal zur Kenntnis genommen.
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Re: Russlands Außenpolitk und ihre Folgen

Beitrag von Atue001 »

Melnyk sollte ersetzt werden. Das würde zur Entspannung zwischen Deutschland und der Ukraine beitragen.
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Re: Russlands Außenpolitk und ihre Folgen

Beitrag von TheManFromDownUnder »

Atue001 hat geschrieben: Do 12. Mai 2022, 00:33 Melnyk sollte ersetzt werden. Das würde zur Entspannung zwischen Deutschland und der Ukraine beitragen.
Richtig mit einem Botschafter der nett ist und seine Dankbarkeit immer wieder betont. ;)
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Re: Russlands Außenpolitk und ihre Folgen

Beitrag von Panarin »

TheManFromDownUnder hat geschrieben: Do 12. Mai 2022, 01:59 Richtig mit einem Botschafter der nett ist und seine Dankbarkeit immer wieder betont. ;)
Man muss ja nicht von einem extrem ins andere fallen.
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relativ
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Re: Russlands Außenpolitk und ihre Folgen

Beitrag von relativ »

Panarin hat geschrieben: Do 12. Mai 2022, 07:42 Man muss ja nicht von einem extrem ins andere fallen.
Das scheint aber das Hobby nicht weniger hier zu sein.
Das Banale braucht man nicht zu schälen.
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H2O
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Re: Russlands Außenpolitk und ihre Folgen

Beitrag von H2O »

TheManFromDownUnder hat geschrieben: Do 12. Mai 2022, 01:59 Richtig mit einem Botschafter der nett ist und seine Dankbarkeit immer wieder betont. ;)
Irgendwann ist es aber auch genug! Ein Botschafter soll gern die Anliegen seiner Regierung erklären, darf auch Enttäuschungen zum Ausdruck bringen... warum nicht. Wenn er es mit Letzterem übertreibt, dann versinkt seine Schlagzeile für Dauererregte im alltäglichen Komposthaufen.

Ich finde unsere Regierungspolitik des betont vorsichtigen Umgangs mit Fragen von Krieg und Frieden in Mitteleuropa sehr vernünftig. Je weiter weg vom Brennpunkt des Geschehens, desto waghalsiger die Reden.

Wenn man einen Krieg und seine Folgen danach überlebt hat, dann ist jede Lust auf Wiederholung geschwunden.
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Re: Russlands Außenpolitk und ihre Folgen

Beitrag von streicher »

Finnlands Regierung ist für den Beitritt in die NATO. Jetzt könnte es schnell gehen. Der Kreml wird wüten.
https://www.n-tv.de/politik/Finnlands-R ... 26154.html
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Re: Russlands Außenpolitik und ihre Folgen

Beitrag von Tiefsinniger »

Erasmus hat geschrieben: Mi 27. Apr 2022, 11:58 Dann schaust du mal auf die Entfernung Kaliningrad-Berlin und auf die Entfernungen zwischen der russischen Grenze und der deutschen Grenze - von den anderen Staaten ganz zu schweigen. Und der Unterschied ist, dass China trotzdem noch rational "spielt". Russland nicht mehr.

Im Übrigen kann man ganz gut beobachten, dass die Europäer in Bezug auf China im Prinzip trotz allem wieder die gleichen Fehler machen wie gegenüber Russland. Symbolisch sehr schön abzulesen daran, dass Tibet und der Dalai Lama seit einigen Jahren aufgehört haben zu existieren. :|
Putins Verhalten kann nur in einem Fall als irrational angesehen werden: wenn es Chancen gäbe, die Beziehungen zum Westen zu verbessern und Bedingungen für einen dauerhaften Frieden zu schaffen. Aber wenn die Behauptung stimmt, dass sich die NATO seit 1992 auf einen Krieg mit Russland vorbereitete, dass Russland um jeden Preis geschwächt wurde - was könnte Russland dann als rationale Alternative angeboten werden? Vielleicht ist dies eine Kapitulation, schrittweise oder schnell? Gleichzeitig waere es offenbar notwendig, natürliche Ressourcen und überhaupt alles an den Westen zu verschenken? Aber auch das koennte nicht helfen. In den Jahren 1992-1995 war Jelzins Politik genau so – aber die NATO setzte den Druck und die Offensive fort.

