Was halten Kurden von der PKK

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H2O
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Re: Was halten Kurden von der PKK

Beitrag von H2O »

Jekyll hat geschrieben:(17 Jan 2016, 21:55)

Schade, dass Sie mir gegenüber nicht die gleiche Duldsamkeit zeigen können wie ich diese Ihnen (und anderen Opponenten) gegenüber immer zu zeigen bereit war.
Ich dulde Ihre Ausführungen doch; mir gefällt aber
Ihr Umgangston überhaupt nicht. Den tue ich mir
bestimmt nicht an.
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Kardux
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Re: Was halten Kurden von der PKK

Beitrag von Kardux »

Marmelada hat geschrieben:(17 Jan 2016, 18:33)

Und das ist jetzt keine diffamierende Pauschalisierung, sondern was gaaaanz anderes?
Diffamierende Pauschalisierung ? Im Südosten tobt ein Krieg - ein Krieg gegen das kurdische Volk ! Und bis jetzt haben sich erst 1000 Menschen oder bissl mehr an einer Kampagne beteiligt für den Frieden. In der Türkei leben übrigens über 50 Millionen Türken. Das die Mehrheit der türkischen Bevölkerung im IS das kleinere Übel als die PKK sieht oder gar einen Freund ist eine Tatsache. Der Hass gegen die PKK ist grenzenlos.
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Re: Was halten Kurden von der PKK

Beitrag von Kardux »

H2O hat geschrieben:(17 Jan 2016, 21:50)

Schade, Ihre Antwort kommt sehr hochmütig herüber.
Aber auf diesem Feld lasse ich Sie lieber allein walten..
Dieser User ist gar nicht mehr ernst zu nehmen. Den würde ich nicht mehr weiter "füttern".
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Re: Was halten Kurden von der PKK

Beitrag von Jekyll »

H2O hat geschrieben:(17 Jan 2016, 22:00)

Ich dulde Ihre Ausführungen doch; mir gefällt aber
Ihr Umgangston überhaupt nicht. Den tue ich mir
bestimmt nicht an.
Ich sprach ja auch von mir und nicht von meinen Ausführungen. Schade, dass Sie solchen Tönen nicht standhalten können, denen ich und meinesgleichen hier als Türke/Moslem permanent ausgesetzt sind (zuletzt wieder einmal demonstriert von unseren kurdischen Nationalisten, der uns Türken Motive hinsichtlich "Vernichtung der Kurden" unterstellt).
Sie schufen eine Wüste und nannten es...Frieden.
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Re: Was halten Kurden von der PKK

Beitrag von Jekyll »

Kardux hat geschrieben:(17 Jan 2016, 22:33)

Dieser User ist gar nicht mehr ernst zu nehmen. Den würde ich nicht mehr weiter "füttern".
Sagt ausgerechnet jemand, der anderen Usern wahllos alle möglichen Diffamierungen um die Ohren schmeißt. Versuchen Sie es doch mal mehr mit Argumenten, weniger mit Diffamierungen. Danke.
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Re: Was halten Kurden von der PKK

Beitrag von Jekyll »

Kardux hat geschrieben:(17 Jan 2016, 22:31)

Diffamierende Pauschalisierung ? Im Südosten tobt ein Krieg - ein Krieg gegen das kurdische Volk ! Und bis jetzt haben sich erst 1000 Menschen oder bissl mehr an einer Kampagne beteiligt für den Frieden. In der Türkei leben übrigens über 50 Millionen Türken. Das die Mehrheit der türkischen Bevölkerung im IS das kleinere Übel als die PKK sieht oder gar einen Freund ist eine Tatsache. Der Hass gegen die PKK ist grenzenlos.
Die PKK sollten Sie aber nicht mit dem kurdischen Volk gleichsetzen. Ihnen als bekennender kurdischer Nationalist fällt diese Differenzierung allerdings sichtlich schwer, ist vielleicht gar unmöglich. Und selbstverständlich ist der Vorwurf der diffamierenden Pauschalisierung berechtigt. O-Ton Kardux:

"Wenn ein Türke solche Aussagen tätigt wäre das ja "normal", weil sie im IS ja ihre guten Jungs sehen welche lediglich die Vernichtung der Kurden anstreben - eine Traumvorstellung für die Türkei"

So eine pauschale Tatsachenbehauptung ist diffamierend und hetzerisch, eine böswillige Unterstellung (Sie haben sich ja nicht etwa "verquatscht" sondern bekräftigen Ihre Ansicht mit Ihrem obigen Kommentar nochmals). An Ihrer Stelle würde ich jetzt die Füße still halten, anstatt noch weiter Öl ins Feuer zu gießen.
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Re: Was halten Kurden von der PKK

Beitrag von H2O »

Jekyll hat geschrieben:(18 Jan 2016, 05:46)

Ich sprach ja auch von mir und nicht von meinen Ausführungen. Schade, dass Sie solchen Tönen nicht standhalten können, denen ich und meinesgleichen hier als Türke/Moslem permanent ausgesetzt sind (zuletzt wieder einmal demonstriert von unseren kurdischen Nationalisten, der uns Türken Motive hinsichtlich "Vernichtung der Kurden" unterstellt).
Nun, wenn Sie ein Gespräch mit Mitmenschen suchen,
dann sollten Sie sich um einen sachlichen Umgangston
bemühen. Auf freundlichen Spott gehe ich gern ein,
harte Tatsachen gibt es leider auf dieser Welt. Damit müssen
wir umgehen. Dieser Umgang schärft unser Bewußtsein,
und das ist auch der Sinn eines Gedankenaustauschs.

In diesem Sinne kündige ich an, daß ich keineswegs
gewillt bin, diese Linie zu verlassen, oder mich auf einen
ins Persönliche gehenden Streit ein zu lassen.
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Re: Was halten Kurden von der PKK

Beitrag von Kardux »

Marmelada hat geschrieben:Und das ist jetzt keine diffamierende Pauschalisierung, sondern was gaaaanz anderes?
Nur so als kleiner Nachtrag, weil Sie mir hier eine diffamierende Pauschalisierung unterstellen:

Sultan Erdogan und sein treuer Gefolge Davutoglu haben schon öfters betont das die Bekämpfung der PKK für sie Priorität hat und so spiegelte sich das auch bei den Luftschlägen der Türkei wieder. Die Türkei hat bis jetzt mehrere hundert Angriffe auf die PKK aber auch auf die YPG die derzeit aktiv gegen den IS kämpft durchgeführt. Die Alibi- Angriffe gegen den IS kann man quasi an einer Hand abzählen. Die Relation zeigt doch klar und deutlich worum es der Türkei geht. Und das sogar Stellungen der Kurden in Syrien angegriffen werden ist ein klarer Beweis dafür das man sich die Vernichtung der Kurden herbei wünscht. Wenn die einzige Kraft in Nordsyrien die dem IS Parolie bietet, also die YPG, geschwächt wird kann man 1 und 1 zusammen zählen.

Und das sich die moderne Türkei samt seiner Mitbürger (also der repräsentativen Mehrheit) schon seit der Staatsgründung die Vernichtung der Kurden (Assimilation) herbei wünscht ist eine Tatsache und keine diffamierende Pauschalisierung. Ich kann Argumente liefern die das bestätigen. Können Sie dasselbe von sich behaupten ?

Ihre turkophile Haltung in allen Ehren, aber es wäre mal nett wenn Sie sich auch umgekehrt so sehr ins Zeug legen würden. In diesem Forum wird geschrieben:
Und selbst wenn der Staat - rein theoretisch - den IS unterstützt haben soll in der Vergangenheit: so what?
Mir persönlich ist es zudem scheißegal, ob man dem IS Panzer, Raketen oder Haubitzen geliefert hat. Letztlich killen sich der IS und die PKK gegenseitig. Das juckt mich nicht die Bohne.
http://www.politik-forum.eu/viewtopic.php?f=11&t=56895

Ja, als diese Zeilen verfasst wurden waren Sie Moderatorin.
Zuletzt geändert von Kardux am Mo 18. Jan 2016, 17:24, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Was halten Kurden von der PKK

Beitrag von Kardux »

H2O hat geschrieben:In diesem Sinne kündige ich an, daß ich keineswegs
gewillt bin, diese Linie zu verlassen, oder mich auf einen
ins Persönliche gehenden Streit ein zu lassen.
Haben Sie bis jetzt einen einzigen vernünftigen und sachlichen Beitrag von diesem besagten User gelesen ? Ich beneide Sie um Ihre Geduld.
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Re: Was halten Kurden von der PKK

Beitrag von H2O »

Kardux hat geschrieben:(18 Jan 2016, 14:16)
...
... Ich beneide Sie um Ihre Geduld.
Nicht nur Sie! ;)
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Re: Was halten Kurden von der PKK

Beitrag von Marmelada »

Kardux hat geschrieben:(17 Jan 2016, 22:31)

Diffamierende Pauschalisierung ?
Jep. Die Unterstellung, Türken würden im IS ihre guten Jungs sehen, weil sie die Vernichtung der Kurden anstreben, ist eine diffamierende Pauschalisierung.
Im Südosten tobt ein Krieg - ein Krieg gegen das kurdische Volk !
Das ist mir bekannt.
Und bis jetzt haben sich erst 1000 Menschen oder bissl mehr an einer Kampagne beteiligt für den Frieden. In der Türkei leben übrigens über 50 Millionen Türken. Das die Mehrheit der türkischen Bevölkerung im IS das kleinere Übel als die PKK sieht oder gar einen Freund ist eine Tatsache. Der Hass gegen die PKK ist grenzenlos.
Das sagt noch nichts über eine Vorliebe für den IS von Türken aus oder über eine angestrebte Kurdenverwnichtung. Viele Leute engagieren sich politisch nicht, weil sie sich schlicht für nichts interessieren, was über ihren persönlichen Tellerrand hinausgeht. Und im Fall der Türkei ist es außerdem nicht unbedingt gesund, sich entgegen der Regierungslinie bemerkbar zu machen, wie nicht nur dieses Beispiel zeigt. Das dürfte abschreckend wirken.
Kardux hat geschrieben:(18 Jan 2016, 14:11)

Nur so als kleiner Nachtrag, weil Sie mir hier eine diffamierende Pauschalisierung unterstellen:
Ich habe Ihnen eine Frage gestellt.
Sultan Erdogan und sein treuer Gefolge Davutoglu haben schon öfters betont das die Bekämpfung der PKK für sie Priorität hat und so spiegelte sich das auch bei den Luftschlägen der Türkei wieder. Die Türkei hat bis jetzt mehrere hundert Angriffe auf die PKK aber auch auf die YPG die derzeit aktiv gegen den IS kämpft durchgeführt. Die Alibi- Angriffe gegen den IS kann man quasi an einer Hand abzählen. Die Relation zeigt doch klar und deutlich worum es der Türkei geht. Und das sogar Stellungen der Kurden in Syrien angegriffen werden ist ein klarer Beweis dafür das man sich die Vernichtung der Kurden herbei wünscht. Wenn die einzige Kraft in Nordsyrien die dem IS Parolie bietet, also die YPG, geschwächt wird kann man 1 und 1 zusammen zählen.
Das betrifft die Regierung, Ihre diffamierende Pauschalisierung bezog sich auf jeden x-beliebigen Türken:
Kardux hat geschrieben:(16 Jan 2016, 11:44)

... Wenn ein Türke solche Aussagen tätigt wäre das ja "normal", weil sie im IS ja ihre guten Jungs sehen welche lediglich die Vernichtung der Kurden anstreben - eine Traumvorstellung für die Türkei, ...
Und das sich die moderne Türkei samt seiner Mitbürger (also der repräsentativen Mehrheit) schon seit der Staatsgründung die Vernichtung der Kurden (Assimilation) herbei wünscht ist eine Tatsache und keine diffamierende Pauschalisierung. Ich kann Argumente liefern die das bestätigen. Können Sie dasselbe von sich behaupten ?
Von "Vernichtung durch Assimilation" war keine Rede, sondern von Vernichtung und dem IS:
Kardux hat geschrieben:(16 Jan 2016, 11:44)

... Wenn ein Türke solche Aussagen tätigt wäre das ja "normal", weil sie im IS ja ihre guten Jungs sehen welche lediglich die Vernichtung der Kurden anstreben - eine Traumvorstellung für die Türkei, ...
Ihre turkophile Haltung in allen Ehren, aber es wäre mal nett wenn Sie sich auch umgekehrt so sehr ins Zeug legen würden. In diesem Forum wird geschrieben:




http://www.politik-forum.eu/viewtopic.php?f=11&t=56895

Ja, als diese Zeilen verfasst wurden waren Sie Moderatorin.
Nichts melden und dann rumpöbeln, alles wie gehabt.

Hat jemand eine Ahnung, welche Zeilen er meint oder muss ich mir die Seite komplett durchlesen und dann raten?
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Kardux
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Re: Was halten Kurden von der PKK

Beitrag von Kardux »

Marmelada hat geschrieben:Das betrifft die Regierung, Ihre diffamierende Pauschalisierung bezog sich auf jeden x-beliebigen Türken:
Ich habe nicht geschrieben das JEDER Türke das denkt. Ich hatte behauptet das man so eine Aussage bzw. Haltung von einem Türken erwarten kann, da diese in ihrer Kurdophobie (ja die ist gegeben !!) überhaupt kein Problem damit hatten als der IS im Sommer 2014 kurz davor stand im Nordirak einen Genozid zu veranstalten und etwas später auch in Kobanê. Während in Shingal yezidische Mädchen als Sexsklavinnen verkauft wurden vom IS, konnten bärtige IS- Jihadisten unbehelligt in den Straßen Istanbuls und anderer türkischer Großstädte sich seelenruhig bewegen. Es kam auch oft vor das solche bärtige Männer T-Shirts trugen mit dem IS- Logo. Mitten in Istanbul gab es auch einen Laden der IS-Artikel verkaufte.

http://images.google.de/imgres?imgurl=h ... QQrQMIIDAB

Das störte zumindest nicht die Mehrheit der türkischen Zivilbevölkerung. Wo blieben die Solidaritätsbekundungen der türkischen Massen für die Opfer des IS ? Die absolute Mehrheit in der Türkei wählt Erdogan und seine AKP, und die rechtsextreme MHP, die keinen Hehl aus ihrem Kurdenhass machen. Da bleiben in der türkischen Gesellschaft nur mehr die Anhänger der CHP übrig und die wenigen Sozialisten. Erstere, sind Kemalisten und Unterstützer des Militärs und waren jahrzehnte lang verantwortlich für die Verfolgung der Kurden und des Verbots der Ausübigung der kurdischen Sprache.

