Pronatalismus und Antinatalismus

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Zahnderschreit
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Pronatalismus und Antinatalismus

Beitrag von Zahnderschreit »

Moin

Ich wollte einfach mal fragen, ob es hier auch andere Personen gibt, die aus "ethischen Gründen" bewusst keine Kinder bekommen möchten. Es geht also nicht darum, aus beruflichen Gründen o.ä. auf Kinder zu verzichten, sondern eher aus diesen Gründen:
Karim Akerma hat geschrieben:POSITIVES ZIEL
Keine Sterbenden mehr. Eine Welt ohne Kriege, Massenmorde und Krankheiten. Nirgendwo Schmerzensschreie. Und niemand, der Hunger oder Durst leidet.

GEBOT
„Handle nicht so, dass eine Person infolge deines Handelns sterben muss.“
Meiner Meinung nach wäre es für ein 'Kind' besser, erst gar nicht geboren zu werden, als später leiden zu müssen (mindestens der Tod ist unausweichlich; aber auch vorher gibt es genug Möglichkeiten, das Leben zu verfluchen).

Seht ihr das auch so? Wenn nicht, warum nicht?
Ein nichtgeborenes Kind würde ja nichts verpassen.


Wikipedia hat geschrieben:Als (Pro)Natalismus (lat. pro „für“ und natalis „geburtlich, Geburt-“) ist eine Philosophie, die die menschliche Reproduktion befürwortet. Das Gegenteil von Pronatalismus ist der Antinatalismus.
Wikipedia hat geschrieben:Antinatalismus ist eine Philosophie, die der menschlichen Reproduktion ablehnend gegenübersteht. Das Wort leitet sich vom lateinischen natalis, „zur Geburt gehörig“, ab. Das Gegenteil von Antinatalismus ist der Pronatalismus.
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Provokateur
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Re: Pronatalismus und Antinatalismus

Beitrag von Provokateur »

Auch wenn ich Antinatalismus verstehe, bin ich doch der Meinung, dass das einzige wirkliche wahrnehmbare Ziel allen Lebens die Fortpflanzung ist.

Somit auch meines. Ich möchte nicht der erste in einer Millionen langen Kette von Vorfahren sein, der keine Kinder erzeugt.
Harry riss sich die Augen aus dem Kopf und warf sie tief in den Wald. Voldemort schaute überrascht zu Harry, der nun nichts mehr sehen konnte.
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Brainiac
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Re: Pronatalismus und Antinatalismus

Beitrag von Brainiac »

Aktueller Stand: 2:1 für das Aussterben der menschlichen Rasse. :D
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Re: Pronatalismus und Antinatalismus

Beitrag von Blockhead »

Zahnderschreit » Mi 15. Jul 2015, 15:08 hat geschrieben: Meiner Meinung nach wäre es für ein 'Kind' besser, erst gar nicht geboren zu werden, als später leiden zu müssen (mindestens der Tod ist unausweichlich; aber auch vorher gibt es genug Möglichkeiten, das Leben zu verfluchen).
Du bist wohl stark suizidgefährdet. :(
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firlefanz11
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Re: Pronatalismus und Antinatalismus

Beitrag von firlefanz11 »

bin ich doch der Meinung, dass das einzige wirkliche wahrnehmbare Ziel allen Lebens die Fortpflanzung ist.
Ich nicht.
Und ich würde auch keinem Kind diese Welt zumuten wollen.
Am Rande des Wahnsinns stehen keine Geländer!
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Sibaliu
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Re: Pronatalismus und Antinatalismus

Beitrag von Sibaliu »

Ich kann weder für das eine noch das andere sein, natürlich neige ich eher dazu für Pronatalismus zu tippen, das keiner mehr stirbt
aber genau das wäre dann der sofortige Untergang der Menschheit, die Erde kann nicht 500 Billionen Menschen tragen und ernähren.
Der Tod gehört zu uns und nur dadurch das Menschen durch Krankheiten sterben, leider auch durch Kriege, haben wir uns so weit entwickelt und entwickeln wir uns weiter.

Die Zeit ist heute auch nicht so schlimm, weiter Kinder zu bekommen, ich verstehe immer das Gejammer in Deutschland nicht, ich will keine Kinder in diese Welt setzen, so gut wie heute ist die Welt noch nie gewesen.
Keine Hungersnot in Deutschland, jeder hat eine Wohnung, soziale Absicherung alles da.
Gerade heute ist es die beste Zeit eine Familie mit Kindern zu gründen, aber der Egoismus und Individualismus ist heute so stark und dominierend geworden, das man nichts mehr abgibt oder an seine Kinder weitergeben möchte.
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Boraiel
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Re: Pronatalismus und Antinatalismus

Beitrag von Boraiel »

Provokateur hat geschrieben:Auch wenn ich Antinatalismus verstehe, bin ich doch der Meinung, dass das einzige wirkliche wahrnehmbare Ziel allen Lebens die Fortpflanzung ist.

