Russlands Außenpolitk und ihre Folgen

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sünnerklaas
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Re: Russlands Außenpolitik und ihre Folgen

Beitrag von sünnerklaas »

Tiefsinniger hat geschrieben: Do 12. Mai 2022, 12:18 Ich stimme Ihnen nicht ganz zu, aber ich weiß, dass die Diskussion einer Weltanschauung gegen eine andere Weltanschauung nie produktiv ist.

Was genau, in welcher historischen Episode hätte Russland anders handeln können?
Gibt so ein paar Indikatoren:
In Russland wurde sehr wenig bis gar nichts in die allgemein wirtschaftliche Entwicklung des Landes investiert. Vor allem der ländliche Raum ist von Armut geprägt. Regionale Entwicklung wurde wenig bis gar nicht vorangetrieben. Wirtschaftlich ist das Land - mit Ausnahme des Verkaufs von Bodenschätzen - sehr schwach auf der Brust. Das zweifellos vorhandene Potenzial des Landes wurde nie ausgeschöpft. Vermutlich wollte man das seitens der Staatsführung auch gar nicht. Es könnte ja sein, dass irgendwer auf die Idee käme, dann etwas zu machen, was der Staatsführung im Kreml überhaupt nicht gefällt. Die Angst, abgesetzt oder nur abgewählt zu werden, die Angst vor dem Machtverlust, weil man einfach nur durchschaut wurde, ist tief im Kreml verwurzelt und verankert. Das politische System, die politischen Strategien des Kremls sind völlig aus der Zeit gefallen. Und das aus einem ganz einfachen Grund: halte ich die Bevölkerung arm und ungebildet, werde ich niemals in der Lage sein, technische Innovationen auf den Markt zu bringen. Ich werde niemals in der Lage sein, auf der Höhe der Zeit oder gar der Zeit voraus zu sein. Weil dafür braucht man Forschung und Entwicklung und einen Ausbildungsstand auf höchstem Niveau. Wenn aber sowas tiefes Misstrauen hervorruft, man das sogar - aus Parania - bewusst verhindert, darf man sich nicht wundern, wenn man scheitert. Zur Erinnerung: die modernsten russischen Panzer (Kostenpreis pro Stück ca. 5 Mio. €) können mit Waffen zerstört werden, die 1941 (!) konstruiert wurden.

Wie gesagt: Russland hätte sich durchaus einbringen können. Als wirtschaftliche Macht. Das ist z.B. der Weg, den die chinesische KP seit über 30 Jahren sehr erfolgreich geht. Das Ergebnis: China ist zwar auch ein autoritäres Regime, aber die chinesischen Bürger haben einen handfesten, allgemein spürbaren Vorteil; es gibt einen in der 2200 Jahre alten Geschichte des Landes bisher nie dagewesenen Wohlstand.
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Platon
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Re: Russlands Außenpolitk und ihre Folgen

Beitrag von Platon »

Tiefsinniger hat geschrieben: Do 12. Mai 2022, 12:40 Seit dem Jahr 1992 liess sich RUS exakt nach den Empfehlungen der amerikanischen Berater reformieren. Alles, Schritt fuer Schritt, wurde so gemacht, wie es aus Washington vorgeschrieben wurde. Armee reduzieren, Raketen vernichten? Kein Problem, zak ! Liberalisierungen der Gesetze - bis die Kriminalitaet alles steuert? Bitte sehr. Sich auf die Rolle einer Weltmacht verzichten, alle sowj.Schulden übernehmen? Schaffen wir auch. Usw. Die wirtschaftliche Lage verschlechterte sich drastisch, es kam schon Hunger in manche Regione, es kam zum Aufstand der Sowjetnostalgiker im Oktober 1993, der mit Panzern zerschlagen wurde.

[...]

Und China steht momentan an unserer Seite aus einem einzigen Grund : sie sind definitiv die nächsten, wenn RUS verliert.
Ich verstehe ja, dass man als Russe die Souveränität des eigenen Landes als besonders wichtig betrachtet. In den 90er Jahren ist da einiges schief gelaufen in Russland und Putin hat das Land stabilisiert und einige Probleme beseitigt hat. Aber es ist halt ein Fehlschluss, dass es die Souveränität und Selbstständigkeit Russlands stärken würde, wenn man seine osteuropäischen Nachbarländer mit Krieg überzieht. Stattdessen müsste man im Inneren sich stärken durch eine nachhaltige wirtschaftliche Entwicklung und die Stärkung der eigenen Institutionen, dass man sich nicht von Demokratisierungsbemühungen in ehemaligen ex-Sowjetstaaten bedroht fühlen müsste. Aber das würde natürlich intern einige Machtverschiebungen bedeuten, die nicht im Sinne Putins sind.
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Re: Russlands Außenpolitik und ihre Folgen

Beitrag von Tiefsinniger »

Platon hat geschrieben: Do 12. Mai 2022, 12:28 Russland hätte am 24. Februar 2022 die eigenen Truppen abziehen und sich auf eine diplomatische Lösung einlassen können. Hätten sie das gemacht, stünde man jetzt deutlich besser da. Es ist keine Ungerechtigkeit, dass Rusland nicht über das Schicksal seiner Nachbarländer gegen deren Willen bestimmen kann und es wäre auch keine "Kapitulation", wenn man die eigenen Ambitionen an die eigenen Möglichkeiten anpassen würde.
Wäre immer eine Idee, aber laut Putin und Lavrov, würden sie einfach ignoriert. Also weder die USA, noch die EU gäbe auch eine kurze Antwort auf ihre Vorschläge. Die Entscheidung zum Krieg wurde nicht ohne Emotionen getroffen, wie ich vermute. Und inzwischen starben die Leute täglich in Donbass, wegen der Beschüsse.

Die ersten Wochen, nach dem 24.Februar konnte ich fast nicht schlafen, ich war schockiert und fragte immer wieder "warum? wozu?" Wahrscheinlich käme es auch zur meinen Beteiligung an einer Antikriegsdemo.
Aber die Handlungen des Westens machten ein gutes "Gegengewicht", so dass ich mich fast beruhigt habe. Wenn es nicht um Putin, ist er rational oder nicht, sondern um die Russen geht, die beseitigt sein müssen, dann ist es schon eine andere Sache.
Zuletzt geändert von Tiefsinniger am Do 12. Mai 2022, 12:56, insgesamt 1-mal geändert.
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Platon
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Re: Russlands Außenpolitik und ihre Folgen

Beitrag von Platon »

Tiefsinniger hat geschrieben: Do 12. Mai 2022, 12:53 Wäre immer eine Idee, aber laut Putin und Lavrov, würden sie einfach ignoriert. Also weder die USA, noch die EU gäbe auch eine kurze Antwort auf ihre Vorschläge. [...]
Ja, weil die Vorschläge einfach nur albern waren und nicht dem geopolitischen Gewicht Russlands entsprachen. Als ich das gelesen habe, habe ich mich nur gefragt, ob die noch alle Tassen im Schrank haben und den westlichen Diplomaten ging es wohl ähnlich.
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sünnerklaas
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Re: Russlands Außenpolitik und ihre Folgen

Beitrag von sünnerklaas »

relativ hat geschrieben: Do 12. Mai 2022, 12:33 Russland hattte und hat eingentlich alle Chancen ein prosperierendes Land zu sein, allerdings hat es zuverlässig die falschen Anführer und Machtelite.
Ein Land mit diesen Rohstoffen hätte schon längst eine industrielle Führungsmacht sein können , ja sogar muessen.
Da stellt sich die Frage gar nicht was hätten sie machen können um den Krieg zu verhindern, sondern was hätten sie machen muessen.
Man schaue nur nach China. Man schaue auf Länder, wie Tschechien oder Polen.
Russische Automarken, die sich am Weltmarkt etabliert haben, gibt es praktisch nicht. Russische Flugzeughersteller, wie Tupolew und Iljuschin hätte man zu ernstzunehmende Konkurrenten zu Boeing und Airbus entwickeln können. Man hat es nicht getan.
Das einzige, was man wirtschaftlich hat, ist LADA kaputt. Der Inbegriff der Unsolidität.
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Kritikaster
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Re: Russlands Außenpolitik und ihre Folgen

Beitrag von Kritikaster »

