Sören74 hat geschrieben:(28 Dec 2021, 22:06)
Nichts für ungut Cobra9, aber Du könntest wenigstens die eine Minute zusätzlich investieren, dass der letzte Satz auch verständlich klingt.
Es geht erstmal darum, dass die EU solche Beitrittsgespräche neben den anderen osteuropäischen Ländern nicht mit Russland forciert hat. Das ist erstmal eine politische Entscheidung der EU gewesen. Ob sie nun richtig oder falsch war, darüber kann man diskutieren, aber das war eben eine bewusste Entscheidung unserer Seite gewesen. Und da kann man durchaus die Frage stellen, wie die Geschichte verlaufen wäre, hätten wir von unserer Seite 1-2 Weichen anders gestellt. Zu sagen, wir haben hier alles richtig gemacht und die andere Seite hat alle Fehler begangen, halte ich als Naturwissenschaftler nicht für konstruktiv genug, um aus der Geschichte zu lernen.
Ich sprach hier bewusst von den 90er Jahren.
Nochmal, es geht mir um die 90er Jahre und nicht um spätere Ereignisse in Georgien.
Wenn Du von 90ern sprichst muss Dir klar sein das Russland da nicht mal Ansatz die Grundlagen erfüllen konnte für die EU. Außerdem war eine Freihandelszone da von keiner Seite gedacht.
Und die Ausdehnung nach Ost begann richtig erstmals 2004 und 2007. Da war schon klar Russland will nicht wie die EU es will. Aber so kein Beitritt.
Wieso sollte man Russland bevorzugen, andere Länder no. Macht keinen Sinn. Russland hatte die Möglichkeit beizutreten. Es erfüllt nicht die Grundlagen und ist Aggressor.
Das kann nicht funktionieren. Aber das mit der EU, Nato ist doch Schattenboxen.
Seit dem Zerfall der Sowjetunion hat Russland einen schwierigen Prozess eigenständiger Entwicklung durchgemacht und da war die Identität verloren.
Jetzt grob gesagt. Wir sagen bei Analyse immer den Tango tanzt man zu zweit. Ich habe auch nicht die Haltung der Westen habe immer alles richtig gemacht.
Ein großer Fehler war beispielsweise zu denken Russland wird eine westliche Demokratie sowie falsche Erwartungen.
Ungerechtfertigt hohe Erwartungen am Anfang mündeten in eine unangemessen tiefe Enttäuschung am Schluss im Westen.
Allerdings haben Wir im Westen die Hinwendung der russischen Eliten zum Autoritarismus so empfunden, als sei das gesamte Demokratisierungsprojekt gescheitert dauerhaft und dann schnell dumm gehandelt.
Politisch gesehen. Man hat Russland auch oft die Türe vor der Nase geschlossen. Beispielsweise Abrüstung hätte man forcieren können. Russland einbinden in den Balkan und mehr bei Osteuropa .
Natürlich ohne den Ländern ihre Eigenständigkeit zu nehmen. Viele denken das heutige Russland ist wie die Sowjetunion bzw war es.
Das ist natürlich falsch. Nur das Putin auf dem Weg dahin ist wieder stimmt.
Wie Juri Lotman in seinem Buch Kultur und Explosion schrieb passt es. Fremdenfeindliche Kleptokratie zusammen mit dem imperialistischen Gedankengut haben tiefe Wurzeln. Sie gingen Putin voran und werden ihn überdauern. Da hatte man die Gelegenheit was zu unternehmen.
Nato Osterweiterung. Ich stell nicht in Abrede das es keine Versprechen oder Zusagen gegeben hat an Russland.
Aber statt hier ein wenig mehr Diplomatie zu zeigen, Fingerspitzengefühl sowie praktische Lösungen zum Zusammenleben findet war man Arroganz befallen
Keine Ahnung was da genau geholfen hätte. Mir ist dieses Gefühl, vorgeführt worden zu sein, das wahrscheinlich in den Köpfen Menschen , vieler russischer Politiker auch heute dominiert, aber auch bewusst.
Was man nicht getan hat war Russland einzubinden. Natürlich ohne Veto ect.
Aber Leute wie Bush haben viel geschadet.
Die Regierung Bush fügte den Beziehungen zu Russland weiteren Schaden zu. Bush forderte den Beginn des beschleunigten Aufnahmeverfahrens in die NATO für Georgien und die Ukraine.
Natürlich kann man sagen es nicht zu tun war dumm. Jnein. Man hat auch da wieder verpasst eine "Architektur" zu bauen mit Russland.
Nennen Wir es mal strategische Fehler. Die nützt Putin aus. Aber das Ding war das politische Naturell des KGB-Mannes Wladimir Putin wo es negativ machte.
Das ist aber so alles keine Rechtfertigung der Aggression von Russland
Andrij Melnyk nennt Rolf Mützenich den „widerlichsten deutschen Politiker“..wo Er Recht hat...
Genieße den Augenblick, denn der Augenblick ist dein Leben