Das werte "Marmelada" sind knallharte Fakten !
Marmelada hat geschrieben:Jep. Die Unterstellung, Türken würden im IS ihre guten Jungs sehen, weil sie die Vernichtung der Kurden anstreben, ist eine diffamierende Pauschalisierung.
Wer behauptet die PKK wäre ein größeres Problem als der IS positioniert sich klar für den IS. Speziell wenn man versucht die syrische YPG zu kriminalisieren und zu bekämpfen. Setzen Sie sich mit diesen Fakten auseinander, bevor Sie vorschnelle Aussagen oder gar Urteile tätigen.
Marmelada hat geschrieben:Das sagt noch nichts über eine Vorliebe für den IS von Türken aus oder über eine angestrebte Kurdenverwnichtung. Viele Leute engagieren sich politisch nicht, weil sie sich schlicht für nichts interessieren, was über ihren persönlichen Tellerrand hinausgeht. Und im Fall der Türkei ist es außerdem nicht unbedingt gesund, sich entgegen der Regierungslinie bemerkbar zu machen, wie nicht nur dieses Beispiel zeigt. Das dürfte abschreckend wirken.
Die Wahlbeteiligung bei den letzten Parlamentswahlen lag bei 85 %. Desinteresse sieht anders aus. Übrigens, die Wahlbeteiligung im Südosten war im Vergleich nicht sehr hoch weil die Menschen eingeschüchtert waren. Die Vorliebe für den IS ergibt sich automatisch. Der IS kämpft gegen Bashar Assad und gegen die einen PKK- Ableger in Syrien. Die Mehrheit der Türken hat sich für die Politik Erdogans entschieden, die sieht es vor Krieg gegen das kurdische Volk zu führen. Die angestrebte Kurdenvernichtung ist leicht belegt. Wer sich die Mühe machen möchte und die Geschichte der Anfangszeit der türkischen Republik lesen möchte weiß wovon ich spreche. Vernichtung bedeutet nicht immer Völkermord. Man kann auch eine Volksgruppe vernichten indem man sie konsequent leugnet oder ihre Identität durch pseudo- wissenschaftliche Belege widerlegen möchte. Man kann eine Volksgruppe vernichtet wenn man die Sprache und die speziellen Trachten verbietet, wenn man die Kultur untergräbt. Und viel hat sich seitdem auch nicht geändert. Die moderne Türkei wurde von vielen verschiedenen Parteien und Persönlichkeiten regiert, oftmals mit großen ideologischen Unterschieden, aber eines einte fast alle Regierenden, die Kurdophobie - und man wurde tatkräftig von der türkischen Gesellschaft unterstützt. Die vielen Lynchmorde und die jahrzehntelange Unterdrückung seitens Soldaten, Lehrern, Polizisten türkischer Herkunft konnte nur geschehen weil diese jungen Männer so erzogen wurden. Der Kurdenhass ist omnipräsent, ob Sie das nun als eine Pauschalisierung betrachten oder nicht, kann ich nicht weiter ändern.
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Re: Was halten Kurden von der PKK

Beitrag von Jekyll »

H2O hat geschrieben:(18 Jan 2016, 09:39)

Nun, wenn Sie ein Gespräch mit Mitmenschen suchen,
dann sollten Sie sich um einen sachlichen Umgangston
bemühen. Auf freundlichen Spott gehe ich gern ein,
harte Tatsachen gibt es leider auf dieser Welt. Damit müssen
wir umgehen. Dieser Umgang schärft unser Bewußtsein,
und das ist auch der Sinn eines Gedankenaustauschs.
Nun, bei Ihnen drückt sich dieser Wille zum "Gedankenaustausch" oft darin aus, stets einseitige, selektive Ansichten zum Thema zu äußern. Gerade aufgrund dieser tendenziöse Art vermag ich bei Ihnen keine "Bewusstseinsschärfe" zu erkennen, was irgendwie besonders erwähnenswert wäre. So leid es mir auch tut.
In diesem Sinne kündige ich an, daß ich keineswegs
gewillt bin, diese Linie zu verlassen, oder mich auf einen
ins Persönliche gehenden Streit ein zu lassen.
Lustig, ich hatte eben die gleiche Idee. Also, was halten Sie davon, wenn Sie Ihre persönlichen Befindlichkeiten außen vor lassen (ich tu's ja auch) und sich nur auf eine sachliche Auseinandersetzung konzentrieren?

Sie scheinen sich für dieses Thema ja sehr zu interessieren. Also, finden Sie es auch nicht Schade - will heißen äußerst kontraproduktiv - dass die HDP ihrer Konkurrenzpartei PKK nicht das Wasser abgraben konnte? Ist es nicht kontraproduktiv, dass die kurdische Bevölkerung trotz eines legitimen, zivilen Vertreters ihrer Interessen, nämlich die HDP, immer noch in Teilen zu PKK steht und diese unterstützt? Welche Zustände in der Türkei berechtigen eigentlich noch einen bewaffneten Kampf gegen einen legitimen Staat (demokratisch gewählt!) und Separationsbestrebungen seitens der PKK und ihrer Anhänger und Sympathisanten? Wieso reicht den Kurden die HDP nicht? Und warum immer wieder dieses vereinfachende Schwarz-Weiß-Denken bei den Deutschen - böser Türke, guter Kurde (Karl-May-Symptom, auch schon beim Führer extrem ausgeprägt gewesen)? So löst man doch keine Probleme, sondern verschärft sie eher.
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Re: Was halten Kurden von der PKK

Beitrag von Jekyll »

Kardux hat geschrieben:(18 Jan 2016, 18:24)Ich habe nicht geschrieben das JEDER Türke das denkt. Ich hatte behauptet das man so eine Aussage bzw. Haltung von einem Türken erwarten kann, da diese in ihrer Kurdophobie (ja die ist gegeben !!) überhaupt kein Problem damit hatten als der IS im Sommer 2014 kurz davor stand im Nordirak einen Genozid zu veranstalten und etwas später auch in Kobanê.
Sie schwurbeln jetzt. Konkret haben Sie geschrieben:

"Wenn ein Türke solche Aussagen tätigt wäre das ja "normal", weil sie im IS ja ihre guten Jungs sehen welche lediglich die Vernichtung der Kurden anstreben - eine Traumvorstellung für die Türkei"

Für Sie ist es "normal", wenn "ein Türke" solche Aussagen tätigt. Das ist selbstverständlich eine Verallgemeinerung (eine Haltung, die "normal", also typisch für einen Türken sein soll).
Dann betonen Sie noch, dass die "Vernichtung der Kurden" durch den IS (!), womit natürlich nur die physische Vernichtung gemeint sein kann (da IS, nix mit Assimilation), eine "Traumvorstellung für die Türkei" sei. Man braucht da wirklich nicht viel zu interpretieren, um zu der Erkenntnis zu gelangen, dass Sie sowohl den Türken als auch dem türkischen Staat eine Motivation unterstellen, die die (physische) Vernichtung der Kurden zum Ziel hat. Dass Sie hier so nebenbei auch zwischen PKK und Kurden nicht differenzieren (wollen), dient ebenfalls zu diesem Zweck (aus einem Kampf gegen die PKK wird ein Kampf gegen das kurdische Volk). Astreine antitürkische Propaganda auf Hetz-Niveau.
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Re: Was halten Kurden von der PKK

Beitrag von H2O »

Jekyll hat geschrieben:(18 Jan 2016, 19:56)
Nun, bei Ihnen drückt sich dieser Wille zum "Gedankenaustausch" oft darin aus, stets einseitige, selektive Ansichten zum Thema zu äußern. Gerade aufgrund dieser tendenziöse Art vermag ich bei Ihnen keine "Bewusstseinsschärfe" zu erkennen, was irgendwie besonders erwähnenswert wäre. So leid es mir auch tut.
Tja, bedauerlich, daß die Höhe meiner Gedanken
nicht Ihrem Anforderungsprofil entspricht. Ich koche
auch nur mit Wasser. Mehr habe ich nicht zu bieten.
Lustig, ich hatte eben die gleiche Idee. Also, was halten Sie davon, wenn Sie Ihre persönlichen
Befindlichkeiten außen vor lassen (ich tu's ja auch) und sich nur auf eine sachliche Auseinandersetzung konzentrieren?
Darum bemühe ich mich immer wieder; mag sein. daß
es mir so geht wie dem armen Kerl mit seinem Arbeits-
zeugnis: "Er war stets bemüht, unseren Anforderungen
zu genügen..."
Sie scheinen sich für dieses Thema ja sehr zu interessieren. Also, finden Sie es auch nicht Schade - will heißen äußerst kontraproduktiv - dass die HDP ihrer Konkurrenzpartei PKK nicht das Wasser abgraben konnte? Ist es nicht kontraproduktiv, dass die kurdische Bevölkerung trotz eines legitimen, zivilen Vertreters ihrer Interessen, nämlich die HDP, immer noch in Teilen zu PKK steht und diese unterstützt? Welche Zustände in der Türkei berechtigen eigentlich noch einen bewaffneten Kampf gegen einen legitimen Staat (demokratisch gewählt!) und Separationsbestrebungen seitens der PKK und ihrer Anhänger und Sympathisanten? Wieso reicht den Kurden die HDP nicht? Und warum immer wieder dieses vereinfachende Schwarz-Weiß-Denken bei den Deutschen - böser Türke, guter Kurde (Karl-May-Symptom, auch schon beim Führer extrem ausgeprägt gewesen)? So löst man doch keine Probleme, sondern verschärft sie eher.
Ja, ich finde es schade, daß die AKP nicht auf die HDP
zugegangen ist, um mit ihr über ihre türkische Minderheiten-
politik zu verhandeln. Einige kluge Gedanken kamen doch
von deren Seite. Das riecht mir sehr nach allem oder nichts.
Vielleicht haben Sie dazu eine Erklärung? Die HDP sollte ja
möglichst aus dem Parlament gedrängt werden, wegen der
bekannten Anforderung an eine verfassungsändernde Mehrheit.

Warum die kurdische Minderheit jetzt zur PKK hält, diese Ant-
wort hätte ich nun wirklich von Ihnen erwartet. Mehrfach gestellt
hatte ich die Frage doch. Etwa so, daß ich mich frage, weshalb die
PKK immer wieder junge Leute so an sich binden kann, daß sie
sich für ihre Ziele in Stücke hauen lassen. Das Leben ist doch
kein Kindergeburtstag damit, und der Tod lauert überall; vom IS,
von den türkischen Streitkräften, von Assad. Welche kurden-
spezifischen Gegenangebote macht denn der türkische Staat
diesen jungen Leuten, um Sie für den gemeinsamen Staat zu
gewinnen? Ist Ihnen dazu etwas bekannt geworden?

Ich halte nichts von der Abspaltung der kurdischen Regionen von
der Türkei... das habe ich hier im Forum Türkei oft genug ausgeführt
und auch hoffentlich nachvollziehbar begründet. Aber welches
Angebot macht denn der türkische Staat seiner kurdischen Minderheit,
damit sie ihren Verbleib im türkischen Staatsverband nicht wie eine
Unterwerfung unter die türkische Mehrheit empfindet? Dazu hatte ich
wiederholt mit einem Statut nach dem Muster Süd-Tirols geliebäugelt.
Also: Was hat der türkische Zentralstaat denn seinen Kurden an zu bieten?

Bitte unterlassen Sie es, mir hier Karl May und den GröFaZ unter zu
jubeln. Dazu fallen mir glatt gegenwärtige Dinge ein, die nur noch
peinlich sind. Aber solche Peinlichkeiten gelingen auch anderen
Größen der Weltgeschichte...
Zuletzt geändert von H2O am Mo 18. Jan 2016, 21:51, insgesamt 2-mal geändert.
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Re: Was halten Kurden von der PKK

Beitrag von Kardux »

H2O hat geschrieben:Warum die kurdische Minderheit jetzt zur PKK hält, diese Antwort hätte ich nun wirklich von Ihnen erwartet. Mehrfach gestellt hatte ich die Frage doch. Etwa so, daß ich mich frage, weshalb die
PKK immer wieder junge Leute so an sich binden kann, daß sie sich für ihre Ziele in Stücke hauen lassen.
H2O hat geschrieben:Aber welches Angebot macht denn der türkische Staat seiner kurdischen Minderheit, damit sie ihren Verbleib im türkischen Staatsverband nicht wie eine Unterwerfung unter die türkische Mehrheit empfindet?
Ihre Fragen treffen den Nagel auf den Kopf, man könnte auch noch die Frage stellen, weshalb überhaupt erst der Terror und die Gewalt der PKK entstehen konnte ? Fragen über Fragen.
H2O hat geschrieben:Bitte unterlassen Sie es, mir hier Karl May und den GröFaZ unter zu jubeln.
Was ist eigentlich so schlimm an Karl May ? Wer in Kurdistan lebt und sein Buch gelesen hat, und dabei noch in Betracht zieht das dieser Mensch niemals in Kurdistan war, wird verblüfft sein wie man so detailtreu eine Landschaft beschreiben kann.
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Re: Was halten Kurden von der PKK

Beitrag von Jekyll »

