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"Entpolitisierung" von Universitäten "droht"

Verfasst: Dienstag 26. Juli 2016, 17:02
von grün
Würg:
Der Konvent hätte also die Campus Alternative akkreditieren müssen. Das wollte die Versammlung aber mehrheitlich nicht. Dabei sei es gar nicht in erster Linie um die AfD gegangen, sagt Florian Siekmann, sondern um die Tatsache ...

"... dass wir in Zukunft fast vorbehaltslos die Akkreditierung erteilen müssten. Aber dazu ist die Studierendenvertretung nicht bereit."

Also schaffte der Konvent das Akkreditierungsverfahren für alle Hochschulgruppen ab. Und das bringt Till Heckelbacher von den JuSos, also den der SPD nahestehenden Jungsozialisten, auf die Palme. Sein Fazit:

"Es hat ein Haufen Rechtsradikaler geschafft, die Uni zu entpolitisieren."
Welcher geschichtsvergessene Knallkopf hat diesem Herrn eingeredet, eine Universität, mithin: die Bildung, auch die staatliche, gehöre irgendwie politisiert? :mad2:

Re: "Entpolitisierung" von Universitäten "droht"

Verfasst: Dienstag 26. Juli 2016, 18:57
von yogi61
grün hat geschrieben:(26 Jul 2016, 17:02)

Würg:



Welcher geschichtsvergessene Knallkopf hat diesem Herrn eingeredet, eine Universität, mithin: die Bildung, auch die staatliche, gehöre irgendwie politisiert? :mad2:
Jeder Mensch sollte politisiert werden, ist natürlich nicht gut für die Rechtsknaller.

Re: "Entpolitisierung" von Universitäten "droht"

Verfasst: Dienstag 26. Juli 2016, 19:02
von grün
Ist es klug, parteipolitisch auf die Bildung, die hinterher zu mündigen Bürgern führen soll, einzuwirken?

Re: "Entpolitisierung" von Universitäten "droht"

Verfasst: Dienstag 26. Juli 2016, 20:53
von Helmuth_123
Zumindest an meiner Universität haben politische Hochschulgruppen keinerlei Nutzen für die Studenten. Anstelle sich um die Belange von Studenten oder Fachschaften zu kümmern, kümmert man sich lieber um Politik, besonders um die "bösen Rechten", angeblichen Sexismus, die böse militärische Forschung etc..

In München hat man richtig gehandelt. Die Linken rufen ja gerne nach Gleichberechtigung aber nur für sich selber. Wenn die "bösen Rechten" aber die gleichen Rechte genießen, dann laufen sie Sturm.

Re: "Entpolitisierung" von Universitäten "droht"

Verfasst: Samstag 30. Juli 2016, 09:50
von Ebiker
Leider ist es genau anders, Unis werden immer politischer. Am schlimmsten ist es wohl an der HU Berlin aber auch die FSU Jena sticht da hervor. Und es wird noch schlimmer werden, gute Artikel dazu

http://www.danisch.de/blog/2016/07/29/d ... en-teil-1/

Re: "Entpolitisierung" von Universitäten "droht"

Verfasst: Samstag 30. Juli 2016, 10:38
von Teeernte
Verdammt - dann kommt doch raus - dass die Energiewende nur Therapie für Grüne ist.....

....Fahrverbote der Umwelt NICHTS bringen.....

...Propaganda die Leute nur Zeitweise ruhig halten kann... - Volksparteien mehr als 15% der Einwohner (Ü18) als Mitglieder haben sollten...


Seit Goebbels ist bekannt - das die Studieneinrichtungen POLITISCH GEPRÄGT SEIN MÜSSEN !!!

Re: "Entpolitisierung" von Universitäten "droht"

Verfasst: Mittwoch 23. November 2016, 18:49
von frems
Ebiker hat geschrieben:(30 Jul 2016, 09:50)

Leider ist es genau anders, Unis werden immer politischer. Am schlimmsten ist es wohl an der HU Berlin aber auch die FSU Jena sticht da hervor. Und es wird noch schlimmer werden, gute Artikel dazu
Danisch hat seine Diss verkackt und ist nun auf einem persönlichen Feldzug.

Re: "Entpolitisierung" von Universitäten "droht"

Verfasst: Mittwoch 23. November 2016, 18:51
von grün
Sie wurde ihm nicht anerkannt. Das ist was anderes.

Re: "Entpolitisierung" von Universitäten "droht"

Verfasst: Mittwoch 23. November 2016, 18:58
von frems
grün hat geschrieben:(23 Nov 2016, 18:51)

Sie wurde ihm nicht anerkannt. Das ist was anderes.
Das sah die Uni Karlsruhe anders und verwies auf extrem viele Fehler. Sowas wird zum Glück in der Regel nicht anerkannt, sonst verliert die Promotion noch mehr an Wert. Und da sahen die letzten Jahre nicht rosig aus.