Tiefsinniger hat geschrieben: Do 12. Mai 2022, 12:53 ... sondern um die Russen geht, die beseitigt sein müssen, dann ist es schon eine andere Sache.
Und von wem würde das gefordert oder angestrebt?
Der am höchsten entwickelte Sinn ist der Unsinn. (Peter E. Schumacher)
Wo der Sinn aufhört, beginnt der Wahnsinn. (Erhard Horst Bellermann)
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Re: Russlands Außenpolitik und ihre Folgen

Beitrag von Platon »

Tiefsinniger hat geschrieben: Do 12. Mai 2022, 12:53 [...]
Und inzwischen starben die Leute täglich in Donbass, wegen der Beschüsse.
[...]
Man hätte ja auch zur Deeskalation beitragen können. Das hätte den Beschuss auch beendet. ;)

Allerdings bin ich etwas besorgt, was passiert, wenn die russische Armee tatsächlich in den nächsten Monaten besiegt wird. Wird man dann in der Lage sein den Donbass zu verteidigen? Russland hat dort ja seit 2014 einige Veränderungen durchgeführt um die Gebiete enger an Russland zu binden, ähnlich auf der Krim. Also russische Pässe verteilt und zumindest auch auf der Krim Leute dort angesiedelt so weit ich weiß. Die Ukraine hat jüngst sehr deutlich gemacht, dass man beabsichtigt die Gebiete zurück zu erobern und man könnte von Seiten der Ukraine auf die Idee kommen diese Bevölkerungsveränderungen der letzten Jahre rückgängig zu machen. Je nachdem was und wie das passiert hätte sich dann aber auch der EU-Beitritt der Ukraine auf absehbare Zeit erledigt. Das ist so meine Hoffnung, dass man da nichts Blödes macht, um den EU-Beitritt nicht zu gefährden.

Russland hat sich mit diesem Krieg und allem drum herum ziemlich verhoben und die Folgen werden ziemlich dramatisch und im Zweifelsfall auch demütigend sein.
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Re: Russlands Außenpolitik und ihre Folgen

Beitrag von Tiefsinniger »

Kritikaster hat geschrieben: Do 12. Mai 2022, 13:00 Und von wem würde das gefordert oder angestrebt?
Wenn fair verdientes russisches Geld, sowohl das von Einzelpersonen als auch das von Unternehmen, ohne Gerichtsverfahren beschlagnahmt werden kann, wenn sogar die Kommunikation mit Russen als verdächtig angesehen wird, wenn den Russen die Einreise und sogar die Ausreise verboten wird (Flugtickets werden storniert und Menschen gelangen auf Umwegen nach Russland , und auch unterwegs werden sie gestört)... Wenn die Diskriminierung von Russen offiziell erlaubt ist und ihnen das Betreten von Cafés und Geschäften verboten ist? Wenn die russische Kultur abgesagt wird, werden Konzerte der russischen Musik verboten werden, und der polnische Minister erklärt offen, dass "die russische Kultur aus dem Westen verschwinden muss". ..

In so einem Fall: Gegen wen wird der Krieg geführt? Und was passiert mit den Russen, wenn solche Leute gewinnen?
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Re: Russlands Außenpolitik und ihre Folgen

Beitrag von Kritikaster »

Tiefsinniger hat geschrieben: Do 12. Mai 2022, 14:00 Wenn ...
Mit einer "Beseitigung" von Russen, wie von Dir in typisch russischer Staatspropaganda behauptet, hätte all das auch dann nichts zu, wenn es zuträfe.
Der am höchsten entwickelte Sinn ist der Unsinn. (Peter E. Schumacher)
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aleph
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Re: Russlands Außenpolitik und ihre Folgen

Beitrag von aleph »

Tiefsinniger hat geschrieben: Do 12. Mai 2022, 14:00 Wenn fair verdientes russisches Geld, sowohl das von Einzelpersonen als auch das von Unternehmen, ohne Gerichtsverfahren beschlagnahmt werden kann, wenn sogar die Kommunikation mit Russen als verdächtig angesehen wird, wenn den Russen die Einreise und sogar die Ausreise verboten wird (Flugtickets werden storniert und Menschen gelangen auf Umwegen nach Russland , und auch unterwegs werden sie gestört)... Wenn die Diskriminierung von Russen offiziell erlaubt ist und ihnen das Betreten von Cafés und Geschäften verboten ist? Wenn die russische Kultur abgesagt wird, werden Konzerte der russischen Musik verboten werden, und der polnische Minister erklärt offen, dass "die russische Kultur aus dem Westen verschwinden muss". ..

In so einem Fall: Gegen wen wird der Krieg geführt? Und was passiert mit den Russen, wenn solche Leute gewinnen?
Das sind Sanktionen, hält sich Russland an die Regeln, verschwinden die wieder.
Auf dem Weg zum Abgrund kann eine Panne lebensrettend sein. Walter Jens
Besser schweigen und als Narr zu scheinen, als sprechen und jeden Zweifel zu beseitigen. Abraham Lincoln
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relativ
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Re: Russlands Außenpolitik und ihre Folgen

Beitrag von relativ »

Tiefsinniger hat geschrieben: Do 12. Mai 2022, 14:00 Wenn fair verdientes russisches Geld, sowohl das von Einzelpersonen als auch das von Unternehmen, ohne Gerichtsverfahren beschlagnahmt werden kann, wenn sogar die Kommunikation mit Russen als verdächtig angesehen wird, wenn den Russen die Einreise und sogar die Ausreise verboten wird (Flugtickets werden storniert und Menschen gelangen auf Umwegen nach Russland , und auch unterwegs werden sie gestört)... Wenn die Diskriminierung von Russen offiziell erlaubt ist und ihnen das Betreten von Cafés und Geschäften verboten ist? Wenn die russische Kultur abgesagt wird, werden Konzerte der russischen Musik verboten werden, und der polnische Minister erklärt offen, dass "die russische Kultur aus dem Westen verschwinden muss". ..

In so einem Fall: Gegen wen wird der Krieg geführt? Und was passiert mit den Russen, wenn solche Leute gewinnen?
Du hast es evtl. noch nicht mitbekommen, aber dein Land dein Volk befindet sind in einem illegalen Angriffskrieg gegen ein anderes Volk. Das es da Situationen gibt, die für Russen , auch die die evtl. gar nix dafür können, unangenehm wird, sollte dir doch klar sein. Diese Situationen haben aber nix mit einer staatlich gelenkten Anti Russen Kampagne zu tun.
Die Sanktionen gegen Russalnd und einige wichtige Personen und Staatskonzerne sind nötig und auch richtig. Btw. Natürlich können die Privatpersonen hier klagen, nur wird dies in der Regel wenig Aussicht auf Erfolg haben. denn die Sanktionen sind Komplett mit dem Völkerrecht vereinbar.
Das Banale braucht man nicht zu schälen.
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Re: Russlands Außenpolitik und ihre Folgen

Beitrag von Tiefsinniger »

Platon hat geschrieben: Do 12. Mai 2022, 13:20 Man hätte ja auch zur Deeskalation beitragen können. Das hätte den Beschuss auch beendet. ;)

Allerdings bin ich etwas besorgt, was passiert, wenn die russische Armee tatsächlich in den nächsten Monaten besiegt wird. Wird man dann in der Lage sein den Donbass zu verteidigen? Russland hat dort ja seit 2014 einige Veränderungen durchgeführt um die Gebiete enger an Russland zu binden, ähnlich auf der Krim. Also russische Pässe verteilt und zumindest auch auf der Krim Leute dort angesiedelt so weit ich weiß. Die Ukraine hat jüngst sehr deutlich gemacht, dass man beabsichtigt die Gebiete zurück zu erobern und man könnte von Seiten der Ukraine auf die Idee kommen diese Bevölkerungsveränderungen der letzten Jahre rückgängig zu machen. Je nachdem was und wie das passiert hätte sich dann aber auch der EU-Beitritt der Ukraine auf absehbare Zeit erledigt. Das ist so meine Hoffnung, dass man da nichts Blödes macht, um den EU-Beitritt nicht zu gefährden.

Russland hat sich mit diesem Krieg und allem drum herum ziemlich verhoben und die Folgen werden ziemlich dramatisch und im Zweifelsfall auch demütigend sein.
Ich persönlich betrachte die SAche philosophisch, auch eine mögliche Niederlage Russlands, mit dem ganzen "Fest der Sieger", dreitägigen Plünderung usw.
Ohne der Niederlage im 1.WK (mit der bolschewistischen "Hilfe") gaebe es keinen Mai 1945. Ohne dem tatarisch-mongolischen Joch gaebe es kein Reich bis zum Stillen Ozean.

