(07 Nov 2018, 13:45) maxbreak2 hat geschrieben:Ich sehe es ein, der Gedanke in diese Technologie in irgendeiner Form zu investieren, war eine Schnapsidee.
Antwort:
Kamikaze hat geschrieben:Diese Schlussfolgerung verstehe ich nicht. Ich habe doch etliche Akienunternehmen aufgezeigt, die sich auf das autonome fahren ausgerichtet haben. Einzig das eine Unternehmen, das alles abdeckt fehlt. (Das fehlt übrigens auch bei herkömmlichen "Autobauern", da alle "Big Player" bei Zulieferbetrieben Teile ihrer Produkte zukaufen.)
Über das Für und Wider einer Investition in diese einzelnen Spezialfirmen kann man natürlich diskutieren (dann evtl. in einem Strang im Wirtschaftsteil des Forums), aber generell ist es durchaus möglich in diese Technologieform zu investieren.
Dazu passt diese Meldung aus Bayern :
Quelle : FAZ (07.11.2018) "Düstere Quartalszahlen : BMW macht ein Viertel weniger Gewinn" nur scheinbar nicht. Liest man jedoch den FAZ-Artikel komplett, stößt der Leser auf diese Zeilen :
FAZ hat geschrieben:Für die Zukunft wappnen will sich BMW vor allem mit Investitionen in neue Technologien für die Elektromobilität und das autonome Fahren. Die herausfordernden Rahmenbedingungen seien eine „Chance, unser Unternehmen voranzubringen“, bekräftigte BMW-Chef Harald Krüger. Der Autohersteller investiere „trotz eines volatilen Umfelds umfassend in die Technologien der Zukunft“. In den ersten neun Monaten des Jahres lagen die Kosten für Forschung und Entwicklung mit knapp 3,9 Milliarden Euro um 400 Millionen Euro (11,4 Prozent) höher als im Vorjahreszeitraum.
Dieser Teil würde sicher auch zum Thema "Elektrofahrzeuge" ausgezeichnet passen, Elektromobilität und das autonome Fahren passen in sehr vielen Bereichen nicht nur zusammen, sie ergänzen sich auch gegenseitig.
Wer trotz oder gerade wegen Problemen in den üblichen Bereichen, " die Kosten für Forschung und Entwicklung mit knapp 3,9 Milliarden Euro" schultert, ist sichtlich davon entfernt "in diese Technologie in irgendeiner Form zu investieren" für eine "Schnapsidee" zu halten. Eher wohl im Gegenteil.
Nein, es erscheint mir eher logisch, "das eine Unternehmen, das alles abdeckt" fehlt. Das ist gut so (jedenfalls aus meiner Sicht, was ja nicht ausschließt es könnte in Zukunft ein solches Unternehmen geben). Da es (ich muss mich da wiederholen) es gegenwärtig noch nirgendwo ein serienreifes Fahrzeug des Level 5 gibt, die für das autonome Fahren notwendige Struktur, auch nur im Ansatz vorhanden ist, könnte eine solches Unternehmen gegenwärtig keinerlei Produkte anbieten.
Das auch noch ein Mindestmaß an potentieller Abnehmer fehlt (wie soll es die geben, wenn kein entsprechendes Produkt angeboten werden kann ? - ist das eine Entwicklung in die Zukunft, an die ganz offensichtlich alle größeren Fahrzeughersteller "glauben" - schon deswegen, weil sie die Zukunft bereits heute gestalten. Da auch eine ganze Reihe an von bislang abhängigen Zulieferbetriebe (darunter Bosch - wohl eher "ein Hecht im Karpfenteich") erhebliche Mittel in diese Richtung allokieren, halte ich es für ein krasses Fehlurteil diese Technologie für eine Schnapsidee zu halten.
Da die Entwicklung dieser Technologie keinesfalls nur isoliert - abgehoben von anderen Technologiefeldern - stattfindet, muss jede Einzelentwicklung mit dem gemeinsamen Ziel des "autonomen Fahrens" auch als starke Triebkraft für "benachbarte Felder" gesehen werden. Was dort nützlich und notwendig ist, lässt sich auch an anderer Stelle integrieren. Umgekehrt liefern Entwicklungen aus der Robotik - aus praktisch autonomer Fertigung (Stichwort "Industrie 4.x) - "Module" die mehr oder weniger direkt auch in diesen Fahrzeugen Verwendung finden können.
Die geradezu "atemraubenden Entwicklungen" auf nahezu allen Gebieten, verdanken dies der "Verzahnung" unterschiedlichster zunächst autarker Entwicklungen. Die kaum fassbare Entwicklung von Hardware aller Art, hat sich auf die Softwareentwicklung extrem fördernd ausgewirkt und dies hat sich wiederum auf die Notwendigkeit andere, völlig neue Hardware zu entwickeln ausgewirkt. Völlig neue "Geschäftsideen" wie z.B. das Smartphone und verwandte Produkte sind innerhalb von wenigen Jahren entstanden - inklusive einer bis dahin unbekannten Mobilität die wiederum erst eine Infrastruktur (Mobilfunk - Frequenzen usw.) benötigt hat und offensichtlich weiter benötigen wird. Große Teile Afrikas z.B. haben praktisch alle Stufen des "Fernsprechens" übersprungen und stattdessen ist dort der Mobilfunk die einzige flächendeckende Kommunikationsmöglichkeit für Millionen Menschen.
Auch hier "schließt sich der Kreis" diese Technologie ist ebenfalls wichtiger Bestandteil autonomer Fahrsysteme. "GPS" gehört ebenfalls dazu - einst eine Domäne des amerikanischen Militärs, wird inzwischen von mehrere Nationen bzw. auch der EU in Eigenregie weiter entwickelt. Europa ist längst bis hinunter in den Bereich von Metern "erfasst". Heutige Fahrzeuge (z.B. über Google) sammeln permanent Detailinformationen, die spätestens bei den Vorläufern autonomer Systeme unabdingbar sind. Daten die Fahrzeuge liefern können, sind wahre "Goldgruben" für eine ganze Reihe Interessenten. Google macht einzelne Versuche von Automobilherstellern selbst eigene proprietäre Systeme zu entwickeln obsolet. Neuere Fahrzeuge verbinden sich mit "Google Maps" auf dem Smartphone des Fahrers und der nutzt alles was da hinterlegt ist. Auch das ist ein Teil des späteren autonomen Fahrbetriebs.
Man muss schon auf einem sehr eingeschränkten Blickwinkel bestehen, wenn man dieses doch sehr breite Umfeld nicht wahrnimmt. Ob das nun eine positive Entwicklung ist oder ob negative Effekte überwiegen, das kann und will ich nicht betrachten, etwas ausschließlich auf der Gefühlsebene zu diskutieren, halte ich bei einem technologischen Thema für unangebracht - es gibt andere Bereich wo das nicht nur möglich ist, sondern explizit das gewünschte Feld ist.
Das sowohl das autonome Fahren inzwischen als Labormodell mit "Ausflügen" in reale Bereiche überall in der Welt existiert, ist schlicht eine Tatsache. Passt zur gleichzeitig laufenden Entwicklungen auf dem militärischen Sektor und wird auch von diesem Bereich beeinflusst (wie auch umgekehrt). Kurz es ist schon da, nur noch nicht "allzu sichtbar"
"Wenn der Wind der Veränderung weht, bauen die einen Mauern und die anderen Windmühlen." (aus China)