Bundeswehr und Rüstungsindustrie

Moderator: Moderatoren Forum 2

Benutzeravatar
Seidenraupe
Beiträge: 9759
Registriert: Di 2. Nov 2021, 12:38

Re: Bundeswehr und Rüstungsindustrie

Beitrag von Seidenraupe »

Eiskalt hat geschrieben: Do 26. Jan 2023, 10:05
"""Der Regierungschefin fehlte es also an tieferer Beziehung zu den bundesdeutschen Streitkräften."""


Stimmt, man sieht mehr und mehr, dass Angela Merkel eine absolut schlechte Kanzlerin war.
Merkel fehlte überhaupt eine tiefe innere Beziehung zu Deutschland
Daher hat sie in mehreren ihrer Entscheidungen gegen das Wohl Deutschlands gehandelt

Schön, dass das immer mehr Menschen klar wird.
Wer Ironie findet, kann sie behalten. Wer nicht, sein/ihr Problem.

„Wenn man merkt, daß der Gegner überlegen ist und man Unrecht behalten wird, so werde man persönlich, beleidigend, grob.“
Schopenhauer
Benutzeravatar
Cobra9
Beiträge: 42302
Registriert: Mo 10. Okt 2011, 11:28

Re: Bundeswehr und Rüstungsindustrie

Beitrag von Cobra9 »

:eek:

Pistoruis lässt gerade wirklich auf Links drehen. Dann guter, sicherer Auftritt bei der Truppe am Donnerstag :thumbup:


Ich freue mich über einen Verteidigungsminister, der über ein gutes Englisch verfügt, sich nicht scheut es auch zu benutzen und dabei auch noch seine Herkunft wegen eines schönen deutschen Akzent nicht verheimlicht. Irgendwie kommt's lustig rüber auch ;)


Für Mich das Zitat des Tages:


„Ich habe vollstes Verständenis für jede Frau und jeden Mann der sich Sorgen macht, das wir Panzer in ein Kriegsgebiet liefern…“


Dazu kommt gleich dann es wird definitiv nicht mit Ihm machbar sein keinen Ersatz zu beschaffen. Bei Luftabwehr, Artellerie, Munition wird sich sehr schnell was tun.

Kampfpanzer, Schützenpanzer Kette und Rad wenn seine Vorschläge umgesetzt werden auch. Herauszuhören war aber ein klares man prüft ob nicht doch Alternativen nach der ersten Bestellung kommen.

Gerüchtet wird tatsächlich Panther gefällt. Lynx auch, aber politisch schwerer zu bekommen. Es könnte aber eine Überraschung geben.


Mein Fazit tatsächlich. Sehr souverän der Mann. Kein Schaumschläger und klare Konzeption.Der erste Eindruck ist erstmal nicht schlecht, den Rest werden wir sehen.

Er spricht Klartext und sein Auftritt gefällt mir. Die Bild Liste war nicht so gut angekommen. Aber man kann davon ausgehen nur im Ansatz was drin steht wäre was notwendig ist.

Ich finde beeindruckend, wie sattelfest der Minister schon wirkt, auch im Bezug auf Begrifflichkeiten und Sachstände. Er ist verdammt gut informiert. Das in wenigen Tagen.

Könnte was werden. Abwarten und Tee trinken
Andrij Melnyk nennt Rolf Mützenich den „widerlichsten deutschen Politiker“..wo Er Recht hat...

Genieße den Augenblick, denn der Augenblick ist dein Leben
Benutzeravatar
Tom Bombadil
Beiträge: 73738
Registriert: Sa 31. Mai 2008, 16:27
user title: Non Soli Cedit

Re: Bundeswehr und Rüstungsindustrie

Beitrag von Tom Bombadil »

Dann hoffen wir, dass es nicht nur bei warmen Worten bleibt und tatsächlich auch die angekündigten Taten folgen. Wäre ja mal eine positive Überraschung.
The tree of liberty must be refreshed from time to time with the blood of patriots and tyrants. It is its natural manure.
Thomas Jefferson
---
Diffamierer der Linken.
Bogdan
Beiträge: 2313
Registriert: Mo 23. Jan 2023, 14:41
Kontaktdaten:

Re: Bundeswehr und Rüstungsindustrie

Beitrag von Bogdan »

Cobra9 hat geschrieben: Fr 27. Jan 2023, 00:30 :eek:

Pistoruis lässt gerade wirklich auf Links drehen. Dann guter, sicherer Auftritt bei der Truppe am Donnerstag :thumbup:


Ich freue mich über einen Verteidigungsminister, der über ein gutes Englisch verfügt, sich nicht scheut es auch zu benutzen und dabei auch noch seine Herkunft wegen eines schönen deutschen Akzent nicht verheimlicht. Irgendwie kommt's lustig rüber auch ;)


Für Mich das Zitat des Tages:


„Ich habe vollstes Verständenis für jede Frau und jeden Mann der sich Sorgen macht, das wir Panzer in ein Kriegsgebiet liefern…“


Dazu kommt gleich dann es wird definitiv nicht mit Ihm machbar sein keinen Ersatz zu beschaffen. Bei Luftabwehr, Artellerie, Munition wird sich sehr schnell was tun.

Kampfpanzer, Schützenpanzer Kette und Rad wenn seine Vorschläge umgesetzt werden auch. Herauszuhören war aber ein klares man prüft ob nicht doch Alternativen nach der ersten Bestellung kommen.

Gerüchtet wird tatsächlich Panther gefällt. Lynx auch, aber politisch schwerer zu bekommen. Es könnte aber eine Überraschung geben.


Mein Fazit tatsächlich. Sehr souverän der Mann. Kein Schaumschläger und klare Konzeption.Der erste Eindruck ist erstmal nicht schlecht, den Rest werden wir sehen.

Er spricht Klartext und sein Auftritt gefällt mir. Die Bild Liste war nicht so gut angekommen. Aber man kann davon ausgehen nur im Ansatz was drin steht wäre was notwendig ist.

Ich finde beeindruckend, wie sattelfest der Minister schon wirkt, auch im Bezug auf Begrifflichkeiten und Sachstände. Er ist verdammt gut informiert. Das in wenigen Tagen.

Könnte was werden. Abwarten und Tee trinken
Ich stimme Ihnen zu. Nach dem Auftritt ist mir erst bewusst geworden, wie schwach seine Vorgängerinnen waren. Nö, ich habe nicht gesagt, dass sie Frauen sind, sondern
über das Inhaltliche und die plummen Patzer im Auftreten als Bundesverteidigungsministerin Deutschland.
Wem Sachargumente fehlen, geht zu persönlichen Bemerkungen über. :?
Benutzeravatar
Eiskalt
Beiträge: 7232
Registriert: Mi 2. Dez 2009, 11:05
user title: SowjetParteiDeutschlands

Re: Bundeswehr und Rüstungsindustrie

Beitrag von Eiskalt »

Ein interessanter Artikel über die Technik des Leopards l leider hinter der Bezahlschranke:

https://www.welt.de/wirtschaft/plus2434 ... l#Comments
Si vis pacem para bellum
Avete utres sumus, cod estis aere voluimus
Nockermann

Re: Bundeswehr und Rüstungsindustrie

Beitrag von Nockermann »

Bogdan hat geschrieben: Fr 27. Jan 2023, 08:49 Ich stimme Ihnen zu. Nach dem Auftritt ist mir erst bewusst geworden, wie schwach seine Vorgängerinnen waren. Nö, ich habe nicht gesagt, dass sie Frauen sind,
Doch, weil sie Frauen waren. Ins Amt qua Quote, nicht nach Qualifikation.
Benutzeravatar
Cobra9
Beiträge: 42302
Registriert: Mo 10. Okt 2011, 11:28

Re: Bundeswehr und Rüstungsindustrie

Beitrag von Cobra9 »

Bogdan hat geschrieben: Fr 27. Jan 2023, 08:49 Ich stimme Ihnen zu. Nach dem Auftritt ist mir erst bewusst geworden, wie schwach seine Vorgängerinnen waren. Nö, ich habe nicht gesagt, dass sie Frauen sind, sondern
über das Inhaltliche und die plummen Patzer im Auftreten als Bundesverteidigungsministerin Deutschland.
90 Prozent der VM in den Jahren waren weder geeignet noch hatte man die nötige Unterstützung.

Pistoruis könnte ein geeigneter VM sein. Was dann die Unterstützung angeht sehen wir mal. Im Prinzip ist egal welches Geschlecht jemand hat. Ich habe unter Damen auch als ZF gedient noch.

Wer den Job macht und Gut ist hat Respekt verdient. Wer nicht eben nicht
Andrij Melnyk nennt Rolf Mützenich den „widerlichsten deutschen Politiker“..wo Er Recht hat...

Genieße den Augenblick, denn der Augenblick ist dein Leben
Benutzeravatar
Cobra9
Beiträge: 42302
Registriert: Mo 10. Okt 2011, 11:28

Re: Bundeswehr und Rüstungsindustrie

Beitrag von Cobra9 »

Eiskalt hat geschrieben: Fr 27. Jan 2023, 09:13 Ein interessanter Artikel über die Technik des Leopards l leider hinter der Bezahlschranke:

https://www.welt.de/wirtschaft/plus2434 ... l#Comments
Der Leopard 1 mit ein paar Upgrades kann mit T72 mithalten.
Andrij Melnyk nennt Rolf Mützenich den „widerlichsten deutschen Politiker“..wo Er Recht hat...