Somit auch meines. Ich möchte nicht der erste in einer Millionen langen Kette von Vorfahren sein, der keine Kinder erzeugt.
Diese Ansicht teile ich wie
firlefanz11 hat geschrieben:Ich nicht.
überhaupt nicht, allerdings teile ich auch nicht firlefanz weitere Ansicht
firlefanz11 hat geschrieben:Und ich würde auch keinem Kind diese Welt zumuten wollen.
. Das Leben hier auf der Erde ist ein Geschenk, Kinder zu bekommen ist entsprechend keine Zumutung für diese Kinder, sondern die Weitergabe eines großen Geschenkes.
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Zahnderschreit
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Beitrag von Zahnderschreit »

Sibaliu » Do 16. Jul 2015, 12:25 hat geschrieben:natürlich neige ich eher dazu für Pronatalismus zu tippen, das keiner mehr stirbt
Das wäre aber eher Antinatalismus. Denn wenn man ein Kind bekommt (Pronatalismus), wird dieses Kind irgendwann später ja auch wieder sterben.
Sibaliu » Do 16. Jul 2015, 12:25 hat geschrieben: Gerade heute ist es die beste Zeit eine Familie mit Kindern zu gründen, aber der Egoismus und Individualismus ist heute so stark und dominierend geworden, das man nichts mehr abgibt oder an seine Kinder weitergeben möchte.
Meiner Meinung nach ist gerade der Egoismus ein Argument für Kind statt gegen Kinder. Denn im Sinne des Antinatalismus nimmt man ja gerade Rücksicht auf die Kinder, die man bewusst nicht bekommt, um ihnen das Leben zu ersparen.
Eventuell passt deine Bemerkung eher hier hin?
Boraiel » Do 16. Jul 2015, 12:36 hat geschrieben:Das Leben hier auf der Erde ist ein Geschenk, Kinder zu bekommen ist entsprechend keine Zumutung für diese Kinder, sondern die Weitergabe eines großen Geschenkes.
Wenn du das Leben als Geschenk ansiehst, ist das natürlich schön.
Aber bei dem weitergegebenen Geschenk sollte doch das Kind entscheiden, ob es das auch so sieht. Nur kann man das leider nicht vorher fragen.
Ich sehe das Leben zumindest nicht als Geschenk und hätte nichts verpasst, wenn ich gar nicht erst geboren worden wäre.
Und das (zumindest den letzten Halbsatz) kann wohl auch keiner ernsthaft anders sehen.
Brainiac » Mi 15. Jul 2015, 21:25 hat geschrieben:Aktueller Stand: 2:1 für das Aussterben der menschlichen Rasse. :D
Momentan 3:3. Aber sollten die beiden anderen Stimmen ernst gemeint sein, bin ich schon 'positiv' überrascht.
Den Smiley kann ich nicht so richtig deuten.
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Re: Pronatalismus und Antinatalismus

Beitrag von BlueMonday »

Zumindest sollte man wissen, wenn man einem Menschen das Leben "schenkt", dass das eigentliche "Geschenk" dann erst noch erbracht werden muss, sprich, dafür zu sorgen, dass es diesem neuen Wesen gut geht, es sich wohl fühlt, dass das Lebensglück das Lebensleid deutlich überwiegt. Das ist eine u.U. Jahrzehnte dauernde Schuld. Und ich sehe durchaus ein erhebliches Risiko des Misslingens. In diesem Bewusstsein sollte man zeugen - oder es eben lassen.
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Re:

Beitrag von Brainiac »

Brainiac » Mi 15. Jul 2015, 21:25 hat geschrieben:Aktueller Stand: 2:1 für das Aussterben der menschlichen Rasse. :D
Zahnderschreit » Fr 17. Jul 2015, 12:50 hat geschrieben: Momentan 3:3. Aber sollten die beiden anderen Stimmen ernst gemeint sein, bin ich schon 'positiv' überrascht.
Den Smiley kann ich nicht so richtig deuten.
Nennt sich auch schwarzer Humor. Ich schrieb erst den Satz, der aus dem Abstimmungsergebnis folgte (zumindest wenn man einen "Würden-alle-danach-handeln-Ansatz" unterstellt), und dann dachte ich, ist ja krass. Hat nicht allzu viel zu bedeuten.

Zahnderschreit » Fr 17. Jul 2015, 12:50 hat geschrieben:Meiner Meinung nach ist gerade der Egoismus ein Argument für Kind statt gegen Kinder. Denn im Sinne des Antinatalismus nimmt man ja gerade Rücksicht auf die Kinder, die man bewusst nicht bekommt, um ihnen das Leben zu ersparen.
[...]
Wenn du das Leben als Geschenk ansiehst, ist das natürlich schön.
Aber bei dem weitergegebenen Geschenk sollte doch das Kind entscheiden, ob es das auch so sieht. Nur kann man das leider nicht vorher fragen.
Gegenfrage: Woher willst du wissen, dass dem Kind das Leben nicht gefallen würde?

Zahnderschreit » Fr 17. Jul 2015, 12:50 hat geschrieben:Ich sehe das Leben zumindest nicht als Geschenk und hätte nichts verpasst, wenn ich gar nicht erst geboren worden wäre.

Und das (zumindest den letzten Halbsatz) kann wohl auch keiner ernsthaft anders sehen.
Tja, das ist klar - jemand den es nie gab, kann auch nichts verpasst haben. Aber vielleicht hätten andere was verpasst - dich.

Das führt jetzt zu so einer "Sinn-des-Lebens"-Diskussion. Da muss jeder seine eigene emotionale Antwort drauf finden, rationales Denken führt hier zu nichts. Meine Antwort darauf, für mich, steht in meiner Signatur.
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Re: Re:

Beitrag von Zahnderschreit »

Brainiac » Fr 17. Jul 2015, 13:37 hat geschrieben: Gegenfrage: Woher willst du wissen, dass dem Kind das Leben nicht gefallen würde?
Das kann man natürlich auch nicht wissen. Aber so wie ich es sehe, gibt es zwei Möglichkeiten:
a) Das Kind wird geboren und ist entweder (überwiegend) glücklich oder (überwiegend) unglücklich --> Risiko
b) Das Kind wird nicht geboren --> Kein Risiko
Wieso also ein völlig unnötiges Risiko eingehen, wenn es auch die garantiert leidensfreie Variante gibt?