Re: "Entpolitisierung" von Universitäten "droht"

Verfasst: Montag 28. November 2016, 01:10
von frems
Ebiker hat geschrieben:(30 Jul 2016, 09:50)
Am schlimmsten ist es wohl an der HU Berlin aber auch die FSU Jena sticht da hervor. Und es wird noch schlimmer werden, gute Artikel dazu
Achja, noch eine zweite Ergänzung. Danisch sollte ja nicht das Thema sein. So schlimm scheint es um die Berliner HU nicht zu stehen. Zumindest stören sich die Arbeitgeber nicht dran. Nach der Frage, welche Absolventen am meisten überzeugten, landete die HU Berlin auf Platz 3 in Deutschland (hinter TU München und Uni Heidelberg). In den Top 10 landete außerdem 2x Frankfurt (Uni und School of Finance), noch 2x München (LMU und FH), zwei weitere Male Berlin (FU und TU) sowie die RWTH Aachen (http://www.faz.net/aktuell/beruf-chance ... 43278.html). Vielleicht sind einzelne Studenten oder Dozenten, über die man in gewissen Randgruppen-Kreisen gerne verweist, doch nicht so einflussreich oder destruktiv wie manch einer annimmt.

Re: "Entpolitisierung" von Universitäten "droht"

Verfasst: Dienstag 29. November 2016, 11:27
von Dark Angel
yogi61 hat geschrieben:(26 Jul 2016, 18:57)

Jeder Mensch sollte politisiert werden, ist natürlich nicht gut für die Rechtsknaller.
Kommt ganz drauf an, was unter "Politisierung" bzw "Entpolitisierung" verstanden wird. "Politisierung" i.S.v. "Brutstätten" bestimmter Ideologien und deren Durchsetzung, in Verbindung mit Intoleranz und Unterdrückung der Meinungsfreiheit hat an Universitäten tatsächlich nichts zu suchen.
Toleranz bedeutet das Dulden bzw Geltenlassen anderer Meinungen, auch Meinungen, die der eigenen entgegen stehen. Und das wiederum bedeutet, dass sich mit solchen Meinungen auch argumentativ auseinander gesetzt werden muss. Verbieten bestimmter Meinungsäußerungen und/oder deren Interessenvertretern bedeutet Zensur, bedeutet (Meinungs)Diktatur und verstößt damit gegen ein Grundgsetz und untergräbt gleichzeitig die demokratische Grundordnung.

Nicht gut für "Rechtsknaller" - was ist eigentlich ein "Rechtsknaller"? Jeder der eine, von der gerade geltenden political Correktness abweichende Meinung vertritt - also eigentlich der politischen Mitte zuzuordnen ist bzw der (teilweise) konservative Werte vertritt oder diejenigen, die tatsächlich dem rechtsextremen Spektrum zuzuordnen ist?

Gegenwärtig ist es doch eher so, dass sich zunehmend polititische Intoleranz "breit macht" und "rechts" als Totschlagargument gebraucht wird. Jeder der eine andere Meinung vertritt ist räächsts und damit böse - ganz böse und gehört bekämpft. Mit den Argumenten räächts setzt man sich nicht auseinander, muss man sich nicht auseinander setzen, weil man ja Inhaber der absoluten Wahrheit ist und diese Wahrheit gilt es durchzusetzen. ==> Meinungsdiktat = Beginn einer allgemeinen Diktatur.
Und gnau dieses Problem wird im verlinkten Artikel angesprochen. Die Verhinderung der Akkreditierung einer Gruppe, die einer bestimmten Partei nahe steht, dedeutet Meinungsdiktatur/Untergrabung der Meinungsfreiheit und ist damit eigentlich das Gegenteil von "Entpolitisierung".

Re: "Entpolitisierung" von Universitäten "droht"

Verfasst: Dienstag 29. November 2016, 18:18
von grün

Re: "Entpolitisierung" von Universitäten "droht"

Verfasst: Mittwoch 30. November 2016, 16:23
von frems
*sinnlos

Re: "Entpolitisierung" von Universitäten "droht"

Verfasst: Mittwoch 30. November 2016, 22:49
von Progressiver
Dark Angel hat geschrieben:(29 Nov 2016, 11:27)

Kommt ganz drauf an, was unter "Politisierung" bzw "Entpolitisierung" verstanden wird. "Politisierung" i.S.v. "Brutstätten" bestimmter Ideologien und deren Durchsetzung, in Verbindung mit Intoleranz und Unterdrückung der Meinungsfreiheit hat an Universitäten tatsächlich nichts zu suchen.
Toleranz bedeutet das Dulden bzw Geltenlassen anderer Meinungen, auch Meinungen, die der eigenen entgegen stehen. Und das wiederum bedeutet, dass sich mit solchen Meinungen auch argumentativ auseinander gesetzt werden muss. Verbieten bestimmter Meinungsäußerungen und/oder deren Interessenvertretern bedeutet Zensur, bedeutet (Meinungs)Diktatur und verstößt damit gegen ein Grundgsetz und untergräbt gleichzeitig die demokratische Grundordnung.