Ein Sieg Putins wuerde alle Fragen in der Luft haengen lassen. Auch die "russische Frage" : Putin fuehrt hartnaeckig eine Leninsche Nationalpolitik durch, die es vorschreibt, dass die Nichtrussen einen Vorteil vor den Russen haben.
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Platon
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Re: Russlands Außenpolitik und ihre Folgen

Beitrag von Platon »

Tiefsinniger hat geschrieben: Do 12. Mai 2022, 14:18 Ich persönlich betrachte die SAche philosophisch, auch eine mögliche Niederlage Russlands, mit dem ganzen "Fest der Sieger", dreitägigen Plünderung usw.
Ohne der Niederlage im 1.WK (mit der bolschewistischen "Hilfe") gaebe es keinen Mai 1945. Ohne dem tatarisch-mongolischen Joch gaebe es kein Reich bis zum Stillen Ozean.

Ein Sieg Putins wuerde alle Fragen in der Luft haengen lassen. Auch die "russische Frage" : Putin fuehrt hartnaeckig eine Leninsche Nationalpolitik durch, die es vorschreibt, dass die Nichtrussen einen Vorteil vor den Russen haben.
Ich denke auch, dass eine Niederlage in der Ukraine die Möglichkeit eröffnen kann, wieder andere Prioritäten zu setzen und das Land im Inneren zu stärken als außenpolitische Abenteuer zu starten. Den Kampf um Osteuropa wird man aber mit diesem Krieg endgültig verloren haben. Die Ukraine wird am Ende der EU, womöglich auch der NATO beitreten. Russland könnte den Donbass und die Krim verlieren. Man wird eine Sicherheitsarchitektur schaffen, welche jeden ernsthaften und groß angelegten russischen Einflussversuch in Zukunft unmöglich machen wird.

Die heutige Ankündigung des NATO-Beitritts von Finnland ist nur der Anfang. Russland wird in einer extrem schlechten Position in Osteuropa nach diesem Krieg sein. Man wird außer Weisrussland alles verlieren.
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Misterfritz
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Re: Russlands Außenpolitik und ihre Folgen

Beitrag von Misterfritz »

Platon hat geschrieben: Do 12. Mai 2022, 14:27Man wird außer Weisrussland alles verlieren.
Soweit ich das beurteilen kann, wird das aber nur solange so bleiben, wie sich der bei der Bevölkerung sehr unbeliebte Präsident halten kann.
Das Salz in der Suppe des Lebens ist nicht Selbstdisziplin, sondern kontrollierte Unvernunft ;)
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Re: Russlands Außenpolitik und ihre Folgen

Beitrag von Kohlhaas »

Tiefsinniger hat geschrieben: Do 12. Mai 2022, 11:52 Putins Verhalten kann nur in einem Fall als irrational angesehen werden: wenn es Chancen gäbe, die Beziehungen zum Westen zu verbessern und Bedingungen für einen dauerhaften Frieden zu schaffen. Aber wenn die Behauptung stimmt, dass sich die NATO seit 1992 auf einen Krieg mit Russland vorbereitete, dass Russland um jeden Preis geschwächt wurde - was könnte Russland dann als rationale Alternative angeboten werden? Vielleicht ist dies eine Kapitulation, schrittweise oder schnell? Gleichzeitig waere es offenbar notwendig, natürliche Ressourcen und überhaupt alles an den Westen zu verschenken? Aber auch das koennte nicht helfen. In den Jahren 1992-1995 war Jelzins Politik genau so – aber die NATO setzte den Druck und die Offensive fort.

Was könnte man in der Situation machen , wenn es in der EU langsam alle Politiker, die keinen Krieg wollten, rausgeschoben wurden, und die gekommenen Kriegsenthusiasten trotzdem nicht ausreichend hart gegenueber Russland wären, und wurden durch die immer mehr kriegerischen ersetzt?

Als ein Russe, wuerde ich persoenlich nie den Krieg anfangen, aber wer weiss, kann genau meine Stellung "nicht rational" sein? Und rational waere die Stellung : "wollt ihr einen Krieg? Dann los! Karten auf den Tisch!"
Du sagst es: "Wenn die Behauptung stimmt, dass sich die Nato auf Krieg vorbereitet hat...." Diese Behauptung stimmt nämlich nicht.

Würde sie stimmen, wäre die Bundeswehr nicht in diesem Zustand, und dann hätte die Nato Putins Aufforderung zum Tanz in der Ukraine dankend angenommen.

Nach 1990 haben EU und Nato wirklich alles getan, um die Beziehungen zu Russland zu verbessern und Russland einzubinden. Zum Beispiel in Deutschland war man regelrecht euphorisch, weil die Russen kein "Feind" mehr zu sein schien. Wir haben unsere eigenen Streitkräfte ruiniert, uns in eine völlig unvernünftige wirtschaftliche Abhängigkeit von Russland begeben, Beziehungen auf politischer Ebene hergestellt die heute schon fast als Landesverrat angesehen werden. Auch hat die Nato nie eine "Offensive" geführt. Sie hat Nationen aufgenommen, die das aus begründeter Angst vor Russland unbedingt wollten. Sogar Russland hätte der Beitritt zur Nato offengestanden.

Es ist krass wahrheitswidrig, dass in der EU "Kriegsenthusiasten" an der Macht wären und Russland sich nur durch einen barbarischen Angriffskrieg gegen die Ukraine wehren könne. Das ist eine Wiedergabe der Putin-Propaganda.
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Re: Russlands Außenpolitik und ihre Folgen

Beitrag von Elmar Brok »

Tiefsinniger hat geschrieben: Do 12. Mai 2022, 14:00

In so einem Fall: Gegen wen wird der Krieg geführt? Und was passiert mit den Russen, wenn solche Leute gewinnen?
Es wird Krieg gegen Putin und einen erheblichen Teil des russischen Volkes, der die Positionen Putins teilt (wir sprechen von 70-80%), geführt. Denn letztlich ist nicht bloß Putin die Ursache dieses Problems, Teil der Ursache ist auch die Haltung relevanter Teile des russischen Volkes, die damit wiederum Putins Handeln erst ermöglichen. Solange diese Menschen unser Wohlergehen gefährden, und das tuen sie, stehen sie ebenfalls auf der Feindesliste.
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Re: Russlands Außenpolitik und ihre Folgen

Beitrag von Kohlhaas »

Tiefsinniger hat geschrieben: Do 12. Mai 2022, 14:00 Wenn fair verdientes russisches Geld, sowohl das von Einzelpersonen als auch das von Unternehmen, ohne Gerichtsverfahren beschlagnahmt werden kann, wenn sogar die Kommunikation mit Russen als verdächtig angesehen wird, wenn den Russen die Einreise und sogar die Ausreise verboten wird (Flugtickets werden storniert und Menschen gelangen auf Umwegen nach Russland , und auch unterwegs werden sie gestört)... Wenn die Diskriminierung von Russen offiziell erlaubt ist und ihnen das Betreten von Cafés und Geschäften verboten ist? Wenn die russische Kultur abgesagt wird, werden Konzerte der russischen Musik verboten werden, und der polnische Minister erklärt offen, dass "die russische Kultur aus dem Westen verschwinden muss". ..

In so einem Fall: Gegen wen wird der Krieg geführt? Und was passiert mit den Russen, wenn solche Leute gewinnen?
Audi? Bist Du das?

Die Einreise wird nur einem exklusiven Kreis von Kriegsverbrechern und deren Unterstützern verboten, kein Russe wird an der Ausreise gehindert, niemandem ist das Betreten von Cafés und Geschäften verboten (wie sollte man überhaupt erkennen, dass es Russen sind????), russische Musik darf weiterhin gespielt werden...

Und wenn ich schon lese "...fair verdientes russisches Geld..." kann ich nur lachen. Zudem wurde da gar nichts beschlagnahmt.