Genieße den Augenblick, denn der Augenblick ist dein Leben
Kohlhaas
Beiträge: 13677
Registriert: So 24. Feb 2019, 19:47

Re: Bundeswehr und Rüstungsindustrie

Beitrag von Kohlhaas »

Cobra9 hat geschrieben: Di 24. Jan 2023, 01:35Wieso
Weil Deutschland meinem Eindruck nach kein Land ist, in dem Minister nichts zu sagen haben. Und weil gerade Pistorius nicht so auftritt, als hätte der Kanzler ihn schon mit der Ernennung entmachtet.
Slava Ukraini
Benutzeravatar
Cobra9
Beiträge: 42302
Registriert: Mo 10. Okt 2011, 11:28

Re: Bundeswehr und Rüstungsindustrie

Beitrag von Cobra9 »

Kohlhaas hat geschrieben: Fr 27. Jan 2023, 14:57 Weil Deutschland meinem Eindruck nach kein Land ist, in dem Minister nichts zu sagen haben. Und weil gerade Pistorius nicht so auftritt, als hätte der Kanzler ihn schon mit der Ernennung entmachtet.
Mhmm die Position des Verteidigungsministerium war nie wirklich wichtig und keine Bundesregierung ab Schröder war hier wirklich engagiert.

Ohne Unterstützung bewirkt kein Minister was. Pistoruis könnte tatsächlich der richtige Mann sein. Zugegeben weiß ich das nicht. Bin etwas skeptisch, aber musst zugegeben hab ihm das Beste gewünscht. Wenn Scholz ihn normal unterstützt könnte es funktionieren.

Bei der Aufgabe schon minimal Erfolge erzielen ist gut. Ich kenne das Ministerium leider ;) Plus was dazugehört.

Lambrecht war da einfach nicht passend. Pistoruis hat gute Ansätze gezeigt und in wenigen Tagen verdammt viel angestoßen.

Aber das ist ein Marathon. Ob Er langfristig Erfolg hat liegt bei verschiedenen Punkten mit an. Unter anderem ausreichend Geld. Sowohl auch Politik.


Mein erster Eindruck ist aber echt postiv,was ich auch mitgeteilt habe
Andrij Melnyk nennt Rolf Mützenich den „widerlichsten deutschen Politiker“..wo Er Recht hat...

Genieße den Augenblick, denn der Augenblick ist dein Leben
Kohlhaas
Beiträge: 13677
Registriert: So 24. Feb 2019, 19:47

Re: Bundeswehr und Rüstungsindustrie

Beitrag von Kohlhaas »

Cobra9 hat geschrieben: Fr 27. Jan 2023, 16:10Mein erster Eindruck ist aber echt postiv,was ich auch mitgeteilt habe
Ich sehe das genauso wie Du und wollte Dir auch nichts anderes unterstellen.

Mit Vorschusslorbeer soll man ja sehr vorsichtig sein, aber mir scheint, dass Pistorius eine gute Figur macht. Insbesondere sein klares Bekenntnis, dass Bundeswehrbestände schnellstmöglich wieder aufgefüllt werden müssen, ist zu begrüßen.

Aber das widerspricht nunmal der von anderer Seite geäußerten Meinung, dass Bundeskanzler ihren Ministern stets klargemacht hätten, dass die nichts zu sagen haben.

Ob Pistorius seine Ankündigungen ernst meint und ob er sich damit durchsetzen kann, muss sich zeigen. Das hängt dann in hohem Maße auch von Leuten wie Lindner und von Mehrheiten im Bundestag ab.
Slava Ukraini
Benutzeravatar
Eiskalt
Beiträge: 7232
Registriert: Mi 2. Dez 2009, 11:05
user title: SowjetParteiDeutschlands

Re: Bundeswehr und Rüstungsindustrie

Beitrag von Eiskalt »

Cobra9 hat geschrieben: Fr 27. Jan 2023, 11:22 Der Leopard 1 mit ein paar Upgrades kann mit T72 mithalten.
Nee geht um den Leopard 2
Si vis pacem para bellum
Avete utres sumus, cod estis aere voluimus
Benutzeravatar
Cobra9
Beiträge: 42302
Registriert: Mo 10. Okt 2011, 11:28

Re: Bundeswehr und Rüstungsindustrie

Beitrag von Cobra9 »

Eiskalt hat geschrieben: Fr 27. Jan 2023, 19:49 Nee geht um den Leopard 2
Ich hatte den Strich als eine 1 interpretiert ;)


Der Leo 2 ab A5 kann mit dem Armata definitiv zurechtkommen und Version 6+7 sehr gut. Aussage eines Leo 2 Kommandant auf Nachfrage
Andrij Melnyk nennt Rolf Mützenich den „widerlichsten deutschen Politiker“..wo Er Recht hat...

Genieße den Augenblick, denn der Augenblick ist dein Leben
Benutzeravatar
Cobra9
Beiträge: 42302
Registriert: Mo 10. Okt 2011, 11:28

Re: Bundeswehr und Rüstungsindustrie

Beitrag von Cobra9 »

Laut Wehrressort werden die Kosten für den schweren TH nicht sich verdoppeln

https://esut.de/2023/01/meldungen/39502 ... rdopplung/
Andrij Melnyk nennt Rolf Mützenich den „widerlichsten deutschen Politiker“..wo Er Recht hat...

Genieße den Augenblick, denn der Augenblick ist dein Leben
Benutzeravatar
Tom Bombadil
Beiträge: 73738
Registriert: Sa 31. Mai 2008, 16:27
user title: Non Soli Cedit

Re: Bundeswehr und Rüstungsindustrie

Beitrag von Tom Bombadil »

Cobra9 hat geschrieben: Sa 28. Jan 2023, 08:14 Laut Wehrressort werden die Kosten für den schweren TH nicht sich verdoppeln
Jau, man schafft einfach nur 30 Stk. an. Kleiner Witz. Der Artikel befindet sich hinter der Bezahlschranke ;)
The tree of liberty must be refreshed from time to time with the blood of patriots and tyrants. It is its natural manure.
Thomas Jefferson
---
Diffamierer der Linken.
Benutzeravatar
H2O
Moderator
Beiträge: 47315
Registriert: So 13. Sep 2015, 13:49
Wohnort: Zachodniopomorze

Re: Bundeswehr und Rüstungsindustrie

Beitrag von H2O »

Cobra9 hat geschrieben: Fr 27. Jan 2023, 20:45 Ich hatte den Strich als eine 1 interpretiert ;)


Der Leo 2 ab A5 kann mit dem Armata definitiv zurechtkommen und Version 6+7 sehr gut. Aussage eines Leo 2 Kommandant auf Nachfrage
Der Leopard 1 müßte wiederhergerichtet und nachgerüstet werden mit einer stabilisierten Zieleinrichtung, so daß er aus der Bewegung heraus einen Gegner ins Visier nehmen und in der Bewegung die ebenfalls stabilisierte Kanone zielsicher abfeuern könnte (Ersttrefferwahrscheinlichkeit ähnlich Leo 2-A6). Wenn diese Instandsetzung und Aufrüstung in wenigen Monaten möglich ist, dann, aber nur dann, könnte auch dieser Kampfpanzer einen sinnvollen Beitrag im Abwehrkampf der Ukraine gegen den russischen Raubüberfall leisten. Ich stelle mir die Neu-Anfertigung von Leopard2-A7 viel zeitaufwendiger vor. Notwendig sind aber auch neue Leo2 A7, um die Abgänge von Leo2-A6 an die Ukraine wieder aufzufüllen.

Oder liebäugelt die Bundeswehr etwa mit dem neuen Panther als Nachfolger des Leo2?

Weiß von unseren "Bescheidwissern" jemand etwas darüber?
Benutzeravatar
Platon
Beiträge: 19503
Registriert: Sa 31. Mai 2008, 19:27
user title: Im Schützengraben d Geschichte

Re: Bundeswehr und Rüstungsindustrie

Beitrag von Platon »

Jede Wahrheit braucht einen Bundesverteidigungsminister der sie ausspricht.
Der neue Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius hält das Sondervermögen für die Bundeswehr für nicht mehr ausreichend. »Die 100 Milliarden werden nicht reichen«, sagte der SPD-Politiker der »Süddeutschen Zeitung«. »Wir haben mit jedem neuen System auch neue Unterhaltungskosten. Mit jedem neuen Gerät entstehen also neue und höhere laufende Kosten.« Auch den regulären Etat von rund 50 Milliarden Euro im Jahr hält der 62-Jährige auf Dauer für zu wenig. »Ich gehe nicht davon aus, dass das reicht.«
[...]
https://www.spiegel.de/politik/deutschl ... e9d29e106a
Dieser Beitrag ist sehr gut.
Benutzeravatar
Kritikaster
Beiträge: 23770
Registriert: Sa 1. Okt 2016, 00:55
user title: TROLLJÄGER
Wohnort: Unbedeutender, abgelegener Seitenarm der Milchstrasse

Re: Bundeswehr und Rüstungsindustrie

Beitrag von Kritikaster »

Platon hat geschrieben: Sa 28. Jan 2023, 09:14 Jede Wahrheit braucht einen Bundesverteidigungsminister der sie ausspricht.

https://www.spiegel.de/politik/deutschl ... e9d29e106a
Der Mann macht bisher keine wirklich schlechte Figur in seinem Amt. :thumbup:
Der am höchsten entwickelte Sinn ist der Unsinn. (Peter E. Schumacher)
Wo der Sinn aufhört, beginnt der Wahnsinn. (Erhard Horst Bellermann)
Benutzeravatar
Cobra9
Beiträge: 42302
Registriert: Mo 10. Okt 2011, 11:28

Re: Bundeswehr und Rüstungsindustrie

Beitrag von Cobra9 »

Tom Bombadil hat geschrieben: Sa 28. Jan 2023, 09:01 Jau, man schafft einfach nur 30 Stk. an. Kleiner Witz. Der Artikel befindet sich hinter der Bezahlschranke ;)
Ohh sorry. Ich achte in Zukunft mehr auf freie Artikel.
Na ja eventuell kommen auch Elektro Helis :D
Andrij Melnyk nennt Rolf Mützenich den „widerlichsten deutschen Politiker“..wo Er Recht hat...