Was könnte man in der Situation machen , wenn es in der EU langsam alle Politiker, die keinen Krieg wollten, rausgeschoben wurden, und die gekommenen Kriegsenthusiasten trotzdem nicht ausreichend hart gegenueber Russland wären, und wurden durch die immer mehr kriegerischen ersetzt?

Als ein Russe, wuerde ich persoenlich nie den Krieg anfangen, aber wer weiss, kann genau meine Stellung "nicht rational" sein? Und rational waere die Stellung : "wollt ihr einen Krieg? Dann los! Karten auf den Tisch!"
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aleph
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Re: Russlands Außenpolitk und ihre Folgen

Beitrag von aleph »

Das war jetzt aber nicht sehr tiefsinnig.
Auf dem Weg zum Abgrund kann eine Panne lebensrettend sein. Walter Jens
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Re: Russlands Außenpolitik und ihre Folgen

Beitrag von Platon »

Tiefsinniger hat geschrieben: Do 12. Mai 2022, 11:52 Putins Verhalten kann nur in einem Fall als irrational angesehen werden: wenn es Chancen gäbe, die Beziehungen zum Westen zu verbessern und Bedingungen für einen dauerhaften Frieden zu schaffen.
Genau das hat man doch gemacht von 1990 bis 2022. Wirtschaftliche Verflechtungen und Versuche Russland in internationalen Fragen so gut es geht einzubinden. Das Problem ist allerdings, dass diese Einbindung nicht zu den Bedingungen passierte, welche für die aktuelle russische Führung akzeptabel sind. Der Westen hat zu keinem Zeitpunkt einen Krieg gegen Russland vorangetrieben. Man kann ihm höchstens "vorwerfen", dass man mit den Osterweiterungen eine Politik verfolgt hat, die eine Rückkehr russischen Einflusses in Osteuropa verhindern und die dortigen Staaten als pro-westliche und unabhängige Staaten stärken sollte.

Niemand hat Russland zu diesem Krieg gezwungen und Russland verteidigt sich dabei auch nicht. Das Problem ist, dass Russland einen geopolitischen Einfluss anstrebt, d.h. man meint imperiale Ansprüche in Osteuropa zu haben, die man aufgrund der eigenen Unterlegenheit gegenüber dem Westen im Bereich Soft Power ausschließlich militärisch durchsetzen kann. Der Krieg in der Ukraine seit 2014 ist letztlich eine Folge der Schwäche Russlands, dass man sich einfach nicht anders zu helfen weiß. Aber auch militärisch scheitert man ja aktuell.
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Re: Russlands Außenpolitk und ihre Folgen

Beitrag von Tiefsinniger »

aleph hat geschrieben: Do 12. Mai 2022, 11:56 Das war jetzt aber nicht sehr tiefsinnig.
Aber die Frage interessiert mich wirklich! Gab es eine (rationale) Alternative für Russland oder keine?

Es geht nicht darum, eine heisse Diskussion hier zu initiiren : ich weiss es schon, ich bin ein bezahlter Troll aus der Putins Fabrik. ;)
Nein, ich wollte einfach die Ideen lesen, wenn es solche gibt.
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Re: Russlands Außenpolitk und ihre Folgen

Beitrag von aleph »

Die Osterweiterung der Nato ist ja von den osteuropäischen Staaten angestrebt worden. Genauso EU Mitgliedschaft.
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Re: Russlands Außenpolitk und ihre Folgen

Beitrag von aleph »

Tiefsinniger hat geschrieben: Do 12. Mai 2022, 12:04 Aber die Frage interessiert mich wirklich! Gab es eine (rationale) Alternative für Russland oder keine?