H2O hat geschrieben:(18 Jan 2016, 21:44)Tja, bedauerlich, daß die Höhe meiner Gedanken
nicht Ihrem Anforderungsprofil entspricht.
Tja, so viel zu Ihrer "Bewusstseinsschärfe".
Ja, ich finde es schade, daß die AKP nicht auf die HDP
zugegangen ist, um mit ihr über ihre türkische Minderheiten-
politik zu verhandeln.
Diese AKP war in der Lage, sogar auf die PKK (!) zuzugehen. Das ist Beweis genug für deren guten Willen, Kooperationsbereitschaft und Pragmatismus. Vielleicht hätte die HDP auch etwas mehr Pragmatismus und Kooperationsbereitschaft zeigen sollen anstatt auf die populistische Karte zu setzen und die Menschen gegen die Regierung zu hetzen. Daueraffektierte Marktschreier wie Herr Demirtas machen nicht gerade einen seriösen Eindruck als Gesprächs- und Koalitionspartner.
Warum die kurdische Minderheit jetzt zur PKK hält, diese Ant-
wort hätte ich nun wirklich von Ihnen erwartet. Mehrfach gestellt
hatte ich die Frage doch.
Wäre es nicht passender, wenn Sie diese Frage Kardux stellen würden? Als Kurde und bekennender PKK-Sympathisant wäre er hierfür sicher der ideale Kandidat. Seltsam, dass er nicht von sich aus auf diese Frage eingeht, obwohl er sonst so gerne und viel schreibt.
Etwa so, daß ich mich frage, weshalb die
PKK immer wieder junge Leute so an sich binden kann, daß sie
sich für ihre Ziele in Stücke hauen lassen. Das Leben ist doch
kein Kindergeburtstag damit, und der Tod lauert überall; vom IS,
von den türkischen Streitkräften, von Assad. Welche kurden-
spezifischen Gegenangebote macht denn der türkische Staat
diesen jungen Leuten, um Sie für den gemeinsamen Staat zu
gewinnen? Ist Ihnen dazu etwas bekannt geworden?
Nein, mir ist darüber nichts bekannt. Auch nicht darüber, ob es spezifische Gegenangebote an nicht-kurdische Jugendliche gibt. Die sind erstaunlich unauffällig was terroristische Aktivitäten angeht. Möglicherweise wäre es nicht ausreichend und eine falsche Strategie, nur an den Symptomen zu arbeiten. Die Frage lautet hier nach wie vor: Wieso gibt es ausgerechnet bei der kurdischen Minderheit ein Terrorismusproblem und nicht bei anderen Minderheiten (wie etwa den Lazen)? Und warum gibt es dieses Problem immer noch, wo doch seit Jahren eine zivile, legitime Partei wie die HDP deren Interessen vertritt - auf demokratischem Wege. Warum wollen die PKK-Kurden ihre Interessen unbedingt auf nicht-demokratischem Weg mit Gewalt und terroristischen Mitteln durchsetzen? Das sind DIE Fragen, die meiner Meinung nach zum Kern des Kurden-Konflikts führen.
Ich halte nichts von der Abspaltung der kurdischen Regionen von
der Türkei... das habe ich hier im Forum Türkei oft genug ausgeführt
und auch hoffentlich nachvollziehbar begründet. Aber welches
Angebot macht denn der türkische Staat seiner kurdischen Minderheit,
damit sie ihren Verbleib im türkischen Staatsverband nicht wie eine
Unterwerfung unter die türkische Mehrheit empfindet? Dazu hatte ich
wiederholt mit einem Statut nach dem Muster Süd-Tirols geliebäugelt.
Also: Was hat der türkische Zentralstaat denn seinen Kurden an zu bieten?
Langfristig ist wohl einiges möglich, aber damit so eine konstruktive Entwicklung eingeleitet werden kann, muss zuvorderst die PKK aus dem Wege geräumt werden. Jeder Anschlag torpediert jegliches Unterfangen, an den gegebenen Zuständen was zu ändern.
Bitte unterlassen Sie es, mir hier Karl May und den GröFaZ unter zu
jubeln. Dazu fallen mir glatt gegenwärtige Dinge ein, die nur noch
peinlich sind. Aber solche Peinlichkeiten gelingen auch anderen
Größen der Weltgeschichte...
Sie kriegen das in den falschen Hals, es ging um das typische Schwarz-Weiß-Denken der Deutschen, die wohl tiefverwurzelt ist und eine lange Tradition hat. Vielleicht ein Erbe der christlich-jüdischen(-iranischen) Religion, die die hiesige Kultur so lange geprägt hat. Irgendwann muss man auch hierzulande anfangen, differenzierter zu denken. Jemand kann zu einer diskriminierten Minderheit angehören und trotzdem ein böser Schurke sein. Aber die Deutschen sehen in ihm immer nur den edlen Wilden Winnetou.
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Re: Was halten Kurden von der PKK

Beitrag von Jekyll »

Kardux hat geschrieben:(18 Jan 2016, 22:23)Ihre Fragen treffen den Nagel auf den Kopf, man könnte auch noch die Frage stellen, weshalb überhaupt erst der Terror und die Gewalt der PKK entstehen konnte ? Fragen über Fragen.
Hören Sie auf rumzueiern. Es gibt nur eine Frage - warum gibt es die PKK immer noch? Trotz HDP?
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Re: Was halten Kurden von der PKK

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Jekyll hat geschrieben:(19 Jan 2016, 23:34)
Tja, so viel zu Ihrer "Bewusstseinsschärfe".
Ja, meine Dummheit ist aller Laster Anfang!
Diese AKP war in der Lage, sogar auf die PKK (!) zuzugehen. Das ist Beweis genug für deren guten Willen, Kooperationsbereitschaft und Pragmatismus. Vielleicht hätte die HDP auch etwas mehr Pragmatismus und Kooperationsbereitschaft zeigen sollen anstatt auf die populistische Karte zu setzen und die Menschen gegen die Regierung zu hetzen. Daueraffektierte Marktschreier wie Herr Demirtas machen nicht gerade einen seriösen Eindruck als Gesprächs- und Koalitionspartner.
Richtig, man muß seinen Gesprächspartnern von
vornherein bösen Willen unterstellen; dann klappt
das auch mit dem allseitigen Terror. Wzbw.
Wäre es nicht passender, wenn Sie diese Frage Kardux stellen würden? Als Kurde und bekennender PKK-Sympathisant wäre er hierfür sicher der ideale Kandidat. Seltsam, dass er nicht von sich aus auf diese Frage eingeht, obwohl er sonst so gerne und viel schreibt.
Na, wenigstens haben Sie sich doch viele Gedanken
gemacht, warum sich das Zusammenleben mit den
Kurden in der Türkei so schlecht entwickelt haben könnte.
Nein, mir ist darüber nichts bekannt. Auch nicht darüber, ob es spezifische Gegenangebote an nicht-kurdische Jugendliche gibt. Die sind erstaunlich unauffällig was terroristische Aktivitäten angeht. Möglicherweise wäre es nicht ausreichend und eine falsche Strategie, nur an den Symptomen zu arbeiten. Die Frage lautet hier nach wie vor: Wieso gibt es ausgerechnet bei der kurdischen Minderheit ein Terrorismusproblem und nicht bei anderen Minderheiten (wie etwa den Lazen)? Und warum gibt es dieses Problem immer noch, wo doch seit Jahren eine zivile, legitime Partei wie die HDP deren Interessen vertritt - auf demokratischem Wege. Warum wollen die PKK-Kurden ihre Interessen unbedingt auf nicht-demokratischem Weg mit Gewalt und terroristischen Mitteln durchsetzen? Das sind DIE Fragen, die meiner Meinung nach zum Kern des Kurden-Konflikts führen.
Da haben wir ja alle noch einmal Glück gehabt,
daß es im Rest der Türkei gar keinen IS gibt.
Die jungen Leute sind dagegen durchweg immun.

Ansonsten zu Gesprächen:
Da waren wir doch schon einmal weiter oben.
Inzwischen ist die hochgelobte Partei HDP
tüchtig mit der PKK vermengt worden, der
aus Ihrer Sicht zwielichtige Parteiführer Demirtas
kein brauchbarer Gesprächspartner mehr. Wenn
ich richtig aufgepasst habe, dann sollte er doch
vor Gericht gestellt und eingesperrrt werden.
Eine sehr anstrengende Gesprächsführung der
türkischen Regierung, finde ich. Mit wem möchte
die AKP denn nun das Gespräch führen? Mit sich
selbst?
Langfristig ist wohl einiges möglich, aber damit so eine konstruktive Entwicklung eingeleitet werden kann, muss zuvorderst die PKK aus dem Wege geräumt werden. Jeder Anschlag torpediert jegliches Unterfangen, an den gegebenen Zuständen was zu ändern.
Dann werden die türkischen Streitkräfte vermutlich
weitere 30 Jahre kurdische Terroristen aus dem
Wege räumen. Danach kann die türkische Regierung
weiterhin sehr erfolgreich die nachgewachsene PKK
bekämpfen. Vielleicht hilft es am Ende denn doch,
einmal die Lösungsstrategien im Nord-Irland-Konflikt
zu studieren. Auch dort gibt es mit Sicherheit weiterhin
verblendete Spinner; aber denen gelingt es nicht mehr,
fast die gesamte Gruppe der einen Seite gegen die
andere Seite auf zu hetzen.
Sie kriegen das in den falschen Hals, es ging um das typische Schwarz-Weiß-Denken der Deutschen, die wohl tiefverwurzelt ist und eine lange Tradition hat. Vielleicht ein Erbe der christlich-jüdischen(-iranischen) Religion, die die hiesige Kultur so lange geprägt hat. Irgendwann muss man auch hierzulande anfangen, differenzierter zu denken. Jemand kann zu einer diskriminierten Minderheit angehören und trotzdem ein böser Schurke sein. Aber die Deutschen sehen in ihm immer nur den edlen Wilden Winnetou.
Solche Vorhaltungen sind nun wenigstens einmal sehr
differenziert angelegt, meine Hochachtung! Ihren Satz
mit dem bösen Schurken in einer diskriminierten
Minderheit übertrage ich einmal auf das türkische
Kurdenthema: Eine diskriminierte kurdische Minderheit also,
das ist schon einmal eine klare Ansage. Ja, böse Schurken
gibt es da auch... diese Fehlfarbe unterscheidet sie
aber nicht von der herrschenden Mehrheit, meine ich.
Kohlmeise

Re: Was halten Kurden von der PKK

Beitrag von Kohlmeise »

Jekyll hat geschrieben:(19 Jan 2016, 23:45)

Hören Sie auf rumzueiern. Es gibt nur eine Frage - warum gibt es die PKK immer noch? Trotz HDP?
Die PKK hat mit der HDP nur einen bedingt brauchbaren Statthalter im türkischen Parteiensystem installiert, denn die HDP wird sich niemals in der Türkei etablieren können, wenn sie die Ziele der Pkk 1:1 durchsetzen soll, welche die Teilung des Landes verfolgen. Man kann nicht auf der einen Seite um die Stimmen der Menschen werben, um anschliessend die Heimat eben jener Leute zu teilen und ins Chaos zu stürzen. Entweder schafft es die HDP, sich von der PKK abzunabeln, oder sie wird früher oder später verboten werden, wobei ich denke, das wird eher früher als später passieren.
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Re: Was halten Kurden von der PKK

Beitrag von Jekyll »

H2O hat geschrieben:(20 Jan 2016, 09:44)Ja, meine Dummheit ist aller Laster Anfang!
Seien Sie bitte nicht so hart zu sich selbst. Ich halte Sie lediglich für parteiisch und tendenziös, auf einer dezenten, nicht auffälligen Art. Für eine besonders ausgeprägte "Bewusstseinsschärfe" oder Objektivität spricht das zwar nicht gerade, aber von Dummheit zu reden wäre jetzt echt überzogen. Dafür gehen Sie einfach viel zu berechnend vor.
Richtig, man muß seinen Gesprächspartnern von
vornherein bösen Willen unterstellen; dann klappt
das auch mit dem allseitigen Terror.
Solche Unterstellungen basieren zunächst einmal auf Gegenseitigkeit, wobei Herr Demirtas & Co. da sicher einen deutlich unseriöseren Eindruck machen, auf Marktschreier-Niveau eben. Herr Erdogan versucht es über die Justiz.
Interessant ist aber, dass die türkische Regierung ihre Kooperationsbereitschaft längst unter Beweis gestellt hat, als sie mit der PKK Friedensverhandlungen initiierte. Mit einer Partei also, die nachweislich "bösen Willen" hat und diese sogar viele Male in Form von Terroranschlägen in die Tat umgesetzt hat. Das Wiederaufflackern des PKK-Terrors (nicht "allseitig") hätte verhindert werden können, wenn von der kurdischen Seite mehr Einsicht und Kooperationsbereitschaft gekommen wäre. Von Unterstellungen allein entsteht kein Terror.
Na, wenigstens haben Sie sich doch viele Gedanken
gemacht, warum sich das Zusammenleben mit den
Kurden in der Türkei so schlecht entwickelt haben könnte.
Danke, aber Sie sind jetzt auf meine Frage (und Einwand) nicht eingegangen; also, wäre es nicht besser, wenn Sie so eine Frage Kardux stellen würden? Immerhin ist er nicht nur ein bekennender kurdischer Nationalist, sondern auch ein bekennender PKK-Sympathisant. Wer wäre besser geeignet, uns darüber aufzuklären, warum die PKK in der Türkei immer noch eine Existenzberechtigung haben soll?