Mit fällt kein Grund ein, der aus Sicht des möglichen Kindes für eine Fortpflanzung spricht.
Dass man aus egoistischen Gründen ein Kind ("Bespaßung", Altersvorsorge o.ä.) bekommt, oder auch aus egoistischen Gründen keins (keine Lust) bekommt, ist etwas anderes.
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Re: Re:

Beitrag von Brainiac »

Zahnderschreit » Fr 17. Jul 2015, 14:48 hat geschrieben:a) Das Kind wird geboren und ist entweder (überwiegend) glücklich oder (überwiegend) unglücklich --> Risiko
b) Das Kind wird nicht geboren --> Kein Risiko
Risiko - und Chance, das fehlt in deiner Rechnung. No risk, no fun. Entschuldige diesen blöden Spruch. ;)

Insgesamt sieht es mit den Chancen nicht so schlecht aus:
Im Auftrag der EU-Kommission befragte das Institut für Meinungsforschung Infratest, München, 2009 mehr als 1500 Personen ab 15 Jahren über die Zufriedenheit mit ihrem Leben:
„Sind Sie insgesamt gesehen mit dem Leben, das Sie führen sehr zufrieden, ziemlich zufrieden, nicht sehr zufrieden oder überhaupt nicht zufrieden?“
Dabei kam zuverlässig heraus, dass:
2 Prozent „überhaupt nicht zufrieden“,
12 Prozent „nicht sehr zufrieden“,
63 Prozent „ziemlich zufrieden“,
22 Prozent „sehr zufrieden“ mit ihrem Leben waren und
1 Prozent „Weiß nicht./Keine Angaben.“
85 Prozent waren 2009 mit ihrem Leben „ziemlich zufrieden“ oder „sehr zufrieden“, und 14 Prozent waren mit ihm unzufrieden.
http://www.gluecksforschung.de/So_gluecklich_sind_die_Deutschen.htm

Wobei es auch überraschende Ergebnisse gibt: Das Glück kennt einen Namen - Osthessen

Warum sollte nicht das Kind die Chance bekommen, glücklich zu sein?
(Und nein, ich bin kein radikaler Abtreibungsgegner...)
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Re: Pronatalismus und Antinatalismus

Beitrag von Boraiel »

BlueMonday » Fr 17. Jul 2015, 13:37 hat geschrieben:Zumindest sollte man wissen, wenn man einem Menschen das Leben "schenkt", dass das eigentliche "Geschenk" dann erst noch erbracht werden muss, sprich, dafür zu sorgen, dass es diesem neuen Wesen gut geht, es sich wohl fühlt, dass das Lebensglück das Lebensleid deutlich überwiegt. Das ist eine u.U. Jahrzehnte dauernde Schuld. Und ich sehe durchaus ein erhebliches Risiko des Misslingens. In diesem Bewusstsein sollte man zeugen - oder es eben lassen.
Der Mensch ist im Leben konfrontiert mit Unsicherheit, Ungewissheit und Fraglichkeit. Davon kann er sich niemals befreien, deshalb werden auch Kinder in eine unsichere und fragile Welt geboren. In so einer Situation kann deshalb, solltest du das beste gemäß deines Wissens und deiner Möglichkeiten getan haben, von Schuld keine Rede sein, selbst, wenn das Kind stirbt. Ich denke zudem, dass in jeder erdenklichen Situation im Leben das Glück das Leid überwiegt. Sofern du nichts Böses tust, hast du nichts zu verlieren, kannst aber alles gewinnen.
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Re: Pronatalismus und Antinatalismus

Beitrag von ThorsHamar »

Zahnderschreit » 15.07.2015 14:08 hat geschrieben:
... Meiner Meinung nach wäre es für ein 'Kind' besser, erst gar nicht geboren zu werden, als später leiden zu müssen (mindestens der Tod ist unausweichlich; aber auch vorher gibt es genug Möglichkeiten, das Leben zu verfluchen). ...
Bei solchen Eltern mit so einer Delle in der Bimmel hätte das "Kind" tatsächlich gewaltigen Dusel, wenn es ein verworfener Gedanke bliebe ....
Und zum Glück weiss dieses "Kind" ja nix davon ...
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Re: Pronatalismus und Antinatalismus

Beitrag von Brainiac »

ThorsHamar » Fr 17. Jul 2015, 20:57 hat geschrieben:
Bei solchen Eltern mit so einer Delle in der Bimmel hätte das "Kind" tatsächlich gewaltigen Dusel, wenn es ein verworfener Gedanke bliebe ....
Und zum Glück weiss dieses "Kind" ja nix davon ...
Es gibt "dieses Kind" ja nicht.
Also kein Problem, oder?
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Re: Pronatalismus und Antinatalismus

Beitrag von ThorsHamar »

Brainiac » vor 8 Minuten hat geschrieben: Es gibt "dieses Kind" ja nicht.
Also kein Problem, oder?
Für den Gedanken "Nicht - Kind" nicht, aber für die Nicht - Eltern schon ...
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Re: Pronatalismus und Antinatalismus