Alles Lüge! Putin-Propaganda in Reinkultur, um davon abzulenken, dass Russland einen völkerrechtswidrigen Angriffskrieg führt und am laufenden Band barbarische Kriegsverbrechen begeht.
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Re: Russlands Außenpolitik und ihre Folgen

Beitrag von Kohlhaas »

Elmar Brok hat geschrieben: Do 12. Mai 2022, 16:09 Es wird Krieg gegen Putin und einen erheblichen Teil des russischen Volkes, der die Positionen Putins teilt (wir sprechen von 70-80%), geführt.
Falsch. Es wird Krieg gegen die Mörderbande geführt, die in die Ukraine eingefallen ist und das halbe Land zusammenschießt. Was die Menschen in Russland denken, ist den Ukrainern mittlerweile völlig egal - solange die einfach in Russland bleiben und nicht auf die Ukraine schießen.
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Re: Russlands Außenpolitik und ihre Folgen

Beitrag von Elmar Brok »

Kohlhaas hat geschrieben: Do 12. Mai 2022, 16:53 Falsch. Es wird Krieg gegen die Mörderbande geführt, die in die Ukraine eingefallen ist und das halbe Land zusammenschießt. Was die Menschen in Russland denken, ist den Ukrainern mittlerweile völlig egal - solange die einfach in Russland bleiben und nicht auf die Ukraine schießen.
Dass das den Ukrainern egal ist, kannst du gerne belegen.

Ansonsten müsstest du die Aussage schon im Kontext lesen. Dieser russische Teil der Bevölkerung ist Teil des Problems, weil sie diesen Krieg befürwortet und unterstützt. Deshalb muss auch sie bekämpft werden. Zum Beispiel mit Sanktionen. Es wurde aber nie davon gesprochen, russisches Gebiet anzugreifen. Das Problem ist nicht ab dem Moment gelöst, indem Putin stirbt. Das sollten wir langsam verstehen.
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Re: Russlands Außenpolitik und ihre Folgen

Beitrag von Europa2050 »

Elmar Brok hat geschrieben: Do 12. Mai 2022, 17:14 Dass das den Ukrainern egal ist, kannst du gerne belegen.

Ansonsten müsstest du die Aussage schon im Kontext lesen. Dieser russische Teil der Bevölkerung ist Teil des Problems, weil sie diesen Krieg befürwortet und unterstützt. Deshalb muss auch sie bekämpft werden. Zum Beispiel mit Sanktionen. Es wurde aber nie davon gesprochen, russisches Gebiet anzugreifen. Das Problem ist nicht ab dem Moment gelöst, indem Putin stirbt. Das sollten wir langsam verstehen.
Mathematisch-logisch gesprochen würde ich sagen, eine Ausschaltung putins ist notwendige aber nicht hinreichende Bedingung zur Rückkehr Russlands zum Recht.
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Re: Russlands Außenpolitik und ihre Folgen

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Elmar Brok hat geschrieben: Do 12. Mai 2022, 17:14 Dass das den Ukrainern egal ist, kannst du gerne belegen.
Den Beleg liefert die Realität: Das ukrainische Militär beschießt nicht die Bevölkerung in Russland und hat auch nie gedroht, in Russland einmarschieren zu wollen. Die ukrainischen Soldaten schießen nur auf russische Soldaten in der Ukraine. Ich habe auch noch nicht mitbekommen, dass irgendein ukrainischer Politiker sich mal über die russische Zivilbevölkerung geäußert hätte oder dass da irgendwie Feindseligkeit bekundet worden wäre.
Ansonsten müsstest du die Aussage schon im Kontext lesen. Dieser russische Teil der Bevölkerung ist Teil des Problems, weil sie diesen Krieg befürwortet und unterstützt.
Stimmt. Relevant wird das Problem aber erst, wenn die Leute marodierend in die Ukraine einziehen. Was diese Leute denken, solange sie daheim bleiben, weiß niemand und muss außerhalb Russlands auch niemanden interessieren.
Deshalb muss auch sie bekämpft werden.
Auf keinen Fall! Weder die Ukraine noch ihre Verbündeten sollten die russische Zivilbevölkerung bekämpfen.
Zum Beispiel mit Sanktionen.
Die sollen explizit nicht die Zivilbevölkerung treffen, sondern nach Möglichkeit gezielt die Machthaber, die den Krieg befohlen haben. Leider wirken Sanktionen nicht so "punktgenau".
Das Problem ist nicht ab dem Moment gelöst, indem Putin stirbt. Das sollten wir langsam verstehen.
Das ist klar. Meiner Ansicht nach gilt aber auch: Das Problem kann nicht gelöst werden, solange Putin noch an der Macht ist.
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Re: Russlands Außenpolitik und ihre Folgen

Beitrag von TheManFromDownUnder »

Tiefsinniger hat geschrieben: Do 12. Mai 2022, 14:00 Wenn fair verdientes russisches Geld, sowohl das von Einzelpersonen als auch das von Unternehmen, ohne Gerichtsverfahren beschlagnahmt werden kann, wenn sogar die Kommunikation mit Russen als verdächtig angesehen wird, wenn den Russen die Einreise und sogar die Ausreise verboten wird (Flugtickets werden storniert und Menschen gelangen auf Umwegen nach Russland , und auch unterwegs werden sie gestört)... Wenn die Diskriminierung von Russen offiziell erlaubt ist und ihnen das Betreten von Cafés und Geschäften verboten ist? Wenn die russische Kultur abgesagt wird, werden Konzerte der russischen Musik verboten werden, und der polnische Minister erklärt offen, dass "die russische Kultur aus dem Westen verschwinden muss". ..

In so einem Fall: Gegen wen wird der Krieg geführt? Und was passiert mit den Russen, wenn solche Leute gewinnen?
Du lebst offensichtlich auf dem Vladolf Putler Planeten, wenn du du fraegst
Gegen wen wird der Krieg geführt?
Auf deine dumm dreiste Wiederkauerei Putlerischer Propaganda und Luegen ist es nicht wert zu antworten.
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Re: Russlands Außenpolitk und ihre Folgen

Beitrag von TheManFromDownUnder »

Vladolf Putler droht erneut Finland

Russia threatens Finland with ‘military-technical steps’ over NATO membership

But Kremlin spokesman Dmitry Peskov warned Russia would “definitely” see Finnish membership as a threat.

The Russian foreign ministry said Moscow would be “forced to take reciprocal steps, military-technical and other, to address the resulting threats to its national security”.

https://www.news.com.au/world/europe/ru ... 0683a0c9d5

Der Aufnahmeantrag Finland's in die Nato steht kurz zuvor.

Putler dreht mal wieder alles um. Es ist Russland das Nachbarlaender ueberfaellt und es ist Russland das eine Bedrohung fuer Europa darstellt. Nicht verwunderlich das sich Staaten wie Finland schuetzen wollen und muessen.
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Re: Russlands Außenpolitik und ihre Folgen

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relativ hat geschrieben: Do 12. Mai 2022, 12:33 Russland hattte und hat eingentlich alle Chancen ein prosperierendes Land zu sein, allerdings hat es zuverlässig die falschen Anführer und Machtelite.
Ein Land mit diesen Rohstoffen hätte schon längst eine industrielle Führungsmacht sein können , ja sogar muessen.
Da stellt sich die Frage gar nicht was hätten sie machen können um den Krieg zu verhindern, sondern was hätten sie machen muessen.
Ich stimme dir vollkommen zu.

Anstatt mit den Einnahmen aus den Rohstoff Exporten in die Entwicklung von Industrien und Arbeitsplaetzen zu investieren haben die Kleptomanen Putler und Konsorten sich mit diesen Einahmen reich gemacht und die Devisen ausser Land geschafft und mit dem was uebrig blieb in Aufruestung investiert. So nebenbei wurde jegliche Opposition aus dem Weg geschaft
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Re: Russlands Außenpolitk und ihre Folgen

Beitrag von Cobra9 »

Wer es nicht versteht. Russland führt schon einen Konflikt auch mit dem Westen


https://www.stern.de/digital/online/att ... 53446.html

Lustig Neo Nazi Reich 2.0 erinnert Finnland an seine Verpflichtungen. Drohung inklusive


https://www.merkur.de/politik/finnland- ... 39885.html
Andrij Melnyk nennt Rolf Mützenich den „widerlichsten deutschen Politiker“..wo Er Recht hat...