Sie stellen diese Frage sich selbst, Sie stellen sie mir, aber ausgerechnet dem Ideal-Kandidaten stellen sie diese Frage nicht? Merkwürdig. Und natürlich wieder tendenziös.
Übrigens müssten Sie sich mittlerweile auch die Frage gestellt haben - genau so wie ich -, warum der sonst so redselige Kardux zu diesem Punkt beharrlich schweigt.
Da haben wir ja alle noch einmal Glück gehabt,
daß es im Rest der Türkei gar keinen IS gibt.
Die jungen Leute sind dagegen durchweg immun.
IS ist ein internationales Phänomen und ist nicht ein Ausdruck von Minderheitenproblemen innerhalb der Türkei. Danke, dass Sie so gut aufpassen. (Bewusstseinsschärfe?)
Sie schufen eine Wüste und nannten es...Frieden.
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Re: Was halten Kurden von der PKK

Beitrag von Jekyll »

Kohlmeise hat geschrieben:(21 Jan 2016, 14:04)

Die PKK hat mit der HDP nur einen bedingt brauchbaren Statthalter im türkischen Parteiensystem installiert, denn die HDP wird sich niemals in der Türkei etablieren können, wenn sie die Ziele der Pkk 1:1 durchsetzen soll, welche die Teilung des Landes verfolgen. Man kann nicht auf der einen Seite um die Stimmen der Menschen werben, um anschliessend die Heimat eben jener Leute zu teilen und ins Chaos zu stürzen.
Nun, zumindest offen wird so ein Ziel (Sezession) nicht propagiert. Ich denke, wenn solche Intentionen irgendwann tatsächlich offen kund getan werden sollten, würde das zu einem massiven Wählerschwund führen. Es gibt glücklicherweise auch gemäßigte Kurden, die mit den extremistischen Zielen der PKK nicht konform gehen.
Entweder schafft es die HDP, sich von der PKK abzunabeln, oder sie wird früher oder später verboten werden, wobei ich denke, das wird eher früher als später passieren.
Hoffentlich nicht. Die Türkei braucht eine pro-kurdische Partei, gerade damit das PKK-Problem langfristig ausgemerzt werden kann. Abgesehen davon widerspiegelt so eine Partei die demographisch-kulturellen Gegebenheiten der Türkei. Ihre Existenz ist angemessen und legitim. Sie muss nur darauf Acht geben, dass sie eine möglichst große Distanz zur PKK wahrt und nicht auf die extremistische Schiene abdriftet.
Sie schufen eine Wüste und nannten es...Frieden.
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Re: Was halten Kurden von der PKK

Beitrag von H2O »

Jekyll hat geschrieben:(21 Jan 2016, 21:56)
...
...Die Türkei braucht eine pro-kurdische Partei, gerade damit das PKK-Problem langfristig ausgemerzt werden kann. Abgesehen davon widerspiegelt so eine Partei die demographisch-kulturellen Gegebenheiten der Türkei. Ihre Existenz ist angemessen und legitim. Sie muss nur darauf Acht geben, dass sie eine möglichst große Distanz zur PKK wahrt und nicht auf die extremistische Schiene abdriftet.

"Herr Demirtas & Co. da sicher einen deutlich unseriöseren Eindruck machen, auf Marktschreier-Niveau eben. Herr Erdogan versucht es über die Justiz."


Na, das klingt doch erst einmal ganz vernünftig.
Weiter so!

Und mit dem zweiten Satz aus Ihrer Antwort auf meine
Fragen... da bin ich nicht ganz so zufrieden:

Der "Marktschreier" tut eben, was ihm der politische
Gegner noch lässt, nämlich öffentlich das an zu sprechen,
was ihn bewegt. Präsident Erdogan antwortet darauf mit
der Staatsgewalt, anstatt den Mann zum Gespräch ein zu
laden. Schade!
Kohlmeise

Re: Was halten Kurden von der PKK

Beitrag von Kohlmeise »

Jekyll hat geschrieben:(21 Jan 2016, 21:56)

Nun, zumindest offen wird so ein Ziel (Sezession) nicht propagiert. Ich denke, wenn solche Intentionen irgendwann tatsächlich offen kund getan werden sollten, würde das zu einem massiven Wählerschwund führen. Es gibt glücklicherweise auch gemäßigte Kurden, die mit den extremistischen Zielen der PKK nicht konform gehen.
Es fragt sich nur, warum die gemäßigten Kurden keine eigene von der PKK unabhängige Partei gründen? Haben sie Angst vor der Rache der PKK, die eine totalitäre Gruppe ist und niemanden neben sich duldet?
Hoffentlich nicht. Die Türkei braucht eine pro-kurdische Partei, gerade damit das PKK-Problem langfristig ausgemerzt werden kann. Abgesehen davon widerspiegelt so eine Partei die demographisch-kulturellen Gegebenheiten der Türkei. Ihre Existenz ist angemessen und legitim. Sie muss nur darauf Acht geben, dass sie eine möglichst große Distanz zur PKK wahrt und nicht auf die extremistische Schiene abdriftet.
In Deutschland würde eine Partei wie die HDP sofort verboten. Oder kannst du dir eine Partei im Bundestag vorstellen, die ihre Befehle von der RAF bekommt und expressis verbis deren Ziele verfolgt?
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Re: Was halten Kurden von der PKK

Beitrag von Kardux »

Jekyll hat geschrieben:(19 Jan 2016, 23:45)

Hören Sie auf rumzueiern. Es gibt nur eine Frage - warum gibt es die PKK immer noch? Trotz HDP?
Weshalb gibt es noch immer eine PKK ? Weil Erdogan nicht bereit war den Kämpfern in den Qandil- Bergen eine Amnestie zu gewähren und diese Menschen wieder in die Gesellschaft zu integrieren. Erdogan sprach während der Friedensverhandlungen von "Fortschritten" und Zugeständnissen - umgesetzt hat er kaum etwas. Welche Alternative hat er den Kämpfern in den Bergen geboten und welche Alternative den jungen Kurden in den kurdischen und türkischen Großstädten die ja als potentielle PKK- Kämpfer gelten ? Weshalb gibt es noch immer die PKK ? Gute Frage. Weshalb werden während den sogenannten Friedensverhandlungen wichtige PKK- Kader in Paris exekutiert ? Sieht so etwa eine Deeskalierung aus ? Weshalb baut Erdogan während den Friedensverhandlungen neue Kasernen und baut bestehende Kasernen im Südosten aus ? Weshalb gibt es noch die PKK ? Ohne die PKK gäbe es in Nordsyrien keinen einzigen Kurden mehr und wahrscheinlich auch keine orientalische Christen ! Weshalb unterstützte die türkische Regierung die Vernichtung der Kurden in Syrien aber auch im Irak ? Warum unterstützt man den IS, die Nusra Front, Ahrar al Sham ?

Wieso gibt es die PKK immer noch ? Nun, wieso werden im Wahlkampf der Parlamentswahlen 2015 HDP- Parteilokale von "unbekannten Tätern" angegriffen ? Wieso sterben im Jahr 2015 viele Kurden bei Bombenanschlägen in Amed, Suruc, und mitten in Ankara ? Wieso wird die HDP nach ihrem Wahlerfolg im Sommer 2015 kriminalisiert ? Genau deshalb gibt es die PKK ! Was will denn die HDP machen wenn täglich Parteimitglieder weggesperrt werden ? Was will die HDP ausrichten wenn man für jede Aussage angeklagt wird und mundtot gemacht wird ? Was soll die HDP machen wenn die türkische Armee im Südosten einen Krieg gegen die kurdische Zivilbevölkerung durchführt ? Es ist wie immer Ankara, welche den friedlichen Weg torpedieren ! Die Kurden haben im Juni 2015 mit absoluter Mehrheit für die HDP gestimmt ! So sieht der demokratische Weg aus ! Das ist die Zukunft der "Türkei". Der Südosten war kurdisch und wird immer kurdisch bleiben. Jede demokratische Entwicklung in der Türkei wird diesen Umstand nur bestärken, und wenn man Soldaten nach Kurdistan schickt, ebenfalls !! Es ist ein Teufelskreis. Die Kurden lassen sich einfach nicht türkisieren. Und das ist auch gut so !

Also hören Sie auf mit Ihren Provo-spam- Verhalten in diesem Forum und nützen Sie die Gelegenheit bei der nächsten AKP- Veranstaltung die Frage zu stellen, weshalb es noch die PKK gibt. Die Existenz der PKK liegt einzig und allein in den Händen Ankaras. Wenn man den Kurden Autonomierechte gewährt und das auch so in der Verfassung verankert löst sich die PKK von selber auf. Wenn man aufhört damit die Kurdengebiete in einen Kriegsschauplatz zu verwandeln und somit die Wirtschaft ein wenig aufblühen kann wird es keine Menschen mehr geben die in die Berge gehen. Capiche ?
Jekyll hat geschrieben:Solche Unterstellungen basieren zunächst einmal auf Gegenseitigkeit, wobei Herr Demirtas & Co. da sicher einen deutlich unseriöseren Eindruck machen, auf Marktschreier-Niveau eben. Herr Erdogan versucht es über die Justiz.
Ja, deshalb verklagt Erdogan auch Anwälte und Richter in der Türkei. Von Justiz und Gewaltenteilung versteht Erdogan ziemlich viel. Wer auch nur eine Rede von Erdogan erlebt hat, selbst wenn er/sie kein Türkisch spricht, wird erkennen wer der Marktschreier ist.
Jekyll hat geschrieben:Interessant ist aber, dass die türkische Regierung ihre Kooperationsbereitschaft längst unter Beweis gestellt hat, als sie mit der PKK Friedensverhandlungen initiierte. Mit einer Partei also, die nachweislich "bösen Willen"
Die Friedensverhandlungen waren lediglich ein Spiel auf Zeit ! Wer den bösen Willen gezeigt hat haben wir in Paris, Syrien, und in Suruc erlebt ! Die AKP und jede bisherige regierende Partei der Türkei ist nicht an einer friedlichen Lösung der Kurdenfrage interessiert. Man möchte das Problem auf die altbewährte Methode lösen.
Jekyll hat geschrieben:Sie stellen diese Frage sich selbst, Sie stellen sie mir, aber ausgerechnet dem Ideal-Kandidaten stellen sie diese Frage nicht? Merkwürdig. Und natürlich wieder tendenziös.
Vielleicht weil der besagte User H20 genau weiß das den Kurden gar keine Alternative gegeben wird. Ich bin hier nicht der Idealkandidat dem man solch eine Frage stellen sollte, sondern Recep Tayip Erdogan. Also wenn er "euch" das nächste mal in Deutschland besucht wäre es angebracht wenn Sie nicht nur Hände klatschen würden. ;)
Jekyll hat geschrieben:Hoffentlich nicht. Die Türkei braucht eine pro-kurdische Partei, gerade damit das PKK-Problem langfristig ausgemerzt werden kann. Abgesehen davon widerspiegelt so eine Partei die demographisch-kulturellen Gegebenheiten der Türkei. Ihre Existenz ist angemessen und legitim. Sie muss nur darauf Acht geben, dass sie eine möglichst große Distanz zur PKK wahrt und nicht auf die extremistische Schiene abdriftet.
:x

Erdogan meint hierzu:
"Die Terrororganisation PKK und die HDP können niemals unsere kurdischen Brüder repräsentieren"
http://de.euronews.com/2015/10/04/erdog ... rroristen/

Ja, nur ein toter Kurde ist ein guter Kurde (metaphorisch gemeint)...
Jekyll hat geschrieben:Wieso gibt es ausgerechnet bei der kurdischen Minderheit ein Terrorismusproblem und nicht bei anderen Minderheiten (wie etwa den Lazen)?
Die Lazen wurden türkisiert. Begreifen Sie das nicht oder wollen Sie hier bewusst Desinformation betreiben ? Weder Lazen noch Tscherkessen existieren. Darüber gibt es tausende wissenschaftliche Artikel in der Türkei. Wollen Sie diese Tatsache abstreiten ? Alle christlichen- nicht- türkischen Völker die von den Türken zwangsislamisiert wurden haben heute entweder eine große Affinität zu den Türken oder sind selber türkische Ultranationalisten (Albaner, Bosniaken, Tscherkessen, Lazen). Abgesehen davon würde ich Ihnen empfehlen osmanische Geschichte zu lesen. Den Kurden wurde von den Osmanen Autonomie zugesichert, sie hatten ihre eigenen Emirate. Sie können die Stellung der Kurden nicht mit der Stellung der anderen Minderheiten vergleichen. Allein schon was die Siedlungsgebiete und die Einwohnerzahl betrifft sind da extrem große Unterschiede.

Schon Ihr Ansatz ist falsch, wenn Sie von einem Terrorismusproblem schreiben. Bevor die moderne Türkei gegründet wurde versprach Atatürk den Kurden in einer neuen Türkei Gleichheit, Brüderlichkeit und Selbstbestimmung unter einem gemeinsamen Dach. Nicht nur das diese Versprechen nicht eingehalten wurden, nein, plötzlich sahen sich die Kurden in einem Staat wieder, wo nur von Türken die Rede ist. Nachdem die Kurden jahrhundertelang Seite an Seite mit Türken kämpften und innerhalb des Osmanischen Reiches niemals geleugnet wurden und ihre eigenen Emirate hatten und das Wort Kurdistan zu keiner Zeit ein Tabuwort war (schon die Seldschuken bezeichneten das Gebiet so), wurden sie in der modernen Türkei zu Untermenschen abklassifiziert - Bergtürken. Schon die Bezeichnung Kurdenproblem war verboten. Kurden existierten einfach nicht mehr. Es war genau dieser Staatsterrorismus der erst die PKK entstehen liess. Der Terror der PKK war eine Antwort auf den Staatsterror in Ankara. Demzufolge ist das "Terrorismusproblem" sowohl Ankara als auch der PKK zuzuschreiben, die Wurzeln liegen da natürlich im Kurdenproblem bzw. der Kurdenfrage. Ein Volk wurde schlichtweg hintergangen. Also hören Sie auf die Kurden hier so dummdreist mit Terror in Verbindung zu bringen. Für seine Sprache und Kultur einzustehen ist ein legitimes Recht. Gerade Sie sollten im Hinblick auf die Uiyguren wissen wovon ich spreche.
Jekyll hat geschrieben:Sie schwurbeln jetzt. Für Sie ist es "normal", wenn "ein Türke" solche Aussagen tätigt. Das ist selbstverständlich eine Verallgemeinerung (eine Haltung, die "normal", also typisch für einen Türken sein soll).
Nein, es ist eine Tatsache das die Mehrheit der Türken ein Problem mit der kurdischen Existenz im Südosten hat. Selbst moderate Türken fragen immer und immer wieder wo das Problem ist, und weshalb die Kurden nicht still halten, immerhin könne man als "Kurde" in der Türkei erreichen. Das sind die Gedankengänge der Mehrheit der Türken im Bezug auf die Kurden. Das die Kurden in der Verfassung geleugnet werden, ihre Sprache deshalb offiziell nicht anerkannt ist und deshalb irgendwann die Menschen im Südosten die Sprache vollkommen verlernen ist da gar kein Problem. Das ist eine Vernichtung. Genau so vernichtet man auf "legalem" und weichen Weg ein Volk. Deshalb gibt es die PKK, HDP, usw.