Beitrag von Excellero »

Sein wir doch mal ehrlich... wenn jeder Mensch durch kommen würde, dann hätten die meisten Menschen in ein paar Jahrzehnten nix mehr zu fressen.
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Re: Pronatalismus und Antinatalismus

Beitrag von ThorsHamar »

Excellero » vor weniger als einer Minute hat geschrieben:Sein wir doch mal ehrlich... wenn jeder Mensch durch kommen würde, dann hätten die meisten Menschen in ein paar Jahrzehnten nix mehr zu fressen.
Das stimmt so nicht. Es gibt mehr als tausendfach genug zu fressen auf der Welt ....
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Re: Pronatalismus und Antinatalismus

Beitrag von Brainiac »

ThorsHamar » Fr 17. Jul 2015, 21:47 hat geschrieben:
Für den Gedanken "Nicht - Kind" nicht, aber für die Nicht - Eltern schon ...
Ich habe das Gefühl, dass du dich deutlicher ausdrücken könntest, wenn du wolltest. :)

Nun, hier will jemand keine Kinder, weil er das Leben für nicht lebenswert hält. Gegenargument?
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Re: Pronatalismus und Antinatalismus

Beitrag von ThorsHamar »

Brainiac » vor 2 Minuten hat geschrieben: Ich habe das Gefühl, dass du dich deutlicher ausdrücken könntest, wenn du wolltest. :)

Nun, hier will jemand keine Kinder, weil er das Leben für nicht lebenswert hält. Gegenargument?
Gerne: Ich habe Kinder und Enkel.
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Re: Pronatalismus und Antinatalismus

Beitrag von Brainiac »

ThorsHamar » Fr 17. Jul 2015, 22:08 hat geschrieben:
Gerne: Ich habe Kinder und Enkel.
Ok. Das ist doch mal ne Antwort, die aus sich selbst heraus Bestand hat. :thumbup:
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Re: Pronatalismus und Antinatalismus

Beitrag von ThorsHamar »

Brainiac » vor 2 Minuten hat geschrieben: Ok. Das ist doch mal ne Antwort, die aus sich selbst heraus Bestand hat. :thumbup:
Nicht wahr? ;)
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Re: Pronatalismus und Antinatalismus

Beitrag von Brainiac »

Aktueller Stand: 8:3 für die Menschheit, die nach dem zwischenzeitlichem Rückstand gerade noch mal mit einem blauen Auge davon gekommen ist. :D
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Re: Re:

Beitrag von Zahnderschreit »

Brainiac » Fr 17. Jul 2015, 16:47 hat geschrieben: Warum sollte nicht das Kind die Chance bekommen, glücklich zu sein?
...
Risiko - und Chance, das fehlt in deiner Rechnung.
Bleibt ein völlig unnötiges Risiko bestehen.

14 Prozent waren mit ihm unzufrieden.
Jeder siebte also. Spricht das jetzt fürs Kinderbekommen?
Aber auch wenn es nur 1,4 Prozent wären: Auch diese könnte man (theoretisch zumindest) leicht auf 0 % reduzieren.
Boraiel » Fr 17. Jul 2015, 20:00 hat geschrieben: Der Mensch ist im Leben konfrontiert mit Unsicherheit, Ungewissheit und Fraglichkeit. Davon kann er sich niemals befreien.
Richtig.
Wenn man sich dessen bewusst ist, hat es schon fast leicht-sadistische Züge, ein Kind zu bekommen.
Boraiel » Fr 17. Jul 2015, 20:00 hat geschrieben: Ich denke zudem, dass in jeder erdenklichen Situation im Leben das Glück das Leid überwiegt.
Das ist eine sehr persönliche Einschätzung, die man nicht verallgemeinern sollte.
ThorsHamar » Fr 17. Jul 2015, 20:57 hat geschrieben: Bei solchen Eltern mit so einer Delle in der Bimmel hätte das "Kind" tatsächlich gewaltigen Dusel, wenn es ein verworfener Gedanke bliebe ....
Und zum Glück weiss dieses "Kind" ja nix davon ...
Keine Sorge, ich bin mir meiner Sache sicher. Warum ich (deswegen) eine 'Delle in der Bimmel' habe, darfst du trotzdem gerne näher ausführen.
Die Aussage "Ich habe Kinder und Enkel" ist für mich keine Begründung.
Brainiac » Fr 17. Jul 2015, 22:23 hat geschrieben:Aktueller Stand: 8:3 für die Menschheit, die nach dem zwischenzeitlichem Rückstand gerade noch mal mit einem blauen Auge davon gekommen ist. :D
Ja, dass es hier nicht 0:100 ausgeht, damit habe ich schon gerechnet. ;)
Ein Blick in die eigene Umwelt lässt einen ja schon erahnen, dass die meisten Menschen Kinder bekommen (möchten).
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Re: Re:

Beitrag von ThorsHamar »

Zahnderschreit » vor 5 Minuten hat geschrieben:
.... Keine Sorge, ich bin mir meiner Sache sicher. Warum ich (deswegen) eine 'Delle in der Bimmel' habe, darfst du trotzdem gerne näher ausführen.
Die Aussage "Ich habe Kinder und Enkel" ist für mich keine Begründung. ...
Das ist logisch ..... :p Übrigens ist an meiner Begründung das "HABE" das Wichtige!!!!!!!
Da Du keine Kinder hast, ist es Dir, wie gesagt, logischerweise gar nicht möglich, überhaupt nur ansatzweise zu begreifen oder gar zu fühlen, warum "Ich habe Kinder und Enkel" DIE Begründung allgemein sein kann, für mich persönlich zweifelsfrei IST! :cool:

