Halte ich ehrlich gesagt für ein Verzerrung des eigentlichen Arguments. Es wird nicht Flüchtlingshelfern pauschal Rassismus vorgeworfen, sondern darauf verwiesen, dass von einigen mit zweierlei Maß gemessen wird und diese zweierlei Maß natürlich etwas mit Fremdenfeindlichkeit gegenüber Afrikanern und Arabern zu tun haben. Denn der deutsche Staat der jetzt allen Ukrainern die visumsfreie Einreise ermöglich ist genau der gleiche deutsche Staat bei dem es letztes Jahr noch einen Unterschied gemacht hat ob eine afghanische Hilfskraft direkt bei der Bundeswehr angestellt war oder als Subunternehmer für die Bundeswehr gearbeitet hat. Da wurde mit allen Mitteln versucht Leute von den Listen zu streichen die einreisefähig sind damit auch wirklich nicht ein Afghane zu viel nach Deutschland kommt. Und jetzt wird allen Ukrainern die Einreise ermöglicht, aber es wird ja zumindest hier im Strang schon gefordert zu sortieren wer "wirklich" Ukrainer ist und wer sich nur zufällig im Land aufgehalten hat. Ob man vor Krieg geflohen ist oder nicht spielt da offenbar keine Rolle mehr, sondern es geht nur und ausschließlich um die Herkunft.Elmar Brok hat geschrieben: ↑Do 17. Mär 2022, 10:19 Natürlich spielt bei einigen Leuten Rassismus eine Rolle. Es geht aber darum, dass Deutschland und Deutschlands Politik pauschal Rassismus vorgeworfen wird. Auch den Helfern und den Firmen, die jetzt den ukrainischen Flüchtlingen helfen. Wie ekelhaft ist das? Helfer müssen sich jetzt anhören: "Hast du 2015 genauso viel gemacht?" "Nein?" "Dann bist du Rassist". Das ist wirklich so falsch, dass man es kaum in Worte fassen kann. Jeder darf selbst entscheiden wann, wie und wem er hilft. Daran ist nichts pauschal rassistisch.
Es ist ein bisschen so mit Salvini, der sich ja dereinst mit Putin-T-Shirt auf dem roten Platz hat ablichten lassen und dann jetzt meinte in Polen ein exklusives Foto-Shooting mit ukrainischen Flüchtlingen bekommen zu können. Er ist ja dann bekanntlich vom lokalen polnischen Bürgermeister damit konfrontiert worden und musste kleinlaut und blamiert nach Hause fahren. Ebenso müssen sich diejenigen Stellen die bei Flüchtlingen aus anderen Herkunftsländern wirklich alles probieren um Steine in den Weg zu legen und die aus Europa eine von Stacheldraht umgebene Festung machen wollen bzw. gemacht haben sich dann jetzt die Kritik gefallen lassen, dass hier offenbar mit zweierlei Maß gemessen wird. Bei Afrikanern und Arabern alles versuchen, um auch nicht einen zu viel reinzulassen und dann bei Ukrainern den großen Wohltäter mimen wollen. Das kann man so natürlich nicht unkommentiert stehen lassen, sondern da muss darauf hingewiesen werden, dass mit zweierlei Maß gemessen wird.
Und ob man das nun Fremdenfeindlichkeit und Rassismus nennt oder so oder ähnlich formuliert:
Ich sehe da in der grundsätzlichen Einschätzung, dass hier der Rechtsstatus von Menschen nicht nach Bedrohungslage sondern nach Herkunft und subjektiv empfundener "Fremdartigkeit" eben dieser Menschen abhängt, keinen großen Unterschied. Ob man es jetzt Fremdenfeindlichkeit oder "Ich helfe lieber Leuten aus der Nachbarschaft als Fremden nennt." ...Mendoza hat geschrieben: ↑Do 17. Mär 2022, 01:36 Ich finde es vollkommen normal, dass man lieber Menschen aus der Nachbarschaft aufnimmt, die akut in Not geraten sind und die einem kulturell und von der Mentalität her näher stehen. Fremden, deren
Religion sehr intolerant ist und deren Ansichten meinen oftmals diametral entgegen stehen, stehe ich logischerweise skeptischer gegenüber.[...]
Es wurde ja auch begründet, dass Fremdenfeindlichkeit gegen Araber/Afrikaner und HIlfsbereitschaft gegenüber Ukrainern sehr gut zusammenpassen, weil die Ukrainer sich unter Anderem darin auszeichnen, dass sie gerade keine Araber und Afrikaner sind. Was ja dann auch gut dazu passt, dass selbst bei Leuten "mit Ukraine-Bezug" sortiert wird, wer denn "wirklich" Ukrainer ist.
Übrigens die Leute die jetzt am Bahnhof die Flüchtlinge sortieren sind unter Anderem genau die gleichen Hilfsorganisationen, die auch bei anderen Flüchtlingswellen Hilfe leisten. Das nicht geklatscht wird hat damit zu tun, dass die Sache im Moment noch recht unkontrovers ist und es daher keinerlei Provokationen an die Kriminalitätsstatistiker braucht.
Wie gesagt, es kann kaum darum gehen, dass hier die Flüchtlingshilfe gegen die Ukraine schlecht gemacht werden soll, aber die Welt begann nicht am 26.2.2022 und man kann mit guten Argumenten kritisieren, dass zwei Kategorien von Flüchtlingen zu konstruieren und basierend auf der Herkunft und damit natürlich auch ganz wesentlich auf dem Aussehen zwischen zwei Graden Hilfsbedürftigkeit zu unterscheiden überaus kritikwürdig ist.