Genieße den Augenblick, denn der Augenblick ist dein Leben
Benutzeravatar
Cobra9
Beiträge: 42302
Registriert: Mo 10. Okt 2011, 11:28

Re: Bundeswehr und Rüstungsindustrie

Beitrag von Cobra9 »

H2O hat geschrieben: Sa 28. Jan 2023, 09:06 Der Leopard 1 müßte wiederhergerichtet und n

Weiß von unseren "Bescheidwissern" jemand etwas darüber?
Moin.

Der 1A5 verfügt drüber was dein Wunsch wäre.

http://www.kotsch88.de/f_leopard1.htm


Thema Panther ist bereits Testen in Arbeit bei der Bundeswehr :)


Pistoruis macht Dampf. Für den Panther gibt's erste Aufträge global
Andrij Melnyk nennt Rolf Mützenich den „widerlichsten deutschen Politiker“..wo Er Recht hat...

Genieße den Augenblick, denn der Augenblick ist dein Leben
Benutzeravatar
Cobra9
Beiträge: 42302
Registriert: Mo 10. Okt 2011, 11:28

Re: Bundeswehr und Rüstungsindustrie

Beitrag von Cobra9 »

Kritikaster hat geschrieben: Sa 28. Jan 2023, 09:38 Der Mann macht bisher keine wirklich schlechte Figur in seinem Amt. :thumbup:
Zu meiner Überraschung sehr positives bisher.
Andrij Melnyk nennt Rolf Mützenich den „widerlichsten deutschen Politiker“..wo Er Recht hat...

Genieße den Augenblick, denn der Augenblick ist dein Leben
Benutzeravatar
Tom Bombadil
Beiträge: 73738
Registriert: Sa 31. Mai 2008, 16:27
user title: Non Soli Cedit

Re: Bundeswehr und Rüstungsindustrie

Beitrag von Tom Bombadil »

Cobra9 hat geschrieben: Sa 28. Jan 2023, 09:54 Thema Panther ist bereits Testen in Arbeit bei der Bundeswehr :)
Macht ja auch Sinn, alte Panzer mit einem topmodernen Modell zu ersetzen. Dieser neue dt.-frz. Panzer ist ja noch in weiter Ferne.
The tree of liberty must be refreshed from time to time with the blood of patriots and tyrants. It is its natural manure.
Thomas Jefferson
---
Diffamierer der Linken.
Benutzeravatar
Cobra9
Beiträge: 42302
Registriert: Mo 10. Okt 2011, 11:28

Re: Bundeswehr und Rüstungsindustrie

Beitrag von Cobra9 »

Tom Bombadil hat geschrieben: Sa 28. Jan 2023, 10:34 Macht ja auch Sinn, alte Panzer mit einem topmodernen Modell zu ersetzen. Dieser neue dt.-frz. Panzer ist ja noch in weiter Ferne.
Bis der fertig ist und bei der Truppe haben wir den Panther 20 Jahre :D
Andrij Melnyk nennt Rolf Mützenich den „widerlichsten deutschen Politiker“..wo Er Recht hat...

Genieße den Augenblick, denn der Augenblick ist dein Leben
Benutzeravatar
Tom Bombadil
Beiträge: 73738
Registriert: Sa 31. Mai 2008, 16:27
user title: Non Soli Cedit

Re: Bundeswehr und Rüstungsindustrie

Beitrag von Tom Bombadil »

So sieht es aus.
The tree of liberty must be refreshed from time to time with the blood of patriots and tyrants. It is its natural manure.
Thomas Jefferson
---
Diffamierer der Linken.
Kohlhaas
Beiträge: 13677
Registriert: So 24. Feb 2019, 19:47

Re: Bundeswehr und Rüstungsindustrie

Beitrag von Kohlhaas »

Tom Bombadil hat geschrieben: Sa 28. Jan 2023, 10:34 Macht ja auch Sinn, alte Panzer mit einem topmodernen Modell zu ersetzen. Dieser neue dt.-frz. Panzer ist ja noch in weiter Ferne.
Meinem Eindruck nach erfüllt der KF-51 bereits einige Anforderungen, die für das geplante deutsch-französische Bodenkampfsystem formuliert wurden. Ich denke da an integrierte Drohnen und die Option der Fernsteuerung. Krauss-Maffei Wegmann schimpft lautstark rum, dass Rheinmetall mit dem Panther dem deutsch-französischen Projekt schaden würde, aber das liegt wohl eher daran, dass KMW seine Felle wegschwimmen sieht.
Slava Ukraini
Benutzeravatar
H2O
Moderator
Beiträge: 47315
Registriert: So 13. Sep 2015, 13:49
Wohnort: Zachodniopomorze

Re: Bundeswehr und Rüstungsindustrie

Beitrag von H2O »

Kohlhaas hat geschrieben: Sa 28. Jan 2023, 12:16 Meinem Eindruck nach erfüllt der KF-51 bereits einige Anforderungen, die für das geplante deutsch-französische Bodenkampfsystem formuliert wurden. Ich denke da an integrierte Drohnen und die Option der Fernsteuerung. Krauss-Maffei Wegmann schimpft lautstark rum, dass Rheinmetall mit dem Panther dem deutsch-französischen Projekt schaden würde, aber das liegt wohl eher daran, dass KMW seine Felle wegschwimmen sieht.
Tja, dagegen hilft nur das bessere Konzept und der erschwinglichere Preis. Ist doch gut, daß dort Wettbewerb möglich ist. Um ihn weiterhin zu ermöglichen, könnte die Bundesregierung Überkreuzbeteiligungen bei der Fertigung von Wehrmaterial fordern.

@ Cobra: Herzlichen Dank für die Klarstellung zu Leo 1 A5 & Co im Vergleich zu Einsatzmöglichkeiten von Leo 2 A6..A7.

Da ist ja wirklich noch einiges Potential auf Halde, wie man der Ukraine helfen könnte, ihren Überlebenskampf zu bestehen. Aber anstelle Deutschlands allein sollte sich schon die EU insgesamt an den Kosten der Reaktivierung des Materials beteiligen. Man könnte den edlen Spendern ja Freundschaftsangebote für Panther machen, wenn sie sich zugunsten der Ukraine von ihren Leoparden entblößen.

Ich unterstütze politisch aus vollem Herzen deutsch-französische Gemeinschaftsprojekte. Warum also nicht den Panther auch in Frankreich herstellen lassen und gemeinsam an seinem Nachfolger forschen und entwickeln? Man sollte Präsident Macron beim Wort nehmen, der sich gerade wieder in diesem Sinne geäußert hat.

In der Gazeta Wyborcza:

https://wyborcza.pl/7,179012,29396756,p ... 4-L.2.duzy
  • Präsident Frankreichs Emmanual Macron: "Sorgen wir uns über Krieg... hilft ein stärkeres Europa"
Im Gespräch mit dem spanischen Schriftsteller Javier Cercas gipfelt Präsident Macrons Sicht auf Europa etwa folgendermaßen: Wir können in Europa glücklich sein, wenn in einem ungarischen Dorf, einer polnischen Stadt, in der spanischen Estremadura, in meiner vertrauten Pikardie und in allen Orten Europas die Menschen verstehen, woher sie kommen und was sie antreibt... ihre Unterschiede anerkennen...denn wir sind doch nicht völlig gleich... dann werden wir in einem glücklichen Europa leben.

Aus meiner Sicht braucht Europa sichtbare gemeinsame Taten... und angesichts der Kriegsgefahren sollte man damit sofort beginnen, etwa mit gemeinsmen Rüstungsprojekten zur Verteidigung Europas, um Unterwerfung unter den Willen der Weltmächte zu entgehen. Macron nennt in diesem Zusammenhang China und die USA.... nicht etwa gleichsetzend, aber eben nicht europäisch.

Was D in der Panzertechnologie anbieten kann, das kann F vermutlich auf dem Gebiet der Kampfflugzeuge beisteuern. Ja, Airbus gibt es doch schon. Ganz klar muß man auch weitere europäische Partner an Bord holen, wenn man vermeiden möchte, daß sich immer wieder chauvinistische Interessengegensätze in Europa herausbilden, womöglich durch wirtschaftliche Einflußnahme von Kräften außerhalb Europas. Gerade die Wehrtechnik ist ja nicht völlig frei den Kräften der Märkte unterworfen: Dort hätte der Staat, die Regierungen, einen entscheidenden Einfluß, auf gemeinsame Projekte für Europa zu drängen, das gemeinsame know-how zu entwickeln.
Zuletzt geändert von H2O am Sa 28. Jan 2023, 15:17, insgesamt 1-mal geändert.
elmore
Beiträge: 2901
Registriert: Mo 10. Okt 2022, 17:57

Re: Bundeswehr und Rüstungsindustrie

Beitrag von elmore »

Kohlhaas hat geschrieben: Sa 28. Jan 2023, 12:16 ... dass KMW seine Felle wegschwimmen sieht.
...und der franz. Nexter-Konzern. Rheinmetall saß ja zunächst mit im Boot bei diesem Projrkt und wurde aber dann sozusagen an den Rand gedrängt, so quasi an den Katzentisch, der nichts zu sagen hat.