Zur Begründung der Delle in der Bimmel:
Ich habe hierauf geantwortet, Zitat:" .. Meiner Meinung nach wäre es für ein 'Kind' besser, erst gar nicht geboren zu werden, als später leiden zu müssen (mindestens der Tod ist unausweichlich; aber auch vorher gibt es genug Möglichkeiten, das Leben zu verfluchen). ..." Zitat Ende

Wer endlich auch erkennt, dass Leben eine immer und zwangsläufig tödlich ausgehende Geschichte ist und meint, dass Leben bis zum Ende aus Leid besteht und daraus nun schlussfolgert, Leben zu beenden ( was Deine Idee ja in der Endkonsequenz bedeutet), hat für mich eine Delle in der Bimmel.
Ich kann es auch psychopathische Ambitionen nennen, wenn Dir das besser gefällt ....
Zuletzt geändert von ThorsHamar am Samstag 18. Juli 2015, 13:35, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Pronatalismus und Antinatalismus

Beitrag von Zahnderschreit »

"Leben zu beenden" klingt ein wenig nach aktiven Handeln. Ich befürworte nicht das Töten von Menschen, sondern nur das Nichterzeugen von neuen Menschen.
Leben würde es außerdem auch ohne Menschen noch geben. Tiere können ja (vermutlich) nicht vorausschauend über ihr Handeln und ihre Fortpflanzung nachdenken wie Menschen.

Wenn du diese Einstellung "Delle in der Bimmel" oder auch psychopathisch nennst, ok. Verstehen tu ich es nicht.

Meine Eltern haben übrigens auch Kinder. Trotzdem ist deswegen nicht alles super.
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Re: Pronatalismus und Antinatalismus

Beitrag von ThorsHamar »

Zahnderschreit » vor 13 Minuten hat geschrieben:"Leben zu beenden" klingt ein wenig nach aktiven Handeln. Ich befürworte nicht das Töten von Menschen, sondern nur das Nichterzeugen von neuen Menschen.
Leben würde es außerdem auch ohne Menschen noch geben. Tiere können ja (vermutlich) nicht vorausschauend über ihr Handeln und ihre Fortpflanzung nachdenken wie Menschen.

Wenn du diese Einstellung "Delle in der Bimmel" oder auch psychopathisch nennst, ok. Verstehen tu ich es nicht.

Meine Eltern haben übrigens auch Kinder. Trotzdem ist deswegen nicht alles super.
Ich habe den grössten Teil meines Lebens hinter mir und es war nicht alles super. Aber ich finde, es hat sich gelohnt ....
Das hat mich aber auch nicht so überrascht, weil ich klasse Eltern hatte, die mir eine Menge mitgegeben haben, weil sie mich wollten!

Ich habe Jahrzehnte überall auf der Welt gearbeitet, unendliches Leid gesehen und gerochen, selbst erfahren, wie auch unendliches Glück, wunderbare Momente, für die allein sich Leben gelohnt hätte!!
Ich freue mich heute, dass meine Kinder tolle Menschen geworden sind, immerhin habe ich ein wenig Anteil daran, und ich bin glücklich, zu erleben, wie es ist, der Lieblingsopa zu sein ....
Wie gesagt, wenn Du das nicht kennst oder kennenlernen willst, kein Problem. Am Ende wartet so wie auch so der Tod .... :cool:
Es ist aber schön, zu wissen, dass es weitergeht .... ach was, wem erzähle ich das denn .... :p
Ist auch wirklich nicht böse gemeint.
Zuletzt geändert von ThorsHamar am Samstag 18. Juli 2015, 14:02, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Re:

Beitrag von Brainiac »

Brainiac » Fr 17. Jul 2015, 16:47 hat geschrieben: Warum sollte nicht das Kind die Chance bekommen, glücklich zu sein?
...
Risiko - und Chance, das fehlt in deiner Rechnung.
Zahnderschreit » Sa 18. Jul 2015, 13:02 hat geschrieben:Bleibt ein völlig unnötiges Risiko bestehen.
Also für mich sind Chancen und Risiken gleichgewichtig. 1:0 + 0:1 = 1:1.

Für dich nicht, für dich zählt das Risiko mehr, keine Chance kann es aufwiegen.

Wir haben anscheinend inkompatible Denkansätze. :s
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Re: Pronatalismus und Antinatalismus

Beitrag von Sibaliu »

Excellero » Fr 17. Jul 2015, 21:56 hat geschrieben:Sein wir doch mal ehrlich... wenn jeder Mensch durch kommen würde, dann hätten die meisten Menschen in ein paar Jahrzehnten nix mehr zu fressen.
Naja die Nahrungsindustrie findet schon irgendwelche chemischen künstlichen Ernährungsprodukte auch kann der letzte Urwald
gerodet werden um Felder anzulegen.
Der Mensch ist wie ein Heuschreckenschwarm frisst sich durch die Welt bis alles zerstört ist und geht dann zugrunde weil nichts mehr da ist. Dafür braucht es keine Kriege.
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Re: Pronatalismus und Antinatalismus

Beitrag von Zahnderschreit »

Blockhead » Mi 15. Jul 2015, 21:30 hat geschrieben: Du bist wohl stark suizidgefährdet. :(
Es geht hier nicht um die Frage, ob das Leben lebenswert ist, sondern darum, ob es wert ist, neues Leben beginnen zu lassen.
Und da ist meine Antwort klar 'nein'.
Duriel

Re: Pronatalismus und Antinatalismus

Beitrag von Duriel »

Ich kann nicht nachvollziehen, dass man gegen die Beendigung allen menschlichen (und menschenverursachten) Leids sein kann. Die wenigen Glücksmomente gleichen das millionenfache Leid doch nie aus. Allein wie viele Menschen täglich sterben, vergewaltigt, erkranken, hungern, an Krankheiten leiden, misshandelt, ermordet werden ...

