Was ist eigentlich ein "Deutscher"?

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Stoner

Re: Was ist eigentlich ein "Deutscher"?

Beitrag von Stoner »

Alpha Centauri hat geschrieben:(03 Jan 2020, 21:14)

Das,Weltbürgertum müssen man sich vor allem "geistig" leisten können , statt regionale und nationale Kleingeistigkeit und 19 Jahrhundert Nationalstaatsromantik der neuen Rechten Identitären, und AFDler die rein historisch betrachtet viel Unheil angerichtet hat , diese armselige Überbetonung des " NATIONALEN" von Fahnen und Symbolen , dass mir immer wie ein Verhalten und Denkmuster verkommt dass mann auch bei Religionen vorfindet , gerade in heutiger Zeit wo die sogenannten " PATRIOTEN" a la Höcke , Gauland und Konsorten mit ihrer nostalgischen Verklärung " früher war alles besser" ( also im Vor Islamisierungs Zeitalter des Abendlandes) Erzählung, oder anders bei denen gilt mental rückwärts immer , vorwärts nimmer.
So, nachdem ich nun wieder Computer und Tastatur habe, hier noch einmal etwas schärfer formuliert etwas dazu.

Zum Geistigen wäre zu sagen, dass ich persönlich den idealtypisch-weltbürgerlichen Teutonen nur unwesentlich anders sehe als den idealtypisch-nationalistischen Teutonen. Letztendlich landen beide mindestens in der Heuchelei, wobei der Weltbürger mehr Snob ist. Aber im Grunde bleibt er als Snob auch nur ein weiterer Eurozentriker, der als säkulare geistliche Begleitung globaler Wirtschaftsinteressen auftritt. Denn der Weltbürger hat im Schnitt ja weder Ahnung von chinesischer, indischer, japanischer Kultur, weiß nix über afrikanische oder südamerikanisch-indigene Mythen und Weltbilder, sondern hat genug Geld, um sich ins Flugzeug zu setzen und sich international zu fühlen. Daher wäre mein Vorschlag auch: Diejenigen, die sich aus politisch-moralischen Gründen zum Weltbürger ausrufen, sollten sich als Internationalisten oder ähnliches bezeichnen. Das entspräche ihrer politisch-ideologischen Weltanschauung und würde der Selbstbezeichnung jene Anmaßung nehmen, an allen Orten der Welt ungefragt zuhause sein zu dürfen.

Insofern, nehmen Sie es mir nicht allzu übel, steht der Weltbürger aus meiner Sicht auch nicht gerade blendend da, und mancher notorische Provinzler, wie ich immer wieder überrascht feststelle, weiß über andere Länder und sitten oft mehr als manch notorischer "Weltbürger", der sich die Welt gerne nach seinem Weltbild unterwerfen möchte. Das war mein Punkt.
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imp
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Re: Was ist eigentlich ein "Deutscher"?

Beitrag von imp »

Bartleby hat geschrieben:(04 Jan 2020, 13:42)

So, nachdem ich nun wieder Computer und Tastatur habe, hier noch einmal etwas schärfer formuliert etwas dazu.

Zum Geistigen wäre zu sagen, dass ich persönlich den idealtypisch-weltbürgerlichen Teutonen nur unwesentlich anders sehe als den idealtypisch-nationalistischen Teutonen. Letztendlich landen beide mindestens in der Heuchelei, wobei der Weltbürger mehr Snob ist. Aber im Grunde bleibt er als Snob auch nur ein weiterer Eurozentriker, der als säkulare geistliche Begleitung globaler Wirtschaftsinteressen auftritt. Denn der Weltbürger hat im Schnitt ja weder Ahnung von chinesischer, indischer, japanischer Kultur, weiß nix über afrikanische oder südamerikanisch-indigene Mythen und Weltbilder, sondern hat genug Geld, um sich ins Flugzeug zu setzen und sich international zu fühlen. Daher wäre mein Vorschlag auch: Diejenigen, die sich aus politisch-moralischen Gründen zum Weltbürger ausrufen, sollten sich als Internationalisten oder ähnliches bezeichnen. Das entspräche ihrer politisch-ideologischen Weltanschauung und würde der Selbstbezeichnung jene Anmaßung nehmen, an allen Orten der Welt ungefragt zuhause sein zu dürfen.

Insofern, nehmen Sie es mir nicht allzu übel, steht der Weltbürger aus meiner Sicht auch nicht gerade blendend da, und mancher notorische Provinzler, wie ich immer wieder überrascht feststelle, weiß über andere Länder und sitten oft mehr als manch notorischer "Weltbürger", der sich die Welt gerne nach seinem Weltbild unterwerfen möchte. Das war mein Punkt.
Sind die nicht eher über die Nation und ihre Grenzen hinaus als zwischen ihnen hin und her?
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Quatschki
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Re: Was ist eigentlich ein "Deutscher"?

Beitrag von Quatschki »

Präsident Steinmeier hat in seiner Rede zum Holocaust-Gedenken sehr oft die Bezeichnung "Deutsche", "wir Deutschen" usw. gebraucht,
So kann man die Deutschen auch definieren - von der Volksgemeinschaft über dieTätergemeinschaft zur historische Verantwortungsgemeinschaft..
Drauf so sprach Herr Lehrer Lämpel:
„Dies ist wieder ein Exempel!“
BenJohn

Re: Was ist eigentlich ein "Deutscher"?

Beitrag von BenJohn »

Deutsche sind die, die in ihrem Pass die Staatsangehörigkeit Deutsch stehen haben. Alle anderen sind Ausländer.
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Re: Was ist eigentlich ein "Deutscher"?