Insgesamt hat das aber, wie es scheint, zu sehr guten Altenativen durch Rheinmetall geführt: K51 und auch Lynx. Variabler, im Falle des K51 leistungsstärker und beide kostengünstiger in Anschaffung und Unterhalt usw. . Und zudem eine serienreife Alternative zu den Holzmodellen der KWM-Nexter- Multitankplattform. Man wird nicht umhhin kommen, leistungsfähige und kostenbewusste Übergangslösungen zu suchen, die die Wartezeit auf die europäische Superpanzerplattform absichern können. Und müssen.
Putin ist kein Politiker, sondern ein krimineller Schwerverbrecher. Wie Israel sich wehrt, ist nicht verkehrt.
elmore
Beiträge: 2901
Registriert: Mo 10. Okt 2022, 17:57

Re: Bundeswehr und Rüstungsindustrie

Beitrag von elmore »

@H2O,
ich weiss ja, daß du ein starker Befürworter deutsch-französischer Führerschaft in Europa bist, auch und gerade in Verteidigungs- und Rüstungsprojektfragen. Ich bin da, was den Herrn Macron und die Rolle Franreichs als angeblich so uneigennützig für Europa angeht, weitaus skeptischer als du. Siehe den Ausstieg Frankreichs aus dem Eurofighterprojekt und dem sturen, eigenen Weg mit Dassault Rafale. Gleiches galt für die rein französische, sozusagen nationale Lösung Leclerc, statt sich gemeinsam auf den Leopard 2 zu verständigen.

Ausserdem halte ich es für fast schon arrogant und etwas herabwürdigend, andere europäische Staaten und deren Rüstungspotential einfach zu ignorieren oder nicht ins achso europäische Boot zu nehmen. Das noch nicht NATO-Mitglied, aber sichere und zuverlässige europäische Partnerland Schweden hat auch etwas nicht Unbeachtetes geleistet, ähnlich wie FRA: den Gripen 39 C/D. Und der CV90 ist als SPZ mit Sicherheit etwas, das sich weder hinter Marder oder entsprechenden Franzosenfahrzeugen dieser Art verstecken müsste.

Macron ist für mich einer, der zwar immer sehr "europäisch" tut, aber sehr "Grand Nation"-national handelt.
Für ihn ist D in Wirklichkeit der wirtschaftliche Konkurrent, sozusagen der höchst eifersüchtig beäugte ökonomische "Erfeind". Den er, wo es geht, einhegen will. Soviel franz. Nationalstolz muss einfach sein. Egal, wie gut oder nicht, dies für ein wirkliches Europa ist, für das gleiche Augenhöhe auch für Skandinavien oder kleinere Länder der EU gilt. Und nicht nur Augenhöhe zwischen D+FRA. Mühsam immer wieder ausbalanciert und jederzeit in ernster Verstimmungsgefahr, wie aktuell, in der Energiekrise und dem deutschen Alleingang des Kanzler'schen 200 Mrd. - Doppelwumms sichtbar geworden.
Putin ist kein Politiker, sondern ein krimineller Schwerverbrecher. Wie Israel sich wehrt, ist nicht verkehrt.
Kohlhaas
Beiträge: 13677
Registriert: So 24. Feb 2019, 19:47

Re: Bundeswehr und Rüstungsindustrie

Beitrag von Kohlhaas »

H2O hat geschrieben: Sa 28. Jan 2023, 15:14 Tja, dagegen hilft nur das bessere Konzept und der erschwinglichere Preis. Ist doch gut, daß dort Wettbewerb möglich ist. Um ihn weiterhin zu ermöglichen, könnte die Bundesregierung Überkreuzbeteiligungen bei der Fertigung von Wehrmaterial fordern.
Genau diese "Überkreuzbeteiligung" hat sich im Falle des Puma und der Planungen für das gewünschte Bodenkampfsystem als schädlich erwiesen. Es war politisch gewünscht, dass KMW und Rheinmetall den Puma "gemeinsam" bauen. Das Ergebnis ist irgendwie nicht überzeugend. Die Fahrzeuge aus den verschiedenen Herstellerwerken haben zum Teil nichtmal die gleichen Abmessungen. Und was das Bodenkampfsystem betrifft: KMW als Hersteller des Leopard-Panzers hat sich selbst für den dicksten Hai im Becken gehalten und Rheinmetall an den Rand gedrängt. Hier liegt der Grund dafür, dass Rheinmetall sehr zum Missfallen von KMW plötzlich auf eigene Faust einen Panzer präsentiert hat, der zum noch größeren Missfallen von KMW auch noch einen sehr guten Eindruck macht.

Die Vorstellung des Lynx hat in München sicher ebenfalls keine Freudentränen ausgelöst. Der Boxer ganz bestimmt auch nicht...

Zwischen diesen beiden Herstellern herrscht unter der Decke ein ziemlich verbissener Wettbewerb. Den kann die Politik nicht fördern, indem sie auf "Überkreuzbeteiligungen" drängt.
Ich unterstütze politisch aus vollem Herzen deutsch-französische Gemeinschaftsprojekte. Warum also nicht den Panther auch in Frankreich herstellen lassen und gemeinsam an seinem Nachfolger forschen und entwickeln? Man sollte Präsident Macron beim Wort nehmen, der sich gerade wieder in diesem Sinne geäußert hat.
Du richtest den Blick zu sehr auf die Frage, wo so ein Panzer letztlich hergestellt wird. Diese Frage stellt sich bei solchen Großprojekten im Grunde nie. Egal wer der Hersteller ist: Es ist ihm in Grunde egal, wo die Produktionsanlagen stehen. Ich habe ein Auto besessen, das in Saarlouis gebaut wurde. Jetzt besitze ich ein Auto, das in Indien gefertigt wurde. Beides sind Ford-Modelle.

Zwischen Deutschland und Frankreich ist abgesprochen, dass Frankreich bei der Entwicklung des Luftkampfsystems den Hut aufhat und Deutschland bei der Entwicklung des Bodenkampfsystems der Boss ist. Welche Firma letztlich was oder wo baut, ist nebensächlich. Aus verteidigungspolitischer Sicht ist es sogar wünschenswert, wenn es viele Produktionsstätten gibt, die über ganz Europa verteilt sind.

Der entscheidende Punkt liegt woanders und ist von Pistorius jüngst angesprochen worden: Es muss aufhören, dass jede Nation in Europa bei jedem neuen Waffensystem ihr eigenes Zeug entwickelt. Kooperation im Rüstungsbereich muss so aussehen, dass das beste Produkt gekauft wird, egal wo es montiert worden ist. Rüstungsproduktion wird schweineteuer, wenn jedes Ländchen zwanghaft sein eigenes Süppchen köcheln will. Es ist viel "preiswerter", wenn man seine Rüstungsgüter "von der Stange kaufen" kann.

Dazu muss es allerdings erstmal so eine "Stange" geben. Spannend finde ich, dass Pistorius das jetzt nach einer Woche im Amt so deutlich anspricht. Der Mensch gefällt mir immer besser.
Slava Ukraini
Kohlhaas
Beiträge: 13677
Registriert: So 24. Feb 2019, 19:47

Re: Bundeswehr und Rüstungsindustrie

Beitrag von Kohlhaas »

elmore hat geschrieben: Sa 28. Jan 2023, 15:17 ...und der franz. Nexter-Konzern. Rheinmetall saß ja zunächst mit im Boot bei diesem Projrkt und wurde aber dann sozusagen an den Rand gedrängt, so quasi an den Katzentisch, der nichts zu sagen hat.
Genau richtig! Es handelt sich hier nicht um einen Konflikt zwischen Deutschland und Frankreich. Es ist ein "innerdeutscher" Konflikt zwischen KMW und Rheinmetall.
Insgesamt hat das aber, wie es scheint, zu sehr guten Altenativen durch Rheinmetall geführt: K51 und auch Lynx. Variabler, im Falle des K51 leistungsstärker und beide kostengünstiger in Anschaffung und Unterhalt usw. . Und zudem eine serienreife Alternative zu den Holzmodellen der KWM-Nexter- Multitankplattform. Man wird nicht umhhin kommen, leistungsfähige und kostenbewusste Übergangslösungen zu suchen, die die Wartezeit auf die europäische Superpanzerplattform absichern können. Und müssen.
Und wiederum: Genau richtig!

Die Bosse bei KMW glaubten, dass sie so eine Art Abo haben, Deutschland mit Panzern beliefern zu dürfen. Sie haben ja bisher auch eindrucksvolle Arbeit geleistet. Leider sind sie jetzt genau wegen ihren so engen Beziehungen zur Regierung und zum Verteidigungsministerium in einer sehr unangenehmen Lage.