Habe gerade ein Referat über Antinatalismus gehalten. Wer Ineresse hat:
http://www.directupload.net/file/d/4063 ... eo_pdf.htm

Kritik ist immer erwünscht.
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Re: Pronatalismus und Antinatalismus

Beitrag von Zahnderschreit »

Zahnderschreit hat geschrieben: Zum Beispiel, um ihm das Leben zu ersparen. Wenn jemand ein Kind bekommt, nimmt er doch auch den zwingend folgenden Tod des Kindes in Kauf. Da stellt komischerweise kaum einer die Frage "Wie kann man nur?"
Boraiel » Fr 11. Dez 2015, 13:39 hat geschrieben: Aus Liebe. Weil das Leben auch in Anbetracht des Todes wert ist, gelebt zu werden. ;)
Aber die Frage, die man sich stellen sollte, ist nicht unbedingt, ob das Leben es wert ist, gelebt zu werden (Wenn man schon mal da ist, kann man ja auch bleiben.), sondern, ob das Leben die Erzeugung neuen Lebens wert ist.

In welcher Form verpasst ein ungeborenes Kind irgendetwas?
Natürlich in gar keiner Form.

So wie du "aus Liebe" Kinder bekommst/bekamst/bekommen möchtest, so entscheide ich mich aus dem gleichen Grund gegen Kinder.
Wenn dir das Wort 'Liebe' in diesem Fall nicht gefällt, ersetze es durch 'Rücksichtnahme' o.ä.
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Re: Pronatalismus und Antinatalismus

Beitrag von USA TOMORROW »

Zahnderschreit » 15. Jul 2015, 14:08 hat geschrieben: Meiner Meinung nach wäre es für ein 'Kind' besser, erst gar nicht geboren zu werden, als später leiden zu müssen
Dann dürfte es wohl kaum eine bessere Zeit geben, ein Kind zu bekommen, als diese. :)
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Re: Pronatalismus und Antinatalismus

Beitrag von Billie Holiday »

Bei dem einen oder anderen ist es ein sicheres Zeichen von Intelligenz, auf eigene Kinder zu verzichten.

Wer sich selbst eingesteht, dass er andere Prioritäten hat, dass er für Kinder nicht verzichten will auf Einkommen, Freizeit und sorgloses Leben, ist gut beraten, erstmal auf Nachwuchs zu verzichten.

Wer Kinder liebt, sein Leben gern mit Kindern teilen würde, aber auf sie verzichtet um die Welt zu retten, hat in meinen Augen einen Sprung in der Schüssel.
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Re: Pronatalismus und Antinatalismus

Beitrag von schokoschendrezki »

Mit "Antinatalismus" als bewusst gewählter Option in den Weltteilen, in denen die Geburtenraten ohnehin kontinuierlich sinken, ist man ein bissel auf verlorenem Posten ...
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Re: Pronatalismus und Antinatalismus

Beitrag von YTX »

Zahnderschreit » Mi 15. Jul 2015, 15:08 hat geschrieben: Meiner Meinung nach wäre es für ein 'Kind' besser, erst gar nicht geboren zu werden, als später leiden zu müssen ...
Wärst du wirklich dieser Meinung, dann würde es diesen Thread nicht geben, weil du längst Selbstmord begangen hättest.
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Re: Pronatalismus und Antinatalismus

Beitrag von Zahnderschreit »

YTX » Fr 25. Dez 2015, 11:32 hat geschrieben:Wärst du wirklich dieser Meinung, dann würde es diesen Thread nicht geben, weil du längst Selbstmord begangen hättest.
Ja, diese Bemerkung darf bei diesem Thema natürlich nicht fehlen. Mir fehlt allerdings noch eine Begründung für deine Schlussfolgerung.
schokoschendrezki » Fr 25. Dez 2015, 11:29 hat geschrieben:Mit "Antinatalismus" als bewusst gewählter Option in den Weltteilen, in denen die Geburtenraten ohnehin kontinuierlich sinken, ist man ein bissel auf verlorenem Posten ...
Wieso ist man damit auf verlorenem Posten?
Abgesehen davon kann es mir egal sein, wenn andere sich fortpflanzen.
Billie Holiday » Fr 25. Dez 2015, 10:54 hat geschrieben:Wer Kinder liebt, sein Leben gern mit Kindern teilen würde, aber auf sie verzichtet um die Welt zu retten, hat in meinen Augen einen Sprung in der Schüssel.
Die ganze Welt möchte ich nicht retten, das wäre wohl ein zu großes Ziel.
Aber zumindest kann ich mein Nicht-Kind retten. ;-)
Zuletzt geändert von Zahnderschreit am Montag 28. Dezember 2015, 13:00, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Pronatalismus und Antinatalismus