Es geht nicht darum, eine heisse Diskussion hier zu initiiren : ich weiss es schon, ich bin ein bezahlter Troll aus der Putins Fabrik. ;)
Nein, ich wollte einfach die Ideen lesen, wenn es solche gibt.
Ich denke schon. Ich hätte den Natobeitritt der Ukraine und hätte die Grenzen der Ukraine akzeptiert, auch, dass die Krim zur Ukraine gehört.

Auf dieser Basis hätte ich versucht, die Beziehungen zu den Nachbarstaaten diplomatisch zu verbessern.

Jetzt ist jedenfalls ein Scherbenhaufen.
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Re: Russlands Außenpolitk und ihre Folgen

Beitrag von Misterfritz »

aleph hat geschrieben: Do 12. Mai 2022, 12:06 Die Osterweiterung der Nato ist ja von den osteuropäischen Staaten angestrebt worden.
Genauso wie jetzt Finnland und Schweden in die NATO streben - ausgelöst durch den Krieg der Russen gegen die Ukraine.
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Re: Russlands Außenpolitk und ihre Folgen

Beitrag von Tom Bombadil »

Tiefsinniger hat geschrieben: Do 12. Mai 2022, 12:04Gab es eine (rationale) Alternative für Russland oder keine?
Sicher gab es die: sich weiter demokratisieren, der EU annähern und ihr später beitreten.
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Re: Russlands Außenpolitk und ihre Folgen

Beitrag von NicMan »

Tiefsinniger hat geschrieben: Do 12. Mai 2022, 12:04 Aber die Frage interessiert mich wirklich! Gab es eine (rationale) Alternative für Russland oder keine?
Das hängt davon ab, was man als „rational“ ansieht. Aber faktisch fußt das russische Handeln ja bereits auf der irrigen Annahme, man sei immer noch eine Supermacht wie die Sowjetunion der 60er Jahre, oder müsse das zumindest anstreben. Das Land hat aber gar nicht die Macht, um sich in dieser Position zu wähnen. Dafür reicht es wirtschaftlich, kulturell und wissenschaftlich einfach nicht und wie wir jetzt sehen offenbar auch militärisch nicht. Die definierte „Interessen“ werden womöglich rational verfolgt, allerdings scheinen mir die proklamierten russischen „Interessen“ selbst den Interessen Russlands zu schaden.

Die russische Führung handelt insofern irrational, dass sie Russlands Position auf der Weltbühne grade kontinuierlich verschlechtert. Wenn man dort erst Kolonie Chinas geworden ist, könnte man die guten Beziehungen mit dem Westen noch vermissen. Also in Kurz: Siehe Toms Antwort.
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Re: Russlands Außenpolitk und ihre Folgen

Beitrag von Platon »

Tiefsinniger hat geschrieben: Do 12. Mai 2022, 12:04 Aber die Frage interessiert mich wirklich! Gab es eine (rationale) Alternative für Russland oder keine?

Es geht nicht darum, eine heisse Diskussion hier zu initiiren : ich weiss es schon, ich bin ein bezahlter Troll aus der Putins Fabrik. ;)
Nein, ich wollte einfach die Ideen lesen, wenn es solche gibt.
Die Alternative sind diplomatische Abmachungen z.B. in Sachen Abrüstung, Truppenstationierungen etc. Aber auch da gilt, dass man diplomatisch aufgrund der eigenen Schwäche gegenüber der NATO nicht das durchsetzen kann, was man glaubte militärisch durchsetzen zu können. Russland hat unter Putin sich dafür entschieden die Armee hochzurüsten, anstatt die Wirtschaft breit aufzustellen. Dadurch hat man jetzt wirtschaftlich nicht das Gewicht dem Westen auf Augenhöhe zu begegnen und selbst militärisch scheitert man jetzt, weil Putin sich vermutlich auf Grundlage falscher Geheimdienstinfos zu Kriegsbeginn sich in einen Krieg gestürzt hat, den er nicht gewinnen kann.
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Re: Russlands Außenpolitik und ihre Folgen