Rheinmetall hat KF-51 und Lynx nämlich ganz ohne jegliche Rücksprache mit irgendwelchen Bürohengsten im Bendlerblock entwickelt. KMW musst solche Vorgaben notgedrungen noch beachten. Okay, wenn sie Eier gehabt hätten, hätten sie auch Einspruch erheben können. Aber warum Einspruch erheben, wenn man quasi ein Abonnement auf den Verkauf immer teurer werdender Panzer hat...? :rolleyes:

So richtig peinlich wird die Sache dadurch, dass der Panther und der Lynx nach allen vorliegenden Informationen besser und preiswerter sind als das von KMW angebotene Material. Der Boxer kommt auch noch hinzu. Den produzieren KMW und Rheinmetall zwar auch "gemeinsam", aber mir erscheint es so als hätte Rheinmetall das Konzept maßgeblich entwickelt und würde es mit klarem Blick immer weiter entwickeln. Natürlich weiß ich nicht, wer da an wen Lizenzgebühren in welcher Höhe überweist.
Slava Ukraini
Benutzeravatar
H2O
Moderator
Beiträge: 47315
Registriert: So 13. Sep 2015, 13:49
Wohnort: Zachodniopomorze

Re: Bundeswehr und Rüstungsindustrie

Beitrag von H2O »

In Ihren Aussagen sehe ich einen logischen Bruch. Wenn man will, daß in Europa möglichst viele Fertigungsstätten für Wehrmaterial bestehen, dann muß man die verfügbare Arbeit auch dorthin verlagern, wo sie sinnvoll abgearbeitet werden kann.

Gegen eine flächige Aufteilung von Verantwortlichkeiten (Luft, Wasser, Boden) spricht nichts, wenn die Zusammenarbeit dennoch gewährleistet ist. Bei auf Gutsherrenart wahrgenommenem Führungsstil liefe bei mir allerdings gar nichts.

Nach meinem Verständnis sprechen Sie ein sehr ernstes Versagen an, wenn das Fertigungsergebnis eines Produkts abhängig von Fertigungsort ausfällt (Ihr Beispiel mit der Maßhaltigkeit von Systemen). Natürlich kann nur eine Stelle verantwortlich für das Gesamtergebnis sein, also die Qualitätssicherung fachlich genau überprüfen... und "Fehlfarben" zurückweisen. Schlimm, wenn ein solches Versagen schon im Inland zu beklagen ist. Da geht mir wirklich der Hut hoch. Viel Aufräumarbeit für unseren Verteidigungsminister Pistorius!
Benutzeravatar
Cobra9
Beiträge: 42302
Registriert: Mo 10. Okt 2011, 11:28

Re: Bundeswehr und Rüstungsindustrie

Beitrag von Cobra9 »

Guter Artikel im Mannheimer Morgen


https://www.mannheimer-morgen.de/meinun ... 44117.html


Bei einigen Arten von Munition ist Rheinmetall aber wohl gut aufgestellt


https://www.spiegel.de/ausland/ukraine- ... 930673bc63
Zuletzt geändert von Cobra9 am Sa 28. Jan 2023, 22:43, insgesamt 1-mal geändert.
Andrij Melnyk nennt Rolf Mützenich den „widerlichsten deutschen Politiker“..wo Er Recht hat...

Genieße den Augenblick, denn der Augenblick ist dein Leben
Benutzeravatar
Cobra9
Beiträge: 42302
Registriert: Mo 10. Okt 2011, 11:28

Re: Bundeswehr und Rüstungsindustrie

Beitrag von Cobra9 »

H2O hat geschrieben: Sa 28. Jan 2023, 15:14 .

@ Cobra: Herzlichen Dank für die Klarstellung zu Leo 1 A5 & Co im Vergleich zu Einsatzmöglichkeiten von Leo 2 A6..A7.

Da ist ja wirklich noch einiges Potential auf Halde, wie man der Ukraine helfen könnte, ihren Überlebenskampf zu bestehen. Aber anstelle Deutschlands allein sollte sich schon die EU insgesamt an den Kosten der Reaktivierung des Materials beteiligen. Man könnte den edlen Spendern ja Freundschaftsangebote für Panther machen, wenn sie sich zugunsten der Ukraine von ihren Leoparden entblößen.

Es gibt neben den Kosten noch drei Aspekte. Verfügbarkeit von Ersatzteilen,Neuteilen und erfahrenen Fachleuchten um mal zwei zu nennen.

Dann müssten dringend Gesetze geändert werden. Im Prinzip könnte man sicherlich sehr viel altes Material auf die Füße stellen,wenn man die Grundlage erfüllen kann bzw will.

Aber auf Demil./ Schrott/ Aufbewahrung steht global noch einiges das in kurzer Zeit flott gemacht werden könnte. Ich habe da einige Ideen und nicht nur Ich.

Sehr positiv das Pistoruis da sehr, sehr viel wirklich prüft und überlegt. Lambrecht war da nicht so offen.

Beispiel halt Ich die Idee mit Chile zu sprechen für nicht dumm. Sowie Jordanien. Ich weiß nicht genau was im Gegenzug zu "spenden" wäre, aber ich würde sagen für aktuelle Rüstungsindustrie Systeme im Austausch mittelfristig könnte hier einiges passieren.

Aber ganz klar. Das kostet Milliarden und die Rüstungsindustrie muss A ihre Kapazitäten hochfahren. Es auch dürfen. B muss die Bundesregierung auch direkt kräftig bestellen.

C das ist mittelfristig. Dauert Monate. Deshalb ärger ich mich das es nicht früher passiert ist.
Ich unterstütze politisch aus vollem Herzen deutsch-französische Gemeinschaftsprojekte. Warum also nicht den Panther auch in Frankreich herstellen lassen und gemeinsam an seinem Nachfolger forschen und entwickeln? Man sollte Präsident Macron beim Wort nehmen, der sich gerade wieder in diesem Sinne geäußert hat.
Weil Rheinmetall das nicht mitmachen wird. Sie haben die Zusammenarbeit verlassen aus sehr guten Gründen und der Panther sowie Lynx sind das Ergebnis.

Eine Zusammenarbeit funktioniert so nicht. Für zukünftige Projekte kann man aber sicherlich auch Rheinmetall gewinnen unter gewissen Bedingungen.

Ich bin auch pro EU weite Synchronisierung der Rüstungsindustrie,aber bis das passiert vergehen noch Jahrzehnte.
In der Gazeta Wyborcza:

https://wyborcza.pl/7,179012,29396756,p ... 4-L.2.duzy
  • Präsident Frankreichs Emmanual Macron: "Sorgen wir uns über Krieg... hilft ein stärkeres Europa"
Im Gespräch mit dem spanischen Schriftsteller Javier Cercas gipfelt Präsident Macrons Sicht auf Europa etwa folgendermaßen: Wir können in Europa glücklich sein, wenn in einem ungarischen Dorf, einer polnischen Stadt, in der spanischen Estremadura, in meiner vertrauten Pikardie und in allen Orten Europas die Menschen verstehen, woher sie kommen und was sie antreibt... ihre Unterschiede anerkennen...denn wir sind doch nicht völlig gleich... dann werden wir in einem glücklichen Europa leben.

Kann ich zustimmen

Aus meiner Sicht braucht Europa sichtbare gemeinsame Taten... und angesichts der Kriegsgefahren sollte man damit sofort beginnen, etwa mit gemeinsmen Rüstungsprojekten zur Verteidigung Europas, um Unterwerfung unter den Willen der Weltmächte zu entgehen. Macron nennt in diesem Zusammenhang China und die USA.... nicht etwa gleichsetzend, aber eben nicht europäisch.

Zusammenarbeit muss aber komplett erfolgen und da ist Frankreich auch ein
Was D in der Panzertechnologie anbieten kann, das kann F vermutlich auf dem Gebiet der Kampfflugzeuge beisteuern. Ja, Airbus gibt es doch schon. Ganz klar muß man auch weitere europäische Partner an Bord holen, wenn man vermeiden möchte, daß sich immer wieder chauvinistische Interessengegensätze in Europa herausbilden, womöglich durch wirtschaftliche Einflußnahme von Kräften außerhalb Europas. Gerade die Wehrtechnik ist ja nicht völlig frei den Kräften der Märkte unterworfen: Dort hätte der Staat, die Regierungen, einen entscheidenden Einfluß, auf gemeinsame Projekte für Europa zu drängen, das gemeinsame know-how zu entwickeln
.

In einem Jahrzehnt könnte das in Grundzügen funktionieren
Andrij Melnyk nennt Rolf Mützenich den „widerlichsten deutschen Politiker“..wo Er Recht hat...

Genieße den Augenblick, denn der Augenblick ist dein Leben
Benutzeravatar
Cobra9
Beiträge: 42302
Registriert: Mo 10. Okt 2011, 11:28

Re: Bundeswehr und Rüstungsindustrie

Beitrag von Cobra9 »

Kohlhaas hat geschrieben: Sa 28. Jan 2023, 19:08 Genau richtig! Es handelt sich hier nicht um einen Konflikt zwischen Deutschland und Frankreich. Es ist ein "innerdeutscher" Konflikt zwischen KMW und Rheinmetall.
Jnein


Rheinmetall ist ausgestiegen als die Bedingungen für Sie unzumutbar wurden. Zumindest nach ihrer Meinung.

KMW setzt auf Frankreich. Ich glaube zumindest mittelfristig hat Rheinmetall die bessere Wahl getroffen. Systeme frei entwickelt für den Zweck so wie es gedacht ist.