Nicht gut für "Rechtsknaller" - was ist eigentlich ein "Rechtsknaller"? Jeder der eine, von der gerade geltenden political Correktness abweichende Meinung vertritt - also eigentlich der politischen Mitte zuzuordnen ist bzw der (teilweise) konservative Werte vertritt oder diejenigen, die tatsächlich dem rechtsextremen Spektrum zuzuordnen ist?

Gegenwärtig ist es doch eher so, dass sich zunehmend polititische Intoleranz "breit macht" und "rechts" als Totschlagargument gebraucht wird. Jeder der eine andere Meinung vertritt ist räächsts und damit böse - ganz böse und gehört bekämpft. Mit den Argumenten räächts setzt man sich nicht auseinander, muss man sich nicht auseinander setzen, weil man ja Inhaber der absoluten Wahrheit ist und diese Wahrheit gilt es durchzusetzen. ==> Meinungsdiktat = Beginn einer allgemeinen Diktatur.
Und gnau dieses Problem wird im verlinkten Artikel angesprochen. Die Verhinderung der Akkreditierung einer Gruppe, die einer bestimmten Partei nahe steht, dedeutet Meinungsdiktatur/Untergrabung der Meinungsfreiheit und ist damit eigentlich das Gegenteil von "Entpolitisierung".
Meines Wissens funktionieren die Sozialwissenschaften so: Zuerst werden möglichst wertfrei die Daten erhoben. Und aus diesem Datensatz kann dann jeder seine Interpretationen hervorbringen. Wer es umgekehrt versucht, der ist ein Ideologe. Und genau dies kann man der AfD vorwerfen.

Stichwort "political correctness": Diese entspricht den humanistischen Werten, auf denen unsere Gesellschaft und das Grundgesetz beruht. Wer dagegen lieber inhuman und menschenverachtend argumentiert und agiert, verlässt diesen "common sense" und wird zurecht in unserem einigermaßen zivilisierten Deutschland als Barbar tituliert und aus der Gesellschaft ausgeschlossen. Zur Mitte gehört so jemand zum Glück nicht.

Im Übrigen haben die Wissenschaften gar nicht die Aufgabe, allen geistigen Dünnschiss zu tolerieren, wenn er nicht den Fakten entspricht. Ansonsten müssten sie nämlich auch tolerieren, dass beispielsweise evangelikale Christen ihre Märchen vom "intelligent design" verbreiten. Glücklicherweise zerpflücken die Wissenschaftler diesen Schmarrn und geben deren Anhängern keine Gnade, wenn sie ihre faktenresistente Ideologie verbreiten.

Re: "Entpolitisierung" von Universitäten "droht"

Verfasst: Sonntag 12. Februar 2017, 16:32
von frems
Passt hier wohl rein, auch wenn es um eine verstärkte Politisierung geht. An einer Berliner Hochschule wird derzeit diskutiert, ob studentische Vertreter ein Viertel der Stimmen im Senat kriegen sollen. Damit würde der Einfluss der knapp 34.000 Studenten bei diversen Themen, z.B. Benennung von Professuren, steigen. Ein Viertel ginge an die Professoren (knapp 400), ein Viertel an wiss. Mitarbeiter (2.600) und ein Viertel an sonstige Mitarbeiter (2.800). Dem CDU-Bundestagsabgeordneten Philipp Lengsfeld ist dies zu viel Demokratie:
Die Entscheidung über eine Viertelparität an der Technischen Universität Berlin ist kein neues Thema, dennoch ist es aktueller denn je. Die Viertelparität sieht eine Gleichverteilung der Stimmen aller Statusgruppen einer Universität im erweiterten Akademischen Senat (eAS) vor. Hierzu zählen dann, neben den Professoren, zum einen die Studierenden, vertreten durch Studentenfunktionäre, die wissenschaftlichen Mitarbeiter (‚akademischer Mittelbau’), und die sonstigen Angestellten der Universität, z.B. vor allem in der Verwaltung.

Über die Vorgeschichte an der TU und die rechtlichen Dimensionen will ich gar nicht groß reden, denn es gibt vermutlich eine linke Mehrheit im erweiterten Akademischen Senat, deshalb formuliere ich es als Bitte: Diese Mehrheit darf nicht genutzt werden. Die Entscheidung muss zum Wohle der TU Berlin fallen!
https://causa.tagesspiegel.de/gesellsch ... haden.html