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Re: Russlands Außenpolitk und ihre Folgen

Beitrag von TheManFromDownUnder »

Cobra9 hat geschrieben: Fr 13. Mai 2022, 10:35 Wer es nicht versteht. Russland führt schon einen Konflikt auch mit dem Westen


https://www.stern.de/digital/online/att ... 53446.html

Lustig Neo Nazi Reich 2.0 erinnert Finnland an seine Verpflichtungen. Drohung inklusive


https://www.merkur.de/politik/finnland- ... 39885.html
Das und ich erinnere an die Beinflussung der Wahlen in de USA, die Trump die Praesidentschaft bescherte. Die Unterwanderung von Kreisen in eurer SPD, die Finanzierung der Putain Le Pen in Frankreich, Orban in Ungarn usw. Ueberall will Putler 5te Kolonnen installieren. Er ist ein KGB ler, das ist modus operandi.

Die Chinesen tun es auch. Jetzt gerade erfolgreich in den Philippines.
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Cobra9
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Re: Russlands Außenpolitk und ihre Folgen

Beitrag von Cobra9 »

TheManFromDownUnder hat geschrieben: Fr 13. Mai 2022, 11:28 Das und ich erinnere an die Beinflussung der Wahlen in de USA, die Trump die Praesidentschaft bescherte. Die Unterwanderung von Kreisen in eurer SPD, die Finanzierung der Putain Le Pen in Frankreich, Orban in Ungarn usw. Ueberall will Putler 5te Kolonnen installieren. Er ist ein KGB ler, das ist modus operandi.

Die Chinesen tun es auch. Jetzt gerade erfolgreich in den Philippines.
Klar versuchen es die üblichen Staaten ihre Macht zu verteidigen und Einfluss zu nehmen.
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Re: Russlands Außenpolitk und ihre Folgen

Beitrag von TheManFromDownUnder »

Cobra9 hat geschrieben: Fr 13. Mai 2022, 11:32 Klar versuchen es die üblichen Staaten ihre Macht zu verteidigen und Einfluss zu nehmen.
Und was denen Recht ist sollte uns auch billig sein.

Meaning wir sollten das unterbinden und unseren Einflussbereich mit entsprechenden Mitteln ausdehnen.
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Re: Russlands Außenpolitk und ihre Folgen

Beitrag von Cobra9 »

TheManFromDownUnder hat geschrieben: Fr 13. Mai 2022, 11:39 Und was denen Recht ist sollte uns auch billig sein.

Meaning wir sollten das unterbinden und unseren Einflussbereich mit entsprechenden Mitteln ausdehnen.
Wird ja versucht. Vor allem gegen China
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Re: Russlands Außenpolitk und ihre Folgen

Beitrag von TheManFromDownUnder »

Cobra9 hat geschrieben: Fr 13. Mai 2022, 11:51 Wird ja versucht. Vor allem gegen China
Nicht erfolgreich in den Philippines. Die haben wieder Marcos.
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Re: Russlands Außenpolitk und ihre Folgen

Beitrag von relativ »

TheManFromDownUnder hat geschrieben: Fr 13. Mai 2022, 11:39 Und was denen Recht ist sollte uns auch billig sein.

Meaning wir sollten das unterbinden und unseren Einflussbereich mit entsprechenden Mitteln ausdehnen.
Nunja es ist ja nicht so, daß der demokratische und kapitalistische Westen nicht auch immer weiter versucht seine Einflusssphäre zu vergrößern und die Demokratie zu verbreiten. Das Putin, Xi und Co. dies auch versuchen ist ansich keine Überraschung
Überraschend und beängstigend ist, daß sie in Demokratien damit auch Erfolg haben können.
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Re: Russlands Außenpolitk und ihre Folgen

Beitrag von Gutmensch1 »

relativ hat geschrieben: Fr 13. Mai 2022, 12:07 Nunja es ist ja nicht so, daß der demokratische und kapitalistische Westen nicht auch immer weiter versucht seine Einflusssphäre zu vergrößern und die Demokratie zu verbreiten. Das Putin, Xi und Co. dies auch versuchen ist ansich keine Überraschung
Überraschend und beängstigend ist, daß sie in Demokratien damit auch Erfolg haben können.
Die Gleichsetzung von Unterstützung der Länder zu demokratischer und rechtstaatlicher Entwicklung mit der despotischen Machterweiterung von Diktaturen und Willkürherrschaft halte ich für ausgemachten Unsinn. Insbesondere dann, wenn man von Gewinnung von Einflußsphären schreibt. Demokratien entscheiden frei und nach dem Willen der Völker, da wird keine Einflußsphäre erweitert. Jede Äquidistanz in der Betrachtung von Diktaturen und Demokratien ist sinnfrei.
Von daher wird jeder vernunftbegabte Mensch erkennen, dass freiheitliche Demokratien für die Entwicklung der Menschheit, für den Weltfrieden und den Wohlstand, für die Gerechtigkeit, die Menschlichkeit und für die Umwelt in jeder Hinsicht den Diktaturen überlegen sind. Es gibt hier keinen Wettbewerb, es gibt nur ungünstige Umstände, die in manchen Ländern es begünstigen, dass sich Diktaturen etablieren. Die Menschheit hat nur in demokratischen Systemen eine Zukunft.
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Re: Russlands Außenpolitk und ihre Folgen

Beitrag von Cobra9 »

TheManFromDownUnder hat geschrieben: Fr 13. Mai 2022, 11:53 Nicht erfolgreich in den Philippines. Die haben wieder Marcos.
Ja mag so sein. Aber was soll man machen. Das ist Sache der Menschen je Land
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relativ
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Re: Russlands Außenpolitk und ihre Folgen

Beitrag von relativ »

Gutmensch1 hat geschrieben: Fr 13. Mai 2022, 16:49 Die Gleichsetzung von Unterstützung der Länder zu demokratischer und rechtstaatlicher Entwicklung mit der despotischen Machterweiterung von Diktaturen und Willkürherrschaft halte ich für ausgemachten Unsinn. Insbesondere dann, wenn man von Gewinnung von Einflußsphären schreibt. Demokratien entscheiden frei und nach dem Willen der Völker, da wird keine Einflußsphäre erweitert. Jede Äquidistanz in der Betrachtung von Diktaturen und Demokratien ist sinnfrei.
Von daher wird jeder vernunftbegabte Mensch erkennen, dass freiheitliche Demokratien für die Entwicklung der Menschheit, für den Weltfrieden und den Wohlstand, für die Gerechtigkeit, die Menschlichkeit und für die Umwelt in jeder Hinsicht den Diktaturen überlegen sind. Es gibt hier keinen Wettbewerb, es gibt nur ungünstige Umstände, die in manchen Ländern es begünstigen, dass sich Diktaturen etablieren. Die Menschheit hat nur in demokratischen Systemen eine Zukunft.
Deine Leseschwäche ist mir ja bekannt. Wo habe ich nochmal was Gleichgesetzt.
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Re: Russlands Außenpolitk und ihre Folgen

Beitrag von Atue001 »

Tiefsinniger hat geschrieben: Do 12. Mai 2022, 12:40 Seit dem Jahr 1992 liess sich RUS exakt nach den Empfehlungen der amerikanischen Berater reformieren. Alles, Schritt fuer Schritt, wurde so gemacht, wie es aus Washington vorgeschrieben wurde. Armee reduzieren, Raketen vernichten? Kein Problem, zak ! Liberalisierungen der Gesetze - bis die Kriminalitaet alles steuert? Bitte sehr. Sich auf die Rolle einer Weltmacht verzichten, alle sowj.Schulden übernehmen? Schaffen wir auch. Usw. Die wirtschaftliche Lage verschlechterte sich drastisch, es kam schon Hunger in manche Regione, es kam zum Aufstand der Sowjetnostalgiker im Oktober 1993, der mit Panzern zerschlagen wurde.

Passt jetzt alles dem Westen? Ja. Der Generalsekretär der NATO Xavier Solana bereist die osteuropäischen Länder und lockt sie in die NATO! So eine Belohnung für die fleissigste Lojalität war das. Dazu noch - die Ereignisse in Jugoslawien. Nach Jugoslawien, Afganistan, Irak, Lybien, Syrien wusste man in Russland genau : eines Tages kommen auch wir an die Reihe.

Und China steht momentan an unserer Seite aus einem einzigen Grund : sie sind definitiv die nächsten, wenn RUS verliert.
Da ist einiges an Geschichtsfälschung mit dabei. Der wichtigste Punkt ist: Für die russische Innenpolitik ist weder die USA noch der Westen verantwortlich - sondern vor allem die russische Führung. Diese hat zarte demokratische Ansätze abgewürgt, Parteien und Vereine verboten, Zensur eingeführt und umgesetzt, und Korruption zugelassen und nicht unterbunden. Amerikanische Berater dafür verantwortlich zu machen.....ist ein wenig zu einfach - für diese Probleme ist allein die russische Regierung verantwortlich.