Mittelfristig muss bei Zusammenarbeit und Kooperation sich viel verändern. Ich denke es gibt nochmal Leopard 2 A7 Bestellung, parr Puma.

Beim Kampfpanzer bin ich relativ sicher der Panther kommt zur Bundeswehr
Andrij Melnyk nennt Rolf Mützenich den „widerlichsten deutschen Politiker“..wo Er Recht hat...

Genieße den Augenblick, denn der Augenblick ist dein Leben
Benutzeravatar
H2O
Moderator
Beiträge: 47315
Registriert: So 13. Sep 2015, 13:49
Wohnort: Zachodniopomorze

Re: Bundeswehr und Rüstungsindustrie

Beitrag von H2O »

Cobra9 hat geschrieben: Sa 28. Jan 2023, 22:47 (...)
Beim Kampfpanzer bin ich relativ sicher der Panther kommt zur Bundeswehr
Als keineswegs vaterlandsloser Geselle würde mich diese Nachfolgeregel sicherheitspolitisch freuen. Allerdings gebe ich meine Hoffnungen auf Gemeinschaftslösungen (noch) nicht auf. Deutschland allein hat keinen so großen Rüstungsmarkt, und dennoch wären mehrere Fertigungsstätten sinnvoll... aus meiner Sicht im Fall der Fälle weniger verwundbar. Wenn man den Wettbewerb will, dann darf dabei nicht herauskommen, daß der unterlegene Bewerber durch eine Auswahlentscheidung plötzlich ohne "Futter" für seine Mitarbeiter dasteht.

Ich habe hoffentlich richtig verstanden, daß Rheinmetall bei der erfolgreichen Entwicklung seiner Fahrzeuge den "Amtsbereich" nicht in die Entwicklungsprozesse eingebunden hatte. Daß dabei in wenigen Jahren genau das herausgekommen ist, was sich Soldaten wünschen, sollte den neuen Verteidigungsminister veranlassen, über die Sinnfälligkeit seiner bewährten Projektorganisation nachzudenken.

Ich kann gut verstehen, daß der ausgewählte Bewerber die Früchte seiner erfolgreichen Arbeit auch allein genießen will. Im Sinne einer weniger verwundbaren wehrtechnischen Industrie und weiterhin möglichen Konkurrenz in der Entwicklung würde ich als Staat darauf bestehen, daß andere Partner an der Herstellung beteiligt werden. Die Instrumente dazu hat der Staat über Exportgenehmigungen. Natürlich darf die Aufteilung der Herstellung nicht zum Schaden der erfolgreichen Entwickler sein! Den Preis dafür muß der Staat dann auch tragen. Aber eine wehrtechnischen Industrie darf dem Staat nicht politische Rahmenbedingungen setzen, die seine bündnispolitischen Sicherheitsinteressen auf Seite schieben.

Der Grundsatz gilt aus meiner Sicht auch bei internationaler Zusammenarbeit. Wenn zwei oder mehrere Partner gemeinsam stärker werden wollen, dann muß Wettbewerb möglich sein, und der Sieger im Auswahlverfahren soll auch für seinen Sieg belohnt werden. Nur ist dann... aus meiner Sicht!... auch notwendig, daß unterlegene Wettbewerber nicht vom Markt verschwinden, der Wettbewerb um beste Lösungen weiter möglich ist.

Ich sehe den Ablauf des Wettbewerbs so, daß KMW brav den politischen Vorgaben und den Wünschen der Regierung zur Zusammenarbeit mit einem französischen Partner gefolgt ist... und dabei etwas viel zu Aufwendiges herausgekommen ist... das so nicht wettbewerbsfähig ist. Daraus sollte man schon lernen und die Zusammenarbeit anders definieren... auch was Exportmöglichkeiten betrifft. Wenn ein Partner Zusammenarbeit so versteht, daß er seinen eigenen Weg auf jeden Fall gehen will, auch gegen den politischen Willen der beteiligten Regierungen, dann ist die politische Gestaltung des gemeinsamen Vorgehens gescheitert. Heiße Luft in Konferenzzimmern. Große Politik der Industrieführer. Sehe ich sehr kritisch, nachdem man in den 1950er Jahren die Schwerindustrien Westeuropas so umgebaut hatte, daß von ihrer Interessenlage und Geschäftspolitik her keine neuen Kriege in dieser Gemeinschaft mehr angezettelt werden konnten.

Das muß so auch für die vom Staat zu kontrollierende wehrtechnische Industrie gelten. Denn sehr klar werden demokratisch gewählte Politiker die Interessen ihrer Bürger verteidigen, also auch der Menschen, die in ihrem Wirkungsbereich Wehrtechnik entwickeln und herstellen. Und schon ist Schluß mit dem gemeinsamen Vorhaben, wenn eine Gemeinschaftslösung "alles abräumt". Dann müssen Befürworter von Gemeinschaftslösungen etwas anzubieten haben, wodurch unterlegene Wettbewerber nicht in Existenznot geraten und sich aus dem Wettbewerb ganz abmelden.
Benutzeravatar
Cobra9
Beiträge: 42302
Registriert: Mo 10. Okt 2011, 11:28

Re: Bundeswehr und Rüstungsindustrie

Beitrag von Cobra9 »

H2O hat geschrieben: So 29. Jan 2023, 05:31 Als keineswegs vaterlandsloser Geselle würde mich diese Nachfolgeregel sicherheitspolitisch freuen. Allerdings gebe ich meine Hoffnungen auf Gemeinschaftslösungen (noch) nicht auf.
Du musst auch keineswegs die Hoffnung auf eine Zusammenarbeit der Länder in Europa gerade bei der Rüstungsindustrie aufgeben.

So wichtig diese Industrie derzeit ist, ohne zivile Standbeine hätte auch Rheinmetall und Co in normalen Zeiten ihre Probleme. Wir werden Geduld haben müssen.

Aber langfristig werden die EU Länder erkennen nur Zusammen sind gewisse Entwicklungen möglich und bezahlbar. Die Logik das 12.000 Stück auch mehr Sinn machen wie 1.200 kommt noch an in der Politik.

Noch gibt's zuviel Pathos, nationale Interessen und der Rüstungsindustrie. Aber Ich verweise gerade auf Lynx. Verschiedene Länder können verschiedene Konfigurationen kaufen schon heute. Der Fuchs Nachfolger Patria kommt aus Finnland ursprünglich.

Hat aber mittlerweile soviel internationale Technik an Bord das Er zum Exportschlager wird. Deutschland wird ihn neben anderen Ländern auch kaufen. Gebaut dann bei Rheinmetall und KMW nexter in Lizenz.

Dieses Projekt zeigt es geht. Für die Rüstungsindustrie sinnvoll da Einnahmen da sind und Auslastung mittelfristig. Das System wird billiger da viel mehr Stückzahlen. Durch verschiedene Partner gibt's Erfahrungen

Wir müssen nur Wollen und die Erkenntnis aus jedem Projekt ziehen.

allein hat keinen so großen Rüstungsmarkt, und dennoch wären mehrere Fertigungsstätten sinnvoll... aus meiner Sicht im Fall der Fälle weniger verwundbar. Wenn man den Wettbewerb will, dann darf dabei nicht herauskommen, daß der unterlegene Bewerber durch eine Auswahlentscheidung plötzlich ohne "Futter" für seine Mitarbeiter dasteht.

Na ja Wettbewerb in einer relativ gleichen geschalteten Aufstellung der Streitkräfte dürfte nicht ganz ehrlich sein ;)

Aber das soll ja auch mit der Sinn sein. Gleiche Systeme in den Streitkräften aus verschiedenen Gründen mit Sinn. Dafür kann man dann aber durchaus für den internationalen Markt sicherlich preise interessant machen.

Aber das Modell Lynx, Patria zeigen man kann durchaus auch bei der Konkurrenz bauen lassen. Rheinmetall hat schon mittlerweile angeboten Panther könnte über KMW Nexter auch produziert werden. Falls man eine Kooperation wünscht.

Das wäre tatsächlich sinnvoll wenn der Panther mittelfristig wirklich Leopard 2 ersetzt bis in 30 Jahren der neue Typ verfügbar ist. KMW hat Auslastung, verdient. Rheinmetall muss nicht mehr Bänder aufbauen.

Ich habe hoffentlich richtig verstanden, daß Rheinmetall bei der erfolgreichen Entwicklung seiner Fahrzeuge den "Amtsbereich" nicht in die Entwicklungsprozesse eingebunden hatte. Daß dabei in wenigen Jahren genau das herausgekommen ist, was sich Soldaten wünschen, sollte den neuen Verteidigungsminister veranlassen, über die Sinnfälligkeit seiner bewährten Projektorganisation nachzudenken
Richtig Rheinmetall hat beim Panther und Lynx stur gerade erstmal Systeme für Kampf und Durchhalten entwickelt. Sich primär auf die Kernrolle beschränkt.

Bewährte Technik weiter verwendet, verbessert. In beiden Fällen steckt von Leo bis Marder über PZh2000 sehr viel. Gerade Bauteile :D

Was rausgekommen ist spricht für sich zum guten Preis. Allein die Fähigkeiten wie Drohnenabwehr on Board im geringen Umfang bzw selbst als Panzer zwei Drohnen einsetzen zu können ist Klasse.

Dazu eben offene Architektur. Beide Systeme wurden an einen modernen Bedarf entwickelt von Fachleuchten. Nicht die Wünsche Dir was Version.