Beitrag von Tiefsinniger »

Platon hat geschrieben: Do 12. Mai 2022, 12:02 Genau das hat man doch gemacht von 1990 bis 2022. Wirtschaftliche Verflechtungen und Versuche Russland in internationalen Fragen so gut es geht einzubinden. Das Problem ist allerdings, dass diese Einbindung nicht zu den Bedingungen passierte, welche für die aktuelle russische Führung akzeptabel sind. Der Westen hat zu keinem Zeitpunkt einen Krieg gegen Russland vorangetrieben. Man kann ihm höchstens "vorwerfen", dass man mit den Osterweiterungen eine Politik verfolgt hat, die eine Rückkehr russischen Einflusses in Osteuropa verhindern und die dortigen Staaten als pro-westliche und unabhängige Staaten stärken sollte.

Niemand hat Russland zu diesem Krieg gezwungen und Russland verteidigt sich dabei auch nicht. Das Problem ist, dass Russland einen geopolitischen Einfluss anstrebt, d.h. man meint imperiale Ansprüche in Osteuropa zu haben, die man aufgrund der eigenen Unterlegenheit gegenüber dem Westen im Bereich Soft Power ausschließlich militärisch durchsetzen kann. Der Krieg in der Ukraine seit 2014 ist letztlich eine Folge der Schwäche Russlands, dass man sich einfach nicht anders zu helfen weiß. Aber auch militärisch scheitert man ja aktuell.
Ich stimme Ihnen nicht ganz zu, aber ich weiß, dass die Diskussion einer Weltanschauung gegen eine andere Weltanschauung nie produktiv ist.

Was genau, in welcher historischen Episode hätte Russland anders handeln können? Es scheint mir, dass es nur aus der Liste ihm angeboten werden kann: sich wieder ergeben, immer neue Ungerechtigkeit akzeptieren, auf ein neues "Gentlemansversprechen" vertrauen? Oder ?
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Re: Russlands Außenpolitik und ihre Folgen

Beitrag von aleph »

Tiefsinniger hat geschrieben: Do 12. Mai 2022, 12:18 Ich stimme Ihnen nicht ganz zu, aber ich weiß, dass die Diskussion einer Weltanschauung gegen eine andere Weltanschauung nie produktiv ist.

Was genau, in welcher historischen Episode hätte Russland anders handeln können? Es scheint mir, dass es nur aus der Liste ihm angeboten werden kann: sich wieder ergeben, immer neue Ungerechtigkeit akzeptieren, auf ein neues "Gentlemansversprechen" vertrauen? Oder ?
Was ist denn an den Vorschlägen an Russland ungerecht? Was möchte Russland?
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Re: Russlands Außenpolitik und ihre Folgen

Beitrag von Platon »

Tiefsinniger hat geschrieben: Do 12. Mai 2022, 12:18 Ich stimme Ihnen nicht ganz zu, aber ich weiß, dass die Diskussion einer Weltanschauung gegen eine andere Weltanschauung nie produktiv ist.

Was genau, in welcher historischen Episode hätte Russland anders handeln können? Es scheint mir, dass es nur aus der Liste ihm angeboten werden kann: sich wieder ergeben, immer neue Ungerechtigkeit akzeptieren, auf ein neues "Gentlemansversprechen" vertrauen? Oder ?
Russland hätte am 24. Februar 2022 die eigenen Truppen abziehen und sich auf eine diplomatische Lösung einlassen können. Hätten sie das gemacht, stünde man jetzt deutlich besser da. Es ist keine Ungerechtigkeit, dass Rusland nicht über das Schicksal seiner Nachbarländer gegen deren Willen bestimmen kann und es wäre auch keine "Kapitulation", wenn man die eigenen Ambitionen an die eigenen Möglichkeiten anpassen würde.
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Re: Russlands Außenpolitik und ihre Folgen