Beitrag von Quatschki »

BenJohn hat geschrieben:(30 Jan 2020, 22:28)

Deutsche sind die, die in ihrem Pass die Staatsangehörigkeit Deutsch stehen haben. Alle anderen sind Ausländer.
Deine Definition funktioniert nicht.
In vielen Staaten gibt es Deutsche als gesetzlich anerkannte nationale Minderheiten. Das sind zwar aus Sicht der Bundesrepublik Ausländer, aber trotzdem Deutsche.
BenJohn

Re: Was ist eigentlich ein "Deutscher"?

Beitrag von BenJohn »

Quatschki hat geschrieben:(30 Jan 2020, 22:53)

Deine Definition funktioniert nicht.
In vielen Staaten gibt es Deutsche als gesetzlich anerkannte nationale Minderheiten. Das sind zwar aus Sicht der Bundesrepublik Ausländer, aber trotzdem Deutsche.
Meine Aussage ist nur auf die Bewohner Deutschlands bezogen. Aber du hast natürlich Recht.
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Re: Was ist eigentlich ein "Deutscher"?

Beitrag von Lomond »

giih hat geschrieben:(15 Apr 2015, 23:57)

Was sind seine Eigenheiten/ Merkmale?
Darauf kann es 10000 verschieden Antworten geben.
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Re: Was ist eigentlich ein "Deutscher"?

Beitrag von Lomond »

Quatschki hat geschrieben:(30 Jan 2020, 22:53)


In vielen Staaten gibt es Deutsche als gesetzlich anerkannte nationale Minderheiten. Das sind zwar aus Sicht der Bundesrepublik Ausländer, aber trotzdem Deutsche.
Das ist richtig.
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Re: Was ist eigentlich ein "Deutscher"?

Beitrag von Lomond »

Quatschki hat geschrieben:(30 Jan 2020, 21:57)

Präsident Steinmeier hat in seiner Rede zum Holocaust-Gedenken sehr oft die Bezeichnung "Deutsche", "wir Deutschen" usw. gebraucht,
So kann man die Deutschen auch definieren - von der Volksgemeinschaft über dieTätergemeinschaft zur historische Verantwortungsgemeinschaft..
Ja, wenn es um negative Dinge geht, gibt es plötzlich viele Deutsche! :D
Dann sind auch Österreicher usw Deutsche.

Wenn es aber um positive Dinge geht, dann nicht.
z. B. "Hitler war Deutscher, Mozart war Österreicher!" :D
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Re: Was ist eigentlich ein "Deutscher"?

Beitrag von Lomond »

garfield336 hat geschrieben:(16 Apr 2015, 11:19)

Das mit den Deutschen Vorfahren ist auch so ne Sache....

Wann ist der Vorfahre Deutsch?
Klaus Johannis hat keine Vorfahren die die deutsche Staatsbürgerschaft hatten. Und vermutlich nichtmal in Deutschland gelebt haben.
Ausser man bezeichnet das Gebilde, des damaligen Reiches als Deutschland.
Das bringt die nächste Frage: Wie wird denn "Deutschland" definiert?
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Re: Was ist eigentlich ein "Deutscher"?

Beitrag von garfield336 »

Lomond hat geschrieben:(04 Apr 2020, 05:26)

Das bringt die nächste Frage: Wie wird denn "Deutschland" definiert?
Nun die Grenzen des Staates sind ja klar definiert.

Und meine Heimat gehört nicht dazu ;)
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Antonius
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Re: Was ist eigentlich ein "Deutscher"?

Beitrag von Antonius »

https://koptisch.files.wordpress.com/20 ... t-lama.jpg

Jetzt wissen wir wenigstens, wer der Dalai Lama ist, so kann man es sehen.
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Re: Was ist eigentlich ein "Deutscher"?

Beitrag von Antonius »

Antonius hat geschrieben:(17 Apr 2020, 13:54)
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OT
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Re: Was ist eigentlich ein "Deutscher"?

Beitrag von Kloß mit Soß »

Quatschki hat geschrieben:(30 Jan 2020, 21:57)
Präsident Steinmeier hat in seiner Rede zum Holocaust-Gedenken sehr oft die Bezeichnung "Deutsche", "wir Deutschen" usw. gebraucht,
So kann man die Deutschen auch definieren - von der Volksgemeinschaft über die Tätergemeinschaft zur historischen Verantwortungsgemeinschaft..
Das die deutsche Volksgemeinschaft nur noch beschworen wird, wenn es um historische Verantwortung geht, ist mir auch aufgefallen.
Nach Steinmeier kann man dann sagen: Deutscher ist, wer nach seiner Rede nicht von "eurer Verantwortung" sprechen kann.
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Zweifeler
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Re: Was ist eigentlich ein "Deutscher"?

Beitrag von Zweifeler »

Super Faden!

84 Seiten die versuchen so ein komplexes Thema zu beschreiben, herraus zu kristalisieren, sich anfeinden, pöbeln usw. oder gar zu behaupten es gibt garnichts von dem, typisch Deutsch! :D
Habe sehr gerne alles gelesen. Ich glaube 84 Seiten reichen bei weitem nicht aus unser Gut zu beschreiben und zu definieren.
Ich habe vor zeiten mal ein glaube 30 Minuten langes lyrisches umschriebenen Definitionsversuch angehört, mich hat es berührt und mir geholfen diese Frage zu beantworten. Leider leider finde ich es nicht mehr. Ich liebe unser Volk, unseren Stamm unsere Geschichte, wie wir uns verändern aber gleichzeitig doch uns irgendwo treu bleiben. Selbst ich bin überfordert zu definieren was ich als Deutsch empfinde gleichzeitig könnte aber Seite um Seite schreiben was Deutsch ist.
Für mich ist klar wer deutsch ist und wer es nicht ist. Juristische Begriffe sind für mich da gänzlich uninteressant.
Meyn Geduld hat Ursach
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