Ich kann gut verstehen, daß der ausgewählte Bewerber die Früchte seiner erfolgreichen Arbeit auch allein genießen will. Im Sinne einer weniger verwundbaren wehrtechnischen Industrie und weiterhin möglichen Konkurrenz in der Entwicklung würde ich als Staat darauf bestehen, daß andere Partner an der Herstellung beteiligt werden. Die Instrumente dazu hat der Staat über Exportgenehmigungen. Natürlich darf die Aufteilung der Herstellung nicht zum Schaden der erfolgreichen Entwickler sein! Den Preis dafür muß der Staat dann auch tragen. Aber eine wehrtechnischen Industrie darf dem Staat nicht politische Rahmenbedingungen setzen, die seine bündnispolitischen Sicherheitsinteressen auf Seite schieben.

Der Grundsatz gilt aus meiner Sicht auch bei internationaler Zusammenarbeit. Wenn zwei oder mehrere Partner gemeinsam stärker werden wollen, dann muß Wettbewerb möglich sein, und der Sieger im Auswahlverfahren soll auch für seinen Sieg belohnt werden. Nur ist dann... aus meiner Sicht!... auch notwendig, daß unterlegene Wettbewerber nicht vom Markt verschwinden, der Wettbewerb um beste Lösungen weiter möglich ist.

Ich sehe den Ablauf des Wettbewerbs so, daß KMW brav den politischen Vorgaben und den Wünschen der Regierung zur Zusammenarbeit mit einem französischen Partner gefolgt ist... und dabei etwas viel zu Aufwendiges herausgekommen ist... das so nicht wettbewerbsfähig ist. Daraus sollte man schon lernen und die Zusammenarbeit anders definieren... auch was Exportmöglichkeiten betrifft. Wenn ein Partner Zusammenarbeit so versteht, daß er seinen eigenen Weg auf jeden Fall gehen will, auch gegen den politischen Willen der beteiligten Regierungen, dann ist die politische Gestaltung des gemeinsamen Vorgehens gescheitert. Heiße Luft in Konferenzzimmern. Große Politik der Industrieführer. Sehe ich sehr kritisch, nachdem man in den 1950er Jahren die Schwerindustrien Westeuropas so umgebaut hatte, daß von ihrer Interessenlage und Geschäftspolitik her keine neuen Kriege in dieser Gemeinschaft mehr angezettelt werden konnten.

Das muß so auch für die vom Staat zu kontrollierende wehrtechnische Industrie gelten. Denn sehr klar werden demokratisch gewählte Politiker die Interessen ihrer Bürger verteidigen, also auch der Menschen, die in ihrem Wirkungsbereich Wehrtechnik entwickeln und herstellen. Und schon ist Schluß mit dem gemeinsamen Vorhaben, wenn eine Gemeinschaftslösung "alles abräumt". Dann müssen Befürworter von Gemeinschaftslösungen etwas anzubieten haben, wodurch unterlegene Wettbewerber nicht in Existenznot geraten und sich aus dem Wettbewerb ganz abmelden
.


Du das ist gut geschrieben. Aber lies mal System Patria.

Da würde ich sagen passiert was Du schreibst schon
Andrij Melnyk nennt Rolf Mützenich den „widerlichsten deutschen Politiker“..wo Er Recht hat...

Genieße den Augenblick, denn der Augenblick ist dein Leben
Kohlhaas
Beiträge: 13677
Registriert: So 24. Feb 2019, 19:47

Re: Bundeswehr und Rüstungsindustrie

Beitrag von Kohlhaas »

Cobra9 hat geschrieben: So 29. Jan 2023, 10:11Du das ist gut geschrieben. Aber lies mal System Patria.
Da würde ich sagen passiert was Du schreibst schon
Im Prinzip passiert das inzwischen bei allen westlichen Waffensystemen schon. Es gibt kaum noch Waffen, die nur in einem Land hergestellt und nur im Herstellerland eingesetzt werden.

Hier sind zwei verschiedene Ebenen von Bedeutung: Eine industrielle und eine politische.

Wenn man der Rüstungsindustrie "freie Hand" lässt (natürlich staatlich kontrolliert!), kommt es aus rein wirtschaftlichen Gründen ohnehin zu Kooperationen über Ländergrenzen hinweg. Beispiel: K-2. Der wurde in Südkorea entworfen, wird bald aber auch in Polen hergestellt. Oder Heckler und Koch. Die haben ein Sturmgewehr entworfen und stellen das auch in Werken unter anderem in den USA her. Rheinmetall ist ebenfalls weltweit tätig. Das ist die wirtschaftliche Ebene.

Die politische Ebene sieht etwas anders aus. Eigentlich sollte es für die Nationen, die Waffensysteme benutzen wollen, nur wichtig sein, dass diese Systeme den gewünschten Zweck erfüllen und dass die eigene Wirtschaft auch an der Herstellung beteiligt ist. Da geht es um Arbeitsplätze und um den Transfer technologischer Kenntnisse. Zusammengefasst: Jeder Staat muss darauf achten, im eigenen Land eine leistungsfähige Rüstungsindustrie zu erhalten. Es wäre eine ganz dumme Idee, sich für ein Waffensystem zu entscheiden und diese Waffen dann lediglich aus dem Ausland zu importieren.

Leider kommen auf dieser politischen Ebene dann immer wieder "nationale Egoismen" ins Spiel. So nach dem Motto "Ja, ich kaufe euren Panzer, aber die Fahrzeuge für meine Streitkräfte müssen zusätzlich noch dieses oder jenes Gimmick aufweisen". Der Chinook ist ein Beispiel dafür. Deutschland bestellt den - und verlangt im nächsten Schritt, dass er aber so umgestaltet werden muss, dass er luftbetankbar ist.

Auch der Leopard ist ein Beispiel dafür. 13 Nationen in Europa nutzen den. Aber jede Nation hatte irgendwelche Sonderwünsche. Und nun gibt es (überspitzt formuliert) 13 verschiedene Versionen des Leo. Nachdem der Panzer siebenmal kampfwertgesteigert wurde, existieren also inzwischen (7 mal 13) 91 unterschiedliche Versionen des Leopard 2. Ich übertreibe an der Stelle natürlich bewusst. Da liegt aber der Kern des Problems: Es gibt in Europa noch keine Bereitschaft, sich auf die Nutzung einheitlicher Waffensysteme zu einigen.

Wenn es besondere Notwendigkeiten in bestimmten Nationen gibt, verstehe ich die Forderung nach Spezial-Versionen. So ist es beispielsweise logisch, dass die Skandinavier besonderen Wert auf die Wintertauglichkeit der von ihnen erworbenen Leopard-Panzer gelegt haben. Die Spanier hatten wieder andere "besondere Notwendigkeiten" (Klimatisierung, Staubschutz...). Das erklärt aber nicht die Vielzahl der in Europa verwendeten Systeme. Beispiel: Die USA (ähnliche Verteilung der Klimazonen) setzen für unterschiedliche Zwecke vier Typen von Kampfflugzeugen/Kampfbombern ein. F-16, F-18, F-35, F-22. Wie viele Modelle sind in den EU-Ländern im Einsatz? Ein Dutzend? Zwei Dutzend?

Damit ich nicht missverstanden werde: Ich weiß, dass die USA für andere Zwecke noch andere Flugzeuge haben.

Das macht die Produktion teuer, weil alles in kleinen Stückzahlen gefertigt wird. Es macht den Betrieb teuer, weil für all die vielen Modelle und Varianten spezielle Ersatzteile und speziell ausgebildetes Wartungspersonal notwendig ist. Und vor allem macht den Austausch von Systemen zwischen den Nationen schwer.

Pistorius hat angedeutet, dass er das ähnlich sieht. Deshalb hoffe ich, dass es bei dem von Dir erwähnten Beispiel "Patria-System" anders läuft. Deutschland sollte den genau so übernehmen wie er ist und ihn genau so bauen wie die Finnen ihn bauen. Keine Sonderlocken, keine Goldrandlösungen. Dann kann ein finnischer Mechaniker problemlos auch einen deutschen Patria reparieren und Deutschland kann problemlos Ersatzteile für finnische Patria liefern.
Slava Ukraini
Benutzeravatar
Seidenraupe
Beiträge: 9759
Registriert: Di 2. Nov 2021, 12:38

Re: Bundeswehr und Rüstungsindustrie

Beitrag von Seidenraupe »

Sind Bundeswehr und dt Rüstungsindustrie gewappnet für die neuen Waffenforderungen aus der Ukraine?
Streumunition, Flugzeuge, U-Boote, Raketen
Aktuell fordert die Ukraine ein U-Boot von Deutschland
Wer Ironie findet, kann sie behalten. Wer nicht, sein/ihr Problem.

„Wenn man merkt, daß der Gegner überlegen ist und man Unrecht behalten wird, so werde man persönlich, beleidigend, grob.“
Schopenhauer
Benutzeravatar
Quatschki
Beiträge: 13178
Registriert: Mi 4. Jun 2008, 09:14
Wohnort: Make Saxony great again

Re: Bundeswehr und Rüstungsindustrie

Beitrag von Quatschki »

Ob wohl Melnyk das Märchen vom Fischer und seiner Frau kennt?
Drauf so sprach Herr Lehrer Lämpel:
„Dies ist wieder ein Exempel!“
Benutzeravatar
Seidenraupe
Beiträge: 9759
Registriert: Di 2. Nov 2021, 12:38

Re: Bundeswehr und Rüstungsindustrie

Beitrag von Seidenraupe »

Quatschki hat geschrieben: So 29. Jan 2023, 14:10 Ob wohl Melnyk das Märchen vom Fischer und seiner Frau kennt?
Mit Deutschland als Fischer und Ukraine als Frau?
Wer Ironie findet, kann sie behalten. Wer nicht, sein/ihr Problem.