Tatsache ist auch das sich die türkische Zivilbevölkerung mitnichten mit den Kurden im Irak oder Syrien solidarisiert haben. Wo blieben die Demos wo die Solidaritätsbekundungen ? Außer einigen wenigen links- gerichteten Türken kam in der Hinsicht gar nichts ! Und die Antwort bekamen diese liberalen Türken auch prompt (siehe Anschläge in Ankara und Suruc). Weshalb demonstrieren Türken für Libanesen oder Palis, weshalb aber nicht für die bedrohten Kurden im Irak oder Syrien ? Die Antwort kennen Sie. Also sparen Sie sich Ihre Vorwürfe von wegen "Pauschalisierungen" und Türkei- Hetze. Mir wäre es auch lieber gewesen wenn sich unsere Nachbarn, die Türke,n mit uns solidarisiert hätten und uns geholfen hätten, aber so kam es nicht.
Jekyll hat geschrieben:Dann betonen Sie noch, dass die "Vernichtung der Kurden" durch den IS (!), womit natürlich nur die physische Vernichtung gemeint sein kann (da IS, nix mit Assimilation), eine "Traumvorstellung für die Türkei" sei. Man braucht da wirklich nicht viel zu interpretieren, um zu der Erkenntnis zu gelangen, dass Sie sowohl den Türken als auch dem türkischen Staat eine Motivation unterstellen, die die (physische) Vernichtung der Kurden zum Ziel hat. Dass Sie hier so nebenbei auch zwischen PKK und Kurden nicht differenzieren (wollen), dient ebenfalls zu diesem Zweck (aus einem Kampf gegen die PKK wird ein Kampf gegen das kurdische Volk). Astreine antitürkische Propaganda auf Hetz-Niveau.
1. Die Türkei erkennt bis zum heutigen Tag keine Kurden in der sogenannten "Türkei" an. Fakt.
2. Die moderne Türkei ging in den ersten Jahrzehnten nach ihrer Gründung systematisch gegen die Kurden vor. Der Massenmord in Dêrsim Ende der 1930er Jahre war hier der traurige Höhepunkt. Nachfolgend betrieb die Türkei eine Deportationspolitik in großem Stil. Man veränderte die Demographie des Ostens und Südostens nachhaltig. Städte wie Erzurum z.B. oder auch Bingöl haben heute gar keinen kurdischen Charakter mehr, genauso auch Malatya, Adiyaman, Antep, usw. In Regionen wie Wan oder Culemêrgê wurden viele kurdisch- patriotische Stämme in den Westen deportiert oder nach Zentralanatolien. In den 1990er Jahren hat die türkische Armee über 3000 Dörfer vernichtet. Sie hat somit die extreme Urbanisierung zu verantworten und somit auch die Bildung von Slums in kurdischen und türkischen Großstädten. Ich unterstelle der Türkei und den Türken nicht die Motivation welche die Vernichtung der Kurden zum Ziel hat, es ist die traurige Wahrheit. Die Fakten liegen alle auf dem Tisch. WO bitteschön bleiben die Solidaritätsbekundungen der Türken gegenüber ihren Brüdern im Südosten ? Vielerorts im Südosten wurde Wasser, Strom, usw. abgestellt. Es ist ein Krieg gegen das kurdische Volk ! Das ist eine Vernichtung. Man möchte den kurdischen Freiheitswillen vernichten, man möchte die kurdische Identität vernichten. Und wer nach Frieden ruft, dem wird der Mund zugehalten. Die 1000 liberalen Türken die sich mit dem kurdischen Volk solidarisiert haben salutiere ich, aber es ist leider eine mikroskopisch kleine Minderheit. Aber die Hoffnung stirbt zuletzt.
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Re: Was halten Kurden von der PKK

Beitrag von Kohlmeise »

Der Terror der PKK, also Mord an unschuldigen Menschen, kann durch nichts relativiert werden. Wer ihn trotzdem relativiert, macht sich mit den Terroristen, also kaltblütigen Mördern, gemein.
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Re: Was halten Kurden von der PKK

Beitrag von H2O »

Massenmord der IS-Möderbanden kann durch nichts
relativiert werden. Wer sie unterstützt, macht sich mit
bösartigen Mördern gemein.
Kohlmeise

Re: Was halten Kurden von der PKK

Beitrag von Kohlmeise »

Kardux: "Nein, es ist eine Tatsache das die Mehrheit der Türken ein Problem mit der kurdischen Existenz im Südosten hat."

Hast du eine überprüfbare Quelle für diese kühne Behauptung?

Mit wie vielen der 60 Millionen Türken hast du denn Gespräche über ihr Verhältnis zu den Kurden geführt?
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Re: Was halten Kurden von der PKK

Beitrag von H2O »

Dazu genügt völlig ein Blick auf das Vorgehen der
türkischen Streitkräfte zur Bekämpfung der PKK
in den kurdisch bewohnten Gebieten der Türkei
und auf das Wahlergebnis der 2. Wahl zum Parla-
ment.
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Re: Was halten Kurden von der PKK

Beitrag von Kardux »

Kohlmeise hat geschrieben:Hast du eine überprüfbare Quelle für diese kühne Behauptung?

Mit wie vielen der 60 Millionen Türken hast du denn Gespräche über ihr Verhältnis zu den Kurden geführt?
Die Behauptung ist nicht kühn und man muss keine Gespräche mit Millionen Türken geführt haben um diese Wahrheit zu akzeptieren. Die Mehrheit der Türken hat kein Problem mit der physischen Existenz der Kurden, keine Frage, es geht jedoch um die Existenz der Kurden als ein eigenständiges Volk. Kein Türke stellt sich gegen einen Kurden, solange dieser brav Türkisch spricht und seine Herkunft nicht weiter betont. Natürlich kann man als Kurde in der Türkei fast alles erreichen, wenn man sich "anpasst", und genau das ist der Knackpunkt. Sobald man seine kurdische Sprache, Kultur, und Identität betont, heißt es sofort Separatist, Verbrecher, Terrorist, Spalter, etc. Der Zerfall des Osmanischen Reiches wirkte sich auf die Mehrheit der türkischen Bevölkerung posttraumatisch aus - daraus resultiert u.a. auch der große Erfolg der AKP. Die Türkei möchte wieder wer sein, da gibt es keinen Platz für ein Volk wie die Kurden die von Autonomie, ihrer eigenen Sprache, usw. sprechen. Der übertriebene Nationalismus innerhalb der türkischen Gesellschaft, der sich in Sprüche wie "Stolz dem, der sich Türke nennen darf", "Türkei den Türken" bemerkbar macht ist bis zum heutigen Tag omnipräsent. In kaum einen Land auf der Welt wird man so viele nationalistische bis rechtsextreme Parteien vorfinden wie in der Türkei, schon die Begriffe Nationalismus oder Nationalist werden in der türkischen Sprache (auch wenn es Lehnwörter aus dem Arabischen sind :) ) nicht negativ verwendet oder empfunden. In der Türkei kann eine rechtsextreme Partei wie die MHP an die 16 % der Stimmen erhalten, und viele ultranationalistische Türken wählen auch die AKP und gelten als Wahlpendler. Die AKP selbst vertritt offiziell eine konservativ- islamistische Ideologie, ihre Wählerschaft hingegen besteht aus einem Sammelbecken von verschiedenen Ideologien, Ideen, Anschauungen, aber auch sozialen Klassen. Atheisten als auch Muslimbrüder wählen die AKP, aber eines haben die meisten türkischen AKP- Wähler gemein, ihren islamisch- nationalistischen Grundgedanken, der sich auf die alte Größe und Macht der Osmanen beruft, welche nunmal islamisch- nationalistisch waren. Da kommt es auch schon vor das türkische Atheisten zu Neoosmanen werden - alles kein Problem. Genau dieses Phänomen ist auf einen ausgeprägten Nationalismus zurückzuführen. Das die AKP nach den "verlorenen" Wahlen im Sommer 2015 den Krieg mit den Kurden suchte um das Land zu destabilisieren und somit bei den Neuwahlen aufzutrumpfen wurde von der Mehrheit der Türken nicht abgestraft - im Gegenteil. Erdogan konnte mit seiner nationalistischen Kriegsrhetorik viele Stimmen einsammeln - rechtsextreme Türken waren begeistert und Kurden die zuvor noch die HDP wählten waren eingeschüchtert. Erdogan wusste wie er die Wahl im November gewinnen würde. Die Mehrheit der Türken hat sich für Erdogans Politik entschieden, für den Krieg gegen die Kurden, und die Oppositionsparteien wie die CHP oder MHP sind da auch mehr oder weniger mitgezogen. So sieht es in der türkischen Gesellschaft aus. Wer sich mit den Geknechteten nicht solidarisiert macht sich mitschuldig, wer nicht bereit zu demonstrieren oder wenigstens nach Frieden zu rufen der zeigt klar und deutlich was er von der geknechteten Minderheit hält.

Seit 1923 toleriert die türkische Bevölkerung dieses Unrecht ! Der Gründungsvater der Türkei, Atatürk, war stark vom italienischen Faschismus geprägt, so auch seine neue moderne Türkei. Und auch heute noch würde sich Mussolini in der Türkei wohl fühlen. Viel hat sich am Nationalismus nicht verändert...
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Re: Was halten Kurden von der PKK

Beitrag von Kohlmeise »

Atatürk sei der türkische Mussolini und die unschuldigen vom Idealismus geleiteten Freiheitskämpfer PKK seien sozusagen das Opfer der blutrünstigen AKP-Terroristen. Und überhaupt seien die meisten Türken sowieso Faschisten, Rassisten und Kurdenhasser, ist nun wirklich alles andere als eine sachliche Diskussion. Deine paranoiden Behauptungen und Verschwörungstheorien sind vielmehr recht wahnhaft und entsprechen nicht der Wirklichkeit.
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Re: Was halten Kurden von der PKK

Beitrag von H2O »

Das ist nicht wahr; wahr ist vielmehr...
"Lobby Doll und die Sitzstangenaffäre"
hat diesen Verlautbarungsstil treffend
beschrieben.
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Re: Was halten Kurden von der PKK

Beitrag von Kardux »

Kohlmeise hat geschrieben:Atatürk sei der türkische Mussolini
Schlagen Sie ein Geschichtsbuch auf, oder lesen Sie zu diesem Thema Artikel. Ihre ständigen Unterstellungen und unsinnigen Aussagen, trotz enormer Unwissenheit, nerven nur mehr. Hitler selbst verehrte Atatürk.
Kohlmeise hat geschrieben:und die unschuldigen vom Idealismus geleiteten Freiheitskämpfer PKK seien sozusagen das Opfer der blutrünstigen AKP-Terroristen.
Das türkische Militär geht gegen die kurdische Zivilbevölkerung vor, falls Ihnen das entgangen ist, im Südosten herrscht wieder einmal Bürgerkrieg. Die PKK ist nicht das Opfer, sondern lediglich das Produkt des türkischen Staatsterrors. Wie lange existiert die PKK und wie lange der Staatsterror der Türkei ? Erhalte ich da von Ihnen eine Antwort ?
Kohlmeise hat geschrieben:Und überhaupt seien die meisten Türken sowieso Faschisten, Rassisten und Kurdenhasser, ist nun wirklich alles andere als eine sachliche Diskussion.
Ich habe nirgendwo behauptet das alle Türken Rassisten oder Faschisten wären, aber der Nationalismus innerhalb der türkischen Gesellschaft ist nunmal eine Realität. Dazu gibt es auch viele Studien. Sachlich bedeutet nicht, das ich schreiben muss was Ihnen gefällt.
Kohlmeise hat geschrieben:Deine paranoiden Behauptungen und Verschwörungstheorien sind vielmehr recht wahnhaft und entsprechen nicht der Wirklichkeit.
Was genau entspricht nicht der Wahrheit ? Was wollen Sie mit Ihren Zwei- Zeiler- Beiträgen auch wirklich zum Thema beitragen...
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Mirrorside

Re: Was halten Kurden von der PKK

Beitrag von Mirrorside »

Kardux hat geschrieben:(22 Jan 2016, 11:37)

Weshalb gibt es noch immer eine PKK ? Weil Erdogan nicht bereit war den Kämpfern in den Qandil- Bergen eine Amnestie zu gewähren und diese Menschen wieder in die Gesellschaft zu integrieren. Erdogan sprach während der Friedensverhandlungen von "Fortschritten" und Zugeständnissen - umgesetzt hat er kaum etwas. Welche Alternative hat er den Kämpfern in den Bergen geboten und welche Alternative den jungen Kurden in den kurdischen und türkischen Großstädten die ja als potentielle PKK- Kämpfer gelten ? Weshalb gibt es noch immer die PKK ? Gute Frage. Weshalb werden während den sogenannten Friedensverhandlungen wichtige PKK- Kader in Paris exekutiert ? Sieht so etwa eine Deeskalierung aus ? Weshalb baut Erdogan während den Friedensverhandlungen neue Kasernen und baut bestehende Kasernen im Südosten aus ? Weshalb gibt es noch die PKK ? Ohne die PKK gäbe es in Nordsyrien keinen einzigen Kurden mehr und wahrscheinlich auch keine orientalische Christen ! Weshalb unterstützte die türkische Regierung die Vernichtung der Kurden in Syrien aber auch im Irak ? Warum unterstützt man den IS, die Nusra Front, Ahrar al Sham ?

Wieso gibt es die PKK immer noch ? Nun, wieso werden im Wahlkampf der Parlamentswahlen 2015 HDP- Parteilokale von "unbekannten Tätern" angegriffen ? Wieso sterben im Jahr 2015 viele Kurden bei Bombenanschlägen in Amed, Suruc, und mitten in Ankara ? Wieso wird die HDP nach ihrem Wahlerfolg im Sommer 2015 kriminalisiert ? Genau deshalb gibt es die PKK ! Was will denn die HDP machen wenn täglich Parteimitglieder weggesperrt werden ? Was will die HDP ausrichten wenn man für jede Aussage angeklagt wird und mundtot gemacht wird ? Was soll die HDP machen wenn die türkische Armee im Südosten einen Krieg gegen die kurdische Zivilbevölkerung durchführt ? Es ist wie immer Ankara, welche den friedlichen Weg torpedieren ! Die Kurden haben im Juni 2015 mit absoluter Mehrheit für die HDP gestimmt ! So sieht der demokratische Weg aus ! Das ist die Zukunft der "Türkei". Der Südosten war kurdisch und wird immer kurdisch bleiben. Jede demokratische Entwicklung in der Türkei wird diesen Umstand nur bestärken, und wenn man Soldaten nach Kurdistan schickt, ebenfalls !! Es ist ein Teufelskreis. Die Kurden lassen sich einfach nicht türkisieren. Und das ist auch gut so !