Hat Russland eine große Armee benötigt - benötigt Russland heute eine große Armee? Wohl kaum. Es GAB KEINEN Angriff gegen Russland. Es gab auch keine Bedrohung gegen Russland. Es gab und gibt nur ein Militärbündnis, welches Staaten vereinigt, die Angst vor Russland haben. WEIL so viele Staaten Angst vor der Aggressivität Russlands haben, ist die NATO auch immer größer geworden - und wird jetzt auch Schweden und Finnland aufnehmen. Auch diese beiden Staaten wurden nicht dazu gedrängt NATO-Mitglied zu werden - sondern sie haben sich wohl überlegt und aus Angst vor einem aggressiven Russland dazu entschlossen, Teil dieser Verteidigungsgemeinschaft zu werden. Genauso wie beispielsweise Polen oder Ungarn - ehemalige Mitgliedsstaaten des Warschauer Paktes - in dem ein ziemlich rauer Wind herrschte, wenn ein Staat abtrünnig werden wollte.....nur Gewalt konnte den Warschauer Pakt zusammenhalten. Die NATO hingegen ist eine Wertegemeinschaft - da macht mit, wer mitmachen will.

Warum Russland so viel Geld in die eigene Rüstung investiert, und warum der wirtschaftliche Aufschwung nicht bei den Ärmsten ankommt - das muss man die russische Regierung fragen - dafür sind kaum amerikanische Berater verantwortlich.

Russland hätte eine Supermacht sein können - aber Supermacht geht auch einher mit Verantwortung für die Welt zu übernehmen. Das hat Russland aber nicht gemacht. Putin hat aus einer beginnenden Demokratie eine Autokratie und jetzt auch eine Diktatur gemacht - und aus einer Supermacht in Verantwortung einen Staat, der andere Staaten nicht nur virtuell sondern ganz real nicht nur bedroht, sondern auch aggressiv angreift.

Putin hat Angst - Angst beispielsweise davor, dass auch die russische Förderation zerfällt. Doch das wird sie langfristig so oder so - wenn Russland nicht klar machen kann, dass den Teilnehmern der Förderation durch ihre Teilnahme mehr Vorteile als Nachteile entstehen. Darum bemüht sich Putin aber überhaupt nicht. Ihm sind die Länder der Förderation völlig wurscht - ihm geht es nur um seine persönliche Macht, seine Geschichtsschreibung. Doch die hat es sich selbst zerstört - er wird ewig als der in die Geschichtsbücher eingehen, der Russland aus der internationalen Gemeinschaft ausgekoppelt und isoliert hat - mit anschließendem wirtschaftlichem Zerfall und Zwangsherrschaft auf Dauer - bis sich ausreichend Gegner zur Wehr setzen.

Putin ist schon Geschichte - er weiß es nur noch nicht.
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Re: Russlands Außenpolitk und ihre Folgen

Beitrag von TheManFromDownUnder »

UN warnt vor Millionen von Hunger Toten wegen Ukraine Krieg weil die Russen ukrainisches Getreide klauten und die Haefen blockieren.

UN warns ‘millions will die’ if Ukraine’s Black Sea ports remain closed

Together with Ukraine, Russia accounts for roughly 29 per cent of the global wheat export market. The two countries are also big suppliers of metals and other commodities to the rest of the world.

“Millions of people around the world will die because these ports are being blocked,” Mr Beasley said during a conference discussing trade, CNN reported.

https://www.news.com.au/world/europe/un ... 156dfed254

Vladolf Putler setzt Hunger als Waffe gegen die Welt ein.
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Re: Russlands Außenpolitk und ihre Folgen

Beitrag von TheManFromDownUnder »

Cobra9 hat geschrieben: Fr 13. Mai 2022, 17:34 Ja mag so sein. Aber was soll man machen. Das ist Sache der Menschen je Land
Mit den gleichen Mitteln arbeiten.

Den Hauptling der Solomon Island haben sie sich auch gekauft. Australien hat geschlafen.
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Re: Russlands Außenpolitik und ihre Folgen

Beitrag von Michael_B »

Tiefsinniger hat geschrieben: Do 12. Mai 2022, 14:00 Wenn fair verdientes russisches Geld, sowohl das von Einzelpersonen als auch das von Unternehmen, ohne Gerichtsverfahren beschlagnahmt werden kann, wenn sogar die Kommunikation mit Russen als verdächtig angesehen wird, wenn den Russen die Einreise und sogar die Ausreise verboten wird (Flugtickets werden storniert und Menschen gelangen auf Umwegen nach Russland , und auch unterwegs werden sie gestört)... Wenn die Diskriminierung von Russen offiziell erlaubt ist und ihnen das Betreten von Cafés und Geschäften verboten ist? Wenn die russische Kultur abgesagt wird, werden Konzerte der russischen Musik verboten werden, und der polnische Minister erklärt offen, dass "die russische Kultur aus dem Westen verschwinden muss". ..

In so einem Fall: Gegen wen wird der Krieg geführt? Und was passiert mit den Russen, wenn solche Leute gewinnen?
Dann heul doch, Russe!

Natürlich ist das für Euch nicht schön, aber was Eure Armee in der Ukraine und in abgeschwächter Form in anderen Ländern wie Georgien macht, ist noch viel, viel, viel weniger schön!

Das Russische Volk wird zur Zeit imho zu Recht auch betroffen.

Wenn Putins Regime einemal weg ist, besteht auch wieder die Chance der Völkerverständigung.

Zur Zeit leider nicht. Ihr seid Feinde.
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Re: Russlands Außenpolitik und ihre Folgen

Beitrag von Cobra9 »

Tiefsinniger hat geschrieben: Do 12. Mai 2022, 12:53 Wäre immer eine Idee, aber laut Putin und Lavrov, würden sie einfach ignoriert. Also weder die USA, noch die EU gäbe auch eine kurze Antwort auf ihre Vorschläge. Die Entscheidung zum Krieg wurde nicht ohne Emotionen getroffen, wie ich vermute. Und inzwischen starben die Leute täglich in Donbass, wegen der Beschüsse.
.
Russland unter Putin wurde nicht ignoriert sondern seine Bedingungen wurden nicht akzeptiert. Glaubst Du eine Erpressung wird akzeptiert :p

Russland hat sich als Aggressor gezeigt. Dass wird jetzt nicht mehr geduldet komplett. Russland hat sich mit dem Westen alles versaut.

Für Russland wird es ein böses Erwachen geben
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Re: Russlands Außenpolitik und ihre Folgen

Beitrag von Cobra9 »

Tiefsinniger hat geschrieben: Do 12. Mai 2022, 14:00 Wenn fair verdientes russisches Geld,
Reine Propaganda und war nie so. Ich war mehrfach in der Ukraine. Hab auch zu ethnischen Russen mehrfach Kontakte unterhalten.

Und Russen in der Ukraine waren nie bedroht. Bestätigte die Uno, IRC, OSZE ect.
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van Kessel
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Re: Russlands Außenpolitk und ihre Folgen

Beitrag von van Kessel »

Gas und Öl aus der Ukraine
Bei der ganzen Hektik um die Gas- und Ölversorgung wird übersehen, dass wir einen potenten Lieferanten in Europa haben: die Ukraine!

https://ukraineverstehen.de/umland-amel ... ereserven/
Betrachtet man die gewaltigen Erdgasreserven im asiatischen Teil Russlands als außereuropäische Lagerstätten, verfügt die Ukraine heute über die zweitgrößten bekannten europäischen Gasvorkommen. Ende 2019 enthielten die bis dahin erkundeten ukrainischen Lagerstätten 1,09 Billionen Kubikmeter Erdgas. Dies ist ein Betrag, der innerhalb Europas nur den bekannten norwegischen Ressourcen von 1,53 Billionen Kubikmetern nachsteht.
[Auszug aus obigem link]

Das die Ukraine mit ihrer Energiepolitik (siehe Gasstreit in 2015) ebenso falsch lag wie die Deutschen mit ihrem Russia-Hype, sollte beide Nationen zu einem Nachdenken zwingen.