Beitrag von schokoschendrezki »

schokoschendrezki » Fr 25. Dez 2015, 11:29 hat geschrieben:Mit "Antinatalismus" als bewusst gewählter Option in den Weltteilen, in denen die Geburtenraten ohnehin kontinuierlich sinken, ist man ein bissel auf verlorenem Posten ...
Zahnderschreit » Mo 28. Dez 2015, 13:59 hat geschrieben: Wieso ist man damit auf verlorenem Posten?
Na weil man dem, was ohnehin der breite Mainstream aus pragmatischen Gründen tut, nur einen hochtrabenden Namen und den Geruch einer Überzeugung verleiht.
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Re: Pronatalismus und Antinatalismus

Beitrag von Occham »

Ich bezweifle stark das der Mensch aufhören wird es nicht wie wild zu "machen" und 'würde' ein Land damit aufhören, würde sich ein anderes Land dazu verpflichtet fühlen, 'das' auszugleichen...
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Re: Pronatalismus und Antinatalismus

Beitrag von YTX »

Ich habe Pro/Anti-nationalismus gelesen und für Anti gestimmt.
Daher bitte gedanklich von "Anti" eine stimme Stimme abziehen.
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Re: Pronatalismus und Antinatalismus

Beitrag von Zahnderschreit »

schokoschendrezki » Mo 28. Dez 2015, 21:57 hat geschrieben:Na weil man dem, was ohnehin der breite Mainstream aus pragmatischen Gründen tut, nur einen hochtrabenden Namen und den Geruch einer Überzeugung verleiht.
Aber die Gründe gehören doch zur Position des "Antinatalismus" (Das Wort mag hochtrabend sein, allerdings bedeutet es eben mehr als nur "Ich will keine Kinder".) dazu. Wenn jemand aus beruflichen Gründen keine Kinder möchte, ist das etwas ganz anderes.
YTX » Mi 30. Dez 2015, 08:26 hat geschrieben:Ich habe Pro/Anti-nationalismus gelesen und für Anti gestimmt.
Daher bitte gedanklich von "Anti" eine stimme Stimme abziehen.
Kleiner Tip: Gerne auch (mindestens) den ersten Beitrag lesen, bevor man abstimmt. ;)

Ansonten noch einmal zu deinem anderen Punkt.
Karim Akerma hat geschrieben:Pronatalistisches Argument 6. Wem das Dasein nicht gefällt, der kann doch Selbstmord begehen!
Wer so argumentiert, vergisst, dass unsere psychischen Fliehkräfte zumeist schwächer sind als die biologischen Anziehungskräfte, die uns im Dasein halten: Wer seine Existenz beenden will, muss die Todesangst überwinden, die ihn darin festhält. Der Satz: „Wenn dir dieses Dasein nicht gefällt, dann beende es doch!“ ist daher ein kaum zu überbietender Zynismus. Auch deshalb, weil dieses Dasein nicht selbstgewählt, sondern elternverursacht ist.
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Re: Pronatalismus und Antinatalismus

Beitrag von Atheist »

Boraiel » Do 16. Jul 2015, 12:36 hat geschrieben: Diese Ansicht teile ich wie überhaupt nicht, allerdings teile ich auch nicht firlefanz weitere Ansicht . Das Leben hier auf der Erde ist ein Geschenk, Kinder zu bekommen ist entsprechend keine Zumutung für diese Kinder, sondern die Weitergabe eines großen Geschenkes.
So sehe ich das aus. Ich sehe sogar eine Pflicht darin, dieses Geschenk weiterzugeben. Zu bewerten, ob es gut oder schlecht ist, ist Sache der Beschenkten. In der Anzahl der Kinder kann man auch seine persönliche Wertung äußern (1 --> lebensverneinend, 2 --> neutral, >2 --> lebensbejahend, und 0 [wenn bewusst dagegen und auch keine Adoption!] --> Egoist).
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Re: Pronatalismus und Antinatalismus

Beitrag von Zahnderschreit »

Atheist » Mo 4. Jan 2016, 09:11 hat geschrieben:In der Anzahl der Kinder kann man auch seine persönliche Wertung äußern (0 [wenn bewusst dagegen und auch keine Adoption!] --> Egoist).
Genauso gut kann ich folgende Tabelle anlegen:
0 Kinder: Menschenfreund [„Handle nicht so, dass eine Person infolge deines Handelns sterben muss.“]
1 Kind: Unaufmerksam
mehrere Kinder: Sadist

Oder gibt es für die Folgerung "bewusst keine Kinder --> Egoist" eine Begründung?
Wenn man es genauer formuliert, etwa "aus egoistischen (z.B. Karriere) Gründen keine Kinder --> Egoist", dann ist die Aussage natürlich richtig. Aber leider auch eine Nullaussage.


http://www.tabularasamagazin.de/artikel/artikel_5496/
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Re: Pronatalismus und Antinatalismus

Beitrag von Zahnderschreit »

Atheist » Mo 4. Jan 2016, 09:11 hat geschrieben:In der Anzahl der Kinder kann man auch seine persönliche Wertung äußern (1 --> lebensverneinend).
Das wäre auch eine ziemliche nette Aktion. Selbst das Leben verneinen, aber noch ein Kind machen.
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Re: Pronatalismus und Antinatalismus

Beitrag von Dampflok94 »