Also hören Sie auf mit Ihren Provo-spam- Verhalten in diesem Forum und nützen Sie die Gelegenheit bei der nächsten AKP- Veranstaltung die Frage zu stellen, weshalb es noch die PKK gibt. Die Existenz der PKK liegt einzig und allein in den Händen Ankaras. Wenn man den Kurden Autonomierechte gewährt und das auch so in der Verfassung verankert löst sich die PKK von selber auf. Wenn man aufhört damit die Kurdengebiete in einen Kriegsschauplatz zu verwandeln und somit die Wirtschaft ein wenig aufblühen kann wird es keine Menschen mehr geben die in die Berge gehen. Capiche ?



Ja, deshalb verklagt Erdogan auch Anwälte und Richter in der Türkei. Von Justiz und Gewaltenteilung versteht Erdogan ziemlich viel. Wer auch nur eine Rede von Erdogan erlebt hat, selbst wenn er/sie kein Türkisch spricht, wird erkennen wer der Marktschreier ist.


Die Friedensverhandlungen waren lediglich ein Spiel auf Zeit ! Wer den bösen Willen gezeigt hat haben wir in Paris, Syrien, und in Suruc erlebt ! Die AKP und jede bisherige regierende Partei der Türkei ist nicht an einer friedlichen Lösung der Kurdenfrage interessiert. Man möchte das Problem auf die altbewährte Methode lösen.



Vielleicht weil der besagte User H20 genau weiß das den Kurden gar keine Alternative gegeben wird. Ich bin hier nicht der Idealkandidat dem man solch eine Frage stellen sollte, sondern Recep Tayip Erdogan. Also wenn er "euch" das nächste mal in Deutschland besucht wäre es angebracht wenn Sie nicht nur Hände klatschen würden. ;)



:x

Erdogan meint hierzu:

http://de.euronews.com/2015/10/04/erdog ... rroristen/

Ja, nur ein toter Kurde ist ein guter Kurde (metaphorisch gemeint)...



Die Lazen wurden türkisiert. Begreifen Sie das nicht oder wollen Sie hier bewusst Desinformation betreiben ? Weder Lazen noch Tscherkessen existieren. Darüber gibt es tausende wissenschaftliche Artikel in der Türkei. Wollen Sie diese Tatsache abstreiten ? Alle christlichen- nicht- türkischen Völker die von den Türken zwangsislamisiert wurden haben heute entweder eine große Affinität zu den Türken oder sind selber türkische Ultranationalisten (Albaner, Bosniaken, Tscherkessen, Lazen). Abgesehen davon würde ich Ihnen empfehlen osmanische Geschichte zu lesen. Den Kurden wurde von den Osmanen Autonomie zugesichert, sie hatten ihre eigenen Emirate. Sie können die Stellung der Kurden nicht mit der Stellung der anderen Minderheiten vergleichen. Allein schon was die Siedlungsgebiete und die Einwohnerzahl betrifft sind da extrem große Unterschiede.

Schon Ihr Ansatz ist falsch, wenn Sie von einem Terrorismusproblem schreiben. Bevor die moderne Türkei gegründet wurde versprach Atatürk den Kurden in einer neuen Türkei Gleichheit, Brüderlichkeit und Selbstbestimmung unter einem gemeinsamen Dach. Nicht nur das diese Versprechen nicht eingehalten wurden, nein, plötzlich sahen sich die Kurden in einem Staat wieder, wo nur von Türken die Rede ist. Nachdem die Kurden jahrhundertelang Seite an Seite mit Türken kämpften und innerhalb des Osmanischen Reiches niemals geleugnet wurden und ihre eigenen Emirate hatten und das Wort Kurdistan zu keiner Zeit ein Tabuwort war (schon die Seldschuken bezeichneten das Gebiet so), wurden sie in der modernen Türkei zu Untermenschen abklassifiziert - Bergtürken. Schon die Bezeichnung Kurdenproblem war verboten. Kurden existierten einfach nicht mehr. Es war genau dieser Staatsterrorismus der erst die PKK entstehen liess. Der Terror der PKK war eine Antwort auf den Staatsterror in Ankara. Demzufolge ist das "Terrorismusproblem" sowohl Ankara als auch der PKK zuzuschreiben, die Wurzeln liegen da natürlich im Kurdenproblem bzw. der Kurdenfrage. Ein Volk wurde schlichtweg hintergangen. Also hören Sie auf die Kurden hier so dummdreist mit Terror in Verbindung zu bringen. Für seine Sprache und Kultur einzustehen ist ein legitimes Recht. Gerade Sie sollten im Hinblick auf die Uiyguren wissen wovon ich spreche.



Nein, es ist eine Tatsache das die Mehrheit der Türken ein Problem mit der kurdischen Existenz im Südosten hat. Selbst moderate Türken fragen immer und immer wieder wo das Problem ist, und weshalb die Kurden nicht still halten, immerhin könne man als "Kurde" in der Türkei erreichen. Das sind die Gedankengänge der Mehrheit der Türken im Bezug auf die Kurden. Das die Kurden in der Verfassung geleugnet werden, ihre Sprache deshalb offiziell nicht anerkannt ist und deshalb irgendwann die Menschen im Südosten die Sprache vollkommen verlernen ist da gar kein Problem. Das ist eine Vernichtung. Genau so vernichtet man auf "legalem" und weichen Weg ein Volk. Deshalb gibt es die PKK, HDP, usw.

Tatsache ist auch das sich die türkische Zivilbevölkerung mitnichten mit den Kurden im Irak oder Syrien solidarisiert haben. Wo blieben die Demos wo die Solidaritätsbekundungen ? Außer einigen wenigen links- gerichteten Türken kam in der Hinsicht gar nichts ! Und die Antwort bekamen diese liberalen Türken auch prompt (siehe Anschläge in Ankara und Suruc). Weshalb demonstrieren Türken für Libanesen oder Palis, weshalb aber nicht für die bedrohten Kurden im Irak oder Syrien ? Die Antwort kennen Sie. Also sparen Sie sich Ihre Vorwürfe von wegen "Pauschalisierungen" und Türkei- Hetze. Mir wäre es auch lieber gewesen wenn sich unsere Nachbarn, die Türke,n mit uns solidarisiert hätten und uns geholfen hätten, aber so kam es nicht.



1. Die Türkei erkennt bis zum heutigen Tag keine Kurden in der sogenannten "Türkei" an. Fakt.
2. Die moderne Türkei ging in den ersten Jahrzehnten nach ihrer Gründung systematisch gegen die Kurden vor. Der Massenmord in Dêrsim Ende der 1930er Jahre war hier der traurige Höhepunkt. Nachfolgend betrieb die Türkei eine Deportationspolitik in großem Stil. Man veränderte die Demographie des Ostens und Südostens nachhaltig. Städte wie Erzurum z.B. oder auch Bingöl haben heute gar keinen kurdischen Charakter mehr, genauso auch Malatya, Adiyaman, Antep, usw. In Regionen wie Wan oder Culemêrgê wurden viele kurdisch- patriotische Stämme in den Westen deportiert oder nach Zentralanatolien. In den 1990er Jahren hat die türkische Armee über 3000 Dörfer vernichtet. Sie hat somit die extreme Urbanisierung zu verantworten und somit auch die Bildung von Slums in kurdischen und türkischen Großstädten. Ich unterstelle der Türkei und den Türken nicht die Motivation welche die Vernichtung der Kurden zum Ziel hat, es ist die traurige Wahrheit. Die Fakten liegen alle auf dem Tisch. WO bitteschön bleiben die Solidaritätsbekundungen der Türken gegenüber ihren Brüdern im Südosten ? Vielerorts im Südosten wurde Wasser, Strom, usw. abgestellt. Es ist ein Krieg gegen das kurdische Volk ! Das ist eine Vernichtung. Man möchte den kurdischen Freiheitswillen vernichten, man möchte die kurdische Identität vernichten. Und wer nach Frieden ruft, dem wird der Mund zugehalten. Die 1000 liberalen Türken die sich mit dem kurdischen Volk solidarisiert haben salutiere ich, aber es ist leider eine mikroskopisch kleine Minderheit. Aber die Hoffnung stirbt zuletzt.
1. Kurden werden in der Türkei sehr wohl als Teil des Volkes der Türkischen Republik erkannt. Das ist Fakt.
2. Der Südosten wird vom Staat stark subventioniert, sei es Steuerermässigungen oder Investitionen für die Infrastruktur. Der Atatürk Staudamm (im Umfang des GAP Projektes) dient zum Besipiel für die Strom- und Wasserversogung. Fast jede Provinz hat einen Flughafen bekommen und so wieter, will jetzt nicht erzählen was da alles für den Südosten getan wird, wissen wir ja alle. Wie wissen alle auch was die PKK für den Südosten so alles tut... zum Beispiel Moscheen und Schulen anzünden, Krankenwagen angreifen, Schüler auf dem Pausenhof bombardieren, kleine Kinder mit 1000 kg bomben zerfetzen, ja ja das ist grausam geschildert, doch die Tat kann nicht verniedlicht werden. Die PKK führt einen Kampf gegen die Gliederung der Kurden in die "Türkei Gesellschaft"... deswegen werden pro Türkei Kurden von einer Minderheit unter der Minderheit als weniger Werte Kurden abgestempelt und von der PKK gnadenlos unterdrückt. Fakt ist das die Mehrheit der Kurden die PKK verabscheuen und die PKK nicht als die Vertretung der Kurden anzusehen ist. Genau so wie die İtalienische Drogenmafia nicht für Italien zu vertreten ist.


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Re: Was halten Kurden von der PKK

Beitrag von H2O »

Der Teilnehmer Kardux hat durchaus kritische
Anmerkungen zum Verhalten der PKK vorgetragen.
Die Sache ist wohl leider nicht so ganz einfach
nur unter blankem Terror ein zu ordnen, obwohl
oft genug nichts anderes dahinter zu stehen
scheint. Nur eine "Mafia" ist die PKK bestimmt
nicht. Die Mafia ist in die staatlichen Strukturen
Italiens eingedrungen, stellt also eine ganz an-
dere Bedrohung dar.

Der PKK muß vermutlich politisch der Boden ent-
zogen werden; mit roher Gewalt allein ist da wohl
nichts zu machen, weil viel zu viele Unbeteiligte mit
in diesen Strudel geraten und den ganz großen
Unterschied zwischen staatlichem Vorgehen und
der Gegenwehr der PKK nicht mehr erkennen werden.

In Italien führt der Staat einen Kampf gegen die Mafia
mit seiner Polizei; im wesentlichen wohl mit dem Zoll
(Guardia di Finanza) und der Gendarmerie (Carabinieri).
Mit Panzern schießt da niemand in Wohngebieten
herum. Der Unterschied fällt schon auf!

Mit der HDP schien sich eine politische Kraft zur
Vertretung kurdischer Interessen heraus zu schälen,
mit der die politische Mehrheit hätte reden müssen
anstatt sie zu verteufeln mitsamt ihren Parteiführern.

Eine solche politische Kraft hat sich in Italien nicht
als politischer Zweig der Mafia heraus gebildet. Viel-
mehr sind diese kriminellen Organisationen in fast
alle gesellschaftliche Bereiche und Parteien einge-
drungen, vermutlich bis in die Römische Kirche.

Die PKK findet dagegen ihren Rückhalt in einer natio-
nalen Minderheit... und diese Tatsache muß als
politische Besonderheit gesehen werden. Ich glaube
deshalb nicht, daß es dem türkischen Staat gelingen
wird, die PKK nieder zu ringen... im Gegenteil wird er
in immer schlimmere Maßnahmen hinein geraten, daß
er am Ende gar nicht mehr weiß, wozu er sich das
alles antut.
Mirrorside

Re: Was halten Kurden von der PKK

Beitrag von Mirrorside »

H2O hat geschrieben:(28 Jan 2016, 11:05)

Der Teilnehmer Kardux hat durchaus kritische
Anmerkungen zum Verhalten der PKK vorgetragen.
Die Sache ist wohl leider nicht so ganz einfach
nur unter blankem Terror ein zu ordnen, obwohl
oft genug nichts anderes dahinter zu stehen
scheint. Nur eine "Mafia" ist die PKK bestimmt
nicht. Die Mafia ist in die staatlichen Strukturen
Italiens eingedrungen, stellt also eine ganz an-
dere Bedrohung dar.

Der PKK muß vermutlich politisch der Boden ent-
zogen werden; mit roher Gewalt allein ist da wohl
nichts zu machen, weil viel zu viele Unbeteiligte mit
in diesen Strudel geraten und den ganz großen
Unterschied zwischen staatlichem Vorgehen und
der Gegenwehr der PKK nicht mehr erkennen werden.

In Italien führt der Staat einen Kampf gegen die Mafia
mit seiner Polizei; im wesentlichen wohl mit dem Zoll
(Guardia di Finanza) und der Gendarmerie (Carabinieri).
Mit Panzern schießt da niemand in Wohngebieten
herum. Der Unterschied fällt schon auf!

Mit der HDP schien sich eine politische Kraft zur
Vertretung kurdischer Interessen heraus zu schälen,
mit der die politische Mehrheit hätte reden müssen
anstatt sie zu verteufeln mitsamt ihren Parteiführern.

Eine solche politische Kraft hat sich in Italien nicht
als politischer Zweig der Mafia heraus gebildet. Viel-enheit
mehr sind diese kriminellen Organisationen in fast
alle gesellschaftliche Bereiche und Parteien einge-
drungen, vermutlich bis in die Römische Kirche.