Die Deutschen neigen dazu, dass es keine Grenzen des Wachstums gibt (vergleicht man die aufgeblasenen SUV‘s deutscher Provenienz mit dem Emporkommen von Riesensauriern, erkennt man bildlich, wohin übertriebenes Wachstum führt). Wachstum sollte eigentlich nur im moralisch, geistigen Bereich erfolgen, alles andere ist kontraproduktiv :) .

Die Ukraine hätte daher nicht mit dem billigen, russischen Erdgas/Öl spielen sollen (sie belieferten u.a. Rumänien mit verbilligtem, russischem Gas, welches sie mit einem Aufschlag von 200% an die Rumänen verkauften).
All dies und mehr ist nicht die Schuld Russlands, was nicht bedeutet, dass der verbrecherische Krieg gegen die Ukraine dadurch gerechtfertig ist!

Die schlauen Polen haben rechtzeitig die Kurve gekriegt und Verträge mit Norwegen (Statoil) abgeschlossen; die Ukraine pflegte dagegen ihren Streit mit Russland anstatt ihre reichhaltigen Quellen von Gas und Öl mittels Zusammenarbeit mit europäischen Interessenten (Pipeline Projekte sind zu teuer, als dass man sie nicht auf verschiedene Schultern laden sollte) zu ertüchtigen.
So sind die vielen Rohrleitungen im Bereich der Ukraine & Polen in russischem Besitz und werden so als Waffe gegen westliche Beschränkungen von den Russen genutzt.

Gas und Öl aus der Ukraine sollte die Vielfalt von Beziehungen sein, nicht die blauäugige Ansicht von ‚guten Iwan‘.
Jetzt, in einem Kriegszustand wird man keine Pipelines bauen können um die Gas-/Ölförderung veranlassen können. Die hohen Kredite, welche der Westen jetzt auf sich nimmt um der Ukraine zu helfen, könnten aber nach einem - wie immer gearteten - Friedensschluss, durch diese beiden lebenswichtigen Komponenten abgelöst werden.

Die Gaslager in den Niederlanden, aber auch in der schottischen See, sind absehbar erschöpft. So könnte uns die Ukraine die Zeit verschaffen, unsere neue Politik erneuerbaren Energien, zu ‚erledigen‘ und die vernachlässigte Komponente der Stromspeicherung mal wirklich in die Hand zu nehmen. D.h. Wind und Sonne rund um die Uhr um das MEHR von Strom zu ‚lagern‘ (z.B. in Wasserstoff etc.).
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Re: Russlands Außenpolitk und ihre Folgen

Beitrag von Misterfritz »

van Kessel hat geschrieben: So 15. Mai 2022, 13:05 Gas und Öl aus der Ukraine
Bei der ganzen Hektik um die Gas- und Ölversorgung wird übersehen, dass wir einen potenten Lieferanten in Europa haben: die Ukraine!

https://ukraineverstehen.de/umland-amel ... ereserven/
Danke für diese Info - hatte ich so nicht auf dem Plan.
Allerdings, bevor man sich Gedanken über die Zukunft der ukrainischen Energievorkommen macht, muss der Krieg in der Ukraine erstmal beendet sein - und am Besten mit dem kompletten Rückzug der Russen aus der Ukraine. Das wird noch ein ganzes Stück Weges sein...
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Re: Russlands Außenpolitk und ihre Folgen

Beitrag von Platon »

Es wird ja als eine Gründe der Übernahme der Krim und des Krieges 2014/2015 und 2022 gesehen, dass Russland das Ziel verfolgt den Aufstieg der Ukraine zu einem eigenen Petrol-State zu verhindern. Weil es natürlich schwierig wird für die Ukraine die Ressourcen in der Wirtschaftszone der Krim auszubeuten, wenn diese russisch besetzt ist und viele der Kriegsbemühungen Russlands finden zufällig in der Nähe von großen Ressourcenvorkommen statt. Ein dauerhafter eingefrorener Konflikt erschwert dazu Investitionen um diese umfangreichen, teilweise in den letzten Jahren neu entdeckten Ressourcen auszubeuten. Wenn die Ukraine den Krieg gewinnt und die Russen aus dem eigenen Staatsgebiet vertreibt und am Ende auch kein eingefrorener Konflikt übrig bleibt, kann man durch große Investitionen und Kredite der EU und WTO damit beginnen diese Ressourcen auszubeuten und das wäre ein wesentliches Element für einen ökonomischen Aufstieg der Ukraine, der damit endet, dass die Ukraine ihren Platz in der europäischen Gemeinschaft als wohlhabende und bedeutende Nation findet.
Dieser Beitrag ist sehr gut.
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Re: Russlands Außenpolitk und ihre Folgen

Beitrag von van Kessel »

Platon hat geschrieben: So 15. Mai 2022, 13:35 Es wird ja als eine Gründe der Übernahme der Krim und des Krieges 2014/2015 und 2022 gesehen, dass Russland das Ziel verfolgt den Aufstieg der Ukraine zu einem eigenen Petrol-State zu verhindern. Weil es natürlich schwierig wird für die Ukraine die Ressourcen in der Wirtschaftszone der Krim auszubeuten, wenn diese russisch besetzt ist und viele der Kriegsbemühungen Russlands finden zufällig in der Nähe von großen Ressourcenvorkommen statt. Ein dauerhafter eingefrorener Konflikt erschwert dazu Investitionen um diese umfangreichen, teilweise in den letzten Jahren neu entdeckten Ressourcen auszubeuten. Wenn die Ukraine den Krieg gewinnt und die Russen aus dem eigenen Staatsgebiet vertreibt und am Ende auch kein eingefrorener Konflikt übrig bleibt, kann man durch große Investitionen und Kredite der EU und WTO damit beginnen diese Ressourcen auszubeuten und das wäre ein wesentliches Element für einen ökonomischen Aufstieg der Ukraine, der damit endet, dass die Ukraine ihren Platz in der europäischen Gemeinschaft als wohlhabende und bedeutende Nation findet.
Dieser Gedanke (dass Russland die Ukraine von eigener Erdgasförderung abhalten wollte), wurde m.W. noch nicht thematisiert. Die Gas- und Ölgebiete der Ukraine liegen außerdem in einem Gebiet, wo die Russen die meisten Opfer jetzt bringen musste (Nordwest zu Südost). Eine Karte der explorierten Gebiete dieser Energieträger gibt Auskunft über die Lage.
Gas und Öl werden im Westen benötigt, dies erfolgte bisher mit russischen Pipelines und sibirischem Gas, dieses hat selbst verständlich wesentlichen Vorteil gegenüber einer Tankerverschiffung (Öl). Bei Gas gibt es das gefrackte, dann verflüssigte, Erdgas per Schiff; ziemlich Umwelt zerstörend, umständlich und teuer.

Die enormen Wiederaufbaukosten in der Ukraine kann der Westen kaum schultern. Namentlich, wenn die eigene Aufrüstung - nach dem Schock über den Krieg - ein Übriges verschlingt. Die Ukraine kann aber - so wie vorher Russland - enorme Einnahmen durch die Lieferung von Gas und Öl generieren.
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Re: Russlands Außenpolitk und ihre Folgen

Beitrag von van Kessel »

Misterfritz hat geschrieben: So 15. Mai 2022, 13:19 Danke für diese Info - hatte ich so nicht auf dem Plan.
Allerdings, bevor man sich Gedanken über die Zukunft der ukrainischen Energievorkommen macht, muss der Krieg in der Ukraine erstmal beendet sein - und am Besten mit dem kompletten Rückzug der Russen aus der Ukraine. Das wird noch ein ganzes Stück Weges sein...
Es ist selbstverständlich richtig, den Krieg hinter sich zu lassen. Es ist aber nicht verboten, sich schon jetzt zu bewegen, um in Zukunft die Gefahren der Energieversorgung, zu thematisieren. Denkfabriken (nicht Lobbyisten) sollten sich der Sache annehmen. Die einsamen Versuche der Grünen Politikers Habeck, in Emiraten fündig zu werden, betrachte ich eher als Schlafmohn für den Michel. Ebenso ist es für die Zukunft unmöglich, dass Energiegeschäfte von Firmen erledigt werden (Verkauf von Gasspeichern oder 'Privatpipelines' für die BASF), dies ist nur mit Abstimmung von Wirtschafts- und Energieministerien zu realisieren. Diese Unternehmen können sich jetzt nicht hinstellen und fordern, dass die Gasversorgung von Industrien, Vorrang vor der Lieferung an Haushalte haben muss.