Atheist » 4. Jan 2016, 08:11 hat geschrieben:
So sehe ich das aus. Ich sehe sogar eine Pflicht darin, dieses Geschenk weiterzugeben. Zu bewerten, ob es gut oder schlecht ist, ist Sache der Beschenkten. In der Anzahl der Kinder kann man auch seine persönliche Wertung äußern (1 --> lebensverneinend, 2 --> neutral, >2 --> lebensbejahend, und 0 [wenn bewusst dagegen und auch keine Adoption!] --> Egoist).
0 Kinder sind egoistisch? Merkwürdig. Viele erzählen mir über die viele Freude die Kinder machen. Jemand der keine Kinder hat verzichtet auf diese Freuden oder muß zwangsweise auf sie verzichten. Was ist daran egoistisch? Du siehst das offensichtlich rein finanziell. Aber das ist doch wohl eine sehr eingeschränkte Betrachtungsweise.
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Re: Pronatalismus und Antinatalismus

Beitrag von Atheist »

...
Zuletzt geändert von Atheist am Samstag 9. Januar 2016, 10:35, insgesamt 3-mal geändert.
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Re: Pronatalismus und Antinatalismus

Beitrag von Atheist »

Zahnderschreit » Mo 4. Jan 2016, 12:05 hat geschrieben:
Genauso gut kann ich folgende Tabelle anlegen:
0 Kinder: Menschenfreund [„Handle nicht so, dass eine Person infolge deines Handelns sterben muss.“]
1 Kind: Unaufmerksam
mehrere Kinder: Sadist

Oder gibt es für die Folgerung "bewusst keine Kinder --> Egoist" eine Begründung?
Wenn man es genauer formuliert, etwa "aus egoistischen (z.B. Karriere) Gründen keine Kinder --> Egoist", dann ist die Aussage natürlich richtig. Aber leider auch eine Nullaussage.


http://www.tabularasamagazin.de/artikel/artikel_5496/
Ach je, das ist mir nun aber etwas zu viel Moraltheorie, die die kollektive Selbstzerstörung postuliert. Ich bin da eher ein Individualist und lasse daher lieber Menschen selbst über ihr Leben entscheiden. Das setzt jedoch die Fähigkeit/Möglichkeit zur Entscheidung voraus. Wird niemand geboren, dann kann auch niemand entscheiden. Mitunter am egoistischsten finde ich, wenn jemand selbst das Leben wählt, anderen diese Wahl jedoch missgönnt, weil die Welt doch angeblich so böse und ungerecht ist. Konsequenterweise müsste so ein jemand Selbstmord begehen. Aufgrund der vielfältigen Selbstvergiftungsmöglichkeiten greift das Argument Nr. 6 auch zu kurz. Es ist zwar schwieriger, willentlich instinkthafte Reaktionen zu überwinden (wie z.B. beim Sprung vom Hochhaus), eine versüßte Giftmischung oder entsprechende Hormongabe dürfte jedoch einem willensgeleiteten Menschen leicht fallen.

---

Selbst der antagonistische Mephisto ist kein Zerstörer, sondern ein Erneuerer, der nur im Konjunktiv von der absoluten Zerstörung fantasiert:
Ich bin ein Teil von jener Kraft,
Die stets das Böse will und stets das Gute schafft. ...
Ich bin der Geist, der stets verneint!
Und das mit Recht; denn alles, was entsteht,
Ist wert, daß es zugrunde geht;
Drum besser wär's, daß nichts entstünde.
So ist denn alles, was ihr Sünde,
Zerstörung, kurz das Böse nennt,
Mein eigentliches Element.
http://www.aphorismen.de/gedicht/676
Dampflok94 » Mi 6. Jan 2016, 13:44 hat geschrieben: 0 Kinder sind egoistisch? Merkwürdig. Viele erzählen mir über die viele Freude die Kinder machen. Jemand der keine Kinder hat verzichtet auf diese Freuden oder muß zwangsweise auf sie verzichten. Was ist daran egoistisch? Du siehst das offensichtlich rein finanziell. Aber das ist doch wohl eine sehr eingeschränkte Betrachtungsweise.
Das hat damit nichts zu tun und gewiss wird es genug andere hedonistische Freuden geben als ein Kind bis zu dessen Selbständigkeit rundum zu versorgen.
Zuletzt geändert von Atheist am Samstag 9. Januar 2016, 10:46, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Pronatalismus und Antinatalismus

Beitrag von Pit Potter »

Provokateur » Mi 15. Jul 2015, 14:13 hat geschrieben:Auch wenn ich Antinatalismus verstehe, bin ich doch der Meinung, dass das einzige wirkliche wahrnehmbare Ziel allen Lebens die Fortpflanzung ist.

Somit auch meines. Ich möchte nicht der erste in einer Millionen langen Kette von Vorfahren sein, der keine Kinder erzeugt.
Da fällt mir spontan der Slogan "Raus aus der Abofalle" ein :D
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Re: Pronatalismus und Antinatalismus

Beitrag von Dampflok94 »

Atheist hat geschrieben:Das hat damit nichts zu tun und gewiss wird es genug andere hedonistische Freuden geben als ein Kind bis zu dessen Selbständigkeit rundum zu versorgen.
Das hat womit nichts zu tun :?:
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Re: Pronatalismus und Antinatalismus

Beitrag von Zahnderschreit »

Atheist hat geschrieben:(09 Jan 2016, 09:46)
Mitunter am egoistischsten finde ich, wenn jemand selbst das Leben wählt, ...
Ist jeder, der sich nicht umgebracht hat, jemand, der "das Leben selbst wählt"?
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