Die PKK findet dagegen ihren Rückhalt in einer natio-
nalen Minderheit... und diese Tatsache muß als
politische Besonderheit gesehen werden. Ich glaube
deshalb nicht, daß es dem türkischen Staat gelingen
wird, die PKK nieder zu ringen... im Gegenteil wird er
in immer schlimmere Maßnahmen hinein geraten, daß
er am Ende gar nicht mehr weiß, wozu er sich das
alles antut.

Ich wollte die Italienische Mafia nicht mit der PKK vergleichen... Der Vergleich galt der Vertretungskraft der beiden Organisationen. Schade um Ihre Mühe :) Wie auch immer. Die HDP Komunalen Verwaltungen haben in den letzten Jahren so viel Eigenständigkeit und Freiheit genossen, so dass sie diese Gelegenheit als Vorbereitung für diesen versuchten Krieg nutzten. Diese haben Ihre Möglichkeiten und Staatliche Finanzhilfen für versteckte Sprengladungen und Waffenkäufe benutzt. Friedensprozess war seitens der HDP und PKK also nur eine Hinhaltung des Staates. Das wissen wir jetzt alle. Die PKK dient nicht den Rechten der Kurden und ist eine blutige Terrororganisation die Mehr Kurden als Türken bis zum heutigen Tag umgebracht hat. Viele Kurden fragen sich... so einiges. damit du dir das sehr gut in deinen Kopf prägst. Nichts auf dieser Welt kann Terror rechtfertigen
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Re: Was halten Kurden von der PKK

Beitrag von H2O »

Nein, Terror ist überhaupt nicht zu vertreten,
weder von der Seite der Staatsmacht noch von
der Seite der Menschen, die sich dagegen auf-
lehnen.

Ich vermute, daß es beide Erscheinungsformen
gibt. Warum also nicht die Menschen vor Ort ent-
scheiden lassen, wie und von wem sie sich ver-
walten lassen möchten? Warum kommen wir in Europa
damit weiter, leben kunterbunt ganz friedlich zusammen?
Sogar gelegentlicher Terror hat daran nichts ändern
können: Baskenland, Katalonien, Schottland, Irland,
Süd-Tirol, deutsche Minderheit in Belgien, dänische
Minderheit in Deutschland, Sorben, deutsche Minderheit
in Schlesien, ungarische Minderheiten in Rumänien,
der Slowakei...

Nur in der Türkei ist so etwas nicht möglich? Warum
also lassen Sie in der Türkei nicht zu, daß sich alle
Kurden etwas fragen, was ich mir in den Kopf prägen
soll? Ist das wirklich so schwer zu verstehen?
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Re: Was halten Kurden von der PKK

Beitrag von H2O »

Sie machen sich einen ethnisch-türkischen Anspruch
auf Land zu eigen, auf dem nun einmal eine ganz andere
Völkerschaft lebt. So kann jeder Chauvinist sein "gutes
Recht" vertreten. Schwaches Bild... mit einer dümmlichen
Drohung garniert.

Nein, ein friedliches Zusammenleben ist bei einer solchen
Grundhaltung gar nicht möglich; da gebe ich Ihnen sofort
Recht!
Shadowrunner

Re: Was halten Kurden von der PKK

Beitrag von Shadowrunner »

Kurden sind kein Volk, sondern verschiedene Bergvölker, die aus den umliegenden Völkern zusammengesetzt sind. Genetische Studien haben zudem bewiesen, dass Kurden engstens mit Arabern verwandt und Semiten sind (Quelle Hennerbichler).
Shadowrunner

Re: Was halten Kurden von der PKK

Beitrag von Shadowrunner »

Vor dem 19. Jahrhundert war die Zahl der Kurden auf dem Gebiet der heutigen Türkei noch relativ gering. Das änderte sich erst Anfang des 19. Jahrhundert, als die Osmanen zur Absicherung der Ostflanke gegen die Russen, massenhaft Kurden aus dem Iran und Nordirak in Südostanatolien ansiedelte. Aufgrund des Osmanischen Gebiets gehörten Kurden natürlich zum Reich. Aber es war ein grosser Fehler Kurden nach Anatolien zu holen. Würde der türkische Sultan damals wissen, was die Türkei heute mit ihnen erlebt, diese Ansiedlung hätte es nie gegeben. Und laut dem Historiker Dadrian hätte es auch keine Armenieraufstände gegeben, die aufgrund der Kurden, deren ständigen Übergriffen und Plünderungen sich aufgelehnt haben. Mit grosser Wahrscheinlichkeit würden heute statt Kurden eher Armenier im Südosten der Türkei heute wohnen und die Türkei stünde auch wirtschaftlich ganz anders da als mit den Kurden, die wirklich zu absolut nichts taugen und nur Kosten verursachen.
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Re: Was halten Kurden von der PKK

Beitrag von H2O »

Zu solchen Wertungen kommt nur jemand,
der mißliebige Menschen zu Untermenschen
erklärt. Aber einsame Klasse schon, die massen-
hafte Ermordung des einen nicht osmanen-verträg-
lichen Volks zu bedauern, weil ihm nun ein ersatz-
weise und mit machtpolitischer Berechnung ange-
siedeltes anderes Volk auf die Nerven geht!

Was haben Sie persönlich nur von solchem Unfug?

Sollen wir Deutschen jetzt anfangen, Teile der Türkei
oder anderer Länder zu beanspruchen, weil hier so
viele Mitbürger von dort stammen... viel verrückter
geht es dann wirklich nicht mehr!

Aber lassen Sie sich trösten: So etwas gab es auch
in Europa: Da wurden Serben in der Kraina am Rand
zu Bosnien angesiedelt, weil die sich als besonders
kriegerisch gegen brandschatzende Osmanen erwiesen
hatten. Zuletzt wurden sie vertrieben, weil sie für
den neu entstehenden Staat Kroatien zur Gefahr
wurden. Also: Wahnsinn in der Gegenwart ist keine
spezielle türkische oder kurdische Eigenheit!
Shadowrunner

Re: Was halten Kurden von der PKK

Beitrag von Shadowrunner »

Dann müsste es über 2.000 Staate auf der Welt geben, aber es gibt keine 200. Ausserdem sind Bergvölker-Kurden selbst verschiedene Völker ohne gemeinsame Vorfahren, ohne gemeinsame Sprache, ohne gemeinsame Geschichte, ohne gemeinsame Kultur.

Wenn das so toll ist mit der Kleinstaaterei und wenn das angeblich den Frieden bringt, les Dich etwas in der deutschen Geschichte ein (30-Jähriger Krieg, wo sich die Deutschen aufgrund Kleinstaaterei fast selbst ausgerottet haben) oder die europäische Geschichte, wo die Europäische Union die längste Friedensperiode ist.
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Re: Was halten Kurden von der PKK

Beitrag von H2O »

Von diesem Ergebnis der Wirren und des Wahnsinns in Europa
kann man aber etwas lernen, so daß man die eigene Entwicklung
ohne Wiederholung aller europäischen Dummheiten steuern
könnte. Was ich der Türkei wärmstens empfehle, weil dann die
Kraft der Menschen in sinnvollere Vorhaben als in Herrschafts-
gelüste fließen könnte!

Ich will auch gar keine Kleinstaaten... im Gegenteil will ich ein
offenes Europa mit funktionierenden Verwaltungen. Was würde
Ihnen denn fehlen, wenn in einem türkischen Staat eine ganz
überwiegend von Volk A bewohnte Gegend auch überwiegend
von Beamten des Volks A verwaltet würde, oder wenigstens von
Beamten, die sich in der Sprache von Volk A bestens verständigen
wollen und können, und die einen kulturellen Zugang zur Geschichte
von Volk A haben?

Mir ist es völlig Wurst, wenn mich ein französischer Beamter
verwaltet, wenn er meine Sprache versteht und meine Landes-
geschichte kennt und versteht. Oder wenn mich ein türkischer
Polizist vernimmt, der Deutsch versteht und verstehen will, der
meine durch Tradition erworbenen Eigenheiten berücksichtigt.
Shadowrunner

Re: Was halten Kurden von der PKK

Beitrag von Shadowrunner »

H2O hat geschrieben:(28 Jan 2016, 16:25)
oder wenigstens von Beamten,
die sich in der Sprache von Volk A bestens verständigen
wollen und können, und die einen kulturellen Zugang zur Geschichte
von Volk A haben?

Mir ist es völlig Wurst, wenn mich ein französischer Beamter
verwaltet, wenn er meine Sprache versteht und meine Landes-
geschichte kennt und versteht. Oder wenn mich ein türkischer
Polizist vernimmt, der Deutsch versteht und verstehen will, der
meine durch Tradition erworbenen Eigenheiten berücksichtigt.
Das war auch schon vorher möglich und wurde selbst in den 80er Jahren während des Sprachverbots unter dem Militärregime erlaubt, wenn jemand wirklich kein Türkisch konnte. Also in der Praxis war das schon längst Gang und Gäbe. Neu ist nur, dass man das eben in ein Gesetz aufgenommen hat. Man muss sich das mal vorstellen, da haben im Zuge der PKK/KCK Ermittlungen PKK-Unterstützer, die selbst kein Kurdisch können, verlangt, dass ihre Verteidigung in neuiranischen Dialekten abläuft. Dabei können sie selbst perfekt Türkisch und nicht nur das, die PKK hält ihre eigenen Pseudogerichtsprozesse ebenfalls in Türkisch ab. All das sind bekannte Fakten.

Ich zitiere PKK-Cheff Öcalan:

...
Im Irak, wo seit den englischen Mandatszeiten (1919-1932) in den vorwiegend kurdisch-sprachigen Landesteilen auch Schulunterricht in kurdischer Sprache erteilt wird, aus verschiedenen Gründen aber nur Lehrbücher in Sorani-Hochsprache existieren und verwendet werden(29), haben diese gravierenden Unterschiede dazu geführt, daß die Kinder kurmancisprachiger Eltern mehrheitlich den arabischen Unterricht besuchten: Wenn schon ein durchgängig muttersprachlicher Unterricht aufgrund des Sorani-Lehrmaterials praktisch unmöglich war, lag es nahe, die Kinder lieber gleich in der Universalsprache Arabisch lernen zu lassen.(30) Ganze Provinzen, wie etwa die Badinan-Region, nahmen
– S.24 –

daher kaum an der allmählich entstehenden modernen, kurdisch- oder besser soranisprachigen Kultur- und Literaturproduktion im Irak teil.

Darüber hinaus stellt aber auch die starke Differenzierung innerhalb der jeweiligen – ja bloß nach recht abstrakten linguistischen Kriterien zusammengehörigen – Hauptdialektgruppen weitere Kommunikationsbarrieren auf. Dies gilt besonders für die Nordgruppe, da die Kurmanci-Dialekte hauptsächlich auf dem Territorium der Türkischen Republik gesprochen werden, wo seit über sechzig Jahren eine legale Verbreitung und Pflege oder gar ein Studium der kurdischen Sprache staatlicherseits unmöglich gemacht wird.(31) Nicht nur ist dadurch eine mögliche Annäherung der vielen Mundarten – etwa durch den Einfluß einer über Radio und Zeitungen verbreiteten hochkurdischen Schriftsprache – unterblieben, schlimmer noch: Die radikalen Umbrüche der neueren Gesellschaftsentwicklung gingen fast spurlos an den nordkurdischen Dialekten vorüber, was dazu führte, daß sie weder von ihrer lexikalischen noch der strukturellen Spannweite her die sozio-politischen Realitäten des modernen gesellschaftlichen Lebens angemessen ausdrücken können.(32)


Dies hat für die kurdischen Nationalisten in der Türkischen Republik zu der paradoxen Situation geführt, daß sie selbst die illegale Propaganda für ihre Idee von einem kurdischen Staat vorwiegend auf Türkisch betreiben.(33) Ein im Frühjahr 1990 gedrehtes Propaganda-Video, das Guerillakämpfer der PKK(34) im Einsatz in den Cudi-Bergen zeigt und auf Informationsveranstaltungen der Kurdistan-Komitees in der BRD vorgeführt wurde, war z.B. komplett mit türkischem Kommentar unterlegt. Aber auch die darin (im Originalton) wiedergegebene politische Ansprache eines Kommandanten an seine Truppe fand in Türkisch statt.
– S.25 –


Nur die Slogans, die die Guerillas riefen, waren kurdisch. Abdullah Öcalan, Generalsekretär der PKK, stellte gegenüber dem Stern-Reporter Dietrich Willier anläßlich dessen Besuchs im Ausbildungslager der PKK in der libanesischen Bekaa-Ebene fest(35): „Die Hälfte von uns hier sprechen türkisch, und wir bilden in türkischer Sprache aus. Wir sind keine Feinde des Türkentum und der türkischen Sprache.“(36) Willier bestätigt in seinem Bericht, daß der Türkischunterricht für die Guerilla-Rekruten obligatorisch ist.(37) In Türkisch sind auch die mehrbändigen „Gesammelten Reden“ Öcalans erschienen und zwar nicht als Übersetzung, sondern in der Originalfassung. Öcalan selbst sagt in einem anderen Interview über sich:

„Ich bin der festen Überzeugung, daß Türkisch für meine Zwecke die bessere Sprache ist.“ „Ich habe als meine Denk- und Schaffenskraft vollkommen das Türkische entwikelt. Das Kurdische hingegen bleibt als Schaffens- und Denkkraft auf dem zweiten Platz.“(38)

Damit nicht genug, er stellt sogar klar, daß selbst in einem (noch zu erringenden) unabhängigen Kurdistan die Amtssprache wahrscheinlich zunächst Türkisch sein würde:

„Es gibt Dinge von sehr großem Wert, die vor der kurdischen Sprache befreit werden müssen. Das Kurdische wird zuletzt an die Reihe kommen. Selbst wenn wir die Unabhängigkeit erlangt haben werden, werden wir sie auf lange Zeit mit dem Türkischen vollziehen.“(39)


Was bleibt also noch vom Merkmal Sprache, wenn selbst radikale Nationalisten, die für die Befreiung „ihrer“ Nation ohne weiteres das eigene Leben riskieren, meinen, auch mit Türkisch als erster Sprache könne man problemlos „Kurde“ sein?
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Re: Was halten Kurden von der PKK

Beitrag von H2O »

Warum nehmen Sie das nicht völlig gelassen hin?
Ich grolle Ihnen doch auch nicht, daß Sie sich hier
in deutscher Sprache verständigen ;-) Ich hätte
aber ein anhaltendes Problem, mich hier in Türkisch
ein zu lesen... aber wenn das denn sein muß, dann
muß ich das eben lernen. Dümmer wird man dabei
sicher nicht.