„Wenn man merkt, daß der Gegner überlegen ist und man Unrecht behalten wird, so werde man persönlich, beleidigend, grob.“
Schopenhauer
Benutzeravatar
Tom Bombadil
Beiträge: 73738
Registriert: Sa 31. Mai 2008, 16:27
user title: Non Soli Cedit

Re: Bundeswehr und Rüstungsindustrie

Beitrag von Tom Bombadil »

Putin ist die Frau, die den Hals nicht voll bekommt.
The tree of liberty must be refreshed from time to time with the blood of patriots and tyrants. It is its natural manure.
Thomas Jefferson
---
Diffamierer der Linken.
Kohlhaas
Beiträge: 13677
Registriert: So 24. Feb 2019, 19:47

Re: Bundeswehr und Rüstungsindustrie

Beitrag von Kohlhaas »

Seidenraupe hat geschrieben: So 29. Jan 2023, 14:03 Sind Bundeswehr und dt Rüstungsindustrie gewappnet für die neuen Waffenforderungen aus der Ukraine?
Streumunition, Flugzeuge, U-Boote, Raketen
Aktuell fordert die Ukraine ein U-Boot von Deutschland
Mit jedem Deiner Beiträge wird Deine Maske immer bröckeliger.
Slava Ukraini
Benutzeravatar
Seidenraupe
Beiträge: 9759
Registriert: Di 2. Nov 2021, 12:38

Re: Bundeswehr und Rüstungsindustrie

Beitrag von Seidenraupe »

Stand: 29.01.2023 16:27 Uhr

Der Chef der Münchner Sicherheitskonferenz, Heusgen, befürwortet die Lieferung von Kampfflugzeugen an die Ukraine. Ukrainische Streitkräfte sind zur Ausbildung an Kampfpanzern in Großbritannien eingetroffen
....
Der Chef der Münchner Sicherheitskonferenz, Christoph Heusgen, befürwortet die Lieferung von Kampfflugzeugen an die Ukraine, um sich gegen Russland zu verteidigen. In der ARD-Sendung Europamagazin sagte Heusgen: "Ich glaube, dass die Lieferung von Kampfjets adäquat ist, um die Ukraine besser zu schützen gegen die Angriffe der Russen."

Nach seinen Worten kämen hierfür amerikanische F16-Kampfjets in Frage oder Kampfflugzeuge sowjetischer Bauart aus alten DDR-Beständen. Ausländische Kräfte dürften der Ukraine gemäß dem Völkerrecht Waffen liefern, das schließe Kampfpanzer ebenso ein wie auch Kampfflugzeuge, fügte Heusgen hinzu.
https://www.tagesschau.de/newsticker/li ... g-259.html
Scholz warnt vor "Überbietungswettbewerb" in Kampfjetdebatte

Die Frage der Lieferung von Kampfjets stelle sich nicht, sagt Bundeskanzler Scholz.
Präsident Selenskij sagt, die Ukraine brauche Langstreckenraketen, um russischen Angriffen zuvorkommen.
29. Januar 2023, 10:29 Uhr
https://www.tagesschau.de/newsticker/li ... g-259.html

Die nächste kontroverse Debatte zeichnet sich ab
Wer Ironie findet, kann sie behalten. Wer nicht, sein/ihr Problem.

„Wenn man merkt, daß der Gegner überlegen ist und man Unrecht behalten wird, so werde man persönlich, beleidigend, grob.“
Schopenhauer
Benutzeravatar
Vongole
Moderator
Beiträge: 21378
Registriert: Di 24. Mär 2015, 18:30

Re: Bundeswehr und Rüstungsindustrie

Beitrag von Vongole »

Das wurde im entsprechenden Strang bereits thematisiert.
Am Yisrael Chai

"It's God's job to judge the terrorists, it's our duty to arrange that meeting." (IDF)
Benutzeravatar
Seidenraupe
Beiträge: 9759
Registriert: Di 2. Nov 2021, 12:38

Re: Bundeswehr und Rüstungsindustrie

Beitrag von Seidenraupe »

Vongole hat geschrieben: So 29. Jan 2023, 16:48 Das wurde im entsprechenden Strang bereits thematisiert.
Wieso hälst du diesen Strang für unpassen?
Sind Kampfflugzeuge sowj Bauart oder Kampfjets in Privatbesitz, ist die ausbildung an privaten Schulen machbar oder hat die BW ein Wort mitzureden?
Wer Ironie findet, kann sie behalten. Wer nicht, sein/ihr Problem.

„Wenn man merkt, daß der Gegner überlegen ist und man Unrecht behalten wird, so werde man persönlich, beleidigend, grob.“
Schopenhauer
Benutzeravatar
Vongole
Moderator
Beiträge: 21378
Registriert: Di 24. Mär 2015, 18:30

Re: Bundeswehr und Rüstungsindustrie

Beitrag von Vongole »

Seidenraupe hat geschrieben: So 29. Jan 2023, 17:04 Wieso hälst du diesen Strang für unpassen?
Sind Kampfflugzeuge sowj Bauart oder Kampfjets in Privatbesitz, ist die ausbildung an privaten Schulen machbar oder hat die BW ein Wort mitzureden?
Heusgen sprach lt. deinem Link von amerikanischen Kampfjets, von der BW kein Wort.
Am Yisrael Chai

"It's God's job to judge the terrorists, it's our duty to arrange that meeting." (IDF)
Benutzeravatar
Cobra9
Beiträge: 42302
Registriert: Mo 10. Okt 2011, 11:28

Re: Bundeswehr und Rüstungsindustrie

Beitrag von Cobra9 »

Seidenraupe hat geschrieben: So 29. Jan 2023, 14:03 Sind Bundeswehr und dt Rüstungsindustrie gewappnet für die neuen Waffenforderungen aus der Ukraine?
Streumunition, Flugzeuge, U-Boote, Raketen
Aktuell fordert die Ukraine ein U-Boot von Deutschland
Streumunition kann Deutschland nur genehmigen. Es hat keine oder produziert welche. Ist geächtet.

Flugzeuge, U-Boote ect.wird es nicht von Deutschland direkt geben
Andrij Melnyk nennt Rolf Mützenich den „widerlichsten deutschen Politiker“..wo Er Recht hat...

Genieße den Augenblick, denn der Augenblick ist dein Leben
Kohlhaas
Beiträge: 13677
Registriert: So 24. Feb 2019, 19:47

Re: Bundeswehr und Rüstungsindustrie

Beitrag von Kohlhaas »

Cobra9 hat geschrieben: So 29. Jan 2023, 18:11 Streumunition kann Deutschland nur genehmigen. Es hat keine oder produziert welche. Ist geächtet.
Ist das so?

Meiner Kenntnis nach verfügt die Bundeswehr über Artillerie-Munition, die über dem Ziel Bombletts verstreuen oder sogar Minen verlegen kann.

Ich bin da unsicher. Ich dachte bislang, dass die Ächtung nur den Einsatz solcher Munition gegen möglicherweise zivile Ziele betrifft.

Zitat: "Die Kampfbeladung der PzH 2000 umfasst 60 Artilleriegeschosse im Kaliber 155 mm in unterschiedlicher, nach Auftrag variierender Sortierung. Verfügbar sind Spreng-, Splitter-, Multispektral-Nebel-, Leucht-, Bomblet- und SMArt-Geschosse."

Aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Panzerhaubitze_2000

Vielleicht kann @Bobo dazu Erhellendes beitragen.
Slava Ukraini
Benutzeravatar
Vongole
Moderator
Beiträge: 21378
Registriert: Di 24. Mär 2015, 18:30

Re: Bundeswehr und Rüstungsindustrie

Beitrag von Vongole »

Kohlhaas hat geschrieben: Mo 30. Jan 2023, 16:02 (..)

Vielleicht kann @Bobo dazu Erhellendes beitragen.
Dazu braucht es Bobo nicht. Deutschland hat die Konvention gegen Streumuntion unterschrieben: https://www.ris.bka.gv.at/GeltendeFassu ... r=20006902
https://genf.diplo.de/genf-de/botschaft ... cm/1989628
Am Yisrael Chai

"It's God's job to judge the terrorists, it's our duty to arrange that meeting." (IDF)
Kohlhaas
Beiträge: 13677
Registriert: So 24. Feb 2019, 19:47

Re: Bundeswehr und Rüstungsindustrie

Beitrag von Kohlhaas »

Vongole hat geschrieben: Mo 30. Jan 2023, 16:12 Dazu braucht es Bobo nicht. Deutschland hat die Konvention gegen Streumuntion unterschrieben: https://www.ris.bka.gv.at/GeltendeFassu ... r=20006902
https://genf.diplo.de/genf-de/botschaft ... cm/1989628
Das weiß ich. Trotzdem befinden sich meiner Kenntnis nach im Arsenal der Bundeswehr 155-mm-Granaten, die Bomblets verstreuen und Minen legen können. Bobo als ehemaliger Artillerist kann das sicher bestätigen oder dementieren.
Slava Ukraini
Antworten