Die Ukraine muss - bei aller Betroffenheit - wissen, dass es in der Zukunft keine offenen Taschen der Westeuropäer gibt und die Exploration und Pipelinebau (falls die Russen nicht ihre Leitungen an die Ukraine verkauft), noch vor dem Bau von
ukrainischen Industrieanlagen (welche schon vor dem Krieg in einem maroden Zustand waren) vornehmen. Quid pro quo, d.h. sie liefern Gas und Öl, wir bezahlen dafür.

So kann man auch die Diskussion um Schwedt abfedern, welche dringend Öl benötigt, um in Brandenburg die Arbeitsplätze zu erhalten. Panta rhei, in welches Wespennest auch stecken mag.
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Re: Russlands Außenpolitk und ihre Folgen

Beitrag von Seidenraupe »

van Kessel hat geschrieben: So 15. Mai 2022, 18:47 Die einsamen Versuche der Grünen Politikers Habeck, in Emiraten fündig zu werden, betrachte ich eher als Schlafmohn für den Michel.
statt Schlafmohn sehe ich Alptraumpotential.
Nun gibt es aber Probleme bei den Vertragsverhandlungen mit Katar, berichtet die Nachrichtenagentur Reuters. Ein Abschluss des Flüssiggas-Deals sei nicht in Sicht.
Grund?
1.
ganz einfach, Habeck will keinen Lngzeivertrag abschließen sondern Qatar nur als "Lückenbüßer" benutzen.
Der größte Streitpunkt sei die Laufzeit des Deals. Deutschland sei nicht bereit, einen Vertrag mit mindestens 20 Jahren Laufzeit einzugehen, berichtet die Nachrichtenagentur – und beruft sich auf drei mit dem Vorgang vertraute Personen. Habeck sieht nämlich durch die Länge der Verträge Deutschlands Dekarbonisierungsziele gefährdet. Die Regierung plant, bis 2040 Deutschlands CO2-Ausstoß um 88 Prozent zu verringern.
2.
Katar möchte den Gas-Preis an den Öl-Preis binden.
Der Deal ist noch lange nicht unter Dach und Fach und wird, sollte er jemals geschlossen werden, die russischen Erdgaslieferungen nur zu einem Teil ersetzen können
https://www.fr.de/wirtschaft/gas-katar- ... 35095.html
Wer Ironie findet, kann sie behalten. Wer nicht, sein/ihr Problem.

„Wenn man merkt, daß der Gegner überlegen ist und man Unrecht behalten wird, so werde man persönlich, beleidigend, grob.“
Schopenhauer
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Re: Russlands Außenpolitk und ihre Folgen

Beitrag von Cobra9 »

Seidenraupe hat geschrieben: Mo 16. Mai 2022, 01:06 statt Schlafmohn sehe ich Alptraumpotential.


Grund?
1.
ganz einfach, Habeck will keinen Lngzeivertrag abschließen sondern Qatar nur als "Lückenbüßer" benutzen.

2.
Der Deal ist noch lange nicht unter Dach und Fach und wird, sollte er jemals geschlossen werden, die russischen Erdgaslieferungen nur zu einem Teil ersetzen können
https://www.fr.de/wirtschaft/gas-katar- ... 35095.html
Viele Lieferanten sind bereit zu liefern. Russland wird bald mittelfristig mit Deutschland keine Geschäfte mehr machen können bei Öl und Gas.

Sehr gut sag ich. Aber großes Lob an Russland. Die Sowjetunion hat es nicht geschafft Finnland und Schweden in die Nato zu treiben.

Putin schon. Das muss man echt mal schaffen :p



Tja Russland. Der Frust in Moskau muss tief sitzen : Will Russland den Westen nicht mehr "ärgern"?

Politisch wie militärisch hat sich der Kreml in eine Sackgasse manövriert der bösen Art. Weiter so.
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Re: Russlands Außenpolitk und ihre Folgen

Beitrag von TheManFromDownUnder »

Cobra9 hat geschrieben: Mo 16. Mai 2022, 01:32
Politisch wie militärisch hat sich der Kreml in eine Sackgasse manövriert der bösen Art. Weiter so.
Aber das macht sie auch unberechenbar.
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Re: Russlands Außenpolitk und ihre Folgen

Beitrag von van Kessel »

Seidenraupe hat geschrieben: Mo 16. Mai 2022, 01:06 statt Schlafmohn sehe ich Alptraumpotential.

Grund?
1.
ganz einfach, Habeck will keinen Lngzeivertrag abschließen sondern Qatar nur als "Lückenbüßer" benutzen.

2.
Der Deal ist noch lange nicht unter Dach und Fach und wird, sollte er jemals geschlossen werden, die russischen Erdgaslieferungen nur zu einem Teil ersetzen können
https://www.fr.de/wirtschaft/gas-katar- ... 35095.html
Ich weiß - offengestanden - auch nicht, was unser Energieminister bei den Scheichs wollte; sah mir eher nach einer Alibi-Veranstaltung aus. Es wäre eher ein Besuch der nordafrikanischen Gasförderländer notwendig gewesen, dann hätte er mit
Portugal, Spanien und Frankreich gesprochen, um den Transport nordafrikanischen Gases nach Deutschland in die Wege zu leiten. Es gibt schließlich eine Gasleitung durch die Meerenge von Gibraltar.

Man muss auch mit den 'Inhabern' von Fernleitungen sprechen, denn nicht der nur Lieferant, sondern auch die Netzbetreiber haben die Hoheit über unser benötigtes Gas. Und wir benötigen dieses Gas als die bekannte Brückentechnologie, bis wir - mit den unendlichen Verzögerungen bei Baumaßnahmen - uns von fossilen Brennstoffen verabschieden können. Allein die beabsichtigte Schwächung Deutschlands nach '45, einen Länderstaat zu gründen, verhindert bis jetzt wirkungsvoll ein effiziente Durchsetzung von Bauvorhaben aller Art. Die Hälfte einer Bauzeit ist meistens Gerangel um Bund/Länder-Kompetenzen.

Die Ukraine ist - wie ich heute im Ticker las - schon vorstellig beim "In einer Woche wolle er sich auch an das Weltwirtschaftsforum in Davos wenden, wo unter anderem über den Wiederaufbau nach dem Krieg gesprochen werde." D.h. wir sind noch lange nicht aus dem Schneider, auch wenn die Ukraine 'gesiegt' haben sollte.

Bekanntlich ist die Ukraine ein weltweiter Lieferant von Weizen. D.h. es ist unbedingt notwendig, Eisenbahn- oder noch besser Schifffahrtsverbindungen der Ukraine zu sichern und zu ertüchtigen. So können sie einen Teil der enormen Kosten ihres Kampfes gegen den Aggressor Russland, wieder abbauen. Gas und Öl-Exploration und Ausbeutung erfordert mehr Zeit, damit Westeuropa seinen Energiehunger fortsetzen kann. Wenn in Deutschland die Debatte um Windanlagenabständen wichtiger werden als die Sicherung von Arbeitsplätzen, ist etwas faul im Staate D.
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Re: Russlands Außenpolitk und ihre Folgen

Beitrag von Platon »

van Kessel hat geschrieben: So 15. Mai 2022, 18:47 [...]
Die Ukraine muss - bei aller Betroffenheit - wissen, dass es in der Zukunft keine offenen Taschen der Westeuropäer gibt und die Exploration und Pipelinebau (falls die Russen nicht ihre Leitungen an die Ukraine verkauft), noch vor dem Bau von ukrainischen Industrieanlagen (welche schon vor dem Krieg in einem maroden Zustand waren) vornehmen. Quid pro quo, d.h. sie liefern Gas und Öl, wir bezahlen dafür.
[...]
Der Wiederaufbau der Ukraine wird größtenteils über Kredite der WTO und Entwicklungsbanken der EU finanziert werden. Die Aufgabe der europäischen Staaten wird dabei sein als Bürge für diese Kredite aufzutreten, damit diese zu günstigen Konditionen abgeschlossen werden können. Der Wiederaufbau der Ukraine wird also keineswegs mit umfangreichen deutschen Steuermitteln finanziert werden, sondern mit Krediten und Investitionen der Wirtschaft.
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