Stellen Sie sich doch einmal vor, ein kurdischer
"Nationalist" wollte sich in einer kurdisch besetzten
Behörde in "Kurdistan" nur auf Türkisch verständigen.
Da wäre ihm wohl anhaltende Heiterkeit gewiß; aber
weil die Beamten nette Kerle sind, tun sie ihm den
Gefallen. Klar, die müssen die "Reichssprache"
beherrschen. Und vielleicht auch Englisch als Welt-
sprache. Würde ich heute voraussetzen.
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Re: Was halten Kurden von der PKK

Beitrag von Kardux »

Shadowrunner hat geschrieben:Ganz einfache Sache, kein Land der Welt hat Land oder Ressourcen zu verschenken. Bei dem kleinsten Konflikt im nahen Osten, kann sich Europa auf einen Massenansturm von kurdischen Fachkräftigen vorbereiten. Auf nichts anderes läuft es hinaus. Und das europäische Belohnungssystem hat sich dort unten bei Kurden gut herumgesprochen. Deswegen haben die es auch nicht nötig sich normal und ziviliert zu benehmen. Denn es winkt Europa mit Asyl und Sozialhilfe-Leckerli.
[...] Abgesehen davon nehmen sich Kurden und Türken nicht viel wenn es um Asyl und Sozialhilfe geht.

Übrigens, die Kurden haben auch kein Land oder Ressourcen zu verschenken, weshalb wohl der Freiheitskampf ?
Shadowrunner hat geschrieben:Kurden sind kein Volk, sondern verschiedene Bergvölker, die aus den umliegenden Völkern zusammengesetzt sind. Genetische Studien haben zudem bewiesen, dass Kurden engstens mit Arabern verwandt und Semiten sind (Quelle Hennerbichler).
Eigentlich sind Sie es nicht wert das man Ihnen eine Antwort schenkt, aber Ihre pseudo- wissenschaftlichen Aussagen muss man berichtigen. Nun, genetische Studien haben nicht bewiesen das Kurden engstens mit Arabern verwandt sind. Sie sollten dabei auch nicht Herrn Ferdinand Hennerbichler zitieren ! Die von Ihnen angesprochene Studie hat lediglich die Theorie aufgestellt das irakische Kurden und irakische Juden genetisch miteinander verwandt sind (das kann ich nur bestätigen). Das macht die Kurden noch lange nicht zu Semiten, und von einer genetischen Verwandtschaft mit Arabern ist in seinem Buch nirgendwo die Rede. Die Zeile wo das steht müssen Sie hier erst einmal zitieren ! Im Gegensatz zu Ihnen habe ich sein Buch gelesen.

Das lustige und zugleich dämliche an Ihrer Argumentation ist die Tatsache das Sie hier versuchen den Kurden die Existenz als eigenständiges Volk abzusprechen und dabei wollen Sie Dr. Ferdinand Hennerbichler zitieren. Blöd nur das Dr. Hennerbichler behauptet das Kurden ein eigenständiges Volk sind.

In einem kurdischen Forum (Kurdmania) behauptete ein User mit dem Namen "TheShadow" (komischer Zufall oder Herr "Shadowrunner" :D ) genau dasselbe wie Sie. Dr. Hennerbichler hatte dies zufällig gelesen und prompt darauf geantwortet.
Sehe gerade durch Zufall Ihr Forum und ersuche Sie, folgenden Unsinn zu korrigieren, der mir unterstellt wird:

Der Gentest besagt: Kurden sind Semiten und keine Arier

Das besagt kein bisher irgendwo auf der Welt publizierter Gentest. Ich habe auch nie so einen Unsinn geschrieben. Mehrere Studien führender Populationsgenetiker der Gegenwart kommen zum Schluss, dass Kurden ethnogenetisch eng mit Völkern wie Juden und Armeniern verwandt sind. Dies bedeutet aber NICHT, dass Kurden damit Semiten wären! Niemand behauptet so etwas. Vielmehr besagen auch alle verfügbaren ethnogenetischen Studien, dass Kurden ein EIGENSTÄNDIGES Volk sind, dessen Vorfahren auf neolithische Ackerbauernkulturen seit etwa 10.000 vor Christus in nördlichen Gebieten des Fruchtbaren Halbmondes zurückgehen. Kurden dürfen damit zu den ältesten Kulturvölkrn des Nahen Ostens und Vorderasiens überhaupt zählen. Sie haben eine eigenständige, autochthone Entwicklung. Ihre Vorfahren könnten damit bereits in ihrem heute noch angestammten Lebensraum schon zu Zeiten existiert haben, als es dort noch gar keine Indoeuropäer gab.

Freundliche Grüße

Dr. Ferdinand Hennerbichler
Bern, Schweiz
http://www.kurdmania.org/Forum-topic-1053-start-22.html
Shadowrunner hat geschrieben:Vor dem 19. Jahrhundert war die Zahl der Kurden auf dem Gebiet der heutigen Türkei noch relativ gering. Das änderte sich erst Anfang des 19. Jahrhundert, als die Osmanen zur Absicherung der Ostflanke gegen die Russen, massenhaft Kurden aus dem Iran und Nordirak in Südostanatolien ansiedelte. Aufgrund des Osmanischen Gebiets gehörten Kurden natürlich zum Reich. Aber es war ein grosser Fehler Kurden nach Anatolien zu holen. Würde der türkische Sultan damals wissen, was die Türkei heute mit ihnen erlebt, diese Ansiedlung hätte es nie gegeben.
Oh, ein "Kenner" osmanischen Geschichte. Wenn man so Ihre Zeilen liest könnte man fast glauben das Türken vor den Kurden Anatolien besiedelt hätten.

Natürlich lebten Kurden vor den Türken in der Region, und das Siedlungsgebiet der Kurden wurde bereits von den Vorfahren der heutigen Türkei- Türken als Kurdistan offiziell dokumentiert. Und schon die Tatsache das die kurdische Dynastie der Marwaniden im 10. Jahrhundert rund in Südostanatolien und im Nordirak herrschte zeigt wie haltlos Ihre Behauptung ist. Überhaupt ist Ihre Behauptung so ahistorisch, ich weiss gar nicht wieviele Beispiele ich hier nennen könnte. Nehmen wir zum Beispiel die Existenz des kurdischen Fürstentums Bitlîs. Dieses Fürstentum lag an der sogenannten "Ostflanke der Osmanen". Interessant ist jedoch das dieses Fürstentum schon vor dem Osmanischen Reich existierte. Alle bedeutenden kurdischen Emirate in der heutigen Türkei existierten schon im 16. und 17. Jahrundert (Botan Emirat, Hakkari Emirat, Milan Emirat). Die Zahl der Kurden auf dem Gebiet der heutigen "Südosttürkei" war lange Zeit vor dem 19. Jahrhundert sehr hoch - Fakt ist auch das die Osmanen weite Teile des heutigen Südostens erst nach 1514 (Schlacht von Caldiran) von den Safawiden erworben hatten - es waren damals wie heute auch kurdische Siedlungsgebiete. Damals aber eben unter safawidisch- schiitischer Herrschaft (Perser- Azeri- Turkmenen). Die sunnitischen Kurden und die sunnitischen Osmanen gingen damals einen Bund ein. Die Kurden halfen den Osmanen im Krieg und erhielten dafür ihre autonomen Emirate. Was Sie hier ansprechen, also die Ansiedlung von Kurden an der Ostflanke der Osmanen, wurde lediglich im Emirat Bayazid durchgeführt, welches aber auch schon vor dem 19. Jahrundert kurdisch war - zumindest wurde es immer als kurdisches Emirat aufgeführt - nichtsdestotrotz wurden wie beschrieben Kurden dort angesiedelt. Nach dem Genozid an den Armeniern wurden in diesem Gebiet pro- türkische Albaner, Bosniaken, oder vertriebene Turkvölker aus dem Balkan (speziell Griechenland und Bulgarien) und den osmanischen Kolonien in Arabien angesiedelt.

Also hören Sie auf hier Desinformationen zu verbreiten. Die Kurden lebten schon in Anatolien da war noch von osmanischen Sultanen keine Rede.
Shadowrunner hat geschrieben:Ausserdem sind Bergvölker-Kurden selbst verschiedene Völker ohne gemeinsame Vorfahren, ohne gemeinsame Sprache, ohne gemeinsame Geschichte, ohne gemeinsame Kultur.
Dann erzählen Sie uns doch etwas über die Ethnogenese der Türken und die Sonnensprachtheorie der Türken (das alle Sprachen der Welt vom Türkischen abstammen).
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Re: Was halten Kurden von der PKK

Beitrag von Kardux »

Shadowrunner hat geschrieben:Was bleibt also noch vom Merkmal Sprache, wenn selbst radikale Nationalisten, die für die Befreiung „ihrer“ Nation ohne weiteres das eigene Leben riskieren, meinen, auch mit Türkisch als erster Sprache könne man problemlos „Kurde“ sein?
Aha, Öcalan soll also ein Nationalist sein ? :D Was Sie hier für einen Schwachsinn verzapfen...

Öcalan ist ein Marxist-Leninist einige Gründungsmitglieder der PKK waren Türken - die PKK unter Öcalan als eine nationalistisch- kurdische Bewegung zu klassifizieren ist in jeder Hinsicht falsch. Kurden wie ich, können sich genau wegen diesen Umständen niemals mit der PKK identifizieren. Auch ich habe kein Problem mit der türkischen Sprache oder der türkischen Kultur, aber das die türkische Sprache innerhalb der PKK zu Zeiten Öcalans die Verkehrssprache war widersprach einfach jeder Logik. Rückblickend könnte man sagen, das die PKK- Kader im Anfangsstadium noch zu sehr von den Türken beeinflusst waren, viele studierten an türkischen Unis und lebten in türkischen Großstädten (Türkisierung), aber es war trotzdem ein Fehler, immerhin wollte man genau diese Türkisierung bekämpfen. Zum Glück hat sich dies nun innerhalb der PKK verändert, heute wird in den Qendil- Bergen (PKK- Headquarter) fast nur mehr Kurdisch gesprochen.
Zuletzt geändert von Kardux am Do 28. Jan 2016, 18:56, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Was halten Kurden von der PKK

Beitrag von Kardux »

Mirrorside hat geschrieben:(27 Jan 2016, 22:54)

1. Kurden werden in der Türkei sehr wohl als Teil des Volkes der Türkischen Republik erkannt. Das ist Fakt.
2. Der Südosten wird vom Staat stark subventioniert, sei es Steuerermässigungen oder Investitionen für die Infrastruktur. Der Atatürk Staudamm (im Umfang des GAP Projektes) dient zum Besipiel für die Strom- und Wasserversogung. Fast jede Provinz hat einen Flughafen bekommen und so wieter, will jetzt nicht erzählen was da alles für den Südosten getan wird, wissen wir ja alle. Wie wissen alle auch was die PKK für den Südosten so alles tut... zum Beispiel Moscheen und Schulen anzünden, Krankenwagen angreifen, Schüler auf dem Pausenhof bombardieren, kleine Kinder mit 1000 kg bomben zerfetzen, ja ja das ist grausam geschildert, doch die Tat kann nicht verniedlicht werden. Die PKK führt einen Kampf gegen die Gliederung der Kurden in die "Türkei Gesellschaft"... deswegen werden pro Türkei Kurden von einer Minderheit unter der Minderheit als weniger Werte Kurden abgestempelt und von der PKK gnadenlos unterdrückt. Fakt ist das die Mehrheit der Kurden die PKK verabscheuen und die PKK nicht als die Vertretung der Kurden anzusehen ist. Genau so wie die İtalienische Drogenmafia nicht für Italien zu vertreten ist.


MFG Mirrorside
1. Nein, die Kurden werden in der türkischen Verfassung nicht erwähnt, somit existieren sie auch nicht. Wir sind keine Türken. Das ist Fakt.
2. Der Südosten wird vom Staat nicht stark subventioniert, erzählen Sie hier keine Märchen. Das GAP- Projekt dient lediglich den Interessen der Türken. Billiger Strom für die Westtürkei auf Kosten Kurdistans. Historische Ortschaften wie Hasankeyf werden überflutet, das Gebiet leidet unter Versalzung, es werden lediglich türkische Facharbeiter in die Region gesandt. Kurdische Kleinbauern profitieren überhaupt nicht von diesem Projekt, dafür aber türkische Großunternehmen und "kurdische" Großgrundbesitzer die loyal gegenüber der türkischen Staatsgewalt sind.
3. Die Mehrheit der Kurden in der Türkei hat die HDP gewählt. Das ist Fakt. Also erzählen Sie ruhig weiterhin Ihre Märchen das die PKK eine Minderheit unter den Kurden wäre.
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Re: Was halten Kurden von der PKK

Beitrag von Marmelada »

Hier muss aufgeräumt werden.
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Re: Was halten Kurden von der PKK

Beitrag von H2O »

Kardux hat geschrieben:(28 Jan 2016, 18:04)

...
3. Die Mehrheit der Kurden in der Türkei hat die HDP gewählt. Das ist Fakt. Also erzählen Sie ruhig weiterhin Ihre Märchen das die PKK eine Minderheit unter den Kurden wäre.
Diesen Satz halte ich für bedenklich, wenn er so
tatsächlich gemeint ist.

Eine Partei kann nicht zugleich im Zentralparlament
in Ankara Sitz und Stimme haben und eine Organisation
gut heißen oder sogar mit ihr identisch sein, die gegen
diesen Staat mit Waffengewalt vorgeht.

Eins geht nur: Entweder im Staat demokratisch mitbe-
stimmen oder diesen Staat bekämpfen.
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