Beitrag von relativ »

Tiefsinniger hat geschrieben: Do 12. Mai 2022, 11:52 Putins Verhalten kann nur in einem Fall als irrational angesehen werden: wenn es Chancen gäbe, die Beziehungen zum Westen zu verbessern und Bedingungen für einen dauerhaften Frieden zu schaffen. Aber wenn die Behauptung stimmt, dass sich die NATO seit 1992 auf einen Krieg mit Russland vorbereitete, dass Russland um jeden Preis geschwächt wurde - was könnte Russland dann als rationale Alternative angeboten werden? Vielleicht ist dies eine Kapitulation, schrittweise oder schnell? Gleichzeitig waere es offenbar notwendig, natürliche Ressourcen und überhaupt alles an den Westen zu verschenken? Aber auch das koennte nicht helfen. In den Jahren 1992-1995 war Jelzins Politik genau so – aber die NATO setzte den Druck und die Offensive fort.

Was könnte man in der Situation machen , wenn es in der EU langsam alle Politiker, die keinen Krieg wollten, rausgeschoben wurden, und die gekommenen Kriegsenthusiasten trotzdem nicht ausreichend hart gegenueber Russland wären, und wurden durch die immer mehr kriegerischen ersetzt?

Als ein Russe, wuerde ich persoenlich nie den Krieg anfangen, aber wer weiss, kann genau meine Stellung "nicht rational" sein? Und rational waere die Stellung : "wollt ihr einen Krieg? Dann los! Karten auf den Tisch!"
Russland hattte und hat eingentlich alle Chancen ein prosperierendes Land zu sein, allerdings hat es zuverlässig die falschen Anführer und Machtelite.
Ein Land mit diesen Rohstoffen hätte schon längst eine industrielle Führungsmacht sein können , ja sogar muessen.
Da stellt sich die Frage gar nicht was hätten sie machen können um den Krieg zu verhindern, sondern was hätten sie machen muessen.
Das Banale braucht man nicht zu schälen.
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Re: Russlands Außenpolitk und ihre Folgen

Beitrag von Tiefsinniger »

Tom Bombadil hat geschrieben: Do 12. Mai 2022, 12:10 Sicher gab es die: sich weiter demokratisieren, der EU annähern und ihr später beitreten.
Seit dem Jahr 1992 liess sich RUS exakt nach den Empfehlungen der amerikanischen Berater reformieren. Alles, Schritt fuer Schritt, wurde so gemacht, wie es aus Washington vorgeschrieben wurde. Armee reduzieren, Raketen vernichten? Kein Problem, zak ! Liberalisierungen der Gesetze - bis die Kriminalitaet alles steuert? Bitte sehr. Sich auf die Rolle einer Weltmacht verzichten, alle sowj.Schulden übernehmen? Schaffen wir auch. Usw. Die wirtschaftliche Lage verschlechterte sich drastisch, es kam schon Hunger in manche Regione, es kam zum Aufstand der Sowjetnostalgiker im Oktober 1993, der mit Panzern zerschlagen wurde.

Passt jetzt alles dem Westen? Ja. Der Generalsekretär der NATO Xavier Solana bereist die osteuropäischen Länder und lockt sie in die NATO! So eine Belohnung für die fleissigste Lojalität war das. Dazu noch - die Ereignisse in Jugoslawien. Nach Jugoslawien, Afganistan, Irak, Lybien, Syrien wusste man in Russland genau : eines Tages kommen auch wir an die Reihe.

Und China steht momentan an unserer Seite aus einem einzigen Grund : sie sind definitiv die nächsten, wenn RUS verliert.
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Re: Russlands Außenpolitk und ihre Folgen

Beitrag von Tom Bombadil »

Tiefsinniger hat geschrieben: Do 12. Mai 2022, 12:40 ...
Mit Paranoia und Irrationalität kann man natürlich keine rationalen Entscheidungen treffen.
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